Problem mit Lifecolorfarben

Begonnen von Adam33332, 24. November 2014, 20:38:42

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Adam33332

Hallo,

ich wollte gerade meine Inneneinrichtung eines Panzerkampfwagens 38t bemalen.
Dazu habe ich mir das "Axis Tank Interior" Farb Set von Lifecolor gekauft. Laut einer Anleitung im Internet sollte man die Farben 1:2-4 verdünnen. Farbe:Verdünner.
Ich habe längst nicht soviel "Originalverdünner" reingetan und die Farbe kommt total "wässrich" raus. Deckt nicht richtig und verstopft schnell die Airbrush. Dazu kommen manchmal diese Klumpen Farbe rausgeschossen.
Als Airbrush habe ich eine Iwata HP-CS Eclipse.
Habe vorher mit Tamiya Farbe grundiert. Klappte wunderbar. Sauberes und gleichmäßiges Sprühbild.
Aber mit der Lifecolor Farbe.  :2:

Die Farben habe ich ordentlich durchgemischt. Vorallem die Lifecolor Farbe hab ich gefüllte 2 Minuten geschüttelt.
Habe auf jedem Fall die Airbrush tip-top saubergemacht. Ca. ne halbe Stunde. Und werde es morgen nochmal mit der Lifecolorfarbe versuchen.

Hoffe es kann mir jemand bis dahin helfen, der die Lifecolorfarben zum Airbrushen benutzt und damit Erfahrung hat.
Vielen Dank im voraus

Hans

Ja, so ist es. Wasseracryl sind immer empfindlich. a) Immer Originalverdünner nehmen  b) Trocknungsverzögerer (Retarder) dazu geben. Im Prinzip geht jeder Retarder für Acrylfarben aus dem Künstlerbedarf.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Adam33332

Ja das schnelle Trocknen ist jetzt noch verkraftbar. Ich habe sogar ein Retarder.
Nur es geht mir hauptsächlich um dieses wässrige Sprühbild. Kann es ausschliesslich da dran liegen, zuviel Verdünner genommen zu haben?
Was ist denn so die Grundregel?

Wolf

1. Grundregel: nicht sklavisch nach Vorgaben mischen, sondern nach Gefühl und der Ausgangsbasis.
2. Grundregel: Als Basis sollte man die Farbe so einstellen, dass sie eine Konsistenz wie Milch haben. Damit dann bei Bedarf variieren.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Wenn es nicht deckt und zu "wässrig" (was meinst du damit?) ist dann liegt das schon an der Menge des Verdünners. Wenns aber gleichzeitig die Airbrush verstopft, dann ist es nicht zuviel Verdünner und das Verstopfen ist eine zu schnelle Filmbildung der Farbe beim Sprühen. DESHALB der Retarder, nicht zur Verkürzung der Trockendauer am Modell, die ist schnurzpiepegal. Wenn die Farbe zu dünn ist, dann halt weniger Verdünnung, ggf mehr Retarder und mehr Schichten spritzen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, sind Panzer innen so hellstchremefarben. Grundier halt mit Revell Weiss Spray matt oder Citadel Skull White Spray oder Tamiya Weiss vor.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Exodus

Ich habe mich auch schon mit Lifecolorfarben herumgeärgert. So weit ich mich erinnern kann
habe ich sie 3 Teile Farbe 1 Teil Verdünner gesprüht.
Aber richtig glücklich bin ich nicht damit geworden und habe sie gegen die passende Farbe von
Tamiya getauscht.
Vielleicht klappt es bei dir besser. Drück dir Daumen.

Gruß Johne

Koffeinfliege

#6
Kommt mir bekannt vor...
Nach vielen Tipps und versuchen wurde es besser. Wirklich warm wurde ich mit dem Zeug aber nicht, und
wenn es sich irgendwie verhindern lässt, kommt mir LifeColor nicht mehr in die Pistole.

Mit Vallejo gab es ähnliche Schwierigkeiten, aber mit dem neuen Originalverdünner (beigemischter Retarder)
und einer größeren Düse (0,2) gehen sie ganz gut, wenn man ab und an mit einem Wattestäbchen die
Nadelspitze abwischt. Meine Favoriten sind aber weiterhin Gunze und Tamiya.

Postbote

Hallo Koffeinfliege,
Dein Link funktioniert bei mir nicht. Es kommt die Meldung: Server nicht gefunden.

Mit schönem Gruß
Christoph
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz

Koffeinfliege

Edit: Problem gefunden: Zweimal http: am Anfang ist nicht gut...
Jetzt geht er.

Adam33332

Danke für die Antworten. Werde mal3 Teile Farbe zu 1 Teil Verdünner versuchen. + Retarder. Und denn Verdünner tu ich zuerst in die Pistole.
Wieviel Retarder gebt ihr denn so in die Pistole?

Wollte es eigentlich heut schon ausprobieren, aber die Arbeit
hat heut länger gedauert.

Tamiya habe ich eigentlich ganz gut raus, aber bei Lifecolor echt schwierig. Werde auf jedem Fall hier berichten An euch erstmal vielen Dank.    :klatsch:
Mit "wässrich" meinte ich, dass die Farbe garnicht richtig haftet sondern sich wirklich solch Wasserspuren bilden und es nicht glatt aussieht, wie eine dünne Schicht.

Ganz extrem hatte ich das bei dem AK Interactive grey primer. Denn habe ich echt kräftig geschüttelt. War wohl zu wenig. Ob sich die Farbe unten festgefressen hat und oben die Verdünner mit etwas Farbe drin war? Keine Ahnung. Jedenfalls spuckte die Pistole ganz wenig Farbe, dafür eine transparente Flüssigkeit mit ab und zu bisschen Farbe.

Werde es irgendwann unter extrem schütteln und mischen nochmal versuchen. Aber das kann ja eigentlich bei einem Primer, fertig verdünnt nicht sein    :5:

Wolf

Wie sagt James Bond immer? Gerührt, nicht geschüttelt!
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Exodus

Um die Haftung von Lifecolorfarben zu verbessern ist es ratsam die Oberfläche
leicht (800er Schleifpapier) anzuschleifen. Hatte ich leider bei der
ersten Antwort vergessen dazu zu schreiben :4:
Bin gespannt auf deine Ergebnisse.

Gruß Johne

Adam33332

So. wollte mich mal wieder melden.

Habe heute den halben Tag mit den Lifecolor farben zu kämpfen gehabt.

- Habe ein 3 zu 1 Verhältnis gemischt.
- Ein 2 zu 1 Verhältnis auch.
- Oberfläche aufgerauht
- Fließverhalten der Farbe geprüft. (Milchkonsistenz)
- Retarder beigegeben. Mal viele, mal wenige Tropfen
- Druck von 1,0 Bar

Und trotzdem sind die Farben eine einzige Katastrophe für die Airbrush. nach ca. 20-30 Sekunden trocknete die so heftig in der Düse und Nadel an, dass ich nichtmal die Nadel durch die Düse kriegte.
Hatte ein halben Tag verbracht meine Airbrush zu reinigen. Erst nach einem 2 stündigem Reinigerbad, vorsichtigem "rauskratzen" mit Zahnstocher+Taschentuch und einem Ultraschalbad konnte ich wieder die Nadel durchkriegen.
Anschliessend nochmal den Reiniger durchgejagt.

Dann habe ich der Farbe noch eine letzte Chance gegeben. Jeden Tropfen abgezählt. Alles überprüft, Farbe vorher nochmal kräftig gemischt.
Und nach ca. 10 Sekunden kam ein stottern der Pistole, nach 20 sekunden ein totales verstopfen. Gleichzeitig war das Spritzbild auch wieder schrecklich. Deckte nicht richtig.
Also ich werde einige Farbsets auf jedem Fall in der Bucht einstellen. Und die die ich mit Pinsel gebrauchen kann, behalte ich.
Aber ganz ehrlich. Das ist kein vergleich zu Tamiya.

Das kann ja nicht sein. Ich hatte schon gedacht, ich habe irgendeine abgelaufene Farbe bekommen

Spritti Mattlack

Mit was hast Du die Airbrush gereinigt?

A man who is tired of Spitfires is tired of life

GerhardB

@ Adam33332

Lifecolor Farben sind schwer zu handhaben, gebe ich Recht.
I.d.R. reicht aber ein abzupfen der getrockneten Farbe an der Nadelspitze.
Im inneren der Gun ist allerdings nichts verdächtiges festzustellen bzw. ein eintrocknen.
Retarder würde ich persönlich weglassen, ebenfalls die Oberfläche aufrauhen  ?(

Der Arbeitsdruck von 1,0 Bar ist eindeutig zuwenig.
Mindestens 1,5 Bar sollten es schon sein :P

Mit welcher Airbrushpistole arbeitest denn du ?

Gruß Gerhard

Hans

Retarder sollte eigentlich die schnelle Verklumpung reduzieren.

Aber man sollte nix herbeiquälen. Ich hab Lifecolor für eine Ganz-Lackierung per Airbrush nur einmal benutzt, ansonsten immer nur Teilflächen oder Pinsel. Ich konnte eigentlich selbst mit meiner Uralt-Badger saubere, weiche Übergänge erzielen, hab aber immer wieder mal während der Arbeit die Düse gesäubert und auch durchgeblasen (volle Pulle Farbe). Komplett zu war sie aber nicht.

Wie sich aber anhand von direkten Vergleichen herausgestellt hat, kann auch die Form der Düse und die Art der Luftzuführung und die Art der Schutzkappe bei der schnellen Filmbildung eine Rolle spielen.

Ich denke, man muss sowas auch mal gut sein lassen und nix herbeiquälen. Steig auf die Farben um, mit denen du zurechtkommst und buch das andere als Erfahrung ab.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Exodus

Ich hatte trotz gutem aufrühren der Farbe auch mit Klumpen zu kämpfen :(
Beim letzten mal habe ich mit einem Zahnstocher gerührt und die Farbe vom
Zahnstocher in den Farbbecher(übrigens auch eine Iwata) tropfen lasen.
Dieser Tage auf einem Lifecolor Farbenset gelesen das man die Farben
mit niedrigem Druck sprühen soll damit die Farbe nicht so schnell in der Düse eintrocknet.
Bei mir war der Druck so um die 0,8 Bar.
Aber ich sprühe viel lieber Farben von Tamiya oder Gunze.
Bin gespannt ob du es nochmal versuchst oder genug hast.

Gruß Johne :winken:

Adam33332

#17
...

Einerseits würde ich es gern nochmal versuchen, aber andererseits wenn ich bedenke wieviel Arbeit ich gestern hatte  :-(  Mal schauen

Zitat von: GerhardB in 30. November 2014, 18:32:53Mit welcher Airbrushpistole arbeitest denn du ?

Iwata HP-CS Eclipse

Ich hatte 1,2 Bar und die Farbe trocknete noch schneller an. Dazu kamen diese "Spinnenbeine" Wenn ich mit so großem Druck arbeitete.
Ich hätte wenn dan unter 1,0 eingestellt.

Zitat von: Spritti Mattlack in 30. November 2014, 18:32:10Mit was hast Du die Airbrush gereinigt?

Airbrushcleaner von Tamiya.

Spritti Mattlack

Mit meiner Frage nach dem Reiniger, wollte ich darauf hinaus, das eventuell vorhandenen Reste eines "falschen Reinigers" für die von Dir beschriebenen Verklumpungen innerhalb des Pistolenkörpers verantwortlich sind. Tamiya-Reiniger ist mir persönlicvh unbekannt, dürfte sich aber um ein Lösemittel für Acrylfarben handeln und ist somit wahrscheinlich nicht das Problem. Ich bhatte ein ähnliches Problem mit den AK-Acrylics Airbrushfarben. Die funzten bei mir übrigens auch mit dem Originalverdünner nicht.

Ich habe dann meiner Airbrush eine extrem intensive Komplettreinigung zukommen lassen um wirklich alle Reste zu entfernen. Dann, und das mache ich immer, ein wenig des zur jeweiligen Farbe passenden Originalverdünners durchgesprüht (um zu verhindern, das Reste des zur Reinigung benutzen Lösemittels zu unerwünschten Wechselwirkungen mit der benutzen Farbe führen) und dann die Farbe mal ohne Verdünner, dafür mit einem höheren Druck (ich würde das austesten, bis 2 bar müssten reichen) versprühen.

Bei den AK-Acrylics hat es dann funktioniert, die Nadel muss natürlich trotzdem ab und an von Farbresten befreit werden.
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Adam33332

Kannst du mir sagen wie du so eine Komplettreinigung durchführst?

Ich könnt mir aber auch vorstellen, dass die mit dem Cleaner nicht gut harmonieren.

Ich werde mal versuchen die Pistole absolut top zu reinigen. 1-2 Tage warten bis der Cleaner auf jedem Fall verdampft ist. Und zur Sicherheit denn originalverdüner vorher durchschiessen. Und den Retarder lass ich auch mal weg.

GerhardB

Lifecolor Farben einfach mal mit normalem Leitungswasser, stilles Mineralwasser oder mit Tamiya Verdünner verdünnen ggf. mit einem höheren Arbeitsdruck testen.
Den Original Verdünner benütze ich nicht. Hier würde ich auf Wasser oder Tamiya Verdünner zurückgreifen, der neben Tamiya, GunzeSangyo auch noch Lifecolor gut unterstützt.
Mitunter (könnte) kann das auch an der Iwata Airbrushpistole selber liegen, meine Iwata B veträgt ebenfalls keine Lifecolor Farben.
Für diese Farben benütze ich eine Harder & Steenbeck Evolution Gun.
Da klappt hier einfach besser auch wenn sich an der Nadelspitze die Farbe trotzdem ansammelt und antrocknet.
Wie bereits geschrieben dann einfach vorsichtig abzupfen und weiter arbeiten.

Ein Tip, die DVD Painting & Finishing Military Figures Rob Henden (Compendium Films/ExpertModel Craft)... http://www.compendiumfilms.com/index.htm#current
... zeigt gut die Kombination von einer Iwata mit Lifecolor Farben.
Hier wird eine Iwata Eclipse SBS und zum verdünnen stinknormales stilles Wasser verwendet.
Der Arbeitsdruck liegt wohl hier bei guten 1,5 - 2 Bar, ist im Video leider nicht gut zu erkennen.
Wenn mit diesen Farben gearbeitet wird ist allerdings (ziemlich) rasches Arbeiten erforderlich, durch häufiges drücken des Hebels der Gun, auch wenn gerade nicht gebrusht wird, wird vermieden das die Farbe an der Nadelspitze antrocknet.
Die Lifecolor Farben besitzen einen absolut extrem Mattes Finish, das matteste was ich im Farbenbereich kenne.

Auch wenn der Umgang mit diesen Farben nicht leicht ist, kann ich nicht ohne  :P

Gruß Gerhard















Spritti Mattlack

Komplettreinigung bedeutet nicht  mehr (aber eben auch nicht weniger), als alle farbführenden Bereiche peinlichst zu säubern. Das tue ich bei einem bloßen Farbwechsel eigentlich nicht, wenn sich aber Klumpen schon innerhalb der Gun gebildet haben, kommst Du da nicht herum. Oftmals gibt es auch am "Fußbereich" des Farbbechers ein paar Kanten und Ecken, die sich nicht so leicht reinigen lassen. Dann dort eben wirklich genau drauf achten, das alle Farbreste entfernt wurden. Den Farbkanal mit einer geeigneten Kunststoffbürste und Reiniger/Verdünner reinigen, was meist eher unproblematisch ist. Für die Evo-Düsen verwende ich die "Taschtuch-Zwirbel-Methode" oder eben auch schon einmal deren Reinigungsnadel.

Bei den Iwata und Badger Düsen mache ich bisher gar nichts mechanisches. Die liegen in Reiniger/Lösemittel und kommen dann eventuell noch einnmal ins Ultraschallbad (dessen Wirkung hier imho meist überschätzt wird).

Und natürlich die Nadel nicht vergessen. Hier benutze ich ggf. auch schon einmal 0000 Stahlwolle. Ist aber in der Regel nicht erforderlich.

Dann das Ganze wieder zusammenschrauben und einen Reiniger/Verdünner (am besten einen, der zum anschließend verwendeten Farbsystem passt) durchsprühen. Du merkst (siehst und hörst) dann auch relativ schnell, ob die Reinigung erfolgrecih war oder immer noch etwas im Argen liegt. Ich versprühe meist Acrylfarben und verwende den Vallejo Airbrush Cleaner (71199). Davon lasse ich dann immer ein wenig im Farbkanal, solange bis ich wiedeer anfange ine andere Farbe einzufüllen.

Ulf
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Hans

Tamiya Verdünner (was ist eigentlich der Airbrushreiniger von Tamiya  8o) ist der pure Alkohol. Den würde ich bei Wasser-Acryl weglassen. Die meisten Wasseracryl-Farben reagieren auf Alkohol zickig, klumpen etc. Zum Einstellen der Spritzfähigkeit: Originalverdünner, Originalverdünner, Originalverdünner. Reinigen kann man mit Airbrushclean von Revell oder Paint remover von Revell. Ein Ersatz für den Originalverdünner ist allenfalls Sidolin (bei LifeColor). Wenn mit alkoholhaltigem Zeug gereinigt wurde, die Pistole gut ablüften lassen, bevor man sie wieder benutzt.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Koffeinfliege

Zitat von: Hans in 01. Dezember 2014, 14:14:05
Zum Einstellen der Spritzfähigkeit: Originalverdünner, Originalverdünner, Originalverdünner.

Ja, ja, ja. ;)
Wie gesagt, Originalverdünner und abgenommene Nadelkappe führten zum (mäßigen) Erfolg.

GerhardB

Es empfiehlt sich eigentlich immer beim Gebrauch der Airbrush die Nadelkappe abzunehmen  :P
Diese dient lediglich bei der Lagerung nur zum Schutz der Nadelspitze  :1:
An der Spritzfähigkeit ändert sich überhaupt nichts.

Gruß Gerhard