Hauptmenü

Junkers Ju-52/3m (Italeri 1/72)

Begonnen von Riker, 12. Oktober 2021, 03:08:44

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Riker

Baubericht Junkers Ju-52/3m
Italeri #150 in 1/72


Heute stelle ich auch mein aktuelles Bauprojekt vor, eine "Tante Jue" aus den '30 Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Denke, zu dem Original brauche ich nichts weiter schreiben. Falls doch noch Wissensbedarf besteht, verweise ich einfache auf wikipedia.

Zum Bausatz:
Es handelt sich um diesen Bausatz:

Italeri 150 Junkers Ju-52 3M 'Tante Ju' 1024.jpg

Der erste Blick in den Karton sah ganz gut aus. Auf dem zweiten Blick entwickelte offenbarten sich doch einige Problemstellen: stellenweise starker Formenversatz an allen Gußästen. Das bedeutet viel Feil- und Schleifarbeit.
Die Klarsichtteile sind recht gut und mit etwas Nacharbeit sehr gut zu gebrauchen.
In der Bauanleitung sind etliche Fehler in den Farbangaben vorhanden. Es heißt hier also obacht und eher nach eigener Recherche vorgehen.

Nun zum Bau:
Den Bau habe ich schon vor einigen Tagen begonnen und bin somit schon etwas fortgeschritten. Die ersten Abschnitte werden also "instant" sein.
Bei dem Bau halte ich mich fast nie genau an den Ablauf im Bauplan sondern fasse so viele Baugruppen wie möglich zusammen. Das macht sich auch bei der Lackierung bezahlt. So können Bauteile mit der gleichen Farbgebung zusammengefaßt werden.
Nach dem kategorischen Waschen der Gußäste mit Fitwasser (darüber scheiden sich hier die Geister) wurder der Bau anstatt mit dem Innenbereich mit den Flügeln begonnen.
Jeder Flügel bessteht dabei aus Ober- und Unterseite. Bei der Passprobe stellte sich ein Verzug einer Flügelhälfte heraus:
Flügel verzogen 1024.jpg

Nach mehreren kleinen Behandlungen über der Flamme konnte der Verzug etwas begradigt werden. Jedenfalls genug um später keine zu großen Spannungen und ein verziehen des verklebten Flügels zu verhindern:
Flügel begradigt 1024.jpg

Nach dem einkleben des Schauglases in die untere Flügelhälfte und dem öffnen der Löcher für das Fahrgestell, konnten die Flügelhälften Stück für Stück miteinander verklebt werden.
Flügel fertig 1024.jpg
Zum verkleben verwende ich gerne Ethylacetet. Bei dem unterem Schauglas riskierte ich auch mal die Verwendung des Lösemittels und es funktionierte sehr gut.
Das Lösemittel konnte gut abziehen und hat das Klarsichtteil in keinster Weise getrübt.
Micro Crystal Clear ist zwar vorhanden, aber das wollte ich nicht verwenden. Zum einem um die Verklebung mit Ethylacetat für die späteren Fenster zu testen und zum anderem zu verhindern, dass das Glas später evtl. inden Flügel fällt. Crystal Clear klebt bekanntlich nicht so fest wie das verschmelzen mit dem Lösemittel.

Weiter ging es mit den nächstgrößeren Bauteilen, den Rumpfhälften. Nach dem versäubern, entgraten und leichtes schleifen wurde die große Ladeluke verschloßen und die inneren Auswerfermarken mit Valleijo Plastic-Putty verschlossen.
Rumpfhälften 1024.jpg

Die Kleberänder der Rumpfhälften wurde dabei beabsichtigt unbehandelt gelassen und nicht abgeschliffen. Das wird erst nach dem verkleben gemacht. Damit riskiere ich keine Fuge durch leicht abgeschrägte Kanten hervorgerufen durch das entgraten.

Jetzt konnte ich es mir nicht nehmen und mal eine grobe Zusammenstellung der Teile machen um zu sehen wie es ungefähr fertig aussehen wird.
Rumpfpassprobe 1024.jpg

Jetzt ging es dann an den Innenraum und an das herauslösen und versäubern aller weiteren benötigten Teile. Der Passagierbereich behinhaltet 12 relativ gut detailierte Sitze aus jeweils 3 Teilen. Die Cockpitsitze dagegen sind dafür sehr rudimentär und gleichen eher einfachen Schalen.
Dafür, dass die Passagiersitze gut Detailiert sind, benötigen sie auch viel Aufmerksamkeit. Die Teile besitzen alle doch recht viel Formversatz der entfernt werden will. Mit einer kleinen "Glasfeile" und einem kleinen Skalpell ist das allerdings schnell erledigt.
Da meine Katze Nachts gerne mal auf Streifzüge geht  :3: und um etwas Ordnung zu behalten, ist eine Sortierbox ganz praktisch
Sortierbox 1024.jpg

Jetzt ging es wieder an die Rumpfhälften. Die verspachtelten Passmarken konnten verschliffen werden und die Klarsichtteile eingepasst werden. Das verkleben der Klarsichtteile mit Ethylacetat erwies sich auch hier als sehr erfolgreich. Dabei bin ich so vorgegangen, dass ich die Klarsichtteile, wie im Bauplan gezeigt, von innen in die Öffnungen legt und mit dem Pinsel eine kleine Menge Lösemittel an dem Rand tupfte. Durch die Kapilarwirkung zog es ich genau zwischen Rumpf und Klarsichtteil. Etwas andrücken und fertig. Auch hier keinerlei Trübung der Teile.
Rumpf mit Glas ohne 1024.jpg

Bei dem abkleben gefielen mir allerdings die leichten schlieren nicht auf den Klarsichtteilen. Sie waren zwar nur minimal, aber trotzdem doch gut zu erkennen.
Also doch angefangen mit 3200er Schleifpapier angefangen diese auszuschleifen und anschließend bis 12000er glatt geschliffen. Anschließend noch mit Politurpaste poliert und zum Schluß noch eine kleine Schicht Future drauf. Voila, schöner, klarer Durchblick
Rumpfhälften mit Glas mit 1024.jpg
Damit lässt sich doch was anfangen.

In der Zwischenzeit hat mich die Arbeit an Berni 'Legion1966' seiner Beleuchtungsschaltung für seine 1701-A so angefixt, dass der Gedanke gereift ist die Ju zu beleuchten  :6:
Also ein paar weitere Überlegungen angestellt wie ich jetzt die passenden Löcher für Nav- und Strobelichter in die Flügel bekommen. Angefangen mit einem einfachen, knapp 2cm langen 1cm Bohrer angefangen einen Kanal an der Flügelspitze hinein zu bohren. Natürlich reichte die Länge nicht aus um komplett durchzukommen. Fix im Netz geuscht und passende, gut 7 cm lange 1mm Bohrer neben einen Handbohrer bestellt.
Ein erster Test mit Lichtleiter verlief sehr vielversprechend, so dass ich alle weiteren Kanäle gebohrt habe.
Flügel Öffnungen für LWL.jpg

Und hier mit eingezogenen Lichtwellenleiter und Lichttest
Lichttest.jpg

Noch etwas Recherche um die Strobes blitzen und die NAV blinken zu lassen, und das weitere benötigte Elektronik Material stand fest: eine fertige, kleine Mikrokontrollerplatine, 3mm LEDs und passende Widerstände
Um später allerdings noch etwas an der Programmierung des Kontrollers ändern zu können, würde ich gerne eine Art Wartungsluke einbauen. Da die gesamte Elektronik im hiterem bereich verbaut werden soll, bietet sich die hinterste Ladetür an. Damit diese gut in der Öffnung bleibt aber trotzdem leicht entfernt werden kann ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen, habe ich mir eine magnetische Lösung einfallen lassen.
An die Luke kommen innen kleine, leicht magnetische Streifen und in den Rumpf wird an den passenden Stellen Eisendraht eingeklebt.
Hier das Material für die Beleuchtung und das Magnetband
Material.jpg

Das Magnetband sollte noch für ein oder zwei weitere Projekte reichen  :7: 3m wird bestimmt lange halten

In der Zwischenzeit haben die meisten Innenteile nun auch ihre Grundierung und Farbe erhalten. Die Fenster wurden vorher alle passend mit der Bleistift-Methode abgeklebt. Dabei wurde jeweilst ein Stück Tamiya-Tape über die Klarsichtteile geklebt, die Ränder mit einem Bleistift umfahren, wieder abgezogen und mit einem scharfen Skalpell ausgeschnitten. Für mich hat sich diese Methode sehr bewert.
Farbe.jpg

Zu guter letzt wurde dann die erwähnte Wartungsluke mit zugeschnittenem Magnetband und Eisendraht versehen
Wartungsluke.jpg
Hier noch eine Nahaufnahme
Wartungsluke nah.jpg

Ein erster Test war sehr vielversprechend.

Im Passagierbereich sollen innen noch zwei LEDs an die Decke kommen. Für die Beleuchtung im Cockpit bin ich mir noch nicht ganz sicher. Da es keinerlei Cockpitinstrumente gibt, überlege ich es mit ein paar dünnen LWL aufzupeppen.
Die Helligkeit kann ich dann passend über den Mikrokontroller einstellen damit es nicht alle so überblendet erscheint. Es kann natürlich auch fest über den Vorwiderstand eingestellt werden. Die Methode über den Kontroller ist da dann doch etwas flexibler.

So ist der aktuelle Stand der Ju. Ich hoffe der Bericht gefällt ein wenig. :winken:

Bis demnächst,
Sven
Derzeit im Bau:
Eine Menge.....

Iceman-Pilot

Sven, da schaue ich Dir gerne bei Deinem Projekt zu.  :klatsch:

Mit der D-AQUI habe ich noch eine persönliche Erinnerung. Bin zwar nicht mitgeflogen, habe aber mal einen tiefen Überflug der Ju-52 auf meinem Flugplatz erlebt. Ich war Flugleiter und habe den Flugverkehr koordiniert, als auf einmal die 52 in meinem Funk war und um einen tiefen Überflug gebeten hat. Ich hab natürlich sofort den Luftraum freigemacht und da kam sie auch schon in 3m Höhe mit etwa 150-180 km/h an. Das war schön  :kuss:

Ich weiß ja nicht, welche Maschine Du darstellen willst. Sollte es eine von den Schweizern sein, dann kennst Du ja wahrscheinlich auch diese sehr traurige Geschichte:
https://www.sust.admin.ch/inhalte/AV-berichte/HB-HOT/DE/SB_HB-HOT_D.pdf


Alex
:winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

Legion1966

#2
Nostalgie pur - da hocke ich mich mal dazu. sieht schon sehr, sehr vielversprechend aus.  :klatsch:

Auf das Ergebnis bin ich schon sehr gespannt!!!!!!!!! Man sieht das du dir mächtig Gedanken darüber gemacht hast, genial. Ich bleib auf jeden Fall dran, is abonniert!  :klatsch:

Der Anfixer, lölchen

Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Riker

Halo Alex,

nimm Platz und viel Spaß beim zusehen  :1:
Wow, bei so einem Erlebnis kann ich mir gut vorstellen, dass es sich in das Gedächtnis einbrennt.
Ja, von dem Unfall habe ich mal ein oder zwei Berichtsvideos gesehen über die Aufarbeitung und Hergang. Den Abschlussbericht kannte ich noch nicht, sehr interessant. Danke für den Link.
Nach längerem sichten der OOB Darstellungsmöglichkeiten habe ich mich für die 'Major Dincklage'entschieden.

Hey Berni,
schön, dass du auch mit von der Partie bist :winken: Danke, danke.... ja, so ein zwei Gedanken sind schon in das Modell eingegangen.

Einiges während des Baus ist neu für mich und somit wird die Ju eine Art Technologieträger für mich. Zum Beispiel die Beleuchtung oder der erste große Einsatz von Alclad Farben.
Für die Flächenfarbe an Rumpf und Flügeln soll Duraluminium von Alclad drauf kommen.
Derzeit bin ich dabei die Motorenauslässe in Engine Exhaust, ebendalls von Alclad zu besprühen. Der Grey-Primer ist derzeit noch eine Herausforderung für mich. Das passende Verhältnis zwischen Druck und größe der Düsennadel beim sprühen habe ich noch nicht genau gefunden. Die Gun verstopft noch sehr oft
Derzeit im Bau:
Eine Menge.....

Wolf

ist das oben die linke Tragflächenseite? Wenn ja, dort sollte die Lampe Rot sein
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Riker

Hallo Wolf,
es könnte Tatsächlich die linke Tragfläche sein. Die Lichtfarbe ist allerdings noch nicht die endgültige. Ich hatte den Lichtleiter einfach in meine einzigst angebohrte LED gesteckt. Die war halt einfach grün  ;)
Danke aber für den Tipp  :P
Derzeit im Bau:
Eine Menge.....

kohl-michael

Schönes Projekt mit schönen Ideen. Vor allem das mit dem Magnetband muss ich mir abspeichern - und auch dass es so lange dünne Bohrer gibt.
Sollte es schwierig sein, die Tür von außen zu öffnen, könnten vielleicht kleine Saugnäpfe helfen, die zum Entfernen von Kontaktlinsen angeboten werden, helfen.

