Lackieren mit Alkydharzfarbe/Enamel Gesundheit?

Begonnen von FireOnBoard, 16. April 2024, 11:58:21

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FireOnBoard

Hallo Leute

Ich bin Neuling in dem Thema daher habe ich ein paar Fragen zu denen ich bis jetzt keine passende Ergebnisse im Forum fand.

Mein Vorhaben ist es das Model der FP1 von FineMolds zu bauen & lackieren.

Bausatz und die vom Hersteller empfohlenen Farben von Mr.Color habe ich ebenso hier wie ein Pinselset.

Die Lackierung soll per Pinsel erfolgen, Airbrush schaffe ich wegen einem Modell nicht an.

Die Farben von Mr.Color sind Enamel-Farben(alkydharzfarbe).

Meine Frage ist welche Vorkehrungen sind zum lackieren hier zu treffen?

Handschuhe - ok (latex)
Atemmaske - ???

Oder ist ausreichende Belüftung genug? zb offene/s Fenster?

Alkydharzfarben sollen ja nach dem Internet auch die Baumarktfarben für Holz/Metall sein, solche habe ich im freien ohne Maske mit dem Pinsel verarbeitet.

Soll wie in manchen YT-Videos etwas von Farbdosen in kleine Behälter/Tellerchen entnommen werden um ein eintrocknen der ganzen Dose während der Lackierung zu verhindern?

Ich bitte euch um Rat und Wissen!



Iceman-Pilot

Ich arbeite zu 95% mit der H-Serie von Mr. Hobby und gelegentlich mal mit der C-Serie. Wenn ich mit der airbrush arbeite, dann immer mit offenem Fenster und Atemmaske.
Bei kleineren Detailbemalungen nehme ich den Pinsel. Manchmal ist das Fenster offen, nie die Maske im Gesicht  :pffft:
Und beim Pinseln arbeite ich immer direkt aus dem Fläschchen. Da hatte ich noch nie Probleme. Sind ja auch höchstens mal 10 Minuten und da sollte nicht viel eintrocknen. Im Sommer bei 40° in meinem Dachgeschoss, da wird die oberste Schicht mal etwas zäher. Aber dann mache ich kurz den Deckel zu, schüttele und alles ist wieder gut.


Alex
 :winken:
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Maxiplus

Ich habe noch nie davon gehört, daß ein Modellbauer beim Pinseln eine Atemmaske getragen hätte. Das ist wohl unbedenklich, da hier nichts in der Luft zerstäubt wird und bei den minimalen Farbmengen wohl auch keine kritische Masse an sonstigen giftigen Ausdünstungen überschritten wird. Der Prozess mit den kleinen Behältern dient eher zum Verdünnen und Anmischen der Farbe, als daß er vor Vertrocknung schützen soll. Direkt aus der Dose ist die Farbe meist recht dickflüssig, es empfiehlt sich, besser mehrere dünne Schichten zu lackieren, sonst kommt es zu unschönen Streifen, weil die Farbe nicht gut verläuft.
Davon abgesehen würde ich beim Pinseln eher zu Acrylfarben raten, weil diese hierbei generell bessere Eigenschaften haben und ein saubereres Bild erzeugen - ganz abgesehen davon sind sie wasserverdünnbar und praktisch geruchsfrei. Meiner Meinung nach haben sich "Revell Aqua" dafür besonders bewährt.
Aber bei einem Modell wie der FP1 (musste gerade nachsehen, was das ist - wirklich cooles Modell!), das ohnehin eine recht "zerklüftete" Oberfläche hat, sollte es mit den Enamels auch gut klappen.

jackrabbit

Die FP1 von FineMolds würde ich in der passenden Grundfarbe mit einer Sprühdose dünn sprayen.
Einzelteile, Details, ggf. washing und Trockenmalen dann mit dem Pinsel.

Grüße

Wolf

Handschuhe zu tragen ist sicher nicht verkehrt. Den Raum gut zu belüften auch nicht. Ob du eine Maske trägst musst du nach deinem Gesundheit und Sicherheit Empfinden beurteilen. Schaden kann es nicht. Allerdings müsste es dann eine richtige Maske sein weil es dann um das einatmen von Dämpfen geht und nicht um Sprühnebel.

Alkydharzfarben reagieren anders als Acrylfarben wenn einmal der Aushärtungsprozess gestartet ist, stoppt er nicht mehr. Das passiert dann aucg im Döschen. Allerdings sehr viel langsamer. Wenn du die Farben übe reinen langen Zeitraum nutzen möchtest, ist es ratsam den benötigten teil der Farbe zu entnehmen und das Döschen/Glas wieder zu verschließen. Einmal herausgenommene/verdünnte Farbe nicht mehr zurückschütten.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Viking

Mr Color ist eine Acryl und keine Enamel Farbe.

Für die Verarbeitung mit dem Pinsel wird eine Zugabe von Mr. Retarder (Trocknungsverzögerer & Verdünner) von maximal 10% empfohlen, damit bleibt die Farbe länger offen und zieht nicht so schnell an, was für die Pinselverarbeitung ja nicht ganz unwichtig ist.

Falls die Farbe immer noch zu dick für die Verarbeitung sein sollte, mit dem Mr Color Thinner entsprechend nachverdünnen.

Die Mr Color Reihe bzw deren Verdünner riecht für mein Empfinden am strengsten, im Vergleich z.B. mit Revell Enamel.

Und ich bin einiges gewohnt, ich hab fast 40 Jahre beruflich am Lack geschnüffelt.  :D
MfG,

Jürgen

Hans

Wie Viking schreibt. Mr Color ist Acryl mit einem recht unangenehmen Lösungsmittel. Allerdings würde ich für eine deutsche Maschine erst gar nicht irgendeine Mr Color Farbe empfehlen. Der Standardfarbton ist Resedagrün RAL 6011. Den gibts mannigfach, von der Baumarktfarbe bis hin zu Modellbaufarben. Wasserlösliche Acryl lassen sich übrigens in aller Regel besser pinselstreifenfrei pinseln als Enamels
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FireOnBoard

Danke für eure Antworten in diesem Thema!

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