Welche Farben hatten Uniformen und Helme im 2. Weltkrieg?

[Adler]

,, Ja,Ja,, Verstanden.

,, Wer fragt ist ein Narr für eine Minute,,
Wer fragt, der lernt.
Gut das ich zur Erheiterung beitrage.

[Der Nordhorner]

Alles nicht so wild.

Uniformen und auch Fahrzeuglacke wurden aufgrund des enormen Bedarfs von verschiedenen Produzenten hergestellt.
Auch über die Zeit gab es neue Varianten ohne das natürlich die alten bereits vorhandenen Bestände ausgetauscht wurden.

[olli]

Nicht daß ich denke, daß mein (flapsiger) Beitrag mißverstanden wird, aber... ich bewundere manche wie Hans und Konsorten die ein Farbwissen bzgl. Deutschland WW2 haben ohne in irgendein Buch zu schauen o.ä. Da habe ich echt Respekt davor. Was aber bei den Farben der Flugzeuge vielleicht noch halbwegs "einfach" ist, ist wohl bei den Uniformen des Heeres ohne spezifische Farbphotos ein Ding der Unmöglichkeit.
Beim Querlesen von Beiträgen im Internet bzgl. der Uniformfarbe(n) des deutschen Heeres zur damaligen Zeit bin ich für mich persönlich zu der Schlussfolgerung gekommen daß es die EINE Farbe auch in den Anfängen nicht gegeben hat. Das wurde hier ja auch schon kundgetan.
Die Einflußquellen für die Farbe sind wohl so mannigfaltig daß selbst innerhalb eines Zuges die Farben merklich variieren konnten. Und um mal wieder flapsig zu werden... der eine hat eine öfters gewaschene Uniform als der andere, wobei noch einer seine Uniform öfters zum trocknen in die Sonne legte und der andere seine verdreckte Uniform kaum gewaschen hat.
Falls ich im Prinzip falsch liege, bitte gerne korrigieren.
Ist halt die Frage wie genau man sein möchte.

[marjac99]

Falls ich im Prinzip falsch liege, bitte gerne korrigieren.
Ist halt die Frage wie genau man sein möchte.

Du hast es auf den Punkt gebracht. Ich hab mir mal ein paar Fotos aus meiner (olivgrünen) BW-Zeit angeguckt. Da sind kaum zwei identisch im Farbton.
"50 shades of grey" ist nicht nur ein Kinofilm, sondern trifft neben den Dickpötten der Marine auch auf Wehrmachtsuniformen zu.

[Hans]

@Olli. Eine sehr gute Quelle sind Musterstücke, also die Stücke, die der Militärverwaltung vorgelegt wurden und dann von denen auch als Muster für die beauftragten Schneidereien dienten. Das bayerische Armeemuseum in Ingoldstadt verfügt zB über eine sehr umfangreiche Sammlung, die für und von der bayerischen Armee herausgegeben wurden. Es gibt davon auch eine Top-Publikation. Die Muster der Wehrmacht dürften in Rauch aufgegangen sein oder von der anderen Seite "souveniert" worden sein. Gleichwohl gibt es eine Unmenge von Originalstücken. Besondere Obacht gikt für Offiziersstücke, die sehr oft privat vom Maßschneider gefertigt wurden. Da war nicht nur die Passung erheblich besser, sondern i.d.R auch die Stoffqualität. Letzteres ist auch der Schlüssel zu den unterschiedlichen Grau-Grün-Braun-hellgrau-Tönen. Immer wieder erwähnt wird zB ein in Italien gefertigtes Tuch, das angeblich lindgrün gewesen sein soll. Ich hab bei Sammlern in den 70ern und 80ern schon die irrsten Stücke gesehen. Damals gabs noch keinen Re-enactment-Markt, aus dem immer wieder Repliken als Originale einsickern. In Nürnberg und Umgebung empfehle ich das Garnisonsmuseum, das sich mit dem Standort Nürnberg beschäftigt. Gleichwohl ist der Uniformbestand aus der Zeit bis 45 recht hoch. https://www.garnisonmuseum.com/

[Adler]

Der spanische Sammler A.Saiz verfügt über die größte Sammlung an erstklassigen Originalstücken.
Der Zeughaus Verlag hat ein Buch herausgeben mit dem Titel ,,Der Infanterist des deutschen Heeres,,
1939- 1945.
Es bildet eine der umfangreichsten Sammlungen über deutsche Uniformen ab, aus dem Besitz A.Saiz.
Das Buch kostet leider 69,00 € aber es ist auch alles abgebildet was der deutsche Soldat am Körper getragen hatte.
Ich war sehr erstaunt am Vallejo Farbständer, was es an grauen Farben gibt.

[Wolf]

Manchmal neigt der Modellbauer aus Dingen eine Wissenschaft zu machen wo dieses nicht notwendig ist.
Fällt es wirklich so schwer mit "kommt schon hin" zu leben?
Das Feldgrau je nach Material, Alter, Erhaltungszustand, Produktionszeitraum und nOrt variieren kann, leuchtet doch eigentlich ein. Natürlich soll das dann nicht heißen, dass man statt Feldgrau auch Grasgrün nehmen kann, weil "ist ja egal" allerdings kann man sich doch innerhalb des Feldgrau durchaus in eine Spannweite von Fabrikneu bis ausgeblichen, von Stoff bis Metall bewegen.

Bei Flugzeugen und Fahrzeugen kann ich ja noch verstehen, dass man dort die Bandbreite etwas enger nimmt, da zumindest die Grundmaterialien gleich/ähnlich waren. Aber auch dort gibt es erhebliche Einflüsse bezüglich Alter, Einsatzort und Produktionsdatum.

Ich würde mich jedenfalls nicht scheuen, eine Bf 109 mit Gunze lackiert neben eine solche mit AR Real oder Vallejo Farben lackierte zu stellen.

[Adler]

Hallo Wolf,

stimme ich Dir völlig zu.
Ich hätte es einfacher haben können.

[olli]

Hans,
vielen Dank für Deine ausführliche/informative Beschreibung.
Mal so ganz laienhaft gefragt... ändert sich nicht die Farbe von originalen Uniformen/Teilen nach so einer langen Zeit? Also nicht von Grau nach Grün, aber im Sinne von Ausbleichen o.ä.?

[albatros32]

Auf die schnelle mal ein Bild aus dem Web:

https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRdXSTLSKlXaO0i-E-8rvj7YRvojC4ZhqH4Mg1XMkC-JQ&s

Die wilden Reservisten (?) tragen "theoretisch" alle die gleiche, olivgrün Uniform...... 

[Hans]

@Olli
kommt halt, wie immer, drauf an.Ausbleichen erfordert normalerweise Waschen, Sonne, häufigen Gebrauch. Bei erhaltenen Stücken trifft das oft dann eben nicht zu. Und es hängt auch von den verwendeten Färbemitteln ab. "Normalerweise" sind die aber recht farbecht, aber auch hier....  

[Diavolonero]

Oh mein Gott, wie könnt ihr Farbempfehlungen abgeben ohne auf den Scale Effekt hinzuweisen?

Spaß beiseite, bin auch dafür, keine Wissenschaft daraus zu machen. Variiere ein wenig mit den Grautönen und habe Spaß beim Basteln.

Bei den Tamiya Figuren solltest Du auf alle Fälle die Brotbeutel austauschen. Die aus dem Bausatz haben eine total falsche Form und verschandeln den Gesamteindruck enorm. Wenn Du Fragen zur Farbe der Brotbeutel hast: da wären wir bei der nächsten potentiellen Doktorarbeit.

Gruß
Alex