IJN Yubari (1:350 / Eigenbau) >Update 13.06.2021<

Begonnen von Ricit, 19. Juli 2020, 20:53:44

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Ricit

Hey ho ihr  :winken:

Eigentlich wollte ich ja keinen BB zu meiner Yubari machen, da ich befürchtete das diese dadurch von einem Fluch getroffen wird, wie alle meine BB´s bisher hier. Da aber inzwischen genug schief gelaufen ist, kann ich nun doch einen BB zu ihr schreiben, frei nach dem Motto
>>Was soll noch schief gehen :rolleyes: <<


Es war im Oktober/November 2019, als ich mit meinem bestem Kumpel über das Thema "Modelle die wir gerne bauen würden, die es aber nicht als Bausatz gibt" redeten.
Er endetet wie so häufig bei Shermans und ich bei der Schiffen in 1/350.
Da ich mich derzeit hauptsächlich mit den Schiffen der Kaiserlichen Japanischen Marine beschäftige, überlegte ich, welche Schiffe die mich interessieren, gibt es von denen nicht als Bausatz.

Das Ergebnis war eine kleine aber feine Liste:
Kaga / Akagi mit ihren drei Decks
Shinano
Hosho
Ise / Hyuga mit ihren sechs Geschütztürmen
Nagato von 1927 mit dem Knick im vorderem Schornstein
Furutaka oder Kako
Oyodo
Yubari
Tenryu
...
und noch ein paar Schiffe im Bereich der Zerstörer, Eskorten, Hilfsschiffe und Uboote.

Nach langem Überlegen fiehl die Wahl schlussendlich auf die Yubari. Sie symbolisiert den Übergang von den Schiffen des 1.WK, zu denen der 20-30er Jahre in der japanischen Marine.
Für einen Eigenbau eignet sich die Yubari relativ gut, sie ist mit ca. 40cm Länge nicht allzu groß, hat wenige Aufbauten, aber eine doch recht interessante Silhouette.

Als Grundlage für den Bau nutze ich die Pläne von Profil Morskie ... ja ich weiß, diese sind teils von Fehlern belastet, aber dazu später mehr :rolleyes:


Den Bau begann ich natürlich mit ... dem 120mm Buggeschütz.
Warum nicht mit dem Rumpf fragt man sich, das ist schnell erklärt. Das Buggeschütz baute ich noch, bevor ich den Plan hatte die Yubari zu bauen, es war eigentlich ein kleiner Zwischendurchbau den ich für die Yubari nun nutze.



Der Bau des Rumpfes startet mit dem Zuschnitt der Spanten und des Kiels. Dazu nahm ich die ausgedruckten Pläne und klebte diese auf 1mm starke Plastikplatten und schnitt diese dann aus.
Die Spanten teilte ich in eine linke und rechte Hälfte und entfernte dabei jeweils 1mm, so das der vollständige Spant etwa 2mm zu schmal wäre. Da aber die Bordwand 0,5mm und der Kiel 1mm dick wären am Ende, glich sich das wieder aus.
Als das dann erledigt war, erfolgte die Positionierung der Spanten am Rumpf und hier zeigt sich der erste, wenn nicht auch gleich der größte Fehler/Versäumnis der Pläne von Morskie.
Die Spanten sind zwar in ihrer Frontansicht dargestellt, aber es wird nicht angegeben wo sich die 15 gezeigten Spanten befinden, außerdem fehlen Mitschiffs alle Spanten :5: :12:

Also musste ich nun zuerst beide Decks ausschneiden und mit deren Hilfe die relativ genaue Position jedes einzelnen Spantes ermitteln, sowie vier weitere für das Mitschiff zurecht schneiden.


Nachdem alle Spanten an ihrer Position waren wurde der Rumpf mit ca 1,5-2mm breiten Streifen aus 0,5mm dicken Plastik geschlossen. Kurz bevor eine Seite geschlossen war, klebte ich noch schnell zwei M4 Muttern ein, die ich sonst vergessen hätte.


