Mein Freund der Baum

[juan]

@Jensel: 

Ganz tolle Bäume!!!  Habe mir jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber ob man das auch in 1:35 übertragen kann???
Toll! Gruß, juan

[Bongolo67]

Ist 'ne Frage des Materials, das für die Belaubung herhalten soll. Wenn Du da was Passendes findest, sollte die Methode übertragbar sein.
Ich darf Dich bitten, passende Materialfunde hier bekanntzugeben, ja?

Jürgen, es haut mich mal wieder komplett aus den Strümpfen!

Gruß

Ulf

[Der Hoff]

Ich hab ja schonmal geschrieben wie sehr mir die Bäume gefallen, ich spare es mir jetzt, sonst könnte ja das Ego noch platzen  Aber ich hab da mal ne Baumfrage, hast du dich schonmal an einer Trauerweide versucht? Mein Nummer 1 Baum  Falls du da Erfahrung hast wär ich echt dankbar.



Georg

[Primoz]

Diese Bäume sind so realistisch, dass man sich fragen muss, ob es denn im Unterholz Pilze gibt ...

Hut ab und großen 

[juergenbueser]

Hallo liebe Modellbaufreunde, Springbank, Sacha, Jens, Wolfgang, Basteln 4 life, Juan, Ulf, Georg und Primoz.

von euren wunderbaren anerkennenden Kommentaren bin ich wirklich überwältigt, vielen lieben Dank dafür!

@ Springbank, ja sind gebaut im M 1:160, passen sonst ja nicht auf die Anlage.  

@ Sascha, hab die Bäume auf einem kleinen Stück Styrodur nur zu einem Waldrand zusammmen gesteckt,
   aus dem Fenster gehalten und bei tief einfallenden Abendlicht fotografiert, also mit dem Himmel hab ich euch schon ein bischen veräppelt.

@ Jens, aber Frauen haben doch immer Recht, oder zumindest fast immer. Vielleicht kann ich sie mit weiteren Bildern ja doch noch auf Glatteis führen.

@ Wolfgang ich danke dir auch für deine netten Worte. Ich hab mir auch schon mal auszugsweise dein Grossdiorama angesehen, da kann ich das Kompliment nur zurück
    geben. Ich werde mir diese tolle Leistung demnächst mal komplett in Ruhe ansehen.

@ Juan ich werde in Kürze mal eine Fichte im M 1:32 bauen und dann auch hier zeigen. Die Bautechnik wird fast gleich sein. Bei Interesse kann ich hier auch eine
   komplette Bauanleitung Fichten posten.

@ Basteln 4 life mit meiner Fichtenbauanleitung könntest du evtl.einige Jahre Erfahrung sparen.

@ Ulf falls eine Bauanleitung hier von Interesse sein sollte könnte ich die Materialien gleich mit nennen, so dass jeder leicht mitbauen kann.

@ Georg eine Trauerweide habe ich bisher noch nicht gebaut, sollte ich mich mal an diesen Baum wagen gebe ich es hier bekannt. Die Schwierigkeit wird sein die Zweige
  realistisch von den Ästen nach unten zu führen; ich denke da z.B. an Fasern die man nach dem Ankleben thermoplastisch noch verformen kann.

@ Primoz ich sehe gleich mal nach, bis jetzt habe ich noch keine entdeckt.  

Ich hab jetzt noch ein paar weitere Baumbilder für euch.

Viele Grüsse
Jürgen


Ortseingang zum Dörfchen Rockenfeld

Trockenkiefer Höhe ca. 5 cm

Bahndamm mit Ferkeltaxe und Selbstbaufichten im M 1:160

[springbank]

 
Ich fass es nicht...

Die fotos sind der Knaller. Vor allem die Buche? links auf Bild 1.

Tolle Arbeit, wirklich.

[Universalniet]

ich werde in Kürze mal eine Fichte im M 1:32 bauen und dann auch hier zeigen. Die Bautechnik wird fast gleich sein. Bei Interesse kann ich hier auch eine
    komplette Bauanleitung Fichten posten.

Interesse .....?


JA! JA! JA! JA! JA! 
Die Fotos sind (wieder einmal) zum hinknien und die Bäume wirklich für mich nicht von der Realität zu unterscheiden.

[WaltMcLeod]

Ich sag mal so ..... Marcs JA! gilt wohl für uns alle ...

Walter

[Bongolo67]

Hallo Jürgen,

wenn Du wirklich bereit bist, solch exklusives Wissen für lau in die Luft zu schmeißen, nehmen wir dankbar alles auf.
Ich wette viele der Mitleser hier wären auch bereit, echtes Geld für ein Seminar bei Dir zu investieren - Erster!

