Zerstörer (Großes Torpedoboot) G 40 (1/700, FlyHawk)

Begonnen von maxim, 03. April 2016, 18:15:00

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maxim

Der Zerstörer (klassifiziert als Großes Torpedoboot) G 40 war eines von vier Schiffen der G 37-Klasse. Diese Klasse gehörte zu der 1913er Klasse, dem Mobilmachungstyp. Mit diesem Typ führte die Kaiserliche Marine einen vergrößerten Typ von Zerstörer ein, der mehr den damaligen Standard entsprach - der Vorgängertyp (V 1 bis S 24) waren als Rückschritt im Vergleich zu älteren Klassen empfunden worden. Der neue Typ war größer, so dass ein drittes 8,8 cm-Geschütz (insgesamt drei) und ein zusätzliches 50 cm-Zwillingstorpedorohr (insgesamt sechs Torpedorohre) eingebaut werden konnten. Zum 1913er Typ gehörte S 25 bis G 95. Die von Germania gebauten Zerstörer mit den "G"-Nummern unterschieden sich von den anderen von Schichau und Vulcan gebauten Unterklassen, da sie keine Torpedokuhl hatten. Stattdessen war die Brücke am Ende der Back und die vorderen Torpedorohre dahinter angeordnet.

Alle vier Boot der G 37-Klasse waren in der Skagerrak-Schlacht dabei. Die G 40 gehörte mit G 38 und G 39 zur 1. Halbflottille der I. Torpedoboots-Flottille. G 40 geleitete mit G 37, G 38 und V 45 den schwer beschädigten Schlachtkreuzer Lützow und evakuierte dessen Besatzung, als er versenkt werden musste. Die vier Zerstörer mussten bei der Rückfahrt sich an mehreren Gruppen britischer Zerstörer und Kreuzer vorbei kämpfen. Die G 40 unter Richard Beitzen (nach dem ein Zerstörer des Typs 1934 benannt wurde) diente als Führungsboot. Es wurde in einem Gefecht so schwer getroffen, dass der Antrieb ausfiel und G 40 zurück geschleppt werden musste.

G 40 überlebte den Krieg und wurde am 21. Juni 1919 in Scapa Flow selbst versenkt.


Das Modell der G 40 baue ich aus dem FlyHawk-Bausatz der G 37-Klasse, der bisher nur eine Spezialausgabe des Lützow-Bausatzes beilegt. Ich konnte den Teil des Bausatzes  Armin abkaufen, der nur am dem Schlachtkreuzer interessiert war. Die G 40 passt eigentlich nicht in meine Sammlung, aber ist bisher der einzige Bausatz eines der typischen Großen Torpedoboote aus dem Ersten Weltkrieg - weshalb er mich dann doch interessiert hat.

Das Modell lässt sich gut bauen. Ich musste bei der Wasserplatte etwas schleifen, was aber auch mein Fehler gewesen sein kann.





Wie hier diskutiert, waren die Torpedoboote damals schon in einem als Dunkelgrau bezeichneten Hellgrau gestrichen. Ich benutze dafür Vallejo 154 Signalgrau. Die Decks sind in Vallejo 167 Anthrazitgrau gestrichen.

Die Brücke des Bausatzes entspricht den Zeichnungen im Groener, allerdings nicht dem einzigen Foto, das ich bisher gefunden habe (in Die Deutsche Flotte 1848-1945 von Kroschel-Evers und Z-Vor von Fock; in beiden Bücher ist das gleiche Foto abgedruckt). Das Foto entspricht dafür der Zeichnung in Die Schiffe der Kaiserlichen Marine 1914-1918 und ihr Verbleib von Jung. Ich habe diesen kleinen Aufbau auf dem Peildeck entfernt und werde den Scheinwerfer auf eine neue Plattform am Mast verlegen. Die Brücke ist gerade noch in Arbeit.



/edit:

Kann jemand sagen, ob die Lüfter innen wirklich noch rot gestrichen waren - wie die Anleitung behauptet?
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


eydumpfbacke

Noch so ein Fingerbrechmaßstab

Da schaue ich doch gespannt zu. :santa:
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

f1-bauer

Schiffe und Panzer - da habe ich leider viel Ahnung von nichts. Gleichwohl schaue ich auch hier zu, weil zu lernen gibt es immer was  :D

Gutes Gelingen

Gruß
Jürgen  :winken:

Sachse 3

Hallo,
schön anzuschauen das Schiffchen.

Gruß
Michel
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

Im Bau: Langzeitprojekt Hafenstadt 1:250, Dampfer "Schwan" 1:250, Kirche Wang 1:150, Dampfer "Kronprinz" 1:250
I.WK-GB: Heizölfahrzeug Baltrum 1:250
Vorläufig stillgelegte Projekte:"SMS Markgraf", "Suworow"

maxim

Es ging mit den Masten und der Brücke weiter:



Das Schanzkleid auf der Vorderkante der Brücke ist nach Vorlage des genannten Fotos erhöht. Die Masten sind aus Metall (Albion Alloys-Stäbe im Durchmesser 0,4 mm und 0,2 mm) neu gebaut. Im Gegensatz zur Anleitung habe ich auch am Fockmast eine Scheinwerferplattform angebracht, also den Scheinwerfer vom Peildeck auf diese Plattform verlegt.


Es bleiben zwei Fragen:

1.) wie war das Beiboot gelagert? Nach Anleitung hängen zwei Beiboote an Davits. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, da es extra einen Bootskran gibt (der fehlt am Modell noch) und es auch eher so aussieht, als wäre nur ein Beiboot an Bord. Aber wie war das über den Lüftern gelagert?

2.) gab es irgendeine Art von Feuerleitung? Bei der B 97-Klasse wurde der Scheinwerfer vom Peildeck an den Mast verlegt, um für einen Entfernungsmesser Platz zu machen.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Jensel1964

Moin Lars,
bezüglich der Torpedoboote der kaiserlichen Marine bin ich leider komplett ahnungslos und falle als Informationsquelle leider aus. :woist:
Grundsätzlich gefällt mir Dein G40 aber sehr gut. Respekt für die Mühe, die Du Dir bei diesem Winzling machst. Denn selbst für ein "großes Torpedoboot" ist das Teil noch extrem klein. :6:

Jens  :winken:

MauzeTung

Hallo Maxim,

ein tolles Projekt, was Du da am laufen hast!   :klatsch:

In diesem Maßstab etwas brauchbares zu schaffen, ist meiner Meinung nach außerordentlich schwer und eine echte Herausforderung in jeder Beziehung! Von daher bin ich wirklich sehr neugierig, was Du aus diesem Bausatz machen wirst... das bislang gezeigte gefällt mir jedenfalls super und ist ein Beweis für Deine tollen Fähigkeiten! :)

Das Torpedoboot ist bei Dir in sehr guten Händen, auch und weil das ein sehr anspruchsvoller Bau scheint... das wird auf jeden Fall was richtig Gutes werden! Ich freu mich sehr darauf, das mitzuverfolgen und bin gespannt, was da noch kommt!  :1:

Viele Grüße
Marc

maxim

Hier ein kleiner Größenvergleich (dahinter ein Zerstörer der B 97-Klasse und SMS Pillau):



Das Beiboot habe ich jetzt schräg über die Lüfter platziert. Das war auf einem Plan der G 41 zu sehen und scheint zu dem einen Foto der G 37-Klasse, was ich habe, zu passen. Die Davits muss man natürlich weglassen, genauso wie das zweite Boot. Ein Teil der 1913er-Torpedoboote hat noch ein kleines Beiboot, was nahe der Bordwand um 90° gedreht gelagert wurde, aber so eines konnte ich auf dem Foto nicht finden.



Dazu kam noch der Bootskran, der Schraubenschutz und die Reling um den Peilkompass an Bord. Letztere wurde mit Weißleim zugemalt, da beim Original auf dieser Persenning gespannt war.

Den achteren Schornstein habe ich dann noch rot gemalt - das wohl typische Erkennungsmerkmal deutscher Schiffe während der Skagerrakschlacht. Irgendwie sind alle Rottöne von Vallejo suboptimal. Man muss sie deutlich mehr schütteln, um sie halbwegs wieder homogen zu bekommen und sie werden selbst dann teilweise nicht richtig matt.

Die Takelage ist auch schon angebracht, aber noch nicht gespannt.



Von den Fotos her sollte ich die Brücke wohl noch etwas nacharbeiten.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Sachse 3

Hallo,
wird richtig schön, mir wäre der Maßstab einfach zu klein.

Gruß
Michel
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

Im Bau: Langzeitprojekt Hafenstadt 1:250, Dampfer "Schwan" 1:250, Kirche Wang 1:150, Dampfer "Kronprinz" 1:250
I.WK-GB: Heizölfahrzeug Baltrum 1:250
Vorläufig stillgelegte Projekte:"SMS Markgraf", "Suworow"

maxim

So, inzwischen ist die Takelage auch mit einem Heißwachsspachtelgerät nachgespannt.

Richtige Fotos habe ich noch nicht gemacht.

Hier ein Vergleich zu zwei anderen Modellen, die wie G 40 in keine meiner Sammlungen passen, der britische Minensucher MMS57 und der US-amerikanische Zerstörer USS Ellet



mit zwei zeitgenössischen Kreuzern, HMS Southampton und SMS Mainz



und mit etwas relativ großen, der Chikyu

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Jensel1964

Ich schreib dann hier noch was zum Bau und drehe dann in der Galerie komplett durch.  :D

Toller Baubericht und ein geniales Ergebnis. Der G40 sieht wirklich klasse aus. Ich finde es erstaunlich, wie sehr Du die Takelung durchhängen lässt, bevor Du sie spannst. Ich versuche das vor dem Spannen schon so stramm wie möglich einzubauen, um die Nacharbeiten so gering wie möglich zu halten. Aber der Erfolg gibt Dir recht.  :P
Jens  :winken:

maxim

:D Danke!

Wenn es zu stark durchhängt, kann das später aus zwei Gründen problematisch sein: sie hängen bei Temperaturschwankungen schneller durch und es kann sein, dass man durch das Nachspannen leichter etwas verbiegt - insbesondere, wenn es asymmetrisch durchhängt.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)