Alvis Stalwart 6x6 FV622 HMLC Mk-2 von Accurate Armour in 1:35

Begonnen von Koffeinfliege, 21. April 2021, 13:58:32

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Koffeinfliege

Alvis Stalwart

[attachment=0]

Modell: Alvis Stalwart 6x6 FV622 HMLC Mk-2
Hersteller: Accurate Armour
Maßstab: 1:35
Art. Nr.: K150
Erscheinungsjahr: 2008
Preis ca.: 130€



Beschreibung: 

Der Stalwart wurde Ende der 50er als schwimmfähiger Geländetransporter von Alvis in England entwickelt. In nur 5 Jahren Produktionszeit wurden ab 1966 rund 1100 Stück gebaut. Anfang der 80er wurden die Schwimmfähigkeiten mangels Notwendigkeit entfernt. Die hier vorgestellte Version Mark 2 FV622 besitzt schon keine mehr.

Accurate Armour aus Schottland hat sich diesem recht unbekannten Fahrzeug als einziger Hersteller in 1:35 angenommen und bietet seit 2004 verschiedene Varianten an. Unter anderem auch den Mk. 1 mit einem etwas anderen Führerhaus.

Es ist ein typischer Kleinserienbausatz aus Resin und er bringt ungewöhnlich viele Teile (um die 200) mit. Sie sind nicht alle perfekt gegossen, man findet an manchen Stellen Lufteinschlüsse. Dafür bietet der Bausatz tolle Details. Teilweise sind die Teile so dünn, dass man fast durchschauen kann. Klasse!
Sehr dünne, große Teile haben leichten Verzug, der aber überhaupt kein Problem sein sollte. Zwei dünne Teile sind vermutlich beim Transport gebrochen, was aber auch kein Problem sein sollte.

Kommen wir zu den Teilen. Wie üblich packe ich Tüte für Tüte aus und gehe dann ins Detail.


Ein für solche Modelle ein typischer schlichter Karton und man scheint stolz auf die schottische Herkunft zu sein. ;)
[attachment=1]

[attachment=2]

[attachment=3]

Im ersten Beutel befindet sich die im Block gegossene Wanne mit Ladefläche und deren Seitenwände. Durch dieses Vollteil bekommt das Modell später ein ordentliches Gewicht.
Eine Seitenwand hat minimalen Verzug, den man beim Bau wohl kaum bemerken wird, weil das Teil so dünn ist und leicht in Form gebracht werden kann.
[attachment=4]

[attachment=5]

[attachment=6]

[attachment=7]

Fahrerhaus und Räder im nächsten Beutel. Die Kabine zeigt neben Fischhaut z.B. eine feine Schweißnaht außen und Leitungen innen. Die Reifen sind leider wieder einmal Kreisrund, aber im Original wölben sie sich zum Glück nicht, so dass ein wenig abschleifen reichen wird.
[attachment=8]

[attachment=9]

[attachment=10]

[attachment=11]

Es folgen Teile für Innenausstattung und Fahrwerk. Toll gemachte Funk(?)geräte und selbst der Schlauch ist brauchbar.
[attachment=12]

[attachment=13]

[attachment=14]


Wegen der 15 Bilder-Begrenzung gehts unten weiter.


Koffeinfliege


Fahrwerksteile und aufgeraute Sitzflächen. Persönlich sehen die mir ein wenig zu rau aus, da kommen wohl ein paar Schichten Mr. Surfacer drauf.
[attachment=0,msg1009564]

[attachment=1,msg1009564]

Jede Menge Haken und Ösen für die Ladefläche und 5(!) Feuerlöscher.
[attachment=2,msg1009564]

[attachment=3,msg1009564]

[attachment=4,msg1009564]

Fahrwerksteile
[attachment=5,msg1009564]

Schönes Cockpit mit leichtem Transportschaden.
[attachment=6,msg1009564]

Alles verstehe ich auch nicht. Laut Teileliste ,,Stowage" (Ladung). Ist auch kein Fehlguss, in der Anleitung sieht es genauso aus. Verschwindet weitgehend aber vorne in der Fahrerkabine.
[attachment=7,msg1009564]