Danach hieß es im ständigem Wechsel, spachteln und abschleifen bis der Rumpf seine fertig Form hatte




Das wars erst einmal für den Anfang, im nächsten Update gibt es dann mehr, vor allem Probleme und nicht zu knapp davon :rolleyes:


:winken:

Update 25.07.2020
Update 31.07.2020
Update 23.05.2021
Update 13.06.2021

AnobiumPunctatum

De reserviere ich mior doch direkt einen Sitzplatz und drücke DIr die Daumen, dass dieses Mal alles klappt.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

tarzan22

Ein Schiff scratch bauen, coole Sache. Da muss ich mit dabei sein.
Modellbau ist die schönste Nebensache der Welt :-)

Ricit

Zitat von: AnobiumPunctatum in 19. Juli 2020, 21:01:38
De reserviere ich mior doch direkt einen Sitzplatz und drücke DIr die Daumen, dass dieses Mal alles klappt.

Setz dich ruhig hin.
Wie gesagt, es ging leider so einiges gewaltig schief.
Zur Info, das bisher gezeigte, zeigt den Stand von Anfang April. Seit dem hat sich natürlich einiges getan, vor allem kam es zu einem entscheidenden Entschluss beim Bau des Rumpfes.


Zitat von: tarzan22 in 19. Juli 2020, 21:11:11
Ein Schiff scratch bauen, coole Sache. Da muss ich mit dabei sein.

Ist nicht mein erstes Schiff was ich scratch bauen möchte in 1:350. Vor fast 10 Jahren wollte ich schon den Hilfskreuzer Pinguin bauen, aber Probleme und die fehlende Erfahrung führten dann zur Pausierung und am Ende zum Abbruch.

Die Yubari machte bisher auch einige Probleme, aber ich bin inzwischen deutlich weiter mit ihr als mit der Pinguin von damals im Vergleich.

:winken:

Flugwuzzi

Alle Achtung ... das Schiff komplett selbst auf Spanten bauen ist eine schöne Herausforderung, da schau ich dir auch gern über die Schulter  :1: :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

maxim

Bin gespannt! Yubari ist schon ein sehr spannende Wahl, ein Testschiff für die neuen Kreuzer.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Ricit

#6
Hey ho weiter gehts


Etwas zur Geschichte der Yubari.

Nach dem Ende des ersten Weltkrieges ging in Japan die Entwicklung neuer Schiffe nahezu ungehindert weiter, wie bei vielen anderen Seenationen auch.
Da dies wahrscheinlich in einem erneutem Wettrüsten zur See geendet hätte, wie vor dem Krieg zwischen England und Deutschland, kam es 1922 zur Flottenkonferenz von Washington. Bei dieser beschloss man nicht nur wie viele Großkampfshiffe, mit max. zulässigem Gewicht und Bewaffnung jeder der Teilnehmernationen (USA, GB, FR, JAP, IT) fortan besitzen dürfte, man entschied auch eine Gesamttonnage für die Flotten der Nationen.
Japan durfte in Folge der Flottenkonferenz nicht mehr als 300.000ts (1 englische long ton (ts) = 1,016 metrische Tonne (t) = 1.016 kg) überschreiten.
Etwa zur selben Zeit wie die Flottenkonferenz von Washington begann auch die Entwicklung der Yubari unter der Leitung des Admiral Hiraga Yuzuru.
Das Ziel war es einen Leichten Kreuzer zu entwickeln, der leichter, schneller und nahezu gleich stark bewaffnet war wie die Kreuzer der Kuma, Nagara und Sendai Klassen.
Um dies zu erreichen wurden einige Neuerungen eingeführt:
- die Bordwand und Decks selbst wurden zur Panzerung (vorher wurden die Außenplatten mit Panzerplatten hinterfüttert)
- die Abgasleitungen der Maschinen wurden in einem Zentralem Schornstein gesammelt
- das Feuerleitsysteme wurde in Brückenaufbau gesammelt (vorher meist über die gesammte Schiffslänge verteilt)
- ein neuer Schwanenhals ähnlicher Bug für höher Geschwindigkeit und bessere Seegängigkeit

All diese Änderungen führten schließlich dazu, das die Yubari im Juli 1923 bei ihrer Indienststellung, einen Neubeginn im japansichem Schiffsbau darstellte.

Die Yubari erreichte schlussendlich eine Geschwindigkeit von 35,5kn und war ca. 3500t schwer, dabei wies sie immerhin noch eine Panzerung von
-38mm Gürtelpanzerung
-25mm Deckspanzerung
-25mm Geschützpanzerung
und eine doch recht schlagkrafftige Bewaffnung für ihre Größe mit 139m
-2 × 14,0cm-L/50 Zwillingsgeschütz
-2 × 14,0cm-L/50 Singlegeschütz
-1 × 8-cm-L/40 Singelgeschütz
-2 × 7,7mm Maschinengewehre
-2 × 610mm Zwillingstorpedowerfer


Zum Modell

Und wie zuletzt angekündigt, heute mit Problemen über Problemen  :rolleyes:

Nach dem der Rumpf im Wechsel gespachtelt und abgeschliffen wurde, hatte dieser seine endgültige Form erreicht, naja fast zumindest.
An einigen Stellen führte das wiederholte Spachteln und Schleifen dazu das der Rumpf so dünn war, das man den Spant darunter schon sehr gut erkennen konnte bzw. die Spannung führte zu einigen Rissen zwischen den einzelnen Streifen die die Bordwand bildeten.



Um das Problem zu lösen bekam ich den Tipp, eine weitere dünne Schicht darüber zukleben, gesagt getan.


Das Problem war gelöst* und ich machte mich daran Dinge wie Ankerklüse, die Übergänge der Wellen aus dem Rumpf heraus und Schlingerkiele anzufertigen.
.
Keine Sorge, die Bilder davon gibt es im Zusammenhang mit einem anderem Update ;)
.


*dachte ich zu dem Zeitpunkt und wurde einige Wochen später eines Besseren belehrt :rolleyes:


Während die Spachtelmasse immer am aushärten war widmete ich mich den Aufbauten, das ist aber Teil des nächsten Updates.


:winken:

maxim

Viel Spachteln führt leider oft zu massiven Problemen. Welche Spachtelmasse benutzt Du? Ich habe oft lösungsmittelhaltige verwendet, die sich leichter aufbringen lässt - aber dann muss man ziemlich aufpassen, dass das Plastik nicht zu weich wird und sich deshalb alles verzieht.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Ricit

Verwendet habe ich die Plasto von Revell und mit Nitro verdünnt fürs Grobe und fürs Feine die White Putty von Squadron mit ganz wenig Nirto verdünnt. Bisher hatte ich mit beiden bei anderen Modellen keine Probleme damit, hier sollte es aber scheinbar nicht sein  :rolleyes:

maxim

Ein Wasserlinienmodell in Schichtbauweise kann man relativ gut stabilisieren und austrocknen lassen, aber bei so einem Vollrumpf hätte ich keine Idee, wie ich den Rumpf am Verziehen hindern könnte - außer möglichst wenig Lösungsmittel benutzen.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


AnobiumPunctatum

#10
Das Problem kenne ich vom Papiermodellbau. Ich fülle die Zwischenräume mittlerweile mit Linden- oder Pappelholz. Nach dem Schleifen bleibt der Rumpfkörper stabil. Bei dir sollten 1-2mm starke Platikstreifen reichen.
Zusätzlich solltest Du auf halber Höhe eine weitere Queraussteifung einbauen:


:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Ricit

#11
Hey ho weiter gehts

Zitat von: maxim in 25. Juli 2020, 17:01:58
(...) außer möglichst wenig Lösungsmittel benutzen.

Das lustige ist, das ich wegen dem vielem Lösungsmittel z.B. den Kleber von Revell verwendet habe. Ich wollte damit erreichen das sich alle Planken miteinder, sowie mit dem Spantengerüst verbinden um so Rissen oder ähnlichem vorzubeugen ... zuviel gehofft :rolleyes:

Zitat von: AnobiumPunctatum in 25. Juli 2020, 18:49:55
Das Problem kenne ich vom Papiermodellbau. Ich fülle die Zwischenräume mittlerweile mit Linden- oder Pappelholz. Nach dem Schleifen bleibt der Rumpfkörper stabil. Bei dir sollten 1-2mm starke Platikstreifen reichen.
Zusätzlich solltest Du auf halber Höhe eine weitere Queraussteifung einbauen:

Interessanter Gedanke bzw. Hinweis, den ich für das nächste Schiff das in Eigenbau entstehen soll, im Hinterkopf behalten werde :1: ... die Minekaze zum Beispiel  :D


Zum Bau

Wie beim letztem mal angekündigt, geht es nun mit ein paar Decksaufbauten weiter.
Das erste Teil der Decksaufbauten sollte das Deckshäuschen mit dem 90cm Suchscheinwerfer werden. Das Problem bei dem Deckshaus war, heraus zufinden welche Form es hatte, bei Profile Morskie in den Plänen ist es ein rechteckiger Kasten mit einer Platform für den Scheinwerfer, bei Modellbildern ist es ein Teil der Aufbauten unter/um den Schornstein, aber auch mal wie bei P.M. und die Bilder des Original geben gar keinen Aufschluss.

