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Modelle und Reviews => Bauberichte => Thema gestartet von: Murdock in 09. März 2005, 17:26:20

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 09. März 2005, 17:26:20
Baubericht 1:72 KM-Schnellboot Klasse 38

Die deutsche  Kriegsmarine entwickelte in der Zeit von 1930 -1945 eine beachtliche Anzahl von Schnellbootklassen. Dummerweise stößt man als 1:72 Modellbauer bereits nach zwei Schiffen an eine scheinbar unüberwindliche Grenze. Es gibt keine weiteren Bausätze !

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Bild_1.jpg)

In der Mitte bleibt, stellvertretend für fünf Evolutionsstufen im deutschen Schnellbootbau, ein großes Fragezeichen stehen. Und obwohl sich die Klassen in vielen Punkten unterscheiden, haben sie –mit Ausnahme des Typs S-30- eine wichtige Gemeinsamkeit: Die Rumpfform und die Rumpfmaße sind identisch. Und genau diesen Rumpf liefert die Firma Revell in hervorragender Qualität für 16 Euro, inkl. vieler nützlicher Zubehörteilen.

Man muss sich dann nur noch entscheiden, welche Schnellbootklasse man daraus bauen will. Um die Entwicklung vom Typ 7 (dem Airfix-Bausatz) zum Typ 100 (dem Revell-Bausatz) nachvollziehbar zu machen, werde ich daraus ein spätes Klasse S38-Modell bauen. Dieser Bootstyp besitzt noch ein modifizietes Ruderhaus im Typ-7 Stil, ist aber bereits mit dem erhöhten Vorschiff der S-100 Klasse ausgestattet.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/S38-Klasse.jpg)


Soweit mir bekannt ist, ist so ein Projekt bisher noch nicht durchgeführt worden. Das Boot wird also ein echter Prototyp mit allen Ecken und Macken und Rückschlägen, die man sich vorstellen kann. Meine Datenbasis ist begrenzt auf ca. 50 Fotos, einer fehlerhaften russischen Zeichnung (allerdings im Großformat), einem halben Duzend Schnellbootbücher und ein paar Skizzen. Das wird also nix 100-prozentiges, sondern nur –sagen wir mal ein 98 % echter Schellbootnachbau   :D.

Im Ernst: Es muss eine Menge in Handarbeit gebaut werden und damit der Bericht nicht ellenlang wird, werde ich mich beim Schreiben überwiegend auf die maßgeblichen S-38 Änderungen konzentrieren. D.h. alle Teile, die ich aus dem Revellbausatz übernehme und gegebenenfalls bearbeite, fallen hier unter den Tisch und können bei Interesse in meinem alten Baubericht zum S-100 nachgelesen werden.
Da ich vor ca. 3 Wochen mit dem Bau angefangen habe, kann ich erst einmal ein paar Sätze schreiben. Mit der Zeit werde ich aber etwas Tempo aus dem Bericht heraus nehmen. Erklärtes Ziel ist jedenfalls, das fertige Boot mit nach Wilnsdorf zu nehmen. Mitte Mai muss der Kahn also fertig sein. (Daumen drücken, Peter ;) )  

Auf geht´s !

Die Rumpfhälften sind verklebt und die Außenbordöffnungen in Form gefeilt. Das fertige Boot soll später auf einen Holzständer geschraubt werden, deshalb habe ich eine 30 cm lange 10mm x 5mm Holzleiste innen auf den Kiel geleimt (mit 2k-Epoxy), Kiel und Leiste an zwei Stellen mit 5mm durchbohrt und M4-Einschlagmuttern in die Leiste getrieben.

Als erstes muss das Vorschiff etwas geändert werden. Während S100-Boote  dort eine Luke hatten, benötigt ein S38-Boot drei davon, zwei nebeneinander auf dem Vordeck, und die dritte (kaum zu sehen auf dem Foto) liegt direkt vor dem Ruderhaus. Ihre grundlegende Form ist fast identisch (ich komme später noch darauf zurück) und deshalb kann man sie im Schnellverfahren kopieren.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Backluken0.jpg)


Um die Luke wird ein ca. 15mm hoher Wulst aus Knetmasse  geformt und mit Silikon ausgegossen. Ein Formtrennmittel ist dabei nicht erforderlich. Nach ca. 60 min ist das Silikon ausgehärtet und kann vom Deck abgehoben werden. (Bei dem Bild muss ich immer an Oliven denken :D ) Die Form kann jetzt mit einem x-beliebigen Gießharz gefüllt werden. Ich benutzte für solch einfache Teile 2k-Polyester aus dem Baumarkt. Versucht es nicht mit Weber & Wirth-Harz (Markenname Prestolith), es bildet eine zäh-klebrige Kontaktschicht auf der Oberfläche, die nur mit starken Lösungsmitteln entfernt werden kann. Das Harz, das ich verwende, kommt von der Firma Bindulin, und mit einer 50%igen Härterüberdosierung entsteht eine harte und trockene Oberfläche.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Lukenguss.jpg)


Als nächstes sind einige chirurgische Eingriffe am Hauptdeck erforderlich. Hier noch einmal im unbearbeiteten Zustand.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Hauptdeck.jpg)


Die nachfolgenden Bilder habe ich als animierte gif (Vorher-Nachher) formatiert. Gebt mal bitte ein Feedback, ob das hilfreich ist oder ob das Geblinke eher nervt.

Hinter dem Bootshaus wurden die runden Lüftersockel entfernt werden (S38 hat eckige Lüfterrohre, die nicht im Deck endeten) und in der Mitte fallen die Luke und der Holzrost der Fräse zum Opfer. Später werden dort 4 Luken hintereinander liegen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Deck_1.jpg)

Mittschiffs wurde der gesamte Gefechtsstand der 20mm Zwillingsflak entfernt und der Deckaufbau durchgezogen. Nur die Lukenöffnung wird noch benötigt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Deck_2.jpg)

Dahinter liegt die Absenkung für die Luftansaughaube des hinteren Motorraums. Sie wurde verschlossen, da der Lüfter laut Zeichnung 1cm weiter vorn liegt als bei der S100-Klasse. Zum Schließen konnte ich übrigens den Schutzschild des 20mm Zwillings verwenden, der genau die richtige Dicke hatte. Die Auflager der Staukästen wurden ebenfalls entfernt. Auch hier kommen später Luken hin.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Deck_3.jpg)

Am Heck wurden dann noch die Rauchbojen und die vier Sockel der Nebelkannen abgefräst.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_1/Deck_4.jpg)

...to be continued

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Wolf in 09. März 2005, 17:38:19
Na, da können wir uns ja auf was gefasst machen ;)

Nee....im Ernst, ich bin schon wieder gespannt. :1:

Was die Animation angeht, so finde ich die Idee prima, habe aber 2 Verbesserungswünsche. Mehrere Animationen untereinander mit verschiedenen Wechselintervallen ist ein klein wenig störend, also besser größere Abstände zwischen den Bildern. Außerdem würde ich die Einzelbilder der Animation etwas länger stehen lassen, so dass man sich genauer drauf konzentrieren kann.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: ofrezca in 09. März 2005, 18:28:02
Hallo Lutz,

ich freue mich schon auf die nächsten Bauberichte. Deine Arbeiten sind immer faszinierend!

Was die Animationen angeht würde ich mir beide Bilder lieber nebeneinander wünschen. So ist ein Vergleich einfacher.

:winken:
Torben
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Rolle in 09. März 2005, 18:37:22
Hallo,
na da haste dir aber wieder was ausgedacht. Das schau ich mir natürlich an.
Was die Gifs anbelangt, da tut sich nix, ich seh nur ein normales Bild. Einstellungen vom Browser hab ich kontrolliert.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 09. März 2005, 18:38:42
@Murdock

Absolut der Hammer:P  
Jetzt weiß ich endlich, warum Talisker Dich immer Meister Murdock nenntX( . Den Baubericht habe ich mir direkt unter meinen Favoriten gespeichert, damit ich nichts verpasse.
Wie fein dürfen / können eigentlich die Gravuren sein, die sich mit dem Gießharzverfahren noch nachbilden lassen? Weißt Du etwas über die Alterungsbeständigkeit und Maßhaltigkeit des Materials? Das Verfahren hört sich sehr interessant an 8)

Bei Deinen Animationen kann ich mich Wolfs Aussage nur anschließen.
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Beitrag von: Talisker in 09. März 2005, 19:54:21
Hallo Meister Murdock,

das wird ja mal wieder ein richtiges Sahnestück! :1:
Aus Deinen Bauberichten kann man immer unglaublich viele neue und kreative Bautechniken abschauen. So genial einfache Lösungen wie der direkte Abguß der Luke animieren einfach zum nachahmen :P

Das mit den animierten GIF's, naja die Funktion ist halt in meinem Browser abgeschaltet... ;)

:winken:
Talisker
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 09. März 2005, 19:57:12
Die Wechselperiode der animieten gif-Bilder kann ich nicht weiter erhöhen. Mehr als 180 ms ist nicht drin. Da außerdem einige browser offensichtlich Probleme bei der Darstellung haben, bin ich wieder zur klassischen Ansicht zurückgekommen.  Wolf hat schon recht: 4 gif´s untereinander blinken wie Las Vegas :D

@br06

   
ZitatWie fein dürfen / können eigentlich die Gravuren sein, die sich mit dem Gießharzverfahren noch nachbilden lassen? Weißt Du etwas über die Alterungsbeständigkeit und Maßhaltigkeit des Materials? Das Verfahren hört sich sehr interessant an

Zur Feinheit: Nach dem Mischen von Harz und Härter nimmt die Fließfähigkeit logischerweise ständig ab. Entweder es fließt innerhalb der -sagen wir mal- ersten Minute in eine filigrane Struktur, oder es fließt nie dahin. Das hängt dann auch wieder davon ab, wie dick das Harz vergossen wird (statischer Druck), wie tief die Struktur ist usw.  Aus dem bauch heraus sage ich mal :1/10mm ist machbar.

Zur Alterungsbeständigkeit: Mein Nachbar hat einen 76er Polo und der fährt schon seit  20 Jahren mit einem glasfasergeflickten Kotflügel herum. Der sieht trotz Witterungseinflüssen und mechanischen Belastungen noch ganz ordentlich aus. Der Kotflügel, nicht der Nachbar.  :D

Zur Maßhaltigkeit: Ich habe grad mal nachgemessen. Die Plastikluke ist 10,1mm breit, die Polyesterkopie 9,8 mm.  Also knapp 3% Schrumpfung. Das schließt allerdings auch die Schumpfungsrate des Silikons ein, aus dem die Form hergestellt wurde. Wenn Du original und Kopie  nebeneinader liegen siehst, erkennst Du die Abweichung aber nicht.

:winken: Murdock
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Beitrag von: AnobiumPunctatum in 09. März 2005, 20:07:14
@Murdock

Danke für die Infos. So komme ich vielleicht doch noch an vernünftige Stahlschwellen für meinen Bahnhof. :D
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Beitrag von: Spritti Mattlack in 09. März 2005, 20:13:05
Hallo MM ;)

Ich wünsche mir jetzt einfach mal was.

Mach weiter so und erkläre die Techniken möglichst umfassend. Man kann ja ggf. nachfragen.

Was die Gußmethode angeht, hört sich das in der Tat recht einfach an. Und das sind ja bekanntermassen die besten Lösungen. Hat Talisker ja auch schon erwähnt.

Weitere Lobeshymnen erspare ich mir an dieser Stelle. Mal sehen wie lange ich das durchhalte.

Ich bin ja ein bekennender "nur auf dem trockenen Schiffer". Aber das ist vollkommen egal. Denn auch hier kann man was über Modellbau allgemein lernen.

Insofern kannst Du Dir auch meiner Beobachtung gewiss sein.

Spritti :winken:

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 09. März 2005, 20:25:45
Hi Murdock,

vielversprechender Anfang! Ich wette, da lauert schon wieder einer deiner hochinteressanten Berichte auf uns. :1:

Denn mal ran, der Thread ist abonniert!

Schöne Grüße
Klaus
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Beitrag von: Alex in 09. März 2005, 20:28:05
Murdock,
bei Deinen Bauorgien frage ich mich ernsthaft, ob scratch bauen nicht fast schneller wäre als Umbauen...

Gratulation, sieht schon mal vielversprechend aus!
Alex
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Beitrag von: Scam_Hammer666 in 09. März 2005, 20:31:16
Hi Murdock,
wiedermal ein vielversprechender und interressanter baubericht von Dir!!:P
Da ich ein Fan der Deutschen S-Boote bin bin ich schon mal gespannt wie es weiter geht. Hau drauf ich freu mich schon.
Scamy:winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: panzerchen in 09. März 2005, 21:19:53
dieses rötliche Silikon, verwendest Du das temperaturbeständige zum Abguß von Zinnteilen ?
Das ist ja nicht so weich.
Ist Dir bekannt, ob das noch feiner abformt ?

Ich gieße ja mit handelsüblichem Polyurethangießharz, das läßt sich 1:1 extrem einfach dosieren, härtet schnell aus und läßt sich prima weiterverarbeten.
Ist etwas teuer, aber auch angebrochen hält es bei mir jahrelang.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dannebrog in 09. März 2005, 21:24:07
...jetzt geeeeeht´s looos...
...jetzt geeeeeht´s looos...

:9: :9: :9:

Das fängt ja mal wieder gut an! Bin wie immer mit Spannung dabei!
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Sentinel in 09. März 2005, 21:39:33
Endlich wieder ein Murdock-Baubericht!!
Das Leben hat wieder einen Sinn :D :D :D

Dürfte sehr interesant werden.

@ Murdock

Wo bekommst du denn die 40mm Bofors her oder baust du nur eine 20mm am Heck ein?
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 09. März 2005, 22:15:28
Na baer Hallo. Das schaut doch schon mal grandios aus. Hab den bericht auch in meine Favoriten drin. Bis schaut das schon mal super aus. Also bis jetzt gefällt mir schon mal alles super.
Also mach weiter so!!!:1:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 10. März 2005, 00:59:46
@Alex
Man kann ca. 30% vom S100 Bausatz verwenden . Und der kostet wie gesagt  nur 16 Euro. Da lohnt sich kein Scratch-Modellbau.  Ich frage mich ehrlich gesagt, warum Revell das nicht selbst macht. Das S100 hat sich im ersten Jahr verkauft wie geschnitten Brot . Mit einem zusättzlichen Spritzrahmen und ein paar Anpassungen, könnten sie damit  eine ganze Reihe unterschiedliche Schnellboote bauen. Irgendwie scheinen sie aus ihren Erfolge im 1:72 Schiffssektor kein Kapital schlagen zu wollen.

@panzerchen
Ich benutze nur das temperatur beständige Silikon, da ich viel mit Zinn arbeite. Es ist ur geringfügig teurer und es lohnt sich für mich nicht , für jeden Anwendungsfall irgendein Spezialmittelchen zu bevorraten. Mit der Obeflächenqualität bin ich zufrieden. Ich habe aber keinen Vergleich von anderen Abformmedien.  Um feinste Strukturen abzuformen würde ich auf Latex zurückgreifen. Das Zeug ist so niedrig viskos, das es überall hinkommt.

@Sentinel

Das Boot bekommt natürlich die 40mm Bofors. Die gibt es für  knapp 6 Pfund (Wo ist das Sonderzeichen ?) bei White Ensign Models. Das ist zwar die Variante für das amerikanische PT-Boat, aber Bofors bleibt Bofors, egal ob bei den Alliierten oder den Achsenmächten. Was nicht paßt, wird passend gemacht.

edit:
 Mir fällt gerade ein, das es von Airfix auch einen Bausatz mit einer 40mm Bofors und einer Zugmaschine gab. Die kann man wahrscheinlich auch nehmen.

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. März 2005, 07:54:52
Hi Murdock,

schon mal daran gedacht, denen von Revell nen Tip zu geben. Machmal sehen die vor lauter Bäumen den Wald einfach nicht8)
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 10. März 2005, 20:56:40
Es geht weiter:

Als nächstes habe ich mich mit dem Brückenbereich befasst. Hier müssen die meisten Umbaumaßnahmen durchgeführt werden und auf Teile aus dem Bausatz kann man dabei nicht zurückgreifen, also viel Handarbeit.
Die hochgezogene Rumpfwand wurde im Bereich der ursprünglichen Panzerkalotte entfernt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Bordwand1a.jpg)

Ebenso der senkrechte vordere Abschluss des Hauptdecks. Das abgewinkelte Fragment, das auf dem Foto noch zu sehen ist, habe ich benötigt um die Winkel der neuen Ruderhauswände anzupassen. Danach wurden sie abgeschnitten. Anschließend habe ich die rot markierten Winkel mit Polystyrolstreifen geschlossen und unter das Deckende Querversteifungen geklebt um die ,durch das Abtrennen der Frontwand verloren gegangene Steifigkeit wieder herzustellen.    

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Bordwand2a.jpg)

Für das neue Ruderhaus kam wegen der feinen Strukturen wie Nieten und Fensterrahmen nur Blech in Frage. Zunächst fertigte ich anhand vorhandener Zeichnungen und Fotos Skizzen an, auf denen ich die Kajüte bereits in handliche und leicht zu fertigende Segmente zerlegte. Anschließend mussten die skizzierten Bauteile korrekt vermaßt werden. Bei der Grundfläche war es am einfachsten, da die Kontur der Hütte deutlich ins Revell-Deck geprägt ist. Anschließend habe ich meine russische Zeichnung (ein Download von //www.prinzeugen.com) auf die ausgemessenen Deckmaße skaliert und anschließend vermessen. Bei der Methode entstehen zwangsweise Fehler durch eine nicht 100%ig exakte Vorlage, Pixelabweichungen, Strichstärken, Verzerrungen usw. 1-2mm Abweichungen zum Originalhäuschen sind also durchaus drin. Wie bereits gesagt: Es ist ein Prototyp- trotzdem: so mancher Short-run ist ungenauer :D.  Aus den vermassten Skizzen zeichnete ich mittels CAD die einzelnen Bauteile. Das sah dann so aus:

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/S38A.jpg)

Diese Zeichnung wurde im Maßstab 1:32 ausgedruckt, die Teile ausgeschnitten und zusammengeklebt. Ich nehme ganz gerne diesen Maßstab, weil man aufgrund der Größe Konstruktionsfehler bei den Biegelinien oder Verlaschungen sehr leicht erkennt und weil man 1:32 Figuren im Papiermodell platzieren kann um zu prüfen ob Türbreiten, Dachhöhen, Fenstermaße etc. mit der Figur harmonieren. Beim Ruderhaus kam es mir besonders auf die richtige Position der zweifach abgewinkelten Frontverglasung an.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Kajuete1.jpg)

Nachdem ich alle gefundenen Fehler und Problemstellen in der Zeichnung korrigiert hatte, kam das gleiche Verfahren noch einmal dran - diesmal in 1:72- um zu checken wie sich das Papiermodell in den bestehenden Rumpf einfügt. Das alles klingt recht aufwändig, ist aber tatsächlich eine Arbeit von weniger als 2 Stunden.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Kajuete2.jpg)

Nächster Schritt. Aus der Papiermodellzeichung müssen zwei Belichtungsfolien zum Ätzen der Bleche hergestellt werden. Alle Teile, die in irgendeiner Art und Weise gebogen werden, müssen jetzt in ihrer Länge oder Breite korrigiert werden, weil sich sonst falsche Längen nach dem Biegen ergeben. Und das hat folgenden Grund (Grafik gucken):
Die rote Linie soll ein Blechstreifen sein, 12mm lang und 1mm dick , dessen eingespannter Teil nach dem Biegen ein Außenmaß von genau 4mm haben soll. Wenn man den genau mit 4mm zwischen die beiden blauen Backen klemmt und umbiegt, befindet sich der gesamte Biegeradius außerhalb der Klemmbacken. Gleichzeitig wird Material auf der Innenseite des Biegeradius gestaucht und drückt sich gegen die Stirnseite der oberen Backe. Die Folge: Das Teil wird um die Materialstärke (1mm) und um die Breite des gestauchten Bereichs (0,2mm –nur als Beispielmaß-) zu dick. Statt der gewünschten 4mm hat man nun 5,2mm. Zusätzlich ändert sich der Biegewinkel geringfügig, aber diese Abweichung ist eher theoretischer Natur und kann bei dünne PE-Blechen vernachlässigt werden.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Biegegrafik.jpg)

Aus diesem Grund müssen die  Biegemaße pro Knick um eine Blechdicke reduziert werden. Zur Unterstützung wird in der Regel außerdem eine Kerbe in die Innenseite der Biegelinie (Breite ca. 50% der Blechdicke) geätzt. Sie erleichtert das Biegen, verkleinert den äußeren Biegeradius und verhindert den Materialaufbau auf der Innenseite. Viele Teile können dank dieser Einätzung sogar ohne Vorrichtung akkurat geknickt werden.

Um die gezeichneten Elemente wird dann ein Rahmen gezeichnet und dann wird schwarzgemalt. Zum Bau des Ruderhauses verwendete ich negativ beschichtetes 0,3mm Messingblech. Negativ bedeutet, dass das Blech beidseitig mit einem Fotolack beschichtet ist, der nach einer Bestrahlung mit UV-Licht  resistent gegen das Entwicklerbad wird. Dagegen werden alle Bereiche die kein UV-Licht abbekommen, im Entwicklerbad vom Blech gelöst. An diesen Stellen wird das darunter liegende Blech freigelegt und kann weggeätzt werden. Für die Zeichnung bedeutet das: Alles was weggeätzt werden soll, muss schwarz (=Lichtundurchlässig) gemacht werden. Und weil das Blech im Ätzbad von beiden Seiten gleichmäßig aufgelöst wird, muss man die Zeichnung auch für beide Blechseiten anfertigen. Grundsätzlich macht jede CAD-Software das auf Knopfdruck (Spiegeln), aber Nacharbeit ist erforderlich, da die beiden Seiten auf Grund eingeätzter Biegelinien und Reliefs/Abstufungen nicht 100% identisch sind. Als letztes werden auf einer der beiden Zeichnungen die Verbindungsstege der Bauteile zum Blechrahmen gezeichnet. Dann kann alles auf Folie ausgeduckt werden und fertig ist die Belichtungsmaske.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/S38Maske.jpg)

Nach dem Belichten, Entwickeln, Ätzen, Strippen, Ausschneiden und Biegen sahen die Blechteile dann so aus:

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Kajuete4.jpg)

Hier die erste Passprobe. Grundsätzlich in Ordnung, aber eine Handvoll kleiner Fehler habe ich dann trotzdem gefunden.


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_2/Kajuete5.jpg)
 

...to be continued


:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. März 2005, 21:01:49
Hi Murdock,

Deine Bilderlinks funktionieren noch nicht.;(

EDIT: Habe immer noch Probleme:12:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Burkhardt in 10. März 2005, 21:09:13



Hi Lutz,

das ist ja der Hammer:klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Einfach nur genial!!! Ich sitzte hier mit offenem Mund und bekomm ihn bei deinen Bildern garnicht wieder zu!!!


Weiter so:respekt: :respekt:

Gruß
Burkhardt
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 10. März 2005, 21:10:29
@br06
Schon geändert. Beim Kopieren sind Leerstellern reingekommen.

Murd
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Rolle in 10. März 2005, 21:15:42
Hallo,
Murdock bastelt wieder und ich staune nur8o  Wunderbar, hier kann man wieder viel lernen, hab ich das Gefühl. Die Ätzteile sehen prima aus, so wie du das beschreibst hört sich das ganz leicht an. Das wird bestimmt nicht langweilig hier zuzusehen.

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. März 2005, 21:30:28
Hallo Murdock,

sorry, aber mein dusseliger Browser zeigt mir bei einem Teil der Bilder immer noch kleine rote Kreuze auf weißem Grund an.:2:

Die Beschreibung ist klasse. Bloß eine Bild ohne Bilder ist auch nur halb so interessant,
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. März 2005, 22:09:15
Hi Murdock,

jetzt klappt alles...

außer meinem Kiefer. Ich bekomme den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu.:respekt:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: panzerchen in 10. März 2005, 22:11:08
hmm, bei mir kommen die Bilder einwandfrei.

Du hast ja 2-stufig geätzt.
Das wäre ja auch noch interessant zu erfahren !
Du machst mir wirklich Appetit !
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Scam_Hammer666 in 10. März 2005, 22:36:48
Hi Murdock,
einfach klasse wie du das Brückenhaus erstellt hast
:respekt: !!!
Ich habe noch einen eingescannten Katonbausatzt von einen S-10 im Maßstab 1:32 hier, wenn Du interesse hast um diesen eventuell noch als Vorlage für dieses oder andere Projekte verwenden willst schicke ich dir die eingescannten Bilder gerne zu.
Hier ist da Deckblatt des Bausatztes:
(http://modellbahngestaltung.de/plastikmodellbau/mbforum/schnellboot/GPM059_01.jpg)

Grüsse Scamy:winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: panzerchen in 10. März 2005, 22:43:59
und wenn ich  Dich ganz ganz freundlich bitte, Scammy ?
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Scam_Hammer666 in 10. März 2005, 22:55:17
joo Panzerchen kann ich dir gerne schicken die Bilder sind allerdings 9 MB, ich weis nicht ob du DSL hast.......soll ich oder soll ich dann nicht?
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: panzerchen in 10. März 2005, 23:38:39
danke.
ja, ich habe DSL.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Scam_Hammer666 in 10. März 2005, 23:44:25
oki gehen gerade raus......sollten bald eintrudeln.....
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: deleted_Account in 11. März 2005, 00:16:10
@Murdoc

Sach ma willst du Eduard konkurenz machen. Is ja der Hammer 8o 8o 8o

Gruß Maeks
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: polarscout in 11. März 2005, 09:58:53
Da ist man mal für einige Zeit nicht hier und schon greift Murdock wieder in die vollen... :9:
Ich bin auf jeden Fall.... sprachlos....  Meinen :respekt:

Sag mal Murdock.. schon mal daran gedacht, mit deinen Ätzteilen in Serie zu gehen um damit Geld zu verdienen?


Ich bin gespannt auf die Fortsetzung!! :1:

:winken: Polarscout
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 11. März 2005, 10:24:23
Na super, damit lässt du ja die Titanic linksliegen was du da hin zauberst. Also deine Ätzteile sind wirklich der Hammer, dass mit dem Papier mach ich auch so(hab aber noch nie sowas großes gemacht, sondern nur Cockpitinstrumente oder Heckspoiler bei Autos). Als von mir kriegst du :respekt: :respekt: :respekt:

Das soll erstmal jemand nachmachen, oder lieber doch nicht.:D
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: polarscout in 11. März 2005, 10:50:47
@Murdock...
mal ne Frage... für so Leute wie mich, die nicht über Ätztechnik verfügen, aber trotzdem auch so ein Boot (natürlich nicht so meisterhaft) bauen möchte:

Das Ruderhaus vom Airfix-Modell ist ja nicht so dolle.. wenn man das mit Plastiksheet nachbauen möchte, welche Stärke sollte das Material dann haben?

:winken: Polarscout
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 11. März 2005, 12:39:11
@panzerchen

Reliefätzungen sind eine sehr einfache Geschichte. Ich schreibe nachher separat etwas dazu.

@Scam

Ja, den darfst Du mir natürlich gerne schicken. Danke.

@Maeks

Eigentlich nicht :D

@polarscout

Mh, Geld vedienen mit PE-Teilen. Reich wird man damit nicht, solange man das in Heimarbeit als Einzelfertigung betreibt. Ud wenn Du es offiziell als Gewerbe anmeldest brauchst Du garantiert eine Genehmigung des Staatlichen Umweltamtes  wegen der Chemikalienproblematik, mußt die gewerblichen Entsorgungswege nutzen, brauchst ein besseres Equipment und vor allem wesentlich mehr Produkte als ein S38 Ruderhaus . Irgendwann brauchst Du vielleicht  weitere Zeichner und die sind in Deutschland 4x teurer als z.B. in Tschechien und kurz vor der Insolvenz erkennst Du, dass Firmen wie Eduard, WEM, GMM und Toms den Markt weltweit ausreichend versorgen und Du eigentlich nie eine reelle Chance hattest.  Hauptberuflich ? Besser nicht.  Nebenberuflich ? Mal sehen.  ;)

Für  ein Häuschen aus Sheet würde ich  0,8mm bis 1mm für Dach und Wände verwenden und dicke Metallfolie  für aufgesetzt Elemente wie z.B. die Scheibenrahmen. Ich habe ja selbst übelegt, ob ich damit baue und mich nur wegen der Vernietungen und Scheibenrahmen für Blech entschieden.

 

   
:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 11. März 2005, 13:10:00
@Murdock

ganz so schlimm ist es nicht mit den Chemikalien, solange es im geordneten Rahmen zu geht. Ich wüsste nicht das irgendjemand solche Häuschen anbietet. Du könntest doch alles das machen, was du bist jetzt gemacht hast, weil entweder gibt es sowas noch nicht, oder es hat dir nicht gepasst oder der Preis war zu teuer. Und ich glaub wenn du insgesamt 50 Bögen am Anfang hast, sollte das doch erstmal reichen. Kannst ja zuerst Nebenberuflich damit anfange, wenn's läuft dann Hauptberuflich. Aber ist deine Sache, geht mich nichts an.

Das mit dem Relief könnte mich auch stark interessieren.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KUO in 11. März 2005, 19:18:34
@ Murdock

Also wirklich hochachtung für dein Projekt!
Ich sitze gerade am s-100. Werde es aber mal fürs erste so bauen wie`s ist.

@all

Zum Thema Ätzen schaut doch mal hier (http://www.modellboard.de/index.php?topic=5371&boardid=18&styleid=1)
Habe zu dem Thema vor kurzem einen bericht geschrieben.

LG

Philip
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Thorsten_Wieking in 12. März 2005, 21:40:32
@Murdock
Wow, super geätzt, bin schon auf Deinen Bericht gespannt.
Vor allem der Zeitfaktor würde mich interessieren. Hast Du Deine Ätzanlage dauerhaft rumstehen?

Gruß
Thorsten
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2005, 00:28:49
@panzerchen
Ist Dir das Ätzen von Reliefen aus Kuo´s Bericht klar geworden, oder  besteht  noch Klärungsbedarf ?

@ Thorsten

Wärend eines Bauprojektes ist die Ätzküvette im "Stand-By"-Modus, d.h. gefüllt und nach dem Aufheizen einsatzbereit . Nur wenn das Bad gesättigt ist und keine Metalle mehr aufnimmt, warte ich mit dem Neuansatz bis die nächste Platine  ätzfertig ist.

Der Zeitaufwand für´s Ätzen ist sehr gering:
Drucken und Zurechtschneiden der Belichtungsmasken: ca 10min
Belichten: 45 sec pro Seite
Entwickeln: 2-3 min
Ätzen: 15min (frisches Bad) - 45min (verbrauchtes Bad)

Die Planungen und Entwürfe dauerten knapp eine Woche. Noch zeitintensiver ist die Arbeit an den Cad-Vorlagen. Bisher existieren 3 Platinen mit ca 150 Teilen  (Eigentlich 2 1/2, die letzte Zeichnung muß noch zu eine Belichtungsmaske umgebaut werden), und an denen sitze ich seit 3 Wochen. Es gibt Tage, da zeichne ich 3-4 Stunden und es gibt Tage, an denen ich gar nichts zeichne. Genauer kann ich es Dir nicht sagen.  

 
  :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KUO in 13. März 2005, 13:39:14
@ Murdock

45sec zum Belichten!? Womit belichtest du?
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Scam_Hammer666 in 13. März 2005, 16:21:53
@Panzerchen
ich habe dir die Mail geschickt mit dem Anhang, kam leider wieder zurück, weil die 8 MB anscheinend zu groß für dein Postfach sind.

@Murdock
ist die Mail bei dir angekommen mit den Eengescannten Bildern?

Grüsse Scamy
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2005, 17:09:29
@KUO
Ich belichte mit einem Philips Gesichtsbräuner, Typ HP 3151/A mit 4 Röhren TL 29D16/09N.  Abstand Röhren-Platine 4cm.

@Scam
Bei mir ist nichts von Dir angekommen.

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2005, 17:30:02
Vielleicht sollte ich meine beliebten Sonntags-Updates wieder einführen (btw- nach dem S38  gehts auch mit  Tirpitz weiter ;) )


Wie man auf dem letzten Foto sieht, fehlen noch einige Teile bis das Ruderhaus komplett ist. Für die restlichen Kabinenteile sowie weiteres Deckzubehör entstand eine weitere Platine.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Platine02.jpg)

Ein schönes Beispiel für meine Materialmixerei sind die Türen des Ruderhauses. Türblatt und Scheibenrahmen aus Messing, Seitenleisten aus Sheet und die Scheibe aus Polyesterfolie. Hier sieht man auch die Fenstertechnik ganz gut. In den Fensterdurchbruch ist auf der Außenseite ein Absatz geätzt in den die Scheibe eingelegt wird. Darauf wird der Fensterrahmen geklebt, der eventuelle Unsauberkeiten bei der Scheibenverklebung verdeckt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Tueren.jpg)

Die großen Teile wurden übrigens nicht geklebt, sondern gelötet. Dadurch erhält man eine viel stabilere Verbindung als mit Sekundenkleber, denn das Lot versteift die Eckenl. Außerdem erspart man sich das Spachteln, da man nach alter Karosseriebauertradition alle Beulen und Spalte gleich mit Zinn auffüllen kann. Zur Zeit sieht die Hütte so aus, und wartet auf die Lackierung. Fensterscheiben und Rahmen werden erst danach aufgeklebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Ruderhaus.jpg)

Ich bin dann zum hinteren Motorhaus gesprungen. Das Boot besitzt den gleichen Lüftertyp wie die S100-Klasse, aber links und rechts davon befinden sich keine Staukästen, sondern jeweils 4 Luken auf einem flachen, leicht geneigten Rahmen. An den Luken mussten zuerst die Kanten umgebogen werden. Dabei zeigte sich, dass ich sie nicht sehr gut konstruiert hatte. Durch das Oberflächenrelief konnte ich auf der Rückseite keine Biegekante mehr einätzen, und da die Kante nur 8mm lang und 0,5mm hoch ist, war es sehr schwer sie halbwegs vernünftig umzubiegen. Da ich noch weitere Luken dieser Art benötige, muss also entweder die Lukenkonstruktion überarbeitet werden, oder ich muss ein geeignetes Biegewerkzeug bauen.

Der Grundrahmen entstand aus 2mmx1mm Evergreen und wurde schräg abgefräst. Anschließend wurden die vier Inenrahmen aus 0,75mm x 0,2mm Evegreenstreifen eingeklebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Achterluken.jpg)


Und dann habe ich etwas getan, was man bei solch einem Projekt niemals tun sollte. Ich habe meine Planung über den Haufen geworfen und mich spontan entschieden, die Luken in geöffneter Stellung einzubauen. Dazu schnitt ich zwei Öffnungen ins Deck, um den offenen Luken so mehr ,,Tiefe" zu geben. Dummerweise erhält man dadurch nicht wie gewünscht zwei schwarze Löcher, sondern kann bis auf die Holzleiste im Kiel schauen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Kielleiste..jpg)

Was folgte war ein chirurgischer Eingriff der besonderen Art, der mich einiges an Nerven gekostet hat. Die folgenden Arbeiten wurden alle mit diversen, kunstvoll gebogenen Pinzetten, Haken und Drahtschlingen durchgeführt. Durch den Schlitz (8 mm x 38 mm) wurde zuerst eine 3-fach gefaltete Pappe geschoben und im Rumpf zu einem U aufgefaltet, das sich seitlich an den Rumpfwänden abstützt. Darauf wurden drei Pappstreifen von jeweils 70mmx 20mm in Längsrichtung geklebt. Damit hatte ich immerhin schon ein Zwischendeck und man sah den Plastikrumpf nicht mehr. Dieses Deck war im echten Leben aber nicht leer, sondern sah so aus :  

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/MB501.jpg)

Ich entschloß mich zähnekirschend zumindest den Hauptmotor sowie die beiden 7,5 kW Hilfsantriebe nachzubauen, aber nur als ganz einfache Blöcke um den Raum zu füllen. Auf das Pappdeck habe ich als erstes ein Stück Papier mit aufgedrucktem Riffelblechmuster geklebt und danach die beiden Hilfsmotoren gebaut. Die habe ich so dimensioniert, dass ich sie komplett außerhalb des Rumpfes bauen konnte. Ihr Aussehen ist reine Phantasie. Der 4-Zylindermotor ist ein 1/16 AC- Cobra Auspufftopf, Kupplung und Schwungscheibe  waren einst die Nebelkannen des Bootes, seitlich habe ich den Stahlhelmhalter der Brückenrückwand und ein Stück Kupferdraht angeklebt. Das muss reichen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Hilfsmotoren.jpg)

Der 20-Zylinder Mercedes Motor in der Decksmitte musste dagegen in Einzelteilen durch die Decksöffnung manövriert werden und ,,unter Tage" zusammengebaut und lackiert werden. Im eingebauten Zustand kann man das Aggregat nicht vollständig fotografieren (aber abhängig vom Blickwinkel fast komplett sehen), deshalb hier einen Außenaufnahme de verwendeten Teile.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/MB501Teile.jpg)

Der Motorblock ist ein Schiffsständerfragment, die beiden Zylinderbänke sind umgebaute DC3-Sitzreihen, die Abgasrohre spendierte erneut die Cobra und das Hosenrohr stammt von einem Ferrari. Jedes Teil wurde einzeln in den Rumpf geschoben und mit 2k-Epoxy verklebt, wodurch ich noch ausreichend Zeit zum Positionieren der Bauteile hatte. Das anschließende Lackieren durch die Decksöffnung war dann schon fast ein Kinderspiel. Wie schon gesagt, viel sieht man mit einer Kamera nicht, aber ich habe trotzdem mal versucht den Bereich zu knippsen. Nach der Aktion war ich auch für die nächsten 3 Tage bedient und hab das Boot mit dem A**** nicht angeschaut. :D

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_3/Motorraum.jpg)

 ...to be continued



:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 13. März 2005, 17:46:59
Hi Admiral Murdock,

kaum bin ich wieder online, schon muss ich mir DAS hier ansehen -> vom Fieberwahn in den Modellbauwahn :D

Klasse Baubericht  :P

Peter

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 13. März 2005, 18:20:43
Die Idee die "Scheiben" in einen Falz zu setzen hat was. Den Rahmen dann aber zu kleben, ich weis nicht? So etwas gehört geklemmt. Oder geschraubt! :D

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2005, 18:42:19
@Pacific Strafer

Schön, dass Du wieder auf den Beinen bist. :)

@Spritti,

Recht haste, nach alter Glasertradition hätte ich die Rahmen nageln müssen. Aber da ich da ich meine Scheibenerfahrungen mehr beim Automobilbau gemacht habe, werden sie geklebt ;)

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 13. März 2005, 19:00:38
Da drücken wir dann ´mal ein Auge zu.....

(http://www.mainzelahr.de/smile/unsortierbar/wink.gif)

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dude in 13. März 2005, 19:13:43
I can no more, I break together...

Das S100 war heftig, die Tirpitz übel, aber das hier ist völlig krank!:D

Super Bericht bisher, macht Spaß zuzuschauen und zu staunen!:P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: McFrag0815 in 13. März 2005, 19:21:14
ZitatOriginal von Murdock
btw- nach dem S38  gehts auch mit  Tirpitz weiter ;)

Ooooh jaaaa - bittebittebitte... ich befürchtete schon, einer der genialsten Bauberichte würde in der Versenkung verschwinden...
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 13. März 2005, 22:10:22
Spannender als ein Fortsetzungskrimi.

@ Murdoch
Mit welchem Programm erstellst Du Deine Vorlagen?

Falko
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2005, 22:25:15
@Falko

Mit AutoCad

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dannebrog in 14. März 2005, 09:41:03
Du hast mal so eben die Maschinen scratch-gebaut, da man sie durch die Luken ein bißchen sehen kann...?!  8o 8o 8o

Oh mann - :respekt: !
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Thorsten_Wieking in 14. März 2005, 10:42:32
@Murdock
danke für die Zeitauflistung.... wenn man das so liest, könnte fast geneigt sein, das auch mal auszuprobieren. Kann es sein, das Du mit CAD oder Ätztechnik etc. beruflich zu tun hast? Oder stammt das alles aus Deiner bisherigen Modellbauerfahrung?



Hast Du schonmal dran gedacht, Deine Zeichnungen an Eduard, Aires o.ä. zu verkaufen? Wäre einfach schade, wenn Deine Arbeits so "in der Versenkung" verschwinden würde.


Gruß
Thorsten
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 14. März 2005, 15:42:37
@Dannebrog

Nur nicht überbewerten.  Mehr als eine "optische Pfuscherei" ist das nicht, und so wirklich vorbildgetreu sind die Motoren ja auch nicht.  Aber wenn man den Raum leer ließe, sieht es immer nach einem billigen Plastikboot aus, egal wie aufwändig der Rest gestaltet ist. ;)    
 

@Thorsten

Mit diversen CAD- Systemen arbeite ich seit 13 Jahren. Nicht hauptberuflich, aber es ist ein wichtiges Werkzeug in meinem Job. Ich beherrsche die Software dadurch ziemlich gut. Ein Anfänger braucht man mit Sicherheit länger um Platinen zu zeichnen, wie ich sie hier verwende. Meine Ätzkenntnisse sind sogar 20 Jahre alt und stammen aus einer Zeit, als ich elektronische Schaltungen nachgebaut und später selbst entwickelt habe. Es gibt keine technischen Unterschiede gegenüber dem Ätzen von Modellbauteilen.  
Um diese Teile verkaufsfähig zu machen, müssten sie nochmals überarbeitet werden, da sie noch viele kleine Macken haben und einige Maße nicht richtig stimmen. Diesen Prototyp kan man nicht an den Mann bringen.
Die Teile verschwinden aber auch nicht in der Versenkung.  Da in der Kriegsmarine nach guter deutscher Tradition  fast alles genormt war , kann ich einen Teil der Zeichnungen noch für viele andere kleine Schiffe verwenden.

:winken: Murdock

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 15. März 2005, 13:04:16
ZitatOriginal von Murdock
@Falko

Mit AutoCad

:winken: Murdock

@Murdock

Alles klar !

Falko
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Bromex in 15. März 2005, 16:37:06
@Murdock

Da bleibt mir nur eines übrig: " KLASSE ":klatsch: :klatsch: :klatsch:

Du könntest dein Geld auch als Chirurg verdienen, nach der beschriebenen Methode des Motoreneinbaus.

In diesem Sinne
Tschaudi
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Starfighter in 15. März 2005, 17:05:10
BOH EY, also mehr fällt mir im moment wirklich nicht ein. wunderschöne arbeit, murdock!:P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 24. März 2005, 02:03:52
Letztes Update vor den Feiertagen  :D

Bautechnisch gab es in der letzten Woche nicht allzu viel neues, dafür habe ich viel Zeit in die fortlaufende Planung und in diverse Zeichnungen investiert. Nach 6 Tagen am Rechner wurde Platine Nr. 3 geätzt; hauptsächlich Teile für die Torpedorohre und viel Zubehör wie Abdeckungen, Rollen, Lüfterklappen usw.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Platine3.jpg)

Und wenn ich keine Lust zum Zeichnen hatte, habe ich mich als Herrgottschnitzer betätigt. Angefangen habe ich mit einem Schlauchboot. Die beiden zum S100 Bausatz gehörenden Flöße wollte ich nicht verwenden. Stattdessen habe ich mir eines der Schlauchboote vorgenommen, die zum Airfix-E-Boat gehören. Die anarchische Qualität des Airfix-Bootes ist wohlbekannt und deshalb war ein  massiver Materialabtrag erforderlich, um ein leidlich ansprechendes Schlauchboot zu erhalten. Vom ursprünglichen Gewicht von 1,77 gr. blieben am Ende noch 1,26 gr. übrig- knapp 30% Plastik fielen der Feile zum Opfer. Wahrscheinlich werde ich davon noch einen Abguss machen. Schlauchboote kann man ja immer wieder gebrauchen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Schlauchboot.jpg)

Die neuen Standlüfter an der Rückseite der Kajüte sind auch fertig. Im Gegensatz zu den runden S100 Tüten, hatten sie bei der S38-Klasse einen rechteckigen Querschnitt mit einem Kopfstück, das in zwei Ebenen um 90° umgelenkt wurde. Sie bestehen aus zusammengeklebten Sheetstreifen, die danach in Form gefeilt und geschliffen wurden. Zum Schluss wurde ein Lamellenblech auf den Einlass geklebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Luefter1.jpg)

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Luefter2.jpg)

Samstag war Ätztag, und von da an ging es wieder etwas voran. Zuerst habe ich ein paar kleinere Teile für das Ruderhaus und das Vorschiff gebogen und/oder eingebaut (Wellenbrecher, Navigationsraumleiter, Verblender usw.)

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Brunnenrand.jpg)

Danach habe ich mich mit meiner S100-Lieblingsbaugruppe beschäftigt: Den Torpedorohren. Was ich von diesen ärmlichen vier Teilen halte, habe ich schon letztes Jahr im S100-Baubericht geschrieben. Zur Erinnerung noch einmal ein Bild der Revellvariante eines Torpedorohres.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/S100Torpedorohr.jpg)

Damals habe ich die Baugruppe nur modifiziert - diesmal wollte ich Nägel mit Köpfen machen und ganz neue Rohre bauen. Leider gibt es nur wenige historische Fotos, auf denen man alle (nachbildbaren) Einzelheiten der Rohreerkennt, deshalb habe ich zusätzlich Bilder eines Klasse 140 Schnellbootes de Bundesmarine zu Rate gezogen, welches im Deutschen Schifffahrtsmuseum an der Pier liegt. Dieses Boot wurde in den 50er Jahren ebenfalls von der Lürssenwerft gebaut und weicht technisch kaum von den Kriegsbauten ab. Die Basis ist ein 8mm Messingrohr. Nachdem die Anbauteile gezeichnet waren, folgte wie schon beim Ruderhaus die Papiermodellprobe.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Torpedo1.jpg)

Was nicht passte wurde passend gemacht, und anschließend ins Blech geätzt. Von Revell verwendete ich die Domventile, den hinteren Verschluss und den Abschusszylinder. Der Rest besteht aus Plastik, Blech und Draht aus der eigenen Manufaktur.  Insgesamt besteht das Rohr aus 49 Teilen und hat mich 3 Tage Montagezeit und Nerven gekostet.  Auf Wunsch lege ich auch noch ein Centstück drunter . ;)

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Torpedo2.jpg)

Danach habe ich neue Seitenwände aus 0,25mm Kupferblech ausgeschnitten, passend abgewinkelt und mit Sekundenkleber an die Bordwand gepappt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Seitenwand.jpg)

Auf die Oberseite kam eine Abschlusskante (vorn das Podest für die Positionslampen) und auf die Innenseite eine Verstrebung aus geätzten Stäben. Der auf dem Bild zu sehende gespachtelte Bereich wird noch mit einer Blende verdeckt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Seitenwand_innen.jpg)

Backbord bin ich fast fertig und die Steuerbordseite kommt über Ostern dran. Und wenn man alle verfügbaren Brückenteile zusammensetzt, sieht das zur Zeit so aus.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Testmontage.jpg)

...to be continued

:winken:  Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 24. März 2005, 02:50:17
8o Der Hammer! Das Torpedorohr ist erste Sahne, da bitte ich wirklich mal um das obligatorische Cent-Stück. :1:

Ich hab irgendwo den Eindruck, Bausätze benutzt du nur noch als Appetitanreger und baust das Modell dann doch scratch nach. ;)

Schöne Grüße
Klaus

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 24. März 2005, 07:59:44
Da fällt mir eigentlich nichts mehr ein dazu.
Einfach unglaublich!
Eine kleine Frage hab ich allerdings;
wie gross ist und welche Stärke hat Deine Platine?

Gruß
Falko
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Scam_Hammer666 in 24. März 2005, 08:36:37
Meine Hochachtung Murdock, das ist Modellbau vom feinsten! Ich staune immer nur wieder. Vorallem Deine Ätzteile und das Torpedorohr ist der Hammer...:P
Grüsse Scamy:winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: polarscout in 24. März 2005, 08:57:53
Mensch Murdock, ich bin echt beeindruckt. 8o
Das mit den Ätzteilen sieht wirklich gut aus. Da kann man richtig neidisch werden, wenn man nicht über so Equipment verfügt und sich sowas nicht selbst machen kann. :rolleyes: Ich werd's wohl mit Plastiksheet probieren...
Kann man das Torpedorohr denn Öffnen? Zumindest würde ich das mal unterstellen. Nur genau wissen würde ich es gerne.

:winken: Polarscout
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 24. März 2005, 10:37:14
@KlausH

Ich hatte eigentlich gehofft, weniger Teile anfertigen zu müssen, aber watt mutt, datt mutt. Grundsätzlich empfinde ich ein durchschnittlich gutes Modell mit einen zusätzlichen PE-Satz als durchaus angenehm.  Und so einen aufwändigen Umbau mache ich sicher nur 1x pro Jahr.   Hier ist  das offizielle Größenvergleichsfoto für  Dich. Ein ziemlicher Brummer im Vergleich zu Taliskers 105mm-Mikroteilen ;)

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_4/Torpedo+cent.jpg)

@Falko

Das Ruderhaus ist aus 0,3mm Blech gebaut, der Rest aus 0,2mm.  Einige der 0,2mm Teile erscheinen mir im nachhinein als  zu dick. Da hätte ich besser 0,1mm nehmen sollen.

@polarscout

Nö, auch noch schwenkbare Scharniere machen, muß nicht sein. Ich habe aber noch die Ladevorrichtung aus dem WEM-Satz und überlege, ob ich beim  Steuerbordrohr  eine Nachladeszene baue, also Klappe auf und den Torpedo halb raushängen lassen. Ich könnte mir vorstellen, das das ein wenig "Leben" in so ein Standmodell bringt.

 

:winken: Murdock

edit:

@Falko

Ich bin Dir noch die Maßangaben schuldig. Die Bleche sind jeweils 150mm breit (Liefemaß) und ca 100mm hoch.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Thorsten_Wieking in 24. März 2005, 11:56:19
Murdock, ich bin mehr als sprachlos. Nicht nur, das ich mich das Thema Selberätzen interessiert, auch die Ausführung Deines Modells ist mal absolut genial. Gibt zu, Du hast ein paar 1/72 Werftarbeiter eingestellt. Wenn nicht, dann müßte ich mich ab sofort Grobmotoriker nennen.

Nur schade, das am Ende die ganzen Blechteile unter der Farbe verschwinden.

