By the deep 17 - Holz, Lack, Salzwasser, Sonnenlicht, Rost und ein wenig Dreck

Begonnen von dafi, 04. Juli 2013, 11:51:56

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Frankzett

Das ist schon was anderes als so ein kantiger LCT-Kahn, an dem ich derzeit sitze... :P
Trotz der ganzen Spachtelei bin ich wirklich neidisch, dass Du an der Victory solche geschwungenen Linienführungen schleifen kannst...

Viele Grüße
Frank

dafi

Danke Frank!

Sodele, jetzt geht wieder in Echtzeitbastelei weiter.

Zuerst die Fensterscheiben. PVC-Folie und auf der Rückseite Tesa-Transparent ...



... gibt genau die richtige Trübung gegen Inneneinsicht während ...



... die Außenseite gut spiegelt, hier immer im rechten Fenster zu sehen.



Und dann die ersten Sonderfenster für die vier alten Trafalgargeschütze auf dem Mitteldeck.







Die Geschütze sitzen fast auf der Unterkante der Pforte auf, ein Anzeichen dafür, dass die Fenster höher saßen als die ehemaligen Geschützpforten. Auch die Innenansicht ist lustig :-)



Dann eines der 6 Signalsgeschütze fürs Salutschießen.



Bei beiden muss ich aber noch etwas nachdengeln, so sind bei den Altgeschützen der Halbring oberhalb des Geschützes und bei den Signalgeschützen die mittleren Fensterteilungen zu schmal.

Auch die Fenster am Heck sind jetzt drinnen, ...





... und mit Farbe noch besser.



XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Komm auf die dunkle Seite. Du willst es doch auch! Fühlst du wie die Macht stärker wird?

Je mehr man sich mit den Fenstern beschäftigt, um so mehr fällt auf, wie ungleichmäßig die Größen verteilt sind. Ging ich am Anfang noch von einer Standardgröße aus - dazu noch oben und unten von der Profilleiste begrenzt - wurde die Vielfalt immer größer.



Schön zu sehen hier im Mittschiffbereich. Die beiden historischen Trafalgargeschütze haben deutlich unterschiedliche Breiten. Die Unterdeckfenster sind die größten und einigermaßen einheitlich, im Mitteldeck habe ich es auf 3 Größen reduzieren können, aber mit 3 Arten Fensterrahmen, im Oberdeck gibt es nochmals 3 Größen mit 2 Rahmenarten und unter dem Hüttendeck nochmals eine andere Größe, diese sind die kleinsten Fenster. Dazu hab ich eine Exceltabelle gemacht um einigermaßen durchzusteigen ...



... und auf den Fenstereinsätzen und den dazugehörigen Glashaltern die Größen eindrucken lassen :-)





Schrifthöhe ca 2 Papillarleisten*** ;-)

XXXDAn


*** Nennt sich auch dpi: dafi-Papillarleisten-Index

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

old rookie

 :3: :P...läuft ja bei dir, zum eigenen Baustil, dem Dafinismus, nun noch ´ne eigene Maßeinheit!  :D :klatsch:
Also die Erfindung des 3D-Druckers öffnet die Schere zwischen dir und dem "Otto Normalbauer" noch mal gewaltig!  8o :6: :pffft:
Irgendwann steht mal in Portsmouth eine Bronzestatue von dir am Kai der Victory... :1:... auf dem Sockel steht: BRAME; Best Researcher and Modeller ever. :6: Ich würd´s dir gönnen!  :klatsch:
Gruß, Robert

Uwe K.


dafi

DAnke Uwe und Robert!

Und besonders Robert: Mein Schatzele ist tatsächlich vor Lachen am Boden gelegen, danke dir dafür!!!

Irgendwie hab ich ja noch einiges an Schleifarbeiten zu erledigen und irgendwie die Befürchtung, dass ich mir dann lauter Schmutz hinter den Fensterscheiben einfange ...

Deswegen mal provisorisch die Decks eingelegt ...



... und die ganzen Stückpforten so geöffnet, dass die Einsätze gut passen.

Auch die vorderen 2 Pforten werden gerade geschlossen, denn ...



... um 1922 waren die auch zu :-)



Ein herrliches Bild*** von 1922! Man sieht in welchem bemitleidenswertem Zustand die Victory noch kurz vorher auf dem Wasser gelegen ist :-0

Die Bolzen in den Löchern und vor allem das Detail, auf das ich mich schon am meisten freue, es bauen zu dürfen: die Abständerung des Kaminrohrs!

