U-Boot S.M. U9 von "Das Werk" in 1:72

Begonnen von flankerfan, 02. Februar 2021, 21:27:45

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flankerfan

Hallo Marinegemeinde, es wundert mich ein wenig, dass dieser Bausatz hier bisher nicht vorgestellt oder zumindest, nachdem er angekündigt war, sehnsüchtig erwartet wurde. Ist es doch schon ein echtes Hammerteil und dass es mal ein Unterseeboot der kaiserlichen Marine in meinem Lieblingsmaßstab geben würde, hätte ich echt nie für möglich gehalten. Aber jetzt ist es da. Realisiert von echten Enthusiasten aus der Schmiede von "Das Werk", die bisher eher im Militärmaßstab 1:35 auf sich aufmerksam gemacht hatten.
Ich denke, wir werden in nächster Zeit einige gebaute Modele aus der U-9 Klasse zu sehen bekommen. Ich bin kein Kenner der Materie und weiß eigentlich nur, was es bei Wikipedia in relativ großer Ausführlichkeit an Infos gibt. Die 4 Boote der U-9 Klasse waren noch nicht mit Dieselmotoren ausgerüstet, sondern fuhren mit Petroleummotoren. U-9 ist eines der bekanntesten und erfolgreichsten U-Boote des ersten Weltkriegs, die 3 Schwesterboote U-10. U-11 und U-12 waren dagegen eher glücklos unterwegs. Nur U-9 erlebte das Ende des Krieges, die anderen Boote verschwanden recht schnell in den Tiefen der Nordsee.
Ein Staubsaugervertreter verkauf Staubsauger, ein Versicherungsvertreter verkauft Versicherungspolicen. Was macht eigentlich ein Volksvertreter?

flankerfan

Ich werde auf Grund von "anderen Prioritäten" das Boot nicht sofort bauen und mal abwarten, was es demnächst noch an Zubehör so alles geben wird, angekündigt ist ja noch ein Trockendock in Laserausführung und auch Figuren und Detaillierungssätze sollen noch kommen. Aber der Bausatz macht einen feinen Eindruck, auch aus dem Kasten heraus wird es ein schönes Modell ergeben. Die Details am Rumpf wirken im ersten Moment etwas übertrieben, bieten aber damit eine gute Grundlage für eine abwechslungsreiche Alterungs-Bemalung denke ich. Sie sind da den Revell U-Booten sehr ähnlich. Es gibt zwei Varianten der Turmgestaltung, einmal nur mit Geländer, einmal mit Planen, die sehr schön gemacht sind, da muss man nichts mit Papiertaschentüchern oder dergleichen frickeln. Ziffern für alle 4 U-Boote des Typs liegen bei, auch passende Beschriftungen für den Ständer. Sehr schön ist auch das beiliegende Buch, das aber wohl nur begrenzte Zeit zum Bausatz beigelegt wird.
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Fumator

Schön, daß Du Dich dieses Modells angenommen hast. Obwohl ich sonst keine Schiffe baue, konnte ich hier einfach nicht wiederstehen. Alledings werde auch ich abwarten, bis die ersten Expertisen vorliegen.
Ganz ooB sollte man das Modell aber nicht bauen. Die Oberseiten der äußeren Hülle neben dem Deck hatten beim Original viele Wartungszugänge und waren mit Linoleum beklebt. Das sollte schon dargestellt werden. Zu ergänzen wäre seitlich noch eine Scheuerleiste.
Auch bei den Masten muß man sich rechtzeitig für eine Variante entscheiden. Entweder den mittleren Mast auf einem Vorkriegsboot (er wurde recht bald durch einen Aufsatz auf dem hinteren Sehrohr ersetzt) oder die beiden seitlichen Masten mit der langen Antenne für große Reichweiten. Die Schutzstangen an den Tiefenrudern wurden nur im Hafen montiert. Das ist alles "mit Bordmitteln" darzustellen, wird aber in der Anleitung nicht erwähnt.
Damit möchte ich den Bausatz aber keineswegs schlechtreden. Hammerteil trifft es im Prinzip sehr gut. Auch wenn die Fachleute noch einiges finden werden (Schließmechanismus der Luken, wo sind die Flutventile? etc.) kann man aus dem Modell sicher sehr viel machen.
Schaun wir mal!

Gruß Axel 

Hans

Was gibts denn an verlässlichen Quellen? Empfehlung?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Fumator

Extrem schwierig. Moderne Bücher behandeln die Anfänge nur kursorisch (typisch Rössler, Geschichte des deutschen U-Bootbaus), in der Memoirenliteratur (der Klassiker immer noch Lowell, Ritter der Tiefe, auch gut z. B. Frhr. v. Spiegel) findet man aber recht oft Bemerkungen zur Technik. Meine Anmerkungen stützen sich überwiegend auf Photoauswertungen und etwas Basiswissen (große Reichweite - lange Antenne).

flankerfan

Danke Axel für Deinen ersten fundierten Einstieg in das Thema. Ich bin auch noch am Suchen von gutem Material und Tipps und hoffe, dass vielleicht noch ein paar mehr Infos wie von Dir hier einlaufen, mit den Masten und der Verspannung bin ich auch schon ins Grübeln gekommen, aber Deine Erklärung ist da schon mal mehr wert, als die in diesem Punkt eher "offene" Bauanleitung, die aber an sich auch ganz gut gemacht ist.
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Sparky

Passende Ätzteile sind auch schon in Vorbereitung; die Anleitung dazu ist allerding noch nicht fertig und kann erst später eingesehen werden.

https://www.rcsubs.cz/index.php/photo-etched-sets/65-sm-u-9-1-72-das-werk-dw72001

Macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Bleibt die Anleitung abzuwarten...

:winken:
Sparky


"People sleep peaceably in their beds at night only because rough men stand ready to do violence on their behalf." -- George Orwell

flankerfan

Na, das wird noch interessant mit dem ganzen Zubehör. Das Trockendock (nicht nur für U-9 gedacht) gibt es bereits bei Modellbau-König. Stolzer Preis, aber auch viel dabei!
https://www.modellbau-koenig.de/Schiffe/Marinematerial/Naval-Dry-Dock-Trockendock
Ein Staubsaugervertreter verkauf Staubsauger, ein Versicherungsvertreter verkauft Versicherungspolicen. Was macht eigentlich ein Volksvertreter?

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Hans

Munich Figuren sind immer so arg gross, eher 28mm als 172
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

MiG-Fan

Hi,

das natürlich schiet wenn sie so groß sind. Aber würden nicht auch die Figuren von Nikolai Exclusive Modeling dazu passen? Die sollen zwar kuk Matrosen dastellen aber ich denke man könnte sie auch für das deutsche Boot nehmen.  :rolleyes: Auf alle Fälle stammen sie aus der Zeit und sie sind hervorragend modelliert.

Gruß

Uwe

maxim

D.h. aber nicht, dass diese Figuren zu groß sind! Laut der Besprechung wurden sie an den Turm des Bausatzes angepasst!
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


maxim

Olaf hat ein Foto der Größe der Figuren gemacht:

[attachment=0]

Der Maßstab stimmt also.
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Hans

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Fumator

Schön, daß die Figuren in der Größe passen. Der Hersteller hat sich aber eindeutig an Vorbildern aus der 2. Kriegshälfte, etwa ab 1916/17, orientiert. Zu einem Boot von 1914 oder noch früher passen die Uniformen einfach nicht, wie ein Blick auf zeitgenössische Bilder eindeutig ergibt. Die kuk Seeleute von Nikolai sind da (mit ein wenig Schnitzerei) erheblich besser.

Inzwischen sind auch Ätzteie und deren Bauanleitung vorhanden. Leider wieder sehr viel Schnickschnack. Scheinwerfer sollte man aus Rohren herstellen, eine Reeling aus Flachmaterial ist in diesem Maßstab zumindest grenzwertig. Wartungsluken auf den Seitentanks sind ein Muß, aber nach den mir vorliegenden Photos bin ich nicht sicher, ob sie oval oder rund waren. Weiß da jemand mehr?


Sorcerer

und alle außer dem einen mit Schnorres vom selben Stamm. Scheint ein Familientreffen zu sein. :7: :7: :7: :7: :7:

Fumator

http://www.modellmarine.de/index.php/bausatzvorstellungen/1175-das-werk/6281-das-werk-deutsches-u-boot-u-9-1-72

Bisher die beste Besprechung dieses Bausatzes. Olaf Krabbenhöft hat so ziemlich alles erwähnt, was bis jetzt über U-9 und die Umsetzung als Modell bekannt ist. Mit Ausnahme der (hier schon behandelten) Antennen sollte man außerdem  noch den Schlingerkiel berücksichtigen. Schon spekulativ wären noch die zu kleinen Decksluken und der auf den Modellphotos im Bundesarchiv erkennbare Kiel.

Gruß Axel

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)