Schiffe Zerstörer D 186 Mölders (L´Arsenal / 1:350)

[Graf Spee]

Hallo zusammen.

Sehr lange ist es her, dass ich hier im Forum aktiv war.
Wie so häufig kam mir das Leben massiv in die Quere.
Nicht nur Corona, wie bei uns allen, sondern auch ein Burnout und ein Wechsel des Arbeitgebers schlugen massiv zu Buche.
Da habe ich dann meine spärliche Zeit aufs Bauen verwendet, statt auf Internetaktivitäten aller Coleur.
Mittlerweile hat sich alles etwas beruhigt, so dass ich dann auch meiner modellbauerischen Heimat in der letzten Zeit wieder Aufmerksamkeit widmen konnte.
Wenn auch als stiller Mitleser.

Nun möchte ich aber auch wieder ein wenig zum Forenleben beitragen.
Vor allem, da vor ca. 2 Jahren während der Ideenphase meines aktuell abgeschlossen Projekts durchklang, dass so mancher mit dem gleichen Gedanken spielt.
Und ja, richtig gelesen, der Bau ist bereits abgeschlossen, so dass es sich um einen retroaktiven Baubericht handelt.



Eine massive Hilfe waren mit während der Bauzeit die ehemaligen Bordfahrer in der Facebookgruppe D186 - Zerstörer Mölders.
Von denen bekam ich reichlich Fotos aus deren Fahrenszeiten und jede Menge Erklärungen und Detailwissen.
Sollte jemand von denen hier mitlesen, dann noch einmal vielen Dank.

Denn die 3 Schwestern unterscheiden sich doch in so einigen Bereichen die nicht immer gleich augenfällig sind.

Meine Zielsetzung war es, die Mölders im letzten Rüstzustand, also als Klasse 103B.

Als Basis diente mit der Bausatz der DDG 22 USS Benjamin Stoddart in 1:350 der von L´Arsenal erhältlich ist.
Hinzukamen dann noch jede Menge Zurüstsätze, die ich teils hier im Forumsflohmarkt erstanden habe.

Hier einmal ein Übersichtsbild, wenn auch aus einem späten Baustadium.

An dem Bausatz sind viele Umbauten notwendig.
Irgendwie geht es bi mir nicht ohne "abbadahabbichscratch".

Was ich wo im Einzelnen gemacht habe steht dann in den jeweiligen Abschnitten, die ich hier so nach und nach schreiben werde.

Sollte es Fragen, Anmerkungen oder Kommentare geben:
Immer man her damit.


Mathias

[Sparky]

Schön, dass du wieder aktiv hier und gesund bist bist!


Sparky

[Graf Spee]

Der Bausatz von l´Arsenal stellt m.W.n. zur Zeit den einzigen Bausatz eines Charles F. Adams - Zerstörers am Markt dar.
Es gibt noch einen von WEM, aber der ist z.Zt. nicht erhältlich.

Der Bausatz umfasst Resin und Fotoätzteile, Decals, sowie als Ergänzung noch Drehteile von Master.
Eine Bausatzvorstellung habe ich auf 2018 ()kitreviewsonline.de gemacht.

Nur so viel sei gesagt:
Wer tatsächlich einen Zerstörer Klasse 103/A/B daraus bauen möchte soll sich das gut überlegen, da das mit einigem Aufwand verbunden ist, je nach gewähltem Jahr und Rüstzustand mal mehr, mal weniger...

Als erstes wurden die Aufbauten vorbereitet und angepasst.

Der Rumpf ist als Vollrumpf gegossen, was für ich natürlich sehr angenehm ist, dem Wasserlinienbauer aber wohl eher weniger zu Gute kommt.

Wie man sieht bestehen die Aufbauten an sich nur aus 2 großen Teilen plus 3 Kleineren.

Die Schornsteine habe ich hier schon gekappt, da die deutschen Schiffe ja eine wesentlich andere Form hatten als die amerikanischen und australischen Schiffe.
Von den weiteren Aufbauteilen die hier zu sehen sind, sind für einen 103B zwei überflüssig und können weg.

Zwecks Maß nehmen für die ersten Umbauten wurden auch die Geschütztürme einmal mit aufgesteckt.

Die Wellen sind aus Resin gegossen und ließen sich gut verbauen.
Lediglich die Abstrebungen der Wellenböcke habe ich selbst gefertigt, da die Baustzteile zerbröselt sind.

Da die Passlöcher auf dem Brücekendach nicht gebraucht wurde, wurde sie zugespachtelt.

