Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 08 - 16.02.20

Begonnen von Graf Spee, 03. November 2018, 23:45:31

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Graf Spee

Hallo zusammen.

Lang, lang ist es her, dass ich einen Baubericht gestartet habe.
Aber bedingt durch das "Wahre Leben" war die Zeit recht rar gesät, so dass ich auch nicht wirklich zum Bauen gekommen bin.
Das hat, zumindest über die Wintermonate, aber ein Ende gefunden, so dass ich mich wieder neuen Modellen widmen kann.

Vorab sei angemerkt, dass sich dieser Baubericht ein wenig von meinen bisherigen Berichten unterscheiden wird.
Dies wird sich bereits am Beginn zeigen, denn ich werde die generelle Vorstellung des Vorhabens von den ersten Schritten der Umsetzung trennen.

Wie es der Titel schon verrät soll auf meiner Werft der Zerstörer Z 20 Karl Galster entstehen.

Warum nun gerade dieser?
Zumal es davon ja keinen Bausatz als solches gibt...

Nun, ich wollte für meine Sammlung gerne einen frühen Kriegsmarine Zerstörer bauen.
Also einen frühen Typen.
1934/1934A gibt es ja leider nicht in meinem Maßstab, somit blieb nur der Typ 1936.
Den hat zumindest Zvezda und mittlerweile auch Revell, im Programm.
Hier liegen habe ich die Zvezda-Version, also Z 17 Dieter von Roeder

Quelle: scalemates.com

Bis auf Z 20 sind alle Einheiten dieses Typs in Norwegen versenkt worden.
Da mich die Umbauten und Tarnschemata aber ebenfalls sehr interessieren und es auch etwas für´s Auge sein sollte fiel die Wahl also auf ebenjenen Z 20, als einzigen Überlebenden.
Nach reichlicher Recherche konnte ich dann auch zwei Bilder auftreiben die Karl Galster in klassischen Zerstörer Tarnschema zeigen.
Hellgrau über alles, mit schwarzen/dunkelgrauen Streifen die auf einen imaginären Punkt zwischen den Schornsteinen zusammenlaufen.

Da die Fotos schlecht zu handhaben sind während man baut, habe ich das Muster zuerst gemäß Fotos als Lackiervorlage erstellt.
Das wird den Vorgang als solches definitiv erleichtern.
Außerdem hat man so schon mal einen Überblick, wohin die Reise geht.

Der Kartoninhalt sieht recht vielversprechend aus, auch wenn es definitiv nicht mit Trumpeter zu vergleichen ist.

Aber alles in allem bietet der Bausatz eine vernünftige Basis aus der sich etwas machen lässt.

Zur weiteren Verfeinerung habe ich, wenn auch vor ewigen Zeiten für ein anderes Projekt erstanden, noch den FlyhawkLionRoar-Satz für deutsche Zerstörer hier liegen.

Zwar werden dieses Sätze gerne als "Rundum-sorglos-Paket" verkauft, allerdings ist dieses Set davon recht weit entfernt.
Es gibt einige nette Sache, wie z.B. die gesamten Rohrwaffen, abgesehen von den "Rohren" der L-Flak, aber vieles fehlt.
Auch wenn man es für die Einheiten nimmt, für die es gedacht ist.
Demzufolge gibt es also jede Menge "abbadahabbichscratch".

Was ich wann wo wie anfertige, wird dann direkt bei den Bildern erwähnt werden.

:winken:

Als Quellen verwende ich:

Koop/Schmolke - Die deutschen Zerstörer 1935-1945
- Vom Original zum Modell - Die deutschen Zerstörer 1935-1945
Elfrath - Deutsche Zerstörer 1934-1945
Breyer - Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945 Bd. 2
Williamson - German Destroyer 1939-45
Fock - Z-Vor 1914 bis1939 & 1940 bis 1945
Breyer - Marinearsenal - Die deutschen Zerstörer (I) & Die deutschen Zerstörer (II), Bd. 33 & 36
- Marinearsenal - Sonderband 17 - Deutsche Zerstörer im Einsatz
- Marinearsenal - Highlight 1 - Die 6. Zerstörerflottille in Norwegen
Jung/Abendroth/Keling - Anstriche und Tarnanstriche
Asmussen/Leon - German Naval Camouflage Vol. 1 & 2
Bundesarchiv
Archiv M. Carl

Verwendete Zurüstsätze:

Lionroar - WWII German Navy Z-Class Destroyers
Master Model - 37 mm Rohre
- 20 mm Rohre

Baufortschritte:
Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
Update 01 - 22.12.18
Update 02 - 13.01.18
Update 03 - 14.03.19
Update 04 - 05.05.19
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Graf Spee

#1

Historischer Abriss:

Die Entwürfe für die ersten deutschen Nachkriegszerstörer gehen auf das Jahr 1932 zurück.
Mit ihren Eckdaten, 1100 t Verdrängung, 3x12,7cm und 35kn, orientieren sie sich an den letzten Kriegsentwürfen der kaiserlichen Marine und lagen eher im Bereich der späteren Torpedoboote der Raubtier-/Raubvogel-Klasse.
Nach dem Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens 1935fielen die Beschränkungen des Versailler-Vertrages und die Deutschland vertragsgemäß des abkommens zustehende Zerstörertonnage betrug 52.200 t.
Abzüglich allerdings 9.600 t für die bereits gebauten Torpedoboote der oben erwähnten Raubtier-/Raubvogelklasse, womit noch 42.600 t verbleiben.

Kurz nach Abschluss des Abkommens kündigte Deutschland ein Baubprogramm von 16 Schiffen zu je 1625 t an.
Allerdings war diese Tonnageangabe nicht wahrheitsentsprechend und diese ersten Einheiten des Typs 1934/1934A, der Vorgänger des Typs 1936, verdrängten bereits an die 2.100 t.
Ds Einsatzdeplacement lag mit 3.100 t nochmals deutlich darüber.

Diese ersten Schiffe wurden mit den Bezeichnungen Z1 1 bis Z 16 versehen.
Ihre Namen erhielten erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Länge betrug 119 m, die maximale Geschwindigkeit bis zu 36 kn.
Die Besatzung bestand aus 325 Mann und die Reichweite lag bei 1.800sm.
Bewaffnet waren diese Einheiten mit
5x 12,7 cm C 34
2x 3,7 cm C30 Zwillingslafette
6x 2 cm C30
2x 53,3 cm Torpedorohr-Vierlingssätze




Wie schon im Eingangsbeitrag erwähnt sind für die Umwandlung des Bausatzes in Z 20 Karl Galster einige Umbauten notwendig.
Der auffälligste ist sicherlich der Atlantikbug.

 <img src="//images.weserv.nl?url=http://www.glorreiche10.de/mathias/Bauberichte/1933bis1945/Z20/00/003.jpg">
Vergleicht man die Bausatzteile mit dem entsprechenden Plan fällt die Differenz sofort ins Auge.
Doch dazu später etwas mehr.

Begonnen habe ich mit den recht banalen, aber nun einmal unumgänglichen Arbeiten.
Als Erstes wurde der Rumpf gemäß Bauanleitung zusammengefügt.

Die Spanten sind eher relevant wenn man das Unterwasserschiff abtrennt für ein Wasserlinienmodell, geben sie doch dem Rumpf mehr Stabilität.
Allerdings bewährten sie sich auch hier, da sie den Rumpf spreizen und somit das Einsetzen der Decks erleichtern.

Das Unterwasserheck mit den Positionen für die Wellen ist ein separates Bauteil.
Etwas, das in meinen Augen den Bau schon an dieser frühen Stelle unnötig kompliziert.

Beim Einsetzen ist große Vorsicht geboten, da sonst ein unschöne Stufe entstehen kann.
Die Aufnahme sitzt nämlich zu weit im Rumpfinneren.

Nach der Fertigstellung des Unterewasserschiffes wurden dann die Decks eingesetzt.
Wie auch bei der Konkurrenz setzt sich das Oberdeck aus Teilen für das achtere Hauptdeck, das Vordeck, die Back und den Übergang vom Hauptdeck zum Vordeck zusammen.

Die Decks ließen sich ohne große Probleme einsetzen, dank der vorherigen Anbringung der Spanten.
Allerdings gibt auch einen Nachteil: es ergeben sich rundum Spalten, die verspachtelt werden müssen.
Nach dem Einsetzen wurde das Hauptdeck direkt von den angegossenen Minenschienen befreit, da diese durch Teile aus dem FlyhawkLionRoar-Set ersetzt werden.

Nächster Schritt war dann das Schließen der Back und das Anbringen des neuen Bugs.

Auch dieses Bauteil musste entsprechend verspachtelt werden.

Für den neuen Bug schnitt ich mir aus 0,5 mm Sheet die Silhouette des Bugs gemäß Plan aus und klebte diese an den Bausatzbug.
Die weitere Formgebung erfolgte in mehreren Durchgängen mittels spachteln/schleifen bis alles soweit Plan anlag.

Und während vorne die Spachtelmasse trocknete wurden hinten die Wellen montiert und ebenfalls verspachtelt.

Durch die ganze Spachtelei zeigt sich auch, dass dieser Bausatz im Vergleich zu den Bausätzen von Trumpeter doch abfällt was die Passung anbelangt.
Ich hoffe, dass sich das nicht in allen Bereichen als so aufwändig erweist.

Hier dann einmal der der fertig gespachtelte Rumpf:

Die Grundlage, für alle weiteren Arbeiten.

Um das Modell handhaben und später auch eindocken, ausdocken und auf den Sockel montieren zu können wurden zwei Bohrungen eingebracht.
Gefolgt vom Schneiden der 3 mm Gewinde.

Diese Vorgehensweise hat sich bei mir bewährt.
Bei der Methode mit den Muttern sind mir dieselben schon öfters im geschlossenen Rumpf abhanden gekommen.

Ein weiterer Unterschied zu den anderen, frühen Einheiten der Klasse gemäß Bausatz ist das Vorhandensein von Schlingerkielen.
(Bei Z 20 erfolgte diese Umrüstung wahrscheinlich im Rahmen des Umbaus 1942.)
Diese wurden angebracht da sich die Schlingerdämpfungsanlage nicht bewährte.

Gemacht habe ich sie aus 1 mm Sheet das zunächst grob in Form geschnitten wurden.
Im Anschluss daran wurde dann die weitere Form mit Feile und Schleifpapier herausgearbeitet.

Nachdem dies erfolgt war, wurden die beiden Kiele gemäß Planlage angebracht.


Auf Vorbildfotos erkennt man, das die obere Bullaugenreihe nicht dem Decksverlauf in der Form folgt, wie es beim Bausatz vorgesehen ist.
Hinzukommt, dass die Bullaugen ohnehin hätten versetzt werden müssen, da sie zu hoch angebracht sind.

Dies fällt vor allem dann auf, wenn man eine MES-Schleife anbringen möchte.
Denn diese verdeckt dann die oberen Bullaugenreihen.
Die oberen wurden also folgerichtig verspachtelt und verschliffen und dann neu gebohrt.
Danach konnte dann auch die MES-Schleife, aus Kupferdraht gefertigt, angebracht.

Nun ging es an eine "heißgeliebte" Aufgabe.
Die Wasserabweiser mussten angebracht werden, denn sie fehlen im Bausatz komplett.
Dazu habe ich einen 0,1 mm Kupferdraht um ein Rundprofil gewickelt.



Danach wurde er dann mit einem Saitenschneider in Ringe geschnitten:



Und diese wurden dann abermals gedrittelt, womit die Form letztlich ganz gut passte.


Die so erstellten Teile wurden dann mittels Sekundenkleber angebracht.

Alles in allem eine mühselige Arbeit, die sich aber doch lohnt, trägt sie doch subtil zur Gesamterscheinung bei.

Ach ja:
Das Ruderblatt ist mir verlorengegangen, so dass ich ein neues Blatt anfertigen musste.


Nachdem die ganzen Vorarbeiten erledigt waren konnte endlich die grundlegende Farbgebung erfolgen.

UnterwasserschiffRevell Matt 37
WasserpassRevell Matt 09
RumpfRevell Matt 76
BullaugenRevell Matt 08
DecksRevell Matt 78

Und schlussendlich wurde das bisher Vollbrachte dann eingedockt:

Wie man sieht, gibt es das Dock 1 immer noch.

Ich hoffe, das was ich bisher zeigen konnte gefällt und macht auch Lust auf mehr.

Der nächste Schritt ist dann wohl das komplettieren der Aufbauten als Rohbau, damit ich zielgerichtet das Tarnmuster des Rumpfes anbringen kann.

:winken:

Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
Update 01 - 22.12.18
Update 02 - 13.01.18
Update 03 - 14.03.19
Update 04 - 05.05.19
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



ice

Wenn der Graf bastelt...äh...erschafft, setzt mal sich hin und beobachtet in Ehrfurcht.

:klatsch:
...wurde leider gelöscht. Darum bitte hier klicken: Profil bei scalemates.com

Darklighter

Geht ja gut los!  :P

PS: Du schreibst hier immer Flyhawk, zeigst aber immer LionRoar. ;)
Gruß
Markus

Exodus


Skyfox

Moin!

Ein gräflicher Baubericht? Mit Umbau? und "Abbadahabbichscratch"?
Pflichtlektüre für jeden interessierten Modellbauer, ob "mariniert" oder nicht!  :mariinee:
Dazu Hintergrundinfos, Tipps&Tricks, viele Bilder – DAS ist ein Baubericht!  :1:
(mir sind hingeklatschte 2-Zeiler einfach zu schade zum lesen...).

Feine Sache, das!
:V:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

cookiemonster


Puchi

Zitat von: Skyfox in 04. November 2018, 13:26:39
Pflichtlektüre ...
:1: Vor allem, wenn das Schiff so einen edlen Vornamen hat. :pffft:

Ich habe unlängst gedacht: "Wo sind die Zeiten, als unser Graf noch bauberichtete?". Und siehe da - mein wehmütiges Klagen wurde erhört! :9:

Prima, der BB startet in der von Dir gewohnten Qualität und lässt Großes erahnen. Ich bin daher freudigst mit dabei!


Liebe Grüße,

Karl

McFrag0815

Ooooh wie schön - er bastelt wieder  :klatsch:
Da nehme ich doch direkt mal Platz.
Aktuell auf dem Tisch:
Nichts... nach Jahren der Abstinenz erst wieder auf dem Weg zum Neuanfang
...und Murphy bastelt immer mit

Flugwuzzi

Ui ... da ziehe ich mir auch eine Abokarte  :1:

Der Start sieht ja schon sehr vielsversprechend aus und die winzigen Wasserabweiser sind die Mühe allemal wert. Das sieht richtig Klasse aus  :klatsch: :klatsch:
Nach kurzem googlen weiß ich jetzt auch was MES-Schleifen sind ... Bergbewohner halt  :D

lg
Walter

DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Graf Spee

Oha, da hat sich ja eine illustre Runde als Leser versammelt. 8o
das spornt natürlich noch mehr an, was Vernünftiges draus zu machen. :1:

@Darklighter:
Danke für den Hinweis, hab´s korrigiert.

@And.Y.:
Stimmt, nur 2 Zeilen ist immer ein bisschen wenig.
So ein BB dient, meiner Meinung nach, auch dazu, anderen Tücken des Bausatzes und deren Umschiffung aufzuzeigen.
Oder halt Tips und Tricks zu zeigen, bzw. zu erhalten.
Da sollte man schon ein wenig Text und Bilder liefern, sonst ist es witzlos. :1:

@Karl :D
Versteh´ich, dass Dir der Name gefällt.
Da gehe ich in den späteren Updates noch in aller Ruhe drauf ein.
Garantiert.

@Walter:
Tja, so lernt man was dazu.
Diese Schleifen sind auch immer noch auf Kriegsschiffen verbaut, wenngleich das System mittlerweile auch komplexer ist, als damals.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Jensel1964

Und grad sag ich noch, dass ich keine Lust habe, selbst Bauberichte zu schreiben und da haut der Graf so ein Thema raus.  :klatsch:
Da bleibe ich natürlich bei und lese und lerne fleißig mit.
Jens  :winken:

Graf Spee

Freut mich, dass Du den Weg hierher gefunden hast.
Dann viel Spaß beim Lesen Jens. :D

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



matz

Mann o'  Mann ist das gleich zum Einstieg wieder eine "abadahabich"-Aktion.   :klatsch:
Die falschen Bullaugen (wer macht  solche Formen  8o ) müssen korrigiert werden.
Und die Geschichte mit den Wasserabweisern ist bei Dir ja mittlerweile Standard :D

Da freu ich mich auf die kurzweiligen Fortsetzungen eines hochinteressanten Bauberichts über die langen Wintertage.
Glühwein und Lebkuchen kommen dann bei entsprechenden Temperaturen mit dazu.  :winken:

Gruß
matz
Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.
(Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916 +2001)

Uwe B.

Hallo Graf Spee,

genau die Art Baubericht, die ich mag: viel historische Hintergrundinformationen und tolle Bilder. Da bin ich dabei.

LG - Uwe    :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Murdock

Der Umbau zum Clipperbug gefällt mir ausgezeichnet. Die Bullaugen irritieren mich etwas. Nicht nur der Höhenverlauf -schön korrigiert, sondern auch Anzahl und Verteilung. Zeitgenössische Fotos zeigen eine etwas andere Aufteilung, die allerdings je nach Foto geringfügig abweicht (Heck 21-23 Stück, Vordeck oben 24/25, unten 14/15). Interessant ist, das die Anzahl/Verteilung auf dem Modell aber auch nicht mit dem Originalrumpf von Z-17 zusammenpassen würde. Retuschen kann man zwar bei zeitgenössischen Fotos nicht ausschließen und die Skizzen in Koop/Breyer/Fock müssen auch nicht der Realität ensprechen, aber die Unterschiede zu alten Aufnahmen sind recht deutlich erkennbar. Da hat Zvezda wohl ein wenig geschlampert.

Baust Du das Modell eigentlich in Dock 1 oder sind die Holzwände nur ein Schutz vor Sturz oder möglichen Beschädigungen?

:winken: Lutz

Graf Spee

Oha, hier ist ja was los. :D

Freut mich, Euch als Leser mit an Bord zu wissen.

@Murdock:
Tja, das mit der Anzahl der Bullaugen und deren Position ist so eine Sache.
Aber so ist es m.M.n. eine gute Annäherung.

Das Modell wird in dem Dock weitergebaut, so wie es auf dem letzten Foto zu sehen ist.
Der Vorteil ist, das man das Modell so auch mal auf die Seite legen oder hochkant stellen kann.
Je nachdem, wie ich´s grade brauche..

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Iceman-Pilot

 :meister:

Vorsichtig anklopf...

Ist noch Platz für einen stillen Zuschauer? Ich verspreche auch, nicht mit der Tüte zu rascheln.


Alex
:winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

Graf Spee

Platz ist immer.
Auch wenn ich langsam, so scheint´s, eine Tribüne brauche. :D
Und knistern kannst Du auch so viel Du willst.
Ich hör beim Basteln Behemoth. :D

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Sorcerer

Waren die Bullaugen wirklich sooo groß? 8o Deine nachgefertigten sehen mir realistischer von der Größe aus als die angegossenen unbehandelten.

Graf Spee

Nun,  geht man von den Maßen aus, die aktuelle Bullaugen haben, und setzt man sie in Relation zu diversen Aufnahmen aus jener Zeit auf denen Seemänner aus den Bullaugen rausgucken, so ergibt sich ein ähnlicher Durchmesser.
Der liegt bei 50 cm.
umgerechnet auf 1/350 ergibt das 1,4 mm.
Da mir das zu groß erschien bin ich auf 1,3mm heruntergegangen um so eine gefälligere Optik zu erreichen.
Allerdings wird durch die Wasserabweiser der Durchmesser optisch noch mal vergrößert.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Universalniet


Graf Spee

#22

Historischer Abriss:

Wie in allen Marinen so waren auch in der Reichsmarine/Kriegsmarine die Zerstörer in einer steten Entwicklung begriffen.
Es fiel der Entschluss einen neuen, gegenüber den Einheiten der Klasse 1934 verbesserten, Typ mit insgesamt 22 Einheiten (Z 17 - Z 39) zu bauen.
Allerdings wurden hiervon lediglich die ersten 6 Einheiten auch als Typ 1936 fertiggestellt, nämlich Z17 bis Z22.

Da aus der Erprobung der 1934er Zerstörer noch keine Ergebnisse vorlagen, der Erste wurde erst im Januar 1937 fertiggestellt, stützte man sich auf Schätzungen, Annahmen und Extrapolationen ab.
Die auffälligste Änderung gegenüber dem Typ 1934 war eine Vergrößerung der Abmessungen und daraus resultierend auch der Verdrängung.
Aber es gab auch einige wesentliche Details die angepasst wurden.
Am Achterschiff wurden einige Verbesserungen an der Formgebung vorgenommen und die Propeller wurde etwas weiter an die Mittschiffslinie herangerückt, so dass sie weniger exponiert waren.
Des Weiteren wurde der Deckssprung im Vorschiff erhöht, Z20-Z22 erhielten einen Sichelbug und die Schornsteinhöhe wurde herabgesetzt um die Topplastigkeit zu verringern.
Die Antriebsanlage wurde von der Vorgängerklasse übernommen und lediglich dem neuen Entwurf angepasst.

Die offizielle Verdrängung des Typs 1936 wurde mit 1811 ts angegeben, auch wenn die tatsächliche Verdrängung mit 2300 ts deutlich darüber lag.
Wichtig war diese Geheimhaltung da mittlerweile von den offiziell zugestandenen 52.200 ts bereits 35.600 ts verbaut waren.
Somit war der verbleibende Spielraum recht eng.

Die Länge betrug 123 m, die maximale Geschwindigkeit bis zu 39 kn.
Die Besatzung bestand aus 323 Mann und die Reichweite lag bei 2.050sm.
Bewaffnet waren diese Einheiten mit
5x 12,7 cm C 34
2x 3,7 cm C30 Zwillingslafette
4x 2 cm C30
2x 53,3 cm Torpedorohr-Vierlingssätze
optional konnten 60 Minen mitgeführt werden





Es hat ein wenig gedauert, aber nun kann ich kurz vor Weihnachten doch noch ein Update des Bauberichts zeigen.
Leider hat mein Appendix die Planung der letzten Wochen so durcheinandergewirbelt das alle Bereiche in Mitleidenschaft gezogen wurden.
So auch das Hobby.

Als erstes habe ich damit begonnen die Teile der Aufbauten zu versäubern und zusammenzusetzen.

Allerdings nur in einem gewissen Rahmen.
Da später ja noch das Tarnmuster angebracht werden muss sind die Teile an diesem Punkt nur soweit fertig verklebt wie es absolut unumgänglich ist.
Somit lässt sich später das Tarnmuster leichter auftragen.

Die Bauteile wurden dann mit Patafix provisorisch befestigt.


Danach wurde das Modell auf die Seite gelegt und das Tarnmuster gemäß der vorher erstellten Seitenansichten abgeklebt.

Ich habe das Muster zunächst nur auf dem Rumpf angebracht, da die Aufbauten noch weitergehend bearbeitet werden müssen.

Nach dem Entblättern stellte sich das Ergebnis wie folgt dar:

An einigen Stellen mussten die Bullaugen noch mal kurz nachbearbeitet werden, aber größere Probleme gab es nicht.

Da ich die Hauptbewaffnung durch Zurüstteile aus dem erwähnten Ätzsatz ersetze wurden die Aufnahmen der Bausatzteile verspachtelt und verschliffen, da sie später sonst nicht abgedeckt sind.


Aber neben ein wenig Spachteln und schleifen waren einige tiefergreifende Änderungen von Nöten.

Für den markanten Durchgang hinter dem Fahrstand musste die Säge angesetzt werden, da Zvezda dieses nicht dargestellt hat.


Die fehlenden Wände wurden dann später durch Plastiksheetstückchen dargestellt.

Und dann kamen die ersten Fotoätzteile zum Einsatz:

Die weiteren Details der Basisdetaillierung habe ich mit Draht und ein wenig Sheet erstellt.
Größere, substanzielle Arbeiten waren an den Aufbauten nicht notwendig, da kaum bis keine Details vorhanden sind die man vorher entfernen müsste.

Lediglich die Schornsteine brauchten durch die ganzen Rohre, Fußpferde und Kanäle ein wenig mehr Aufmerksamkeit, wie man hier erkennen kann.

Bei der Brücke wurden noch die seitlichen Fenster angepasst, da die Bausatzversion nicht so recht stimmig ist.
Gleiches gilt für die Türen des Fahrstandes.

Nachdem die Basisfarbe drauf war wurden auch die Aufbauten gemäß Plan abgeklebt um das Tarnmuster anbringen zu können.

Zum Anbringen der Basisfarbe wurde die Aufbauten zwischenzeitlich übrigens entfernt.

Danach wurde alles abgenommen und zerlegt soweit es erforderlich war.

Auch weitere Verklebungen wurden direkt danach gemacht und die Aufbauten zu größeren Gruppen zusammengefügt.

Zum ersten Durchgang der weiteren Detaillierung gehört natürlich die Darstellung der Hozbeplankung im Brückenbereich.

Dazu habe ich Stück Tesatape auf dem Boden der Brücke ausgerichtet und zugeschnitten.

Die so erhaltene Schablone wurde dann auf das, nach der Methode von Frank-381, selbst gedruckte Holzdeck aufgeklebt und das Deck ausgeschnitten.

Ich habe dabei einen etwas größeren Rand von ca. 1 mm gelassen um das Deck später besser anpassen zu können.
Das angenehme ist aber, dass man, falls etwas schiefgehen sollte, noch genug Reserve und einfach ein neues Deck ausschneidet.

So sieht das Deck dann mit den notwendigen Ausschnitten bei der Passprobe aus.

Befestigt wurde es mit einem Klebestift, den ich mir schon damals bei meiner Köln geholt hatte.
Noch bei Hobbyshop Dietrichs in Kiel.

Dann wurde das Deck mit zwei Lagen Klarlack versiegelt und die Brücke aufgesetzt.


Die erhielt dann auch noch ein passendes Holzdeck.


Und so ist dann der aktuelle Stand der Dinge bevor es an die Detaillierung des Ganzen geht:



Ich hoffe, der Baubericht weiß soweit zu gefallen.
Anmerkungen, Fragen, Lob und Kritik sind natürlich wie immer willkommen.

:winken:

Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
Update 01 - 22.12.18
Update 02 - 13.01.18
Update 03 - 14.03.19
Update 04 - 05.05.19
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



AnobiumPunctatum

Schönes Update, Marhias. :P

Pinselst Du von Hand oder mit dem Luftpinsel?
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Graf Spee

Ich pinsel nach wie vor ganz klassisch.
Hab hier alles von 0/10 bis 6 da, auch ein paar Pelikantuschkastenpinsel.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.