Rorke`s Drift 1879, Maßstab 1/72

Begonnen von Wolfgang Meyer, 08. November 2020, 16:47:56

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Wolfgang Meyer

Danke dir!

Ich bin bei meinen Barrikaden wieder ein kleines Stück weiter. Ich habe die südliche Barrikade auch fertig. Die beiden Ochsen-Wagen sind auch schon geklebt, da muss ich allerdings die Kisten und Maissäcke noch drauf- und drunter packen. Diese hier sind nur provisorisch für das Foto hinzugelegt. Für das richtige Diorama werde ich neue anfertigen, so wie auf der alten Skizze vom Januar 1879.

Die gesamte Barrikade wird natürlich noch in einem bräunlichen Jutesack-Ton bemalt werden.













Flugwuzzi

Die Sandsackbarrikade sieht auch unbemalt schon gut aus. Es wirkt als hätten die Säcke tatsächlich Sand gefüllt  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Uwe B.

Hallo Wolfgang,

ich kann mich gar nicht euphorisch genug ausdrücken, was für ein schieres Vergnügen es ist, diesem Baubericht zu folgen. Wunderbar, wie Du Deine einzelnen Baufortschritte mit tollen Fotos und Erläuterungen hier dokumentierst. Dazu runden ein paar historische oder aktuelle Vorbild-Fotos das ganze noch ab. Von der Qualität der Figurenbemalung und der perfekten Gebäudegestaltung ganz zu schweigen. Solche BB's nach originalen Vorbild-Fotos oder -Gemälden liebe ich geradezu.

Danke für's zeigen - auch in meinen Augen echt professionell (da bin ich ganz bei Walter ;))
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

LG - Uwe   :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Uwe K.

Unfassbar!
Ich bewundere ein solches Durchhaltevermögen.
Und das noch in dieser Qualität - Einfach enorm!!!

Wolfgang Meyer

Danke euch dreien.

Ich versuche ja immer so historisch genau wie möglich zu arbeiten, wenn ich ein Diorama baue. Die Recherche nimmt da einen großen Raum ein und macht auch Riesenspass! Bevor ich anfing, hatte ich nur den Film "Zulu" als Referenz. Mittlerweile habe ich allerdings fast 40 Bücher zu Thema, bin in englischen Foren zum Thema angemeldet und auch mit den führenden Autoren der Fachliteratur und den spezialisierten Historikern im Dialog.
Da bin ich mittlerweile auch bei den kleinsten Details angekommen. Aber umso mehr Spaß macht es.


Um die für den Feldzug typischen Ochsen auch auf dem Diorama zeigen zu können, hatte ich mich entschlossen einige getötete Ochsen zu zeigen.

Vor der Schlacht wurden die Tiere aus den Kraals freigesetzt um sie zu vor dem Angriff zu schützen. Die Ochsen wurden freigelassen sowie auch die Esel, die den Ingenieur-Transportwagen von Ltd. Chard gezogen hatten. Die Esel wurden am nächsten Morgen nach der Schlacht in der Nähe des Flusses wieder gefunden. Auch einige der Ochsen konnten wieder gefunden werden.

Diese toten Ochsen hier wurden freundlicherweise durch Erik Trauner aus Wien modelliert und für mich in Resin abgegossen.

Sie werden bei Dioramen zum AZW immer vergessen, sie sollen auch einen Platz auf dem Diorama erhalten, auch wenn es ein trauriger ist.

LG Wolfgang








Wolfgang Meyer

Die erste Figurengruppe aus dem Gemälde von Alphonse de Neuville habe ich im Diorama verklebt. Fantastisch modelliert durch Massimo Costa. Es ist die erste Gruppe der Jonesses-Evakuierung aus dem Hospital.

Dann hat die Mealie-Bag Barrikade ihren ersten Farbauftrag erhalten. Es folgt noch ein Washing und ein Dry-Brush.

Es fehlen noch die Biskuitkisten-Barrikade, die beiden Mealie-Bag-Pyramiden sowie die Barrikadierung der beiden Ochsen-Wagen.

Die übrigen Figuren sind nur für die Beurteilung der Größenverhältnisse dazu gestellt. Sie stehen später im Diorama alle hinter der zweiten Defensivlinie.











Heute habe ich die beiden Ochsenwagen mit Kisten und Mealie-Bags verbarrikadiert. Wenn alles getrocknet ist, kann ich die auch bemalen.










LG Wolfgang

Uwe B.

Sieht jetzt schon richtig gut aus !!!
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

LG - Uwe   :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Wolfgang Meyer

Danke Uwe!

Die beiden Ochsenwagen haben nun auch ihre Barrikade aus Kisten und Mealie-Bags bekommen, und sind bemalt. Die Figuren sind nur zum Größenvergleich hinzu gestellt. Die bekommen später im Diorama zusammen mit 900 weiteren Figuren einen anderen Platz.






LG Wolfgang

Wolfgang Meyer

Die zweite Verteidigungslinie, die Barrikade aus Biskuitkisten ist auch fertig. Hier wieder provisorisch mit einigen Figuren gezeigt, um die Größe zu dokumentieren.












LG Wolfgang

Flugwuzzi

Biskuitkisten? ... die Verteidiger waren kreativ in der Materialverwendung  :D
Die Szene sieht schon in der Probeaufstellung super aus  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

vonMackensen1914

Eine menge Zurzeit im Bau.

Wolfgang Meyer

Danke euch!

Zitat von: Flugwuzzi in 05. März 2021, 09:09:25
Biskuitkisten? ... die Verteidiger waren kreativ in der Materialverwendung  :D
Die Szene sieht schon in der Probeaufstellung super aus  :P

lg
Walter

Die Missionstation war zeitgleich Depot und Lazarett für die im Zulu-Land operierende Armee-Gruppe. Deswegen auch die vielen Mais-Säcke, Biskuit-Kisten und weiterer Proviant. Am Wichtigsten waren wohl die über 20 000 eingelagerten Schuss für die Martini Henry Gewehre. Die Verteidiger hatten sie fast alle verschossen. Die Schultern aller Briten litten schwer wegen des Rückstoßes der Gewehre. Die schnelle Verfügbarkeit sowie die Menge der Munition haben den Briten wohl das Leben gerettet.

Friedarrr

Bis dahin schon eine wunderbare Arbeit!!

Wolfgang Meyer

Zitat von: Friedarrr in 13. März 2021, 21:17:02
Bis dahin schon eine wunderbare Arbeit!!

Danke dir!

Die Mais-Sack Pyramiden, welche als Futterreserve für die britische Armee dienten, habe ich auch fertig. Alle Säcke müssen nur noch gedrybrusht werden
Aus den beiden Pyramiden bauten ca. 5-6 Briten nach 19:00 Uhr eine Schanze, sie brauchten dazu ca. 1 Stunde.  Diese war dann ca. 2,70 Meter hoch. Die Figuren habe ich nur zur Größenkontrolle dazu gestellt.












Hajo L.

Was war der taktische Zweck dieser Schanze?


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Wolfgang Meyer

Hallo Hajo,

zu Beginn der Bedrohung standen den kommandierenden Offizieren ca. 400 Kräfte zur Verfügung. Man baute dann auch den großen Verteidigungsring zwischen den Gebäuden aus den Maissäcken. Man hatte genug, denn die Missionsstation war Depot und Lazarett für die Armeegruppe, die in Zulu-Land aktiv war.
Mit 400 Kräften konnte man auch die Barrikaden sinnvoll und dicht besetzen.

Dann kamen noch mal 100 Reiter hinzu, aus der Schlacht von Isandlwana geflohen. Das waren nationale Kräfte mit englischen Offizieren. Die engagierten sich auch beim Eintreffen der ersten Zulu-Gruppen am Buffalo-River, ca. 1 km von der Missionsstation entfernt. Letztendlich flohen diese 100 Reiter Richtung Süden, Richtung der Siedlung Helpmakaar. Dort war ebenfalls eine englische Garnison.
Im Sog dieser Flucht, flohen auch weitere einheimische Kräfte aus der Missionstation.

Jetzt waren nur noch ca. 150 Kräfte in der Missionstation, wovon so einige als Patienten im Krankenhaus lagen und ca. 20 sich aufgrund ihrer Krankheiten oder Blessuren nicht verteidigen konnten.

Jetzt blieben also nur noch ca. 130 Verteidiger übrig. Die Barrikade war jetzt viel zu weitläufig.

Also beschloss Ltd. Chard eine zweite Verteidigungslinie mit diesen Biskuitkisten zu bauen. Wenn einer der Sektoren fiel, konnte man sich in den sicheren Sektor zurückziehen.

So kam es denn auch, das Hospital war verloren und die Briten zogen sich in den Sektor vor dem Storehouse zurück. Das Hospital wurde aber immer noch von seinen Insassen bis zum letzten Mann verteidigt. Es war jedoch isoliert.

Die Evakuierung aus dem Hospital, die zeige ich im Diorama.

In dem sicheren Sektor, vor dem Storehouse waren noch zwei große Pyramiden mit hunderten Maisäcken aufgestapelt. Diese wurden dann von einer Handvoll Briten zu einer Schanze aufgebaut. Die war dann später 2,70 Meter hoch. Das geschah auch auf Befehl von Ltd. Chard. Er hatte Angst, dass auch das Storehouse in Brand geraten könnte. Dann wäre diese Schanze der letzte Rückzugsort. Den Beginn dieses Schanzen-Baus, gegen 19:00 Uhr, den zeige ich auch im Diorama. Um es zu veranschaulichen hier die Skizze von Ltd. Chard in seinem Bericht an Queen Viktoria.

LG Wolfgang





Nach dieser Primär-Quelle gestalte ich auch das Diorama

Wolfgang Meyer

Hier noch eine weitere Primärquelle, eine Karte von Ltd. Chard, in seinem Bericht an die Queen. Hier sieht man die schon fertige Schanze, gebaut aus den Mais-Säcken.


Hajo L.

Vielen Dank! Als Laie in diesem Bereich wuerde ich noch gerne wissen, wozu so eine Schanze genutzt wird. Sie sieht ja erstmal nur aus wie eine Erhoehung...


HAJO
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Wolfgang Meyer

Die Schanze wurde ja erhöht gebaut. Die Schützen standen erhöht hinter einer Mauer von Maissäcken und konnten auf die Angreifer hinunter schießen, ohne selbst attackiert werden zu können. So ungefähr wie ein Wachturm aus Maissäcken. Die Mauer aus Säcken war ca. 2,70 Meter hoch.

Wolfgang Meyer

Der Zaun des Obstgartens bei Rorke`s Drift ist auch fertig. Er bekommt, wie auch alle Mealie-Bags sowie die Biskuit-Kisten, noch eine Trockenbemalung. Hier wieder mit einigen Figuren zur Größenkontrolle.









Wolfgang Meyer

Ich habe in den letzten Tagen nochmal ca. 700 Zulu überarbeitet, die kleine Malfehler hatten, bzw. habe ich alle Schilde mit ihren Farben überarbeitet.

Manchmal gefiel mir das ,,Weiß" nicht und manchmal auch das ,,Rot-Braun" nicht.

Das uThulwana Regiment hatte bei Rorke`s Drift als Senior-Regiment weiße Schilde sowie weiße Schilde mit rotbraunen Flecken.
Das uDloko Regiment hatte rotbraune Schilde mit weißen Flecken.

Heute habe ich fast das dritte Regiment fertigbekommen, die unverheirateten, die inDluyengwe.
Diese hatten Schwarze Schilde, mit weißen Flecken im unteren Bereich.

Ich denke, dass ich in den nächsten Tagen mit den Figuren durch bin.
Die gedruckten Resinfiguren sind unglaublich filigran und ausdrucksstark.

Danach bemale noch mehrere tote Zulu und einige tote Ochsen die ich dankenswerterweise von Erik Trauner bekommen habe.








Flugwuzzi

700 Zulus bemalen ... was für eine Menge, wie machst du es, dass dir die Zeit nicht zu lange wird? Hörst du nebenbei Musik, Podcast oder Video?
Die Figuren schauen sehr dynamisch und richtig toll aus  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Wolfgang Meyer

Hallo Walter, danke!

Ich habe die Figuren nicht alle gemalt. Bei einem großen Teil haben mir italienische und polnische Hobbyfreunde geholfen. So eine Bemalphase bei den Figuren, da kann man sich auch entspannen. Meist höre ich dabei Radio! Nach einer Zeit kann ich dann aber auch keine Figuren mehr sehen. Gottseidank hat der Dioramenbau viele Facetten und ich mache was anderes, oder auch mal längere Zeit überhaupt nichts. Aber das werden die meisten hier kennen. Es gibt ja auch noch das richtige Leben da draußen! Aber das schöne ist, mein Enkelchen möchte mir immer helfen.

LG Wolfgang

Flugwuzzi

 :D :P
Das Leben ist das unangenehme Ding das alle meine tollen Pläne unterbricht  ;)

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Wolfgang Meyer

Ich danke euch für euer Interesse und eure netten Worte.

Ich habe noch einige Figuren bemalt, welche ich freundlicherweise von Erik Trauner für mein Diorama bekommen habe. Diese passen auch sehr gut mit den Figuren von Germania-Figuren zusammen.

Es wird in den Berichten von Schlacht-Teilnehmern überliefert, dass die Zulu vor bestimmten Stellen an den Barrikaden große Verluste hatten und Getötete sowie Verwundete dort übereinander geschichtet lagen.

Es fällt mir nicht leicht solche Szenen im Diorama zu zeigen. Ich habe mich jedoch für diesen Zeitpunkt bzw. Ausschnitt der Schlacht im Diorama entschieden und muss es auch jetzt so zeigen, wenn ich historisch korrekt bleiben möchte.

Insgesamt werden es 280 Verwundete und Tote, welche im Diorama gezeigt werden. Die totale Figurenanzahl im Diorama sind 927 Figuren, alle aus Resin im Maßstab 1/72!