155mm AMX30 Au-F1 im UNIFIL Einsatz (HobbyBoss&MENG 1/35) * FERTIG *

[Spritti Mattlack]

Ein wirklich netter Typ, dieser Osterhase!

[Universalniet]

Wird das jetzt ein Hoby-Boss Meng Kitbash???

Ein Hobby-Boss-Gemenge sozusagen??? 

[Flugwuzzi]

  ... ganz genau, ein Hobbyboss-Meng-Gemenge.

lg
W.

[xxxSWORDFISHxxx]

Feiner Hase

[darkmoon2010]

Na du wirst doch jetzt nicht den Meng-Bausatz auseinander rupfen 

Das ist aus meiner Sicht echt eine Verschwendung.

[Flugwuzzi]

@darkmoon ... Keine Sorge, Verschwendung ist das bestimmt keine  

Der Grund warum ich mich entschieden habe den Meng AMX30B2 Bausatz für die Wanne zu "zerpflücken" ist einfach. Ich will mir die ganzen Umbauarbeiten die bei der Hobbyboss Wanne nötig wären sparen, denn die ist in vielen Details für meine UNIFIL Version völlig falsch bzw. müssten Teile scratch erstellt werden.

Zum besseren Verständnis ... ich benötige für die im Libanon eingesetzten AMX30 AU-F1 TA die sogenannte TA-Version und die beruht auf der Wanne des AMX30B2 Kampfpanzers. Dafür ist die Meng Wanne genau richtig. Die Wanne vom Hobbyboss Bausatz scheint mehr ein Typenmix zu sein.

Hier mal im Vergleich die Hobbyboss-Wanne (links) und die besser passende Meng-Wanne (rechts). Die roten X zeigen was laut Einsatzfotos aus dem Libanon falsch ist bzw. fehlt.

FRONT:

Hier sind falsche Luken, falsche Scheinwerferversionen (keine gepanzerten), falsche Feuerlöschpositionen, falsche Wannenform vor den Fahrerperis, falsche Trittstufen, fehlender "Steigbügel" für den Fahrereinstieg usw.


(Quelle Originalbilder: voyagermodel.com)

HECK:

Hier sind die Treibstoffkanister um 90 Grad zu drehen, ebenso deren Halterungen, Treibstoffkanister falsch positioniert, Infanterie-Telefon falsch positioniert, fehlende Beleuchtung am Heck, fehlender Knick in der Auspuff-Abdeckung (beide Bausätze), usw.


(Quelle Originalbilder: voyagermodel.com)

Also bei der HobbyBoss-Wanne leuchtets nur so rot vor lauter Xerln ... damit ist bestimmt klar warum mir die Meng-Wanne lieber ist ;-)

lg
Walter

[jacobm]

Na jetzt bin ich ja gespannt was du aus den Bausätzen machst. Also denn mal los...   

Gruß Marcus

[Flugwuzzi]

Achtung Stolperfalle wenn man die Wanne aus dem MENG Bausatz baut ... in der Bauanleitung nicht erwähnt, aber für den richtigen Kettentyp für die AU-F1 TA benötigt man die Bauteile A47 und A50! Diese sind allerdings auf den Meng Spritzlingen vorhanden.



Diesmal starte ich gleich mit der Kette  . Ich habe sowohl die HobbyBoss Polystyrol-Einzelgliederkette als auch die Friul Weißmetallkette zur Auswahl. Grund genug beide kurz zu vergleichen:




Die Friul Ketten müssen wieder aufgebohrt und mit 0,5mm Draht fixiert werden. Die Hobbyboss Kettenglieder werden einfach nur zusammengeklickt. Die Friuls sind auch deutlich "dicker" und gesamt auch etwas breiter als die HobbyBoss Kette.



Beide passen jedoch gut um das (korrekte) Meng Treibrad.

HobbyBoss Kette:


Friul Kette:




Die HobbyBoss Kette ist jedenfalls schnell zusammengeklickt. Die Friuls benötigen viel mehr Arbeit und Zeit. Allerdings habe ich mich sofort für die Friuls entschieden weil mir diesesBild nach kurzem Handling zeigt .....



... die HobbyBoss Kette fällt extrem leicht wieder auseinander. Die muss man sehr, sehr vorsichtig behandeln -> für mich ein absolutes NO-GO (M60 Bauberichtleser wissen warum ;-), ich verwende lieber die robustere Friul Kette.

Damit ist auch klar womit ich die nächsten Stunden/Tage verbringen werde ....

lg
Walter

[Flugwuzzi]

Die Kettenbohrungen und -klebungen sind in Bearbeitung, aber die Arbeit ist derartig öde dass ich immer wieder mal was anderes machen muss.

Wie z.B. die Laufrollen zusammenkleben. Die sind sehr gut, detailiert und auch genauso wie am Vorbild wiedergegeben. In der Mitte werden Polycaps eingefügt, dadurch kann man die Laufrollen bequem auf/abstecken. Meng hat hier gute Arbeit geleistet. Ich habe nur mit einem Skalpell beschädigungen in den Gummibandagen erzeugt wie man sie auch bei abgenutzen Rädern auf dem Vorbild erkennen kann.



Beim betrachten von Vorbildfotos des AMX30 AU-F1 TA aus dem Libanon-Einsatz ist mir immer wieder eine Box an der Wannenunterseite am Heck aufgefallen. Auf der Hobbyboss Wanne ist diese Box vorhanden. Bei Meng herrscht dort gähnende Leere.
Nach einiger Recherche hat sich herausgestellt dass diese Box  das Gehäuse für die Lenzpumpe ist und bei den  Wannen des AMX30B2 (also jenen des für mich relevanten AU-F1 TA Typs) vorhanden ist.

Auf diesem großartigen YouTube Video das die französichen UN Soldaten extra für uns Modellbauer gemacht haben, hat man die seltene Gelegenheit einen UNIFIL AMX30 AU-F1 TA von unten zu sehen ... ziemlich am Ende des Clips    


Auf ausgezeichneten Vorbildfotos  die ich bei Photobucket.com gefunden habe kann man das Teil ganz deutlich sehen (sehr gefährlich für AMS gefährdete Modellbauer  


Bild Quelle: www.photobucket.com User: zurich2rd aus dem Album Au F1 40RA

... also blieb mir nichts anderes übrig als dieses Gehäuse von der Hobbyboss-Wanne herunterzusäbeln und auf die Meng-Wanne umzubauen. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich einen fehlenden Wartungsdecken aus Evergreen ergänzt ... ich sagte ja dass diese Vorbildfotos gefährlich sind  



Da ich grad so schön beim herumschnitzen war kümmerte ich mich auch gleich um das nächste große Problem. Die Anpassung des Hobbyboss-Turms an die Meng-Wanne.

Ich musste einerseits den Drehring vom Meng AMX30B2 Turm herunterschnippeln und diesen innen in den Hobbyboss-Turm einkleben, damit dieser gut in die Wanne passt. Dabei wurde der untere Bauteil des Meng Turms zu einem Kollateralschaden.



Aber egal ... jetzt passt er in den HobbyBoss Turm und nur das zählt.





Wichtig beim Turmumbau von Hobbyboss zu Mengwanne ist noch eine Erhöhung zu machen. Denn die TA-Version des AMX30 AU-F1 hatte eine zusätzliche Erhöhung am Turm, damit dieser überhaupt auf die AMX30B2 Wanne passt und nicht über das Heck schleift

Kurzum ... bei meinem Modellkitbash taucht das gleiche Problem auf und wird auf die gleiche Weise behoben. Der Turm wird mit passenden Evergreen-Streifen angehoben. Blöderweise hatte ich von dem Streifen nur mehr 1 Stück und musste erst wieder Online ordern ... das soll in 3-5 Tagen bei mir eintreffen .... hoffentlich.

Hier sieht man dass noch etliche Strips fehlen ... ich muss bis zum Pfeil auffüllen.



Die Anpassung von der Innenseite.



Yep ... so passt die Höhe vom Turm ungefähr ... kein herumschrammen mehr auf dem Heck!




Erstes Kurzfazit ... obwohl Meng einige Kleinigkeiten nicht umgesetzt hat bin ich von den Details und der Qualität der Meng-Wanne und Bauteile bisher sehr positiv überrascht. Ich denke allzuviele Ätzteile werde ich hier wohl nicht benötigen .... man wird sehen.

lg und schönes Wochenende
Walter

[Flugwuzzi]

Hiermit melde ich weitere kleinere Schritte ... nicht dass Ihr glaubt ich bin auf der faulen Haut gelegen ;-)

Nachdem die Evergreen-Streifen angekommen sind konnte die Turmring-Erhöhung fertiggestellt werden ... Strips im Kreis kleben war angesagt.



Hier sieht man markiert den Erhöhungsring der TA-Version im Modell und am Vorbild im Hintergrund.



(c) Originalbild im Hintergrund Julie Ludmann www.model-miniature.com


Die Wartezeit auf die Evergreen Strips hab ich mir mit dem Fahrwerk und den Friul Ketten vertrieben.

Das Fahrwerk ist von MENG sehr gut wiedergegeben und passt sehr gut. MENG hat eine Art Drehstabfederung gemacht mit der sich die Laufrollen an den Untergrund anpassen können.



Wie man sieht funktioniert das bei einem Test tadellos ..... doch ist bei mir ein wenig Sorge aufgekeimt .....



... die komplette Drehstabfederung und die Laufrollen werden nur an einem einzigen Klebepunkt (siehe Messerspitze) verklebt. Alles andere hängt lose und relativ "wackelig" in der runden Öffnung in der Wanne.



Beim späteren Aufziehen und Testen der Kette hat sich das komische Bauchgefühl verstärkt .... was wenn der Klebepunkt nicht ausreichend hält (aus welchen Gründen Murphy auch immer meint) .... das fädelt nach schließen der Wanne nie wieder an der richtigen Stelle ein ...
Also hab ich aus Evergreen Strips eine Art "Sicherung" and die Drehstangen geklebt ... das beeinträchtigt die Federung kaum und jetzt fühle ich mich besser :-)



Essstäbchen sind nicht nur zum Futtern da ...
Zur Friul Kette für AUF1 muss ich noch etwas loswerden .... durch diese Art Duck-Bill-Endverbinder kam ich sehr schwer in die gebohrten Löcher um den Draht gut zu verkleben. Ich hab mir hier eine kleine Hilfe aus chinesischen Essstäbchen und  zwei Gummiringen gebaut. Darin spanne ich die Kettenglieder ein und kann dann wunderbar die "einfache" Seite der Endverbinder nehmen um den Draht einzugkleben. Ich mache da immer 5 Stück und am Ende fühe ich dann die komlette Länge zusammen.

Einspannen der Kettenglieder nachdem die Löcher alle vorgebohrt wurden. Kurze Drähte einkleben (mir fällt es leichter hier erst überstehende Stücke zu nehmen und nicht gleich die vorgeschlagene Länge ... die passt eh nie)



Die Drähte nun mit einem guten Seitenschneider vorsichtig an der Innenseite abschneiden, aufpassen dass man diese Duck-Bills die nach außen stehen nicht versehentlich abschneidet ;-)



Danach mit einem Tröpfchen Superkleber sichern.



Und nach nur wenigen Stunden (sic!) Arbeit ist so eine Kette auch schon geschafft ... die Kettenspannung ist soweit OK, der Durchhang hält sich bei dem Modell in Grenzen. Ich habe pro Seite 81 Einzelglieder verbaut.




Somit ist die Arbeit die ich beim Panzer-Modellbau am wenigsten leiden kann - Kettenbau - endlich abgeschlossen.
Weiter gehts die nächsten Tage mit der Wanne ....

... schönen Sonntagabend allen Mitlesern.

lg Walter

[KlausH]

Yeah, klasse! Die Stelle für die Lenzpumpe hätte ich auch noch übrig gehabt, die mußte ich wegsäbeln.

Tolle Arbeit, toller Bericht, ich finde es großartig, was du uns hier wieder zeigst!

Schöne Grüße 
Klaus

[Wotan]

 

sehr beeindruckt toller Bericht

[Flugwuzzi]

Nachdem sich alle hoffentlich wieder von der Wilnsdorf Ausstellung erholt haben, ist es Zeit euch wieder mit einem Update zu belästigen.

Nach den Ketten wenden wir unsere Aufmerksamkeit den Wannendetails zu. An beiden Seiten des AMX30 AU-F1 im Libanon Einsatz sind auf jeder Seite jeweils zwei Zubehörtaschen montiert. Diese liegen den beiden Bausätzen natürlich NICHT bei und wurde mit Green Stuff + Tamiya Tape + Ätzteilen von Black Dog modelliert. Nicht ganz perfekt, aber für meine Bedürfnisse reicht es.



Ich habe auch gleich die Antirutschbeschichtungen an den Luken und der Einstiegszone des Fahrers gemacht. Maskiert mit Tape und aufgesprüht mit Duplicolor Terracotta Spray (auch hier im Forum gelernt;-) ... das Ergebnis sieht ganz passabel aus, ist  widerstandsfähig und bröselt beim Handling nicht ab.



Der Meng Bausatz - der mich bisherher verwöhnt hat - kann auch anders und hat mich grob gefoult. Irgendwie konnte ich es nicht ganz glauben dass bei der Hochzeit der Wannenteile an der Front derart arge Spalten und Versatz entsteht??

Nun gut, dann doch den Spachtel aus Kiste holen. In letzter Zeit verwende ich oft den Spachtel aus verflüssigten Spritzling-Teilen, die ich in Tamiya Extra Thin Rest (wo man nicht mehr mit dem Pinsel hinkommt) aufgelöst habe. Der Plastikspachtel funktioniert absolut super, trocknet schnell, schrumpft fast nicht und lässt sich supergut schleifen!



Leider foult Meng auch bei den beiden Schmutzfängern an der Front. Die Bauteile sind so designt, dass hier auch wieder eine böse Spalte bleibt. Das Vorbild ist an dieser Stelle komplett glatt.



Hilft nix ... spachteln, schleifen und schon ist es wieder glatt ...



Meng foult auch bei den beiden Seitenplatten wo die Werkzeuge und Zubehör montiert werden. Auch hier bleiben oben und unten trotz sorgfältiger Bearbeitung große Spalten. Die werden diesmal mit Magic Sculpt verfüllt und als Schweißnaht dargestellt. Die feine untere Naht wurde mit Perfect Plastic Putty gefüllt.



Aber für eines muss man Meng wieder loben .. viele Bauteile sind doppelt und in unterschiedlichen Varianten vorhanden. Dumm nur dass das in der Anleitung oft nicht erwähnt ist. Es lohnt sich aber bei den Spritzlingen auf die Suche zu gehen.

Hier sieht man der Werkzeug für das Wannenheck ... einmal mit und einemal ohne Halterung, für jene die lieber Ätzteile verbauen. Ich finde die angegossenen Verschlüsse gar nicht schlecht (die vom Voyager Ätzteilsatz sind nicht viel besser bei massiv Mehrarbeit).



Für die TA Version des AMX30 AU-F1 muss man am Heck noch einiges machen. Hier passen die Details vom AMX30B2 Bausatz nicht so ganz.

Ein Verschluss für die Deckel fehlt und wurde vom Hobbyboss Bausatz (Bauteil B3) gemopst.



Und die Schmutzfänger am Heck passen gar nicht für die TA Version. Hier habe ich die Bauteile G26 und G25 aus den beiden Varianten verwendet. Die Ätzteile wurden aus dem Hobbyboss Bausatz genommen da Meng nur die kurze Version anbietet. Die Gummis wurden aus 0,5mm Polystyrol und Evergreen Sheet geschnitzt, da die Ätzteile vom Hobbyboss Bausatz viel zu breit waren.



Einige Arbeit muss man auch in die korrekte Version der Trittbleche über der Auspuffanlage investieren. Meng bietet nur ein Gitter ... das ist falsch. Hobbyboss hat leider nur Ätzis mit flachem Trittblech im Bausatz, die zudem noch viel zu groß sind.
Tatsächlich ist ein Merkmal der TA Version des AMX30 AU-F1 ein dachförmiges Trittblech. Auf allen Vorbildfotos eindeutig zu erkennen.
Ich habe die Voyager Ätzteile abgeschnitten und aus Bastelfolie dieses Trittblech gebogen. Versuche mit Ätzeilresten sind gescheitert weil diese zu dick waren und nicht scharfkantig gebogen werden konnten. Ergänzt wurden noch einige Details mit Punch & Die Nieten sowie Evergreen Strips.

Am Heck wurden außerdem noch fehlende Leitungen für das Infanterie-Telefon mit Bleidraht ergänzt.



Das Heck wurde jetzt einmal provisorisch komplettiert. Der Feuerlöscher bleibt leer, wie bei vielen Vorbildfotos, wird aber erst vor der Lackierung montiert. Die Kanister sind noch abnehmbar und werden auch erst bei der Lackierung fixiert.
Ebenso ist die komplette Auspuffanlage mit dem Schutzgitter und Trittblech nur provisorisch fixiert und wird für die Lackierung abgenommen.
Das runde Ätzeilgitter auf dem Motordeck ist von Meng (ziemlich gebogen das Ding) ... wird auch erst bei der Lackierung fix verklebt.






Seht Ihr .... und schon ist das Update wieder vorbei ... und es hat nicht einmal weh getan :-)

Schönes Wochenende
Walter

[Graf Spee]

Nun will ich auch mal.

Ich gucke hier, sowie in Deinen anderen Panzer-Threads immer wieder gerne rein.
Großes Modellbaukino.
Alleine dieser ganze Kitbash-Wahnsinn

Und die Ergebnisse wissen immer zu gefallen.
Ich bleibe also weiter, als stummer Mitleser, dabei.

[darkmoon2010]

Spitzenmäßig was Du da zauberst. 

Gruß Thomas

[Flugwuzzi]

@ Graf Spee ... schön dass du auch als stummer Mitleser hier dabei bist!

@ darkmoon2010 ... danke Thomas, von zaubern kann keine Rede sein das ist harte Knochenarbeit 

lg
Walter

[Flugwuzzi]

Weiter gehts mit einem Update zu den Details an der Wannenvorderseite.

Meng hat für die Lampen und Leuchten keine Verkabelung vorgesehen. Das ist m.E. gut, so muss ich nichts halbgares abschleifen, weil ich sowieso lieber eigene Kabel verlege ;-)

Für die Verkabelung verwende ich sehr gerne die Bleidrähte von der Fa. Plusmodel. Die gibts in unterschiedlichsten Stärken. Vorteil dieser Bleidrähte ... sie lassen sich sehr leicht in die verschiedensten Richtungen biegen und in Oberflächen legen. Sie bleiben auch dort liegen und federn nicht zurück. Der Nachteil ist dass sie sehr weich sind und vorsichtig mit der Pinzette angefasst werden müssen, da man sonst unschöne Kerben in den Kabeln verursacht.



Danach werden die Scheinwerfer, Hupe etc. aufgebohrt und in richtiger Länge mit den Kabeln verklebt. Zum Schluss klebe ich dann die verkabelten Details an ihren Platz.



Die Scheinwerfer sind innen silber bemalt um die Reflektoren darzustellen. Die Ränder wurden schon mal weiß vorgemalt. Die durchsichtigen Scheiben aus dem Meng Bausatz habe ich diesmal mit Conacta Clear von Revell verklebt. Der Kleber ist zuerst sehr milchig, wird aber nach Trocknen völlig klar und durchsichtig.



Die beiden Feuerlöscher an der Front sind von Meng zwar korrekt detailiert, aber leider komplett versetzt gegossen, was bei dem modernen Bausatz schon stark verwundert. Also ist wieder einmal Schleifarbeit angesagt. Dabei werden auch gleich die Düsen der Löscher abgeschnitten und so angeklebt dass diese nach außen zeigen, wie das bei den meisten UNIFIL Fotos zu sehen ist.



Die Periskope des Fahrers sind von Meng nicht transparent sondern im Stück gegossen. Diese werden zuerst mit Mithril Silber von Citadel bemalt und dann mit einer transparenten Mischung aus Model Color 936 Transparent Green und Panzer Aces 309 Periscope blue bemalt. Zum Schluss noch eine transparente Lage Hobby Color Smoke Grey darüber um das grün etwas abzudämpfen und der Optik mehr Tiefe zu verleihen. Danach werden die Periskope mit Tamiya Tape beklebt um für die nachfolgenden Lackierungsschritte geschützt zu sein.





Ein lustiges Detail an der AMX30B2 Wannenfront ist der "Steigbügel". Dieser dient als Einstiegshilfe für den Fahrer, damit er elegant zu seiner Luke kommt  Da sieht man eindeutig dass die Panzerfahrer die Nachfolger der Kavallerie sind 
Auch hier habe ich wieder nur durch Zufall entdeckt dass die benötigten Teile dafür auf der Ätzteilplatine von Meng zu finden sind ( PE 8, 9, 10). Leider schweigt sich die Meng Anleitung diesbezüglich komplett aus 


(Copyright Screenshot im Hintergrund: Olivier Carneau @ http://olivier.carneau.free.fr/photoengins/france/famille_amx30/auf1_ta/index.htm)

Also dann haben wir die Ätzteile, verwenden noch etwas Draht von einem alten 1/72er Abschleppseil und einige Hexagonnieten (mit dem RP Toolz Punch & Die gekloppt). Mit etwas Geduld und Spucke Kleber hat man auch dieses nette Detail hinzugefügt.



Zum Schluss noch Luken, Abschleppseil und restliche Details ankleben ... und damit ist auch die Wannenfront komplett.



Ich hoffe die Updates sind nicht zu fade, aber mehr "Action" gibt der Bausatz derzeit leider nicht her    weil alles relativ gut passt und man nur wenige Details ergänzen muss.

lg
Walter

[Zwoelfer]

mehr Action. Alleine die Umbauarbeiten und das Kitbashing
sind für mich schon Faszination pur. (und damit auch Action)

Eine wirklich tolle Arbeit und wie jedes Detail mal eben schnell aus dem
Ärmel geschüttelt wird....WOW.




have a nice day,


Sven

[Bohemund]

Der Steigbügel ist wirklich ein Brüller. Das sind so diese Details, die es ausmachen! 

[AnobiumPunctatum]

Bei dem ganzen Dickblech beißt sich ein kleienr Holzwurm ganz schnell die Zähne aus. Ich schaue Dir trotzdem gerne weiter über die Schulter.
Ich mag einfach die UN Lackierung

[Jensel1964]

So, ich hab hier definitiv zu lange schweigend zugeschaut.....Zeit für ein ganz großes Lob! 

Was Du da baust ist wirklich klasse. Nicht nur das Ergebnis ist super, auch der Aufbau Deines Bauberichtes gefällt mir ausgesprochen gut. So wie z.B. bei Bongolo67 und Puchi ist das ne schöne Lehrstunde, wie man an so einen Bausatz heran geht und wie es dann auch was werden kann. 
Es macht echt Spaß, den Bericht zu verfolgen und zu lernen.  Und das Ergebnis kann sich ja sowas von sehen lassen..... Cooooool!!!!

Jens 

[Flugwuzzi]

@ Bohemund ... Yep, der Steigbügel ist der Hammer 

@ AnobiumPunctatum ... Christian, schön dass du als Holzwurm dich auch hier durchbeißt. Übrigens gibts auch das eine oder andere Schiff/Boot mit UN Markierung ... vielleicht wirst du da ja mal schwach. Muss ja nicht immer Schwermetall sein 

@ Jens ... Danke dass du das Schweigen gebrochen hast um zu loben! Es freut mich natürlich sehr wenn man so positives Feedback bekommt  . Selbst hat man ja immer den Eindruck dass es doch irgendwie fad und doch nicht so interessant für Mitleser ist.

Für Verbesserungsvorschläge, Anregungen und konstruktive Kritik habe ich natürlich auch jederzeit ein offenes Auge/Ohr 

lg
Walter

[jacobm]

Hallo Walter,

schöne Fortschritte und deine Berichterstellung wie immer sehr informativ. 

Gruß
Marcus

[Flugwuzzi]

Danke Marcus ... es freut mich wenn es dir gefällt.

lg
W.

[Flugwuzzi]

Nun ist der Turm an der Reihe ... und damit wechseln wir auch den Hersteller. Ich verwende den Turm vom Hobbyboss Bausatz No. 83834 AU-F1 SPH. Der Turm ist in den meisten Details korrekt für die TA - Version, die im Libanon zum Einsatz kam.

Die Passgenauigkeit ist relativ gut ... nur an der hinteren Unterseite des Turms bleiben sehr schöne Spalten, die aber mit gezogenen Gussästen einfach verschlossen werden 



Leider hat der Hobbyboss Turm an beiden Seiten auch sehr unschöne Sinkstellen, die erst bei genauer Betrachtung auffallen.



Diese werden mit dem selbstgemachten Polystyrolfiller (Gussäste in Tamiya Extra Thin aufgelöst) aufgefüllt ...



... und anschließend verschliffen.



Die vier angegossenen Zurrösen am Turmheck sind hässlich und falsch ... diese werden abgeschliffen und mit den korrekten 8 Stück aus Draht ersetzt. Ebenso die beiden Zurrösen an der linken Klappe für das Mun Magazin.





Das Rohr des 155mm Geschütz ist 2teilig, ebenso die Mündungsbremse. Als Ersatz hat RB-Model ein Rohr für die AMX30 AU-F1 im Angebot. Das sieht natürlich viel besser als die Bausatzteile aus, allerdings ist das Rohr doch deutlich dünner und passt nicht gut in die Aufnahme ...





Meine simple Problemlösung in so einem Fall ... ich umklebe das Rohr so lange mit Tamiya Tape bis es perfekt in die Aufnahme eingeschoben werden kann.



Funktioniert einwandfrei.



An der Kanonenblende wird noch eine Öffnung für ein Kabel gebohrt und es werden noch einige Montagepunkte für selbiges Kabel geklebt. Das Kabel führt dann zu einem Geschwindigkeitsmesser, der am Rohr montiert wird ... das Gehäuse und der Geschwindigkeitsmesser müssen später noch von mir geskrätscht werden.



Jetzt wollen wir uns mal kurz um Planen und Gerödel kümmern .... ich bin immer froh wenn ich auf Vorbildfotos solche Sachen finde, denn rein weiße UN Fahrzeuge sind manchmal doch etwas faaaad ;-)

An Turmvorderseite ist im UNIFIL-Einsatz meist eine Plane an der vorderen Leiste montiert. Diese wird ausgefaltet und über das Rohr gezurrt wenn das Fahrzeug abgestellt ist.

Ich habe vor die Plane mit der Modelliermasse Magic Sculp zu machen. Da die 2-Komponentenmasse sehr klebrig ist fixiere ich unter den Platz wo die Plane hinkommt einfach Frischhaltefolie um die Plane nach Aushärten wieder vom Modell abnehmen zu können. So ist später die Lackierung einfacher.



Als Arbeitsunterlage verwende ich immer ein Glas aus einem billigen Bilderrahmen. Ich verwende immer viel Babypuder um die Klebrigkeit der Masse zu reduzieren (wie Mama beim Keksebacken mit Mehl)



Die Masse wird aus 2 gleichen Teilen vermischt und verknetet. Danach mit dem Pinselstiel dünn ausgerollt. Wenn es dünn genug ist wird die Plane mit einem Skalpell vorsichtig in Form abgeschnitten.



Anschließend die Plane vorsichtig zusammenrollen, wie auf den Vorbildfotos. Falten und andere Dinge können einfach mit einem Pinsel (angefeuchtet mit Isopropylalkohol) eingedrückt werden. Ich verwende auch immer dünne Einweghandschuhe um keine  unschönen Fingerabdrücke in der Modelliermasse zu hinterlassen. Wenn die Masse hart ist (nach einigen Stunden) kann sie einfach von der Frischhaltefolie heruntergenommen werden und wir werden Sie später extra bemalen.



... sorry für die gelblichen Fotos, aber da hat mal wieder der Weißabgleich meiner Billixdorferdigicam nicht so richtig gewollt :-)

Am Heck gibt es einen klappbaren Gepäckträger. Auch hier sind auf Vorbildfotos aus dem Einsatz immer wieder diverses Gerödel oder gefaltete Planen zu sehen. Das möchte ich auch auf das Modell packen um es etwas zu beleben.

Die Rucksäcke aus den verschiedenen Zubehörsets sind viel zu Schade, da sie unter einer Staubschutzplane verschwinden werden. Ich schneide mir deshalb aus Schaumstoff aus einer alten USB-Stick-Verpackung von einem Telefon-Anbieter Stücke in ähnlichen Abmessungen heraus. Die Ränder ein wenig abrunden und passt ...





Den Gepäckträger habe ich schon am Modell angeklebt und aushärten lassen. Für die Zurrgurte verwende ich diesmal vielleicht das blaue 1mm Masking Tape von Jammydog .... mal sehen.



Eigentlich wollte ich ja die Staubschutzplane auch mit Magic Sculp machen und hatte schon alles mit Frischhaltefolie abgeklebt. Als ich mir die Einweghandschuhe anzog hatte ich eine blöde Idee die ich ausprobieren möchte ... Warum nicht das dünne Material als Staubschutzplane verwenden?



Und schnipp ... schon ist ein Teil abgeschnitten und aufgetrennt.



In den Fingerling habe ich die Gepäckatrappen mit viel Weißleim eingeklebt und das Ganze in Form geknetet.



Nun auf den Gepäckträger gepackt und mit zusätzlichen Tapestreifen festgeklebt.




Ich lasse das Ganz mal so die nächsten 1-2 Tage aushärten und sehe dann weiter ob das vielleicht funktioniert und werde berichten ... 

Noch einen schönen Sonntag euch allen.

lg
Walter