B-17G "Chow Hound" in 1/48 mal etwas ausgefallener.

Begonnen von Chowhound, 24. Mai 2013, 18:30:22

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Chowhound

Dann will ich mal loslegen! (Eigentlich habe ich ja schon im Februar losgelegt, nur nicht hier! ;))

Bitte bedenkt, das der Anfang dieses Berichts schon fertig war, bevor ich ihn euch hier präsentiere! Habe michdeshalb extra bei Ulf abgesichert, daß ich euch mein Projekt in dieser Rubrik vorstellen darf.

Mein Projekt ist ein amerikanischer schwerer Bomber aus dem zweiten Weltkrieg. Die meisten von euch werden ihn kennen. Es wird eine B-17G Flying Fortress.


Bei den Bomberbesatzungen war es üblich ihren Maschinen Namen zu geben, und ein passendes Bild auf die Bugsektion zu malen. In meinem Fall übernehme ich das Decal von Monogram "Chow Hound"
In Deutschland ist dieser Chow Hound eher unter Pluto (Disney) bekannt.
Die Chow Hound zählte neben der legendären Memphis Belle mit zu den bekanntesten Bombern in den USA. Sie flog fünfzig Einsätze, ehe sie am 8. August 1944 über Bretteville on Laize in Frankreich von einer deutschen Flak so schwer getroffen wurde, daß sie in der Mitte auseinander brach. Kein Besatzungsmittglied überlebte den Absturz.

Nun zum Modell.
Der Bausatz ist schon etwas betagt. Er wurde ca. 1970 in den USA von Monogram hergestellt. Massstab ist 1:48. Mit anderen Worten, daß Teil wird recht groß! Flügelspannweite 66 cm, Rumpflänge 49 cm.

Hier die ersten zwei Bilder vom Bausatz:


(Größenvergleich zum Bergepanther 1:35)

Der Bausatz ist recht einfach gehalten, kann man sich also richtig austoben!
Bei den meisten B-17G lagen sich die Fensteröffnungen der beiden Seiten-MG's nicht genau gegenüber wie bei der B-17F (Memphis Belle), sondern waren versetzt angeordnet. Das will ich als erstes ändern! Sowie das passiert ist, wird's weitere Bilder und Überraschungen geben. Ist ja wohl logisch, daß ich so ein Modell nicht einfach "out of the box" baue!;) Also lasst euch überraschen. Wie ihr euch denken könnt, ist das kein Projekt, was mal so schnell nebenbei entsteht, ich rechne da mit bis zu einem Jahr Bauzeit. :O Aber ich denke, sowie es mit dem Baubericht richtig losgeht, werdet ihr es verstehen.

Damit die Spannung ein wenig gesteigert wird, hier mal ein kleines Ratespiel.
Was ist das besondere an den beiden Aufnahmen?




Na, die Auflösung dürfte nicht allzu schwer fallen.

So, nun gibt es kein zurück mehr!

Die ersten Schnitte sind gemacht.




Die B-17 gibt es zwar auch in einer Visible-Version, aber erstens habe ich die nicht, weil mittlerweile kaum noch zu kriegen und dadurch zu teuer, und zweitens finde ich es so eine größere Herausforderung! X(

Wie in den vorigen zwei Bildern ja zu sehen war, habe ich diverse Ausschnitte gemacht. Jetzt gehts ans Eingemachte. :D

Nun geht es los mit den "Innereien"

Wie ja schon zu sehen war, wird das Ganze ein Schnittmodell. Da ich aber kein simples Schnittmodell bauen will, habe ich mir was einfallen lassen.
So sieht die Ausgangsbasis aus:


Die Innenseite etwas näher:



Und jetzt kommts  :D :

(Damit ihr schon mal ahnen könnt, wie es jetzt weiter geht)


Wie auf der Zeichnung schön zu erkennen ist, handelt es sich um eine Skelettbauweise. Und selbige findet sich jetzt auch in meinem Modell wieder.
Als erstes habe ich mir das Leitwerk vorgenommen. Die verarbeiteten Materialien sind eine Polyplatte 0,5 mm stark und von Evergreen Polystreifen 0,25 X 0,50 mm. Aus der Platte habe ich die Querrstreben geschnitten und zwischen 1,8 und 2,3 mm Löcher gebohrt. Den Rest brauche ich wohl nicht erklären, das tuen die Bilder wohl von selbst.










