Fokker E.V, Eduard 1:48, Update 6.3.2016 Fertig!

Begonnen von bughunter, 23. Januar 2016, 16:04:14

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bughunter

Fokkergrün?

Der Oberursel war ja noch nicht ganz fertig, daher ging es hier weiter.

An jedem Zylinder waren zwei Ventilhebel auf eine angegossene Achse zu montieren. Die inneren passten kaum :12:, da sie über zwei Ventilen auf der Achse sitzen. Die äußeren hinten waren dann easy, gefolgt von den Stangen.



Die Ventile noch etwas nachlackiert und um das Auslaßventil etwas Auspufffarbe versprüht, ergibt dieses Resultat von vorn. Auf dem Bild schimmert noch der Größenvergleichscent durch.



Zu der Hebelei hinten werden vor der Montage noch die Zünddrähte ergänzt.



Und die Ansicht mit aufgesteckter Luftschraube:



Nachdem ja nun einige Baugruppen vorbereitet sind, ist es an der Zeit, sich mal dem eigentlichen Flugzeug zu widmen!
Wieder einmal sind Bauanleitung und das passende Windsock Datafile Informationsquellen und Inspiration, weiterhin natürlich auch der Baubericht von oZZy!



Da ich diese Modelle gern so bunt wie möglich habe, wird es diese Version, wenn auch die historische Dokumentation etwas dürftig bis nicht vorhanden ist.
Allerdings werde ich den Fahrwerksflügel nicht in Stoff darstellen, der war wohl Holz.



Und da es jetzt an den Innenraum geht, habe ich mal eine Frage zum Fokkergrün!
Eduard gibt für Streben etc außen H52 olive drab an, das sollte soweit passen. Aber für die Gestänge im Innenraum H70 RLM02? Das ist auch eine Interpretation des Fokkergrün, aber waren dann nicht alle Teile im gleichen Farbbton, vor der Bespannung? Möglicherweise hat Eduard ja im Cockpit nur die hellere Variante gewählt, um diesen recht dunklen Bereich besser sichtbar zu machen.
Bei der Dr.I-Stripdown hatte ich noch einen anderen Farbton, weiß aber nicht mehr, welchen ...


Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Puchi

Der Motor ist wieder großartig gelungen! :klatsch: Glücklicherweise sieht man davon auch nach der Montage noch ein gutes Stück!

Beim Farbton muss ich leider auch passen.


Liebe Grüße,

Karl

Hans

Die Farbgebung hat etliche "offene" Stellen bei der E.V / D. VIII. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass das innere Stahlgestänge auch in dunkelgrün lackiert war. Bei div. Rekos in 1:1 wurde das auch so gemacht. Interessant wird, für welche Flügelbemalung du dich entschliesst....  :D
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Tragfläche


Da die Ölfarbe lange trocknen muß, habe ich mich erstmal um die Tragfläche gekümmert.

Bie diesem Bausatz liegen zwei, auf den ersten Blick identische, Tragflächen dabei. Wenn man Berichte über diesen Bausatz liest, hat das etwas zu Verwirrung geführt. Nur in der Einleitung ist kurz erwähnt, was der Unterschied ist: eine hat die leichten Wellen, die das Sperrholz dieser Holztragfläche zwischen den Rippen und Stringern bildet, mit eingespritzt. Aber es wird nicht verraten welche. Man könne beide Flügel für alle Versionen benutzen.

Ich habe mich für die wellige Version entschieden, es ist die "1". Es ist schwer fotografisch einzufangen, im Bild sieht man waagerechte Schatten.



Wie bie den bisherigen Flugzeugen auch habe ich die Querruder herausgetrennt, was bei dem dicken Flügelprofil etwas mühsam war.



Die Steuerseildurchbrüche wurden etwas aufgebohrt, dann die Plastikverstärkungen runtergeschliffen und durch die beiliegenden Ätzteile ersetzt. Die Fläche ist bereits mit Alclad grundiert.



Nach Vorschattieren mit Holzfarbe habe ich die Fläche mit Dunkelgelb als Holz lackiert (selbst in diesem Bild sind die Wellen dezent zu sehen).



Danach folgte eine streifige Lackierung mit Ölfarben. Das Braun gefällt mir besser, die grüne Farbe war irgendwie flüssiger, habe sie dann noch etwas auf Pappe ausbluten lassen.



Bin mir noch nicht schlüssig, ob mir das gefällt?!?!? *dummi* Noch ist die Suppe weich ...
Ich denke, ich werde noch etwas grün wieder runterwischen.

Für Ratschläge dankbar,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

Ganz schwierig zu beurteilen..... Mir erscheint es ein wenig heftig. Ich würde da noch mal mit dem Flachpinsel Farbe wegnehmen.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

#30
Hier noch, wenn auch sehr spät, was ich an Fotos der letzten originalen D.VIII habe. Steht im Caproni-Museum in Trient. War italienische Perarationsbeute, wurde zivil geflogen. Rahmenfarbe extrem dunkel, eigentlich schwarz. Alle Bilder von mir.



Fahrwerksflügel, Holz, stoffbespannt.....









Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Zitat von: Hans in 07. Februar 2016, 18:53:41
Ganz schwierig zu beurteilen..... Mir erscheint es ein wenig heftig.
War die nette Version von: Viel zu viel Farbe! :6:
Womit Du natürlich Recht hast.

Habe auch noch ein Bild von einer Neubaufläche Mayrhofers craftlab-Firma gefunden, ganz so blaß gefällt mir aber das grün nicht. Die Aufteilung der Farben ist wie bei einem Nachbau aus Schorndorf.

Quelle: craftlab.at


Mit weniger Farbe gefällt es deutlich besser, jetzt kommt das Preshading auch wieder durch. Allerdings zu langweilig :pffft:



Habe dann noch ganz wenig it anderen Farbtönen gespielt, z.B. Burnt Umbra, um mehr Streifigkeit und Lebendigkeit zu bekommen.


Ich denke, so kann es jetzt bleiben.
Über die Unterseite kann ich jetzt in Ruhe nachdenken, aber ich tendiere zu hellblau, da ich mich mit dem Blau/Violett irgendwie nicht anfreunden kann :2:

Die Museumsfotos sind ja wieder mal Klasse - toll, daß Du so ein schönes Archiv hast! Danke :P


Viele Grüße
Bughunter

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Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Puchi

Die letzte Version kommt hin, denke ich! :P

Die allererste war echt zu heftig, aber Öl ist ja gottseidank geduldig.


Liebe Grüße,

Karl

AnobiumPunctatum

Das liebe ich an Ölfarben. :P Das Ergebnis sieht super aus.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Flugwuzzi

Die zweite Version sieht prima aus  :P ... das ist der große Vorteil von Ölfarben.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

bughunter

Vielen Dank für die Bestätigung. Die Vorteile der Ölfarben, die laaaange Bearbeitungszeit, hat aber auch Nachteile: die noch lääääääääääääääääääängere Trockenzeit :pffft:
Wenn der Flügel aus Metall wäre, könnte man ihn im Backofen härten, aber wir bauen ja aus schnödem Kunststoff :6:
Solange an der Phönix die Farbe trocknete, habe ich mich daher hier schon mal um die Ölfarbe, als Projektvorlauf, gekümmert.

Hans, auf zwei Deiner Bilder erkennt man einen geriffelten Aluboden im Cockpit. Daher hat Eduard das! Die Entdeckung des Tages :8:
Ich habe mich schon gewundert, warum das Teil so geriffelt ist (ich meine, Du in einem Posting über den Eduard-Bausatz auch schon mal, finde es nur nicht). Der Designer des Plastiks hat es noch gewusst, bis zur Handbucherstellung war die Info aber schon wieder verloren, denn da schreiben sie von einem Holzfarbton :5:.

Es könnte plausibel sein, daß der Aluboden leichter als ein Sperrholzboden ist. Gab es 1918 genug Alu? Dann könnten es alle E.V haben, oder erst die D.VIII.
Da mein Holzboden durch die Riffelung eh nicht so schön geworden ist, habe ich jetzt zwei Optionen:
- auf Alu umlackieren
- den Boden durch glattes, echtes Holz ersetzen

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

Mit dem Boden überfragst du mich jetzt. Ich muss mal sehen, ob ich irgendwas finde, wie Achim Engels das realisiert hat. Im Moment denke ich, dass ggf Holzbretter über dem dünnen Blech unten waren.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Von der Engels-Maschine habe ich noch mehr schöne Fotos gefunden.

Hans, nur der Vollständigkeit halber, falls Du das Windsock 25 hast: Auf Seite 31 sind mehrere Fotos der unrestaurierten italienischen D.VIII vom Caproni-Museum.
Ganz unten rechts ist ein Bild vom Boden, der diese komische Struktur zeigt (und noch zwei auf 32). Sieht weder wie Holz noch Alu aus. Eventuell ist nur ein dünne Schicht auf Holz oder so.

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans



http://wwimodeller.co.nz/walkaround-tval-fokker-d-viii-part-three-of-three/
http://wwimodeller.co.nz/walkaround-tval-fokker-d-viii-part-two-of-three/
http://wwimodeller.co.nz/walkaround-tval-fokker-d-viii-part-two-of-three/

Da sieht man recht deutlich, dass unter dem Holzboden eigentlich gar kein Blech mehr war. Weiss der Geier was die Italiener da eingebaut haben. Kennst die Lackierung der italienischen Maschine? Ist zwar nicht wirklich gesichert....aber interessant.

http://www.maxpinucci.com/huninthesun/english/fokkerdviii3.htm

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans



Bild: Meins


Hier nochmal ein Ausschnitt der Italo-Fokker. Ist schon irgendso ein Riffelblech. Ich bilde mir ein, sowas mit gummierter Oberfläche zu kennen, auf Autos der 1920er/30er, als Trittbretter.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

#42
Und zuletzt.... ich wollte es vermeiden, aber ich habe den Kampf mit mir verloren.

Ich halte die Theorie der Tragfläche in grün/braun oben und hellblau/violett unten für ausgemachten Blödsinn. Dan-San Abbott hat dies auf s/w-Aufnahmen "gesehen", die Farbtöne sind der berühmten Stückliste entnommen. Da ist an einer Stelle braune Beize erwähnt und an anderer Stelle Beizen in Grün, hellblau und Violet.

Die Tarnvorschriften schrieben schon ab Frühjahr 1917 eine Tarnung oben in grün/violet vor, unten hellblau. Grün-Braun war komplett verboten, da es angeblich Verwechslungen insbes. mit Französichen, aber auch englischen Maschinen gab. Grün-violet galt bis Kriegsende, wie die späten Albatros D.Va, aber auch zB Junkers J.I zeigen. Es gibt beschreibungen von Schokoladenbraun bei Junkers D.I, ist unklar, weshalb.

Wie auch immer. Der D.VIII-Flügel ist mit Sicherheit auch innen gebeizt worden, da dies die Wasserfestigkeit beeinflusst. Nimmt man dafür Braun, bleibt Grün, Hellblau und Violet übrig. Ich habe Ronny-Bar-Zeichnungen entsprechend mit Photoshop neu gestaltet......so passt sowohl die Stückliste als auch die Vorschrift. Gegen den Ruf von DSA ist aber nicht wirklich anzukommen...  :6:






Zeichnungen: Ronny Bar, neu gestaltet durch mich.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Was soll ich sagen - so wie ich die Zeichnung hier sehe, gefällt mir das :1: So ist es auch harmonischer zum Tarnstoff!
Ich habe auch ein Eduard-Kit für einen Albatros mit grün-violetten Tarnung. Das passt alles zusammen.
Mangels anderen Quellen haben wohl alle (auch Engels und Mayrhofer) von Dan-San Abbott übernommen, wenn man sich die Fotos im Netz ansieht.

Also brauche ich nur Braun gegen Violett umzufärben, und das Grün etwas mehr in Richtung giftgrün umzutünchen :1:
Die Frage ist nur: bekomme ich die Ölfarbe noch runter und fange von vorn an?
Da ich den Flügel auf der Heizung liegen hatte, war das öl schon grifffest 8o

Zitat von: Hans in 08. Februar 2016, 23:41:10
aber ich habe den Kampf mit mir verloren.
Das war knapp - mit Feuerzeugbenzin habe ich das Ding soeben noch entlackt bekommen. Das Grün ist mit futsch gegangen, der Unterbau aber noch erhalten. Morgen geht es nach neuem Plan von vorn los! :P

Einer Theorie, die so in sich schlüssig ist, kann ich nicht widerstehen.

Gute Nacht,
Bghunter

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dafi

Ich liebe Modellbau mit Mut: Mut zur Entscheidung und Mut zum Umbau :-)

XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Flugwuzzi

 :P Hans, deine Farbtheorie halte ich für sehr schlüssig, weiß der Kuckuck warum so viele die Dan-San Abbott Variante bevorzugen.

Bughunter ... toll dass du den Zusatzaufwand auf dich nimmst, die Lackierung entfernst und die neue Farbvariante startest.  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Hans

Danke, Leute. Ich hab jetzt fast ein schlechtes Gewissen, dass ich erst jetzt damit rüberkam.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Ich habe zu danken! Und besser spät als nie. Oder noch besser - erst nach dem Galerieposting :D

Leider habe ich kein Violett von Schmincke (da gäbe es sogar zwei Violett-Töne), sondern nur so ein 16-Ölfarbsortiment Noname, wo Violett dabei war. Das geht aber eher ins bläuliche, ist aber auch schwierig mit Licht und Fotografie.

Das ist also nun das neue Farbkleid:



Wenn ich das Violett mit einem lasierenden Schmincke-Weiß mische, wird es eher blau (rechts), mir gefällt aber eher der Farbton rechts in der Zeichnung von Hans. Keine Ahnung wie das Violett heißt, geht aber eher ins rötliche. Wenn ich daher noch etwas "Rose" aus dem Set dazumische, bekomme ich den linken Farbton. Gefällt mir irgendwie besser.



Sollte ich damit noch einmal rüber, eventuell mit etwas weiß aufgehellt?

Danke,
Bughunter

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Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

Das Pigment nannte sich Azoviolett. Der Mayerhofer-Flügel müsste unten so behandelt sein
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Yep!

Quelle: craftlab.at

Ich versuche es mal mit mischen, das kommt dem näher.

Bughunter :winken:

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