Schlachtschiff SCHARNHORST, Dragon 1:350, Unternehmen Cerberus (abgeschlossen)

Begonnen von marco_1973, 16. Mai 2022, 12:03:52

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Kannonenvogel


Marstec

Alleine die Tarnung .... wahnsinn! Ich mag deine BB ! Diese ganzen Details! Wahnsinn. :P :P :P :P :P
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

Nornagest

Hallo Marco,

ich bin fasziniert von diesen Detailreichtum bei Schiffen.
Ich habe mir jetzt ein Buck über Torpedoboote aus dem WK.I besorgt, aber das nur am Rande.
Ein Frage hätte ich, ich seh auf einigen Fotos das du auch Zeichnunen vom Modell hast. Gibt es da von dir bevorzugte Quellen?

Gruß
Achim
Ein paar Modelle wollte ich bauen. Mittlerweile bin ich damit soweit im Rückstand, das ich wohl ewig klebe.

marco_1973

Meine erste und beste Quelle hier bei der Scharnhorst ist das Buch "Battleship Scharnhorst" von Stefan Draminski.
Der hat auch schon eines über die Bismarck (und noch weitere) veröffentlicht.

:winken: :winken: :winken:
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marco_1973

#29
Post 1/2

Hallo Fans der Bastelkunst!

Wie die Zeit vergeht – seit meinem letzten Post sind schon wieder fast 2 Monate vergangen!
Zwischendurch war ich im Urlaub, hab bei einem Umzug mitgeholfen – egal!
Dennoch 42 Stunden am Modell verbracht.
Diese habe ich komplett dem Schornstein gewidmet.

Los ging's mit der Schornsteinkappe. Anders als bei z.B. Revell ist sie vom Dragon-Plastikteil her ohne innere Unterteilung, da hier schon bausatzseitig Ätzteile vorgesehen sind.
Leider aber nur als Phantasieprodukt vom Dragon-Designer, denn die Unterteilung stimmt so historisch nicht.

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Da war mal wieder Improvisierung & Scratching angesagt. Die Röhre am vorderen Ende ist eine oval gebogene Aderendhülse aus dem Elektrikerbedarf. Die Unterteilung wurde teils aus den Dragon-Ätzis neu angepasst, teils komplett neu geschnitten. Das Ganze wurde dann innen mit Teerschwarz (Revell 06) bemalt.

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Die auf der Kappenunterseite des Teils K21 befindlichen Abgasrohre sind zwar weitgehend korrekt positioniert, aber leider viel zu klein geraten. Ich habe sie daher komplett entfernt und durch Kupferdraht und Messingrohr ersetzt.

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Als Nächstes nahm ich mir die Schornsteinplattform vor. Die Bestückung dieser war bei SH zeitlich unterschiedlich, anfangs hatte sie dort 4 x 2 cm-Einzelflaks und ab Ende 1941 2 x Einzel- und 1 x Vierling. Entsprechend hatte die Plattform auch zwei unterschiedliche Formen, mit Einbau des Vierlings wurde sie verlängert. Trotz der drei verschiedenen darstellbaren Epochen der Dragon-Bausätze (1940, 1941, 1943) gibt es nur das eine Teil K41, welches der Ausführung 1943 entspricht. Für 1940 und 1941 müssten laut Anleitung lediglich 2 weitere Löcher für das zweite Paar Einzelflaks gebohrt und der ,,Gnubbel" für die Vierling entfernt werden.
Theoretisch passte das Teil K41 also auch für Anfang 1942, aber die Positionen der Flaks stimmten nicht zu 100 % und außerdem wollte ich Veteran-Flaks verwenden. Da wären die vorhandenen Aussparungen eher hinderlich gewesen.

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So beschloss ich, das Ganze neu zu gestalten, und zwar mit dem Riffelblech, welches ich schon beim vorderen Aufbau verwendet habe. Also erstmal am K41 alles glattgeschliffen und ein passendes Blech ausgeschnitten, anschließend verklebt und mit Revell 78 bemalt.