Die Luke / das Fenster ganz vorne war viele Jahre noch offen, wurde aber der Reihenfolge der Fotografien zu urteilen irgendwann zwischen 1900 und 1920 zugeplankt.

Herzlicher Gruß, DAniel

PS***: Das historische Bild ist gespiegelt, damit es zu meinen Baubildern passt.

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Auf Model Ship World hat Gary Morgan noch folgende Ergänzungen dazugegeben, thank you Morgan!

Hi Daniel,

Nice find, there is a lot of Victory's later history captured in that one photo.

An Admiral Seymour recorded in the 1880's that there were places he could run his walking stick through the sides, you can see what he meant. It has also been recorded around that time that areas of rot were covered with painted canvas, you can see the rows of nail holes where these patches have been removed.

It also captures that the Wales had been removed, none are evident, they were taken off in 1857.

The simulated yet planked-over Middle Deck No. 2 port is interesting, as are the numerous ventilation holes and their own riggols.

You also get an appreciation of the depth of the chute from the heads which you can see just forward of the Lower Deck bridle port.

It also confirms the anchor bed being very similar to that currently on the Trincomalee.

Good luck with modelling the stove chimney, can I suggest that the plastic tubing you use is given a good kicking around the floor firstly, that should condition it nicely to match 😁.

Gary



Hallo Daniel,

Schöner Fund, in diesem einen Foto ist viel von der späteren Geschichte der Victory eingefangen.

Ein Admiral Seymour schrieb in den 1880er Jahren, dass es Stellen gab, an denen er mit seinem Spazierstock durch die Seiten stoßen konnte, man kann sehen, was er meinte. Aus dieser Zeit ist auch überliefert, dass verrottete Stellen mit bemaltem Segeltuch abgedeckt wurden. Man kann die Reihen von Nagellöchern sehen, wo diese Flicken entfernt wurden.

Es zeigt auch, dass die Berghölzer entfernt worden waren, es sind keine zu sehen, sie wurden 1857 entfernt.

Das überplankte und gemalte Fenster Mitteldeck Nr. 2 ist interessant, ebenso wie die zahlreichen Lüftungslöcher und ihre eigenen Riggols.

Man kann auch neben dem vorderen Bridle Port die Tiefe der Köttelrutsche unter den Heads erahnen.

Es bestätigt auch, dass der Anker-Schweinsrücken dem der Trincomalee sehr ähnlich ist.

Viel Glück beim Modellieren des Ofenschornsteins. Ich schlage vor, dass das von dir verwendete Plastikrohr erst einmal eine Runde über den Boden gekickt wird, dann sollte es gut passen 😁.

Gary
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Nachdem ich gerade mit schwarzer Resinfarbe drucken muss und meine weißen Teile somit nicht so einfach dazwischenschieben kann, hier ein bisschen Vorbereitung der nächsten Schritte. Irgendwann um 1860 bis 1880 bekam die Victory eine kleine Hütte auf dem Hüttendeck.

Diese diente wahrscheinlich als Unterstand für die Wache und war in den ersten Jahren noch klein ...



... wurde aber recht schnell auf eine angenehmere Größe umgebaut.



Deshalb hier die Bestimmung der ungefähren Maße und Position anhand der vorhandenen Fotografien.



Hier das ungefähre Verhältnis zwischen Abstand Kreuzmast, Hütte, Abstand Heck. War auf einigen Bildern gut rausmessbar und hat immer ungefähr übereingestimmt. Ein bisschen muss man die perspektivische Verschiebung kompensieren, aber das Grundgerüst stimmt auch.



Auf dieser Ansicht lassen sich die Breite der Hütte an ihrem achteren Ende bestimmen, dieser Punkt wurde ja schon im ersten Schritt definiert. Peraktischer Weise ist die Breite der Hütte gleich ihrer Höhe. Auch die beiden Flaggenkästen konnten über die Stützen an der Schanz bestimmt werden.

Damit hatte ich einen Plan des Achterdecks, der für meine Zwecke gut genug ist.
Die Maßangaben sind 1:100.



Und die Höhe der Schanz ließ sich über den Bauchnabel des Herren Seemanns auch ungefähr festlegen. An der Außenansicht konnte ich auch die Länge der Verkleidung anhand einer Pforte festlegen.

Passt soweit erst mal.

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Während der Drucker endlich wieder weißes Resin verarbeitet, ging es noch etwas mit der Planung und Arbeitsvorbereitung weiter. Die Schanz der offenen Decks stand an. Diese muss ja pähb oben auf die Rumpfschalen aufgesetzt werden, da ist sowohl Aufbau, Positionierung, wie auch Stabilität eine Herausforderung. Deswegen erst ein Mal Lücken in den Deckhalterung für Stützen gefeilt.



Dann Stüzten eingeklebt und eine 2 mm Polysterolplatte aufgesetzt.



Die Klammern um die Platte an die Stütze zu pressen und den Draht um die Platte nach unten zu drücken.



Im Deck dann noch Stützenausschnitte ...



und die Innenverkleidung.



Sieht im Vergleich zu den Fotos aber zu dick aus. Deswegen die Verkleidung und die Stützen entfernt und es hält trotzdem bombenfest.



Die Schnittkante nochmals nachgeschliffen, und da alle meine großen Feilen eine ganz deutliche Bombierung haben, ein stabiles Stück Holz genommen und Sandpapier aufgeklebt und somit eine schöne ebene Fläche hinbekommen :-)

XXXDAn

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Mittlerweile sind die Teile auch fertig. Und immer diese Kopfbilder. Das waren die beiden Trafalgargeschütze im ersten Versuch ...



... doch als ich die Fenstermaße nochmals geprüft habe ...



...  Mist nur eine Strebe. Drei Streben war bei den Geschützen im Oberdeck.

Danach wie gehabt eingeklebt ...



... Füllstücke zum besseren Halt eingeklebt ...



... und verspachtelt :-)

Auch dieses Deck ist nur eingelegt, da ich später nochmals von innen dran muss um die Fensterscheiben einzusetzen. Dazu werde ich die Lafetten zurückstutzen. Deswegen auch die neuen dreieckigen Aussparungen unterhalb der Fenstertüllen.

Und auch einen Test gemacht. Das vorderste Fenster im Unterdeck hatte Fenstergitter. Diese sind doch sehr fein.



Und die passen dann in die Fesnterrahmen. Man sieht aber, dass sie so fein sind, dass sich beim Druck - da ja keine Supports eingesetzt werden können - doch leichte Verzerrungen ergeben. Da der Rahmen zu wenig Untermaß für sein Loch hat wird das natürlich noch verstärkt.



Und dann nochmals AAAAARGHH! Bei den Maßen des Gitters die erste Version erwischt und nicht die letztlich verwendeten Rahmen mit geringerer Höhe ...



... ok, lässt sich beim nächsten Druck korrigieren, veilleicht ist dann auch die Verzerrung besser.

XXXDAn




... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Hier bietet sich ein kleiner Exkurs über das Innenleben der Victory um 1900 an. Die Schwierigkeit ist, es gibt viel weniger Darstellungen und diese sind viel schlechter in eine chronologosche Reihenfolge zu bringen.
Das erste Bild ist das obere Geschützdeck, der Fotograf stand in Höhe der Fockmastrüsten und schaut achtern.



Bisher ist dies das einzige Bild, das die Signalgeschütze auf der Innenseite zeigt. Auch die ganzen Stützen für die Deckbalken sind aus Eisen. Der Raum ist soweit leer, was auf anderen Innenbildern auch so zu sein scheint.

Ein Bild weiter hinten im Schiff - ungefähr von der Mitte der Kuhl - zeigt die 12-Pfünder.



Interessant ist die Struktur hinter den Gewehrständern. Meine Interpretation auf Grund des Schattens ist eine Kabine vor dem rot umrandeten Fenster, der Lichtbereich dahinter könnten 2 (3?) Fenster mit den weiteren Geschützen sein, und dann die Trennwand zu Nelsons Kabinen dahinter.

Das Fallrohr außen müsste zwischen dem letzten und vorletzten Geschütz liegen, dennoch kann ich auf den Bild keine Zuordnung innen finden. Evtl ist der kleine Knick nach achtern ein Anzeichen, dass ein Rohr aus Richtung des Fensters und der Kabine kommt, was auf Sanitärräume hindeuten könnte.



Ein weiteres Bild betrifft die beiden schweren Tarfalgargeschütze im Mitteldeck, zu erkennen an der zweiteiligen Scheibe und dem größeren Winkel der Bordwand, außen im grünen Rahmen gekennzeichnet.



Ob der Blick achtern geht oder in Richtung Bug erschließt sich mir noch nicht. Entweder ist die Struktur dahinter das Schott zu den Offizierskabinen oder eine Umbauung der Eingangsluke.

Zu sehen ist aber, dass die Lafette sehr niedrig ist und das Geschütz deswegen unten auf dem Rahmen aufsitzt. Auf Bildern des oberen Batteriedeck ist dagegen zu erkennen, dass die Lafetten dort bedeutend höhere Proportionen aufweisen, wodurch auch die Geschützrohre höher in der Luke sitzen.

Hier noch zwei Bilder von denen ich meine, dass sie vom oberen Batteriedeck kommen: Einmal wahrscheinlich das älteste Bild der Serie, mit Blick auf Nelsons Kabine, und den Räumen davor ...



... und einmal wahrscheinlich auch Mitteldeck mit den schweren Trafalgargeschützen, wenn man die Neigung der Bordwand betrachtet.



Es bleibt spannend :-)

XXXDAn


... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

maxim

Interessant, dass sie innen doch relativ leer war, obwohl sie weiter genutzt wurde.
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


dafi

Danke Lars :-)

Da ich mal wieder einige Böcke geschossen habe, widerrufe ich und behaupte das Gegenteil:

Zuerst zur Orientierung die Seitenansicht mit Pfortennummerierung, das Originalfoto ist gespiegelt, da die folgenden Innenansichten auch die Backbordseite darstellen.



Zuerst der dicke Bock: Als ich vor dem Rumpf saß und schleifen wollte, dachte ich plötzlich, schitte, die Signalgeschütze sind ja nicht im Oberdeck sondern im Mitteldeck ...



... denn ich hatte das folgende Bild fälschlicherweise wegen der Lafettengeschütze dem Oberdeck zugeordnet :-0



Aber es ist ganz klar das Mitteldeck, auch zu erkennen am Oberteil des vorderen Spills. Was mich verwirrt hatte, waren die Geschütze hinter den Signalkanonen.

Also nochmals die Fotos angeschaut und ein Detail wiederentdeckt, welches ich schon wieder vergessen hatte: 



Fenster 4,5,6 mit dem gelben Kreis sind die Signalkanonen des Mitteldecks, danach folgt ein undeutliches Fenster und danach in 8 und 9 Geschütze!

Die Innenansicht zeigt hier 3 Geschütze, auch ist ganz hinten ein Geschütz zu erkennen, welches das Brooktau oben über liegen hat so wie hier:



Außerdem sieht man, dass es keine große Umbauung der Eingangspforte zu geben scheint, nur eine kleine Struktur ist zu sehen.



Auch das Bild des oberen Decks habe ich nochmals durchnummeriert.



Das Rohr innen liegt zwischen 7 und 8. Das Rohr außen ist kurz vor Pforte 9 zu sehen und dürfte innen durch das hängende Knie verdeckt sein.

Wie vorher schon beschrieben vermute ich aufgrund des Schattens am Boden eine Umbauung des Fensters 10 und die 2 Geschütze - auch im Bodenschatten erahnbar - in 11 und 12 und 13 hinter dem Schott.

Es bleibt spannend, DAniel




... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Es kam die Frage auf ob man über Unterschiede der Seiten sehen könne, welche Fotografien gespiegelt seien. In großen Teilen sind die Auf- und Anbauten tatsächlich symmetrisch bis auf wenige Kleinigkeiten.

Über lange Jahre war in der Steuerbordverkleidung der Heads eine Öffnung, welche backbords nicht war, siehe grüner Pfeil. Auf den letzten Bildern 1922 ist dieses Öffnung aber nicht mehr vorhanden.



Auch die Strktur, auf die der blaue Pfeil deutet, habe ich auf der anderen Seite noch nicht klar identifiziert. Ob dies an Assymetrie liegt oder ein temporäres Feature war, muss ich noch heraussuchen.

Insgesamt muss ich sowieso noch entscheiden, welchen Zustand ich baue, oder ob ich sogar einige Details anachronistisch zusammenfasse. Die Öffnung im Orlopdeck - im Heck gibt es zwei analoge Öffnungen - wurde nach bisherigem Stand auch irgendwann vor 1920 wieder geschlossen, dafür bekam das erste Fenster im Unterdeck die Gitterstäbe. Auch ist der Zustand der vordersten Pforten/Fenster fluktuativ, entweder offen, gemalt oder sogar komplett weiß überstrichen. Auch die letzte Pforte im Unterdeck gibt es in diesen 3 Varianten.

Hier ist damit die Frage für mich, ob ich einen historisch akuraten - aber sehr schwer zu bestimmenden - Zustand um 1910 darstelle, oder ob ich einige Anachronismen mit einbaue, um die verschiedensten Umbauten in einem Schiff als Schaustück zu vereinen.

Lieber Gruß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Rafael Neumann

Hallo Daniel,

ich habe im Laufe der Zeit einige Stunden mit Deinem Baubericht verbracht und nun auch noch die Dafinismus-Seite entdeckt.
Es ist echt bewundernswert, mit welche Akribie Du an die Sache herangehst und wie viel Arbeit Du auch in die Konstruktion zusätzlicher Teile und die dazugehörigen Bauanleitungen steckst.
Das hier ist wirklich eine außergewöhnliche Arbeit, die mir aber sehr gut gefällt.
Chapeau !

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

old rookie

Zitat von: dafi in 16. Januar 2022, 22:06:49
Danke Frank!

Sodele, jetzt geht wieder in Echtzeitbastelei weiter.

Zuerst die Fensterscheiben. PVC-Folie und auf der Rückseite Tesa-Transparent ...
... gibt genau die richtige Trübung gegen Inneneinsicht während ...

... die Außenseite gut spiegelt, hier immer im rechten Fenster zu sehen.

...  :woist:...Tesafilm wird, wenn´s altert gelblich und brüchig.  ?(  Wäre da nicht eine "Behandlung" mit feinem Schmirgel oder etwas matter Klarlack besser?
Gruß, Robert

dafi

Hallo Robert,

danke für den Hinweis, hatte ich auch schon auf dem Schirm. Der Tesa "invisible" sollte da aber eine Weile durchhalten. Auf der Rückseite der PVC-Scheibe ist er auch UV nicht mehr ausgesetzt, leichte Eintübung ist auch nicht so tragisch da kaum Durchleuchtung stattfindet. Schmirgel ist mit der Gleichmäßigkeit eher schwierig und Lack auf der Folie hätte ich Bedenken, dass der Abbröckelt.

Und weiter gings mit Schleifen und Spachteln ...



... gibt noch einiges zu tun ...



... bis Kinderpopo ;-)

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

old rookie

...dann drück´ ich mal die Daumen das "Invisible" möglichst lange seinen Namen zu Recht trägt.  ;)
Und jetzt mal nicht "by the deep" sondern "by the way"...wir alle wissen was aus einem Kinderpopo rauskommt, also schleif nicht zu tief!  :6: :7:
Da fällt mir ein...dein Baubericht dauert ja nun schon etwas länger,  :pffft: :D ich meine mich erinnern zu können das es sich "ursprünglich" um einen Plastikbausatz handelte, vermutlich von Heller. Wenn du nun deine Fensterlaibungen beischleifst leiden ja bestimmt die angrenzenden Plastikplanken mit Maserung...das dürfte doch dem dafinistischen Detailfetischist ein Dorn im Auge sein, oder?  :D Kommt dann noch ´ne Lage Furnier drauf?  :pffft: :winken:
Gruß, Robert

dafi

Wird schon schiefgehen :-)

Auch dieser Rumpf besteht aus 2 Heller Plastik-Halbschalen. Bekommt tatsächlich noch eine Beplankung, wahrscheinlich sogar aus Pappe, die Tests damit ergab die saubersten Resultate. Aber mal sehen was es dann finalwird.

Die Holzstruktur war aber auch beim anderen Modell eines der ersten Dinge, die ich dort abgeschliffen hatte. Viel zu überbetont und prominent :-)

Lieber Gruß, Daniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Eigentlich wollte ich nur ein neues Oberdeck schneiden. Dazu die große 2mm Polysterolplatte auf den Tisch gelegt, dafür das Modell an den Rand geschoben und ...



... muss wohl eine der aktruellen Orkanböh gewesen sein, anders kann ich mir as nicht erklären.

Erster Blick, alles gut gegangen. zweiter Blick, nein es fehlen 2 Fenster, blöd aber kein Problem ich hab ja genug Ersatz produziert.

Doch dann ...



... ich hatte kurz zuvor die Streben für die Erhöhung des Buges auf einem Teilstück des oberen Batteriedecks eingeklebt. Diese war natürlich auch lose. Und beim Versuch der Wiederbefestigung hab ich es dann gemerkkt, scheißele, der Rumpf ist plötzlich 2 mm breiter als vorher !?!



Die beiden oberen Decks waren ja nur eingelegt um sie für das Einsetzen der Fensterscheiben wieder rausnehmen zu können. Aber deutlich sichtbar der Spalt auf der Seite.

Also das gemacht, was erst viel später angedacht war, die "Lafetten" von den Fenstern abgeknipst ...



... und die oberen 2 Decks succesive rausgenommen und der Übeltäter war entdeckt: das untere Kanonendeck.



Dieses war als Einziges eingeklebt und war gebrochen und verkantet und konnte sich so nicht zurückbiegen.

Also einige Löcher geohrt und mit Haken das Deck wieder hochgehebelt ...



... und gut neu verklebt.

Mittlerweile hatte ich dann auch 6 weitere lockere Fenster gefunden, die konnten aber alle in Situ erhalten bleiben, nur bei einem ganz vorne musste ich ein Ersatzteil einkleben.



Auch die anderen Decks sind mittlerweile wieder drinnen und es konnte weitergehen.

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Rafael Neumann

Also bei so etwas hält man ja selbst als Nur-Leser die Luft an.
Ich hoffe, es ist wirklich alles gutgegangen und Du konntest es retten; aber ist das sozusagen nur der "Rohbau", also ohne die fertig detaillierten Decks ?

Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Flugwuzzi

Boah, das sah schon übel aus  8o aber Dank deiner Fähigkeiten hast du alles wieder hinbekommen dass du an dem Modell weitermachen kannst ... UFF.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

dafi

Danke die Herren :-)

Man leidet schon als Modellbauer ;-)

Und wenn ich nicht solch einen Blödsinn mache, beschäftige ich mich im Moment mit den Erhöhungen der Bordwände. Beim Umbau 1816 wurde ja der hohe runde Bug nach Seppings installiert. Alles erst ein mal als Pappschablone. Hier der immens hohe neue Bug ...



... dann entlang des Oberdecks ...



... und das gebaute Poop.





Ein Gesicht, das nur eine Mutter liebhaben kann - oder ein dafi ;-)

Dann Übertrag der Masken auf 2 mm Polysterol ...



... das runde Bugteil warm machen ...



... und vorbiegen.



Aber 2 mm Polysterol will auch mit Wärme nicht ganz so wie ich will, deswegen kalte Verformung über die Tischkante, solange bis es schön weich ist.



Und zur weiteren Hilfe hatte ich ja schon innen Stützen eingebaut ...



... und da ich immer noch Bedenken habe, wurde auch noch außen etwas zum Gegenhalten angeklebt, nein, es sind keine Hawse-Pieces, das kommt wieder weg :-)


Und irgendwie war es jetzt wichtig, dass ich die nächsten Teile hinbekommen habe, einfach so für die wunde Seele ...





Und jetzt das Schlimmste für mich: Geduld zum gut Durchtrocknen lassen!

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Nach der Erhöhung von Bug und Heck kam das obere Deck dran. Dazu das Deck herausgenommen, den Polysterolstreifen für die Schanz mit Klammern fixiert ...



... und den Schwung der unteren Kurve mit der Klinge angerissen. Danach den Schnitt gesetzt. das Deck wieder eingelegt, das eingepasste Schanzstück wieder festgeklammert und mittels eines Klötzchen auf der Innenseite angerissen um eine einheitliche Höhe über dem Deck zu haben. Dann ausgebaut, die Höhe sauber geschnitten und ...



... eingeklebt. Man sieht es kaum, unter den Klammern sind auf der Außenseite des Rumpfes wie schon beim Bug kleine Klötzchen geklebt, damit es außen bündig wird.

Und so langsam wird da ein Schuh draus :-)



Die Elemente auf dem Deck sind noch Orientierungshilfen aus Pappe und nicht maßlich angepasst, aber man sieht schon wohin es geht.



Der hohe Bug ...



... das Achterdeck mit Nelsons Schaluppe unter dem Poop ...



... das kleine Wachhäuschen, dahinter kommen noch zwei Flaggenkästen und die wahrscheinlich größte Überrraschung für die meisten unter euch ...



... die Back über der Back, quasi die Back-Back.



Von außen kaum zu sehen ...



... außer wenn jemand draufsteht :-)




XXXDAn









... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

dafi

Das schöne Wetter genutzt um draußen zu schleifen. Gut für die Bastelhöhle, die Nase und die Seele.







Einfach genießen.

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de