Rye Field Model No.5019 PANTHER G w/full Interior & Cut Away Parts 1:35

Begonnen von marco_1973, 26. Dezember 2019, 18:23:09

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

marco_1973

Hallo Leute!

Ich möchte euch heute einen tollen Bausatz vorstellen, welchen ich mir vor kurzem zugelegt habe:

German Medium Tank Sd.Kfz 171 PANTHER Ausf. G  
 


Modell: With Full Interior & Workable Track Links & Cut Away Parts of Turret and Hull
Hersteller:  Rye Field Model
Maßstab:   1:35
Art. Nr. :   5019
Preis ca. :  60 Euro

Der Bausatz ist also mit kompletter Inneneinrichtung und beweglichen Kettengliedern ausgestattet. Bemerkenswert finde ich die Möglichkeit, die Inneneinrichtung sichtbar zu gestalten; es liegen nämlich Bauteile von Turm und Rumpf bei, welche dementsprechend ausgeschnitten sind. Das gab es so noch nicht!

Die Firma Ryefield Model (RFM) gibt es wohl seit 2015 und hat ihren Sitz in Hongkong. Dieser Bausatz kam 2018 heraus. Ich habe bisher noch keine Erfahrungen mit RFM gemacht.


Schachtelinhalt:

Der Karton ist ungewöhnlich hoch.  Alles ist gut in Folie verpackt und zwar:

16 Spritzäste
190 Einzelkettenglieder
2 Platinen Fotoätzteile
2 Decal-Bögen
2 Metallkabel
52-seitige Bauanleitung

[attach=0,msg975914]
[attach=1,msg975914]
[attach=2,msg975914]
[attach=3,msg975914]
[attach=4,msg975914]
[attach=5,msg975914]
[attach=6,msg975914]
[attach=7,msg975914]
[attach=8,msg975914]
[attach=9,msg975914]
[attach=10,msg975914]
[attach=11,msg975914]
[attach=12,msg975914]
[attach=13,msg975914]
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

marco_1973

#1
Die Spritzäste scheinen sehr sauber gearbeitet und detailliert.

[attach=0,msg975915]
[attach=1,msg975915]
[attach=2,msg975915]

Der Focus liegt auf einem G-Panther der Produktionslose Ende 1944/Anfang 1945. Optional ist auch ein früherer G-Panther baubar.

Viele Optionen sind verfügbar:
Rumpf & Turm mit und ohne Ausschnitte
Hintere Laufrollen als Stahlausführung* oder normal mit Gummierung
Kanone mit Feder für Rücklaufsimulation oder mit normalen Innendetails
Kanonenblende Standard oder mit ,,Kinn"**
Auspuffanlage mit geschweißten oder gegossenen Auspuffabdeckungen, mit oder ohne Flammenvernichter
Fahrwerk beweglich oder starr
Sowie diverse Details bei Ausführung 1944 oder 1945.

[attach=3,msg975915]
[attach=4,msg975915]
[attach=5,msg975915]
[attach=6,msg975915]
[attach=7,msg975915]
[attach=8,msg975915]
[attach=9,msg975915]
[attach=10,msg975915]

*) Was es mit dieser Variante auf sich hat, konnte ich noch nicht genau in Erfahrung bringen. In Spielbergers ,,Panther und seine Abarten" habe ich nix gefunden. Bisher kannte ich das nur vom Dragon-Bausatz 6268. Dort gibt es die "421" der 11. PzD. im Raum Bayern 1945. Angeblich wurden die 8 letzten Panther aus dem MAN-Werk im April 1945 mit Stahllaufrollen auf dem hintersten Schwingarm ausgeliefert. Wahrscheinlich aufgrund erhöhter Belastung wegen des höheren Gewichtes der Ausführung G. Aber warum kam diese Erkenntnis so reichlich spät?

**) Bei der Kinnkanonenblende ist mir in der Mitte der Grat aufgefallen, ich dachte erst, das ist bei der Herstellung passiert. Aber nein – die Naht gab es auch beim Original.

[attach=11,msg975915]
[attach=12,msg975915]

Es gibt 3 Bemalungsvarianten und dazugehörige Decals.

[attach=13,msg975915]
[attach=14,msg975915]

Seltsamerweise gibt es auch das Teufelsemblem der 5. PzD, jedoch keine Vorlage dazu.

Version 1
Panther G "308", Juni 1944, Caen
Dieses Fahrzeug stammt von der 12. SS-PzD und wurde von den Alliierten erbeutet. Hier ist für eine korrekte Darstellung Zimmerit erforderlich. Hierzu könnte man das von ATAK benutzen, und zwar 35063. Leider sind RFM hier zwei Fehler unterlaufen. Dieser Panzer besaß laut Originalfoto die erwähnte letzte Laufrolle in Stahlausführung nicht. Weiterhin ist ein Decal falsch, die unterste Zahl ist nicht 128, sondern 126. Somit fand wohl ein Wechsel von der 1. zur 3. Kompanie statt, wobei mir die 308 unklar erscheint. Die normalen Fahrzeuge der 12. SS-PzD hatten (abweichend zum sonstigen Standard) die Endnummern xx5,xx6,xx7,xx8, wobei die xx5 demzufolge den Zugführer darstellte. Hinzu kamen jeweils 2 Fahrzeuge für die Kompanieführung, theoretisch x00 + x01 oder x01 + x02, bei der 12. SS könnte das x07 + x08 oder x08 + x09 gewesen sein. Komischerweise gab es aber auch eine "204" in dieser Einheit.
Zur Farbe der taktischen Nummern dieser Einheit scheint es auch unterschiedliche Ansichten zu geben, so gibt Dragon z.B. auch rot mit weißem Rand an, Echelon Decals aber schwarz mit weißem Rand.

Version 2
Panther G "334", späte Produktion, Bonn im März 1945
Das Fahrzeug gehörte zur Pz.Brig. 106 Feldherrnhalle. Ein Originalfoto habe ich nicht gefunden. Möglicherweise ist auch hier das letzte Stahllaufrollenpaar falsch, im RFM-Bausatz No. 5018 hat es normal gummierte Laufrollen hinten, jedenfalls auf dem Kartonbild, die Anleitung enthält die identischen Schemen wie in No. 5019.

Version 3
Panther G "211", Herbstproduktion 1944, Ardennen 1944
Gehörte vermutlich zur Kampfgruppe Peiper, 1. SS-Panzerkorps. Auch hier habe ich kein Originalfoto gefunden; Stahllaufrolle wiederum fraglich und unwahrscheinlich.

Ich vermisse hier die typischen späten Streifentarnungen von 1945 (Dunkelgelb auf Oxidrot) sowie die 421 der 11. PzD., welche tatsächlich diese letzte Stahllaufrolle besaß.

Die Angaben zur Farbgebung innen scheinen recht überschaubar; nur zwei Seiten der Anleitung sind dieser gewidmet. Die Farbcodes beziehen sich auf AMMO of MIG und Mr. Hobby. Empfohlen wird hier das Farb-Set AMMO 7174.

Für die korrekte Anbringung der zahlreichen Decals der Inneneinrichtung finde ich leider gar keine Angaben in der Anleitung.

Eine Antenne gibt es auch nicht, dafür ein Fla-MG 34 mit Fadenkreuz.

Fazit

Positiv:
Sehr interessanter Bausatz mit der Möglichkeit, die Details der umfangreichen Inneneinrichtung mit einer Schnittdarstellung sinnvoll zu präsentieren. Die Detaillierung wirkt sehr filigran. Es werden sehr viele Optionen angeboten. Das Fahrwerk kann beweglich ausgeführt werden.

Neutral:
Zur Passgenauigkeit kann ich (noch) nichts sagen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist okay.

Negativ:
Mehr Bemalungsvarianten wären wünschenswert. Die drei verfügbaren sind wahrscheinlich nicht korrekt. Die Bemalungsanleitung für innen könnte ausführlicher sein. Eine Anleitung für die Decals innen gibt es nicht. Keine 2-Meter-Antenne vorhanden.

Insgesamt aber klare Kaufempfehlung, mit 4 von 5 Punkten.

Empfehlen kann ich noch als i-Tüpfelchen die passende Panzerbesatzung von Masterbox 35201.

Euer  Marco
:winken: :winken: :winken:
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Ostwind

Hallo, eine Sachen die im Bauplan mit den Nummern der Schwingarme falsch wiedergegeben wurde, die Zeichnung im Bauplan ist aber stimmtig.

Die Nummern sind leider für die linke Seite falsch der Letzte hat die Nummer C 51 und der zweitletzte die Nummer C 58 

Nur bei der Ausführung G und den Jagdpanther wandert der Verstärkte Siepmann-Kurbelarm von R7 nach R8

R2 und L2 haben die verstärkte Bochumer-Vereins-Kurbel .

Auf R1 und R8 sowie L1 und L7 sind die Verstärkte Siepmann-Kurbelarme verbaut.

Und R3-R7 sowie L3-L6+L8 sind normale Siepmann-Kurbelarme verbaut.

Also ich habe mehr als 8 Panther Fotos die mit einer letzten Stahllaufrolle hinten ausgerüstet sind.

Das wurde erst im Frühjahr 1945 eingeführt.

Verwechselt du das mit den wenigen Stahlaufrollen Panther die im spät Sommer 1944 gebaut wurden.

MfG Ostwind



marco_1973

Hallo Ostwind!

Vielen Dank für den Hinweis.

Im Anhang die Korrektur der Bauanleitung, dabei sind die Bauteile wie folgt bezeichnet:

C51: Standard-Kurbelarm Siepmann
C48: Bochumer Kurbelarm (verstärkt)
C58: verstärkter Kurbelarm Siepmann

Zur Stahllaufrolle letzter Schwingarm: Ich habe geschrieben, dass es angeblich die 8 letzten Panther der MAN-Produktion waren, es können natürlich auch mehr gewesen sein. Die Zahl 8 habe ich aus einem anderen Forum.

Dass es auch G-Panther mit komplettem Stahllaufwerk gab, ist mir bekannt. Ich habe dies hier nur nicht erwähnt, da es für diesen Bausatz keine Rolle spielt.

Laut meiner Info handelte es sich um die MAN-Fahrzeuge 121032 bis 121055 (also 24 Fahrzeuge), welche im September 1944 gefertigt wurden.

Hast du eine Ahnung, warum man dies nicht weiterverfolgte und wieder zu den Standardlaufrollen zurückging?

LG Marco
:winken: :winken: :winken:
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

AlexE.

Hallo Marco,

aus der Erinnerung heraus, da ich meine Literatur gerade ausgeliehen habe, gab es bei der Truppenerprobung der gummisparenden Stahllaufrollen Probleme. Die Probleme bestanden in Schwingungen und Vibrationen und wohl auch Verschleiß. Die Nachteile waren wohl größer als die Einsparung beim Gummi. Man hat daher nur 24 Panther mit Stahllaufrolle gebaut und ist dann bei den ursprünglichen Laufrollen geblieben. Nur MAN hat in den letzten Produktionsmonaten aus unbekannten Gründen die letzte Laufrolle als Stahllaufrolle ausgeführt.
Sollte ich es nicht richtig zusammenbekommen haben, bitte korrigieren.

Gruß Alexander :winken:

Ostwind

Hallo, alles richtig erzählt so war es.

Der Panther mit SW war auch viel schneller unterwegs als ein Tiger B, auch waren die Stahlaufrollen nicht gleich groß wie beim Tiger B.

Ich glaube mal gelesen zu haben sie wollten auch die hinteren innenliegende Stoßdämpfer einsparen vielleicht deswegen ???

Bei starker Geländefahrt schlägt das Fahrwerk gerade vorne und hinten mächtig durch, eventuell haben die Gummis auf der letzten Laufrolle das nicht mehr verkraftet ???


MfG Ostwind