Gruß

Ulf

[Der Hoff]

Ich wette viele der Mitleser hier wären auch bereit, echtes Geld für ein Seminar bei Dir zu investieren

Schreib das doch nicht laut psssst

[RLHDLW]

Ich bin hier im Forum nicht mal 48 Stunden angemeldet und bekomme schon erhebliche Abzüge für die Kommunikation; das ist nicht fair!!!!

Mach' Dir nichts draus, Juergen. Es gibt immer ien paar Armleuchter, die anderen Vorschriften machen müssen "wie man richtig Beiträge schreibt"

Wilkommen und Gruß
Burkhard

[Steiner]

Ich vermisse noch schmerzlich eine Bauanleitung zu einer Kiefer, dieser sieht absolut realistisch aus.
Einfach unglaublich...  (wie auch alles andere)

Gruß Gerhard

[juergenbueser]

Fichten im M 1:160 Bauanleitung

Hallo liebe Modellbahnfreunde,Springbank,Universalniet,Walter,Ulf,Der Hoff,Burkhard und Gerhard

heute möchte ich euch die versprochenene kleine Bauanleitung zum Thema Fichtenbau vorstellen.
Die Bauanleitung Kiefer folgt später einmal.

Ziel ist es Fichten in dieser Art als Modell zu bauen.



Ich habe euch zunächst ein kleine Aufstellung des benötigten Materiales zusammengestellt:



elektrostatisches Begrasungsgerät z.B. Heki flockstar
Pinzetten, Pinsel,kleine Drahtschere,Teesieb,
Weissleim,
etwas Lack glänzend, Acrylmalmittel oder Kartuschen-Acryl aus dem
Baumarkt, Holzschleifstaub z.B. aus der Schreinerei, billiger
Sekundenkleber in den kleinen Tuben, Grasfasern 2mm, Grasfasern 4,5mm
evtl. auch 6mm z.B. von Noch oder Mininatur, Moosflock dunkelgrün 0,5mm
von Silhouette oder auch Fichtenflock 0,5 mm von Silhouette, Sprühkleber
z.B. Bison oder von Ghiant aus den Idee und Kreativmärkten, Klarlack
glänzend in der Sprühflasche, z.B. von Kaufland ( ca.3€), Kupferdraht
0,25 mm oder auch Stahldraht 0,3mm von der Rolle, Kupferlitze 0,15mm
z.B. aus Geräteanschlusskabel, Stahldraht gerade ca. 0,8mm stark aus dem
Baumarkt oder Idee und Kreativmarkt, mattbraunes Lackspray, Zinkspray
aus dem Autozubehör( nicht Zink-Aluspray)
Ich hoffe dass ich nichts
vergessen habe und fange nun mit dem Bau des Baumgerüstes an
Der zentrale ca. 0,8mm
starke Stahldraht wird auf eine Länge von ca. 15 cm gekürzt und wie auf
der Abbildung mit dem 0,25 mm Kupferdraht unter Schlaufenbildung für
die Äste umwickelt. Jede 4.Umwicklung solllte eine Schlaufe gebildet
werden. Oben lassen wir ca. 5 cm von dem Kupferdraht überstehen. Dieser
überstehende Kupferdraht wird dann in gleicher Weise unter
Schlaufenbildung mit der 0,15mm Kupferlitze umwickelt damit sich der
Stamm weiter noch oben verjüngt. Die Schlafen könne ruhig grösser
gehalten werden, sie werden hinterher noch entsprechend der endgültigen
Astlänge zurechtgeschnitten. Abschliessend wird der Stamm mit
Sekundenkleber bestrichen und zum trocknen beiseite gelegt.







Und hier ist der Garant für perfekt stehende Fichtennadeln
zur Anwendung später mehr.



nach den Drahtarbeiten folgt der zweite Bauschritt:
Auf diesen Bildern
sieht man wie ich nach dem Abtrocknen des Sekundenklebers die Schlaufen
für die Äste, nach oben parabelförmig zulaufend, gekürzt habe. Die
unteren Äste haben eine Länge von ca. 2cm -2,5 cm. Anschliessend biege
ich die Äste mit der Pinzette in ihre endgültige Forum. Nun wird der
Stamm von oben nach unten mit einem Gemisch aus Weissleim, Acryl aus
demBaumarkt oder Acrylmalmittel und etwas Wasser eingestrichen. Die
Masse sollte eine zähflüssige bis cremige Konsistenz haben. Nach dem
Abtrocknen ist das obere Drittel des Stammes schon ausreichend dick,
ggf. den Stamm noch einmal extra überstreichen. Das mittlere und untere
Dritel des Stamms wird danach noch mal mit der jetzt ruhig etwas
flüssigeren Masse überstrichen und mittels Teesieb unter drehen des
Baumes der Holzschleifstaub aufgerieselt. Wieder zum trocknen beiseite
legen und in einer nächsten Behandlung nun das untere Drittel des Baumes
aufbauen. Man muss hier im Einzelfall entscheiden ob beim ersten mal
der Aufbau des Stammes passt, evtl. an der einen oder anderen Stelle
noch mal in der bechriebenen Weise nacharbeiten. Der untere Stamm sollte
maximal 3mm Durchmesser haben, das entspricht ca. 50 cm
Vorbilddurchmesser. An den Astabgängen haben sich immer unschöne
Verdickungen aus dem Holzmehl gebildet, diese können nach dem
Durchtrocknen leicht mit einer Pinzette abgezogen werden, evtl mit dem
Skalpell noch etwas nacharbeiten. Sobald das Baum so aufgebaut und gut
getrocknet ist wird er mit mattem Lack eingesprüht. ( der Sprühkleber
haftet dann besser an den Ästen ). Die nachfolgenden Bilder sollen euch
wieder bei der Bastelei helfen.









Es geht jetzt darum die ersten Zweige an die Äste zu bringen.
Ich
sprühe den Baum von unten mit Sprühkleber, mehr an den Aussenseiten ein
und bringe dann elektrostaisch von unten die 4,5mm Grasfaser an die
Äste, also den Baum verkehrt herum halten. Anschliessend wird von oben
auf den Baum gepustet damit sich die Fasern nach unten ausrichten. Die
Fasern die im Bereich der Baumspitze kleben werden jedoch wieder mit
einer Pinzette entfernt, da sie durch das pusten falsch liegen.
Sprühkleber sollte in geschlossenen Räumen nicht verwendet werden.
Nachdem dies Äste begrast und getrocknet sind (ca. 1 Stunde Trockenzeit )
wird die Baumspitze mit Glanzlack eingestrichen und es werden wieder
4,5 mm Fasern elektrostatisch aufgeschossen, die Fasern sollen
rechtwinklig zum Stamm abstehen. Wenn auch diese Fasern angetrocknet
sind, werden die zuvor aufgebrachten Fasern im unteren
Baumspitzenbereich noch mal an den Faserenden mit Glanzlack leicht
betupft und noch ml eine Lage 4,5 mm Fasern aufgebracht. Der Baum wird
nach nochmaligem Abtrocknen mit mattem braunen Lack zur zusätzlichen
Verfestigung der Grasfasern übersprüht und zum trocknen beiseite
gelegt.
Nachfolgende Bilder sollen euch wieder beim werkeln helfen.
Hier ist auch gut zu erkennen wie dicht in etwa die Grasfasern
aufgebracht werden sollen.







bei den unteren Ästen habe ich an die Enden der ersten Faserschicht noch eine zweite Lage Grasfaser sparsam aufgebracht







hier erkennt man gut wie oben die Fasern einlagig und darunter eine zweite Lage Fasern angeklebt wurde (siehe Text)



Es geht jetzt zum letzten Teil der Fichtenbauanleitung.
Nachdem
nun die Fasern zur Nachbildung der Zweige an den Ästen angebracht sind
werden als nächstes, nach übersprühen des Baumes mit Sprühkleber, die
2mm Fasern sparsam elektrostatisch aufgebracht. Gleich danach wird der
Baum mit Zinkspray und Mattbraun nass in nass eingesprüht. So entsteht
eine der Fichtenrinde ähnliche Farbe und der Baum erhält durch das
Zinkspray eine metallische Oberfläche zur Verstärkung des
elektrostatischen Feldes. Der Baum muss nun 24 Stunden trocknen. Danach
werden mit einer kleinen Nagelschere die auf den Ästen nach oben
überstehenden Fasern Ast für Ast abgeschnitten sowie die noch struppigen
Grasfasern an den Astenden spitz zulaufend abgerundet. Auch die
Baumspitze kann mit der Schere noch etwas ausgedünnt werden. Die Fichte
ist nun fertig zur Benadelung mit 0,5 mm Fichtenflock. Bei diesen Bäumen
habe ich unten abgetrocknete Äste darstellt um alle Bautechniken
exemplarisch an diesen Fichten zu zeigen. Hierzu werden die unteren
Äste, wie auf dem Bild zusehen, nach unten weggebogen und mit einer
Frischhaltefolie abgedeckt. Der Baum wird nun mit Klarlack glänzend gut
eingesprüht eingesprüht, die Folie wird wieder entfernt und die Fichte
sofort elektrostatisch von unten benadelt. Überschüssige Fasern
abschütteln. An den nicht benadelten unteren Ästen wird mit einem
kleinen Pinsel glänzender Lack aufgetupft und sofort von unten noch mal
elektrostisch benadelt, so dass diese nur teilweise neben abgetrockneten
Zweigen begrünt sind. Eine Fixierung der Nadeln ist nicht
erforderlich, da die Fasern dauerhaft durch den Klarlack verklebt sind.
Zum Schluss werden noch die Äste entsprechend der gewünschten Form
zurecht gebogen. Die nachfolgenden Bilder sollen euch wieder beim
Basteln helfen.
Viel Erfolg und Spass beim Fichtenbau wünscht euch
Jürgen


hier sind die sparsam aufgebrachten 2mm Fasern gut zu erkennen


auch hier erkennt man die zusätzlich aufgebrachten 2mm Fasern


fertiges Baumgerüst mit beschnittenen Ästen


mit Folie abgedeckte Äste


Bäume mit 4,5mm Fasern und 2mm Fasern fertig farblich behandelt mit noch unbeschnittenen Ästen


fertiger Baum












Fertig auf der Anlage eingebaute Fichten.

[Rolle]

Ich beobachte das hier ja schon von Anfang an mit, irre was du da machst! So viel Realismus in dem kleinen Maßstab! Ich glaube ich lasse meine 160iger im Karton. 
Danke für die Anleitung! Aufwendig aber das Ergebnis spricht für sich. Ich werde mir das mal abspeichern, man weiß ja nie, vielleicht eines Tages baue ich mal ein Baum in 160.....

[Uwe K.]

Sofort ausgedruckt und zu den Arbeitsunterlagen genommen - vielen, lieben Dank
für die ausführliche Anleitung!!

[Hans]

Wenn du von "elektrostatischer Aufbringung" sprichts, dann verwendest du so einen semiprofessionellen Statikdingsbums für Grasfasern, zB von Noch?

H

[Steiner]

Danke für die hervorragende Bauanleitung 
So ein Heki Elektrostatisches Begrasungsgerät hinterläßt aber eine ziemlich große Lücke im Geldbeutel... das muß ich mir auch noch zulegen 

Gruß Gerhard

[KlausH]

Vielen Dank für die Anleitung, Jürgen!

Ich hab übrigens auch schon die letzten Fotos im Stummi-Forum bewundert, einfach nur wunderwunderschön!

Zu den Elektrostaten: Bei mir tut da eine umgebaute elektr. Fliegenklatsche für drei Euro ihren Dienst. Inwiefern das Noch besser ist, kann ich nicht beurteilen, aber es funktioniert auch so recht gut.

Schöne Grüße
Klaus

[Rolle]

Psst, Hans. Oben im Bild mit dem Material kannst du es sehen.

[juergenbueser]

Hallo liebe Modellbahnfreunde,

vielen Dank für euer grosses Interesse an meiner Bauanleitung. Man muss nicht unbedingt einen teures elektrostisches Begrasungsgerät für den Fichtenbau anschaffen.
Auch eine umgebaute Fliegenklatsche ist völlig ausreichend. Ich hab auch schon Fichten ohne elektrostatische Unterstützung gebaut, der Unterschied ist kaum sichtbar, ausser in der Makrofotografie.
Einige von euch kennen ja schon meine Seiten im Stummiforum. Hier ist der link:

http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?f=51&t=50628

Viele Grüsse

Jürgen

[Universalniet]

Jürgen,

vielen Dank. Ich muss das mal in Ruhe durchgehen und probieren ... 

[juan]

Vielen Dank Jürgen. Eine Frage (vielleicht überlesen?): Wie setzt Du die Fliegenklatsche ein??? Gruß, Juan

[juergenbueser]

Hallo Modellbaufreunde, Universalniet und Juan,

ich habe jetzt auch mal eine Fichte im M 1:32 für euch gebaut. Der Baum ist 37 cm hoch. Die Bauanleitung kann auch für die Fichten in dieser Grösse verwendet werden. Man muss nur statt der 6mm Fasern 10 mm Grasfasern nehmen ( XL Fasern von NOCH) und die Drähte etwas stärker wählen.

@ Juan wo im Text elektrostatisch erwähnt ist wird die umgebaute Fliegenklatsche bzw. der Grasmaster benutzt.

Hier ist der Beweis.





Viel Spass beim basteln.
Jürgen

[Bongolo67]

Klasse Jürgen! Ich hoffe ich die Anleitung bald in der Praxis umsetzen.

Gruß

Ulf

[WaltMcLeod]

P H A N T A S T I S C H  ! ! ! !
Und dass Du Deine Finger mit aufs Foto gegeben hast, war gut, sonst hätt Dir wohl niemand abgenommen, dass das "nur" Modelle sind ... 

Walter