Gruß Michael

Riker

Grüß dich Michael,
freut mich, dass ich ein paar Ideen weitergeben konnte. Eigentlichnhatte ich vor, kleine runde Neodymmagnete zu verwenden, die kannte ich von einem Job. Dann fand ich bei der Recherche danach das Magnetband. Die Neodymmagnet wären mit Sicherheit viel zu stark gewesen. Die Stärke von dem jetzugen Band reicht wirklich gerade mal so aus. Absolut perfekt dafür. Dieses magnetband hält glaube nichtmal ein Blatt Papier zwischen dem Magneten und dem Kühlschrank. Es hält fast nur bei direktem Kontakt.

Bei den Bohrern musste ich auch erst suchen. Hab sie dann für passendes Geld bei Amazon gefunden. Drei Stück für glaube unter 5 Taler. Es werden auch andere lange Bohrer in größerer Stückzahl angeboten die allerdings schlecht gepresst sind und/oder zu spröde sind und damit nicht zu gebrauchen sind. Die hier kann ich empfehlen.

Tolle Idee mit dem Saugnapf.... mal sehen ob das klappt. Die kleine "Wartungsluke" ist außen stark geriffelt. Vielleicht findet sich etwas anders in der Art....

Gruß,
Sven :winken:
Derzeit im Bau:
Eine Menge.....

Hajo L.

"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Riker

Grüß dich Hajo,

habeben erst gesehen, dass hier ein neuer Eintrag da ist. Nein, hab den Bau nicht abgebrochen. Die Maschine liegt noch zum Weiterbau in der Vitrine.  ;)
Mir schwirren immer wieder Gedanken und Ideen durch den Kopf, wie ich den zugang zur Elektronik und die Stromversorgung am elegantesten lösen kann

Gruß,
Sven :winken:
Derzeit im Bau:
Eine Menge.....

Wolf

Durch die Fahrwerksbeine und Räder hindurch?
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Gilmore

Kleine Bemerkung am Rande: Wenn Du die Lichter einbaust, solltest Du auch Pilotenfiguren einsetzen.
Und zu der Magnet-Technik für die Tür: Da die Magnete, wie Du schriebst, sehr schwach sind, könnte die Tür auch verlorengehen. Klebst Du da einen Bindfaden dran, dessen anderes Ende im Rumpfinnern versteckt angebracht ist?
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Riker

Danke für eure Ideen...

@Wolf:
Gute Idee, sowas ging mir auch durch den Kopf. Würde da gerne eine Art Federstifte einsetzen, die dann jeweils auf kleine Metallplättchen drücken. Ziel soll sein, die Maschine auch in die Hand nehmen zu können, ihne das Kabel dran sind.
Vor einiger Zeit hatte ich mal nach solchen Federbeinen geguckt. Leider sind fast alle viel zu groß oder extrem lang.

@Gilmore
Die Bindfadenidee ist Klasse. So werd ich die Tür "sichern".

Derzeit im Bau:
Eine Menge.....

Hajo L.

Und was spricht gegen eine Batterielösung? Oder einen Akku? Den kann man als Ladung "tarnen".


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Legion1966

Ich bin weiterhin gespannt dabei. Super bis jetzt, Großer.   :D

Berni
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

tsurugi

Das sieht interessant aus mit den ganzen LEDs, da schaue ich gerne zu !

Gruss

Markus

Riker

Freut mich, dass sich die Reihen weiter füllen ....

@Hajo
Einen eingebauten Akku irgendwo finde ich fast die beste Lösung. Hab da auch schon ein, zwei Gedanken drüber gehabt.
Den Ladestecker kann ich auch irgendo tarnen. Dabei dachte ich an das hintere Leitwerk, da guckt eh so gut wie nie jemand hin  ;)
Will dann auch gleich eine fertige Elektronikschaltung für die LED-Steuerung nehmen, die gleich eine Ladesteuerung an Bord hat.
Die Platine die ich jetzt für die Ju habe, hat das glaube ich nicht.
Die Idee wird in späteren Projekten mal umgesetzt.

Grüße,
Sven :winken:
Derzeit im Bau:
Eine Menge.....