Fahrwerks- und Kleinteile in der vorletzten Tüte.
[attachment=8,msg1009564]

Teile für die Kabine. Schönes Riffelblech. Die teilweise glänzenden Stellen kleben übrigens nicht.
[attachment=9,msg1009564]

[attachment=10,msg1009564]

[attachment=11,msg1009564]

Bilder der beiden schlimmsten Einschlüsse. Aber alles behebbar.
[attachment=12,msg1009564]

[attachment=13,msg1009564]



Koffeinfliege

#2
Letzter Teil. Ätzteile, Decals und Kleinkram.
Die Styrene-Stäbe kommen außen auf die Wände der Ladefläche.
Eine Folie dient für die Fensterscheiben. Da diese einfach flach sind, dürfte sie funktionieren.
[attachment=0,msg1009567]

Hervorragend geätzte PE-Teile.
[attachment=1,msg1009567]

Die Decals sind ok.
[attachment=2,msg1009567]

[attachment=3,msg1009567]

Für mich völlig neu – gefräste(?) Schutzgitter für die Rückleuchten. Eine super Idee, Kunststoffteile würden zu dick, PE-Teile zu flach ausfallen.
[attachment=4,msg1009567]

Teils eingefärbte Teile für die Leuchten.
[attachment=5,msg1009567]

Diesmal nicht die gesamte Anleitung. Die habe ich auf Scalemates als PDF hinterlegt.
[attachment=6,msg1009567]

[attachment=7,msg1009567]



Fazit:

Man darf Resinmodelle aus Kleinserien nicht mit Produktionen von Tamiya & Co vergleichen.
Es ist normal, dass die viel Liebe, Zuwendung und Eigeninitiative benötigen. Darauf muss man sich einlassen wollen.

  Einzig verfügbares Modell des Stalwart in 1:35
+ Detailqualität
- Lufteinschlüsse
- Gussqualität

:winken:


eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Warlock

Vielen Dank für die Vorstellung!
Teilweise ist der Bausatz für Kleinserie echt genial, wie z.B. die eingefärbten Teile oder auch die Decals oder die Schutzgitter. Das ist nicht unbedingt Standard bei Kleinserie.
Auf der anderen Seite sind ein Teil der Blasen schon an blöden Stellen.

Unter'm Strich scheint der Kit aber, wenn man den Selteneinheitsfaktor mit einrechnet, sein Geld wert zu sein.
Definitiv ein cooles Teil  :P

Ich schleiche ja schon länger um den M1A1 Wrecker von Accurate herum, wobei irgendwo eine halbe Ankündigung für einen M1A1 von Thunder Model rumgeistert und mich immer wieder vom Kauf des Resinkits abhält ...  :rolleyes:
We are the pirate metal drinking crew

Sparky



"People sleep peaceably in their beds at night only because rough men stand ready to do violence on their behalf." -- George Orwell

Koffeinfliege

Gerne! ;)

Die Luftblasen gehen eigentlich. Die Schlimmste ist wegen der verlorenen Details die an der Radnabe. Aber mit Milliput und Abformmasse sollte auch die schnell erledigt sein.

Das ist das Risiko, wenn man sich so ein teures "Kleinod" leistet - nächstes Jahr kommt ein Großserienhersteller und bringt es in besserer Qualität zu einem Bruchteil des Preises... :rolleyes: :D
Wenn ein Stalwart oder W50 irgendwo angekündigt wären, hätte ich die Bausätze auch nicht gekauft.


Warlock

Mja da ist die beste Vorgehensweise unmittelbar nach der Lieferung mit dem Bau zu beginnen um den Großserienherstellern quasi keine Chance zu lassen mit rein zugrätschen.
Leider scheitere ich bei diesem Schritt üblicherweise gnadenlos  :rolleyes:
We are the pirate metal drinking crew


albatros32

Er hat es getan!  :pffft:
Die Schutzgitter sehen nach "gelasert" aus, würde ich sagen!?
Die "Ladung" könnte je nach Größe der "Pötte" aus typisch britischen "Teekanne" bestehen....  ;)
Zwei Worte werden dir im Leben so manche Türe öffnen : Ziehen und Drücken! 😁

Koffeinfliege

Kennst mich ja. Schwacher Geist und so... :D

Stimmt, die Gitter sind gelasert.
Boah, am liebsten würde ich mal wieder sofort loslegen... aber ich hab noch so viele offene Baustellen. :2:

Maxiplus

Wirklich cooles Fahrzeug, hab den schon immer gemocht. Der Bausatz bietet mit den eingefärbten Teilen und Gittern tolle Ideen, aber es ist halt Resin... ich beneide Dich jedenfalls nicht um den Arbeitsaufwand. Zum Glück gibts den Stalwart in meinem "Hausmassstab" 1:72 bereits als Plastikmodell (ACE, von 2017). Nicht unwahrscheinlich, dass sich einer der neuen chinesischen Hersteller den auch mal in 1:35 rauspickt, da kamen ja schon einige Exoten.

Koffeinfliege

Ich konnte die Finger nicht davonlassen und habe mir das schlimmste Rad mal vorgeknöpft. :D

Nachdem ich den Anguss abgesägt und die halb gegossenen Nieten mit einem Meisel entfernt habe, wurden erst mal mit Abformmasse die Schrauben abgeformt. Das Zeug ist super! In heißem Wasser wird es fast weich wie Pattafix. Man drückt es auf das abzuformende Teil auf und lässt es einige Sekunden abkühlen – fertig ist die Form.

Jetzt wurde Milliput angemischt und in Loch und Form gestopft. Ein 0,3er Draht schützt die Nut, weil ich keine Lust hatte die später reinzuschleifen. Milliput ist ein klasse Zeug, weil man es mit Wasser verdünnen und glattstreichen kann. Man sollte aber Handschuhe anziehen - das eine Bild zeigt warum. :6:
Nach einigen Stunden ist Milliput so weit fest, dass ich den Draht schon mal rausnehmen konnte.

Heute Morgen habe ich kurz drüber geschliffen und die Schrauben aus der Form gepopelt. Geht leicht, weil das Zeug auch kalt flexibel bleibt. Überschliffen und mit Sekundenkleber eingeklebt – fertig.

Ihr seht, ist alles kein Hexenwerk. ;)

Mehr mache ich nicht, weil ich gestern auch gleich mal den Support von Accurate Armour ausprobiert habe. 11(!) Minuten, nachdem ich eine Nachricht mit Bildern gesendet hatte, kam schon Antwort.

Hello Erik,

Thank you, will send a wheel to you ASAP.

Regards



Perfekter Service! :P :P :P

[attachment=0]

[attachment=1]

[attachment=2]

[attachment=3]

[attachment=4]

[attachment=5]

[attachment=6]

[attachment=7]

[attachment=8]

[attachment=9]

:winken:

Rafael Neumann

Gut gerettet, aber ich hätte auch den Support angefunkt und um Ersatz gebeten.
Allerdings würde ich dann auch gleich Bilder von dem Loch in der Wanne und dem Instrumentenbrett dazupacken - wenn schon, denn schon. Eine ähnliche Erfahrung hatte ich mal mit dem Motor von RealModel für den M1070. Da waren auch einige Teile nicht zu gebrauchen, u.a. der gesamte Motorblock, aber auch hier war der Hersteller sehr kulant und hat schnell Abhilfe geschaffen.

Scheint insgesamt wieder ein interessanter Exot zu werden.

Schöne Grüße
Rafael
Wenn ich mal sterbe, hoffe ich, dass meine Frau die Bausätze nicht zu den Preisen verkauft, die ich Ihr genannt habe ...

Flugwuzzi

Interessanter Bausatz und exzellente Reparaturarbeit von dir  :klatsch: :klatsch:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

bughunter

Die Kiste ist ja so häßlich, daß sie schon wieder schön ist!
Du kaufstbaust auch alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist? :respekt:

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Koffeinfliege

Zitat von: bughunter in 27. April 2021, 19:08:55
Du kaufstbaust auch alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist? :respekt:

Verdammt, irgendwie kennst Du mich zu gut. Allerdings hast Du das falsche Wort durchgestrichen. :D

Ja, die Wanne hätte man auch tauschen können. Aber für die Löcher habe ich gerade keine Viertelstunde benötigt - Wachsspachtel sei Dank. Allerdings ist mir jetzt erst aufgefallen, dass da ein Detail fehlt. Naja, bekomme ich auch noch irgendwie hingefummelt. ;)

Die drei runden Pins hätte ich mir sogar sparen können, da koimmt noch ein Teil drauf.

[attachment=0,msg1010050]

[attachment=1,msg1010050]

Flugwuzzi

Zieht der Wachsspachtel in diese Mikrolöcher hinein? Mit den winzigen Löchern hab ich immer Probleme bei herkömmlichen Spachtel.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

bughunter

Ich habe neulich den Trick gelesen, die Löcher aufzubohren und einen gezogenen Gußast passender Stärke einzukleben. Mit Skalpell flach wegschneiden, eventuell noch leicht überschleifen. Aber Vorsicht, das Plastik kann weicher als das Resin sein.

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Koffeinfliege

Das Wachs ist erhitzt flüssig, fast wie Wasser. Wie bei einer brennenden Kerze um den Docht herum. Die Klinge des dazugehörigen "Lötkolbens" ist relativ scharf und man drückt einfach mit dem Wachs auf der heißen Klinge kurz in das Loch und gut.

Dann mit einem Skalpell das überstehende Wachs wegschneiden, kurz überschleifen, fertig.
Wenn man ein Loch übersehen hat (auf dem Bild sieht man eins in der Mitte) - einfach die Klinge nochmal reinhalten.

Das ist das Geile am Wachsspachtel, er ist sofort fest, reversibel und lässt sich superleicht bearbeiten.
Hat natürlich auch Nachteile, aber die wurden ja im Beitrag zum Gerät von Rai-Ro behandelt.

LG,

Erik :winken:




Koffeinfliege

Leider muss ich nun sagen, die Gussqualität ist teilweise schlimmer als zunächst erwartet.

Ich habe die letzten Tage Stunden damit verbracht, die 6 Radaufhängungen irgendwie in Form zu schnitzen. Noch nie hat mein Dremel so lange am Stück gedreht und ich habe 2 Skalpellklingen und einen Glasfaserstift verschlissen.
Die Durchbrüche waren nicht nur von einer Fischhaut bedeckt, sondern mit millimeterdickem Material. Genau wie die Bolzen an den Seiten und Details teilweise zugelaufen waren. Zum Glück hatte ich einen Fräser, der genau den richtigen Durchmesser hat. Dafür sind Löcher da, wo keine sein sollten. Die muss ich noch schließen, aber ein Ende ist in Sicht.

Die Teile verschwinden Gott sei Dank unter dem Fahrzeug und hinter den Rädern, weil schön bekomme ich die nicht hin. Der Rest des Bausatzes sieht besser aus, sonst hätte ich glaube ich aufgegeben.

[attachment=0]



Koffeinfliege

Puh, es nimmt kein Ende. Gestern wollte ich die Dämpfer einsetzen... leider fehlte einer.
Als mit der daneben wegbrach, wusste ich warum - versteckte Luftblasen im Inneren. Überall ploppen die beim entgraten auf. 8o :12:
Naja, zum Glück hat man alles da. Röhrchen, Punch & Die... :rolleyes: ;)

[attachment=0]

[attachment=1]




Ostwind

Hallo, ohne dir zu nahe treten zu wollen haben wir hier noch eine Bausatzvorstellung oder einen Baubericht?  :woist:

MfG Ostwind  :winken:

Koffeinfliege

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Aber es geht immer noch um Qualitätsprobleme des Bausatzes.

Flugwuzzi

Das ist für mich immer die Crux bei den Bausatzvorstellungen. Die Bausätze werden oft nur oberflächlich angsehen und dann über den grünen Klee gelobt.

Daher finde ich es super wenn man zur Vorstellung auch noch solche wichtigen Details erfährt, blosss machen sich die wenigsten "Reviewer" diese Mühe. Ist für mich auf jeden Fall sehr informativ, daher  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)