Gruß
Thorsten
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 24. März 2005, 12:55:46
@Murdock

wußte gar nicht, dass Du noch eines der 2m Cent Stücke übrig hattest.X(

Wenn ich Dein Bauvorhaben so sehe, sollte ich meine Versuche besser einstellen und nur Deine Fortschritte betrachten. Sieht absolut klasse aus.:respekt:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 24. März 2005, 13:16:02
Also mit AMS läßt sich DAS nicht mehr begründen!:2:
Und kommentieren läßt es sich auch nicht mehr. Selbst mir als Berufszyniker fällt da nichts Unsinniges mehr ein.
Ich überlege nur, ob ich Dir die Rechnung von meinem Kieferchirurgen schicke. Auf Dauer macht sich das nicht so gut, wenn laufend das Kinn auf die Tischkante schlägt.:D  ...doch was Unsinniges gefunden.... ;)
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 24. März 2005, 14:10:29
Murdock also wirklich, dass ist der wahnsinn. Ich wollt mich eigentlich erst gegen ende melden, aber was du da so hinzauberst ist der absolute wahnsinn. Mir macht das Modellbauen sehr viel Spaß, aber wenn man das sieht fragt man sich wofür eigentlich. Hoffe echt nur das du so weitermachst, und alle was davon lernen können. Echt Klasse :respekt:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 24. März 2005, 18:20:40
ZitatOriginal von Murdock
@KlausH

Ich hatte eigentlich gehofft, weniger Teile anfertigen zu müssen, aber watt mutt, datt mutt. Grundsätzlich empfinde ich ein durchschnittlich gutes Modell mit einen zusätzlichen PE-Satz als durchaus angenehm.  Und so einen aufwändigen Umbau mache ich sicher nur 1x pro Jahr.   Hier ist  das offizielle Größenvergleichsfoto für  Dich. Ein ziemlicher Brummer im Vergleich zu Taliskers 105mm-Mikroteilen ;)

...

Jetzt bin ich wirklich beeindruckt! 8o

Reife Leistung!

Schöne Grüße :winken:
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 25. März 2005, 19:24:22
In eigener Sache:

Ich habe in den letzten Tagen mehrere Kaufanfragen für die Umbauteile des S-100 zum S-38 bekommen.  Das ehrt mich sehr und ist eine schöne Bestätigung für meine Arbeit.

Ich möchte deshalb ganz deutlich darauf hinweisen, dass viele der geätzten Teile fehlerhaft sind und sehr viel manuelle Nacharbeit erforden. Bei einigen stimmen die Abmessungen nicht, bei anderen sind die Konturen und/oder Knicklinien ungünstig bzw. zu kompliziert gewählt. Die Teile sind Prototypen, und ohne eine Überarbeitung der Zeichnungen sind sie grundsätzlich nicht verkaufsfähig. Ich notiere  zwar bei der Montage alle auftretenden Fehler und Probleme, für eine Revision habe ich aber im Moment nicht die Zeit.

Desweiteren stelle ich sie hobbymäßig in relativ aufwändiger Handarbeit  mit dem klassischen Amateurequipment her. Die Qualität der Bauteile erreicht bezüglich Konturschärfe, Unterätzung und Deckungsgleichheit der beiden Belichtungsmasken bei weitem nicht das Niveau industriell gefertigter PE-Sets.

Aufgrund der bisher geringen Anzahl von Nachfragen und der oben genannten Gründe ist es zur Zeit nicht möglich die Platinen in marktüblicher Qualität herzustellen und zu einem halbwegs attraktiven Preis anzubieten.

Sollte  ich mich entscheiden eine überarbeitete Kaufversion anzubieten, werde ich euch  natürlich frühzeitig informieren.
Ich hoffe, ihr habt Verständnis für  diese Entscheidung.

Gruß
Murdock


   
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 10. April 2005, 13:51:16
Sonntag- Updatetag ;)

Mit geringer Verzögerung geht´s weiter im Baubericht. Nichts Großes diesmal, dafür aber recht ausführlich. Bei der englischen Firma White ensign models  (WEM) habe ich mir den Bausatz für die 40mm Boforsflak gekauft, die bei den späten S38-Booten auf dem Heck stand. Hier ist mal ein Originalfoto dieser Kanone.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/40mmBoforsKM.jpg)

Der Bausatz enthält diverse  Weißmetallteile für das Geschütz, die Lafette, den Höhenrichtkranz mit angegossenen Ausgleicherfedern und einem Sockel, sowie eine geätzte Messingblechplatine.  Auf ihr befinden sich der Tragrahmen, zwei Sitze, die Höhen- und Seitenrichtkurbeln, Fußstützen/Feuerpedal, ein Schutzgitter, die Visiereinrichtung und die Rutsche für den Hülsenauswurf.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/WEMBofors.jpg)

Obwohl WEM für ihre hochpräzisen PE-Sets berühmt ist, gehört dieser Bausatz nicht unbedingt zu den Meisterwerken des Unternehmens. Die Weißmetallteile besitzen relativ viele Grate und eine unebene, körnige Fläche. Die Formen sind sehr einfach gehalten und viele (durchaus gießfähige) Details fehlen.

 
(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/BoforsFehler.jpg)

Besonders das Geschützrohr enttäuscht. In Bereich A fehlen auf beiden Seiten die Schlitze der  Vorholfedern, im Bereich B ist der Guss sehr fehlerhaft und im Bereich C ist der Lagerzapfen nicht vollständig gegossen. Darüber hinaus sind die Seitenführungen der Munitionszuführung mit einem Quersteg verbunden und weder die Rohrmündung noch die Patronenzuführung sind ansatzweise geöffnet.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/BoforsLager.jpg)

Ich habe zunächst die Lagerzapfen entfernt und das Verschlussteil durchbohrt, um eine 2,5mm Messingachse einzusetzen. Der Mündungsfeuerdämpfer und das Rohrende wurden aufgefräst und der  Quersteg im  Patronenhalter entfernt.  Fehlendes Material wurde mit Lötzinn aufgefüllt und in Form gefeilt.
Dabei habe ich mich zum x-ten Male über die pixelige und unebene Oberfläche des Waffengehäuses geärgert, dass in Wirklichkeit absolut glatt war. Außerdem sind  beiden Seiten identisch dargestellt, obwohl die Waffe nur auf der linken Seite einen Sicherungshebel und einen Deckel zum Verschlussblock besaß. Die abgebildete rechte Seite war fast völlig glatt.
Der Hülsenauswurf der 40mm-Bofors befindet sich auf der Gehäuserückseite. Die ausgeworfene Hülse wird durch ein Leitblech in eine Rutsche befördert, die unter der Lafette hindurch führt und an der Vorderseite der Kanone endet. Der auf dem Bild erkennbare ,,Wurmfortsatz" soll dieses Leitblech darstellen.

 (http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/BoforsVerschluss1.jpg)


Das alles fand ich sehr unbefriedigend und deshalb habe ich zuerst die Seitenteile plan gefeilt und passende Blechplatten aufgeklebt. Anschließend habe ich das angegossene Leitblech entfernt und durch zwei Blechplättchen und etwas Kupferdraht ersetzt. Zum Schluß wurden in die Rohrführungshülse beidseitig zwei längliche Schlitze gefräst, durch die man bei der echten Waffe die Vorholfeder sehen kann (das Foto wurde vor dem Fräsen gemacht). An der seitlichen Patronenführung kann man auch sehr gut  die unebene Gußoberfläche erkennen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/BoforsVerschluss.jpg)

Zeitgleich habe ich mich mit dem Höhenrichtkranz auseinandergesetzt. Die Zähne sind unglaublich groß gegossen und ich habe nicht verstanden, warum sie dem Bausatz nicht als Ätzteil beilagen. Das Weismetallteil beherbergt aber noch ein viel größeres Problem: Die Ausgleicher.  Das sind die beiden Rohre, die beidseitig des Richtkranzes etwas schräg angegossen sind (weiter oben auf dem 2. Bild noch vollständig zu sehen) . In diesen Rohren befindet sich ein unter Federvorspannung stehender Kolben, der das Anheben des Rohres erleichtert und das Absenken bremst. Aufgrund ihrer Lagerung stehen diese Rohre fast immer horizontal (bis auf eine geringe oszillierende Auf-/Abbewegung), egal wie hoch das Rohr gerichtet wird. Da beim Bausatz aber Rohr, Richtkranz und Ausgleicher ein einziges Teil sind, muss das Rohr so in die Lafette geklebt werden, dass es nur ca 15° nach oben zeigt. Das war mir entschieden zuwenig, und da außerdem die Befestigungspunkte falsch waren, habe ich die Rohre entfernt und aus Draht und Rohrstücken Nachfertigungen gebaut, die ich nur an der Lafettenvorderseite befestigt habe. In Verbindung mit der neuen Lagerachse kann das Rohr nun beliebig steil angestellt werden

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Ausgleicherbau.jpg)

Auch die Lafette kam nicht ungeschoren davon. Unterhalb des Höhenrichtgetriebes musste eine Menge Material zwischen den Wangen entfernt werden. Die Getriebedicke wurde reduziert und vorne wurde der Zinnwulst ( soll das Ende der Hülsenrutsche sein) abgefeilt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Lafettenbau.jpg)

Der Rahmen, der die Bedienmannschaft trägt wurde bei WEM als PE-Teil entworfen. Er ist ganz ordentlich gemacht, aber so sehr ich Ätzteile für flächige Teile mag, so sehr sträuben sich meine Nackenhaare, wenn ich Rohre oder Stangen aus dem flachen Zeug bauen soll. Und besagter Rahmen bestand nun einmal aus Stahlrohr. Also habe ich einen neuen Rahmen aus 1mm Stahldraht gelötet, die Plattformen vom WEM-Teil abgetrennt und auf meine Drahtkonstruktion geklebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Rahmenbau.jpg)

Diese Problematik (Flaches Ätzteil zur Rohrdarstellung) hat mich dann auch konsequent weiterverfolgt, denn als nächstes waren die Richtkurbeln an der Reihe. Als Ersatz für die platten PE-Teile benutzte ich 0,4mm Draht, 0,8mm Rohr und kurze Messingstreifen. Die Bilder sind weitestgehend selbsterklärend. Zu Bild 5: Nachdem die ersten drei Teile verlötet sind müssen sie gekühlt werden, wenn der zweite Handgriff angelötet wird, sonst fällt alles wieder auseinander. Ich wickle dazu ein Stück nasses Papiertaschentuch um die bereits fertig gelöteten Teile. Zu Bild 6: Nach dem Löten sehen die Kurbeln noch ziemlich grobschlächtig aus. Danach glätte ich sie mit einer Polierscheibe. Vorausgesetzt, das Lot ist richtig ins Innere geflossen, kann das außen sichtbare Lötzinn komplett  entfernt werden, ohne das dadurch die Verbindung geschwächt wird.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Griffbau.jpg)

Um den Sitzschalen für die beiden Schützen das erforderliche körperbetonte Profil zu geben, habe ich mit Hilfe eines Kugelfräsers erstmal ich eine Mulde in ein Holzstück gefräst (Bild 1). Die Sitzschale wird dann über diese Vertiefung gelegt, und mit einem Stahlstift (Nagel/Bohrerschaft etc.) der am Ende halbkugelig geschliffen ist, drücke ich den Blechsitz in die Vertiefung (Bild 2). Den Stift führe ich dabei  in immer kleineren Kreisen vom Sitzrand zur Sitzmitte, und so  entsteht nach und nach eine faltenfreie Kalotte (Bild 3).  Um die beiden Schalen für die Oberschenkel zu formen, habe ich eine Messerklinge schräg in einen Klemmhalter gespannt, die Sitzfläche darüber gelegt und so lange gegen die Klinge gedrückt, bis eine ausreichend tiefe Kerbe ins Messingblech gedrückt war (Bild 4+5). Anschließend wurden die Rundungen   noch einmal nachgerichtet. und die Rückenlehne über einem Bohrerschaft in  Form gebogen. Die Verbindungsstange zum Hauptrahmen habe ich zum Schluss abgeschnitten und durch ein Stück Draht ersetzt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Sitzbau.jpg)

Danach entstanden die Figuren für das Kanönchen.  Am liebsten benutze ich eine Figur, die ich vom alten Aifix Schnellboot aus Zinn nachgieße. Aufgrund der abgespreizten Arme und Beine ist sie sehr vielseitig einsetzbar (Bild 1).  Damit sich dieser ,,Universal soldier" hinsetzt, säge ich ihm erst einmal beide Beine ab (Bild 2). Außerdem wurde der Kopf entfernt, um später eine behelmte Visage aufzusetzen. Die beiden Teile werden dann mit der ,,3. Hand" neu ausgerichtet und zusammengelötet (Bild 3). Um die Schienbeine anzuwinkeln, reicht es aus, sie mit einer Zange vorsichtig nach unten zu biegen (Bild 4). Beide Arme sind noch seitlich vom Körper abgespreizt und müssen nach vorn gebogen werden. Dazu säge ich einen Keil aus der Achselhöhle heraus und drücke den Arm einfach an den Oberkörper (Bild 5). Der linke Arm ist bereits angelegt, rechts kann man den ausgesägten Bereich erkennen. Die dabei entstehenden Spalte und kantigen Stellen fülle ich mit 2k-Modelliermasse (Magic sculp) auf. Dann müssen nur noch Schulter- und Ellebogengelenk mit Hilfe einer Zange so gebogen werden, dass beide Hände an den Richtkurbeln aufliegen. Zum Schluss wird ein neuer Kopf montiert (hier WK2-Infantrie von Revell) und die vorher fertig gestellten Sitze werden angeklebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Figurenbau.jpg)
 
Die dem Bausatz beiliegende Auswurfrinne der Munitionshülsen war fehlerhaft geätzt und entsprach mit ihrem rechteckigen Querschnitt auch nicht dem Vorbild. Um ein brauchbares Ersatzteil herzustellen, wurde zunächst ein Stück Messingrohr weichgeglüht. Dadurch lässt es sich wunderbar biegen ohne einzuknicken. Mit einer Minibohrmaschine  habe ich anschließend die Innenseite aufgeschliffen und die Seitenwände mit einem Stahlstift, den ich in der Nut hin- und her gezogen habe, aufgebogen. Zum Schluss wurden die Grate entfernt und aus Blech und Draht kleine Befestigungsplatten angeklebt.



   
 (http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Huelsenrinne.jpg)

Fast fertig. Als letztes wurden die Visiere überarbeitet. WEM liefert auch hier ein flach geätztes Teil um Rohre darzustellen. Der Umbau ist vergleichsweise einfach. Der Visierträger wurde aus 1 mm und 0,8 mm Messingrohr zusammengeklebt, und vom geätzten Visier wurden alle brauchbaren Elemente abgetrennt und an die Rohre geklebt, wobei sich aus den überzähligen Restteilen noch ein paar nette Halteklemmen herstellen ließen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Visierbau.jpg)

 Dann konnte endlich mit der Montage der Waffe begonnen werden. Bis auf die Soldaten in ihren Sitzen (die wurden separat angemalt und ganz zum Schluß angeklebt) wurden alle Teile mit Sekundenkleber zusammengefügt. Der abgebildete Sockel war allerdings nur eine Interimslösung (gehört zum Bausatz).

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/BoforsVormontage.jpg)

Auf den Schnellbooten stand die Waffe auf einem runden Holzpodest, und die Lafette war auf einem Säulenflansch befestigt, der tief in den Bootsrumpf ragte. Ursprünglich wollte ich das Podest aus Blech ätzen, aber das wäre zu flach geworden und hätte zu gleichmäßig ausgesehen. Deshalb habe ich eine Papierschablone gezeichnet und das Podest aus Evergreenleisten zusammengeklebt. Eine exakt runde Form erhält man, indem man eine Achse im Kreismittelpunkt befestigt und das Podest vorsichtig an einem Fräser entlang dreht. Als Abschlussleiste wird einfach ein Streifen Evergreen hochkant um das Podest gelegt und verklebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Podestbau.jpg)

Danach wurden alle Teile lackiert, die Besatzung hinzugefügt und die Munition eingesetzt (1mm Messingdraht). Einen dummen Fehler habe ich beim Anbau der Fußpedale gemacht. Ich hätte damit warten sollen bis die Figuren montiert sind, damit sie richtig an deren Füßen anliegen. Dadurch, dass sowohl die beiden Schützen an den Kurbeln, als auch die Pedale in ihren Positionen festgelegt sind, hängen die Füße der Richtschützen jetzt ca. 1mm in der Luft.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/Boforsfertig.jpg)

Soweit ich das abschätzen kann, war dies die letzte aufwändige Komponente des Bootes, und mit den nächsten Bauschritten komme ich hoffentlich etwas schneller voran.
Und bei aller Liebe zu WEM PE-Parts: Diesen Kanonenbausatz kann ich absolut nicht empfehlen. Mit dem alten Airfixbausatz  ,,40mm Bofors gun + Morris tractor" der ungefähr genauso teuer ist, ist man garantiert besser bedient.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_5/AirfixBofors.jpg)


to be continued....

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 10. April 2005, 13:54:35
Watt´n Update 8o

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Talisker in 10. April 2005, 13:58:32
Hi Murdock,

das ist wiedermal unglaublich beeindruckend was Du selbst aus beschränktem Zubehör bastelst! 8o
Man sieht auch sehr schön die Grenzen von Fotoätzteilen. Bei den großen Maßstäben (für Schiffe ;) ) wie 1/72 kommen PE-Teile für voluminöse Bauteile wie Rohre etc. einfach nicht mehr in Frage!
Allein wegen der Gußfehler hätte ich allerdings die Bofors an WEM zurückgeschickt...

:winken:
Talisker
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Starfighter in 10. April 2005, 14:10:12
perverso!8o:D  aber scharf, gefällt mir sehr gut!:P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 10. April 2005, 14:23:30
-gesehen
-gelesen
-genehmigt, Herr Baurat

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Burkhardt in 10. April 2005, 15:07:43


Löle Murdock,

ja bei Schiffen in 1/72 muss man schon etwas anderst an das Thema rangehen! Die Bauteile von WEM sind auch wenn ich mir den Bericht auf Modellversium (http://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=591) von der 2cm Doppelflak anschaue sind dann doch eher schlechtere Quallität. Auch wenn der Martin bestimmt eine der besten Abgüsse erhalten hat so deckt sich das doch mit deiner Beschreibung.

Zu deinen Umbauten kann ich Dir nur Gratulieren:klatsch: :klatsch: auch wenn die Figuren nicht das richtige Maß haben, die entscheidung für runden Bauteile anstelle der Ätzteile war ganau die richtige.

Gruß
Burkhardt
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 10. April 2005, 15:08:00
Ach du grüne Neune, dass ist mal wieder der absolute Wahnsinn. Eigentlich bräuchte man den Text nicht lesen, weil die Bilder einen schon sprachlos stimmen. Mal wieder meinen vollen RESPEKT!!!!
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. April 2005, 16:19:19
Hi Murdock,

das sieht absolut super aus. Wirst Du bei den ganzen Umbauarbeiten bis Wilnsdorf überhaupt noch fertig ;)
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dude in 10. April 2005, 17:27:37
Oh Herr, ich bin unwürdig.

Unwürdig, nur auf die Idee zu kommen jemals wieder einen Bausatz auch nur in die Hand zu nehmen um ihn zu bauen...

Sieht toll aus.:P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 10. April 2005, 17:36:25
ZitatOriginal von Dude
Oh Herr, ich bin unwürdig.

Unwürdig, nur auf die Idee zu kommen jemals wieder einen Bausatz auch nur in die Hand zu nehmen um ihn zu bauen...

Finde ich auch, Steffen.

Wat haste den so für Bausätze? Must Du jetzt ja unbedingt loswerden. Hat ja sowieso keinen Sinn mehr :D

Angebote bitte per PN :santa:

Ulf
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 10. April 2005, 17:49:25
ZitatOriginal von Spritti Mattlack
ZitatOriginal von Dude
Oh Herr, ich bin unwürdig.

Unwürdig, nur auf die Idee zu kommen jemals wieder einen Bausatz auch nur in die Hand zu nehmen um ihn zu bauen...

Finde ich auch, Steffen.

Wat haste den so für Bausätze? Must Du jetzt ja unbedingt loswerden. Hat ja sowieso keinen Sinn mehr :D

Angebote bitte per PN :santa:

Ulf

:8:

Jetzt durchschaue ich endlich diesen Modellbauwahnsinn! Das Ganze ist eine kollektive Verschwörung um günstig an neue Modelle zu kommen.
Ich wusste immer, kein Mensch baut sowas nur einfach so.....:D
Steffen, bleib stark und halt die Kästen fest!
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dude in 10. April 2005, 18:45:50
Ulf, so ein 40 ft. - Container voller Bausätze passt aber nicht so einfach an die Anhängerkupplung...und von Siegen bis Berlin isses VERDAMMT weit.:D

Werd mal mit Peter reden; ein Easykit sollte auf jeden Fall für dich drin sein...X(
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 10. April 2005, 23:01:38
Ein paar Steckbausätze haben wir immer übrig :D

Aber wenn ich mir diesen "Wahnsinn" hier so ansehe,  werde ich mich gemeinsam mit Spritti über den Basteltischbestand hermachen.....

:winken: Peter
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kat5691 in 11. April 2005, 19:53:45
@Pacific Strafer

Ich find die Steckbausätze solltet Ihr Murdock geben nur um zu sehen was er daraus
zaubert.

@Murdock
8o :klatsch:

:winken:Ulrich
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 11. April 2005, 19:59:27
ZitatOriginal von kat5691
@Pacific Strafer

Ich find die Steckbausätze solltet Ihr Murdock geben nur um zu sehen was er daraus
zaubert.

@Murdock
8o :klatsch:

:winken:Ulrich

kat5691, willst Du uns endgültig in die Verzweiflung treiben? Ich will gar nicht wissen was Murdock aus `nem Steckbausatz macht :2: :2:

...schon wieder Panik kriegen..........:D
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kat5691 in 11. April 2005, 20:17:57
@heavytank

FEIGLING.X(

:winken:Ulrich
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kat5691 in 11. April 2005, 20:19:17
:santa:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 11. April 2005, 21:13:15
Is ja interessant. Erst durchkreuzt Heavy meine Pläne bzgl. Steffens Container und der Ulli gönnt mir nicht mal ´nen Steckbausatz. Als wäre es weniger interessant zu beobachten, wie ich den zerlege. :D

Pah, dann eben nicht. (Voll die Schippe zieh)

Sorry Murdock *dummi*

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 12. April 2005, 13:39:57
Sorry Jungs,
aber Steckbausätze kann ich nicht. Ich breche immer die Laschen und Clips ab.

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Nihon Kaigun in 12. April 2005, 14:04:08
@ Admins,

könnte dieser Threat bitte in den geschlossenen Mitgliederbereich verlegt werden?


Zum einen soll das Forum sicher auch Anfänger locken
Zum anderen gibt es ja die FSK-Richtlinien. Gibt es nicht auch eine, nach der auch AMS-fördernde Bauberichte der Öffentlichkeit nicht zugänglich sein dürfen? Wir wollen ja nicht, dass das Forum geschlossen wird. :D (ist natürlich totaler Blödsinn - bitte weitermachen!)


Nicht für Ungut, Murdock. 1/72 war vor deinen Bauberichten eine Überlegung wert. Ich bleibe lieber bei 1/700...


Gruß

Nihon Kaigun
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Scam_Hammer666 in 18. April 2005, 01:09:11
Hi Murdock,
ich hab da mal eine Frage zum Schnellbootweiss. Welche Farben verwendest Du und in welchen Mischverhältniss mixt Du Sie  an?
Grüssla Scamy:winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 18. April 2005, 23:55:28
Hi Scam,
Mh, Schnellbootweiß... Die Farbe der Mystiker. Ich kenne niemanden, der  eine wirklich verbindliche Quelle für die Zusammensetzung dieser Farbe hat. Vielleicht irgendwo in den Gewölben von Agfa, Bayer oder Hoechst. Alten Farbaufnahmen kann man nicht trauen und den Kontrastwerten von s/w-Fotos erst recht nicht.  

Schnellbootweiß ist definitiv  Weiß gewesen und nicht Hellgrau.  Von Colorcoat (WEM) gibt es ein Schnellbootweiß, das mit einen hellen Blau/Grau gebrochen ist.  Mir ist es allerdings schon zu dunkel, da Colorcoatfarben (angeblich) den Originalfarbtönen 1:1 nachempfunden sind und ich als Glaubenskämpfer des Scale-Effekts eher zu helleren Farben tendiere. Ich mische den Farbton ganz pragmatisch. Ich nehme Humbrol 34 (Weiß) und mische nach gusto ein paar Tropfen Humbrol 103 (Matt Cream) unter um so eine Art "Altweiß" zu bekommen. Nach dem washing sieht das ganz ansprechend aus.  Beim aktuellen S38 spielt  die weiße Farbe allerdings nur eine untergeordnete Rolle, da das Boot eine Tagestarnung bekommt .
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 11. Juni 2005, 00:28:45
Nach längerer Zeit gibt es wieder ein Update, heute einmal mit Erfahrungen der unangenehmen Art, dem Lackieren des Ruderhauses. Der Rohbau stand bereits eine Weile und als vorbereitende Maßnahme wurde er lediglich entfettet.
Als erste Dummheit habe ich mit dem Lackieren der Innenseiten begonnen - Humbrol 33 (schwarz). Da man diese Arbeit nur mit einem Pinsel durchführen kann, hätte ich sie problemlos als letztes durchführen können. Nachdem aber alle Innenseiten schwarz waren, war ich gezwungen die Türen und Fenster abzukleben, bevor ich die Außenseiten lackieren konnte. Wer keine Arbeit hat, der macht sich eben welche :D

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine01.jpg)

Die nächste Dummheit: Ich habe versäumt einen Haftgrund aufzutragen. Ohne Vorwarnung habe ich eine Schicht Humbrol Weiß gesprayed. Die Farbe deckte gut, aber aufgrund des fehlenden Haftgrundes platzte der Lack an einigen Stellen durch grobes Herumhantieren wieder ab. Mein Rezept dagegen: Anschleifen, entfetten und eine weitere Schicht Weiß lackieren. Und nun folgte Dummheit Nr. 3, auch bekannt als Rush-painting. Ich habe nachts um 2 lackiert, angeleuchtet von einem kleinen Halogenstrahler und die Farbe Pi x Daumen verdünnt. Dieser 2te Auftrag ist  dann auch gründlich danebengegangen. Die blanken Stellen waren abgedeckt, aber die Oberfläche erinnerte jetzt stark an maßstäblich verkleinerten Rauhputz.


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine02.jpg)

 Kein Problem, sagte ich mir, das hattest Du schon vor 20 Jahren als Du Dein erstes Auto lackiert hast. Und dann leitete ich Dummheit Nr. 4 ein. Ich füllte die Airbrush mit Lesonal Multi Thinner short, einer recht scharfen Verdünnung für 2k-Autolacke. Damit nebelte ich die Kabine ein, damit die oberste Farbschicht wieder angelöst wird und verläuft. Beim Autolackieren geht das, wenn alle Lackkomponenten aufeinander abgestimmt sind. Beim Modell kann es schon einmal passieren, dass die Verdünnung bis auf´s Metall durchschlägt und alle Lackschichten abhebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine03.jpg)

Das Ruderhaus wanderte danach direkt ins Verdünnungsbad und wurde von allen Lacksünden reingewaschen. Da es sich abzeichnete, dass das Boot bis zur Ausstellung in Wilnsdorf nicht fertig wird, habe ich jeden weiteren Lackierversuch zurückgestellt und nur die hinteren Lüftungskästen angeklebt. (Die hätten eigentlich schon vor dem ersten Lackieren werden müssen, hatte ich aber versäumt - so gesehen: Dummheit Nr. 5)

Nach Wilnsdorf wagte ich mich wieder ans Ruderhauslackieren und ich entschied mich diesmal die Fenster vor dem Lackieren einzubauen, da ich mit Einbauproblemen durch die Dicke der Lackschicht rechnete.  Prinzipiell sieht die Fensterkonstruktion so aus

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Fenstergrafik.jpg)

Die Wand ist 0,3mm dick und die Fensteröffnung besitzt eine eingeätzte umlaufende Absenkung in die das Fenster (Folie) eingelegt und verklebt wird. Ätztechnisch bedingt ist diese Nut ca. 0,15mm tief. Darüber wird dann der Scheibenrahmen geklebt, und wenn man alles richtig macht, sieht man nur eine astrein saubere Scheibe und keinerlei Klebstoffreste. Es gab zwei Probleme. Die Nut habe ich nur 0,5mm breit angelegt. Aufgrund von Unterätzungen und eines minimalen Versatzes der Belichtungsmasken war diese Nut an manchen Seiten nur gar nicht vorhanden, an anderen nur 1-2/10mm breit. Das zweite Problem betraf die Folie. Die dünnste,die ich auftreiben konnte war 2/10mm dick und ragte somit bereits 5/100mm über die Seitenwände hinaus. Und so habe ich befürchtet, das die schmalen Rahmen vollends verschwinden, wenn ich sie überlackiere und dass die Folie noch höher aus dem tiefer liegenden Rahmen herausragt. Ich bin  folgendermaßen vorgegangen. Die Hütte wurde mit Tamiya Metall Primer grundiert.

Kurzes Intermezzo:

Ursprünglich wollte ich zum Grundieren Mr. Metal Primer von Gunze nehmen. Nachdem ich die Dose gekauft hatte, las ich in diversen Foren (Das Japanisch auf der Dose verstehe ich nicht richtig), das man Mr. Metall Primer auch als abschließenden Schutzlack verwenden kann – ergo: Das Zeug ist farblos. Kurz darauf bekam ich eine Dose Tamiya Metal Primer in die Finger, und darauf stand: ,,Gut deckendes Grundierspray..." Außerdem verleitete mich die weiße Farbe der Dose anzunehmen, dass es sich um weiße Grundierung handelt Und wenn man weißen Lack  auf Messing auftragen will freut man sich natürlich, wenn schon die Grundierung das Metall weiß abdeckt. Ich hab dann doch etwas sparsam geguckt, als sich die Tamiyagrundierung  völlig farblos auf´s Modell legte. Soviel zum Thema ,,Gut deckend"  

Weiter im Text:

Anschließend habe ich die Fenster ausgeschnitten und in die Öffnungen geklebt. Dann wurden die Rahmen aus dem PE-Rahmen geschnitten, weiß lackiert und auf die Fensterscheiben geklebt. Dieses  ,,Pre-Painting" der Rahmen war notwendig, da ich die Innenseiten der Rahmen nachträglich nicht sauber hätte lackieren können. Hier sind sie noch einmal in Reih und Glied:


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Rahmen1.jpg)

Die Scheiben wurden dann mit Flüssigmaske abgedeckt und da das Boot ein Tarnmuster bekommen soll wurden die beiden Türen mit einem Hauch Sekundenkleber in geschlossener Stellung angeklebt. Mein Vertrauen in Humbrol-Weiß war noch immer gestört da ich bereits eine Tamiya-Grundierung benutzt habe, habe ich auch mit Tamiyafarben weiterlackiert (ist darüber hinaus auch ein weißeres Weiß und besser pigmentiert und hat eine glattere Oberfläche und trocknet schnell und stinkt nicht....eigentlich nur Vorteile ;)  ) und war mit dem Ergebnis  sehr zufrieden.

Das Tarnmuster, das ich dem Boot geben wollte hab ich dieser Grafik aus einer russischen Publikation entnommen (btw: Versteht jemand russisch und kann den Text übersetzen ? )

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/S38Tarnung.jpg)

Die Farben sind etwas zu knallig aber aus anderen Quellen geht hervor, das die Farbtöne Hellgrau, Graublau und hellbraun verwendet wurden.
Um dorthin zu kommen, habe ich zunächst freihand graue, graublaue und ockerfarbene Längsstreifen auf die Außenflächen lackiert.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine04.jpg)

Innerhalb der farbigen Felder habe ich danach Flüssigmaske aufgetragen und versucht das Streifenmuster der Grafik halbwegs nachzuempfinden.  

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine05.jpg)

Danach wurde die komplette Kabine erneut weiß lackiert. Bereits während des Lackieren  zeigte sich, das zum Überdecken der farbigen Bereiche eine sehr dicke Lackschicht erforderlich war. Langsam verschwanden die Nieten unter einem weißen Lackfilm. Ein dunkelgrauer Zwischenlack wäre hier wahrscheinlich angebracht gewesen.
 
(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine06.jpg)

Das Abziehen der Latexmasken wurde dadurch zum Geduldsspiel. Im Gegensatz zu angetrockneten und elastischen Enamelschichten wird Acrylfarbe recht schnell hart und spröde, und so war es kaum möglich einen Latexflicken in einem Stück abzuziehen. An einigen Stellen brach die weiße Farbe an den Rändern aus.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine07.jpg)

Das Endergebnis hat mich dann ziemlich entsetzt: Viel zu wenig Streifen, viel zu harte Kontraste, viel zu bunt und die weiße Deckschicht ist zu dick. Die Lösung für diese Anhäufung von Unzulänglichkeiten heißt Spiritus maximus.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_6/Kabine08.jpg)

Mehrtägiges Einlegen in Spiritus löst übrigens auch wieder Cyanacrylat-Verklebungen (jedenfalls bei meiner Kabine). Mittlerweile ist der Korpus wieder blank, die meisten Anbauteile sind abgefallen, alle Fenster und Rahmen entfernt und nächste Woche wird er neulackiert und zwar in einem neutraleren Tarnmuster.

Und wenn´s zeitlich bei mir passt, gibt´s schon morgen wieder eine Erfolgsstory vom S38 Bau.

...to be continued

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Alex in 11. Juni 2005, 05:27:05
au Sche... :2:

schade, so etwas lesen zu müssen. Das mit der Farbe ist hart, solch traurige Bilder habe ich im Modellbau noch nie gesehen.  Aber das wird schon noch, da muss ich mir keine Sorgen machen!

Alex
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 11. Juni 2005, 05:44:59
Au mann. Das tut ja richtig weh. Und dann gleich wiederholt.

Auf der anderen Seite, ist das mal wieder ein Paradebeispiel dafür, das alle nur mit Wasser kochen. Das Ergebnis nach dem Besprühen mit Verdünnung hat einen ganz eigenen Charme.

Was mich dann aber doch etwas verwundert, ist das Ausmaß der Aneinanderkettung von vermeintlichen Fehlern. Da Frage ich mich dann schon, wo Du derzeit mit Deinen Gedanken bist.

Nebenbei bemerkt. Toll, welch`epochalem Ereignis ich doch beiwohnen durfte, welches jetzt zur Zeitrechnung herangezogen werden kann. Ich sage nur: "...vor Wilnsdorf...., ...nach Wilnsdorf..." :D

Jetzt wird´s aber Zeit für wahre Fortschritte.....;)

Spritti (Tag 13 n. Wilnsdorf) :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 11. Juni 2005, 06:27:35
Mannmannmann, wenn´s schiefgeht, dann aber richtig... Ich hoffe, du läßt dir den Spaß trotzdem nicht verderben.

Deine Beschreibung ruft übrigens mal wieder eine meiner modellbauerischen Urängste auf den Plan: Man hat ein schön gebautes Modell, ist glücklich und zufrieden - und versaut dann die Lackierung... Gottseisgedankt blieb ich bisher von einem GAU dieser Dimension verschont.

Finde ich übrigens toll, daß du uns das so ausführlich schilderst; das hilft mit Sicherheit vielen, ähnliche Fallstricke zu umgehen.

Schöne Grüße
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 11. Juni 2005, 09:16:24
@alex

Es ist nur eine vermuckste Lackierung. Würde es sich um ein Polystyrolteil handeln wäre ich auch nicht so "experimentierfreudig". Ich hätte den Lack angeschliffen und eine neue Schicht drübergelegt.und hätte niemals zu Autolack-Verdünnung gegriffen. Aber so, schmeiß ich das Teil ins Lösungmittel und wische den alten Lack einfach wieder ab.

@Spritti

Ich bin der letzte, der behauptet "Fehlerfrei" zu sein und mit solchen Postings hoffe ich, das auch glaubhaft untermauern zu können. Andererseits: Solche Mißerfolge sind sehr lehrreich und brennen sich regelrecht ins Hirn. Erfahrenes Wissen hat eben eine ganz andere Qualität als angelesenes Wissen. Und ich habe ja wirklich eine Mengel gelernt:

Gunze Haftgrund ist transparent
Tamiya Haftgrund ist transparent
Spiritus löst nach Tagen CA-Verklebungen
Spiritus unterwandert nach längerer Zeit  Alkydharzlacke und löst sie flächig ab
Humbrol verträgt sich nicht mit Lesonalverdünnung
Spiritus verliert mit der Zeit seine Wirksamkeit (Vielleicht lösen nur die leicht fllüchtigen Alkohole den Lack)

Fortschritte gibt es dann heute Nachmittag. Aber als  Wilnsdorfgeschädigter kennst Du sie bereits ;)

@Klaus

Spaß verderben ? Nö, kein Gedanke. Wie ich oben schon schrieb: Es ist alles reversibel. Aber man erkennt deutlich: Die schönsten Plastik- und PE-Teile verpuffen wirkungslos, wenn man die Lackierung versaut. Ein sauber ausgeführter Anstrich wird imho immer das A&O eines Modells sein.


 
:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 11. Juni 2005, 11:08:32
Heftig aber heilsam!!!

Hier kommen echt Urängste wieder hoch, aber solche Berichte helfen den anderen sich vor den Fehlern zu schützen.
Klasse Lutz :1:

Und wie immer der alte Spruch: Beim nächsten mal wird alles besser :P

Gruß
Peter
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 11. Juni 2005, 15:06:29
Au weia... aber nun weiss man wesentlich was man nicht machen darf. Insofern schön das du uns das trotzdem zeigst.

Und viel Glück für den nächsten Versuch
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 11. Juni 2005, 15:10:42
Hi Murdock,

ich hatte seinerzeit ja schon das Bild mit der abgelösten weißen Farbe im Chat gesehen. Mit der jetzt gelieferten Beschreibung läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Die wichtigsten Informationen für mich ist: Wenn etwas schief geht, muss ich das Modell nicht direkt der Ablage P überantworten. Auch Profis passieren die kleinen und großen Missgeschicke, über die ich als Anfänger immer wieder stolpere.
Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass der nächste Versuch ein vorzeigbares Ergebnis bringt:P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 11. Juni 2005, 15:48:52
Ok, nach dem Frust kommt die Lust. Kommen wir zu den erfreulicheren Neuigkeiten.
Das Vordeck ist bis auf die 20mm Kanone fertig. Das dauert auch noch ein paar Tage, da ich die linke Hälfte der Lafette verloren haben (die ist eh nicht besonders gut). Die Plastikreling  flog wie üblich in die Restekiste und wurde durch einen anständigen Draht ersetzt. Eine meiner neuesten Errungenschaften sind übrigens kleine superstarke Magnete mit denen ich die Relingteile in Position halte. Jeweils ein Magnet an die erste und die letzte Stütze gesetzt und auf eine Länge von 12-15 cm lassen sich alle dazwischen liegenden Stützen sauber anlöten. Man darf nur nicht direkt an den Magneten löten, da sich dann  ihre magnetischen Eigenschaften  massiv verschlechtern.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Relingmagnet.jpg)

Der Wellenbrecher ist mittlerweile montiert, die Kreuzpoller mussten ca. 1 cm nach vorn verlegt werden und wie beim S100 habe ich die Vernietung der seitlichen Aluminiumschürze mit einer Graviernadel nachempfunden.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Wellenbrecher.jpg)

Noch ein Beispiel für durchaus ansprechende Detaillierung der preiswerten Art. Werkzeuge: Flachfeile u. Schleifpapier, Bearbeitungszeit: 3min 20sec...oder so ähnlich.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Klappen.jpg)

Anschließend habe ich ein paar neue Teile geätzt. Mit den einteiligen Luken war ich nicht besonders glücklich, die neue Serie besteht nun aus zwei Teilen, dem Lukendeckel (der jetzt eine eingeätzte Biegelinie auf der Innenseite hat) und der Lichtabdeckung mit den Scharnieren. Außerdem befinden sich noch die Ankerplatten und die seitlichen Stützen für die Lagergestelle der Ersatztorpedos, sowie einige Teile für die Torpedos auf der Platine.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/PlatineLuken.jpg)

Im Bereich des vorderen Motorraumes habe ich drei Durchbrüche angelegt und die Luken geöffnet (Alles Luken der Serie 1). Ein wenig Tiefe entstand durch den Einbau einer Leiter, die zum S100 Bausatz gehört.


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Luken1.jpg)

Der hintere Motorraum bekam ausnahmslos die neuen zweiteiligen Luken verpasst. Sie lassen sich präziser biegen und sehen viel massiver aus, da sie doppelt so dick sind wie ihre Vorläufer. Die Handgriffe, Riegel und Feststeller bestehen bei allen Luken aus 0,5mm Draht.


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Luken2.jpg)

Die Stützen für die Torpedoracks bestehen aus je 5 Teilen und ließen sich stellenweise nur sehr schwer biegen, weil ich die Biegenut zu schmal geätzt habe. Man sieht, wie sich die äußeren Schmalseiten beim Biegen nach außen gewölbt haben. Die Nuten der übrigen sechs Stützen habe ich aufgefräst, dann ging´s. Noch ein Fehler: Die Längsseiten sind 3/10mm zu lang. Damit muss ich jetzt leben. Standardausrede: Ist ja nur ein Prototyp.  :D


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Rack4.jpg)

Und hier noch einmal etwas größer


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Rack1.jpg)

Danach habe ich mich mal wieder mit der mangelhaften Bewaffnung des Bausatzes auseinandergesetzt.  Dem Bausatz liegen optional zwei Ablaufschienen bei, aber nichts was man darauf stellen kann. Herr Schatton meint zwar, man solle seine Resinwasserbomben darauf stellen, aber mehr Sinn macht es, wenn man Ankertauminen oder Sprengbojen einsetzt. Denn dafür sind die breiten Schienen eigentlich gedacht. Als erstes müssen aber die Schienen in einen einsatzfähigen Zustand gebracht werden. Am Ende jeder Schiene befindet sich eine Rolle, die den Abwurf erleichtern soll. So wie sie am Bauteil angegossen ist, wirkt sie aber wie ein Bremsklotz. Der Umbau ist keine große Angelegenheit. Das Heraustrennen der Rolle mit einem Skalpell, die Schiene glattfeilen und die Rolle auf der Schienenunterseite ankleben dauerte keine 10 Minuten.


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Rackumbau.jpg)

 Um die nackten Gleise mit Leben zu füllen, entschied ich mich für den Bau von  Ankertauminen. Die grundlegende Geometrie ist sehr einfach (Eine Kugel und ein Quader) und alle Anbauteile ließen sich mit wenig Aufwand zeichnen. Die fertige Platine für insgesamt sechs Abwurfkörper  sah so aus

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/PlatineMinen.jpg)

Den meisten Platz beanspruchen die Bleche für die Minenstühle, die Kleinteile gehören zum Kabelabroller, dem Zünder und den Anschlagösen. Die Teile ganz links gehören zu einem Versuch brauchbare Torpedos zu bauen und sind nur deshalb auf der Platine gelandet, weil ich noch etwas Platz frei  hatte.
Die Mine besteht aus einer lackierten Holzperle. Mit Hilfe einer geätzten Schablone wurden 5 Löcher in den Umfang gebohrt (Die Bohrschablone ist übrigens das zentrale runde Teil auf Platine 3 vom 24. März – Langfristig geplant ;) ) und abgerundete Drahtstücke als Bleikappenzünder eingesetzt. In den Äquator habe ich eine Nut gestochen und ein Stück Takelgarn eingeklebt. Fertig ist die Schweißnaht. Zum Schluss wurden die Anschlagösen und der Detonator angeklebt.  


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Mine01.jpg)

Der Minenstuhl wurde aus einem Blechteil gebogen und verlötet. Beim ersten Testmuster war die Rückseite noch offen, bei der Sixpack-Platine habe ich das noch einmal geändert und einen allseitig geschlossenen Kasten gebaut. An der Rückseite befindet sich die Winde mit dem Ankertau (natürlich drehbar).


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Ankertauwinde.jpg)

Die Unterteile hab ich neutral grau lackiert, die erste Mine Mattschwarz (oben links), die anderen fünf bekamen gun metal. Das sieht etwas besser aus. Man sieht, ich bin noch lernfähig. Das Lackieren klappt schon besser ;)  Für die Ankerseile benutzte ich verschiedene Takelgarne um so das ,,optimale" Tau zu finden.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_7/Minen4.jpg)

...to be continued

:winken: Murdock

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Helge in 11. Juni 2005, 16:39:42
woooooooooow 8o  ........... da bleibt einem ja die spucke weg!!!!!

wirklich tolle arbeit die du da zeigst :respekt:, mehr fällt mir da nicht ein
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kat5691 in 11. Juni 2005, 17:01:37
Tja Murdock, was soll man dazu noch großartig sagen. Mit meiner Meinung zu dem was Du da zauberst hab ich dich ja schon oft genug behelligt.
Da bleibt mir jetzt eigentlich nur noch das: :respekt:

:winken:Ulrich
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 11. Juni 2005, 17:22:43
Ist ja Wahnsinn. 8o  Was man aus banalen Holzperlen alles machen kann... :P Ich will gar nicht drüber nachdenken, wieviel Zeit alleine das Erstellen der Platinenlayouts kostet...

Schöne Grüße
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 11. Juni 2005, 17:37:11
Lutz, Lutz, Lutz, hat Dir schon mal jemand gesagt das Du KRANK bist 8o
Langsam wird mir die Sache unheimlich...

:respekt:

Gruß
Peter
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Wolf in 11. Juni 2005, 17:39:36
Ich bin jetzt mal gemein :D
Deine Fotoätzarbeiten und Detailarbeiten sind genial, Deine Lackiertechniken dagegen eher etwas brachial ;)
Wenn Du die Tarnstreifen nicht freihand lackieren willst, würde ich mal einen Versuch mit Papieschablonen wagen. Ich weiß, ist zwar eine Schweinearbeit die vielzahl von Schablonen zu schneiden/reißen und dann die Tarnstreifen einzeln Stück für Stück aufzubringen, wird aber wohl den besten Effekt ergeben, nämlich  eindeutig abgesetzte Tarnstreifen aber mit weichen Rändern.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 11. Juni 2005, 17:54:51
Ach du grüne Neune, da kann man ja einpacken wenn man das sieht. Ich tät sagen dass du wirklich eine verdammt gute Umsetzungskraft hast. Also Hut ab was du da machst.:respekt:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 11. Juni 2005, 20:51:26
@murdoch

schön, dass du uns so an Leid und Freud teilhaben lässt.
Dramaturgisch klasse gemacht.
Heute morgen (nach langer Zeit endlich) die Fortsetzung des Bauberichts mit
Katastrophenbildern , und am nachmittag zauberst du uns wieder was vor.


:P   :P   :P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Thorsten_Wieking in 13. Juni 2005, 13:02:58
Absoluter Wahnsinn. Warum kann man solche Berichte nicht mal in den üblichen Magazinen lesen? Die 10te ME-109 mit Washing im Cockpit holt zumindest mich nicht mehr hinter dem Ofen hervor. Aber sowas - Ätzteile selbst entwicklen und verbauen - Supergenial.

Murdock, bei dem Detailwissen zu dem Schiff und den einzelnen Teilen - gibt zu, Du bist in wirklichkeit ein Highländer, lebst ewig und bist vor 60 Jahren auf so einem Teil migefahren.

Meine Hochachtung.

Gruß
Thorsten
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 14. Juni 2005, 00:32:38
@KlausH
Manchmal ist es ist wirklich erstaunlich, welch banale Dinge des täglichen Lebens sich kurzfristig militarisieren lassen. Die Konstruktionszeit für die Minenplatine betrug übrigens nur wenige Stunden, man muß ja nur die Teile für eine einzige Mine zeichnen.  Der Rest ist copy&paste und Vorder- und Rückseiten derBelichtungsmasken anpassen.


@Wolf
Als großer Fan Deiner Top-Lackierungen werte ich den Ausdruck "brachial " einmal als Reputation an meinen Wagemut und meine Todesverachtung bezüglich Farben und Lacke.  Bem nächsten Versuch werde ich aber meine Bequemlichkeit überwinden und den von Dir vorgschlagenen Weg des mühsamen Abklebens gehen. Versprochen !

@Falko
Die wirklichen Dramen finden bei mir an der Peripherie statt, und eigentlich schreibe ich nicht darüber. Aber hier mal ein kurzer Auszug (Liebes Logbuch :D )

... Nach der Rückkehr aus Wilnsdorf stellte ich eine Kiste mit Kleinteilen auf dem Fußboden hinter meinem Schreibtischstuhl ab. Eine über die Stuhllehne gehängte Strickjacke verfing sich in der obenauf liegenden Boforskanone. Als ich es bemerkte fehlten bereits alle 3 Figuren inkl. Handkurbeln und Sitze sowie ein Teil der Visiereinrichtung....

...Gestern Abend klingelt das Telefon. Beim Versuch den Hörer abzuheben, riß ich das ganze Gerät mit und es landete in einer Toffifee-Schale in der sich 26 vorsortierte PE-Teile befanden, keines größer als 5mm². Die Teile verteilen sich weiträumig, aber 16 Stunden später hatte ich schon  24 wiedergefunden.....

Also eigentlich vergeht kaum ein Basteltag ohne kleine Katastophe. Langeweile kommt so  jedenfalls nicht auf :D

@Thorsten

Auch mein Wissen ist begrenzt, und vieles basiert auf der mühseligen Auswertung von mehr oder weniger guten Fotos. Viele Teile sind vereinfacht dargestellt -anders ausgedrückt: an den Maßstab angepasst- und  ihre Abmessungen sind oft  das Ergebnis von Schätzungen oder Vergleichen mit anderenTeilen. Ich koche auch nur mit Wasser, ehrlich.  ;)

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 14. Juni 2005, 06:05:25
ZitatOriginal von Murdock

...Gestern Abend klingelt das Telefon. Beim Versuch den Hörer abzuheben, riß ich das ganze Gerät mit und es landete in einer Toffifee-Schale in der sich 26 vorsortierte PE-Teile befanden, keines größer als 5mm². Die Teile verteilen sich weiträumig, aber 16 Stunden später hatte ich schon  24 wiedergefunden.....

DAS kennich nur zu gut. Ich glaube, ich verbringe midenstens 10-20% meiner Bastelzeit auf dem Fußboden nach Teilen suchend. Mittlerweile hab ich ein recht gutes Gespür dafür entwickelt, wann es schneller geht, das Teil einfach neu zu machen. :D

Schöne Grüße
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 14. Juni 2005, 08:31:08
@murdoch, Klaush
Es tut gut richtig gut zu lesen, dass ich da nicht der Einzige bin, dem es so geht.
Bei mir werden wohl einige Modelle  unvollendet bleiben, weil sich Teile auf Nimmerwiedersehen verabschiedet haben.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Travis in 14. Juni 2005, 08:52:08
@ Murdock & KlausH: Sagt mal, habt ihr euch mal überlegt, vielleicht auf dem Fußboden zu basteln? Dann bräuchtet ihr euch wenigstens nicht immer zu bücken, wenn ihr die Teile sucht...  :D

So mache ich es jedenfalls mittlerweile, meinen Bastelplatz habe ich unter den Tisch verlegt, weil da früher oder später eh die meisten Teile liegen...
:D

Tho  :santa:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: FlyingCircus in 14. Juni 2005, 09:47:03
Murdock, falls Photoätzteile in deinen Haaren gelandet sind und sich eine Zeit lang festgekralt haben, können die inzwischen in der ganzen Wohnung liegen.:D
Ich habe mich mal vor Jahren mich blöde Gesucht. War eine Unruhdecksteinsicherungsfeder einer Damenuhr. Naja nächsten Morgen habe ich mich auf meinem Trohn gesetzt und auf einmal viel mir die Unruhdecksteinsicherungsfeder aus den Haaren. Nein nicht in den Trohn, sondern in die Unterhose. :D :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: FlyingCircus in 14. Juni 2005, 09:48:11
grr wieso Eingabefehler?
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: funke4ever in 14. Juni 2005, 12:19:49
Schön, also ich bin auch nicht der einzigste Knallkopf der am Boden krabbelt und nach Teilen ausschau halten muss die für die meisten nur komisch geformte Staubkörner sind und im Staubsauger landen.

@Murdock
Du hättest die Toffifeschachtel ja auch zu machen können
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: polarscout in 14. Juni 2005, 14:29:06
Murdock,

meinen Respekt zu deinen Teufelseiern. Sie sind dir sehr gut gelungen. :klatsch: Gibt es überhaupt Modelle von Ankertauminen oder Minen allgemein?  ?(
Deine Umsetzung des Modells ist, bei all deiner Bescheidenheit, wirklich der Hammer und verdient großes Lob. :P
Deine Missgeschicke und Fehler sind natürlich ärgerlich und zum Heulen. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich. ;)
Ich verfolge auch weiterhin sehr gespannt deinen Baubericht, mach weiter so!

:winken: Polarscout
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: deleted_Account in 14. Juni 2005, 23:18:41
Ich habe da eine Lösung mit verlorenen Teilen. Wenn bei mir ein Teil unter den Schreibtisch fällt, schmeiß ich immer noch ein Teil das ich nicht mehr brauchen kann hinterher. Danach beginne ich das zuletzt nach unten gefallene Teil zu suchen. Seltsamerweise finde ich immer das zuerst verlorene Teil :1:

Gruß Maeks
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: JWintjes in 15. Juni 2005, 01:44:07
ZitatOriginal von Maeks
Ich habe da eine Lösung mit verlorenen Teilen. Wenn bei mir ein Teil unter den Schreibtisch fällt, schmeiß ich immer noch ein Teil das ich nicht mehr brauchen kann hinterher. Danach beginne ich das zuletzt nach unten gefallene Teil zu suchen. Seltsamerweise finde ich immer das zuerst verlorene Teil :1:

Gruß Maeks

Ist nicht wahr! Ich dachte immer, ich sei der einzige, der sowas Verrücktes macht!

Jorit
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 15. Juni 2005, 04:56:24


Also an der Theorie ist was dran; hat bei mir auch schon geklappt.

Schöne Grüße
Klaus

P.S.: Sorry für OT!!!
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 05. Juli 2005, 06:16:47
So, es gibt wieder etwas Neues aus der Werft.
Als erstes habe ich mich von meiner Idee getrennt, die Fensterscheiben in die Seitenwände einzulegen und mit den Außenrahmen abzudecken. Einerseits hatte ich nur (zu) dicke 0,2mm Folie im Fundus – dadurch entstand zwischen den Außenrahmen und den Ruderhauswänden ein Spalt-, andererseits hätte ich die Fenster wieder vor dem Lackieren der Kajüte abkleben müssen, und das wird nie 100%ig sauber. Die Fensterrahmen wurden deshalb direkt auf die Fensteraussparungen geklebt und die Scheiben wollte ich nach dem Lackieren von innen einsetzten. Und da ich noch immer ein Boot mit Steifentarnung haben wollte wurden außerdem alle Türen in geschlossener Stellung provisorisch ,,angeheftet".  Anschließend habe ich knapp 2 Stunden mit verschiedenen Farben und Lackiertechniken herumexperimentiert, bis ich ein brauchbares Verfahren herausfand, um ,,mein" Tarnmuster zeitsparend (Sorry Wolf, aber Abkleben finde ich uncool ;) ) und halbwegs vorbildgetreu auf´s Blech zu bekommen.

Zuerst wurde die komplette Kabine mit Tamiya Metal Primer grundiert und bekam einen Grundanstrich in Weiß. Mit einem Pinsel wurden danach die grauen Längsstreifen aufgemalt (Tamiya XF 54 Dark Sea Grey). Anschließend habe ich alle Flächen mit stark verdünntem Weiß eingenebelt und so die grauen Bereiche aufgehellt und die grau/weißen Übergänge ,,weicher" gemacht. Durch die, aufgrund der starken Verdünnung geringe Pigmentierung lässt sich der Prozess sehr gut kontrollieren. Im Prinzip ist das Ergebnis ein extremes Pre-shading. Wie auch immer, es passt ganz gut zum Vorbildfoto.  

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Kabinenlack.jpg)

Hier noch einmal der Vergleich mit dem Originalboot. Natürlich muss man Farbfotos aus dieser Zeit mit Vorsicht genießen, denn in der Regel sind alle alten Fotos farbverfälscht, retuschiert, gealtert oder ausgeblichen. Dieses ,, Originalfoto" habe ich deshalb mittels Bildbearbeitung so korrigiert (zumindest habe ich es versucht), dass brauchbare Farbwerte entstanden. Das abgebildete Boot sah mit ziemlicher Sicherheit etwas anders aus, aber für mich ist es hinreichend genau wiedergegeben.  

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Farbvergleich.jpg)

Als nächstes wurden die Scheiben eingesetzt. Probeweise habe ich eine Türscheibe aus Kristal-Klear angefertigt, das angeblich sehr gut zur Herstellung von Scheiben bis 6x6mm geeignet sein soll. Mit dem Ergebnis war ich allerdings weniger zufrieden. Die Fläche ist schlierig und bildet einen konvexen Querschnitt aus (ist in der Mitte dicker als am Rand). Den Lupeneffekt kann man deutlich auf der linken Bildhälfte erkennen. Außerdem dauert es sehr lange, bis die Flüssigkeit aushärtet. Als ich den Versuch nach 3 Tagen abbrach und die Scheibe entfernen wollte, besaß sie immer noch die Elastizität einer Folie.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Tuer.jpg)

Letztendlich habe ich dann doch noch ein geeignetes Material für die Scheiben gefunden: Overheadfolie für Tintenstrahldrucker. Nachdem ich die Haftschicht mit Autopolitur entfernt hatte, erhielt ich eine glasklare, steife Folie mit einer Dicke von ca. 1/10mm (die hätte ich auch wieder zwischen Rahmen und Kabinenwand einlegen können - egal). Jetzt zeigte sich auch, dass es ein Fehler war Bodenplatten in die Kabine zu löten, denn das Einsetzen der Scheiben funktionierte nur mit Pinzetten, Zahnpflegebesteck und Schaschlikspießen durch die kleinen Türöffnungen.

Danach habe ich die Inneneinrichtung eingebaut. Sie besteht aus dem Maschinentelegrafen, der Rudersäule, dem Steuerrad, einem Funkgerät Lo1UK35, einem Kompassgehäuse, zwei Lüftungsblechen und dem Anzeigepanel für die Wellendrehzahlen.  

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Einrichtung01.jpg)

Die Teile bestehen entweder aus Sheet oder aus selbstgeätzten Blechen, das Funkgerät  gehört zum S100 PE-Set von WEM und das Kompassgehäuse ist ein alter Transistor. Auch diese Teile mussten durch die engen Türöffnungen eingebaut werden, und obwohl sie im ,,normalen" Betrachtungsabstand verhältnismäßig gerade aussehen, offenbart die Kamera jede Abweichung vom rechten Winkel. Später, wenn sich das Personal im Steuerstand breit gemacht hat, sieht man aber kaum noch etwas vom Equipment. Im Übrigen bin ich mit dem Interieur eigentlich ganz zufrieden. Hier der Vergleich des Originals mit meinem Nachbau.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Innen03.jpg)

Zwischendurch habe ich peu à peu die Brückenbesatzung angemalt. Die Figuren stammen alle von Grey Funnel Line. Die 5 Männer im Vordergrund gehören zu den neuen Sets für das VIIc-Boot von Revell und der Herr im Hintergrund mit der Strickmütze aus dem Set ,,Heimkehr".

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Besatzung01.jpg)

An die Rückseite montierte ich  zwei Aufstiege für die Signalgasten, backbord mit einem Dachpodest, das als Ausguck und zur Übermittlung von Flaggensignalen benutzt wurde. Die Geländer habe ich aus Draht gebogen, teils gelötet, teils geklebt. Die Podeste bestehen aus schmalen Evergreenstreifen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Aufgang01.jpg)

Die offene Brücke wird von der RZA5-Torpedozielsäule dominiert. Das Untergestell musste vom Original-Bordwandbauteil abgeschnitten werden und bekam deshalb eine neue Stirnplatte. Ich habe die Plastikhandräder gegen Ätzware ausgetauscht und ein paar Gimmicks aus Blech, Stecknadeln und Kupferlackdraht hinzugefügt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Zielsaeule01.jpg)

Als nächstes habe ich einen Signalscheinwerfen aus dem Restekistenfundus gebastelt. Das Gehäuse besteht aus einem runden Zinnteil, das ich in meine Proxxon eingespannt und dann abgedreht habe. Als Drehstahl nehme ich bei Kunststoffen und Zinn gewöhnlich diverse Messerklingen. Zum Schluss wird das Bauteil mit 1000er Schleifpapier abgezogen und bekommt eine schöne glatte Oberfläche. Der hintere Teil des Gehäuses sowie der Lampenfuß entstanden aus Aderendhülsen, und die Gabelaufnahme war ursprünglich die Schulterstütze einer 20mm Oerlikon-Kanone. Irgendwann kann man eben jedes Restteil verwerten. Hier einmal ein Bild von der Arbeit. Den fertigen Scheinwerfer sieht man auf einem der Bilder  weiter unten (auf dem Dach der Navigatorbude).

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Scheinwerfer01.jpg)

Der Isolator für die KW-Antenne entstand auf die gleiche Art. Diesmal diente ein Gießast als Drehrohling.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Antenne01.jpg)

Beide Enden wurden mit 0,5mm aufgebohrt. Oben steckt die Antenne im Loch ( ein 0,5mm Draht), unten wird später das Antennenkabel eingeklebt. Den Antennenhalter habe ich aus dem Rahmenabfall eines PE-Sets hergestellt.  

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Antenne02.jpg)

Damit sind die wesentlichen Arbeiten am Ruderhaus abgeschlossen. Zur Zeit montiere ich die letzten Details (Kabel, Rohre, Brückeninstrumente, Nebelhorn etc.). Die sechs Seemänner sind bereits an Bord gegangen und die Klappblende für den Signalscheinwerfer ist auch schon gezeichnet. Nächstes Mal geht´s dann wieder mit dem Rumpf weiter.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Ruderhaus03a.jpg)

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Ruderhaus02.jpg)

...to be continued

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 05. Juli 2005, 07:13:16
Moin Murdock,

bei dir macht das zuschauen (geistiges mitbasteln) einfach immer wieder Spaß.
Und das Ergebnis kann sich jetzt auch wirklich sehen lassen, gefällt mir ausgesprochen gut.

Peter :winken:

PS: Wie ich am Kronenkorken erkennen konnte, trinkst du jetzt auch Krombacher. Vielleicht geht's durch den Wechsel der Biermarke noch besser voran...:D *dummi*
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 05. Juli 2005, 07:38:13
Hi Murdock,

:respekt: Die Brücke sieht echt stark aus.

Wegtreten! Weitermachen! ;)
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 05. Juli 2005, 10:08:23
Murdoch,
da hast du ja wieder tief in die Trickkiste gegriffen.:P
Die Ätzerei hast du voll drauf, deine Teile schauen absolut professionell aus.  
Die Figuren hast du super bemalt, bringen auch richtig Leben
auf die Brücke. Für meinen Geschmack allerdings etwas zu bunt, ich weiss nicht, liegts am Gold?
Ansonsten wie br06 schon schrieb: Weiter so!
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Hans in 05. Juli 2005, 10:43:38
Bautechnisch, wie immer, über jeden Zweifel erhaben.

Was mich etwas nachdenklich macht, ist die Bemalung. Ich erkenne bereits auf dem Mini-Farbbild mindestens drei unterschiedliche Grautöne, mit denen diese Flecktarnung aufgetragen wurde. Auch der Pinselstrich scheint mir einen anderen Charakter zu haben.

Diese Art der Tarnung ist gefährlich. Wenn man sie nicht wirklich recht exakt hinbekommt, läuft man Gefahr, dass das Modell aussieht als hätte man zwar gewollt aber es nicht geschafft.

Natürlich war das Vorbild nicht gerade eine malertechnische Meisterleistung, aber man muss es schaffen, dass es trotzdem so aussieht, das es vorbildgerecht und authentisch ist und nicht am mangelhaften Können des Modellbauers liegt.

Auch ein sanftes neu-deutsches Washing würde dem Ganzen etwas zuträglich sein. Es wäre nachgerade schade um die immense und perfekte Detailarbeit, wenn diese Details dann bemalungstechnisch untergehen.

Grüße
Hans
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kat5691 in 05. Juli 2005, 11:54:28
Aber hallo.

Zum Glück hab ich mir deinen Baufortschritt erst nach dem Frühstück angeschaut,
sonst hätte ich wieder Schwierigkeiten mit dem essen gehabt.
Schaut sehr gut aus bis hierhin.

Meine einzige Anmerkung wäre, das die Tarnstreifen auf den Bildern farblich schon sehr gleichmäßig rüberkommen. Aber vielleicht fällt Dir ja noch etwas ein um diesen Effekt ein wenig abzuschwächen.

:winken:Ulrich
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Beitrag von: funke4ever in 05. Juli 2005, 12:55:19
WOW, bautechnisch mal wieder das absolute :respekt: :respekt: Da kann man sich ja Stundenlang dran ergötzen.

Zur Bemalung kann ich leider nix beitragen, die einzigsten Fotos von Schnellbooten sind einfarbig.
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Beitrag von: Murdock in 05. Juli 2005, 15:49:32
@Pacific Strafer
ZitatVielleicht geht's durch den Wechsel der Biermarke noch besser voran.

Bin ich jetzt Deinem Geheimrezept auf die Spur gekommen ?


@Falko
ZitatFür meinen Geschmack allerdings etwas zu bunt, ich weiss nicht, liegts am Gold?
Was soll ich machen ? Ich hab die Uniformvorschriften der Kriegsmarine nicht erfunden. ;)

@Hans

ZitatIch erkenne bereits auf dem Mini-Farbbild mindestens drei unterschiedliche Grautöne, mit denen diese Flecktarnung aufgetragen wurde

Das ist wenig. Manche erkennen 5-6 unterschiedliche Grautöne und 1-2 Brauntöne. ;)

Ernsthaft:  Ich glaube, das es nur ein einziger Grauton ist. Der mittlere Rumpfbereich mit der Kajüte scheint überbelichtet zu sein. Je weiter man in Bug- und Heckrichtung wandert, desdo stärker werden die Kontraste. Das kannst Du auch gut an der Farbe des Vordecks erkennen , die am Bug viel dunkler ist als am Ruderhaus. Die dunkelsten Grautöne liegen unterhalb des Knickspants,am vorderen Torpedorohrverschluß  und vor der Torpedoauswurfmulde. Aufgrund des Sonnenstandes liegen sie  nämlich im  Halbschatttenbereich. Der bräunliche Schimmer mittschiffs  wird mit hoher Wahrscheinlichkeit von Reflexionen des hölzernen Pontons verursacht  und die Reflexionen von der Wasseroberfläche sorgen für  Hell-/Dunkelschwankungen auf der gesamten Rumpflänge.  

ZitatDiese Art der Tarnung ist gefährlich. Wenn man sie nicht wirklich recht exakt hinbekommt, läuft man Gefahr, dass das Modell aussieht als hätte man zwar gewollt aber es nicht geschafft.

Ach Hans, ich sehe auf jeder Ausstellung Dutzende von Modellen, auf die diese Charakteristika  zutreffen und ich habe auch kein Problem mich dort mit dem Boot einzureihen. Diese Art von Foto als allmächtige Referenz zu nehmen ist gefährlich ,und für mich ist es mehr eine grundsätzliche Lackierrichtlinie als eine exakte Malanleitung. Besonders viel kann man aus den paar Pixeln nicht herausholen und das finde ich auch ganz gut so, denn es verschafft mir "künstlerischenFreiraum".  
Die Bootslackierung auf dem Foto ist im Übrigen  ein Unikat. Nur dieses Boot hatte für eine eng begrenzte Zeit (Tage / Wochen) dieses Tarnschema. Weitere Boote dieser Rotte hatten vermutlich  ein vergleichbares Muster. Vielleicht paßt eins davon besser zu meinem Pinselstrich. Aber wer kann das letztendlich beurteilen  ;)

Zitataber man muss es schaffen, dass es trotzdem so aussieht, das es vorbildgerecht und authentisch ist und nicht am mangelhaften Können des Modellbauers liegt.

Jetzt gibst Du es mir aber mit der groben Kelle.  Dabei war ich  so stolz , dass die Farbe diesmal  haften blieb und keine Falten warf. :(

 
ZitatAuch ein sanftes neu-deutsches Washing würde dem Ganzen etwas zuträglich sein.

Mönsch Hans, nu reichts aber. Du weißt doch, das ich mit Abstand die dreckigsten Boote zu Wasser lasse. Aber washing kommt ganz zum Schluß wenn alles zusammengebaut ist. Sonst geht´s garantiert in die Hose.


:winken: Murdock
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Beitrag von: Hans in 05. Juli 2005, 16:35:08
Murdock, ich geb's dir nicht mit der groben Kelle. Ich will viel eher vermeiden, dass du es zB auf Ausstellungen bekommst, die Kelle. Das Tarnmuster ist ja bereits im Original nicht von Meisterhand geschaffen, sondern eher mit einfacher Technik gefertigt. Es ist wiederum eine Meisterleistung, diesen Effekt auf Modell zu übertragen! Man sollte wirklich auf den ersten Blick erkennen, dass das Gepatze echt ist, authentisch ist. Das bekommt man m.E. eher mit Schattierungen hin als mit einem einheitlichen Kontrastton.

Was das Washing anbelangt: Einer der grössten Missverständnisse im Modellbau sind diese verflixten englischen Bezeichnungen, die ohne Kenntnis der Entwicklung dieser Technik kritiklos übertragen werden. Washing heisst nicht verschmutzen! Das ist was anderes. Frag mal deine Mami, ob Wäsche waschen dasselbe ist wie Wäsche dreckig machen :D

Washing bedeutet eigentlich das Auftragen von Lasuren, die kontrastverstärkend, manchmal auch kontrastmindernd ( neudeutsch 'Filtern') wirken können. Mit dem abschließenden Verschmutzen hast du völlig recht. Das sollte man am soweit wie möglich gebauten Objekt machen. Aber du bemalst ja deine Baustufe jetzt auch nicht ohne Grund, bevor du sie endgültig montierst.

Das Washing, das ich meine, betont zB die Nieten um die Fensterrahmen, es betont Details, an die man nicht mehr sauber genug herankommt, wenn man mal mehr montiert hat. Auch das so eigentliche nötige leichte (!sic !!! LEICHTE) Drybrushing nach dem Washing geht viel viel besser im vormontierten Zustand.

Wobei man 'Dry' nicht unbedingt wörtlich nehmen muss. Ein 'Dampbrushing' , eher auch wieder als Lasur angelegt, passt am ehesten zum Objekt.

Hans
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Beitrag von: Spritti Mattlack in 05. Juli 2005, 16:56:43
Ha..... Ein lachendes und ein weinendes Auge.

Weinend: Murdock lässt nach. Oder hat zumindest einen "Minihänger" ;)

Lachend: Meinen Pokal bin ich wohl wieder los.  :D

Spritti :winken:
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Beitrag von: Murdock in 05. Juli 2005, 17:12:09
@Spritti

*schnüffel*  *schnüffel*........sag mal...riechst Du das auch ?   ;)


:winken: Murdock
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Beitrag von: Spritti Mattlack in 05. Juli 2005, 17:30:02
Voila....  Was habe ich gesagt? :D
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Beitrag von: KlausH in 05. Juli 2005, 17:37:12
Hi Murdock,

gottseidank kann man mein Wissen über die Farbgebung von Booten auf die Kante eines Cent-Stücks schreiben, deshalb erfreue ich mich gänzlich unbefangen an deinen tollen Basteleien.  

Und dein Baubericht ist unverändert genial, vielen Dank für die vielen Details, du weißt, ich mag solche Berichte!!! Echt beeindruckend, was du da machst!

Schöne Grüße :winken:
Klaus
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Beitrag von: ofrezca in 05. Juli 2005, 19:26:21
Hi Murdock,

eine super Arbeit bisher! Wirklich klasse, Du stellst mal wieder alles in den Schatten!

Eine Kleinigkeit zur Besatzung. Pass auf, dass nicht zu viele Offiziere an Bord sind und nur einer die weiße Kopfbedeckung trägt. Die Blaue wurde in der Kriegsmarine überall zu Beginn des Kriegs eingeführt, nur die Kommandanten nahmen es sich raus nach wie vor die weiße zu tragen. Du könntest natürlich auch ein Kommandantentreffen arangieren, wenn ich das aber mit den heutigen Sitten messe wäre es so, dass die dann ohne Mütze dastehen würden, denn auch heute noch trägt nur einer auf dem Schiff in See seinen weißen Deckel und das ist der KOMO.

Grüße,
Torben
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Beitrag von: Wolf in 05. Juli 2005, 22:02:36
Hallo Murdock,

ich glaube hier hast Du den Hans aber gründlich missverstanden. Denn eigentlich hat der Hans nur Abseits der üblichen Lobüberschüttungen versucht eine modellbauerische Diskussion anzuregen bzw. bestimmte Dinge zur Diskussion zu stellen.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: StiftRoyal in 05. Juli 2005, 22:47:08
also ich muss mal wirklich sagen-

(auch wenn ich keine legende,gigant oder was anderes bin)

die kritik die du für die bemalung bekommst-OK da möcht ich mich als frischling nicht ein mischen.

was mich begeistert ist aber die abnorme vielfalt an fertigungs methoden die du beherschst-

ätzteile herstellen, abgüsse machen und einfach das sehr sehr detailreiche scratch bauen-


habe mein erstes vorbild für die leiter nach oben gefunden-

hab aber ja sicher mit meinen paar jährchen an modellbau erfahrung auch noch n paar treppen vor mir;) (zum glück lernen kann man nie genug)
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Beitrag von: Murdock in 05. Juli 2005, 23:34:56
@Wolf

Quatsch, natürlich habe ihn  verstanden :1:  ;), aber er hat mich halt noch nicht richtig überzeugt. Wir fangen doch grad erst an zu diskutieren.  Ich bin übrigens sehr froh, mich mal wieder innerhalb eines Bauberichtes konstruktiv austauschen zu können und neue Anregungen zu bekommen. Das kommt bei mir immer ein wenig zu kurz und wenn man wochenlang an diesen kleinen Plasikteilen hängt , bekommt man oft einen Scheuklappenblick. (Danke Jungs....weitermachen...ich freue mich wirklich über jede Frage und jeden Einwand)

@ofezca

danke für den Hinweis, Torben.  Anders anmalen kann ich die Mütze wohl nicht, ist halt eine typische Kaleu-Kappe. da muß ich mir noch irgend etwas einfallen lassen.

@Hans

Mit groben Kellen habe ich ehrlich kein Problem. Das ist imNRW-Kernland lediglich eine Redewendung für einen ausholenden "Rundumschlag" und sagt erstmal nichts über die Qualität aus. Also, wie bereits oben erwähnt: Ich setze mich mit allem auseinander, was Dir/euch einfällt. Das macht mir mehr Spaß als Lobeshymnen zu lesen  :D  
So, jetzt habe ich dieses Foto noch einmal in einem meiner Bücher gefunden. Zwar stark nachkoloriert, aber eines ist sicher: Meine Vermutung, dass es ein einheitlicher Grauton ist, ist falsch. Auf dieser Version des Fotos finden sich die Farben, die ich bei meinem ersten Lackierversuch benutzt habe (Basis war  damals allerdings ein anderes Foto) : Hellgrau, Helles Taubenblau und Ocker. Anhand der zu dunklen grünen Steuerbordlampe erkennt man aber deutlich die Farbverschiebung. Ich stelle morgen mal ein paar Scans dazu ein. Wie man sowas lackiert ? Keine Ahnung ! (Noch nicht). Jedenfalls bin ich erst einmal angenehm verunsichert  ;)

Die Vorgehenweise beim washing ist mir schon klar. Bei Schiffen kommt eh kaum etwas anderes in Frage als lasierend zu arbeiten. Das liegt schon daran, das bei Verschmutzungen, Auswaschungen oder  Rostschäden immer sehr viel (See)-Wasser im  Spiel ist. Für  Lackabplatzungen,  schadhaftes (fauliges) Holz  und tiefen Kernrost  nehme ich dann aber auch deckende Lacke.

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: panzerchen in 06. Juli 2005, 00:03:46
ohne jetzt direkt eine Lösung parat zu haben:
diese Art der Tarnung mit den schmalen Streifen kann modellbauerisch durchaus tückisch sein !
Auch bei uns Militärmodellbauern kommt diese Streifentarnung am Modell häufig "schlampig" rüber ! Nicht etwa, weil schlampig gearbeitet wurde, sondern die hat das so an sich !
Ich vermute, daß Hans nur Bewußtsein für die Problematik wecken wollte, ich sehe es in diesem Falle ähnlich !
Aber Du bist aufgeweckt genug, um zu wissen, daß solch ernsthafte kritische Auseinandersetzung keinesfalls als Rumgenöhle denn eher als Zeichen freundschaftlicher Aufmerksamkeit zu sehen ist.

Was wirklich Konstruktives beitragen kann ich leider nicht, beobachte das aber mit Interesse, denn irgendwann kann ich vom Ergebnis auch mal zehren.
Bisher habe ich aus o.g. Gründen diese Art der Tarnung selbst bei meinen Panzerchen vermieden !!!    ?(
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 07. Juli 2005, 14:29:37
Oh je, jetzt habe ich ein echtes Problem.  Die Frage, die ich mir seit gestern stelle: Welche Farben sieht man wirklich ?  

Ganz oben ist das Foto, das ich bisher als Referenz verwendet habe. Das Tarnmuster  enthält nur  Grautöne mit leichten Kontrastunterschieden. Wenn ich die Farbwerte dieses Fotos in mit einem Bildbearbeitungsprogramm "verbiege"  werden annähernd alle Tarnstreifen gleichwertig erfaßt. Daraus habe ich geschlossen, dass es sich um einen einheitlichen Farbton handelt, und das die geringen Abweichungen nur duch die Lichtverhältnisse  entstanden sind.

Ich habe nocheinmal meine sämtliche S-Bootliteratur durchforstet (Wer zu spät schaut, den bestraft das Leben :D ) und ein weitere Abbildung dieser Fotografie gefunden. Diesmal mit kräftigen Farbwerten, die zwar  sehr unnatürlich wirken, aber auf jeden Fall erkennen lassen, das sich dieses Tarnpattern aus verschiedenen Farben (vermutlich Hellgrau, Blau-Grau, Ocker/Hellbraun) zusammensetzt. Um das ganz deutlich zu zeigen habe ich das gleiche Bild noch einmal in einer Falschfarbenvariante angehängt.

Obwohl das erste Bild viel natürlichere Farben der gesamten Umgebung besitzt, kann ich die "bunte" Version in der Mitte nicht ignorieren. Es sind eindeutig verschiedene Farben, aber ich kann (noch ?) keine "wahren" Farbtöne definieren. Auch die Farblisten der Kriegsmarine lassen verschiedene Interpretationen zu.    

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/TarnpatternS38.jpg)

Zum abgebildeten Boot habe ich noch folgendes herausgefunden:

Laut Bildunterschrift handelt es sich bei diesem Boot wahrscheinlich um S 39, aufgenommen im Sommer 1941 im finnischen Raum.

Dazu sagt die Dislozierungsliste der Würtembergischen Landesbibliothek:

Indienststellung: Febr. 41 zur 1. S-Bootflottille an die Kanalküste
Verlegt im Mai 41 in den Ostseeraum/Finnland zur Unterstützung Barbarossa
Im Januar 42 abgegeben an die 2. S-Bootflotille, Einsatzgebiet "Westraum"
Im März 42 abgegeben an die 6. S-Bootflotille, Einsatzgebiet "Kanalküste"
Ab April 42 Einsatzgebiet "Norwegen"
Ab Januar 43 Einsatzgebiet "Kanal"
Ab Juni 44 Einsatzgebiet " Ostsee/Finnland"
Juni/Juli ? 44 Einsatzgebiet "Kanal"  Invasionseinsatz

Am 2.8.44um 19:05 Uhr bei Le Havre von Lancasterbomber versenkt.

Versenkungen sind nicht ausgewiesen. Der Kahn ist viel herumgekommen, hat dabei aber wohl wenig Schaden angerichtet.

Dann habe ich noch etwas Interessantes herausgefunden. Das folgende Bild zeigt S 106.
 (http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Pattern_S106_640.jpg)

S 106 wurde Anfang Juni 1941 in Dienst gestellt und kam zur 2. S-Bootflottille. Das Boot ging bereits am 27.06.1941 durch einen Minentreffer verloren. Die abgebildete Rumpftarnung wäre somit absolut frisch und neuwertig. Die 2. Flottille war zu diesem Zeitpunkt im gleichen Einsatzraum unterwegs wie die 1. Flottille. Wenn (ja ja, ich spekuliere wieder ;) ) die Boote vergleichbare Tarnungen besaßen, so deutet das Foto darauf hin, das die Tarnung auf jeden Fall gepinselt oder gerollt war. Ich meine auch dazu passende Farbläufer unterhalb der Torpedorohrklappe zu sehen.
Demnach dürfte ich bei der Tarnung keinesfalls irgendeinen Verlauf lackieren, so wie es zur Zeit der Fall ist.  Wie macht man das am besten ? Abkleben (evtl. mit flüssigem Maskierfilm) und sprayen wie Wolf es weiter oben vorgeschlagen hat ? Oder besser  mit  einem Pinsel  ? Also 1x lackiere ich noch um, aber dann habe ich ehrlichgesagt  nicht mehr besonders viel Lust  auf´s Abschleifen und neu malen.  Hat jemand eine gute Idee, ein tolles Farbfoto, eine Malanweisung aus dem Marineministerium, einen Opa, der Schnellbootfahrer war ???  
*dummi*

   :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Hans in 07. Juli 2005, 14:50:13
Murdock, gib mir mal Zeit bis heute abend. Ich muss da mal drüber nachdenken und auch mal meine (wenige ) Literatur durchsehen.

Ich denke, das die Farbe mit einem breiten Quast, so ähnlich wie die breiten Malerbürsten, die wir heute zB zum Leimauftragen auf Tapeten verwenden, aufgetragen wurde. Dabei wurde der Quast/Pinsel nicht nur längs gezogen, sondern halt auch nach oben und unten 'verzittert'.  Ich glaube zudem, dass die Farbladung gerade immer für einen Strich ausreichte.

Wie gesagt, lass mich noch etwas drüber nachdenken, ich melde mich heute abend nochmal.

H.

Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Hajo L. in 07. Juli 2005, 15:21:05
PINSELN! PINSELN! PINSELN! PINSELN! PINSELN! PINSELN! ........... ;)


Ich würde da nicht maskieren, sondern schön freihand mit dem Pinsel, so, wie es anscheinend ja beim Vorbild auch gemacht wurde.


HAJO
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Wolf in 07. Juli 2005, 17:03:02
Vielleicht sollte man sich zunächst einmal ganz davon lösen, wie die Farbe im Original aufgetragen war. Wichtiger ist eigentlich wie der Farbauftrag verkleinert auf den Bildern rüberkommt und wie er entsprechend dann auch verkleinert auf dem Modell rüberkommen muss, sprich in dem Sinne auch eine Art Maßstabseffekt berücksichtigen. Was letztendlich die richtige Lackiermethode ist muss man ausprobieren (Musterlackierungen)

Egal ob mit Quast, Pinsel ode Spritzpistole, die Lackierungen wirken zumindest auf den Farbbildern weich und nicht ganz deckend, wenn auch mit definiertem Rand. Das was Du als Farbläufer auf dem s/w  Bild zu erkennen glaubst kann auch alles andere sein.
Meiner Meinung nach ist so etwas nur mit der Spritzpistole hinzukriegen. Spritzpistole dehalb, weil ein Pinselauftrag in diesem Maßstab u.U. zu fett und kantig wirken kann. Man kann auch nicht einfach die Techniken 1 zu1 übertragen. Sprich Original wurde gepinselt, also Pinsel ich das Modell auch. Das ist nicht Maßstabsgerecht hinzukriegen
Natürlich ist eine Arbeit mit der Spritzpistole um ein vielfaches aufwendiger, egal ob positiv oder negativ maskiert wird. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass dieser Bau hier ohnehin sehr aufwendig ist und die Arbeit nicht scheuen.

Es würden sich folgende Methoden anbieten:
1. Alles freihand, sprich Grundfarbe, dann farbige Streifen möglichst exakt, anschließend mit Grundfarbe nachretouchieren. Vorteil: weniger aufwendig. Nachteil: zu weiche Farbübergänge
2. Grundfarbe und dann freihand die farbigen Streifen großzügig. Anschhließend die farbigen Streifen mit Maskol maskieren und wieder die Grunfarbe drüber. Dann Maskol ab und sowohl Grundfarbe als auch Streifen nochmal zum Rand hin nachretouchieren, um dem Rand ein klein wenig die Schärfe zu nehmen. Zum Schluß mit Grunfarbe filtern um den teilweise lasierenden Effekt  der Streifen zu erhalten. Vorteil: kommt der Vorlage näher als 1. Nachteil deutlich aufwendiger als 1
3. Grundfarbe lackieren, dann Papiermasken schneiden, schwebend aufbringen und anschließende die Streifen durch die Masken lackieren. Zum Schluß wieder mit Grundfarbe filtern. Vorteil: deutlich abgegrenzte Streifen mit ganz leicht weichen Übergängen. Nachteil: sehr aufwendig, da eine Vielzahl von Masken/Schablonen zu schneiden und aufzubringen sind.
4. Grundfarbe lackieren und Streifen mit Pastellkreide aufbringen. Vorteil: ein genaues aufbringen der Streifen ohne Maskierung, weiche aber doch abgegrenzte Farbübergänge, lasierende Farbauftrag möglich. Nachteil sehr langwierige und nervraubende Trockenpinselei. Auftrag muss in mehreren Schritten erfolgen mit zwischenscheitlichem fixieren.

Das ist jetzt kein "So muss das gemacht werden" sondern lediglich meine Überlegungen zum Thema.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Tudor in 07. Juli 2005, 20:39:26
siehe PN @Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 07. Juli 2005, 22:01:25
@Wolf

Junge, Junge; und ich dachte schon, meine Holzmalerei wäre aufwendig.:rolleyes:
Eine Frage noch. Wie meinst Du das mit den Pastellkreiden? Farbe in einem Mörser zerbröseln und anschließend mit dem Pinsel die Pigmente auftragen?

@Murdock

Bei dem Aufwand, welchen Du in das Boot steckst, solltest Du auf keinen Fall bei der Lackierung zurückschrecken.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 29. Juli 2005, 13:34:31
Es geht wieder weiter. Noch nicht mit der ominösen ,,Finnland"-Tarnung, aber zumindest mit der Grundlackierung Der Rumpf war schon seit einiger Zeit  bereit zum Lackieren. Der einzige Grund der das solange  verhinderte, waren die Plastik-Schiffspropeller, die ich keinesfalls einbauen wollte. Ihr Durchmesser ist etwas zu klein und ihre Form ist bemitleidenswert. Allerdings brauchte ich einige Tage und viele Papiermodelle bis ich anhand einiger Vorlagenfotos brauchbare Propeller selbst herstellen konnte. Nachdem die Form und die Hauptmaße feststanden, war die Belichtungsmaske  innerhalb von 30 min gezeichnet und ausgedruckt. Man braucht ja nur ein Propellerblatt zeichnen, 12 x kopieren, Rahmen darumlegen, fertig. Natürlich brauchte ich nur 9 Blätter; die 3 zusätzlichen dienten als Notfallreserve falls beim Biegen etwas schief geht.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Prop01.jpg)

Jedes Propellerblatt wurde mit Hilfe eines 4mm Bohrers vorgebogen und anschließend im Winkel von ca. 45° zur Längsachse auf die Nabe gelötet (ein kurzes Stück 3mm Messingrohr).
Nach dem Löten sind die Blätter dann starr genug, dass ihre Vorder- und Hinterkanten weiter verformt werden können, ohne das die Grundform sich verändert oder dass Knicke im Propellerblatt entstehen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Prop02.jpg)

Zum Schluss wurden die Lötnähte geschliffen und ein Farbgemisch aus Hellgrau, Silber und Weiß aufgetragen, um den Schiffsschrauben das Aussehen von leicht korrodiertem Edelstahl zu geben. Das ist mir noch nicht besonders gut gelungen, und ich werde die Propeller wohl noch einmal nachlackieren. Hier noch einmal der Propeller der Mittelmaschine, gemeinsam mit dem Revell-Äquivalent.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Prop03.jpg)

Nachdem der Rumpf nun komplett war, wurde die Basislackierung aufgetragen. Begonnen habe ich mit 3 Schichten weiß von Tamiya. Das Tamiyaweiß  strahlt um einiges  intensiver als das typische Schnellbootweiß. Aber neben dem  Scale-effekt hat mich besonders die Tatsache, dassich evtl. noch eine Kontrastreserve benötige wenn ich die grauen Tarnstreifen lackiere, dazu bewogen, den Rumpf so hell zu lackieren. Falls es erforderlich ist, kann ich den Farbton leicht nachtönen.
Danach wurden das Haupt- und das Vordeck mit leicht aufgehelltem Dark Sea Grey lackiert und das Unterwasserschiff wurde geschwärzt. Zum Schluss wurde der gesamte Rumpf mit P1500-Papier geschliffen und war danach glatt wie ein Babypopo.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Rumpflack01.jpg)

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Rumpflack02.jpg)

Anschließend habe ich die Torpedos überarbeitet, und da gab es einiges zu tun. Da gibt es zum einen eine pazifistische Revellausführung. Die beiliegenden Torpedos besitzen am Kopf keine Zündpistole, sondern eine zylindrische Kappe. Zusätzlich befinden sich vier kleine Vertiefungen am Kopf, und das alles klassifiziert diesen Torpedo eindeutig als Übungstorpedo der Kriegsmarine. Wenn man ihn oob verwendet, sollte man den Kopf rot/weiß gestreift lackieren.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T1.jpg)

Ich wollte aber die explosive Variante einbauen und habe mir deshalb den Torpedobausatz von WEM gekauft. Er besteht aus zwei Torpedokörpern aus Resin und einer kleinen Blechplatine mit den Rudern, Propellern und Teilen für die Zündpistole. Die Ruder ermöglichen sowohl den Bau des Petroleum/Luft-angetriebenen G7a Torpedos ( sog. Whitehead-Schwanz), als auch den Bau des batteriebetriebenen G7e-Torpedos ( Woolwich-Schwanz).

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T0.jpg)

Ich bin von den kleineren WEM-Bausätzen immer recht angetan, aber 1/72 haben sie wirklich nicht im Griff. Der Torpedokörper scheint direkt vom Revellteil abgeformt zu sein (inkl. der vier falschen Klappen am Sprengkopf). Der einzige Unterschied sind die angedeuteten Verschraubungen des Sprengkopfes am Kesselmantel, aber sie sind viel zu groß, falsch geformt und statt der erforderlichen 26 Schraubensenkungen findet man nur 13 Stück. Der Mantel bietet außer den Segmentgravuren (die entsprechen nur dem G7a-Typ) keine weiteren Details. Die Ruder sind sehr grob (ich will nicht schon wieder ,,falsch" sagen) nachgebildet, die Teile für die Zündpistole sind reine Fantasie und um mit den 4-Blattpropellern einen G7e-Torpedo zu bauen, muss man selbst Hand anlegen, jeweils 2 Propellerblätter entfernen und den Durchmesser der hinteren Schraube verringern. In der Bauanleitung steht das allerdings nicht.

Es gibt noch einen Torpedo von Schatton für 8,50 Euro. Der ist zwar viel besser, aber hat immer noch einige Fehler, so dass der Kauf für mich nicht lohnenswert erschien. Ich habe mit den Revellteilen weitergearbeitet und versucht, das Beste daraus zu machen. Zuerst wurden das Leitwerk und der ,,Zünder" entfernt. Der Kopf wurde aufgebohrt um die  Aufnahme für die Zündpistole darzustellen. So (ohne Zündpistole) wurden sie übrigens auch auf den Booten gelagert. Die Zündpistole wurde erst direkt vor dem Laden ins Rohr aufgeschraubt. Die blau eingefärbte Fläche dient nur dazu die Rundheit des Torpedomantels besser beurteilen zu können.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T2.jpg)

Danach wurden die vier Kopfklappen verspachtelt, die umlaufenden Nähte der Torpedosegmente nachgraviert und die Kopfverschraubungen eingraviert. Als Schablone benutzte ich einen Papierstreifen, auf dem die erforderlichen 26 Teilungen im gleichen Abstand aufgedruckt waren. Mit der gleichen Methode wurden die Verschraubungen des Schwanzstückes eingraviert. Am Schwanz aber nicht gleichmäßig umlaufend, sondern vier Gruppen mit je 8 Schrauben, die jeweils einen Winkel von 45° abdecken.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T3.jpg)

Der Körper erhielt weitere Gravuren. Hier werden die Verschlüsse für die Betriebsstoffkessel (Petroleum, Luft, Wasser, Öl) mit dem Abfallstück eines PE-Satzes angefertigt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T4.jpg)

Für die Gravuren der Motorkammer hatte ich bereits vor einigen Wochen eine Schablone geätzt, aber beim Gravieren unterlief mir ein dicker Fehler: Die Motorkammer gehört ins letzte Segment und ich habe sie ins vorletzte Segment graviert. Shit happens ! Jetzt bleibt es so! (edit: Nein, es bleibt nicht so. Bedankt euch bei Spritti ;)  )

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T5.jpg)

Die Tiefen- und Seitenruder und die Propeller hatte ich auch schon vor einiger Zeit hergestellt, die Torpedowellen entstanden aus Aderendhülsen. Das gesamte Leitwerk besteht aus 20 Teilen und ich hab es sogar hinbekommen, dass sich die Propeller drehen.Wenn man sie mit einer Airbrush anbläst, jaulen sie los wie eine Turbine - gegenläufig, wie sich gehört :D. Die Ruder sind nur etwas zu kurz geraten, und so musste ich den Spalt zum Abgasrohr mit Sekundenkleber füllen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T8.jpg)

Lackiert wurden mit Metalcote-Polierfarben von Humbrol, da mir die bisher angewandt Methode mit Baremetal-Folie zu sehr glänzte, und weil ich fürchtete, dass die winzigen Verschraubungen unter der Folie nicht mehr klar zu erkennen wären.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/T7.jpg)

Danach habe ich mich auf das nächste Kleinteil gestürzt. Weiter vorn im Baubericht gibt es bereits ein Foto des Schlauchbootes (ex-Airfix E-Boat), das ich anstelle der beiden Bausatzflöße einbauen werde. Trotz der heftigen Schnitzereien und Schleifereien gefällt es mir nicht mehr so gut. Besonders die Bodenplanken und die Ruderaufnahmen waren mir zu grob gestrickt. Ich habe kurzerhand ein Drahtgestell ins Boot gesetzt und eine Plane aus einem Taschentuch angefertigt, dass mit eingefärbtem Weißleim beschichtet wurde.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Dinghy3.jpg)

Trotz der beigemengten Acrylfarbe härtet der Leim noch durchscheinend aus. Nachdem alles durchgetrocknet war folgte deshalb ein ,,Dickschicht-washing" mit Ocker ( Humbrol 83 ). Die Kanten wurden mit Camouflage Grey ( Humbrol 28 ) trocken gemalt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Dinghy2.jpg)

Daneben habe ich noch ein paar Kleinteile bearbeitet, die Zulufthauben lackiert und das Holzrost für den Hauptkompass im Mittschiffsbereich aus Evergreenmaterial gebastelt. Die Positionslampen wurden nach Fliegermanier bearbeitet (Aufbohren, Silber lackieren und mit 2k-Epoxy füllen) und sind wirklich sehr schön geworden.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Glocke.jpg)

Aus einem Gießast habe ich eine Schiffsglocke gedreht und die Kajüte wurde auch noch einmal angeschliffen und wieder weiß lackiert.
Langsam geht es auf die Zielgerade zu. Die groben Arbeiten sind jedenfalls abgeschlossen, und jetzt kommen nur noch kleinere Details. Zum Schluss noch das offizielle Bauzustandsbild:

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Juliboot.jpg)


...to be continued

 Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 29. Juli 2005, 13:49:35
Hi Murdock,

schön, daß es weitergeht!

Deine Propellerproduktion ist schlichtweg genial. Und das Ergebnis ist die Mühe wert, ohne Frage!

Und ich sehe, daß ihr Schifflebauer eines mit den Militärfritzen gemeinsam habt: Wenn etwas mißlingt wird es entweder gealtert oder mit einer Plane abgedeckt. :D ;)

Schöne Grüße
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 29. Juli 2005, 14:39:59
Hi Klaus,

Wenn es um das Abplanen von Baufehlern/-mängeln geht, hat man es als Schnellbootbauer  extrem leicht. Bei größeren Miseren nehm ich aber kein Tempotaschentuch mehr, sondern greife - einer alten englischen Tradition folgend -  auf  Bounty-Küchentücher zurück.  

Hier das Diorama eines Modellbauers mit vier total mißratenen Schnellbooten. Die Fehler wurden nachträglich mit  Toilettenpapier kaschiert.  X(

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Ras-El-Hilal.jpg)  

Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 29. Juli 2005, 15:03:13
:D  :D  :D

Gruß
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 29. Juli 2005, 15:12:44
Hi Lutz,

sieht klasse aus. Habe ich etwas überlesen ? Hast Du die Versuche mit dieser speziellen Streifentarnung aufgegen?
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 29. Juli 2005, 16:05:03
Grüß´Dich Lutz

"Kontrastreserve" und "Dickschicht-washing" :D  Kompliment. Für mich eindeutig zwei Kandidaten für das MB-Wort (-Unwort) des Jahres. ;)

Längst den Überblick verloren, wundert mich eines jetzt wirklich. Nämlich das du die falsch angesetzte Gravur nicht noch einmal korrigiert hast. Dabei geht es nicht um den Mikro-Makel an sich, der würde sowieso kaum jemandem auffallen. Aber im Verhältnis zum allgemein betriebenen Aufwand wahrlich ein Klacks.

Ulf :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 29. Juli 2005, 16:59:48
@br06
Du hast natürlich nichts überlesen ! Die Streifen kommen noch drauf.

@Spritti,

Tja, modern times. Und nachdem ich grad meine Ohren mit einer fürchterlichen HipHop-Version von "Land of confusion" quälen mußte, überlege ich, ob ich den Beitrag nicht editiere und besser "contrast-headroom" und "thick-layer-washing" schreibe.   ;)

Murdock

PS: Ach ja Ulf, ich baue in Zukunft keine Schnellboote mehr, sondern "DHSG´s" (Dangerous High speed glider)  :D

Doch noch´n edit:

Die Torpedogravur läßt sich nicht nach hinten setzen. Ich müßte die alten Furchen zuspachteln und würde mit den neuen Gravuren teils im Plastik und teils im gespachtelten Bereich liegen. Die Gefahr, das dabei was wegbricht, ist einfach zu groß. Aber Du schätzt mich schon ganz richtig ein. Ich habe nämlich  noch ein paar Torpedos in Reserve ;)
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 29. Juli 2005, 17:30:10
Ich gebe an dieser Stelle mal kein Statement ab. Ist auch nur zur allgemeinen Kenntnisnahme, daß ich pflichgemäß mitlese und staune. Eine angemessene Würdigung des gerade gelesen will mir nicht einfallen. Und Deiner Antwort auf Ulfs Frage entnehme ich mal prophetisch, daß da noch ein paar Aale an Deck plaziert werden.
 :P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 29. Juli 2005, 19:53:26
@heavy

Nein, keinesfalls zusätzliche Aale.  Ich habe mir den Außenbordkameraden heute Mittag noch einmal angesehen und mir gesagt: "Das kannste so nich lassen. Datt Ding muß wieder weg." *g* Ich werde ihn nur austauschen. Bei der Gelegenheit kann ich auch gleich die Abmessungen der Tiefen- und Seitenruder korrigieren.

Im wahren Kriegsleben war es übrigens ein eher seltener Fall, dass Schnellboote Minen und Ersatztorpedos mitführten.  So eine EMC-Mine wog 1150 kg. Und mit insgesamt 6,9 to Mehrgewicht zusätzlich zu den Reservetorpedos (Ein G7a wog 1532 Kg) kann man die erste Silbe des Wortes Schnellboot eigentlich ersatzlos streichen. Besonders im Ärmelkanal, der permanent durch englisches Radar und Seeaufklärer überwacht wurde, wurden oft überhaupt keine Torpedos mitgeführt wenn es darum ging Hafeneinfahrten oder Flußmündungen zu verminen. Im Fall einer Entdeckung  hatten die Schnellboote dadurch eine reelle Fluchtchance gegenüber den schnellen MotorGunBoats der Royal Navy.  
Wenn man´s also ganz genau nimmt, zeigt mein Modell eine  unübliche und seltene Häufung von Waffen.  Aber es macht auch darauf aufmerksam, dass KM-Schnellboote neben der Jagd auf gegnerische Schiffe weitere  Aufgaben hatten  (schnelle Minenleger, Küstengeleitschutz, Fernsicherung für Räumboote, Seenotrettung, usw). Und die Kombination von Minen und Torpedos sieht ja auch ganz nett aus.

Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Hans in 29. Juli 2005, 23:58:04
Wie hast du denn die Blätter der Schiffsschraube gelötet....ohne das die Lötung der bereits befestigten Blätter wieder heiss wurde....???

H.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 30. Juli 2005, 01:11:40
Hallo Hans,
mh,  was soll ich sagen. Man muß nur schnell genug sein, eine Lötspitze nehmen die sich gut in die Naht legt und nicht zu heiß wird. Zusätzlich benutze ich ein hervorragendes Flußmittel  (Schiedam S-39). Nach jedem Blatt warte ich ein bis zwei Minuten, damit sich die Nabe abkühlt.
Wenn man befürchtet, dass sich bereits angelötete Teile wieder lösen, kann man ein Stück Papiertaschentuch naß machen und um die fertigen Teile legen. So lange noch Wasser verdampft liegt die Temperatur der abdedeckten Teile nicht über ca. 150°C. Völlig unbedenklich für Zinnlötungen. Es gibt auch spezielle Kältegele aus der Schweißtechnik dafür, aber für  Modellbauer lohnt sich der Kauf eigentlich nicht, da sie recht teuer sind.    

Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 01. August 2005, 20:00:59
Hallo Murdock Du alter Detailfetischist :D,

ich habe eben, nach meiner 2 wöchigen Auszeit, noch mal in den BB eingelesen und muss sagen Du überraschst mich immer wieder. Vollblutmodellbauer in allen Bereichen (den Tarnlackierungen mal ausgenommen... ;) )  :P .

Gruss Peter
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 14. August 2005, 23:00:02
Heute geht´s nur um Farben. Nach dem ersten fehlgeschlagenen Versuch  ein passendes Tarnmuster zu erzeugen, begann ich mit genaueren Recherchen. Für die angestrebte Tarnlackierung fanden sich keine verbindlichen Farbangaben und die Struktur der Farbflecken war nicht eindeutig zu entschlüsseln. Darum habe ich mich  für ein anderes Pattern entschieden, von dem ich einige S/W-Fotos, ein Farbfoto, eine Grafik und - am allerwichtigsten – alle FS-Codes habe.  Das  Boot ist als Grafik im Squardron/Signal Band 18 abgebildet, allerdings als ,,early S38" mit einem 20mm MG auf dem Achterschiff. Da die S38 aber recht früh mit polnischen Beute-Bofors und heimgeholten österreichischen Waffen umgerüstet wurden, nehme ich diese Abweichung in Kauf.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung1.jpg)

Dieses Boot gehörte zur 5. Schnellbootflottille, und war 1941 im Ostseeraum stationiert. In dem Band finden sich auch die Farbangaben: Mittelgrau ( FS 26280 u. FS 26440 ) und Mittelbraun ( FS 20318 ) auf Schnellbootweiß ( FS 27875 ). Zusätzlich habe noch ich von genau diesem Boot eine Farbaufnahme.  Die Farbtöne kann man sich recht bequem auf dem IPMS-Colorserver (http://www.ipmsstockholm.org/colorserver/showcolor.asp?fs=20318%2C27875%2C26280%2C26440)  anzeigen lassen indem man einfach die FS-Nummern eingibt. Doch wenn man das Farbfoto und die IPMS- Farbtafeln vergleicht und die Abweichungen sieht, stellt man sich die gleichen Fragen wie die Fliegerkollegen mit ihren RLM-Listen: Wie falsch sind die Farben des Fotos? Wie echt sind die Farbchips? Welche Farbtemperatur hat mein Monitor? Sind meine Augen farbfehlsichtig?

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung2.jpg)

Zuerst habe ich mich darauf festgelegt, dass die Farben damals mit einem dicken Pinsel/Quast aufgemalt worden sind. Das scheinen eine Vielzahl von S/W-Nahaufnahmen dieses Musters zu belegen. Es wird also keine Kantenverläufe geben und ich kann auf den Einsatz der Spritzpistole und auf das Schneiden von Hunderten von Masken verzichten. Vom Farbauftrag mittels Pinsel erwartete ich auch zufälligere Muster, als es beim Schneiden von Masken der Fall ist. Beim Anfertigen von Lackiermasken sah ich die Gefahr, irgendwann in ein gleichmäßiges ,,Schneidschema" zu verfallen. Ich habe mich für die Verwendung von Humbrol-Farben entschieden, da die Auswahl sehr groß ist, alle Farben problemlos mischbar sind und ich jahrelange Erfahrungen imUmgang mit ihnen habe.
Um ein Gefühl für die Farbabstufungen, Kontrastwerte, Verteilung und Form der Streifen zu bekommen habe ich die Bootsgrafik maßstabsgetreu ausgedruckt und eine Reihe von Farbmustertafeln angefertigt. Nach zwei Abenden waren die Ergebnisse schon ganz brauchbar, obwohl ich die richtigen Farbennuancen noch immer nicht getroffen hatte.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung3.jpg)

Als Vorlage für die Teststreifen benutzte ich das Monitorbild mit den IPMS-Charts, aber die Testlackierungen sahen immer wieder anders aus. Ich spielte mit den Monitoreinstellungen und stellte fest, dass bereits eine Veränderung der Farbtemperatur um 500 Kelvin zu völlig anderen Farben führte. Ein Ausdruck des Monitorbildes auf Fotopapier brachte wieder völlig andere (aber ebenso falsche) Ergebnisse. Um zu einem halbwegs glaubwürdigen Inkjet-Ausdruck zu kommen, habe ich folgendes versucht. Mit Hilfe des IPMS-Farbservers habe ich mir 4 RAL-Farben anzeigen lassen, die ich mit einer vorhandenen, lackierten Musterkarte vergleichen konnte:
RAL 1002 (Sandgelb)
RAL 3000 (Feuerrot)
RAL 6003 (Olivgrün)
RAL 7001 (Silbergrau)
Wie diese Farben auf dem Monitor angezeigt wurden, war mir erst einmal egal. Wichtig war mir, dass der Plot mit meinen RAL-Tafeln übereinstimmt
Diese Farben habe ich immer wieder ausgedruckt und nach jedem Druck das Farbprofil des Druckers verändert, bis die ausgedruckten Farben annähernd mit den Farben meiner RAL-Musterkarte übereinstimmten. Mit diesem Farbprofil wurden anschließend die Tarnfarben des Bootes gedruckt und dieser Ausdruck als ultimative Wahrheit für die Farbwahl festgelegt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung4.jpg)

Danach musste ich aus meinem Sortiment an Enamelfarben nur noch die passende Farbe heraussuchen bzw. mischen. Am einfachsten war es beim Hellgrau. Die Farbe >Hu196< passte hervorragend. Das Dunkelgrau mixte ich aus >Rev374 + Rev5< im Verhältnis 10 : 1 und einen passenden Braunton mischt ich mit >Hu95 + Hu 64 + Rev5< im Verhältnis 10 : 10 : 4.

Trotzdem fehlte mir noch immer der Mut die Farbe auf das vormontierte Modell aufzutragen und deshalb habe ich mir noch einen weiteren S100- Bausatz gekauft. Dadurch hatte ich einen Rumpf zum Testen und eine neue Bugkanone (als Ersatz für meine verlorene Lafette), und irgendwann baue ich sowieso wieder ein S-Boot – also keine überflüssige Ausgabe.

Eine Rumpfhälfte wurde wieder mit Weiß und Schwarz von Tamiya grundiert, geschliffen und danach mit dem Tarnmuster lackiert.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung5.jpg)

Die Probelackierung verlief sehr zufriedenstellend, und auf die gleiche Art wurde danach der echte Rumpf angemalt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung6.jpg)

Um die Kontraste der Streifen zum weißen Rumpf zu dämpfen, um  das Tamiyaweiß etwas abzudunkeln und um eine einheitlich matte Oberfläche zu bekommen, wurden anschließend mehrere Schichten Klarlack, der mit einigen Tropfen Hu28 (Camouflage Grey) eingefärbt war, lackiert. Nach je zwei Lackschichten kam ein kurzer Zwischenschliff bis der Rumpf wieder schön glatt war. Und nun sieht das Boot so aus:

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung7.jpg)

Ganz zum Schluß wird er noch ein wenig verwittert und zerkratzt, damit das Boot  ein wenig benutzt aussieht.
Den abtönenden Effekt des Klarlacks erkennt man übrigens recht gut, wenn man die Rumpffarbe mit der weiß verbliebenen Fläche auf der Bordwand vor dem Ruderhaus vergleicht. Hierauf wird später das Flottillenabzeichen auflackiert.
Der Testrumpf wurde übrigens wieder in seinen jungfräulichen Zustand zurückversetzt. 40°C warmes Wasser und Mutters Billig-Rohrreiniger entlackten den Rumpf in weniger als 10 Minuten vollständig (Das Foto wurde wirklich nachher aufgenommen *g*).

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_10/Tarnung8.jpg)


...to be continued


 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 14. August 2005, 23:37:15
Ich weiss nicht, was mich mehr fertig macht. Das Ergebnis, oder die Beschreibung Deiner Druckerexcesse!
 8o  8o  8o
Auf jeden Fall hast Du völlig neue Maßstäbe bei der Auswahl der Farben gesetzt.
Vielleicht hätte man das auch mit einer guten Schätzung hingekriegt, aber wie Du zu sagen pflegst, daß wäre ja zu einfach.:D
Das Ergebnis sieht auf jeden Fall sehr gefällig aus.
Definitiv besser als der erste Versuch!
 :respekt:  :respekt:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 14. August 2005, 23:49:00
Murdock,

wie sagte Wolfgang zu meinen Tests
"Deine Versuche und "Testreihen" haben sich mehr als gelohnt   :P "

Das Kompliment gebe ich gerne weiter. Das Ergbnis sieht sehr realistisch aus.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 15. August 2005, 05:26:11
Hallo? (poch, poch, poch) Jemand zu Hause, im Oberstübchen?

Also eines weiss ich jetzt. Ich baue in ansehbarer Zeit (20 Jahre) bestimmt kein Schiff. Das halten meine Nerven nicht aus, glaube ich, ehrlich!

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Pacific Strafer in 15. August 2005, 07:12:11
Boah eh Murdock,

es hätte ein schöner Montag werden können (vom Wetter mal abgesehen), aber das hat mir mal wieder den Rest gegeben.
Ich persönlich finde das Ergebnis hervorragend und werde Dich in Zukunft nur noch als Akribist bezeichnen.

Peter :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dude in 15. August 2005, 07:39:54
ZitatOriginal von Pacific Strafer
Boah eh Murdock,

es hätte ein schöner Montag werden können (vom Wetter mal abgesehen), aber das hat mir mal wieder den Rest gegeben.

Dito!:D

Einfach klasse, sowohl was die Gewissenhaftigkeit der Recherche als natürlich auch die Umsetzung im Modell angeht! Hier kann der kleine Dude in jeder Hinsicht ne Menge lernen - phantastico! :1:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: polarscout in 15. August 2005, 09:02:07
Ich verfolge ja diesen BB seit Beginn und  ich bin tief beeindruckt von dem was du uns hier präsentierst.
Jedes neue Update von dir bringt neue interessante Aspekte. Hab auch schon viel gelernt.  :)
Was die Farbgebung deines S-38 anbelangt, so hat sich deine gründliche Recherche, die vorbereitenden Testmuster und das abschließende Lackieren wirklich gelohnt!
Einfach Klasse!  :respekt:

 :winken: Polarscout
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Hans in 15. August 2005, 09:08:39
So macht Modellbau Spass! Herrlich..ich geniesse jedes Update.
Die Idee, ein zweites Modell als Generalprobe zu nehmen, ist genial....bei den Revell-Preisen ohnehin nicht von Anfang an zu verwerfen.

H.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: The Gunslinger in 15. August 2005, 09:10:42
Hi Murdock ,

kann denn hier keiner ein Modell einfach nur aus der Box bauen .
Wenn ich mir das so ansehe krieg ich ja schon fast Komplexe  :rolleyes:
Nee im Ernst sieht wirklich klasse aus was du hier machst  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:  
Hab zwar bis jetzt nur ab dem Teil mit den selbstgeätzten Schrauben
gelesen aber ich hol den Rest gleich nach  :D
Drehbare Propeller an Torpedos , ihr seid doch alle irre hier X(
Was kommt als nächstes gentechnisch gezüchtete lebende Besatzungen in 1/72 :D
( Nur n Joke mach weiter so , sieht spitze aus was du hier zeigst )

Mfg Thomas :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: RAPTOR in 15. August 2005, 09:28:47
Werter Herr Doktor Hubert von Sittich,

trotz mehrerer Versuche Ihrerseits und anhaltender geistiger Beeinflussungen seitens der Kollegen im Modellboard sowohl im Forum als auch im Chat ist der behandelte Patient in seinen Tätigkeiten einen Schritt nach vorn gegangen, der so nicht mehr toleriert werden kann. Diese exzessiven Ausbrüche gegenüber seiner Umwelt sind in keiner Weise mehr tragbar, sowohl für die betroffenen Mitmenschen als auch für den Patienten selber.

wir haben den dringenden Verdacht, dass Ihr Elektroschocktheraphie vollkommen gegenteilige Wirkung beim Patienten erzielt hat. Statt ihn zu Vernunft zu bringen, wurde sein kreatives Zentrum anscheinend mit Reizen überflutet, die sich nun in iner Art und Weise manifestieren die nicht mehr ertragbar ist. Auch diese angedrohte und fast durchgeführte Hochzeit mit Schwester Anna Bolika hat den Patienten von seinen Vorhaben nicht abgebracht. Entweder ist er so mutig oder er hat keinen Lebenswillen mehr, denn diese Bedrohung war schon mehr als unmenschlich.

Aufgrund der letzten Aktivitäten, welche der Patient zeigte, können wir nur folgende Möglichkeiten zur Bekämpfung dieses Subjekts einreichen.

1. Er wird lebenslänglich in Zwangsverwahrung genommen und komplett von jeglichem Literatur und Plastiknachschub abgeschnitten.

2. Er wird frei laufengelassen und seine Umwelt wird weggesperrt, damit diese seine Eskapaden nicht mehr ertragen muss.

3. Der Patient wird zwangskastriert. Bei meinem Hund hat es auch geholfen. Er fässt kein Buch und  keinen Bausatz mehr an. (nach einstimmiger Meinung das beste Vorgehen)

Wir hoffen auf baldige Antwort.

Eine hoffnungsvolle Modellbaucommunity






Wenn ich gewusst hätte, welche Ausmasse dieser Baubericht nimmt, hätte ich in Wilnsdorf doch mal den Karton fallen lassen sollen...Nene, ich verneige mich vor dem König des Wahnsinns...
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Nihon Kaigun in 15. August 2005, 10:10:06
Staunen (Erstaunen) ist nach PLATNER, »eine schnelle und starke Erschütterung der Aufmerksamkeit auf einen neuen unerwarteten Gegenstand, von dem die Seele fürs erste nicht weiß, ob er gut oder böse sei, d.h. dessen Verhältnis mit sich selbst sie in dem ersten Augenblicke seiner Erscheinung nicht kennt« (Philos. Aphor. II, § 854). - W. JERUSALEM erklärt: Das Staunen ist das ursprünglichste der intellektuellen Gefühle. Es entsteht, »wenn uns eine neue Erscheinung entgegentritt, die wir in unseren bis dahin erworbenen Erfahrungskreis, in unser Weltbild nicht einzufügen vermögen«. Der Erkenntnistrieb zeitigt, weiter entwickelt, ein Staunen ohne Furcht, ein »theoretisches Staunen« (Lehrb. d. Psychol.3, S. 178). Dieses ist es, was PLATO (Theaet. 155 D) und ARISTOTELES (Met. I 2, 982 b 12) als den Anfang des Philosophierens bezeichnen. Vgl. Verwunderung.

Quelle: Rudolf Eisler, Wörterbuch der philosophischen Begriffe


Ich glaube, ich Staune!

Gruß

Nihon Kaigun
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Falko in 15. August 2005, 10:39:15
Momentan jagt wieder ein Highlight das andere im Forum.
Da kann man sich als "Modellbau-Normalo" nur entspannt
zurücklehnen und sich auf's Nächste freuen.

Murdoch, Hut ab vor der Akribie mit der du deine Recherchen
betreibst.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Actros4860 in 16. August 2005, 19:47:49
Hallo Murdock,

ich verfolge diesen Baubericht auch schon seit Anfang an, abereins muss man dir lassen:

Du verstehst es, deine letzten Beiträge immer noch mit etwas Besserem zu toppen.

 :respekt: , ich warte schon mit Spannung auf die nächsten Beiträge von dir und hoffe, dass du mit dem S-Boot nicht so schnell fertig wirst, damit ich länger was zum Staunen habe... :D
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Dannebrog in 17. August 2005, 16:33:09
Tja, was soll man dazu noch sagen...?!

Oh Herr, ich bin unwürdig...  :6:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 27. September 2005, 16:42:22
Bevor der Bericht noch weiter nach hinten gereicht wird, mache ich mal schnell ein kleines Update. Viel hat sich eigentlich nicht getan, da ich bereits an zwei neuen Projekten arbeite - und das ist natürlich viel interessanter- aber für ein paar neue Sätze und Bilder reicht's.

Im Groben ist das Boot fertig. Was fehlt, sind ein paar Aufbauten, Zubehörteile und eine Bootsbesatzung. Im Bugbereich musste noch die Kanone eingebaut werden. Ein Job, den ich wochenlang vor mir her geschoben hatte, denn ,,Kanone einbauen" bedeutet eigentlich ,,Kanone neu bauen".  Immerhin konnte ich diesmal das C38-MG einbauen, das Revell eigentlich für die Mittschiffs-Zwillingsflak vorgesehen hat, und musste nicht auf die im Bausatz vorgesehene C30 zurückgreifen. Ein Messingrohr habe ich ihr aber dennoch spendiert. ;)

Die Lafette besteht aus 2 Baugruppen. Der Unterlafette zum Drehen und der Oberlafette zum Heben und Senken des MG's.  Die Oberlafette besteht aus den  vier (modifizierten) Bausatzteilen, dem Rahmen für den Hülsenfangkorb und dem Übertragungsgestänge für die Zieloptik. Die Draht- und Blechteile wurden alle gelötet und mit Sekundenkleber am Kunststoffrahmen befestigt.
Revell hat diese Oberlafette mit einem ,,Spieß" versehen, der einfach in die Mitte des Brunnens geklebt werden soll. Das ist ziemlich weit weg von der Realität, und so entstand ein neuer Drehkranz aus Blechabfällen. Er besteht aus 13 Zuschnitten, die ausschließlich gelötet sind – man sieht: es geht auch ohne Ätzteile! Das Rückenpolster habe ich aus Magic-Sculp geformt. Der Schütze wird wahrscheinlich aus dem abgebildeten Preiser-Piloten entstehen, aber da bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Bugwaffe01.jpg)

Und so sieht das ganze nach der Montage aus. Noch nicht besonders hübsch, aber ich schmeiß ja noch einen Eimer Farbe drüber. Die Schulterpolster stammen noch aus einem alten WEM PE-Satz und sind die einzigen geätzten Teile am Geschütz. Im Nachhinein ärgere ich mich ein wenig darüber, sie eingebaut zu haben. Selbstgebogene hätten wahrscheinlich besser ausgesehen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Waffe_fertig.jpg)

Zur Kanone gehört noch eine Abdeckung, die aber beim Bausatz viel zu unförmig ist. Ich habe sie dünner geschliffen und wollte sie schon einbauen, als mir auffiel, dass auch ihr Durchmesser viel zu groß ist. Diese Haube passt über die ,,Original"-Bausatzöffnung mit dem Kalottenwulst, aber nicht auf den umgebauten Geschützstand. Ein genau passendes Ersatzteil erhält man aber, wenn man den Boden des Revellbrunnens (der im Vergleich zum Original zu klein ist) absägt, und darauf den Dom der ursprünglichen Abdeckung klebt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Brunnen.jpg)
     
Für den Anker habe ich eine Kette aus dem Zubehörhandel besorgt und aus Blech neue Lagerplatten und Halteklammern gebogen. Zum Teil sind es geätzte Teile, die ich entweder auf Verdacht angefertigt hatte oder für die ich keine Verwendung mehr hatte.
Ein dicker Fehler hat sich bei den Lagerboxen für die 20mm-Magazine eingeschlichen. Sie sind fast 2 mm zu lang und zu breit. Klingt wenig, sieht aber schlimm aus. Wie das passieren konnte, kann ich nicht mehr nachvollziehen - Shit happens!   :rolleyes:
 
(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Bug.jpg)

Auf dem Hauptdeck fehlten noch einige Motorlüfter. Die Rohre bestehen aus 1mm Schweißdraht bzw. 0,8mm Messingdraht, und die Lüfterköpfe habe ich aus Gießastresten gedreht. Alle zusätzlichen Handläufe wurden aus Messing und Stahldraht gelötet.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Mittschiff01.jpg)

Die Laufroste wurden aus schmalen Evergreenstreifen zusammen geklebt, 1 x 1mm für die Querhölzer und 2 x 0,3mm für die Lattung. Auf den Bildern sieht man auch meine Bemühungen, schon bei der Basislackierung einen abgenutzten Eindruck zu erzeugen. Zuerst habe ich die Roste Sandfarben lackiert und darüber – allerdings nicht überall deckend- Dunkelgrau gesprüht.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Mittschiff02.jpg)

Und dann ging es mal wieder an's Nebelkannen bauen. Der Ventilkopf ist diesmal etwas anders als beim S100-Boot (eigentlich der Verschluss und das Trommelmagazin eines Lewis-MG), und in weiser Voraussicht habe ich schon vor Wochen neue Stellfüße geätzt. Wenig Arbeit, schöne Wirkung – und bei solchen ,,Peanuts" wundere ich mich jedes Mal, dass die Hersteller von PE-Sets (in diesem Fall WEM und Eduard) zwar die unwichtigsten Deckelschnallen oder Bodenplatten nachfertigen, aber augenscheinlich falsche und leicht korrigierbare Teile unberücksichtig lassen.      

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Nebelkanne.jpg)

Zur Zeit wird der gesamte restliche Plastik-Kleinkram lackiert und verbaut: Entlüfter, Poller, Klampen, Haken usw.  Das Herumgefummel mit Pinzetten oder ,,Lackieren am Gießast" tue ich mir übrigens nicht mehr an. Ich erhalte schönere Ergebnisse wenn ich die Teile sauber entgrate und mit Sekundenkleber auf einem Lackierträger fixiere, so wie auf dem Foto zu sehen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_11/Kleinteile.jpg)

To be continued

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KODOSS in 27. September 2005, 17:06:42
sehr hübsch das ganze.
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: K 181 in 27. September 2005, 17:16:35
Nabend

 :respekt:
Sieht ut aus was du da machst!

Gruß
Hendrik
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kat5691 in 27. September 2005, 17:18:33
Wie schon gesagt: Hat was das Boot!
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: panzerchen in 27. September 2005, 18:33:54
"Lackierträger " ?

--> "Ein Oberflächenfarbgebungs- und Optimierungshandhabungsoptimizer" !
Wieviel € würde der clevere Zubehörhandel dafür verlangen ?     :7:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 27. September 2005, 18:50:56
Alleine zur Farbgebung ist dieses Instrument zu komplex konstruiert. Und eine Optimierung ist ja auch von der weiteren Handhabung abhängig. Geht zwar sicherlich in die richtige Richtung panzerchen aber das letzte Quentchen einer genau definierten Produktbeschreibung geht deinen Vorschlägen noch ab. ;)

Ich wäre für "Beschichtungsassistent" oder "Schraubstocksubstitut".

Aber eigentlich hätte uns Lulle (mein Lieblingsschiffer ;)) da auch selbst drauf kommen können.

Übrigens:
Zitat

Ein Job, den ich wochenlang vor mir her geschoben hatte..

Zitat Ende

Schön, das es  Dir manches Mal ähnlich geht.

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Bauzel in 06. Oktober 2005, 17:46:53
Hallo,

wirklich ein super Modell. Ich verfolge schon die ganze Zeit den Bericht und bin immer wieder begeistert. Auch wenn ich ein paar Entscheidungen von dir , wie die Schaniere der Torpedorohrklappe (in meinen Quellen sind die vorne glatt) und die Seeminen (ich habe kein Bild gefunden wo so grosse Minen von einem Schnellboot aus geworfen worden sind. In meinen Quellen sind das immer die EMC-Minen mit dem   niedrigen Sockel) nicht nachvollziehen kann. Aber Modellbautechnisch höchste Qualität.

Gruss Markus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 07. Oktober 2005, 02:51:18
@Bauzel

ZitatAuch wenn ich ein paar Entscheidungen von dir , wie die Schaniere der Torpedorohrklappe ...und die Seeminen.. nicht nachvollziehen kann.

Das ist nicht schlimm, Markus.   ;)

Im Ernst, auf 99% meines Bildmaterials sind die Riegel flach. Bei einigen Bildern ist es nicht ganz klar, wie z.b. bei dem oberen Riegel auf dem Foto. Vielleicht gab es diese Ausführung, vielleicht eine Behelfsreparatur oder die Folge eines Seeschadens. Wer weiß - aber mir gefällt es so.
Viele Leute halten mich für einen Nietenzähler, bei dem alles ganz  genau wie beim echten Originalvorbild sein muß. Ich bin aber eher ein Nietenfälscher. Wenn ich von Detaillierung spreche meine ich nicht in erster Linie den exakten Nachbau bis in den cm-Bereich. Ich versuche vielmehr  bei einem "normalen" Betrachtungsabstand ein anschauliches Modell zu bauen und dazu setze ich auch solche Stilmittel ein , um eine flache Struktur  abwechslungsreich zu gestalten.  Deshalb steche ich auch kleine Lochketten ins Vorschiff und behaupte, es sind Nietenreihen oder ich zerkratze die glatten Decks um den Eindruck von Segeltuch zu erzeugen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/temp/Rohrverschluss.jpg)


Die Seeminen

Eigentlich der gleiche Fall wie bei den Torpedorohrscharnieren. Ich vermute mal, Du hast die Bilder aus dem  Dallies-Labourdette gesehen und meinst die abgebildete Variante. Bildunterschrift hierzu: Loading an EMC-type mine on board an S-Boote in 1940 in a north sea port.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/temp/Minenheck.jpg)

Noch eine Randbemerkung: Diese Mine wird bei Dallies mehrfach als Einheitsmine C (EMC) bezeichnet. Ich denke eher, es ist eine Variante der Einheitsmine D (EMD). Die "C" besaß auf der Oberseite 5 und auf der Unterseite 2 Bleikappen, die "D" nur 5 Stück auf der Oberseite. Und keine der abgebildeten Minen in dem Buch besitzt Bleikappen auf der Unterseite.  Außerdem sind die abgebildeten Minen relativ klein ("C"-Durchmesser 1120mm, "D"-Durchmesser 1000mm). Vielleicht hat einer von euch verbindliche Infos hierzu.  

Aber zurück zu meinen Modellminen.
Man sieht auf dem s/w-Foto auch, dass die Minen auf schmalen Schienen liegen. Der Revellbausatz enthält aber die breiten Schienen, die rechts auf dem Bild zu sehen sind ( mit 2 Sprengbojen Typ D und einer Reißboje). Da ich keine neuen Schienen bauen wollte, habe ich einfach Minen gebaut, die für diese breitere Spurweite geeignet waren (mit großem, kastenförmigen Voreilgewicht). Über den Typ habe ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht. Mit einem Kugeldurchmesser von 12mm ( x 72 = 864mm) entsprechen sie am ehesten dem Typ UMB ( U-Boot Abwehrmine B), die einen Durchmesser von 840 mm hatte.  Allerdings fehlen bei mir die 3 Stoßkappen auf der untern Halbkugel und die Seiltrommel des Voreilgewichtes ist bei mir zu breit..

Zur Frage, ob solche Minen von Schnellbooten mitgeführt wurden kann ich nur sagen: Warum nicht ? Es ist  imho gewagter  zu behaupten, die Boote hätten nur einen ganz speziellen Minentyp mitgeführt weil man nur Infos/Bilder über diesen einen Typ besitzt. Hierzu 4 kurze Textauszüge

Friedrich Kemnade: "Die Afrika-Flotille-Chronik und Bilanz", Motorbuchverlag 1978  

Seite 129
"Zur Abriegelung des Moon-Sundes nach Süden beabsichtigt der BdK  den Einsatz der 2. S-Flotille zum Werfen von 3 weiteren Minensperren mit Grundminen TMB in den Moon-Sund."

Seite 188
"Im Laufe des Tages, am 16.12., verholten die Boote zum Minendepot und laden Minen - je Boot 3 TMA, 1 UMA, 4 Spreng- sowie 1 Reißboje, Tiefenstellung 15, 4, 8 und 15. Die TMA und UMA sind auf Magnetzündung eingestellt."

Volkmar Kühn: "Schnellboote im Einsatz 1939 - 1945", Motorbuchverlag 1986

Seite 113
"In den beiden Nächten zwischen dem 24. und 26.6. legte die 2. S-Fl. nördlich Kap Tachkona die Sperre "D" mit 36TMB-Minen."

Seite 117
"Der Einsatz der Minenschiffe "Brummer" und "Roland" vom 24. bis 25.8. sah auch die Boote der 3. S-Fl. dabei. Es galt nördlich von Kap Ristna auf Dagö die "Rusto"-Minensperre zu werfen. Die S-Boote hatten je 6 EMC-Minen an Bord und sicherten außerdem die beiden Minenleger."

Das macht es sehr wahrscheinlich, das die Boote bei Bedarf auch UMB´s, EMF's, EMR's und anderes Sprengzeug ins Wasser gekippt haben.

Btw. :

Weiter vorn im Baubericht gab es die Diskussion welche Tarnfarben das Schnellboot im finnischen Meerbusen hatte. Hier noch einmal das Bild von damals, das zu Spekulationen über diverse Grau-, Grün- und Brauntöne Anlaß gab.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_8/Farbvergleich.jpg)

Kürzlich gelangte ich in den Besitz des Buches "Schnellboote vor" von Kriegsberichter Hugo Bürger, Gerhard Stallig Verlag 1943. Untertitel: "Mit 104 einfarbigen und 11 mehrfarbigen Abbildungen nach Aufnahmen des Verfassers." Dieser Hugo Bürger hat seinerzeit das Farbfoto des finnischen Schnellbootes geschossen. Im Buch ist es auf einer ganzen Doppelseite (37x23 cm) abgebildet, und nun erkennt man, dass die Tarnfarbe  identisch ist mit der Decksfarbe: Hellgrau .  Wieder ein Rätsel gelöst. :1:

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/temp/Finnland01.jpg)


(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/temp/Finnland02.jpg)

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Bauzel in 07. Oktober 2005, 09:02:47
Hallo Murdock,

ob die von dir gebauten Minen je von einem Schnellboot aus verlegt worden sind möchte ich nicht ausschliesen, ich bin eh der Ansicht das es fast alles auf Deutscher Seite gab, weil überall das Provisorium regierte. Wenn ich sehe mit was mein Opa Minen und Netzsperren in der Ostsee gelegt und geräumt hat, wundere ich mich über nichts mehr. Und auf Minenbezeichnungen kann ich mich nicht festlegen weil immer wenn ich meine ein System entdeckt zu haben, durch eine weitere Quelle wieder aus dem Konzept gebracht werde. Und ich befasse mich schon aufgrund meiner Familiegeschichte (Opa im Wk2 bei der Marine in der Ostsee,Vater beim LSU (B) vor der Bundesmarinezeit auf einem Minensucher Typ40 unterwegs) schon länger mit der Materie, fühle mich aber nicht wirklich schlauer wie vorher.

Bei den Torpedoklappen meine ich auf einer besseren Version der Bilder den vermutliche Schatten als Schmutz und nicht als Verformung des Scharniers zu erkennen. Aber auch das schliesst den Ausführung nicht aus. Und wie Detailverliebt du an deine Modelle gehst finde ich echt toll.

Was mir in letzter Zeit immer mehr auffällt, ist das viele deutsche Versionen von Büchern wesentlich schlechter gedruckt sind als die englischen oder französischen Ausgaben. Und was manche Deutsche Verlage unter Buchdruck verstehen, können viele von uns mit jedem Kopierer daheim bessermachen.

Gruss Markus

"Wir sind kein Geilshop und kein Blödladen wir sind Fachhändler"
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: U552 in 07. Oktober 2005, 15:40:56
Hallo,

deine Updates sind super :), da traut man sich gar nicht mehr ein S38 in Angriff zu nehmen :(.
Bei mir liegen noch 2 revell S-100 ungebaut rum, mich würde es reizen auch mal ein S38 zu Bauen, blos mir fehlt die Erfahrung mir Ätzteile selber zu machen :(.

Gibts eigentlich keine Blaupausen mehr von den Booten?

cu
U-552
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Calvin in 11. Oktober 2005, 15:45:37
Hallo  :winken:

Ich habe mir am Samstag nun auch mal die S-100 zugelegt.Nachteil die gab es bis vor kurzem bei Kaufhof für 12,99€, als ich sie holte waren es wieder 17,50€ :5:
Aber egal. Nach dem lesen deines Beitrages, entschloß ich mich das Zubehör von Schatton (http://modellbau-schatton.privat.t-online.de/html/preisliste.html) mal an zusehen. Die von dir erwähnten Torpedos kosten mittlerweile 9,50€/St.
Nach Frage bei Hr. Schatton übernahm ich dann auch gleich mal alles was geht.

Ich habe ein Set mit 6 Stück in Resin-Epoxid gegossen. zu 9,50 Euro.
Ebenso die 2 cm 3,7 cm und 4 cm Bofors Flak.
zu 1,50, 1,60 und 2,10 Euro je Stück.
Die Torpedos , die deutschen "ersten"  G7a je Stück zu 9,50 E.

Die Mail ging am Samstag raus, antwort am Sonntag!!!, Bestellung ging Montag raus!!
Ist das immer so bei ihm?
Wenn ich alles habe mache ich natürlich ein Foto, wenn ich ne Digi finde :D

Bis denn dann

Carsten
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Calvin in 13. Oktober 2005, 10:17:19
Hallo,


Gestern sind die Teile angekommen :9: #
Bilder folgen die Woche noch, die sehen echt gut aus.
@Murdock, Auch wenn die Torpedos nicht ganz stimmen :D


 :winken:  Carsten
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. Oktober 2005, 10:48:07
@Calvin

Nun laß mal Fünfe gerade sein. Meine selbstgeschnitzten Aale stimmen ja auch nicht. ;) (noch nicht :D)

Viel Spaß beim Bauen.

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 12. März 2006, 17:31:34
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei...

Nachdem der Bau des Contestmodells abgeschlossen war, hatte ich wieder Zeit für das Schnellboot. Alle Baugruppen waren mittlerweile fertig gestellt und bevor ich mit der Endmontage begann, wurde die Besatzung angeheuert.
Die Mehrzahl der Figuren stammt von GFL, Preiser und Airfix, wobei ich nach Belieben Köpfe und Gliedmaßen ausgetauscht habe. Das Verfahren habe ich schon vor längerer Zeit hier beschrieben, deshalb erspare ich mir die Wiederholung.
Nur noch eine kleine Ergänzung hierzu. Diesmal habe ich Fehlstellen an den Figuren (Weichplastik)  mit der 2-Komponenten Modelliermasse Magic Sculp repariert und  aus demselben Material Schwimmwesten geformt. Das Verfahren ist extrem schnell und die Haftung der Modelliermasse auf dem weichen Grundmaterial ist sehr gut.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/Figurenbau.jpg)
 
Nachdem alle Teile angebaut waren, stellte ich Relingstützen aus 0,8mm Messingstangen her und bohrte zwei 0,5mm Querbohrungen hindurch. Als Relingläufe mussten –wie immer- eine .017 G (0,43mm) und eine .010 E (0.25mm) Gitarrenseite herhalten.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/01.jpg)

Diesmal sollten die Relings mit Segeltuch bespannt werden. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Materialien kristallisierte sich Transparentpapier für technische Zeichnungen als ideales 1/72 Segeltuch heraus.
Nachdem ich es in passende Streifen geschnitten habe, wurden zunächst die Löcher für die Verseilung gebohrt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/02.jpg)

Anschließend wurde die Oberseite (und nur die Oberseite) erst Weiß grundiert und dann mit dem Tarnmuster des Rumpfes lackiert. Die Tarnfarben wurden hierbei geringfügig und willkürlich abgetönt, damit durch den leichten Kontrast der Verlauf der Rumpflinie besser erkennbar bleibt. Auch wichtig: Die Farben müssen wasserfest sein. In meinem Fall: Alles Humbrol.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/03.jpg)

Um dem glatten Papier eine unregelmäßige Oberfläche zu geben, wurden die lackierten Streifen einige Minuten gewässert. Und das ist auch der Grund, warum ich die Rückseite nicht lackiert habe. Von dort kann sich das Papier jetzt gleichmäßig voll saugen. Die Farbe darf dabei noch nicht richtig ausgehärtet sein, sonst gibt es Risse, weil sich das Papier stark einrollt. 30min bis 60min Trockenzeit reichen.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/04.jpg)

Wenn das Papier vollständig durchnässt ist, rollt es sich von ganz allein wieder auseinander. Dann nimmt man es aus dem Wasserbad, streicht es so gut es geht glatt und presst es, in Zellstoff eingelegt, zwischen einigen Büchern platt bis es trocken ist.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/05.jpg)

Anschließend wurden die Streifen an die Reling genäht. Die Fäden wurden mit Sekundenkleber fixiert, wodurch sie hart wurden und die Spannung dauerhaft halten. Das Papier ist durch die Wasserbehandlung nirgendwo ausgefranst und hat annähernd seine ursprüngliche Festigkeit behalten. Auf einer Länge von 20cm ist es um 5mm geschrumpft.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/06.jpg)

Das Erscheinungsbild ist um einiges natürlicher als bei Kunststofffolien oder Taschentuch/Weißleim-Planen. Stellenweise tritt sogar die feine Siebstruktur vom Papierherstellungsprozess ganz leicht hervor, wodurch der Tuchcharakter noch verstärkt wird. Um die Sicht auf die optisch interessanten Bereiche zu erhalte,habe ich die Relings Backbord im Bereich des Reservetorpedos und Steuerbord beim Nachladen des Torpedorohres ,,blank" gelassen. Die fertigen Verkleidungen sehen so aus:

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/07.jpg)

Die Restarbeiten beschränkten sich danach nur noch auf die Bestückung mit den Figuren und ein leichtes Altern, da das Boot welches als Vorbild  herhalten musste, knapp einen Monat nach seiner Indienststellung auf eine Mine lief und sank. Allzu schmutzig kann es also nicht gewesen sein. Wahrscheinlich habe ich eher schon zu viel ,,Verschleiß" aufgepinselt.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/Endmontage.jpg)

Zum Altern selbst habe ich ausschließlich schwarze und weiße Ölfarben verwendet. Die Abrieb- und Schleifspuren von den Anlegern und Gummipollern wurden satt aufgemalt.
Die senkrechten Ablaufspuren  sind erst trocken gemalt und teilweise im Anschluss mit einem benzingetränkten Pinsel verwaschen worden (Immer schön in Fließrichtung des Wasser pinseln ;) )

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/Fertig.jpg)

Das war's.

Zum Abschluss noch ein Bild der beiden Waffenbrüder Typ S100 und Typ S38 . Galleriebilder gibt es demnächst.

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_12/Fertig1.jpg)

:winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: VoodooRacer in 12. März 2006, 17:36:51
Du scheinst ja in Sachen Schnellboot der reinste Experte zu sein. Die Boote sehen jedenfalls total spitze aus. Auch die Positionierung der Figuren gefällt mir sehr gut. Steckt auch bestimmt eine Menge Arbeit dahinter... :klatsch:  :respekt:  :meister:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Madcat in 12. März 2006, 18:07:50
Hallo,

das boot sieht echt absolut klasse aus.... :respekt: ...Toll ist jetzt zum Ende nochmal die Darstellung dieser Stoffsichtschützer....alles in allem wirklich ein herausragendes Modell.... :D

Gruß Sebastian  :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: kalli in 12. März 2006, 18:30:06
8o man sieht das super aus. Gut das der Thread weiter aktualisiert wurde und wieder nach oben gekommen ist. Wirklich ein hervorragendes Modell; absolut sauber gebaut mit soviel Zusatzteilen.  :respekt:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 12. März 2006, 18:44:58
Moin Murdock,

Dein Schnellboot gefällt mir ausgesprochen gut. Ich hätte nicht gedacht, dass noch eine Steigerung zu Deinem letzten Boot möglich ist. Aber wie Du eindrucksvoll bewiesen hast, es ist möglich.

Die Verwendung des Transparentpapiers ist eine klasse Idee. Ich werde das bei Gelegenheit mal für Segel ausprobieren.

Vielen Dank für die Arbeit, die Du Dir mit dem Bericht gemacht hast. Es hat Spaß gemacht, Deinem Baufortschritt zu folgen :P
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: KlausH in 12. März 2006, 18:48:56
Hi Murdock,

also die Idee mit der "Segeltuch"-Bespannung gefällt mir besonders gut; du hast vollkommen recht: Die Struktur kommt super rüber. Ideen hast du, das muß man dir echt lassen! :P

Insgesamt mal wieder ein Baubericht, bei dem man sehr viel Anregungen mitnehmen konnte. Danke dir dafür!!!

Schöne Grüße
Klaus
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: heavytank in 12. März 2006, 20:42:29
Man kann es kaum glauben! Ein Jahrhundert-Projekt ist beendet!
Und das dann auch noch mit einem Paukenschlag!
Also die Idee mit dem Papier........ich weis nicht wie man auf sowas kommt. Lackieren und wässern! Respekt.
Und das Ergebnis überzeugt.
Was das Altern betrifft, ich kann kaum eine Alterung auf den Bildern erkennen. Kann also kaum zu viel sein.;)
Also wirklich was zu kritisieren fällt mir nicht auf. Bleibt also wieder nur Lobhudelei.;) :meister:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 12. März 2006, 21:34:48
ZitatMan kann es kaum glauben! Ein Jahrhundert-Projekt ist beendet!
Und das dann auch noch mit einem Paukenschlag!
Also die Idee mit dem Papier........ich weis nicht wie man auf sowas kommt. Lackieren und wässern! Respekt.
Und das Ergebnis überzeugt.
Was das Altern betrifft, ich kann kaum eine Alterung auf den Bildern erkennen. Kann also kaum zu viel sein.Augenzwinkern
Also wirklich was zu kritisieren fällt mir nicht auf. Bleibt also wieder nur Lobhudelei.Augenzwinkern verehren

Übertreib nicht so Thomas, es war nur 1 Jahr (inkl. 3 Monate Baupause).

Auf den letzten beiden Bildern sieht man schon ein paar Schmutzstreifen. Aber da ich den Kahn eigenhändig verschmiert habe, erkenne ich diese Stellen natürlich selbst dann, wenn unvoreingenommene Betrachter nichts sehen. Auf den Galleriebildern sieht man mehr, versprochen. ;)

Zu kritisieren gibt es noch genug. Da ist z.B. diese graue Schleier auf den Detonatoren der Minen - ein mißglückter Trockenmalversuch- der auch erst auf den Bildern so mies rüberkommt. Inzwischen hab ich da noch mal drübergemalt .....und dabei gleich noch 3 weitere Stellen gefunden, die ich noch einmal nacharbeiten werde.  ;)

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Spritti Mattlack in 12. März 2006, 21:37:59
Hallo Lutz....

....wurden mit Sekundenkleber fixiert, wodurch sie hart wurden und die Spannung dauerhaft halten.  War der von Pfizer???? ;)

Nachdem wir uns jetzt köstlich amüsiert haben :10: , nochmal ´ne ernsthafte Frage:


Wie hast Du in 0,8er Messingstangen, soweit man das erkennenn kann, so sauber 0,5er Löcher gebohrt. Ist da im Bohrungsbereich das Material leicht auseinandergetrieben? Oder täuscht das?

Spritti :winken:
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 12. März 2006, 22:55:30
@Spritti

ZitatWar der von Pfizer???? Augenzwinkern

Ich schrieb doch : "Sie wurden hart" und nicht "Sie wurden steif" ;)  

Und nun wieder seriös:

Gut hingeschaut. Die Stange rechts außen entstand noch nach meiner alten Technik. Dabei werden die Bohrungsbereiche mit einer Zange etwas flachgequetscht, wodurch man mehr Platz zum Bohren hat. Wenn das Loch drin ist , werden die seitlichen "Flügel" abgeflext.

Nachdem ich mir den Koordinatentisch von Proxxon gekauft habe, konnte ich präziser arbeiten. Die Stange wird eingespannt, die Bohrungsbereiche werden mit einem Fräser leicht abgeflacht, damit der Bohrer nicht verläuft und dann gehts ins Volle. Sieht um Längen besser aus.

Insgesamt sind 5 oder 6 der Stangen nach der alten Methode gebaut und in dort eingesetzt, wo sie größtenteils von der Relingbespannung abgedeckt sind.

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: uman 9te in 12. März 2006, 23:12:51
ZitatOriginal von Murdock
@Calvin

Nun laß mal Fünfe gerade sein. Meine selbstgeschnitzten Aale stimmen ja auch nicht. ;) (noch nicht :D)

Viel Spaß beim Bauen.

 :winken: Murdock

hast du da noch was gemacht?
GLÜCKWUNSCH ZU DEM MODELL VON MIR :respekt:
gruß uman
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2006, 00:25:53
@uman

Zitathast du da noch was gemacht?

Ja, aber nur halbherzig. D.h. am Steuerbordtorpedo, der halb im Rohr hängt ,  habe ich die Bare-Metal Folie abgezogen, neue Gravuren eingeritzt und ihn danach mit Metal-Cote von Humbrol lackiert.

Am Backbord-Reservetorpedo habe ich nichts mehr geändert. Ich hätte alle Gravuren verspachteln müssen und die neuen Linien teilweise durch die gespachtelten Bereiche ziehen müssen. Das hätte immer unsauber ausgesehen. Und da von 1000 Betrachtern höchstens einer weiß, dass die Motorkammer meines Torpedos im falschen Segment liegt (ok, jetzt wissen es 1000 MB'ler :D), habe ich ihn  so belassen.

 :winken: Murdock
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: uman 9te in 13. März 2006, 00:46:15
;)  :D
gruß uman
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: polarscout in 13. März 2006, 06:13:01
Hi Murdock,

dein Modell gefällt mir. Es war auch sehr interessant diesen Baubericht zu verfolgen und darus zu lernen. Also weiter so!  ;)
Aber eine Frage hätte ich dann doch: Ich habe den Versuch gemacht eine Reling nach deiner Vorgehensweise zu machen, scheiterte aber schon am "flachdrücken". Hab ich den falschen Draht (Messing) verwendet?  Auf jeden Fall war er nicht plattzudrücken. ?(

 :winken: Polarscout
Titel: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 13. März 2006, 12:14:49
@Polarscout

Der falsche Draht, die falsche Zange, zu wenig Energiefutter gegessen...ich weiß es nicht ? ;)

Ich nehme einen  Seitenschneider mit flach geschliffenen Schneiden.

 :winken: Murdock
Titel: Re: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Quietschescheibe in 05. Juli 2010, 15:40:50
Zitat von: Murdock in 29. Juli 2005, 14:39:59
Hi Klaus,

Wenn es um das Abplanen von Baufehlern/-mängeln geht, hat man es als Schnellbootbauer  extrem leicht. Bei größeren Miseren nehm ich aber kein Tempotaschentuch mehr, sondern greife - einer alten englischen Tradition folgend -  auf  Bounty-Küchentücher zurück. 

Hier das Diorama eines Modellbauers mit vier total mißratenen Schnellbooten. Die Fehler wurden nachträglich mit  Toilettenpapier kaschiert.  X(

(http://www.lutz-fuhrmann.de/Modellbau/Bau_S38/Sent_9/Ras-El-Hilal.jpg) 

Murdock
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...liegen die "Weggetarnten" im Mittelmmer? Adriaküste?
Gruß
Qietschescheibe
Titel: Re: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 05. Juli 2010, 19:41:22
Zitat...liegen die "Weggetarnten" im Mittelmmer? Adriaküste?

Boote der 3. Schnellbootflottille in Ras al Hilal in Libyen. (Google Earth 32°53'11.07"N  22°10'56.68"E)

Titel: Re: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Quietschescheibe in 07. Juli 2010, 19:28:08
Zitat von: Murdock in 12. März 2006, 17:31:34
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei...

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Guten Tag Murdock,

GRATULIERE ZU DIESEM TOLLEN UND AUSGEZEICHNETEN MODELLEN UND DEN BAUBERICHT IN BILD UND TEXT!

Da ich auf die 70 zugehe, kann ich - der Augen wegen - da nicht mehr so mithalten. Umsomehr freue ich mich an den Fotos und Texten der Baukünstler hier im Forum.
Früher habe ich auch viel gebastelt , anfangs mit Holzabfällen, Papier, Pappe, den Bauchbinden von Vaters Zigarren, den bunten Folien von Mutters Pralinen, und - ganz toll - Knete/Plastelin !
So entstand auch mein S-Boot der ersten Serie, das S-3 Boot. Siehe Foto. Material - ein Plan meines Vaters von 1936, ein Stück Holz, viel Knete, Pappe, Streichhölzer. .. und Zuschauer. der Erbauer - damals ganze acht Jahre alt - links unten.
Gruß
Rainer

PECH! Trotz Verkleinerung auf 420x360 gehts nicht mit dem Bild hochladen...
Titel: Re: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Quietschescheibe in 11. Juli 2010, 17:47:14
Zitat von: Murdock in 12. März 2006, 17:31:34
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei...
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Eine Frage, Murdock, zu den beiden S-Booten (Modellfotos ): im Internet recherchiert und in  Filmen gesehen, dass beim vorderen 20mm nur EIN Mann einsteigt und feuert. Ist das korrekt? Beim hinteren Boot sitzen aber zwei Behelmte an der 20mm Flak, beim vorderen Modell nur einer.
Was ist nun für einen Einsatz richtig?
Danke.

Gruß
Quietschescheibe
Titel: Re: *Fertig * Schnellboot S38-Klasse 1/72
Beitrag von: Murdock in 12. Juli 2010, 19:06:42
ZitatWas ist nun für einen Einsatz richtig?
Stellst Du etwa eine S-Boot Besatzung zusammen?  :D

Ich habe Fotos, auf denen ein Mann im Brunnen sitzt und ich habe Fotos, auf denen zwei Mann die Waffe bedienen. Der Rückengurt der späten Drehringlafette hat Polster für zwei Männer. Hinzu kommt: Die seitlich versetzte Position des Richtkanoniers macht einen schnellen Magazinwechsel so gut wie unmöglich. Ein zusätzlicher Ladeschütze macht wirklich Sinn, sonst gibt es nach 20 Schuss eine längere Nachladepause. Aber um Deine Frage kurz und knapp zu beantworten: Ich weiß nicht, was für einen Einsatz richtig ist. Ich habe doch nur ein Modell gebaut.  ;)

:winken: Murdock