Ich entschied mich am Ende für das einfache rechteckige Design wie es Profil Morskie zeigt, ob dies historisch korrekt ist weiß ich leider nicht.

Der Kasten war schnell zugeschnitten und zusammen geklebt, zu schnell für die Kamera.
Daraufhin klebte ich Backbords eine Leiter und ein Schott, Steuerbords ein Bullauge und Leiter, sowie Riffelblech von Alliance Modelworks und die Reling auf das Deck.


An der dem Heck zugewanten Seite befinden sich zwei Lüftungsgitter die ich aus Edurads Mesh 4x4 square steel und einer kleinen Umrandung aus Plastikstreifen erstellte.


Die Platform auf der der Suchscheinwerfer steht, befindet sich auf einem Kegelstumpf der einiges an Zeit und Versuchen brauchte bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.
Dafür spannte ich ein Stück Plastikrundstab in meinen Dremel ein und drehte mit Hilfe von Feilen und Messer einen Konus auf meiner improvisierten Drehbank.
Die Platform wurde ebenfals mit Riffelblech und Reling versehen und als Sockel für den Suchscheinwerfer diente hier ein Sockel/Drehteller einer 25mm Drillingsflak.


Somit war das erste Deckshaus fertig.


Der Suchscheinwerfer wird erst später nach der Lackierung montiert.


Das nächste Deckshaus das entstand, war das, was sich unter dem Schornstein befindet. Hier waren sich die verschiedenen "Quellen" relativ einig bei der Formgebung.
In der Zwischenzeit war mein Schneidplotter den ich mir bestellt hatte eingetroffen und so wurden die Teile dafür z.B. teilweise mit diesem hergestellt.
Der Ablauf des Zusammenbaus war an sich wie immer gleich, die grobe Grundform zusammenkleben, Riffelblech, Reling und andere Details anbringen.
Außerdem wurde eine optische Verbesserung bei den Lüfftungsgittern vorgenommen, aber seht selbst, Bilder sagen bekanntlich mehr :D





Ich hoffe man erkennt es, aber die beiden Lüftungsgitter sind unterschiedlich breit


Die angeschrägten Lüftungsgitter entsprechen mehr dem Original und ich muss dementsprechend diese an dem Deckshaus mit dem Suchscheinwerfer ändern.

So das wars wieder für heute, bis zum nächsten Mal.
:winken:

old rookie

 8o...Scratch...in 1/350... 8o ...und dann so´ne Qualität... 8o 8o 8o
Also mein  :respekt: ist dir sicher!  :klatsch: :klatsch: :klatsch: Ich schau mal zu wie´s weiter geht. :1:
LG Robert

Ricit

Achtung Achtung, es folgt eine Ankündigung!

Ich werde sehr Zeitnah ein Update veröffentlichen, über den Inhalt bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, entweder geht es um die Bewaffnung, weitere Aufbauten oder den Rumpf der Probleme gemacht hat, aber sicher ist das es kommen wird (innerhalb der nächsten 48h 8))

Ok somit habe ich mir selbst eine Frist gesetzt das es hier endlich mal weiter gehen muss :D


:winken:

maxim

Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Ricit

#15
Wie versprochen geht es nach langer Zeit weiter.


Was hat sich in diesem fast einem Jahr getan, tja ich habe begonnen das Schwesterschiff der Yubari zu bauen und zwar die Yaburi!

Scherz beiseite, der Rumpf hat immer wieder Probleme gemacht das ich mich entschlossen habe den Rumpf noch einmal komplett überarbeitet neu zu bauen.

Inzwischen hatte ich mir auch einen Schneidplotter geholt und habe dann am PC den Kiel, die Spanten und die Decks gezeichnet und ausgeschnitten. Außerdem habe ich die von Profil Morskie angegebene Anzahl an Spanten von 19 auf 29 erweitert um so ein dichteres und somit stabileres Grundgerüst zu erzielen.
Ein Vorteil darin war vorallem, das nun alle Spanten und das Deck perfekt symetrisch sind, etwas das man in den Plänen von Profil Morskie verzweifelt sucht  :rolleyes:


Die roten Zahlen geben die Spanten an, die auch beim ersten Rumpf verbaut wurden.

Nachdem das Skelett fertig war, ging es an das Beplanken des Rumpfes.
Auch hier erfolgte eine Verbesserung. Nachdem der Rumpf in Längstrichtung mit etwa 1,5mm breiten und 0,5mm dickem Streifen geschlossen war, wurde er grob mit Spachtelmasse geglättet und verschliffen, und dann mit einer weiteren, um 60° gedrehten Schicht 1,5mm x 0,5mm  Plastikstreifen beklebt.
Der deutlich sichtbare weiße Streifen der sich vom Deck zum Kiel zieht ist die Narbe von einer Not-OP. Der Rumpf war in sich verdreht und musste daher noch einmal dort geöffnet werden.




Als der Rumpf "fertig" war ging es an das detaillieren des Antriebs.
Dazu drehte ich mit meinem Drehmel zwei 20mm x 2,6mm Rundstäbe in Form und bohrt vorsichtig ein Loch als Antriebswellenaufnahme in eine Seite. Danach erfolgte die Positionierung am Rumpf und der Bau der Antriebswellen.


Die Antriebswellen sind auf dem Foto nur reingesteckt, sie werden nach einem späterem Arbeitsschritt endgültig angeklebt.

Als das Heck fertig war ging es weiter mit dem Bug.
Profil Morskie gibt als Ankerklüse der Yubari ein einfaches Loch im Rumpf an, wenn man sich aber ein Bild der Yubari anschaut stellt man fest das es nicht nur ein Loch war :5:

Quelle Wikipedia

Also wurde das Deck und die Bordwand aufgeschnitten, ein Kunststoffrohr eingeklebt, Bordwand und Deck wieder geschlossen, Bordwand nun aufgefräst um ein Formteil einzukleben das so gut es mir möglich war an die richtig Optik herankommt, um dann wieder alles zu verspachteln und verschleifen. :rolleyes:




Es ist nicht perfekt, aber nah dran :D
Hier mal ein Vergleichsbild mit den Ankern, oben Profil Morskie, unten nach Originalbild


Ach ja, zwischendurch fiel mir auf, das das Heck absackte, wie mir das die ganze Zeit entgangen ist, das ist mir schleierhaft 8o


Also musste wieder Pro. Dr. Rick in den Operationssaal für eine Not-OP ... die Zweite :5: :rolleyes:
Drei gezielte Schnitte und zwei Nächten auf der Streckbank später war alles wieder in Ordnung ... naja fast, das Heck fällt immer noch etwas ab, aber dafür muss man schon sehr genau hinschauen :pffft:




So das wars für Heute, womit und wann es das nächste mal weiter geht weiß ich nocht nicht, vielleicht wieder der Rumpf, schließlich fehlen noch die ganzen Bullaugen, die Entmagnetisierungsschleife, die Darstellung der Stahlplatten am Rumpf und andere kleine Details.

:winken:

AnobiumPunctatum

#16
Sehr schön. Ich glaube, dass sich ein Großteil Deiner Probleme mit dem Rumpf hätten vermeiden lassen, wenn Du mit dicken Spanten arbeiten würdest. 2mm besser 3mm für das Kielbrett und min. 1.5mm für die Spanten. Wenn Du einen Schneidplotter hast beriete in Höhe der Wasselinie eine zweite horizontale Platte vor. Könnte es sein, dass sich Dämpfe vom Lösungsmittel des Klebers im direkt geschlossenen Rumpf sammeln und zu den Verformungen führen?

Hier mal ein Beispiel von einem Rumpf aus Karton:


Mittlerweile bin ich aber wieder bei meinem Lieblingmaterial Holz gelandet.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Ricit

Hey AnobiumPunctatum,

schön das es dir gefällt das freut mich.

Zitat von: AnobiumPunctatum in 24. Mai 2021, 06:35:43
Ich glaube, dass sich ein Großteil Deiner Probleme mit dem Rumpf hätten vermeiden lassen, wenn Du mit dicken Spanten arbeiten würdest. 2mm besser 3mm für das Kielbrett und min. 1.5mm für die Spanten.

Das Problem mit den Spanten und der Dicke ist, das ich mit meinem Plotter leider nicht stärkeres Material als 1mm schneiden kann, besser gesagt musste ich ihn jeden schnitt 10mal machen lassen damit man die Teile dann am Ende mit einem Messer endglütig heraustrennen kann. Einzig das ich jeden Spant zweimal ausschneiden lasse und diese dann zusammenklebe  um so einen dickeren Spant bzw. Kielbrett erhalte, das könnte ich beim nächsten Schiff das ich selbst baue probieren.

Zitat von: AnobiumPunctatum in 24. Mai 2021, 06:35:43
Wenn Du einen Schneidplotter hast beriete in Höhe der Wasselinie eine zweite horizontale Platte vor.

Hier kommt schon das nächste Problem. Die Pläne von Profil Morskie zeigen die Form der Spanten, aber nicht ihre Position um Rumpf. Das heißt ich musste die Spanten anhand ihrer Breite auf Deckshöhe und ihrer Form selbst positionieren und eine Darstellung der Rumpfform an der Wasserlinie gibt es auch nicht.
Das einzige was Profil Morskie leider in seinem Plan angibt sind die Seiten-, Draufsicht und die Form der Spanten mehr nicht, das machte alles um so schwerer :rolleyes:


Zitat von: AnobiumPunctatum in 24. Mai 2021, 06:35:43
Könnte es sein, dass sich Dämpfe vom Lösungsmittel des Klebers im direkt geschlossenen Rumpf sammeln und zu den Verformungen führen?
Die Möglichkeit kann und werde ich nicht ausschließen, ich habe eine andere Theorie warum der Rumpf verdreht war und das Heck absackte ... schlampige Arbeit!
Die Verdrehung ist sehr einfach erklärt. An der Stelle wo das erhöhte Deck des Vorschiffs endet und das tiefer liegende Deck beginnt, dort habe ich nicht darauf geachtet das beide Decks parallel zueinandere ausgerichtet sind bei der ersten Verplankung :rolleyes:
Das mit dem Heck könnte auch auf schlampige Arbeit zurückzuführen sein. Den Kiel musste ich wegen meinem Plotter in zwei Teile teilen, er kann leider keine solangen Teile schneiden.
Ich weiß, das ich beim zusammenfügen der beiden Kielteile, nicht darauf geachtet habe das diese keinen Knick aufweisen. Ein Indiz dafür ist, das es genau der Bereich ist wo beide Teile des Kielbretts zusammengefügt wurden, das Heck dann auch abfällt, weil nach dem Knick ist das Heck nahezu gerade gewesen.


maxim

Das mit dem Ausdampfen der Lösungsmittel ist aber sicher ein Problem. Ich versuche bei meinen selbst gebauten Rümpfen die immer ein, zwei Wochen stehen zu lassen - mit Gewichten beschwert - so dass sie gut austrocken. Trotzdem besteht immer die Gefahr, dass sich etwas verbiegt, insbesondere am Bug und Heck, wo eventuell später noch lösungsmittelhaltige Spachtelmasse zum Einsatz kommt.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Flugwuzzi

Klasse Arbeit, selbsterstelle Spantenstruktur und doppelte Beplankung mit Plastikstreifen sieht man nicht alle Tage  :klatsch: :klatsch:
Prima wie du die Probleme beim Bau "umschiffst"  :P.

Weiter so, das wird was ganz Feines.
lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Ricit

Zitat von: maxim in 24. Mai 2021, 15:26:51
Das mit dem Ausdampfen der Lösungsmittel ist aber sicher ein Problem. Ich versuche bei meinen selbst gebauten Rümpfen die immer ein, zwei Wochen stehen zu lassen - mit Gewichten beschwert - so dass sie gut austrocken. Trotzdem besteht immer die Gefahr, dass sich etwas verbiegt, insbesondere am Bug und Heck, wo eventuell später noch lösungsmittelhaltige Spachtelmasse zum Einsatz kommt.
Wie gesagt, ich schließe es nicht aus, das dies zu den Problemen beigetragen hat bzw. diese vielleicht sogar verstärkt haben, aber die erste notwendige Not-Op war wirklich zu 100% auf meine Unachtsamkeit zurück zuführen. :rolleyes:

Zitat von: Flugwuzzi in 24. Mai 2021, 18:50:44
Klasse Arbeit, selbsterstelle Spantenstruktur und doppelte Beplankung mit Plastikstreifen sieht man nicht alle Tage  :klatsch: :klatsch:
Prima wie du die Probleme beim Bau "umschiffst"  :P.

Weiter so, das wird was ganz Feines.
lg
Walter

Das mit der doppelten Beplankung habe ich von jemanden als Tipp gesagt bekommen, der normalerweise Holzmodellschiffe baut und habe diese von Anfang an mit eingeplant, einzig die Winkelung der zweiten Beplankung von 60° habe ich mir überlegt.
Die zusätzlichen Spanten sind auch nur deshalb entstanden, da ich die Teile komplett am PC gezeichnet hatte. Dies ermöglichte es mir zwischen die vorgegebenen Spanten, einen neuen zu entwerfen. Ich musste dabei "nur" eine Form zeichnen die in etwa das Mittelmaß zweier Spanten ergab und am Ende wurde dieser dann auch möglichst genau mittig zwischen den vorgegebenen plaziert.
Ich finde auch, das wenn man sich das Skelett des zweiten Rumpfes anschaut und diesen mit dem ersten vergleicht, erkennt man deutlich das der zweite eine deutlich stabilere Grundlage bildet.

Für mich steht aber schon fest, für das nächste Schiffmodell in 1/350 (wahrscheinlich die Minekaze oder die Akashi, aber vorher kommt wieder ein normaler Bausatz auf den Tisch) das ich von Grund auf selber baue, werde ich die Technik mit der doppelten Beplankung beibehalten und werde auf AnobiumPunctatums Ratschlag, das gesamte Skelett aus dickerem Material aufbauen zurückgreifen.


:winken:

Kannonenvogel

Bin Begeistert von deinem Eigenbau !!,(nicht ganz mein bereich aber :P)erinert mich an meinen erst bau der Graf Spee komplet mit Leisten und Spanten als es noch nichts gab (1965!).Muss sie mal vom Dachboden holen und Bilder machen,währe ich nicht bei Flugzeugen gelandet würde mein Modellbau genauso aussehen (Meine Anerkennung)
Gruss :winken:

Elbe 1

Hi Rick  :winken:

da hast du direkt mal das schwierigste Teil des Schiffes 2x gebaut!
Lass mich wissen wenn du daran denkst eine Kleinserie daraus zu machen  :D
Spaß bei Seite - der Rumpf ist super geworden!

Gruß, Daniel

Ricit

Zitat von: Elbe 1 in 25. Mai 2021, 16:20:02

Lass mich wissen wenn du daran denkst eine Kleinserie daraus zu machen  :D
Spaß bei Seite - der Rumpf ist super geworden!

Ich wollte ja erst zwei Modelle bauen, eins für mich und eins für meinen besten Freund, aber den Plan habe ich über den Haufen geworfen :D
Für ihn plane ich in Zukunft den Zerstörer Minekaze im Zustand von 1939 wenn dann, aber vorher kommt nach der Yubari der Zerstörer USS Steven DD-479 im Zustand 1942, also mit Bordkatapult.
Achja und den dritten Geschützturm des Schlachtschiffs Fuso mit Bordkatapult und Flugzeug obendrauf in 1/72 möchte ich auch schon seit 4 jahren bauen, die selbst gedrehten Rohre liegen seit damals bereit ... so viel vor und viel zuwenig Zeit dafür :5:

:winken:

Ricit

Und es geht wieder weiter.

Als ich im letztem Jahr den ersten Rumpf baute und immer wieder Pausen einlegen musste damit die Spachtelmasse aushärten kann, baute ich nebenbei immer an anderen Teilen der Yubari.
Eines der Dinge die ich nebenbei baute, war der Schornstein.

Mit der Yubari kamen die typischen geschwungenen, nach hinten fallenden Schornsteine auf, die man im Grunde bei allen Kreuzern der Japaner nach ihr sieht.
Profil Morskie hat praktischerweise den Schornstein in einer separaten Zeichnung dargestellt und so klebte ich diese auf eine 1mm starke Plastikplatte auf und schnitt die Form in ihrer Seitenansicht heraus.
Für den einfacheren Bau teilte ich ihn in einen vorderen und hinteren Teil, etwas das sich später noch als glücklicher Zufall herausstellte.


Zuerst baute ich den hinteren Teil.
Aus 0,8mm starker Plastik schnitt ich mehrere "Rippen" heraus die die halbrunde Rückseite (bzw. die Vorderseite beim vorderen Teil des Schornsteins) bildet in der Draufsicht und fügte es zu einem Skelett zusammen. Dann wurder alles mit den Streifen die vom Rumpfbau übrig waren verkleidet und mit Spachtelmasse geglättet ... leider habe ich beim hinterem Teil keine Bilder während des Baus gemacht.

Als ich dann den vorderen Teil angefangen hatte (auf die gleiche Weise wie den hinteren) zubauen, stellte ich zum Versuch den hinteren und vorderen Teil, sowie das Deckshaus das sich dazwischen befindet zusammen für eine Passprobe.
Das Ergebnis war einfach wunderbar ... Profil Morskie hat es nicht geschafft beim separieren beider Teile in der Zeichnung Mist gebaut und nun klafft ein fast 2mm breiter Spalt zwischen beiden Teilen des Schornsteins :5:


Also wurde nun im unterem Bereich des Vorderteils etwas entfernt bis beide Teile sich berührten und die Verkleidung konnte beginnen.


Nachdem beide Teile zusammengeklebt waren, wurde alles so lange gespachtelt und geschliffen bis es aussah als wäre es ein einziges Teil, außerdem wurde die Höhe angepasst.
Für die spätere Detailierung wurde alles aus dem Inneren bis zur obersten "Rippe" vorsichtig herausgefräst.
Da es nahezu unmöglich war eine saubere Oberflächen durch das fräsen zu erzielen, klebte ich eine 0,2mm starke Platte als neue Oberflächen hinein.


Als ich mir Bilder der Yubari noch einmal genauer anschaute, stellte ich fest, das der Schornstein von einem "Kranz" abgeschlossen wird, etwas das Profil Morskie natürlich nicht in seiner Zeichnung darstellt :rolleyes:

Quelle Wikipedia

Für diesen "Kranz" nahm ich eine 0,3mm dicke Platte und bearbeitet diese solange, bis sie etwa gleichmäßig 0,5mm ringsum überstand. Bis hier war es noch einfach, danach wurde der innere Teil solange herausgefeilt, bis aus der Platte ein Ring wurde, der etwa 1,2mm breit war ... dieser ist mir natürlich zweimal gebrochen :rolleyes:


Den entstandenen Ring klebete ich auf den Schornstein auf und verkleidete nun die Innenseite mit einer neuen 0,2mm starken Innenwand um so eine ebene Fläche zuerhalten.
Damit war das Innere überall geglättet und erste Details konnten angebracht werden.

Für das Innere des Schornsteins habe ich mir viele Bilder von Modellen (von Bausätzen und welchen aus Videospielen :D) verschiedener japanischer Kreuzer angeschaut um einen Eindruck zubekommen, wie das Innere ausgesehen haben könnte.

Die Yubari hatte insgesamt 8 Dampfkessel. Daher entschied ich mich dafür, vier Rohre darzustellen, also das jeweils zwei Kessel über ein Rohr ihre Abgase herausblasen.
Auch typisch ist, das die Schornsteine ebenfall bei den Schiffen damals in einen vorderen und hinteren Teil aufgeteilt waren, d.h. es werden somit zwei Rohre vorne und zwei hinten dargestellt, getrennt durch eine Wand.
Für die Darstellung der Rohre schnitt ich aus einem Rohr (Innen-Ø 2mm, Außen-Ø 3,2mm) drei etwa 1,2mm dicke Ringe, klebte diese in einer Reihe an und bohrte anschließend mit einem 2mm Bohrer diese auf um eine gewisse Tiefe zuerhalten. Das vierte Rohr wurde aus einem Ohrstäbchen geschnitten (ich habe noch ein paar alte mit dem Plastikröhrchen genau dafür aufgehoben :D) und brachte dieses an die hinterste Stelle wo ich zuvor ein 2,5mm Loch bohrte.
In der Mitte klebte ich dann als Trennwand einen 0,5mm Plastikstreifen ein, diesen muss ich zwar noch etwas runterschleifen, aber damit ist der Grundkörper fertig.


Hier noch einmal ein Bild von dem Deckshäuschen und dem Schornstein, beide müssen zwar noch mit ein paar Handgriffen endgültig aneinander angepasst werden (sieht man an den kleinen Spalten zwischen beiden), aber bisher sieht es schon einmal gut aus.


Die weitere Detailierung folgt natürlich noch, wie die "Gitterstruktur" im Schornstein, das "Drahtgestell" auf dem Schornstein sowie natürlich, Leitern, Stufen, Handläufe, weitere Rohre, Signalhorn, usw. usw. aber damit beschäftige ich mich später.

Das wars dann wieder für heute, ich hoffe es hat euch gefallen.

:winken: