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*Fertig* Fokker E.IV Eduard Profipack 1/72

Begonnen von Wolf, 26. Februar 2005, 14:21:01

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Spritti Mattlack

Ach Du meine Nase 8o

Wie hast Du denn bisher versucht den o. g. Effekt nachzubilden? Zwei unterschiedliche Metalltöne?

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

AnobiumPunctatum

Du hast tatsächlich eine Schwäche für die E.III 419/15 (habe sie auf dem Auschnitt doch sofort wiedererkannt X( )

Auf den mir vorliegenden Fotos des Windsock-Datafiles ist der Effekt ausnahmslos zu erkennen. Weiß vielleicht jemand, woher die Marmorierung stammt? Liegt es am Dängeln des Metalls?

Auf Deinem Modell ist der Effekt zu erkennen. Auf den Vergleichsfotos ist die Marmorierung jedoch erheblich stärker ausgeprägt; kann allerdings auch an der Belichtung der Fotos liegen. Wie Du schon selber festgestellt hast, muss das Muster noch erheblich feiner werden.
Läßt sich das Muster in 1/72 überhaupt so fein imitieren? Na, ich bin ja mal gespannt.

Ach , laß mich doch bei Gelegenheit mal einen tiefen Blick in Deine Trickkiste werfen. Bloß gut, dass ich meine E.III später keinem zeigen muss.

Einfach Klasse Wolf:P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hans

Über den Sinn und Zweck dieser Behandlung haben wir a.a.O bereits diskutiert, ohne zu einem wirklichen Ergebnis zu kommen. Vom Dengeln kommt das nicht, es ist ja auch auf den völlig ebenen Metall'platten'. Es sind Schleifspuren. Man findet sie bereits bei den A-Typen und M-Vorläufern der E-Typen. Als gemeinsame Meinung der Diskutanten als auch der Literatur läßt sich nur feststellen, dass es aus Gründen des 'beautiful workmanship' aufgebracht wurde, wie P M Grosz mal schrieb. Auch die Metallexperten hier im Board billigten der Behandlung allenfalls optische Funktion zu.

Ich bin mir nicht mal 100% sicher, dass es sich um Alu-Hauben handelt, sagen wir ich bin mir zu 90% sicher. Bei Pfalz wurden solche Hauben lackiert. Alu benötigt keinen Korrosionsschutz. Frisch aus der Blechpresse kann Alu aber unschöne Ziehstreifen haben. Wenn man's poliert, dann glänzt es. In der Sonne um so mehr. Es kann sogar blenden.

Ich halte es zwischenzeitlich auch für eine optische Oberflächenbehandlung, aber eher um eine optisch einheitliche Oberfläche herzustellen und als Blendschutz, sowohl für den Piloten als auch auch aus Reflektionsgründen aus grossen Entfernungen. Just my 2 €-cents.

Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

wenn es an die Feinarbeit geht, werde ich natürlich versuchen die Schnörkel feiner zu malen. Allerdings sind da bei 1/72 Grenzen gesetzt.
Was den Kontrast angeht, so ist dieser auf dem Modell je nach Lichteinfall unterschiedlich. Ich habe auch am Modell mit verschiedenen dunkleren Grundfarben gearbeitet, jedoch wirkt das dann man Modell direkt wieder zu modellhaft. Ich denke, man muss gerade beim kleinen Maßstab einen Kompromiss in der Optik finden, denn man kann die Nahaufnahmen eines Originals nur bedingt mit einer Nahaufnahme eines Modells vergleichen. Man muss sich dabei vor Augen halten, wie das Original aus 20-30 mtr. Entfernung aussieht. dann hat man einen brauchbaren Wert.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

heavytank

Also ich bin kein Expert, was die Flieger angeht. Eigentlich habe ich davon keine Ahnung. :D
Aber was die Metalloberfläche angeht, denke ich, daß es überhaupt keinen praktischen Nutzen hat. Ich würde auf die persönliche Eitelkeit des verantwortlichen Herstellers tippen.
Vor einiger Zeit hat ein Freund von mir, sich eine Startbox für seinen Verbrenner gebaut. Die Oberplatte war aus Alu. Und damit es nicht so schnöde und langweilig aussieht, hat er auch so schöne Kringel reingeschliffen. Sieht toll aus.

Es könnte aber auch nur ein Nebeneffekt der "normalen " Oberflächenbearbeitung sein. Wenn man mit feinem Schmirgel eine Alu-Oberfläche locker kreisend per Hand bearbeitet, kommt auch sowas bei raus.

Hans

Heavytank, mit deiner Auffassung sind sich auch die 'grossen Experten' a la P M Grosz einig. Nur: Fokker war bekannt dafür, dass er extrem auf Effizienz bedacht war. Bereits damals war jede Arbeitsstunde kostbar, trotz 6-Tage-Woche und 10-Stunden-Tag. So ganz als reine Verzierung kann ich es mir einfach nicht vorstellen.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

heavytank

Ja Hans, ich verstehe was Du meinst.
Ich habe mich mit meinem Kollegen mal unterhalten. Er ist altgedienter Metallbauer. Wirklich Sinn macht es nicht.
Entweder ist es Dekoratioin oder es ist ein Nebeneffekt einer anderen Bearbeitung. Vielleicht war das ursprüngliche formgebende Verfahren nicht so richtig effektiv, daß die Oberfläche nachpoliert wurde, und das halt diese Oberfläche zur folge hatte.
Bei welchen Modellen war das denn so? Nur bei dieser, oder auch bei anderen?
Oder aber, es war die persönliche Macke eines Wartungstechnikers? :rolleyes:

Hans

Nein, kein Einzelstück o.ä. Bereits bei den ersten A-Serien, den M-Vorläufern, bei der ganzen E-Serie E.I bis E.III sowie den frühen D-Typen. Das hatte Methode und war keinesfalls die Laune eines Werkmeisters.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Spritti Mattlack

@ Wolf

Ich weiss nicht, ich weiss nicht.

Sicher hast Du nicht unrecht, wenn Du auf den Maßstab und dessen Grenzen verweisst. Andererseits ist der "Effekt" auf dem Foto schon recht deutlich zu erkennen.

Und Deine "ersten Versuche" diese Oberfläche nachzuahmen finde ich so schlecht nicht. Wenn die Oberfläche beim realen Objekt durch anschleifen aufgehellt wurde (die dadurch hervorgerufene Strukturänderung ist wohl wirklich absolut zu vernachlässigen), wäre doch ein Versuch mit unterschiedlich hellen Metalltönen ein Klacks, oder?

Wie dem auch sei. Du wirst für Dich schon die richtige Entscheidung treffen. Und das ist es was zählt.
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Murdock

@Wolf

Ich glaube mit der Nachbildug der Haubenstruktur bist Du auf dem richtigen Weg. Ein  kleineres Muster und etwas stärkere Kontraste und es paßt.

Kennst Du diesen link schon ?  Ist ganz interssant.Fokker Team Schorndorf


   :winken: Murdock

Wolf

ich werde auf jeden Fall die Grundfarbe, wie schon geschrieben, noch einmal abdunkeln. Aber sehr viel weiter kann man es nicht abdunkeln, weil es dann einfach schlechter aussieht. Dann lieber einen geringeren Kontrast aber dafür eine weichere, aber deutlich Maserung.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

http://www.theaerodrome.com/forum/showthread.php?t=19370

Interessant. 3 Antworten, 3 unterschiedliche Meinungen: Indikator für Beschädigungen durch Vibration, gezielte Korrosionsunterstützung, Beseitigung der Treib/-Bearbeitungsspuren.