Mit Bleistift aufgezeichnet erkennt man auch den Grundriss des ersten, notwendigen Umbaus.
Um den Unterbau für den RAM-Starter unterbringen zu können wurden die Aufbauten vor der O-Messe entsprechend erweitert.
Ich habe dafür Plastikplatten genommen und passend zugeschnitten sowie verspachtelt.
Leider habe ich davon kein Foto () aber das ist auf späteren Fotos dann gut zu erkennen.

Um das Modell später auf dem Sockel und während des Baus im Dock, befestigen zu können habe ich zwei M 4 Gewinde in den Rumpf geschnitten.

Anschließend wurde dann abgeklebt und das Unterwasserschiff rot gepönt.
Die Markierungen wurden entsprechend auch mit maskiert.

Danach dann demaskiert...




...und Wasserpass sowie Überwasserschiff weiterlackiert.

Die Vorlage für den Unterwasserberiech habe ich (s.o.) aus der besagten Facebookgruppe bekommen.
Die Farbausawahl erfolgt analog meiner Fregatten, also Revell Matt 36, Matt 09, Matt 57 und Matt 74 als Grundfarben.



Danach dann eine erneute Passprobe der Schornsteine zwecks Kontrolle.

Der Vordere hat hier schon den Grundstock für den Umbau erhalten.

Danach kam dann auch der achtere an die Reihe.

Man sieht hier übrigens die Bullaugen in den Aufbauten, die alle verschlossen werden musste, da es sie bei den deutschen Schiffe nicht gibt.

Am achteren Aufbau wurden, wie auch vorne, alle vorhanden Details entfernt, da sie nicht für die deutschen Einheiten passen.

Im einzelnen wurde bei beiden Schornsteinen
- Kappe entfernt
- Erhöhung angebracht aus Plastikplatte samt Verspachtelung
- Abgasrohre aus Platikröhrchen und Draht angebracht und mit Details versehen
- fehlende Plattformen ergänzt

Damit waren erstmal die grundlegenden Sachen soweit fertiggestellt, dass es dann später an die Details gehen konnte.

Ich hoffe, das Lesen hat soweit Freude bereitet und macht Lust auf das noch Kommende.


Mathias

[PaniQ]

Willkommen zurück.

Ich weiss nicht ob es an mir liegt.
Aber wenn deine Beiträge Bilder enthalten, sehe zumindest ich diese nicht.

[Hörnchen]

Ich sehe leider auch keine Bilder. Wird daran liegen das der Server von Mathias kein https: Zertifikat hat.
Das gleiche Problem hatte ich auch vor geraumer Zeit.

Gruß André

[Hajo L.]

Ich kann zum Glück alles sehen und freue mich vor allem, Matthias wieder "in Aktion" zu erleben, und sei es nur als Retrospektive.


HAJO

[tsurugi]

Willkommen zurück !
Heißt das Boot heute immer noch Mölders oder wurde es genau wie die gleichnamige Kaserne umbenannt ?

Gruß

Markus

[Sparky]

Nach 34 Dienstjahren wurde der Zerstörer Mölders am 28. Mai 2003 im Marinearsenal Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.
Als ex Mölders heute als Exponat im Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven.


Sparky

[Graf Spee]

Das mit den fehlenden Bildern ist in Klärung.

Sobald sich da etwas tut, kümmere ich mich darum, dass hier alles zu sehen ist.

[Graf Spee]

Ich habe das mit den Bildern soweit angepasst, dass die jetzt auf dem MB-Server liegen.
Somit sollten die für alle sichtbar sein.

Danke auch für das Interesse und das Rückkehr-Willkommen.

@tsurugi:
Die Mölders war übrigens ein Schiff, kein Boot.
Und heißt immer noch so.

Wir haben die 2018 besucht und mein Ältester war extrem begeistert.
Also besorgte ich mir den Bausatz und legte los...

[eydumpfbacke]

Moin Mathias,

großartig wieder von dir zu hören.
Ich hoffe, die "Widrigkeiten" sind alle soweit beseitigt.
Ich hoffe ja, dass auch irgendwann wieder die Ausstellung in Apen wieder kommen darf, zu der ich dann gerne erscheinen werde.

Zu dem Baubericht, auch wenn er nachträglich eingestellt wird, bin ich immer bei dir, auch wenn ich nichts fachliches beitragen kann.

Wünsche dir ein großes "Aufwärts"

[Wolf]

Schön dass du wieder die Zeit findest dich zu melden. Aber die Prioritäten hast du schon richtig gesetzt. Erst bauen.....das Ergebnis spricht für sich

[Der Lingener]

Huii ... unser Mathias is wieder zurück!
Fein! Fein!


Die Mölders sieht klasse aus und der Baubericht bislang auch - da schaut man doch gerne wieder rein ... und wieder ... und wieder ...


Michael

[Flugwuzzi]

Wunderbares Comeback von dir Mathias 
Schön dass es bei dir gesundheitlich wieder besser geht und du uns an der Entstehung von einem tollen Modell teilhaben lässt .. da schaue ich gerne weiter zu 

lg
Walter

[heinz baccardi]

Schön, dass Du wieder da bist

Das Modell gefällt mir absolut.
Wenn man nach dem fertigen Modell - vor allem - auf die ersten Baustufenfotos schaut.... Respekt!

Danke fürs Zeigen
Christoph 

[Graf Spee]

Danke sehr Euch allen für die netten Willkommensworte.
Es freut mich, dass der Bau bisher soviel Anklang findet.

Ich denke mal, ich werde dann gleich das nächste Update hinterher schieben.

[Graf Spee]

In diesem Abschnitt habe ich mich darum gekümmert zuerst einmal den Rohbau soweit fertigzukriegen, dass ich eine vernünftige Basis bekomme.
Im Endeffekt sah die Mölders dadurch genauso aus wie meine Karlsruhe damals. Bei einem Preisunterschied von schlappen 65 €...
Mittlerweile hat es sich bei mir fest etabliert mich, wenn der Rohbau steht, von vorn nach achtern zu arbeiten und von unten nach oben.
So werde ich auch hier vorgehen.

Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Fotos der Ehemaligen eine große Hilfe waren, denn im Endeffekt hat es sich gezeigt, dass die Mölders in vielen verschiedenen Details so ca. alle 3 Jahre Ihr Gesicht geändert hat.
Das umfasst die roten Warnmarkierungen auf Deck, Anstrich der Waffensysteme, usw.
Ich habe versucht, mich möglichst eng am letzten Aussehen zu orientieren.
Man muss auch stets im Auge behalten, dass am Museumsschiff einiges umgebaut wurde und somit nicht dem Aussehen während der Dienstzeit entspricht.
Einfachstes Beispiel dafür ist der Niedergang vom ASRoc-Deck zu den vorderen Aufbauten. Der ist beim Museumsschiff wesentlich flacher ausgeführt.

Nachdem die Aufbautenblöcke von allen Details befreit waren konnten sie angebracht werden.

Wie man sieht sind auch die Schornsteine mittlerweile überarbeitet.
Am vorderen wurde der angegossene Aufbau entfernt und der obere Teile dem deutschen Aussehen angepasst.
Der achtere Schornstein erhielt im oberen Bereich die gleiche Anpassung.
Hier weißt der Bausatz auch eine massive, nervige Schwäche auf.
Die Zuluftjalousien die am vorderen Schornstein angegossen sind, fehlen hier komplett. In der Anleitung wird auf ein PE-Teil verwiesen, mit dem diese am achteren Schorn dargestellt werden sollen.
Besagte Teile fehlen aber und sind in der Anleitung deswegen einfach durchgestrichen worden...
Ich habe mittels vorsichtigem "Durchrubbeln" die Struktur auf Schokoalufolie übertragen, diese Teile ausgeschnitten und dann aufgeklebt.
Da das ein ziemliches Gefummel war, habe ich davon leider kein Foto gemacht, aber man sieht das Ergebnis.

Danach habe ich mich dann an die Bewaffnung gemacht.
Diese habe ich in einem kompletten Abwasch fertig gestellt und dann staubsicher eingelagert.
Begonnen habe ich mit dem Starter für die RUR-5 ASRoc.

Dafür habe ich Teile des Bausatzes und von Veteran genommen.
Der Sockel aus dem Bausatz passt am Besten zur Version auf den deutschen Einheiten, während die Starterzellen von Veteran besser detailliert sind.
Ist zwar ein bisschen Gefummel, macht sich aber bezahlt.

Da die RAM-Starter und der Mk 13 keine Bausatzteile sind habe ich auch hier immer mal wieder alles aufgelegt um zu gucken ob alles soweit passt.

Das hat sich auch während des Baus an der einen oder anderen Stellen bewährt und mir einige Korrekturen erspart.
Bei diesem Foto kam dann auch der Hinweis, das die Bullaugen an Oberdeck alle geschlossen werden müssen.

Hier sind dann einmal alle Waffen soweit fertiggestellt.

Die RIM-116 sowie der Mk-13 samt LFK sind von Veterans, UTR Mk 32, Mk 42 Mod 10 und Teile des ASRocs sind aus dem Bausatz.
Im späteren Verlauf werden die dann bei den jeweiligen Abschnitten angebracht.

Eine weiterer, auffälliger Unterschied von 103 zu 103B ist ein Aufbau oberhalb der Brücke.

Ursprünglich waren das zwei kleine Aufbautenblöcke, zuletzt dann ein wesentlich Größerer.
Erstellt habe ich diesen nach entsprechenden Plänen und Fotos.

In diesem Falle gehört zum Rohbau auch der Unterbau des vorderen Masts.

Denn gerade bei den Brückenaufbauten wird da nachher einiges noch drumrum gebaut werden.
Die Messingteile sind Drehteile von Master die dem Bausatz beiliegen.
Die Plattformen müssen allerdings noch angepasst oder neu erstellt werden, da die Bausatzteile ja für einen amerikanischen Zerstörer des zweiten Bauloses sind.
Mittlerweile sind auch die oben erwähnten, überflüssigen, Bullaugen geschlossen.

Nachdem auch der Mast soweit lackiert war habe ich mich an die Back gemacht.

Wie man sieht waren so einige Ergänzungen notwendig.
Diverse Luken, Schwanenhälse, Feuerlöschstutzen, Prewetting, und, und, und...

Alles dann einmal lackiert.

Die Ketten sind Builders in Scale, da habe ich noch diverse Längen von liegen.
Für die Warnlinien an Oberdeck, die die Schwenk- und Gefahrenbereiche der Waffen markieren, liegen entsprechende Decals bei.
Allerdings passt die Form hier auch leider nicht ganz.
Daher habe ich die hier und auch überall sonst am Modell, per Hand auflackiert.
Auch der erste 127mm Turm wurde schon mal angebracht.

Und ja:
Ich pinsel immer noch alles.

HIer dann noch einmal die zu dem Zeitpunkt aktuellen Gesamtansichten:



Ich hoffe, das Lesen war soweit interessant.

[Frank74]

Hi,

ich war 2019 in Wilhelmshafen und hab mir auch die Mölders im Marinemuseum angeschaut.

Frank

[eydumpfbacke]

Ich als "Nichtschiffebauer" lese das sehr gerne und interessiert.

Interessant ist vor allem die Vorgehensweise. 

[Jensel1964]

Moin, Mathias.
Es ist immer wieder schön, Dir beim Bauen über die Schulter zu gucken. Ich durfte das ja schon an anderer Stelle verfolgen, bin aber auch hier, in der komprimierten Version, sprachlos ("dafür sabbelt er aber ganz schön viel" ).

Ich bin mal gespannt, wann Du Dich an die Sachsen Klasse von Takom machst und was Du zu dem Bausatz sagst. Meines Wissens ist der ja noch nicht lieferbar.

Viele Grüße, Jens

[Frankzett]

Wenn man sich die ersten Bilder anschaut denkt man an LEGO, beim fertigen Modell mit den filigranen Aufbauten ist die Massivbauweise kaum noch zu erahnen...Chapeau!

Viele Grüße
Frank

[Nelson1805]

[attachment=6,msg1020048]

Sollen die weißen Streifen im Unterwasserbereich die Tauchermarkierungen sein?


Schönes Modell bisher und willkommen zurück.

[Graf Spee]

Schön, dass es Euch so weit gefällt.

@Frank74:
Wir waren letzten Monat erst wieder da. Leider sieht die Lady nicht mehr so gepflegt aus, trotz des jährlich stattfindenden PönEx.
Ich mag mir nicht vollstrecken, wie sie sonst aussehen würde.

@Frankzett:
Das war bei meiner Karlsruhe auch schon so. Irgendwie bei fast allen meiner letzten Modelle...

@Nelson:
Ja, das sind sie.
Aber auch da gab es Unterschiede im Laufe der Zeit.

[Nelson1805]

Okay interessant. Dachte bisher, das wären nur Schweißraupen, die aber trotzdem rot sind. Aber macht Sinn, die in weiß oder überhaupt einer anderen Farbe zu lackieren, dann ist es optisch auch einfacher zu erkennen.

[Graf Spee]

Die Minenjagdboote habe solche Markierungen ebenfalls.
Bei Fregatten und Schnellbooten habe ich die im Dock allerdings noch nicht live gesehen...