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Die Unterseite der Plattform habe ich mit Teilen des KA-Models-Sets bestückt.

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Danach kamen noch zwei Scheinwerfer von Veteran zum Einsatz und die Reling wurde improvisiert, da das KA-Teil nicht wirklich originalgetreu ist. Anfang 1942 hatte die SH an diesem Teil der Reling laut Buchvorlage Persenning installiert, welche ich wie gehabt aus Toilettenpapier herstellte. Weiterhin kamen diverse KA-Teile wie Handläufe und Leitern sowie einige Scratch-Teile hinzu. Ferner erhielt der obere Teil des Schornsteins den obligatorischen Tarnanstrich.

foto (11).JPGfoto (12).JPGfoto (13).JPGfoto (14).JPG   
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marco_1973

#30
Post 2/2

Als vorerst Letztes nahm ich mir nun den unteren Teil des Schornsteins vor. Hier gibt es schöne Ätzteile von KA – aber leider wieder nicht historisch korrekt, beispielsweise ist der ,,Blech-Klotz" vorn eigentlich ein Lüfter. Der kleine erhöhte Aufbau mit der großen Trossenrolle wurde komplett ignoriert. Auch die Auflagen ,,e" und ,,f" stimmen nicht.

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Ich habe dann zunächst den Lüfter und den erhöhten Aufbau vorn aus Plastiksheet gebaut. Die Lamellen des Lüfters entstanden aus Teelicht-Alu.

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Die ,,Auflagen" darüber (für ein V-Boot und Ottergeräte) wurden aus KA-Teilen und anderen Ätzteilen angepasst. Anschließend das Ganze lackiert.
Zwischendurch wurden noch die Veteran-Flaks gebaut und auf der Plattform positioniert.
Zuletzt noch die Schiffsglocke aus Plastik-Sheet.

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Hier noch zwei Bilder im Zusammenspiel mit den vorderen Aufbauten.

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foto (10).JPG 

So, das war's wiedermal – bis bald sagt

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

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maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


marco_1973

Hallöle!

Erstmal noch allen ein gutes neues Jahr 2023!

Mit dem Baubericht wird es in Kürze weitergehen. Ich habe seit Anfang Dezember noch ein anderes Projekt dazwischengeschoben: "Die Siedler von Catan" als 3D-Version.

Bis bald
Euer Marco
 :winken:  :winken:  :winken:
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Aero

Freu mich schon auf neue Bilder, die Tarnung schaut genial aus und die ganzen Ätzteile schauen perfekt aus, großes Kino!  :klatsch:

mirami


marco_1973

#35
Hallo Leute!

Nun geht es endlich weiter mit dem Baubericht der Scharnhorst.

Wie schon erwähnt, habe ich im Dezember 80 Stunden für ein anderes Projekt dazwischengeschoben, nämlich das hier:

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Das heißt aber nicht, dass ich mir einen 3D-Drucker zugelegt habe...die Rohteile habe ich von einem Bekannten meines Sohnes erhalten.

So, nun weiter mit der SH.
In insgesamt 61 Arbeitsstunden ist wieder so einiges entstanden, und zwar in den Bereichen Schornsteinumgebung, Vormars und vorderer Mast.

Zunächst habe ich mich also mit der Schornsteinumgebung befasst.

Die ,,Ottergeräte" oder Paravane (Minenräumgeräte) sucht man im Bausatz vergebens. Es gibt wohl welche im Internet, aber entweder nicht lieferbar oder zu horrenden Preisen. Also wiedermal improvisiert: aus Messing gedreht und mit Blech komplettiert.

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Danach habe ich mal zwischendurch einen der Bordkräne gebaut, aber nicht komplett, nur um die genaue Position der (improvisierten) Auflieger zu bestimmen.

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Danach ging's an die Beiboote. Auf SH waren Anfang 1942 vorhanden:
3 x Verkehrsboote 11,5 m
1 x Admiralsboot alter Bauart 11,5 m
1 x Motorpinasse 9,2 m
2 x Bereitschaftskutter 8,5 m
2 x Dinghis 3,8 m

Ich hatte sicher schon einmal erwähnt, dass Dragon gepatzt hat und statt der Motorpinasse ein zweites Admiralsboot vorsieht. Dies gab es in der Realität zu keinem Zeitpunkt. Woher nun eine Motorpinasse nehmen? Improvisieren? Nicht so einfach, das Admiralsboot ist fast 7 mm zu lang.
Mir fällt nur ein Bausatz ein, wo es so ein Boot gibt: Trumpeter PRINZ EUGEN (mein Vorprojekt). Also Faller (in Deutschland zuständig für Trumpeter) angeschrieben und um die entsprechenden Ersatzteile gebeten. Kein Problem, aber nicht kostenlos und hat ewig gedauert. 

Als erstes zunächst ein V-Boot. Mit KA-Teilen und Scratching aus der Restekiste (bei allen Booten verwendet).

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Danach die beiden Dinghis.

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Die restlichen Boote noch ,,ohne alles"...

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Hier die besagte Pinasse von Trumpeter.

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Das Thema Beiboote legte ich dann erstmal beiseite und nahm mir die Ladekanonen vor. Wie auch auf BS und TP gab es auf SH jeweils eine 10,5 cm- und eine 15 cm-Ladekanone, die zur Ausbildung der Kanoniere dienten. Dragon hat dies vereinfacht und bietet zwei gleiche an, die optisch eine Mischung aus beiden darstellen. Ich habe diese nun den Originalen angepasst, zunächst die 10,5er...

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Weiter im nächsten Post...
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marco_1973

#36
...und danach die 15er. Weiterhin wurden Lüfter und anderes Gedöns neben dem Schornstein komplettiert.

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Danach habe ich noch am Vormars gearbeitet. Hier entstand der Mast und die Seitenstenge, der Scheinwerfer, die zwei Einzelflaks sowie einiges Beobachtungsgerät von Veteran. Alles komplettiert und aufgeklebt.

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Zuletzt dann die Bootsauflieger neben dem Schornstein befestigt; Ätzteile von KA, die aber etwas angepasst werden mussten.

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Die inzwischen gefertigten beiden V-Boote und das Admiralsboot wurden dann noch mit der Motorpinasse komplettiert.

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Hier nochmal zwei Fotos aus der Totalen mit derzeitigem Bearbeitungsstand.

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So, das war's wiedermal – bis bald sagt

Euer Marco
 :winken:  :winken:  :winken:

Bisheriger Arbeitsaufwand: 319 Stunden

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Marstec

:P  :P  :P  :P  :P  :P  das so ein schickes Modell! Da wird man(n) neidisch! wow!!!! :klatsch:
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

marco_1973

#38
Hallo Leute!

Heute geht's nun weiter mit meinem Baubericht der SCHARNHORST ,,Unternehmen Cerberus".
63 Arbeitsstunden habe ich wieder investiert. Dabei habe ich einige Fortschritte erzielt.

Zuerst nahm ich mir die schweren Flakgeschütze vor. Davon waren insgesamt 7 Stück mit der alten Lafette C/31 an Bord der SH. Der neuere Typ C/37 wurde nach meinem Kenntnisstand ausschließlich auf BISMARCK und TIRPITZ verbaut.
Verwendet habe ich die Teile aus dem Dragon-Bausatz und Master-Messingrohre. Bemalt nach Buchvorlage: oben grau und seitlich die Tarnung.