Hm. Die erste Meinung erscheint mir etwas 'over-engineered'. Die zweite Antwort habe ich schon mal gehört, das es etwas mit Korrosionskontrolle zu tun hat. Interessant der Hinweis auf die Engländer, die die Hauben ( Pub, Triplane, frühe Camel) mit einer anderen Version behandelt haben. Die Engländer haben kreisförmige Schleifspuren an kreisförmige Schleifspuren gesetzt. Ich hab sowas bei div. Maschinen auch bei uns mal gesehen und damals auch erklärt bekommen, das hätte was mit Korrosionsschutz zu tun. Panzerchen als unser Schwermetalingenieur sagt aber, das hat diese Wirkung gerade eben nicht.
Die Beseitigung der Bearbeitungsspuren klingt plausibel, ich weise aber darauf hin, dass sie auch innerhalb des Cockpits an völlig flachen Teilen aufgebracht wurden, da wo das Metall keinesfalls zu formen war, höchstens zu schneiden.

Es bleibt schwierig.

Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

funke4ever

Bei den Revell Powerflaschen, ist ein ähnliches Muster unten an der Rundung. Mein Dad sagt, dass das mit einer Art Kegel(Walze wie auch immer) gemacht wird. Wenn man das aneinander reiht, ergibt das so ein Muster. Vielleicht war das einfach nur da, um die Rundung schön hinzubekommen.*dummi*

Ist meine Meinung dazu, schade das die Typen alle nicht mehr leben.

Rolle

Hallo,
sind das eventuell gewalzte Bleche, gewalzt in unterschiedlicher Richtung? Das kann auch Muster hervorrufen.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
---------------------------------
Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

panzerchen

nach mehreren ausführlichen Diskussionen im chat:
mir ist nach wie vor kein zwingender technischer Grund für diese "Würmchen" einsichtig.
Ich halte es nach wie vor für eine Erscheinung des damaligen Zeitgeistes.

Hans

Ich habe im aerodrome.com nochmals nachgehakt und zudem mich an meine eigenen Erfahrungen bei der Verarbeitung von Blechen ( Fe und Ms) erinnert. Meiner Theorie nach handelt es sich tatsächlich um eine Oberflächenbearbeitung die - Zeit spart! -

Erklärung: Nach jeder Bearbeitung des Blechs entstehen Kratzer, Grate vom Schneiden, man muss man die Kanten passend schleifen, Nietlöcher verputzen. Ich spreche von Metallarbeit bei Einsatz von (fast) reiner Handarbeit.

Um die verkratze, verdengelte, vergratete Oberfläche wieder von den Bearbeitungsspuren zu befreien, hilft nur beschleifen und polieren. Jeder, der das schon mal gemacht hat, weiss wie zeitaufwändig das sein kann. Mit immer feinerem Schleifleinen schleifen, wobei man zum immer wenige die Schleifrichtung wechseln sollte, damit's schön einheitlich wird. Man sieht sonst jede Schleifspur, wenn man nicht poliert wie blöd.

Nimmt man dagegen eine Schleifmaschine, rund, mit einheitlicher Körnung und bringt dann dieses Muster auf ist man razz-fazz fertig.

Also: Man spart Arbeitszeit. Man spart die Lackierung. Mission accomplished.

Wie der Korrosionsschutz, der auch diskutiert wird, physikalisch funktionieren soll, keine Ahnung. Da halt ich mich raus.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

schauen wir mal wie das mit dem Blech später am Modell wird.

Um am Flugzeug nach der Lackierung das durchschimmern der Rippen zu simulieren, sowie als Vorbereitung für Verschmutzungen wurde die Oberfläche des Modells im Bereich der Rippen und Spanten mit einem mittleren Braunton von Gunze lackiert. Das Ganze muss dann Rippe für Rippe maskiert werden um später exakte ,,Schatten" im Bereich der Rippen zu erhalten. Auf dem Foto sieht man links den bereits maskierten Flügel sowie rechts unmittelbar nach der Lackierung.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

panzerchen

das mit den "Schatten" habe ich zwar nicht begriffen, aber ich nehme an, das werden wir noch erfahren ?

Wolf

@ panzerchen: schauen wir mal wie es wird. Genau weiß ich das auch noch nicht.
Auf jeden Fall habe ich zunächst einmal die inneren Felder mit Gunze "Sail" auslackiert. Dabei habe ich aber nicht ganz bis an den Abkleberand gsprüht.
Auf einem Flügel habe ich mal anhand der einzelnen Felder demonstriert, wie ich dabei vorgegangen bin. Wie man sieht habe ich erst den inneren Teil eines einzelnen Segmentslackiert und mich dann langsam nach außen gearbeitet.
In den nächsten Stufen kommen dann noch Lackierungen mit aufgehellten und abgedunkelten Grundfarben dazu. Danach kommen die Maskierungen ab und zum Schluß wird zum filtern nochmals die Grunfarbe drübegenebelt, in der Hoffnung, dass das dann was aussieht ;)

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Pacific Strafer

Hallo Wolf,

war leider einige Tage ans Bett gefesselt (nicht was Ihr wieder denkt :D ), die Grippe hatte (und hat noch) mich voll im Griff.
Aber zum Thema, ich denke das Du damit einen wirklich schönen Effekt erzielen wirst. Jetzt kommst es nur auf Dein Gefühl beim übernebeln der Spanten an. Klasse.

Aus dem Fieberwahn grüßt

Peter
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

Murdock

Hi Wolf,
Mh, Ich weiß nicht, ob ich Deine Verfahren richtig verstanden habe: Alles was jetzt in Querrichtung abgeklebt ist soll der Profilspant sein und wird nur noch übergenebelt ?
Dann hätte ich es eher umgekehrt lackiert (Felder dunkel/ Anstieg zum Spant hell), weil doch das Auge helle Flächen als Erhebung  und dunkle als Absenkung erkennt.   Mir erscheinen die  Masken  auch etwas zu breit. Ich würde nach dem Entfernen der  Klebestreifen mit eine sehr dunklen  Buntstift  noch eine dünne Linie mittig über den freigelegten Spantbereich ziehen um den darunterliegenden Spant deutlich von der Bespannung abzugrenzen. Oder mache ich einen Denkfehler ? Ich bin jedenfalls schon gespannt auf das Ergebnis.

:winken: Murdock


Hans

Ich versuchs mal aus meiner Sicht zu erklären, was Wolf da vor hat, denn der eine oder andere hats noch nicht so überrissen, denke ich mal.

Die Fokker-Eindecker waren völlig unlackiert. Der verwendete Spannlack war transparent, allenfalls gelblich-bräunlich transparent. Dies hatte zur Folge, das die Leinenbespannung selbst bei entsprechendem Lichteinfall zumindenst hell/dunkel transparent war. Soll heissen, die Rippen können einen Schatten werfen, den man auch von aussen sieht. Dieser Effekt wird noch massgeblich dadurch verstärkt, dass über jeder Rippe ein sog. Rippensicherungsband aufgebracht war, das als Gegenlage bei der Vernähnung der Bespannung auf der Rippe diente. An dieser Stelle lagen also zwei Lagen Leinen übereinander, die somit ebenfalls undurchsichtiger war der Rest der Bespannung.

Lassen wir uns einfach mal überraschen, wie der Effekt wirkt....

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Murdock

Dank Hans` Erklärung verstehe ich das jetzt besser. Demnach hat Wolfgang genau richtig lackiert ( Meister der Flugzeuglackierung: Vergib mir meinen Frevel ;) ). Und Rippenbänder gibts auch wieder. Diese mühselige Arbeit kenne ich ja bereits von der Pfalz. Wieder als Decal oder diesmal lackiert ?

 
:winken: Murdock

AnobiumPunctatum

Hi Wolf,

wieder einmal ein erstklassiger Baubericht von Dir 8o

War es richtig, dass DU mit Gunze Acryl lackierst? Kannst Du noch etwas zu den Farbnummern sagen.

Ich sauge jedes Detail Deines Berichtes auf. Insbsondere Deine Anmerkungen zur Lackierung sind außerordentlich hilfreich.
Eine bessere Bauanleitung zum Bau meiner E.III kann ich mir gar nicht wünschen. DANKE.

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Wolf

#49
so, 10 Tage Pause sind genug und ich bin Murdock ja noch die Auflösung des Lackierrätsel schuldig.
So sieht das Ganze also jetzt nach der Lackierung aus.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft