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Baubericht Kamov Ka-26 der Interflug in 1:24

Begonnen von Lupusprimus, 02. Mai 2014, 13:36:23

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Lupusprimus

Ich baue seit Jahren vorbildgerechte Rümpfe um kleine RC Hubschrauber drum rum. Die Technologie dabei ähnelt sich, hat sich aber auf den Beginn bezogen doch sehr verändert bzw. man lernt ja auch bei jedem Modell wieder was dazu. Ich will hier mal am Beispiel der Ka-26 zeigen, wie so ein Modell entsteht, das zum Schluß nicht nur gut aussieht, sondern auch fliegen kann.

Ausgangspunkt ist meist ein Dreiseitenriß, ein Spantenplan wäre noch besser. Bei der Baugröße wird geprüft, ob die vorgesehene Mechanik überhaupt rein paßt oder wo Besonderheiten sind. Dann kommt viel Arbeit beim 3D Zeichnen, daß ein Kollege von mir übernimmt. Die äußere Form wird dann in Einzelteile aufgeteilt und als Schalen (den vollen 3D Druck könnte man nicht bezahlen) bei einem Hersteller als Datei hochgeladen.

Die gedruckten Teile an sich nützen aber eher nichts. Sie müssen jetzt zu tiefziehfähigen Formen umgewandelt werden. Auch ist die Oberfläche je nach Fertigungsart noch sehr rauh und hat an Kümmungen durchaus sichtbare Druckschichten. Das will ich natürlich am Rumpf dann nicht haben. Eine gewisse Abhilfe schafft schon das Überstreichen mit eher dickerer Acrylfarbe, da verschwinden aber auch schnell feine gezeichnete Details (die dann eben wieder herausgearbeitet werden müssen).

Dann werden die Schalen mit Gießsilikon abgegossen, die dabei entstehende Form dann mit Resin ausgegossen. Ist das dann ausgehärtet, kann spanend (schleifen, fräsen / dremeln, bohren usw.) bearbeitet werden. So glättet man wo notwendig die Oberfläche und schleift sichtbare Schichtungen weg. Es können Details nachgearbeitet werden oder man läßt das Eine oder Andere durch Spachteln verschwinden.

An so eine Hälfte muß dann noch ein Unterbau angeklebt werden. Wenn man direkt über der Formhälfte tiefziehen würde, hätte man ja sonst unten an der gezogenen Folie direkt eine Rundung. Das ist nicht gewollt, also kommt eine ca. 3 mm dicke Unterlage (Preßpappe) drunter.

Das Ergebnis wird immer mal durch probeweises Tiefziehen geprüft, man sieht an der Folie viel deutlicher als an der Form, wo noch Bedarf für Nacharbeit ist.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Rolle

Oh Mann, noch son Ding. 8) Irgendwie fixt du ein ganz schön damit an, ich schaue schon nach Hubis.  ;)
Mach ruhig weiter, das ist sehr interessant.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Lupusprimus

Diese ersten Rumpfhälften sind schon mal geeignet auszuprobieren, wie die Mechanik am besten rein geht. Dazu werden sie ausgeschnitten und mit Tesa Streifen nur geheftet. Für den Rotormast und die Anlenkungen muß Platz ausgeschnitten werden, die sollen ja später ohne "Anecken" sich bewegen können.

Auch wird hier schon mal ausprobiert, wo man am besten den abnehmbaren Teil des Rumpfes plaziert. Der muß einmal den Ein- und Ausbau der Mechanik ermöglichen, aber auch einen schnellen Wechsel des Akkus. Er darf möglichst klare Strukturen wie Fenster, Türen oder große Klappen nicht zerschneiden, muß aber auch eine saubere Kontur der Rumpfoberfläche später gewährleisten. Und dann sollte der Schnitt nicht gerade durch Stellen gehen, wo später Decals drauf sollen. Das ist hier eher überschaubar, gibt aber auch Modelle, wo das zu einigem Kopfzerbrechen führt.

So sieht das dann in etwa mal später im Rumpf aus. Der Akku ist jetzt auch schon mit drin. Hier ist ausreichend Platz (das ist bei anderen Modellen oft nicht so).

An den Resin-Rumpfhälften ist inzwischen die Oberfläche weiter bearbeitet worden. Die Riefen sind weitgehend weg. Ein weiterer Probeabzug zeigt immer den aktuellen Stand und wo noch Handlungsbedarf ist.

Vergleicht man das mit dem ersten Abzug, sind schon deutliche Unterschiede erkennbar. Aufpassen muß man aber bei der Schleiferei und Glätterei, daß nicht zuviele Details verloren gehen. Das ist einer der Nachteile der Nachbearbeitung von gedruckten Vorlagen.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Lupusprimus

#3
Wenn man fliegende Modelle baut, muß der Rumpf möglichst leicht sein. Deshalb wird kein Plaste-Rumpf aus einem Baukasten verwendet (soweit es überhaupt einen gibt) sondern der Rumpf wird über Formen mit PET-Folie tiefgezogen. Diese Rumpfhälften sind dann deutlich leichter. Nun macht es aber wenig Sinn, diese Formen dafür mit (mehr oder weniger) viel Aufwand zu bauen, wenn man das Ergebnis nur für sich und vielleicht paar Kumpels nutzen will. Deshalb habe ich dann diese Bausätze begonnen über das Internet zu verkaufen, einfach um so den ökonomischen Aufwand wenigstens teilweise zu refinanzieren.

Jetzt brauche ich aber auch von allen anderen Teilen Duplikate, muß also auch von Anbauteilen Formen herstellen. Hier mal am Beispiel der Triebwerksgondeln dargestellt. Die Ka-26 wurde ja 3D gezeichnet. So wird auch die Triebwerksgondel zeichnerisch in Teile zerlegt, die man entweder tiefziehen (Gondelhälften) oder abgießen kann. Um weniger Nacharbeit zu haben (oberflächenmäßig), wurden diese Teile in der Fertigungsart "Frosted Detail" gedruckt. Auch werden die Gondelhälften "uni" gezeichnet, dh. mit allen möglichen sichtbaren Details der jeweiligen Hälften nur gespiegelt.

Die werden dann vereinzelt (das Drucken der Teile erfolgt aus Kostengründen immer als Gruppe).

Um die Gondelhälften wird aus Lego-Steinen ein Formkasten gebaut und das Teil mit Gießsilikon abgegossen. Nach dem Aushärten (geht relativ schnell) entformen.

Jetzt wird die Form mit Resin ausgegossen.

So sieht dann das Ergebnis aus. Von der linken und rechten Hälfte werden jeweils zwei Resinkörper gegossen, ich will ja später mit einem Tiefzug alle Teile haben.

Die einzelnen Formhälften werden dann noch weiter bearbeitet. An der inneren werden z.B. die Kühlrippen weggespachteln, weil es die da nicht gibt. Die Ausbeulung der Positionslampe wird weggeschliffen. Später wird noch eine Anrißlinie graviert. Oder es wird ein kleiner Bund rangespachtelt, um für das Verkleben mit den anderen Teilen einen Ansatz zu haben. Auch ein Unterbau muß noch drunter, um das Teilende sauber tiefziehen zu können.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Rolle

Ich sags ja, sehr interessant. Nun bin ich noch gespannt wie den Rumpf mit dem Innenleben verbindest.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Lupusprimus

Das ist hier mal ganz einfach. Die Mechanik wird einfach unten an den etwas verstärkten Boden von außen geschraubt.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Lupusprimus

#6
Viele Bauteile der Ka-26 wurden 3D gedruckt, meist in Schalenbauweise. So sind die aber nicht verwendbar.

Sie müssen erst abgegossen werden. So sehen die Abgüsse zwischendurch aus.

Durch Ausgießen sowie dem Nachbearbeiten des Form-Rohlings gewinnt mann dann tiefziehfähige Formen.

Und so sieht dann ein erster Folieabzug aus.

Hier zweiteilige Formen für die späteren Resinteile.

Und die damit gegossenen Resinteile, hier Teile der Triebwerksgondeln und Leitwerke. Die Leitwerksteile können voll ausgegossen werden, da der Heli sehr buglastig ist und sonst hinten Blei ran müßte (das war von dem kleineren Modell schon bekannt).


Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Heavensgate

Sehr genial deine Ausführungen!  Vielen Dank!  :P :P 

Noch eine Bitte, kannst du in einer Liste ausführen, was die für Gießmaterialen (Hersteller, Bezugsquelle) genau benutzt hast? Ich möchte nächster Zeit auch ein paar Abgüsse machen und deine Abgüsse der 3D-Teile sehen toll aus.

:winken: Jonns

Schwabe
Dioramenbau-Site
IG Schwobabaschdler
Die Schwobabaschdler

Hajo L.

Fantastisch, was hier gezeigt wird! Weiter so!


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Lupusprimus

@Heavensgate: Das Gieß-Silikon (das grüne Zeug) heißt SI6GB Silikonkautschuk, additionsvernetzend (ca. 27 €/kg), das Resin ist R12GB PUR-Gießharzsystem (ca. 16 €/kg). Beides beziehe ich zu diesen (kaum zu schlagenden) Preisen von Breddermann Kunstharze, einem der wenigen Anbieter, die kleine Gebinde (ab 500 ml) zu vertretbaren Preisen abgeben. Der hat Ahnung von seinen Materialien, ist für ein fachliches (auch Frage-) Gespräch immer offen und hat auch vieles andere aus dem Segment (z.B. die Farbstoffe, um das Resin grau zu färben, ist ja normalerweise gelb).
Am Wochenende (seit heute) auf der "Prowing" in Soest Bad Sassendorf leibhaftig anzutreffen.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Heavensgate

Danke Lupus für die Infos! Die kleinen Gebinde sind klasse. Was will der für eine Identitätsprüfung beim Resin? Gesichtskontrolle?  :D

:winken: Jonns
Schwabe
Dioramenbau-Site
IG Schwobabaschdler
Die Schwobabaschdler

Lupusprimus

Keine Ahnung, was Du meinst. Schreib einfach, daß ich Dich empfohlen habe. Der Mini-Heli-Mann.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Kanonenvogel

#12
Geiles Projekt!  :P

Lackierst du den vielleicht als VoPo Hubi?  8)
Büüüüde  :D
Währ mal was anderes als nur "Russisch-Tarn"  ;)

So hier wie im Polizeiruf 110 (DDR)


Quelle: thausherr.blogspot.com

Oder hier in der Bewegung im PR 110 Vorspann (am Ende)


oder hier bei 9:44 noch eine Ansicht des Hecks:
Grüße, Tom


"Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!"
(Erich Kästner)

Lupusprimus

Die Vopo-Version gibt es in der Größe auch. Aber wie schon der Titel lautet, wird hier die Interflug-Version gebaut.
Hier der Strolch in meinem kleineren Erstbau in 1:35 als Vopo-Heli:
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Kanonenvogel

Ahhh, schick, sehr schick!  :P :klatsch:

Das mit Interflug habe ich wohl anfangs übersehen ...  :rolleyes: :pffft:

naja  :D

wird sicher auch als interflugi ein feines modellchen
Grüße, Tom


"Was immer geschieht: Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken!"
(Erich Kästner)

StiftRoyal

Zitat von: Heavensgate in 09. Mai 2014, 23:10:07
Danke Lupus für die Infos! Die kleinen Gebinde sind klasse. Was will der für eine Identitätsprüfung beim Resin? Gesichtskontrolle?  :D

:winken: Jonns


Dort musst du nur einen Wisch hinschicken das du das Zeugs nicht zum Bomben bauen nimmst ;). Die brauchen deine Adresse und eine Unterschrift für die Akten damit alles seinen sozialistische Wertegang gehen kann ;).

Bromex

@StiftRoyal

Wir hatten zwar im Osten nicht viel, aber zumindest ging da alles seinen sozialistischen WERDEGANG ! ( Die Werte gingen dann später flöten :pffft: )

In diesem Sinne
Tschaudi
Red Bull verleiht Flügel, Green Bull verteilt Prügel !

Lupusprimus

Um den Bausatz noch fertig zu gestalten ist es sinnvoll, viele Ausschnitte als Gravuren auf die Formen zu übertragen.

Der Ausschnitt für die Anlenkungen des Rotors wurde ja am Versuchsmodell gefunden. Damit dann nicht jeder Bausatz-Nutzer die gleiche Sucherei nach der richtigen Variante hat, wird das per Stift übertragen und mit dem Dremel ausreichend tief graviert.

Genauso verhält es sich bei dem "Dachträger". Auch diese Ausschnitte werden auf die Formen übertragen.

Ähnliche Markierungen werden an den inneren Hälften der Triebwerksgondeln graviert, damit man die Anbauhöhe möglichst richtig hinkriegt. Hier sieht man jetzt auch, was aus den anfänglich gleichen Formen an Unterschieden durch Spachteln und Wegschleifen raus kommt.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

StiftRoyal

Das Ganze bitte nochmal für das kleine Lama und schon bin ich dein bester Kunde :D.

Sieht super aus!!!

Lupusprimus

Jetzt kommt ja noch der Zusammenbau. Dann schauen wir mal.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Lupusprimus

So, nun will ich mal den Zusammbau von so einem PET-Rumpf zeigen.
Ausgangspunkt ist ein Bausatz (wie wir den vorbereiten habe ich ja weitgehend gezeigt). Zu dem gehört der Foliesatz, alle Ergänzungsteile, ein Decalsatz, ein Stück PET-Folie, die Verwendungshinweise für die Decals und eine CD. Auf der CD ist eine Bauanleitung, wo jeder Bauschritt mit Bild und Hinweisen erläutert wird. Des weiteren alle Bilder, die wir beim Bau irgendwie gemacht haben (die kommen ja nie alle in die Bauanleitung) und viele Bilder vom Original (hier eben der Ka-26, da war die Internetsuche doch schon eher aufwendig). Dazu eine Aufstellung der verwendeten Farben und eine Aufstellung mit benötigtem Werkzeug und Materialien (wie Kleber, Spachtel usw.). Das Ganze nennt sich dann Komplett-Bausatz, ein Kunde kann aber auch beliebige Komponenten davon einzeln kaufen. Der Eine oder Andere will ja vielleicht irendwas lieber selber oder anders machen.

Die Ergänzungsteile sind hier überwiegend aus Resin gegossen, dazu kommt ein Holzkantholz und die pulvergelaserten Fahrwerksteile (die lassen wir in Holland drucken).

Die Folieteile werden erst einmal mit einem 5 mm Rand zur Kontur aus dem Foliesatz geschnitten. Nun kann der Zusammenbau losgehen.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Lupusprimus

#21
Zuerst müssen die Rumpfhälften aus der Folie geschnitten werden. Tiefziehteile werden gewöhnlich mit so 3 mm Unterbau tiefgezogen, damit sich die Rundung am Boden nicht im Tiefziehteil wiederfindet. Um dann einen sauberen Schnitt zu machen ziehe ich ringsum mit einem wasserfesten Fineliner eine Hilfslinie. Die liegt meist auf oder knapp neben der Schnittlinie. Den Übergang vom Folieteil zum Unterbau sieht man auch an vielen Stellen recht gut.

Mit einer gebogenen Fingernagelschere wird dann die Folie ausgeschnuitten. Übrig bleibt dieser Rand.

Sind beide Hälften ausgeschnitten, legt man sie probeweise aneinander und heftet sie mit Stücken Tesa. Dabei sieht man die Paßgenauigkeit. Fehler beim Ausschneiden klärt später eh Spachtel und Schleifpapier.

Ehe man mit anderen Arbeiten fortsetzt ist es besser, die Fensterflächen zu maskieren. Zu schnell ist ein Kratzer drauf, geht ein Klecks Kleber daneben oder landet später unbeabsichtigt Farbsprühnebel an den falschen Stellen. Außen kann man auch gleich die genaue Größe abkleben (der Bausatz hat inzwischen dazu Schablonen), innen kann großzügig abgeklebt werden. Ich nehme dazu meist unterschiedlich breites Tamiya Maskierband, selten auch flüssiges Maskiermittel.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Hajo L.

Sehr interessant, hier mal ein Modell von "0" bis zum "fliegen" zu sehen!


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Lupusprimus

Da ich keine Standmodelle baue, sondern solche, die dann auch fliegen sollen, muß im Inneren eine Mechanik / Motorgruppe verbaut werden. Ob die gewünschte überhaupt rein geht, wird an und für sich vorher über Zeichnungen / Dreiseitenrisse geklärt.
Nun sind aber RC Helis von den Herstellern gewöhnlich nicht für den Einbau in Scale-Rümpfe vorgesehen. Deshalb ordnen die auch ihre Baugruppen an, wie sie es für richtig halten. Beim Einbau muß man da schon manchmal etwas umbauen.
Hier wird ja ein Esky Big Lama verbaut. Das ist ein eher großer Koax, der im Original in einem Ecureuil-Rumpf (AS 350) steckt. Ich muß u.a. die Anordnung von Empfänger und 3in1-Baustein ändern, da die auf einer angegossenen Plastlasche nach vorn gerichtet sitzen. Die ginge zwar so rein in den Rumpf, aber irgendwo muß ja auch noch der Akku dann hin.
Also wird die nach vorn gerichtete Plastlasche abgesägt und durch eine quer stehende Platte aus 0,8 mm PET ersetzt (einfach mit Sekundenkleber ans Chassis kleben).
Oben drauf wird nun quer die 3in1 montiert, unten dran kommt der Empfänger. So wird Platz nach vorn frei.
Die so veränderte Mechanik wird dann in die noch unverklebten Rumpfhälften eingepaßt. Orientierung ist dabei der Stand der Hauptrotorwelle. Für die Rotorachse und die Anlenkungen wird Stück für Stück wo notwendig Platz aus der Folie geschnitten.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.

Lupusprimus

Jetzt kann der Zusammenbau des Rumpfes richtig los gehen. Dazu braucht man erst mal Verbinder, das sind 3 bis 5 mm breite Streifen, die man sich aus Foliematerial schneidet (da liegt immer ein ausreichend großes Stück dem Bausatz bei).

Aus den Streifen schneidet man sich passend große Stücke. Die werden hälftig mit Sekundenkleber bestrichen und an die Innenseite von einer Rumpfhälfte geklebt. Vorn im Bugbereich zwischen den Bugfenstern braucht man nur ganz schmale Streifen, da ist ja nur ein schmaler Steg.

Sind alle Verbinder dran, setzt man die Hälften nochmal trocken zusammen und fixiert das mit Tesa Stücken. Da sieht man dann, wo irgendwas noch sperrt oder zu breit ist.

Vorm Verkleben der beiden Hälften wird jetzt noch die Öffnung des Rumpfes gefunden und markiert. Irgendwie muß ja später auch die Mechanik ein- und ausgebaut werden und auch der Akku muß ja manchmal rein oder raus. Man könnte den Rumpf einfach quer trennen. Das hat aber bei den dünneren PET-Rümpfen zur Folge, daß die Kontur nicht wirklich passend aufeinander sitzt. Also nehme ich meist den vorderen oberen Teil. So bleibt der Rumpf in der Länge in sich stabil und nur dieser Teil muß dann noch irgendwie konturstimmig befestigt werden. Das mache ich mit kleinen Lachen aus Folie und Magneten. Die andere Aufgabe bei diesem Anzeichnen ist, daß man möglich nicht durch Fenster oder Türen u.ä. schneidet und keine Stellen trennt, wo später Decals drauf sollen. Das ist hier noch eher einfach, es gibt aber auch Rümpfe, wo das zur Denksportaufgabe ausartet.

Hat man das angezeichnet, wird dieser Teil aber erst mal nur an einer Hälfte ausgeschnitten (gibt sonst evtl. Stöße oder Versätze). Beim Ausschneiden wiederum muß man möglichst immer Rundungen schneiden, da sich in Ecken Spannungen bilden können und evtl. Risse entstehen.
Ich baue vorbildgetreue kleine RC Hubschrauber.