Alleine an diesem kleinen Teil habe ich fast 4 Stunden gewurschtelt, bis ich zufrieden war. :2:
Das läßt die viele, viele Arbeit die auf mich zukommt, erahnen. :(

Für alle, die sich diesen Maßstab ( 1/48 ) nicht so recht vorstellen können.  ?(


Zwischenzeitlich kommt die nächste "Fummelei".:D Das Heckfahrwerk. Das Originalfahrwerk von Monogram kann man ja wirklich nicht als Schönheit bezeichnen, aber seht selbst:


Also ist ja wohl klar: Das kann so nicht bleiben!
Gott sei Dank gehört die B-17 zu den gut dokumentierten Flugzeugen, so das ich nach einigem stöbern im Netz auch fündig geworden bin. Nachdem ich verschiedene Messingprofile malträtiert, das Rad von der alten Halterung weggflext habe, ist das dabei dann rausgekommen:





Danach habe ich "drinnen" mal ein wenig aufgeräumt. :D




Nun habe ich mit 0,25 X 0,50mm Polystreifen das Skelett eingebaut. Aber seht selbst.










Selbstverständlich wird das Fenster für den Seiten-MG-Stand noch eingearbeitet, aber dazu muß das erst mal gut durchtrocknen. Ist halt eine sehr filigrane Angelegenheit.

So, jetzt beende ich erst mal den Bericht. Später gehts natürlich immer fröhlich weiter! :winken:

Gruß
Chowhound

Alle elektrischen Geräte funktionieren intern mit Rauch. Wenn er entweicht, sind sie defekt.

mumm

Oh haua ha, das sieht ja mächtig interessant aus.

Auch als bekennender Nichtflugzeugkenner stelle ich meinen Klappstuhl mal auf und schaue mir das an...

Peter  :winken:

Universalniet


Bohemund


oggy01


Chowhound

Weiter gehts!

Als nächstes habe ich mich den Flügeltanks gewidmet.
Eine ganze Woche habe ich mich als Polyschnitzel, äh, ich meine natürlich als Polyschnitzer betätigt. Heute zeige ich euch erst mal die Aufnahmegestelle für die Tragflächentanks. Die Tanks selber werde ich dann aus Polyblöcken formen, dazu aber mehr in einem seperaten Bauabschnitt. Ausgangsmaterial ist wieder eine 0,5mm Polyplatte. Nach übertragen der Flügelinnenmaße habe ich mit mehreren Skalpellen die Gitterstruktur und Tankhalterungen aus der Platte geschnitten und verklebt. Und so sieht das Ganze dann aus:

(Bei diesem "Kleingerödel" werde ich in Zukunft zum Vergleich immer eine Münze zulegen)













Die Teile sind natürlich noch ungeputzt und unlackiert!

auch die nächsten Arbeiten standen ganz im Zeichen des Poly-Gottes. Also habe ich mich in die Poly-Orgie reingeschmissen. :D Als erstes habe ich mich über die Treibstofftanks hergemacht.
Hier das Ausgangsmaterial:


Nach diversen schnitzereien, feilereien und sägereien ist das dabei rausgekommen:




Und so sehen die Tanks im Gestell aus:




Als nächstes habe ich den Füllstutzen aus 2,8mm Messingrohr eingesetzt, und einige Zapfen versenkt. Zur Info, die Tanks hatten eine  Aluminiumhülle, in welchen selbstvulkanisierende Kautschukbehälter eingesetzt waren, um bei einem Treffer zum einen keinen Treibstoff zu verlieren, und zum anderen bei Treffern das Enstehen von explosiven Kerosindämpfen zu unterbinden. Die Zapfen werden nachher Schwarz sein, und die Halterungen der Kautschuk-Behälter darstellen. Der Rest wird Alufarben.




Nächste Polynummer waren die Verstrebungen am äusseren Flügelbereich (der kleinere Ausschnitt)









Jetzt kommt mal ein wenig Farbe ins Spiel. Obwohl Farbe bei Aluminium und Schwarz-Grau doch ein wenig übertrieben ist. :D
Hier die Bilder von den lackierten, eingebauten Tanks. Habe das Aluminium der Tanks ein wenig mit Gold gemischt, um eine kleine Nuance zu den Aluträgern zu haben. Leider sieht man das auf den Bildern nicht gerade sehr gut.








Und hier die Tanks im Flügel versenkt.


Da mir die Tanks noch nicht so recht gefallen haben, was den Alutouch angeht, habe ich sie einfach noch mal gemacht.

Vorher




Nachher




Jetzt nimmt man einem wohl eher das Alu ab.

So, liebe Leser,
nun kommen wir mal zur nächsten kleinen Überraschung. Ich hatte ja schon angedeutet, daß das alles nicht "Out of the box" wird.
Hier mal meine Wochenbeschäftigung:




Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich um Kupferlitze und LEDs. Um genau zu sein, um 15 SMD-LEDs. Also wird's was mit Licht! :D Um es zu präzisieren, Innenbeleuchtung, Positionsleuchten in den Flügeln und am Seitenruder, Landescheinwerfer.

Und so sieht die Innenbeleuchtung dann eingebaut aus:














Die Drähte werden natürlich noch sauber verlegt!

Hier mal Bilder des grünen Positionslichtes am Flügel / Steuerbord:








Das selbe passiert noch auf der Unterseite, der Backbordseite und am Seitenruder. Bilder werden dann natürlich nachgereicht. Bei den SMDs handelt es sich um LEDs mit kleiner Kuppel, so das ich die wunderbar durch das Plastik stecken kann. Da die LEDs recht hell sind, werde ich wohl mit einem höheren Widerstand arbeiten. Muß alles noch ausprobiert werden. Da der Kuppeldurchmesser mit 1,4mm recht groß ist, wird nachher beim Lackieren ein Teil der Kuppel mitlackiert, damit der sichtbar leuchtende Durchmesser auf max. 0,8mm schrumpft.

Und die Landescheinwerfer






Den Chrome-Effekt im Scheinwerfer habe ich mittels Chromfolie (gibt es zum Beispiel bei Louis {Motorrad}) erreicht. Ist eine hauchdünne Folie, zwar sehr fummelig zu verarbeiten, aber das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Die LED habe ich für das Foto sehr stark runtergedimmt, später wird sie dann aber mit voller Power gefahren.

Einige werden sich vielleicht schon gefragt haben, wie das nachher mit dem Strom für die Beleuchtung läuft. Da dieses Modell nachher ja wie eine Art Diorama präsentiert wird, wird die Stromversorgung im Dio-Sockel untergebracht. Wie kommt jetzt aber der Strom ins Modell? Ganz einfach. Durch die Reifen und das Fahrwerk.
Habe das Hauptrohr "einfach" durchgebohrt, und kann so auf jeder Seite ca. 8 Kupferlitzen durchziehen. Das selbe wird dann mit den Reifen passieren. So wird man nachher kein Kabel mehr sehen.




Nach weiterer Planung habe mir noch mal die Kabelführung durch das Fahrwerk vorgenommen, da ich so langsam anfange, die Flügel zusammenzukleben. Dafür muß natürlich vorher die ganze Kabelage fertig verlegt sein, um dann über die Hauptrohre des Fahrwerks in die Bodenplatte des Dio-Sockels geführt zu werden. Mittlerweile sind es pro Seite 10 Leitungen, die versteckt werden wollen. Auch habe ich gleich die neuen Schuhe für den Chow Hound angepasst. In die Achsbolzen habe ich eine Nut geschnitten, so das die Leitungen über die Achsbolzen durch die Reifen direkt in den Sockel gelangen, und dadurch auch nirgends zu sehen sind. Hier noch die obligatorischen Bilder:




Die Auswurfstellen im Plastik werden natürlich noch beseitigt, und die Reifen bekommen noch zwei Bohrungen, um das Modell dann auf der Sockelplatte zu fixieren.

Des weiteren habe ich mich mal des Seitenruders angenommen. Dies soll ja später genauso wie die Höhenruder etc. beweglich werden. Über den Zusammenbau brauche ich wohl nicht extra berichten, daß geht aus den folgenden Bildern hervor.






So, daß war der zweite Teil. Vielleicht stelle ich heute noch mehr rein. Mal sehen. ;)

Gruß
Jürgen
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Balu83

 8o  :P

Da fehlen mir persönlich grad die Worte daher nur eins:  :respekt: :klatsch:

Werde dir auf jeden fall weiter zuschauen !!!  :1:

:winken:
balu

Chris712

 8o   Genial, einfach toll. Ich bleib dabei.  :1:

Chowhound

#8
Na gut! Einen habe ich noch für heute. X(

Hier mal Kleinigkeiten für die "Inneneinrichtung"




Wie unschwer an der Menge der Tüten erkennbar, handelt es sich um 10 Packungen Ätzteile von Eduard. Wer Ätzteile schon mal verarbeitet hat, weiß, daß da ne Menge Arbeit lauert.
Ich frage mich im Moment wirklich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe.  Nach Sichtung der Ätzteile, und nach Zählung selbiger, komme ich auf stolze 650 Teile! Das bedeutet im Klartext, der Bau wird sich ganz schön ziehen! Da es ja Maßstab 1:48 ist, sind viele Teile kleiner als 1mm! Einerseits will ich natürlich alles verbauen, aber anderseits werde ich wohl doch abwägen, was wirklich gut sichtbar, und damit wichtig ist, und was nicht. Ich bitte euch um vieeeel Geduld, da die Pfriemelei mit so kleinen Teilen doch echt anstrengend ist. Das geht tierisch auf die Augen, bringt einen an die Konzentrationsgrenze, und irgendwann fängt die Hand an zu zittern, wie bei 40 Grad Minus. :rap: So, dann werde ich euch mal den ersten kleinen Umbau präsentieren. Das war die Ausgangslage:


Zum Teil hatte ich dort schon die zu bearbeitenden Flächen markiert. Das schwarze Teil habe ich mir als erstes vorgenommen (dazu gehört auch das Teil darüber) Es ist die Instrumententafel des Cockpits. Alleine hier sind nur für die Vorderseite schon 20 Teile verarbeitet. Und so sieht das Ganze jetzt aus:


Und das Teil noch mal im Vergleich zu einer 10 Cent Münze

Die Pedalerie ist zwar nicht ganz gerade geworden, daß fällt aber später nicht mehr auf!
Das ist wie gesagt nur die Instrumententafel, um den "Rest" kümmere ich mich nach einer Tasse Beruhigungstee.   :santa:

Hier mal zwei Bilder bezüglich des Bodens. Laßt bitte Gnade walten, ist mein erster Versuch (Sperr)Holz darzustellen.  :haudrauf:





Grundfarbe ist heller Sand (geairbrusht), Maserung mit Gelb-Ocker, Braun Ölfarbe und Borstenpinsel aufgebracht.

Hier habe ich mal mit dem Bugraum angefangen. Als erstes habe ich erstmal den Kartentisch auf Holz getrimmt. Zusätzlich habe ich noch ein Aufklärungsfoto aus dem 2. Weltkrieg ausgedruckt und so verkleinert, das es auf den Tisch passt. Bei der Makroaufnahme sieht man natürlich die Pixel überdeutlich, aber bei normaler Betrachtung geht es dann leidlich.


Danach kam das Norden-Bombenvisier an die Reihe. Zur allgemeinen Info. Dieses Visier wurde immer nur vom Leitflugzeug benutzt. Die restlichen Bomber warfen ihre Bomben erst ab, sobald die ersten Bomben des Leitflugzeugs zu sehen waren!


Desweiteren habe ich noch die Sicherheitsgurte und restlichen Instrumente eingebaut. Die Munibox ist erstmal nur hingestellt, da sie noch Holzmaserung erhalten muß. Ebenso fehlen noch die Patronengurte.


Und nochmal ein Größenvergleich zur 10 Cent Münze.


Über Ostern hatte ich mich weiter dem Cockpit gewidmet. Da ja Ostereier suchen wegen Schnee ausgefallen ist, dachte ich mir, dann kannst du ja Ätzteile auf dem Fußboden suchen, weil die Sch...dinger einem prinzipiell von der Pinzette springen, wenn man es nicht erwartet. Deswegen heißen sie ja auch Ätzteile, weil sie echt ätzend sind.  :laaaang:
Manche dieser Teile sind so winzig, daß ich drauf verzichtet habe, sie zu verbauen, da man sie später eh nicht mehr richtig sehen kann. Und für mich als Brillenschlange ist es doppelt so kriminell sowas zu verbauen, zumal mein Augenarzt auch noch festgestellt hat, daß das mit dem räumlichen Sehen auch nicht so toll ist. Aber davon lass ich mich nicht abhalten.

Hier mal die Schubhebel im Vergleich zur 10 Cent Münze


Und nun noch ein paar Bilders vom Cockpit (Die Spalten zwischen Instrumentenkonsole und Boden werden natürlich noch verschlossen!).










So, liebe Leute, jetzt reichts aber wirklich für heute!

Gruß
Jürgen
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Chowhound

#9
:winken: Moin, Moin! :winken:
Dann will ich mal weitermachen.
Noch ein Bild vom eingesetzten Cockpit (ist aber nur eingelegt!), um zu zeigen, wie das Ganze in etwa aussieht. Deutlich sind auch die LEDs für die Innenbeleuchtung zu sehen. Sind aber fürs Lackieren noch abgedeckt.


Da ich ja mit Eduard-Ätzteilen arbeite, sind natürlich die einen oder anderen aufgespritzten Originalteile der Feile zum Opfer gefallen. Dazu zählen auch die Feuerlöscher, was aber nicht wirklich schade ist, da die echt bescheiden aussahen. Eduard hat ja sehr filigrane Feuerlöscherhalter bereitgestellt, nur leider keine Löscher dazu (weder Rohr noch sonst was). Also erst mal in den Weiten des Internets nach den richtigen Teilen gesucht, und sogar fündig geworden.


Im Gegensatz zu den Geräten der Landstreitkräfte, waren die für die Air Force CO2-Löscher.
Auch waren amerikanische Feuerlöscher während des Krieges Messingfarben, und nicht rot!

So, daß wäre mein erster selbstgebauter Löscher. Vier davon werde ich wohl noch bauen müssen.


Gut, es sind nicht gerade Schönheiten, aber im Flugzeug sehen sie ganz nett aus.

Da die Jungs in den fliegenden Festungen ja fast an der Dienstgipfelhöhe von 12000 Metern flogen, war die Luft da oben recht dünn. Deshalb mal hier die ersten vier Sauerstofftanks. Gut, wenn man alte Gussäste aufhebt. :D Da war der richtige Durchmesser von 5,2 mm dabei. Eh irgendwelche Fragen auftauchen, JA, die waren wirklich Knallegelb. Habe ich an Original-Fotos recherchiert. Und, JA, in der Makroaufnahme sehen die Zylinder etwas uneben aus. Bei normaler Betrachtung sieht man das aber nicht mehr (Genauso, wie den Auftrag mit dem Pinsel. Ich wollte nicht extra dafür den Kompressor anwerfen).


Zwei Bilder von der mittleren Sektion (Funkraum), wo man auch Feuerlöscher und Sauerstofftank sehen kann. Wieder mal alles vollgeballert mit Ätzteilen.
Nach 65 Zitterpartien ist das dabei rausgekommen:




Da der Flieger ja auf einen Dio-Sockel kommt, dachte ich mir, etwas Personal wäre nicht schlecht.
Monogram liefert zwar eine fünfköpfige Besatzung zum Bausatz mit, die besteht aber nur aus zwei Mann Bordcrew und drei Mechanikern. Die Bordcrew ist zu dem auch nur stehend vorhanden. Hier mal ein Bild der Jungs:


Für mein Dio ist das leider nicht das Richtige, da ich wenigstens einen sitzenden Piloten brauche. Leider hat der Zubehörhandel in der Richtung herzlich wenig zu bieten. Lediglich PJ bietet einen US-Jagdpiloten mit Kappe an. Die Bomberpiloten und Funker trugen aber eine Schirmmütze! Was nun? Ganz einfach. Den Kopf vom Monogram-Piloten in Silikon gesteckt, und nen Abguss in Harz erstellt. Wenn es dann an die Figuren geht, wird der Jagdpilot geköpft, und Dr. Frankenstein wird ihm einen Kunstharzkopf verpassen. Zusätzlich habe ich mir noch einen zusätzlichen stehenden Piloten von Airwaves zugelegt, so das das Dio wieder ein wenig interressanter wird. Hier noch ein Bild meiner "Verstärkung" incl. dem neuen Kopf:


So, nach erfolgreicher Kopftransplantation hat Co-Pilot 2nd Lt. Joseph Green mal probeweise den Sitz an seinem neuen Arbeitsplatz ausprobiert.


Ich mal einen Tag der Malerei eingelegt. Die Jungs der Crew und die Mechaniker sahen mir doch ein wenig farblos aus, wie sie sich da auf meinem Basteltisch rumlümmelten. Ist aber erst der erste Anstrich!
Hier mal die komplette Belegschaft:


Und der Pilot, der kontrolliert, ob alle Punkte auf seiner Liste abgearbeitet werden:


Die B-17 hieß nicht umsonst Fliegende Festung. Zur Verteidigung hatte sie immerhin 13 MG's vom Kaliber .50 BMG (Geschossdurchmesser 12,96mm). Beim Bausatz sind die MG's recht einfach gehalten, wie man auf diesem Bild sehen kann.

original Monogram/Revell

Dank der Ätzteile, und einer 0,8mm Kanüle läst sich daraus aber schon was recht ansehnliches zaubern.

nach dem Umbau

Nachdem das Thema Fahrwerk erst mal halbwegs abgehakt ist, habe ich mich nun des ersten Fahrwerksschachts angenommen. Mir ist schon klar, das man später nicht mehr allzuviel sehen wird, aber ein wenig schon!
Hier mal die Ausgangslage nach Monogram/Revell:




Wie unschwer zu erkennen ist, sieht das doch recht spartanisch aus. Aber wer bisher meinen Baubericht aufmerksam verfolgt hat, kann sich ja denken, daß das so nicht bleibt! Also habe ich den Öltank, das untere Abgasrohr und ein paar Hydraulikleitungen eingebaut. Und natürlich im sichtbaren Bereich auch wieder Verstrebungen gesetzt.

Hydraulikleitungen


Abgasrohr


Öltank


So, die erste Tragfläche ist zusammengeklebt!
Wie bei alten Modellen in diesem Massstab üblich, läßt die Detailierung ein wenig zu Wünschen übrig. Die einzelnen Bestandteile der Tragfläche sind mittels einer Naht dargestellt.


Nun war die B17 aber genietet. Und wenn man schon so einen Aufriss mit den Innereien etc. macht, ist es nur allzu logisch, das man seiner Linie treu bleibt, und auch die Hülle veredelt.
Nach Recherche im INet bin ich dann auch fündig geworden. Die Firma Archer Fine Decals hat Nietenköpfe mit 0,2mm Durchmesser im Angebot. Habe mir aber erstmal nur eine Packung geordert, da der Spass nicht gerade billig ist. Pro Packung schlagen 15 Euronen ins Kontor! Und so wie ich das bisher überschlagen habe, werde ich wohl 5-6 Packungen brauchen. :12:
Gleich mal noch ein Hinweis zur Verarbeitung. Unbedingt den Verarbeitungshinweis von Archer beachten! Obwohl die Nieten als Decal gehandelt werden, darf man das Trägerpapier wirklich nur kurz ins Wasser halten! Auch klebt der Kleber nicht so, wie man es normalerweise von Decals gewöhnt ist. Eigentlich klebt er gar nicht! Es ist also sehr, sehr viel Fingespitzengefühl gefragt. Auch nicht versuchen, die langen Streifen mit einmal aufzubringen, daß geht zu 90% schief. Lieber 2-3 mal unterteilen. Wenn die Decals trocken sind, empfiehlt es sich, die Decals mit dünnflüssigem Lack (z.Bsp. von Vallejo für Airbrush) zu versiegeln. Dafür reicht es, den Lack mit einem weichen Pinsel aufzutragen.
Hier jetzt mal einige Bilder mit den neuen Nieten. Nur an dieser Oberseite habe ich fast sechs Stunden zugebracht, und er ist immer noch nicht fertig! Zugegebenerweise habe ich zwischenzeitlich immer mal wieder ein Päuschen eingelegt, weil die Hand angefangen hat zu zittern.






Das Silbern der Decals wird man nach dem Lackieren natürlich nicht mehr sehen, genauso wie den Trägerfilm, da der extrem dünn ist! Deswegen auch noch mal der Hinweis, die Nieten sehr vorsichtig zu verarbeiten, da der Film extrem schnell reißt.

So, werte Leserschaft. Ab jetzt erfolgen alle weiteren Bauabschnitte in Realtime! Also erwartet bitte nicht jeden Tag nen Bericht, denn irgendwann muß ich das ja auch erstmal basteln! :6:

:baby: Eine Frage habe ich mal noch an die Experten. Ist es eigentlich hier im Forum möglich, Videos direkt anzeigen zu lassen? Und wenn ja, wie? :winken:

Gruß
Jürgen
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Chowhound

Ich nochmal!
Die Frage mit dem Video einstellen hat sich erledigt. Habs selber rausgefunden. :1:

Wo ich gerade am schreiben bin, möchte ich mich für die positive Resonanz bedanken. Davon leben wir Modellbauer ja auch ein wenig. ;) Für sachliche Kritik bin ich aber auch jederzeit offen! Also keine Scheu! Nobody is perfect!

Gruß
Jürgen
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Universalniet

Kleine Anmerkung. Das "Gestell" für die Tanks sind die Rippen und Holme des Flugzeugs (ein Teil davon).

Die waren mit Sicherheit zinkchromat grün oder ggf. gelb.

http://i303.photobucket.com/albums/nn147/cgiese0001/Douglas/06WingR02.jpg

Die Tanks vermutlich schwarz wie auf dem Foto.

Gruß,

Marc

Chowhound

Hi Marc,
:P danke für die Hinweise. Was das "Gestell" angeht, klar sind das Rippen und Holme. Dachte mir nur, das ich mit dem Begriff eher auf den Unterbringungsort der Tanks hinweisen kann. "Gestell" ist natürlich nicht der richtige Ausdruck. Was die Holme und Rippen angeht, habe ich Originalbilder, auf denen die nicht lackiert bzw. mit Zinkchromat behandelt waren. Sowie ich Zeit habe, stelle ich die mal ein. Selbes gilt übrigens auch für die Tanks. Die wurden aus Alu gefertigt, und oft so belassen. Wenn man Fotos von restaurierten B-17 sieht, wurde oft Farbe oder anderer Korossionsschutz aufgetragen, da die Exponate ja lange erhalten bleiben sollen. Anders sieht es bei den frisch gebauten Bombern aus. Da kam es auf hohe Stückzahlen (Zeitweise eine Maschine pro Tag) an. Zumal mit gerechnet wurde, daß die Flieger max. 100 Einsätze überleben. Denoch werde ich mir überlegen, ob ich die Rippen farblich nacharbeite. 8)

Gruß
Jürgen
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Chowhound

Wie gerade versprochen, hier mal zwei Bilder von den Holmen/Rippen und Tanks.





(entnommen aus Production Line to Frontline von Osprey Aviation)

Gruß
Jürgen
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Universalniet

Meines Wissens nach haben die Amerikaner nie auf eine Endkonservierung verzichtet.

Deine Bilder sind aus der Fabrik. Wenn Du die Bilder aus den Fabriken meinst, dass sind meist Baustufen davor. Flugzeugaluminium korrodiert in Gegenwart von Salzwasser oder tropischer Hitze sehr schnell, da kann ich Dir ein Lied von singen.
Bei der Primärstruktur bin ich mir schon ziemlich sicher. Bei den Tanks kann ich mir auch aluminiumfarben vorstellen, ich kenne das aber nur von den wieder ausbaubaren bomb bay tanks.






Chowhound

Hi Marc,
also der Sache werde ich mal genauer auf den Grund gehen. Habe einen alten Freund in den USA. Der war (wie es der Zufall so will) im WWII Co-Pilot auf ner B-17 in den letzten Tagen des Krieges. Vielleicht kann der sich noch daran erinnern, wie das mit dem Korrosionsschutz war. Werde ihn mal die Tage anrufen. Habe auch gerade noch mal darüber nachgedacht, und werde höchstwahrscheinlich Deinem Rat folgen, und die Holme und Rippen umlackieren. Wenn aber nur in einem leichten Zinkchromat, da man gerade im Flügelbereich sonst nichts mehr von besagten Teilen sieht (Grüne Holme bei olivfarben Flügelanstrich kommt nicht so drall. :rolleyes:)
Gruß
Jürgen
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Chowhound

Das gewisse EXTRA!


Jetzt lasse ich mal die Katze aus dem Sack. Mit anderen Worten, ihr werdet jetzt keine neuen Fortschritte direkt am Modell sehen, sondern ein sogenanntes "Schmankerl"
Warum ich euch das jetzt vorstelle, hat einen einfachen Grund.
1. Ich habe zur Zeit nicht gerade ein ruhiges Händchen für Kleinkram, eher zum Puderzucker streuen. :D
2. Musste ich diese Sachen fertigstellen, bevor ich die Flügel und Rumpfteile zusammen baue.
3. Hat es mich in den Fingern gejuckt, was völlig abgefahrenes zu machen.
Wie ja mittlerweile bekannt ist, baue ich das Modell mit Beleuchtung. Aber nur alle Lichter einschalten, finde ich langweilig. Deshalb habe ich mir einen Microcontroller zugelegt, und eine passende Schaltung gebaut. Dann das Ganze noch programmiert, und ab geht die Luzie. Aber was passiert jetzt genau, werdet ihr fragen. Ich werde es euch verraten.
Nach Start des Programms wird erst die Innenbeleuchtung eingeschaltet. Nach ca. 6 Sekunden werden die Positionslichter zugeschaltet. Nun läuft das Programm ein paar Sekunden, und nun kommt der Überraschungseffekt! Ein Propeller nach dem anderen fängt an sich zu drehen. Und das Ganze mit Sound!!! Während die Motoren laufen, werden die Landescheinwerfer für einen Moment zugeschaltet, und auch das IFF (drei Kennungslichter am Rumpfboden in verschiedenen Farben) geht kurz an. Nach ca. 3,5 Minuten gehen die Motoren wieder aus, und der Letzte macht das Licht aus!
Genug geschwafelt, hier ein paar Bilder

der Microcontroller mit der Schaltung

das sogenannte Breadboard (Schaltungsbord)

ein Motor für den Propeller

der gesammte Testaufbau

Und weils so schön ist, noch ein kleines Video dazu. Ist aber erst mal nur ein "Versuchsvideo".



Das abrupte Ende des Sounds ist mittlerweile geändert, genauso wie dei falsche Drehrichtung einiger Motoren.

So, daß war es für den Moment. Ich werde mich jetzt wieder den Flügeln widmen.
Gruß
Jürgen
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Universalniet

Genial :P :P

Benutzt Du soundmodule?

Ein Kollege möchte das 1:72 bei einer Lancaster umsetzen.

Gruß,

Marc

Chowhound

Ist ein Soundmodul von ELV (gibt es als Bausatz, kostet 19,95 ohne Versand). Ansteuerung ist allerdings ein wenig tricksi.  :5: :12:

Gruß
Jürgen
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matz

Ja wie goil ist das denn ?  :klatsch:
Kann mir die erstaunten Gesichter schon sehr gut vorstellen.

Dass Du jetzt natürlich mit etlichen Fragen gelöchert wirst, ist Dir aber schon klar  :D

Soundmodul ELV ist ja quasi ein MP-3 Player, wo hast Du den Motorensound selber her, und wie steuerst Du das an?
Welche Elektro-Motoren verwendest Du ?
Wie hast Du den Code geschrieben (bascom-avr o.ä. ?)
Wie hast Du das typische "Anlaufruckeln" realisert, und wie synchronisierts Du das mit dem Sound ?
Und, und, und....

Das wird ein tolles Projekt  :P
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Universalniet

Danke Matz,

Du sparst mir mit Deinen Fragen viel Zeit :-)

:winken:

Chowhound

Na, dann werde ich mal versuchen, ein paar Fragen zu beantworten.
1. Programmiersprache. Ist eine Arduino eigene Sprache (von den Entwicklern des Arduino) Nicht unähnlich C oder C++. Software gibt es kostenlos auf der Arduino-Homepage. Ist eigentlich schnell zu lernen und recht simpel. Das Programm wird in der Entwicklersoftware geschrieben, kompiliert und in das Arduino-Board geladen.
2. ELV-Modul ist ein MP3-Player mit Micro-SD. Normalerweise wird ein Sound durch drücken eines Tasters abgespielt. In meiner Schaltung übernimmt das ein Transistor, der durch Programmbefehl an der richtigen Stelle den Sound abspielt. Genauso wird der Sound auch wieder ausgeschaltet.
3. Das Soundfile habe ich aus Youtube. Das Video runtergeladen, Sound extraiert und mit einem Editor bearbeitet.
4. Die Motoren stammen aus zerlegten Mikro-Servos vom großen C (Stück ca. 5 Euro). Man kann zwar auch Servos aus der Bucht nehmen, die haben aber sehr oft "eckige" Motoren, und lassen sich dadurch nicht so leicht einbauen wie runde. Spannung der Motoren wird über einen Widerstand auf ca. 2,8 Volt runtergeregelt, und über Transistoren (man könnte auch ein IC mit 4 Motortreibern nehmen) geschaltet.
5. Das Anlaufruckeln wird über die Programmierung geregelt. < Motor läuft langsam hoch bis zu einer gewissen Drehzahl und stoppt kurz. Motor läuft wieder hoch, diesmal aber bis zur endgültigen Drehzahl. >
6. Synchronisation Sound-Motor. Habe die Länge der Startsequenz gestoppt, und den Motorstart demendsprechend angepasst. Genauso verhält es sich mit der Gesamtlaufzeit Sound zu Motor.

So, ich hoffe, ich konnte etwas Licht in die Sache bringen.

Gruß
Jürgen
Alle elektrischen Geräte funktionieren intern mit Rauch. Wenn er entweicht, sind sie defekt.

Helge

Wenn Du denkst es geht nicht mehr, dann .... Dann gib einfach auf!

Chris712

Einfach GENIAL.  :klatsch:  bin gespannt wie ein kleines Kind was auf den Weihnachtsmann wartet' was du noch so machst  :7:

Vllt beim Anlassen der Motoren noch ein bissel Qualm  :pffft:


Gruß  :winken: