MiG-17 der NFAV, Hasegawa 1:72

Begonnen von hakkikt, 13. Januar 2018, 16:16:05

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hakkikt

MiG-17 N.V.A.F 'Nguyen Van Bay'  
 


Modell: Mikoyan-Gurevich MiG-17, NVAF
Hersteller: Hasegawa
Maßstab: 1:72 (wohl eher 1:68)
Art. Nr. : 02864
Preis ca. : EUR 10 (nicht leicht erhältlich)







Beschreibung: 

Geschichte

Bei der MiG-17 handelt es sich um die Weiterentwicklung der MiG-15, die im Koreakrieg den westlichen Jägern und vor allem den Bombern B-29 das eine oder andere Kopfzerbrechen bereiteten. Die jeweiligen Abschußzahlen und die Bestätigungen der anderen Seite stimmen im Koreakrieg ganz besonders schlecht überein; jedenfalls kann man sich darauf einigen, daß die MiG-15 ein großer Wurf war, und die MiG-17 ist sozusagen die große Schwester.

Auf den ersten Blick kennt man die beiden kaum auseinander, zwei Merkmale stechen aber ins Auge: die MiG-17 hat drei Grenzschichtzäune auf jedem Flügel (im Gegensatz zu zweien bei der MiG-15), und - nicht ganz so offensichtlich - Pfeilung und Profil des Flügels der MiG-17 ändern sich beim 2. Grenzschichtzaun (von innen nach außen gezählt); die Pfeilung wird etwas geringer, die scharfe Vorderkante etwas runder. Was insgesamt die Wendigkeit verbessern sollte und auch tat.

Spätere Varianten der MiG-17 (ab der MiG-17F wie "Forsirovanniy") hatten einen einfachen Nachbrenner und eine einfache Verstelldüse (offen:zu) und konnten im leichten Sinkflug die Schallgeschwindigkeit überschreiten, was aber keine glatte Sache war und ungern gemacht wurde.

Bewaffnet war die MiG-17 zunächst wie die MiG-15 mit einer Kanone im Kaliber 37 mm und zweien im Kaliber 23 mm; das änderte sich später auf 3x 23 mm und noch später auf vier Lenkwaffen des Typs K-5 mit Leitstrahllenkung.  Spätere Varianten wurden auch mit einfachem Radar ausgestattet.

Was die MiG-17 bei ihrem Einsatz in Vietnam auszeichnete, war der Umstand, daß es ihr gelang, gegen eigentlich technisch überlegene Typen mehr als nur Achtungserfolge im Luftkampf zu erzielen.  Kluger taktischer Einsatz (hit & run) der MiGs und mangelnde Auslegung der amerikanischen Maschinen für den Luftkampf trafen hier zusammen; die ersten Versionen der F-4 Phantom hatten keine Kanonenbewaffnung, und die Luft-Luft-Lenkwaffen, mit denen sie ausgerüstet waren, hatten zum Teil äußerst schlechte Zuverlässigkeit (AIM-7 Sparrow) und eine hohe Mindestentfernung für den Abschuß. So konnte die alte, aber kleine und wendige MiG-17 mit ihrer schlagstarken Kanonenbewaffnung punkten.

Nach Ende des Kalten Krieges haben diverse MiG-17 ihren Weg in die Airshows des Westens gefunden; einen interessanten Video-Walkaround einer MiG-17F findet ihr hier:


Zum Bausatz:

Der Bausatz der MiG-17 von Hasegawa ist sozusagen ein Veteran... die Bausatzgeschichte bei scalemates geht bis Anfang der 70er zurück; meine erste MiG-17 war von 1977. :) Es handelte sich bei der Erstausgabe um eine späte Version, die MiG-17PF oder PM mit Radarantennen in Zentralkörper und Oberlippe des Lufteinlasses.

Bausatzgeschichte:
https://www.scalemates.com/kits/134818-hasegawa-02864-mig-17

Jedenfalls handelt es sich bei der vorliegenden 02864 bei aller Schmissigkeit des Vietnam-Deckelbildes um einen Bausatz, der ursprünglich aus den 70er Jahren stammt, also aus dem Kalten Krieg mit seiner Informationswüste. Bausatzhersteller mußten sehen, wie sie ohne verläßliche Quellen an Abmessungen, Silhouetten etc. kamen, und entsprechend fehlerbehaftet waren die Bausätze dann auch, vor allem die betreffend die Mitbewerber jenseits des Eisernen Vorhangs.

Diverse Reviews äußern sich zum vorliegenden Bausatz denn auch kritisch bis vernichtend. Insbesondere wird der Bausatz als overscale bezeichnet und soll eher dem Maßstab 1:68 als 1:72 entsprechen.
Ich muß sagen: nach meinem Augenmaß stimmt die Form, nur der Maßstab ist tatsächlich ein wenig daneben; eine Messung von Spannweite und Länge am fertigen (alten) Modell ergibt im Vergleich zu den Daten in Wikipedia einen Maßstab von 1:68 in der Länge und 1:66 in der Spannweite. So sei es.

Der Bausatz ist insbesondere in Anbetracht des Alters der Formen sauber abgespritzt, es sind keine Fischhäute oder sonstige Alterserscheinungen erkennbar.  Kleine Senkungen finden sich an den Flügelwurzeln.

Die Paßgenauigkeit ist Hasegawa-mäßig gut; nach meiner Erfahrung mit der älteren Variante erwarte ich keine Spachtelorgien.  Die Blechstöße und sonstigen Details sind fein, aber erhaben ausgeführt.

Das Cockpit ist einfach nur ein Kasten zum Reinsetzen, der in keiner Weise dem Original entspricht (im Original wird links und rechts am Cockpit die Ansaugluft vorbeigeführt); der Schleudersitz hat weniger Details als ein Sauna-Liegestuhl in Nowosibirsk.

Eine wesentliche Änderung dieses Bausatzes stellt der neue Lufteinlaß dar; der alte Bausatz war der einer MiG-17PF oder PM mit Radarnase (wobei die Lenkflugkörper K-5 zum Wegwerfen sind).

Der "neue" Bausatz hat eine neue Nase ohne Radar, die lobenswerterweise in Zinn gegossen ist, d.h. man spart sich das Gewicht im Bug (nicht so leicht unterzubringen, wenn der Lufteinlaß vorne ist).
Sowohl der alte als auch der neue Lufteinlaß werden nicht weiter nach hinten geführt, sondern enden nach etwa 1 cm in einer Rundung.

Die nunmehr darstellbare Version ist eine MiG-17F mit Nachbrenner (und dazugehöriger Verstelldüse) und schwerer Kanonenbewaffnung aus zwei Kanonen 23 mm und einer Kanone 37 mm.  Da der Bausatz aus einer MiG-17PF entstanden ist, sind auch die Luftbremsen in der späteren, vergrößerten Variante nachgebildet.  Eine frühe MiG-17 kann aus diesem Bausatz nur mit einigen Umbauarbeiten angefertigt werden.
Vietnamtauglich sind übrigens beide Varianten, mit und ohne Radar - die attraktive Tarnung gibts allerdings nur mit der radarlosen Nase.

Schachtelinhalt: 

Hier noch ein paar Bilder aus der Schachtel:


Hauptrahmen mit Rumpf & Flügeln


Bemalungsanleitung mit Nebenrahmen & Lufteinlaß


Die beiden Lufteinlässe im Vergleich


Feine, erhabene Details und Sinkstellen an den Flügelwurzeln


Decals mit Cockpithaube

Fazit:  

Kann man bauen, muß man aber nicht - Bausätze der MiG-17 sind auch von AZModel und Dragon sowie schon vor längerer Zeit von KP erschienen, die dann auch alle wirklich 1:72 sind, wenn auch mit unterschiedlicher Qualität, wobei der Dragon wahrscheinlich der beste ist.  Die Varianten- und Nationenauswahl ist vor allem bei AZModel gewaltig.
Herausforderungen für den, ders genauer haben will, sind vor allem der Lufteinlaß und das nur rudimentäre Cockpit.

+ Bausatz mit Oldschool-Flair
+ Lufteinlaß aus Zinn spart Gefummel mit Blei
+ gute Paßgenauigkeit
+ feine Details

- Maßstab nicht 1:72, sondern eher 1:68
- Cockpit nur rudimentär (aber auch nicht leicht einzusehen)
- Lufteinlaß in beiden Varianten (Zinn/Plastik) nicht tief
- Details erhaben, d.h. schwerer wiederherzustellen nach dem Schleifen
- Raketen in der "alten" Variante Müll

Scale35

Tolle Bausatzvorstellung, vielen Dank dafür  :P .

Jensel1964

Alter Schwede, das sieht nach einer wirklich masochistischen Aufgabe aus, die Du Dir da stellst.  :8:
Umso mehr hast Du meinen tief empfundenen Respekt.  :P
Ich freue mich auf Deinen Baubericht. :1:
Jens  :winken:

Taylor Durbon


Flugi

Okay, schön aber nicht vollständig.  ;)
Aufgrund seines Alters, kann der Kit auch nicht korrekt sein. Bleibt die Frage, sollte man das noch bauen? Oder auf aktuellere Bausätze zurückgreifen? Im Rahmen eines Projektes Bausätze Ü 40, kein Problem.
Das Ausgangsmuster von Hasegawa war eine MiG-17PFM. Daraus später eine MiG-17F oder MiG-17glatt zu machen und nur einen neuen Lufteinlauf beizulegen, hat eben nicht gereicht.
Es gibt einen Unterschied der Kabinenhauben beim Windshield zwischen der MiG-17F und der PF, bzw. PFM.
Im vorgestellten Bausatz liegt die Haube der PFM bei und die passt nicht auf eine F.
Dragon ist sicher nicht schlecht, aber ich würde AZ den Vorzug geben, zumal es hier auch gleich den richtigen Kit für das Thema gibt.  :) 

eydumpfbacke

Ist ja schön und gut, aber warum kann ich keine Bilder sehen?  :woist:
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

hakkikt

#6
Das kann ich dir nur soweit beantworten, daß ich selbst (wie öfter in Foren, auch hier im Modellboard) auf Desktop & Laptop die Bilder sehen kann, auf dem Handy aber manchmal nicht. Warum das so ist und inwiefern die Systeme unterschiedlich mit Bilddarstellung umgehen, kann ich dir nicht beantworten.
Edit: Habe jetzt die Bilder auf dem externen Hoster in verkleinerter Form gespeichert, vielleicht hilfts ja was.

eydumpfbacke

Ok, dann hoffe ich, dass is deine Bilder im Baubericht sehen kann  :winken:
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Hajo L.

Ich konnte sie vorher als auch jetzt sehen!


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Ralf_B

Also die Boxart-Bilder kann ich sehen, die Schachtelinhalt-Bilder leider nicht.

Ralf  :winken:
Ich versuche mich zu bessern! :V:
KLICK: Mini-GB 50 Jahre Mondlandung





hakkikt

Bißchen in FAQs gestöbert, Vorschaufunktion bei dropbox deaktiviert und direkte Ansicht erzwungen.
Bin zuversichtlich, daß die Bilder jetzt bei allen sichtbar sein sollten, auf meinem Handy gehts jetzt jedenfalls.

Ralf_B

Leider sehe ich immer noch nichts. Da Hajo sie sieht, vermute ich ein Rechteproblem auf dem Server.

Gruß

Ralf  :winken:
Ich versuche mich zu bessern! :V:
KLICK: Mini-GB 50 Jahre Mondlandung





Hajo L.

Wenn Server, dann aber Dropbox, denn dort sind die Bilder abgelegt.


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Scale35

Also ich kann die Bilder einwandfrei sehen, Rechner, Tablet u. Mobil  :pffft: :winken: .