Amtech P40 M 1:48, Kunststoff Recycling der anderen Art.

Begonnen von Tkaner, 10. Juli 2012, 13:35:18

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Tkaner

Kunststoff Recycling der anderen Art
Amtech P40 M 1:48



Über die P40 zu schreiben ist in etwa so als wollte man Eulen nach Athen tragen.
Ich mache es mir dann auch recht einfach und lasse die Kollegen von Wikipedia sprechen.
Die P-40 war ein einmotoriger einsitziger Tiefdecker und wurde von den Curtiss-Werken aus der von einem Sternmotor angetriebenen Curtiss P-36 entwickelt. Triebwerk war ein Allison V-1710-V-Motor. Der Erstflug erfolgte 1938, die Serienfertigung von 1939 bis 1944.
Die Royal Air Force übernahm eine Anzahl ursprünglich von Frankreich bestellter Curtiss-Jäger als Tomahawk. Da die Tomahawk aufgrund ihrer unzureichenden Leistung in Höhen über 4.500 Metern nicht mit der deutschen Messerschmitt Bf 109 konkurrieren konnte, wurde sie in Nordafrika eingesetzt, wo sie sich in niedriger bis mittlerer Höhe dank ihrer guten Manövrierfähigkeit als brauchbarer Jäger und Jagdbomber erwies.
Auch die für die Republik China kämpfende irreguläre American Volunteer Group (Flying Tigers) wurde mit P-40-Jägern ausgerüstet. Anders als in Europa war die P-40 in China in ihren Flugleistungen den gegnerischen Jägern überlegen, und die Flying Tigers konnten mit der P-40 den von den Japanern vorwiegend eingesetzten Jägertyp Nakajima Ki-43 Hayabusa erfolgreich bekämpfen.
Die auf dem pazifischen Kriegsschauplatz eingesetzten regulären Jagdstaffeln der USAAF, die neben der Ki-43 vor allem die Mitsubishi A6M Zero zum Gegner hatten, hatten in den ersten Monaten größere Schwierigkeiten als die Flying Tigers, die Schwächen der wendigen japanischen Jäger zu finden und auszunutzen.
Im Rahmen des Leih- und Pachtgesetzes wurden 2631 Flugzeuge auch an die Sowjetunion geliefert. Für die sowjetische Luftwaffe stellte die P-40 einen Fortschritt gegenüber den noch in großer Stückzahl eingesetzten veralteten Jägern vom Typ Polikarpow I-16 dar.
Trotz ihrer insgesamt mäßigen Leistungen wurde die P-40 in großen Stückzahlen gefertigt und auf allen Kriegsschauplätzen als Jagdbomber eingesetzt. Obwohl sie mit immer stärkeren Motoren ausgerüstet wurde, blieben ihre Flugleistungen immer weiter hinter denen anderer zeitgenössischer Jagdflugzeuge zurück. Die von Allison-Motoren angetriebenen Varianten konnten aufgrund des einstufigen Eingang-Laders ihre schwache Leistung in mittleren und großen Höhen niemals steigern, zumal die Kombination von großem Propeller und schnelldrehender Propellerwelle in diesen Höhen zu erheblichen Effizienzverlusten führte.
Die von mit Zweigang-Ladern versehenen Rolls-Royce Merlin-Motoren mit etwas günstigerem Übersetzungsverhältnis der Propellerwelle angetriebenen Varianten P-40F und P-40L hatten die besten Höhenleistungen der P-40-Serie, aber auch sie konnten weder die Leistungen der Bf 109F noch die der neueren Varianten der Bf 109 oder gar die der Focke-Wulf Fw 190 erreichen.




Das hier vorgestellte Modell der Amtech(Italeri) P40 hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Im Karton sieht das ganze noch recht ordentlich aus. Aber später beim Zusammenbau kommen dann doch einige Schwächen zu Tage. Ich möchte hier dann auch nicht im Detail schreiben, nur soviel da auch der Rumpf für mehrere Versionen hinhalten muss gibt es im hinteren Bereich Richtung Leitwerk einiges an Nacharbeit.
Auch die Flügel Rumpfanbindung ist nicht gerade der Weisheit letzter Schluss, hier muss Sheet eingeklebt werden um den Spalt zu verringern.
Und so sind es einige Kleinigkeiten die es zu meistern gibt.
Einen kleinen Eindruck vermitteln die Bilder aus dem Bau die ich angehängt habe.






Das wichtige an dem Modell war die Lackierung.
Wer mich kennt, weis von meiner Vorliebe  bunte Warbirds zu bauen, natürlich nach Orginal Vorlagen so auch an der gelben P40 einer UnbekantenTrainings Einheit irgendwo in Amerika.



Lackiert habe ich das Ganze mit Farben von Gunze, wobei das gelb ja schon von der Deckkraft einiges an Sprüh Durchgängen  erfordert.



Nach dem durchtrocknen des Lacks (Ungefähr 1 ½ Jahre) wurde mit der weiteren Bearbeitung der Oberfläche begonnen.



Die inneren Bereiche der Paneele sind mit weis aufgehellter Grundfarbe lasierend
lackiert worden.
Die Blechstöße wurden mit total verdünnter brauner Farbe nachlackiert.



Alle andere Alterungen wurden mit Ölfarbe und Pigmenten in die Modelloberfläche eingearbeitet.

Wer es in dem Projekt Thread gelesen hat weis dass ich mit der Abgassfahne nicht so ganz glücklich bin, aber es ist wie es nun ist und nacharbeiten ist eh fraglich ob es besser wird.



Im großen und ganzen bin ich aber doch zufrieden mit meinem Postflieger wie schon mal jemand an anderer Stelle meine gelben Flieger nannte.



Nun ihr: Habt Spaß beim anschauen.
Wenn ihr Fragen haben solltet, nur zu.










Hier nochmal gaanz nah, der Abgasstrahl.


Gruß TKaner

Primoz

Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Jadi

#2
Auch wenn man auf den ersten Blick glaubt, einen gelben Star zu haben, schaut es nach mehrmaligen betrachten doch wirklich sehr gelungen aus.
Die Paneels hätte ich zwar noch ein wenig gleichmäßiger betont, aber das ist ja subjektiv.
Aber ich finde gerade den farblichen Kontrast zum Propeller und zu den Rädern sehr gelungen, aber auch so kleine Details wie die Bremsleitung oder die silbernen hinteren Kanzelstreben kommen gut rüber.
Alles in allem mal was anderes und was sehr sehenswertes, bei der von Dir angesprochenen Bausatzqualität.  :respekt:

Wolf

Herrlich anzusehen!

Im Gegensatz zu meinem Vorredner finde ich gerade dass das ungleichmäßige betonen von Panels oder Panellinien einem Modell noch mhr Leben und Realismus einhaucht.

Das i-Tüpfelchen ist dann noch die Karte hinter der Windschutzscheibe
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

fellfrosch79

Moin,

ganz toll, wirklich :P Besonders die Gebrauchsspuren :respekt: Ich wäre echt froh, wenn ich das jemals so hinbekommen würde!

:winken:

Dennis

Russfinger

Sahne Banane!  :P
Um mal die passende Frucht zum Flugzeug ins Spiel zu bringen.

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Primoz

Nicht nur das, was gemacht wurde, ist stimmig, sondern auch das, worauf verzichtet wurde: man sieht allzu oft P-40 mit ausgefahrenen Landeklappen (die waren bei einwandfreien P-40 immer eingefahren), mit scheußlich übertriebenen Schmauchspuren bei den MG's, mit falscher, also zu greller Cockpitfarbe. Hier sieht man das alles nicht und auch das verdient allen :respekt:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

xxxSWORDFISHxxx

Schönes TEIL  :P

Gelb sieht man nicht alle Tage und macht sich echt gut.
Und die grauen Abgsafahnen sind auch TOP :klatsch:


Gruß

Mike

Pacific Strafer

Hans, wie bereits in Wilnsdorf persönlich mitgeteilt: großes Kino  :P

Pit  :winken:
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

Bongolo67

Mir gefällt'se so wiese iss! :P :P :P
Mit den Panel-Betonungen, den Ölschlieren unten und ganz besonders und ausdrücklich den Abgasspuren!

Kompliment!

Gruß

Ulf

Dornier228

Hallo Hans!
Ich hab die kleine ja schon in natura bewundern dürfen und ich bin immer wieder begeistert!
:P  :P :P

Grüße,
Daniel

Warlock

Mensch Hans, gelbe Maschinen haben es Dir ja wirklich angetan  :D

Die Maschine ist aber wirklick sowas von lecker.Von A bis Z wirklich eine Top Leistung.
Die Alterung/Abnutzung bewegt sich auch in einem angenehm dezenten Rahmen. Insbesondere die Ölspuren am Bauch gefahren mir sehr gut.
Ist mir nur etwas peinlich, dass ich sie in Wilnsdorf nicht bemerkt habe. Da hab ich defintiv was verpaßt  :12:

Super  :P
We are the pirate metal drinking crew

b.l.stryker

Upps, mein Monitor hat einen Gelbstich, von daher kann ich zur Farbe nichts sagen :D,  aber die P-40 schaut wirklich sehr gut aus und für mich mehr Reiz, als eine Mustang.

:winken:
Glück Auf, Björn


StiftRoyal

Ganz großes Kino! Gerade Gelb ist ja eine Farbe die nicht leicht zu verarbeiten ist, daher gebührt dir eigentlich noch mehr Lob!

matz

Hossa, da ist er ja der Postflieger.  :klatsch:
Hab seit den Bildern im Projektethread schon ungeduldig gewartet...............

Und eigentlich ist schon wieder alles gesagt. Tolle Alterung, schöne "ungleichmäßige" Farbgebung. Ein tolles Beispiel dafür dass, ohne Tarnkleid die Linie eines solch schönen Fluzeugs viel besser zu Geltung kommt.

Einzig:
Zitat von: Tkaner in 10. Juli 2012, 13:35:18
Die Blechstöße wurden mit total verdünnter brauner Farbe nachlackiert.
--- wie muß man sich das vorstellen: nachlackiert (?)

Staunend, und unwissend  :D
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Tkaner

Hallo Gemeinde,

erst einmal vielen Dank euch allen, wer hätte gedacht das ein ,,nur" aus dem Kasten gebautes Modell ohne Schnick- Schnack das noch nicht mal das Beste am Markt ist 
so gut ankommt.
Ich Frage mich: Macht es wirklich Sinn ein Modell mit Aftermarkt Teilen vollzustopfen?
Ganz entziehen kann ich mich dem Reiz natürlich nicht, aber hier sollte ja nur Alterungstechniken ausprobiert werden.
Anbei noch ein Bild ohne altern, deutlich zu sehen inwieweit meine Techniken das gesamte Aussehen des Modells verändern.



Noch zu der Frage zum nachlackieren der Paneele.
Ist eigentlich ein Postshading in dem entlang der Blechstöße mit ruhiger Hand lackiert wurde.
Also nix neues nur die Post-it`s werden nicht verwendet.
Auch ist der eine oder andere Effekt einfach mit Ölfarbe in die Farbe eingearbeitet, das kennen wir ja von den Panzerbauern.
Auch hier probieren über studieren.

Hier noch ein Bild des Originals.



Qwelle:

squadron signal walk around p40


Gruß TKaner

Spritti Mattlack

Alle Philosophien (mit oder ohne Zurüstteile, sauber oder mit Spuren des Gebrauches) mal außen vor. Da hat eh jeder seine speziellen Vorlieben und das ändert sich u.U. von Modell zu Modell.

Aber diese P-40 hat das was ein gelungenes Modell haben muss. Sie ist äußerst sorgfältig gebaut und toll lackiert. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften ist ein Garant für ein toll anzusehendes Modell. Alles Andere ist eigentlich subjektiv.

Und die Ausführung der Abgasfahne gefällt mir auch. 
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Primoz

Man kann ain Modell mit Zurüstteilen auch verunstalten. Zum Beispiel eine P-40 mit geätzten Landeklappen ... :pffft:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

KlausH

Hans, du hast es einfach drauf, ich kann es nur wiederholen.

Wunderschöner Vogel, und genial gut gebaut. Ein weiteres Beispiel, daß ein perfektes Händchen für Farbgebung tausendmal mehr ausmacht als die größte Zurüstorgie.

Schöne Grüße
Klaus

Alex

sehr schön. Die Alterung gefällt mir ausgezeichnet. Man kann förmlich das Öl in der Luft riechen...

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Tkaner

Hallo,

nochmals Danke für euren Zuspruch, es stimmt schon was ihr schreibt man sollte schon schauen was man an einem bestimmten Modell machen kann oder auch nicht.
Ich persönlich bin immer bedacht nach Vorlage zu bauen, zu lackieren und zu altern.
Eine P40(mit nicht ausgefahrenen Landeklappen, oh Gott ich habe noch einen Ätzsatz für ne 32er, Oh je ;() in Süd-Ost Asien kann ich natürlich mehr verrammeln als eine Kiste die in den USA irgendwo rumschippert.
Da ist weniger schon oft mehr. Anscheinend habe ich für so was ein Händchen da ich das ja nun schon öfter gehört habe. Danke!
Noch was zu der Alterung, diese Effekte mit Pigmenten lassen sich am besten auf Mattlack einarbeiten, das gilt auch für die Ölfarben die ich auf dem Modell verwendet habe.

Tkaner

Kurfuerst

Kaum bin ich aus dem Urlaub zurück, da hat der Hans wieder in der Galerie zugeschlagen!  :D

Vielleicht abgedroschen, aber immer wieder wahr - der kann`s, der Hans!
Tolles Vorbild, tolle Lackierung! Sehr lecker!  :klatsch:

Das macht richtig Lust, irgendwann einmal die Eduard/Mauve P-40 anzugehen.

:winken:
Erik

Primoz

Wenn jemand durch diese schöne P-40 auf den Geschmack gekommen ist, gibt's hier noch viele Fotos von P-40 zu bewundern:
http://www.modellboard.net/index.php?topic=41553.0

:winken:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Chappy

Hallo Hans,

gefällt mir ausgesprochen gut dein Postflieger :D, so eine gelbe Lackierung hat  seine Tücken und kann schnell langweilig wirken. Andererseits kann man es auch sehr schnell mit der Alterung übertreiben. Lange Rede kurzer Sinn. Dein Paketbomber ist Dir sehr gut gelungen, besonders die Ölspuren auf der Unterseite finde ich lecker  :respekt: