Fragen zu klarem Resin

Begonnen von marjac99, 24. September 2022, 13:55:40

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

marjac99

Hallo zusammen,
ich habe seit langem ein Unterwasser-Dio im Hinterkopf, welches ich nun langsam realisieren möchte.
Allerdings habe ich noch nie mit einer grösseren Menge Resin gearbeitet. Wenn ich richtig gerechnet habe, geht es um ca. 18l (Quader von 30x30x20 cm)

Immer wieder lese ich, dass Resin warm oder heiss wird. In den Tutorialen, die ich mir angeschaut habe, wird darauf nicht eingegangen. Ist die Wärme relevant für unsere Bausätze?

Welche Art Resin ist für so ein Vorhaben am Besten geeignet?

Als ich noch in der Schweiz lebte, hatte ich einen guten Händler für Resin & Co. Leider sind dessen Versandkosten horrend.
Hat jemand einen Tipp, wo ich gut bestellen kann?

Vielen Dank!

lieben Gruss,
Martin
-----------------------------------------------------------------
Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

hein52

Bei Verwendung von Polyesterharz habe ich schon festgestellt dass es beim Aushärten recht warm geworden ist. Bei Arbeiten mit Epoxydharz und langsamen Härter ist mir das noch nicht passiert. Allerdings rede ich hier von Laminaten und nicht von einem massiven Harzklotz. Ein gutsortierter Händler ist der hier: https://www.r-g.de/home.html

Flugwuzzi

Ich hab hier mal im kleineren Maßstab mit klarem Resin gespielt. https://www.modellboard.net/index.php?topic=62868.0
Bei Wärmereaktionen kann es zu Verformungen von eingebetteten Plastikmodellen kommen. Ebenso können Probleme durch die "gefangene" Luft in den Modellen entstehen. Auch Farben können durch Resin angelöst werden.

Empfehlenswerte klare Resinarten gibts z.B. bei Breddermann https://shop.breddermann-kunstharze.de/Giessharze/glasklares-giessharz/?language=de

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

marjac99

Danke Hein, :winken:
danke Walter  :winken:

Bei r-g.de war ich am Wochenende schauen, die Preise für Resin sind ja unterirdisch angezogen.  8o
Ich denke, bei Breddermann wird es ähnlich sein, aber da schau ich heute abend mal in Ruhe. Bis jetzt bin ich bei ca. 400€ für 18l Resin.  8o
Schade, aber das kann und will ich im Moment nicht ausgeben.
Und das, wo ich grad mit Achim (Nornagest) hier im Forum jemanden gefunden hatte, der mir meine Taucher skaliert hat.  ;(

Danke euch!
lieben Gruss,
Martin
-----------------------------------------------------------------
Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

Koffeinfliege

Die Gießharze waren aber schon immer sehr teuer. Meine 32er Viggen verspätet sich z.B., weil ihr deutscher Resin-Zulieferer nicht liefern konnte.

Ein bestimmtes Harz kann ich Dir leider auch nicht nennen. Aber erwischt man das Falsche, kann es sogar beginnen zu kochen und alles ist hin.
Es gibt Tonnen solcher Resin Dios auf Youtube. Minibricks würde ich mal ansteuern, die Frau hat es wirklich drauf. :P Sie zeigt auch schon mal die Harzkanister, z.B. im aktuellen Strudel-Video.

https://www.youtube.com/c/Minibricks_co/videos

wefalck

Das Aushärten von Polyesterharzen ist eine 'exothermische' Reaktion, d.h. es wird Wärme abgegeben. Beim Laminieren spielt das keine Rolle, da die Oberfläche groß und die Schicht dünn ist. Dadurch kann die Wärme leicht abgegeben werden. Bei einem Block ist das Volumen groß und die Oberlfläche relativ klein.

Da das Harz kein sehr guter Wärmeleiter ist, kommt es zu einem Wärmestau im Inneren des Blockes, was eben zum 'Kochen' führen kann. Das führt zur Zerstörung von wärmeempfindlichen Objekten und der Bildung von Gasblasen. Deswegen müssen Einbettungen immer schichtweise vorgenommen werden. Am besten nie mehr als 1 cm stark.

Ich persönlich würde eher zu Acrylharzen greifen, als zu Polyesterharzen, da letztere mit der Zeit deutlich vergilben und erstere bei der Vernetzung weniger Wärme abgeben. Allerdings sind Acrylharze noch um einiges teurer.

Technisch wäre das in dieser Größe ein doch recht ambitioniertes Projekt und ich wäre mir nicht so sicher, ob es dann die Kosten wirklich Wert ist ...
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Hans

Hättest du ein Beispiel für so ein glasklares, giessbares Acrylharz? Selbst im Handel wird oft Epoxidharz als Acryl bezeichnet, eine verwirrende und letztlich falsche Bezeichnung. Acrylharz kenne ich nur als Bindemittel für eben solch genannten Farben oder unter dem Handelsnamen Paraloid für Spezialarbeiten (Festigung) bei uns in der Restaurierung.

Aber ein unkompliziert aushärtendes klares Harz, UV beständig, das wäre echt ne Sache. Hast du da einen Anbieter
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

marjac99

Ich danke euch allen!  :klatsch:

Ich werde das Projekt erst einmal nicht weiterverfolgen. Die Risiken sind mir bei den Preisen einfach zu hoch.
Aber die Sache mit dem Acrylharz würde mich doch interessieren.
lieben Gruss,
Martin
-----------------------------------------------------------------
Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

wefalck

Im Prinzip ja: die Harze von Röhm (dem Hersteller von Plexiglas) jetzt Evonik Industries. Seit mein Vater 1986 von dort in Rente ging habe ich aber nicht mehr deren Produktpalette verfolgt. Damals gab es z.B. Plexigum, Plexidur, die alle unterschiedliche Eigenschaften hatten, aber im Prinzip 'Gießharze' auf PMMA-Basis waren. Ich habe sie zum Eimbetten von Proben verwendet.

In der Schweiß habe ich mit Beracryl gearbeitet, aber die Variante, die wir zum Einbetten von Proben verwendet haben war trüb. Ich weiß nicht (mehr), ob der Hersteller auch glasklares Harz zum Gießen hergestellt hat - das war aber Anfang der 1980er Jahre.

Neuere Markinformationen habe ich leider nicht, da ich keinen entsprechenden Bedarf hatte.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Hans

Plexigum gibts noch, ist eine Alternative zu dem Verfestigungsharz, dass wir in der Restaurierung verwenden, aber kein Gießharz im dem gewünschten Sinne.

Zwischenzeitlich habe durch heftiges googeln das folgende Produkt gefunden, das interessant klingt - ich hab aber keine Erfahrung damit

https://www.harzspezi.de/Acrylharz-SKresin-1390-UV-haertendes-Casting-Resin-Giessharz

Im Moment bin ich im Museum mit tausend anderen Sachen beschäftigt, aber danach - wenn ich noch daran denke - könnte ich es mal testen. Bis dahin bin ich über jeden Versuch dankbar, denn jemand anders macht
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

Im übrigen verwenden ja die 'Resin'-Drucker UV-härtende 1K-Acrylharze. Man könnte dann auch mal in dieser Richtung suchen.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Hans

UV härtende Harze gibts in der Zahntechnik, beim Aquarienbau, als Klebstoff, im 3D-Druck, was weiss ich noch. Aber ein Gebinde klares Zeug, dass man einfach giessen kann und klar bleibt, hab ich eben nur das o.a. gefunden
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Zitat von: Hans in 28. September 2022, 22:45:44
Zwischenzeitlich habe durch heftiges googeln das folgende Produkt gefunden, das interessant klingt - ich hab aber keine Erfahrung damit

https://www.harzspezi.de/Acrylharz-SKresin-1390-UV-haertendes-Casting-Resin-Giessharz
Ich war mal so frei auf den Link zu klicken.
Hast Du auch das Kleingedruckte gelesen? Klingt nicht nach einer Lösung des Problems.
- Hitzeentwicklung bei Schichten größer 2cm
- Sichtbarkeit der Schichten
- Schrumpfung
und besonders wichtig:
- Lösungsmittelhaltig, greift die Formen an - und damit sicher auch eingebettete lackierte Modelle.

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Koffeinfliege

Echt kein einfaches Thema. Darum habe ich mich auch noch nicht rangetraut.
Aber größere Mengen ohne großartige Hitzeentwicklung scheint bei vielen kein Problem. Das zeigen die Videos.
Z.B. mit dem Zeug, aber sie nutzt auch andere Hersteller:

[attachment=0]


Hans

@bughunter, doch, hab ich gelesen. Es ging ausdrücklich um Acrylharz, deshalb die Erwähnung. Ich hab nicht gesagt, das ist DIE Lösung
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

marjac99

Zitat von: Koffeinfliege in 29. September 2022, 09:07:40
(...)
Z.B. mit dem Zeug, aber sie nutzt auch andere Hersteller:

[attachment=0,msg1031954]

Habs gefunden, aber das ist russisch, und somit nicht bestellbar.
lieben Gruss,
Martin
-----------------------------------------------------------------
Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

marjac99

Zitat von: Hans in 29. September 2022, 12:02:41
https://www.epoxi2fix.de/collections/frontpage

8 cm Giessstärke. Aber Epoxid, also Wärme

ähh.... Ich dachte, Epoxid ist ohne und Polyester mit Wärmeentwicklung?  :woist:

Bei dem russischen Hersteller hab ich gelesen, dass möglichst niedrige Viskosität bei langer Topfform von Vorteil ist beim Entgasen.
lieben Gruss,
Martin
-----------------------------------------------------------------
Nietenzählen? Nein danke!

Aktuell auf dem Tisch: der GT-T und die Grumman G-21 Goose

Hans

Das sind immer exotherme Reaktionen. Beide.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger