GB Bf110, Bf 110 G-4, Revell 1:48 *19.01.17 F E R T I G*

Begonnen von Olaf, 04. Januar 2015, 09:56:23

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alpen32

Das kommt davon wenn man in letzter Zeit nicht so oft im Board war: da entgehen einem tolle Dinge!
Find ich schon recht gut gelungen!   :P
Mein persönlicher Tipp: die Wand beim Maßstab 1:48 ist ja jetzt nicht sooooo klein, da würde ich noch vorsichtig ein paar grössere Stellen etwas optisch aufwerten indem man diese Stellen in etwas aufgehelltem Grundton (also die Grundfarbe plus ein wenig Weiss) auflockert. Ich war mal so frei und hab das bei deinem Foto angemalt (hoffe das ist ok?)
Grüße!

Olaf

Klar ist das okay!
Danke für den Tipp! ich hätte dasaber wohl machen müssen bevor ich die Details bemalt habe.   :pffft:

Das nächste Modell wird besser!

alpen32

Wenn du eine dünne Nadel (0,2 oder 0,15) hast und eine ruhige Hand kannst du das noch immer machen. Im Notfall pinselst du ein paar Dinge nach und fertig!  X(

Olaf

Ich habe zwar eine 0,2 Evo aber ich habe hier Vallejo-Farben und mit denen komme ich nur in meiner iwata neo zurecht. Ich denke mal drüber nach es zu versuchen.
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

@Moltke: Hi Frank! Danke für den Link. Leider stellt das Kartonmodell den hinteren Kanzelbereich auch nicht korrekt dar. Zum Glück habe ich nach intensiver Recherche jetzt Bildmaterial auftreiben können, wie MG-Stand und Funkerarbeitsplatz sowie vor allem die Sitzbank genau ausgesehen haben. Die Bank versuche ich scratch hinzubekommen. Ich werde davon berichten.

@Viquell: Hallo Jens! Das Aufhellen der Farben ist jedenfalls bei Vallejo empfehlenswert, da sonst alles viel zu dunkel erscheint und die Plastizität dadurch erheblich leidet.

Danke an alle für das hilfsbereite Feedback! :klatsch:

:winken:
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

Hallo Leute!

Heute bin ich auf meinen handwerklichen Grenzen gewandelt.

Der Pilotensitz hat löblicherweise keine halbherzig mit gegossenen "Gurte" von Revell mit auf den Weg bekommen. Das schrie nach einer

Ergänzung!

In diesem Maßstab ist das schon heftig aber wer nicht wagt....

Als Material habe ich den Aludeckel eines Feinkostsalats zunächst geglättet und dann mit Skalpell zurecht geschnitten.

Dann waren die ganzen Schnallen anzufertigen. Hierfür habe ich feinen Trafodraht mit einem Drchmesser von 0,2mm verwendet.
Mit Pinzette und Kopflupe habe ich dann den Draht in die benötigte Form gebracht und dann die Enden mit ebenso feine Lötdraht verlötet.

ABER ACHTUNG! Trafodraht ist mit einer dünnen aber sehr robusten Isoierlackschicht versehen. Dieser Lack muss runter, sonst kann man das nicht verlöten!

Soweit so gut.

Meine leider nicht wirklich brauchbare Pinzette hat beim Greifen der winzigen Schnallen eine nach der anderen durchs Zimmer geschossen. WAAAAAH!  :12:

Da hieß es Geduld üben und alle mir bekannten altdeutschen Fäkalvokabeln rezitieren.  :3:

Heureka! Ich habe es schlussendlich geschafft!

Hier nun die Bilder:

By the way, wie füge ich die Bilder in den Text ein statt sie nur hinten anzuhängen??

Bis die Tage!  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

#31
Hallo, liebe Klebewesen!

Ich habe nun den Entschluss gefasst, mich an den Eigenbau der hinteren Sitzbank zu wagen.
Ob ich das hin bekomme, weiß ich noch nicht, aber wie schon gesagt, wer nicht wagt....

Ich habe im www nach intensiver Suche folgendes Bild gefunden: http://img.photobucket.com/albums/v104/mikesmodels/110G-4002.jpg

Da es nach einer Wiedergabe aus einem Buch aussieht, habe ich lieber die Form des Links gewählt um das Copyright nicht zu verletzen.

Meine Frage an Euch ist nun, welche Farben sind dafür am wahrscheinlichsten?
Ich würde sagen, das Gestell RLM 66 oder blankes Metall, Bespannung irgendwas wie Beige, wenn man an die Farben anderer verwendeter Textilien denkt, von denen man die Färbung kennt, etwa aus der restaurierten Heinkel 162 in Le Bourget.

Was meint ihr?  ?(

Dank im Voraus, wir lesen von einander!

Liebe Grüße
Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

So, nun habe ich die Bank, bestehend aus zwei unabhängigen Teilen soweit fertig.

Der vordere Teil mit dem Geflecht ist, denke ich, recht gut gelungen.

Aber der hintere Teil mit dem Netz mag mir noch nicht so recht gefallen. An sich hatte ich vor, das Netz mit Nähgarn zu knüpfen. Leider klappt das aber nicht, weil sich immer Knötchen bilden.
So hatte ich die Idee, das Netz aus einer Wundauflage aus Mull zu machen. An sich ist das auch ganz okay, aber trotz aller Sorgfalt lässt es sich nicht gerader aufbringen.

Natürlich kommen auch hier wieder Gurte drauf und man sieht nicht mehr allzu viel von dem Netz.

Was meint ihr, kann man das lassen oder hat jemand eine bessere Idee, wie man das umsetzen könnte?

:winken:
Das nächste Modell wird besser!

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Olaf

Danke für das Feedback, Hans!

Drahtnetz von einem Tee-Ei habe ich versucht. Leider zu steif, da aus Edelstahl.

Fliegennetz ist leider noch grobmaschiger, jedenfalls das, welches ich darauf untersuchte, ob es taugt.

Das nächste Modell wird besser!

Olaf

So, jetzt denke ich es nicht besser zu können.

Hier nun also die fertige Sitzbank, vollständig selbst gemacht.

Lg Olaf  :winken:

Das nächste Modell wird besser!

Hans

Mach da mal noch Farbe drauf, ein Washing und hebe die Gurte farblich hervor. Oder mach gleich grünliche Gurte, um die Zeit eh eher der Standard. Ansonsten geht alles so einheitlich eins ins eins über. Falls du das eh vorgehabt haben solltest, verzeih mir.  ;) :D
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Olaf

Nö, das wusste ich gar nicht.
Danke für den Tipp!
Das nächste Modell wird besser!

Haupti

Für das netz würde sich mesh aus dem Automodell bereich anbieten.
Such mal beng hiroboy.com einfach mal nach mesh. Das dürfte deutlich feiner sein.

MauzeTung

Hallo Olaf,

tolle Sache, Dein Selbstbau im Cockpit, das sieht super aus!!  :1:

Bezüglich des "Sitzgitters" würden mir noch gezogene Giessäste, über Kreuz gelegt und vorsichtig verleimt, einfallen, genau wie geätzte Maschengitter, die dann auf die richtige Größe zugeschnitten werden könnten... ober ganz fein geschnittene Streifen aus sehr dünnem Plastiksheet, das würde ich wohl am ehesten ausprobieren...

Viele Grüße
Marc

Floppar

Das Cockpit macht schon ordentlich was her  :P Gefällt mir gut

Olaf

Vielen lieben Dank für das Lob und die Anregungen!  :P
Das ist mein sechstes Modell nach einer laaaaaangen Pause und daher empfinde ich die Anerkennung als doppelt so motivierend!  :1:

@Haupti:Ich habe Mesh nicht gekannt und das sieht sehr vielversprechend aus. Das habe ich mir bestellt. An dieser Stelle pausiert also das Cockpit bis zur Lieferung. Danke für den klasse Hinweis!  :P :P

Als nächsten Schritt habe ich mir für die Tage Fahrwerk, Propeller und Bordwaffen vorgenommen. Reihenfolge erfolgt nach Lust und Laune.

Lg Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Olaf

#42
Letztesmal habe ich mich unzufrieden mit dem hinteren Teil der Sitzbank verabschiedet.

Inzwischen habe ich mehrere Versionen versucht: Jeweils auf einem Rahmen aus Bindedraht habe ich als Bespannung versucht:

1. Verbandmull, das war die bereits gezeigte Version
2. Fotogeätztes Mesh, wie angeregt. Danke nochmal an Haupti für den Tipp! Leider sah das zu metallisch aus
3. Gezogene Gussäste. Besser, aber sehr instabil und irgendwie auch nicht zufrieden stellend. Dank an MauzeTung für die Idee.

Frustriert habe ich dann erstmal eine Pause eingelegt.  :(

Dann kam mir eine Idee, als ich mit meiner Frau einkaufen war. Aus dem Haushaltsregal grinste mich ein feines Haushaltssieb aus Polyethylen an. Das war genau die Struktur, die mir vorschwebte!  :8:

Auf den folgenden Bildern ist zu sehen, wie die Konstruktion des hinteren Bankteils aussieht, wie dann das Netz mit der Sitzmulde aufgeklebt wurde, die endgültig fertige Version, bemalt und gealtert, und das Ganze nochmal im Ensemble mit der Seitenwand für den Gesamteindruck.

Den vorderen Bankteil habe ich übrigens aus feinen Papierstreifen geflochten. Ich hatte ganz vergessen, das zu schreiben.  :5:

Vielen Dank auch nochmal an Hans für den Hinweis mit den Gurten, deren Farbe eher grünlich war. Bis dato dachte ich immer, es handele sich dabei zwar aus Leinen, aber eher beige, nicht grünlich.  :klatsch:

Die Farbe für die Gurte habe ich gemischt aus Vallejo Model Color 70.830 "Ger. Fieldgrey WWII" und Model Air 71.001 "White" im Verhältnis 1:1.

Ich hoffe, mein Endergebnis gefällt!  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Moltke

Ich würde mal sagen: passt, wackelt, hat Luft.  :winken:
Sieht richtig gut aus und ist auch interesant zu lesen wie es zu so einer Entscheidungsfindung kommt, das steigert eindeutig die Spannung auf mehr von diesem schicken Flugzeug!  :P  :P  :P

Gruß von der Spree, Frank

Olaf

Hallo liebe Leute!

Ich war inzwischen natürlich nicht untätig  ;)

Nachdem das Cockpit nunmehr fertig gestellt ist, habe ich mich dem Entgraten der Rumpfhälften, der Propeller und der Triebwerksgondeln gewidmet.

Wie von Mini sein Assistent und Universalniet ebenfalls umgesetzt habe ich die Stützen in den Fahrwerkschächten ebenfalls mit Bohrungen versehen.

Nun habe ich mich schon einmal etwas intensiver mit der Fachliteratur über die Farbgebung beschäftigt.

Da ergab sich für mich eine Unklarheit:
Ich habe hier im Board bereits mehrfach gelesen, dass ab ca. 1943 nicht im Lufstrom liegende Innenteile unlackiert geblieben seien.
Nun habe ich in dem Buch "Oberflächenschutzverfhren und Anstrichstoffe der deutschen Luftfahrtindustrie und Luftwaffe 1935-1945" von Michael Ullmann aus dem Jahr 2000 auf den Seiten 148 und 149 die Wortlaute der HM-Mitteilung Nr. 7/42 vom 18.05.1942 und das Rundschreiben des RLM/Technisches Amt vom 10.03.1944 gefunden, die eben dieses regeln.
Daraus geht jedoch unter Textziffer 1 hervor, dass der Verzicht auf Lackierung von Innenteilen, die nicht im Luftstrom liegen, lediglich für die Fw 190, He 177 und Ar 196 galt.
Das RLM Rundschreiben vom 10.03.1944 hingegen regelt, dass eben diese Teile künftig lediglich mit einem anderen Lack und vereinfachten Lackierungsverfahren, aber trotzdem in den Farben RLM 99, RLM 02 oder RLM 66 ausgeführt werden sollten.
Ich würde daraus ableiten, dass eine Bf 110 G-4, deren Baujahr etwa im späten 1943 oder spätestens im Frühjahr 1944 lag, die Fahrwerkschächte eben nicht in Aluminium, sondern in RLM 02 (das wäre mein Gefühl) oder RLM 66 zu bemalen sind.

Was sagt ihr?

Danke Euch im Voraus!

Lg Olaf  :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Karaya

Gruß und ein kräftiges Horrido    
Olli
www.patreon.com/ErlasWerke

alpen32

Zur Farbdiskussion kann ich leider nichts beitragen - Sorry!
Toll finden ich auf jeden Fall die beiden Sitze, das ist - vor allem im Vergleich zu den Originalen - eine hervorragende Aufwertung!  :P :P :P
Grüße!  :winken:

Olaf

@Karaya: Dankeschön, das bestätigt meine Vermutung.  :P

@Alpen32: Danke Dir! Ein Lob aus Deinem Mund, naja aus Deiner Tastatur, ist mir eine Ehre!  :meister:

@all: Nach der Lungenentzündung und der gerade überstandenen Grippe hatte ich heute einen Unfall mit einer Stichsäge. Zum Glück sind meine Finger noch alle dran, aber meine linke Hand sieht bunt aus. Weiterbasteln ist jetzt erst einmal nur sehr bescheiden möglich. Irgendwie habe ich wohl eine Pechsträhne  ;(

Lg Olaf   :winken:
Das nächste Modell wird besser!

Hans

Fahrwerk, eher von akademischen Interesse. Die zitierte Vorschrift wurde auf alle Typen angewandt. Als Modellbauer darf man sich aber nicht vorstellen, der Fahrwerkschacht wäre dann einheitlich alufarben gewesen, ganz im Gegenteil.

Die Bf 110G in Hendon ist "innen" unlackiert, gem. den Vorschriften. Der Fahrwerkschacht ist bei der Restaurierung 76 in und über alles lackiert worden. Bei allen anderen inneren Stellen (Rumpf, Flügel etc) sieht es so aus wie erwartet: Keine einheitliche Lackierung über alles, sondern Blechbeplankung unlackiert. Streben, Stringer, Gerippe jeglicher Art und Blechstösse sind mit dem Pinsel lackiert, hier ein hellgrau, in bläuliche gehend (Vorsicht! Licht beim Fotografieren). Leitungen nach Vorschrift, Kabel meist gelb.

Für den Fahrwerkschacht deines Modells ist in alter Messerschmitt-Manier eine komplette Lackierung in 76 denkbar oder aber ein Flickenteppich. Fahrwerksklappen innen 76, Blech der Flügelbeplankung matt silbergrau, Blechtstösse 02 oder grünlich oder irgendein grau, Leitungen grau oder naturfarben. Fahrwerkstreben und Anlenkbauteile 02. Oder 76.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Olaf

Danke für das ausführliche Feedback, Hans!

Echt? Wie kam denn sowas? Ich stelle mir die Montage und anschließende Lackierung einer Maschine so vor, dass dann aber nicht für jeden Spanten ein exztra Farbeimer genommen wurde?!  :)
Oder waren solche Teile bereits vom Zulieferer lackiert? Aber kam dann jeder Spant von einem anderen Zulieferer??

Die Me 110 F in Berlin hat einheitlich in einem Grauton (sieht bei Kunstlicht aus wie RLM 02) lackierte Fahrwerkschächte. Die stammt auch aus dieser Zeit. Hmmm.
Andererseits lässt die Anweisung aus 1944, auch RLM 99, also "Farbton ist wurscht" zu verwenden, die Deine Schlussfolgerung zu.

Was ich mir nicht recht vorstellen kann, dass die auf die begrenzte Zahl von Baumustern eingeschgränkte Anweisung aus 1943 gegen jede Vorschrift einfach auf alle Baumuster übertragen wurde, frühestens doch nach dem Rundschreiben aus 1944.

Allerdings ist die Eine oder andere Schlussfolgerung, die Michael Ullmann gezogen hat auch recht gewagt, wie die Behauptung, unlackierte Flugzeugunterseiten seien später die Regel gewesen, nur weil ein Los von nur 50 Fw 190 zu Versuchszwecken geliefert werden sollte. Seine Quellen jedenfalls lassen diesen Schluss keineswegs zu. Das kann nur Spekulation sein, die durch keine mir bekannte erhaltene Maschine gestützt wird.
Das nächste Modell wird besser!