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Als nächstes kamen die Geschütze der Mittelartillerie (15 cm) dran. Hier gab es 4 Zwillingstürme und 4 Einzelgeschütze. Bei den vorderen waren seit Anfang 1942 jeweils noch Plattformen für Zwozentimeter-Vierlinge installiert. Diese hatten zunächst ein einfaches Geländer, später dann ab Ende 42 wurde sie nochmals modifiziert. Der Dragon-Bausatz enthält nur die modifizierte Version (korrekt für 43er SH). Ich habe aber die Plastikteile als Basis verwendet. Die Reling wurde dann aus Ätzteilresten verlötet.

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Und hier noch die hinteren Türme. Bei allen 15ern kamen auch Master-Messingrohre sowie die im Bausatz vorhandenen Blastbags zum Einsatz.

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Der Bau der Einzelgeschütze war etwas schwieriger. Mit dem Ersetzen des Plastikrohres im Zusammenspiel mit dem Blastbag war es hier nicht getan, da die Geschütze hinten offen waren. Somit mussten auch weitere Plastikteile der Geschützrohreinheit wiederverwendet werden.
Alle gezeigten Geschütze sollen aber erst später installiert werden.

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Danach beschäftigte ich mich mit Hangar und achterem Leitstand. Bei letzterem fiel mir auf, dass hier vom Bausatz her etwas falsch war. Der hintere Teil ist nämlich laut Buchvorlage nicht als Holzdeck, sondern mit Riffelblech ausgeführt.

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foto (15).JPG 

Weiter im nächsten Post...
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marco_1973

#39
Ich hab dann einfach den entsprechenden Teil des Holzdecks entfernt und als Schablone für das Riffelblech verwendet. Vor dem Anbringen mussten aber noch die kleinen seitlichen Erhöhungen innen entfernt werden. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Aber ohne die Schablone ist es wahrscheinlich fast unmöglich, das so genau hinzubekommen.

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Nun war der Hangar dran. Hier waren einige ,,Verfeinerungen" und Anpassungen nötig, z.B. ,,echte" Steigeisen und nicht nur angedeutete aus Plastik. Weiterhin diverse ,,Kästen" und Lüfter, Bullaugen aufgebohrt. Übrigens sind im Bausatz doch Ottergeräte enthalten (N58), aber nur 2 Stück. Die habe ich hier auch verwendet, da sie später kaum zu sehen sind.

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Danach dann mit Tarnung versehen und weiteres nach Stand 1942 platziert, Trossenrollen, Flakplattformen. Diese sind im Bausatz (für 1943) enthalten, nur die zugehörigen Ätzis für die Reling sind m.E. nicht verwendbar (schwer zu installieren – sieht dann Sch. aus). Ich habe sie aus Resten improvisiert und mit bewährter Klopapier-Persenning ausgestattet.

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Die Auflieger mit den Kuttern fehlten nun noch. Zunächst aber vorläufig nur steuerbordseitig realisiert.

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Erstmal musste ich mich mit dem Mastunterbau befassen. Alle Teile sind natürlich bausatzseitig aus Plastik. Dadurch erreicht man aber keine gute Stabilität, das habe ich schon beim vorderen Mast bemerkt (dieser ist aber leider nicht so leicht gegen Metall zu ersetzten, da konische Form).
Beim Hauptmast wollte ich aber mehr Stabilität. Darum entschloss ich mich, die unteren Beine gegen Messingrohre auszutauschen. Diese gibt es in verschiedenen Stärken von Trumpeter. Durch meine Aufwertung der Torpedorohrsätze hatte ich noch einen passenden Bestand da. Das senkrechte Rohr gestaltete ich etwas länger, damit es noch bis ins Aufbaudeck hineinragt. Ansonsten wurden die Rohre so gut wie möglich den Plastikvorbildern angepasst.

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Bei der Plattform habe ich noch die Segeltuchabdeckungen für die Signalflaggen angedeutet und einen fehlenden Kleinaufbau improvisiert. Die Körbe hinten sind aus Ätziresten, der Flaggenmast ist ein 0,3 mm-Bohrer. Die Verschanzung der Plattform darüber wieder improvisiert, ist normalerweise Reling mit Persenning, laut Buchvorlage 1942 mit Tarnung versehen.
War übrigens gar nicht so einfach, die gesamte Konstruktion ordentlich und gerade zu platzieren, würde mit den Original-Plastikstützen wahrscheinlich eine sehr wackelige Angelegenheit sein – ich denke, ich tat gut daran, die Stelzen metallen auszuführen.

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Zuletzt im hinteren Bereich des Aufbaudecks noch einige Oberlichter gescratcht, die Dragon nicht vorgesehen hat. Wie man sieht, ist auch der achtere Leitstand schon weiter fortgeschritten, aber auch noch nicht fertig. Dazu dann beim nächsten Mal mehr.

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Falls es euch interessiert, wie ich die Trossenrollen baue...hier nochmal ein paar Fotos dazu.
In der Realität gab es zwei Sorten: Stahlseil und Hanfseil. Welche dabei wo zum Einsatz kamen, sollte man einer entsprechenden Buchvorlage entnehmen, die Bausatzanleitungen machen dazu i.d.R. keine (verlässliche) Aussage.

Benötigt wird etwas Plastiksheet (Rundstab) 2/3/4 mm. Die entsprechende Stärke für die gewünschte Trossenrollengröße in eine Bohrmaschine spannen. Das Ende von normalem dünnen Textilzwirn mit Sekundenkleber fixieren und warten bis es fest ist. Dann den vorderen Teil bis zum Ende mit Sekundenkleber bestreichen und sofort die Bohrmaschine mit niedriger Drehzahl rotieren lassen, dabei mit der anderen Hand den Zwirn so führen, dass er nebeneinander aufgespult wird.
Abschließend dann mit beige (Revell 89) oder Gunmetal bemalen.
Mit einem scharfen Cuttermesser kann man dann die Stücken nach Bedarf abschneiden. Als passenden Ätzteilbausatz empfehle ich z.B. Lionroar R3511 ,,Cable reel for German Navy Vessels"

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Euer Marco
 :winken:  :winken:  :winken:

Bisheriger Arbeitsaufwand: 382 Stunden
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Aero


marco_1973

#41
Hallo Leute!

Post 1/2

Heute ein erneutes Update meines Bauberichts. In 40 Arbeitsstunden ist vieles entstanden.

Die Aufarbeitung der Hangarbackbordseite mit Kutter usw. habe ich nicht extra dokumentiert.
Dies nahm aber auch ca. 6 Stunden in Anspruch.
Dann habe ich am achteren Leitstand weitergearbeitet, grob war er schon fertig. Vor allem fehlten noch der große E-Messer mit FuMO27 und das diverse Veteran-Beobachtungsequipment.
Für den E-Messer wurden die Bausatzteile sowie diverse Ätzis verwendet, das FuMO stammt aus dem Flyhawk-Bausatz 350061, wobei es etwas angepasst wurde. Der Sockel des E-Messers erhielt von mir noch eine Erhöhung, um das Teil drehbar zu gestalten.

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Das Beobachtungsequipment wurde gemäß Buchvorlage bestückt, und zwar hauptsächlich mit Teilen der Veteran-Bausätze VTW35059 und VTW35060, das hintere letzte Teil wurde improvisiert (im Buch nicht näher bezeichnet).

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Hier nochmal fertig installiert.

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Als nächstes kam die Flugzeugschleuder dran. Ursprünglich gab es mal noch eine zweite auf Turm Cäsar. Sie wurde aber im März 1940 entfernt, da sich das Handling mit einem Behelfskran an der Stelle als schwierig erwies.
Leider habe ich es wiedermal versäumt, Zwischenschritte fotografisch festzuhalten. Die Schleuder entstand im Wesentlichen aus Ätzteilen von KA-Models und diversen Scratch-Aufbesserungen.
Später bemerkte ich, dass der Transportwagen für das Flugzeug bei KA-Models nicht so doll ausgeführt ist (links im Bild), ich griff in die Restekiste und nutzte passende Ätzis von Pontos aus einer der Revell-Platinum-Editionen (rechts).

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Wer jetzt noch eine tolle Arado Ar 196 erwartet, den muss ich leider enttäuschen, laut zuverlässiger Quelle führte die SCHARNHORST vom 4. Juli 1941 bis 8. August 1942 keine Bordflugzeuge mit.
Hier nun ein Bild der kompletten und bereits installierten Schleuder.

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Dann nahm ich mir die Ankereinrichtungen (und parallel die vorderen Kleinaufbauten) vor, zunächst die vordere. Zur Info, seit September 1939 führte SH keinen Bugreserveanker mehr, bei GU wurde sogar beim Umbau des Stevens die entsprechende Klüse weggelassen. Offenbar war dieser 3. Anker vorn verzichtbar, oft wurde ein Ausbau ,,aus Gewichtsgründen" angegeben.
Nun zum Modell.
Die Ösen vorn gibt es im Bausatz nicht, warum auch immer. Sie entstanden aus Plastikrohr. Die Ketten kommen aus dem Holzdeck-Bausatz, wobei hier nachteilig ist, dass sie erst schwarz gefärbt werden müssen. Die Spills und Ketteneinlässe sind Dragon-Originalteile. Die Handräder der Spills könnten etwas filigraner sein, leider bietet hier KA-Models rein gar nichts. Die feineren Zurrketten stammen von Aber.

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Wie schon erwähnt, habe ich parallel die Kleinaufbauten und den großen Wellenbrecher im Bugbereich gefertigt, zum Teil Dragon-Original, zum Teil Scratching. So auch die Kleinteile am Bug ganz vorn.

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marco_1973

#42
Post 2/2

Im Heckbereich verhielt es sich ähnlich. Hier gibt es aber keine dicke Ankerkette, der Anker wurde nur mit kleineren Ketten verzurrt. Ich glaube mich zu erinnern, dass dieser bei Einsatz sogar mit einer Stahltrosse genutzt wurde. Diese fehlt übrigens noch (fällt mir gerade auf).
Wozu es aber auch hier zwei Ankerspills gab, erschließt sich mir nicht.
Hier also die Ankereinrichtung

foto (1).JPG

Der Anker außen

foto (2).JPG

Die Auslässe für die Nebelanlage wurden von Dragon leider ignoriert und wurden von mir improvisiert (eingekreist).

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Hier nun nochmal komplett mit den hinteren ,,Kleinaufbauten".

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foto (6).JPG   

Als vorerst letztes habe ich mir die noch übrigen 10 Rettungsflöße vorgenommen, wiedermal Full-Scratch. Der verwendete Typ war SA1b-VW56 wie dieses Foto vom Juni 41 belegt. Im August 1942 wurden dann vorhandene Flöße gegen VW55 und 58 getauscht und zusätzliche aufgenommen. Ferner erhielt SH 18 Schlauchboote im Hangarbereich.
Meine Rettungsflöße habe ich nun aus 2 Lagen 5x5 mm Plastiksheet erstellt, eine Lage erhielt jeweils ein 2,5 mm-Loch. Dann die Kanten und Ecken abgerundet, das Loch mit Spachtelmasse verschmiert, in die noch halbfeste Masse mittels Messingrohr eine kleine Rundung reingestanzt. Nach Trocknung dann mit Revell 16 bemalt. Seile aus Ätzis und Bemalung mit 0,1 mm-Fineliner permanent-braun. Abschließend mit stärker verdünnter Farbe (16) das Braun etwas abgeschwächt.

foto (7).JPG
foto (8).JPG 

Die Restarbeiten werden nun langsam überschaubar:

6 x Einzelflak 2 cm
2 x Flakvierling C/38 (für MA I)
2 x Flakvierling C/35 (am Hangar)
6 x Flak 3,7 cm
2 x Scheinwerfer (für Hauptmast)
1 x Signalscheinwerfer (Hauptmast)
2 x Kran
Platzierung 8 x MA + 2 x Torpedorohre
Platzierung 7 x sFlak 10,5 cm
2 x Gangways achtern (gelagert)
Reling Hauptdeck
Hauptmast, oberer Teil
Rigging
Rumpf (Ausleger vorn und achtern, Schraubenschutz)

So, nun erstmal Schluss für heute – bis bald!

Euer Marco
 :winken:  :winken:  :winken:

Bisheriger Arbeitsaufwand: 422 Stunden
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dafi

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
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Kerbholz

Die Baufortschritte sehen wirklich sehr gut aus.  :P  :P  :P
U.a. finde ich die Tarnbemalung sehr gelungen.
Was ein wenig stört, ist das aufstehende Holzdeck auf der Back. Das fällt bei den Detailaufnahmen vom Bug ein wenig auf (letzte Bilder in Post 1/2).
Vielleicht mit ein wenig Sekundenkleber auf einer Klinge unters Deck und dann fixieren?
Das soll nur ein Vorschlag sein.

Viele Grüße


Aero

Sehr schöne Details und sauber gebaut, tolle Arbeit!

marco_1973

#46
Zitat von: Kerbholz in 22. März 2023, 14:13:36Was ein wenig stört, ist das aufstehende Holzdeck auf der Back. Das fällt bei den Detailaufnahmen vom Bug ein wenig auf (letzte Bilder in Post 1/2).
Vielleicht mit ein wenig Sekundenkleber auf einer Klinge unters Deck und dann fixieren?
Das soll nur ein Vorschlag sein.

Ich glaube, das täuscht auf den Fotos...das Deck liegt tatsächlich an und steht nicht ab.

LG Marco
 :winken:  :winken:  :winken:
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marco_1973

#47
Post 1/2

Hallo Bastelfreunde!

Schon wieder sind fast 5 Wochen rum seit dem letzten Update. In 38 Arbeitsstunden konnte ich wieder einiges abhaken:

6 x Einzelflak 2 cm
2 x Flakvierling C/38 (für MA I)
2 x Flakvierling C/35 (am Hangar)
6 x Flak 3,7 cm
2 x Scheinwerfer (für Hauptmast)
1 x Signalscheinwerfer (Hauptmast)
2 x Kran
Platzierung 8 x MA + 2 x Torpedorohre
Platzierung 7 x sFlak 10,5 cm
2 x Gangways achtern (gelagert)
Reling Hauptdeck
Hauptmast, oberer Teil
Rigging
Rumpf (Ausleger vorn und achtern, Schraubenschutz)

Als erstes habe ich die noch fehlende Heckankertrossenrolle ergänzt.

foto (1).JPG

Dann nahm ich mir den Mittelteil neben dem Schornstein vor. Hier mussten zuerst die Relings platziert werden. In der historisch korrekten Ausführung war dabei die vordere Hälfte mit Schanzkleid versehen und der hintere Teil mit Gitter. Oben auf dem Foto zu sehen das vorgesehene Vorderteil von KA-Models.

foto (2).JPG

Hier waren mir aber die Abstände der Relingspfosten zu groß und eine Gittervariante gab es auch nicht. So habe ich Reling aus Ätzi-Resten anderer Bausätze (PG) verwendet, hier standen auch die Gitter zur Verfügung. Die Schanz entstand aus normalem Papier. Nun wurde alles entsprechend der Decksform gebogen, vorher innen grau bemalt. Nach Aufkleben dann außen inkl. Tarnung. Natürlich beidseitig.

foto (3).JPG
foto (4).JPG
foto (5).JPG
foto (6).JPG   

Danach ging's an den hinteren Teil. Im Prinzip dieselbe Vorgehensweise.

foto (7).JPG
foto (8).JPG 

Die mittlere Ausbuchtung wurde dann mit einem Stück Reling vervollständigt.

foto (9).JPG

Auf dem nächsten Foto sind dann einige Schritte zusammengefasst. Die 10,5er Flaks wurden positioniert (ich entschied mich für diese Aufstellung, da zum Zeitpunkt des Kanaldurchbruchs wahrscheinlich alle Flaks in Alarmbereitschaft zur Seite gedreht waren). Ebenso wurden die 15er Einzelgeschütze platziert. Über diesen sind im Original Schutznetze gespannt. Diese gibt es sogar beim KA-Ätzteilsatz. Jedoch total blickdicht ausgeführt – meine entstanden aus Teebeutel-Feinstgaze – die Ätzis dienten nur als Schablone.

foto (10).JPG

Als nächstes habe ich mich mit dem ganzen Torpedoequipment befasst, was im Dragonbausatz (für 1940 korrekterweise) fast komplett fehlt (nur für die 43er SH vorgesehen). Lediglich die Ätzteile für die kleinen Transportkräne sind vorhanden. Zunächst erhielten die bereits seit PG fertigen Torpedorohrsätze noch zwei Schutzhauben, welche lauf SH-Buch im Sommer 1941 installiert wurden. Die Hauben entstanden ziemlich unspektakulär aus Teelicht-Alu (auch schon auf Foto 10 zu sehen).

Die großen Reservebehälter sind eine Mischung aus Holz und dünnem Plastiksheet drumherum. Der Überhangkran das besagte Dragon-Ätzi, der Rest inkl. Torpedotransportwiege Fullscratch. Nebenbei habe ich dann noch die großen Kräne fertiggestellt (Dragon + KA-Ätzis + Rigging Black 0,135 mm) und positioniert. Die hinteren MA-Türme fanden nun auch ihren festen Platz.

foto (11).JPG
foto (12).JPG
foto (13).JPG
foto (14).JPG   
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marco_1973

Post 2/2

Die Fallreeps wurden diesmal nur im gelagerten Zustand dargestellt, alles andere wäre für den Kanaldurchbruch unpassend. Theoretisch gab es immer vier, zwei vorn und zwei hinten. Die vorderen wurden laut SH-Buch schon 1940 dauerhaft entfernt. Somit gab es 1942 nur noch die hinteren. Meine entstanden aus dem Ätzteil-Bausatz KA-Models MS-35017, welchen ich schon für PG verwendete.

foto (1).JPG

Nun waren noch jeweils 2 Flakvierlinge zu bauen: die Standardvariante C/38 und die ältere Bauform C/35. Warum hier damals (auch auf GU) teilweise die alten Typen verbaut wurden, entzieht sich meiner Kenntnis. Vermutlich waren diese gerade verfügbar. Somit hatte SH im Februar 1942 4 x C/38 und 2 x C/35. Vom Hersteller Veteran gibt es zum Glück Bausätze von beiden Ausführungen.

Also zunächst noch die zwei restlichen C/38er für die vorderen MA-Türme...

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Dann noch die C/35er. Leider sieht man aufgrund der dunklen Farbgebung jetzt nicht soviel.

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Nebenher habe ich noch die Seekriegsflagge angebracht, wie immer selbstgemachte Decals auf Alufolie.

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Am Schluss noch zwei Fotos aus der Totalen.

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So, das war's erstmal – bis bald!

Euer Marco
 :winken:  :winken:  :winken:

Bisheriger Arbeitsaufwand: 460 Stunden
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

Kerbholz

Tolle Fortschritte. :P  Die Tarnbemalung haut mich jedes mal um. 8o   Klasse!