Modellboard

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Titel: B-24J Coastal Command, Hasegawa, 1:72
Beitrag von: matz in 18. März 2014, 21:03:32
Modell:  B-24J Coastal Command
Hersteller:  Hasegawa
Maßstab:  1:72
Art. Nr. :  01960
Preis ca. : 60,- €

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011802.jpg)

Geschichte:

Anfang 1939 wollten die US-Streitkräfte den Hersteller Consolidated Aircraft (http://en.wikipedia.org/wiki/Consolidated_Aircraft.) verpflichten in die Produktion der Boeing B-17 einzusteigen.  Consolidated hatte aber Pläne für einen eigenen strategischen Bomber (Model 32) der aus der Entwicklung des Model 31 (XP4Y)  hervorging. Dieser sei in vielen Belangen besser als die B-17. Es konnte ein Prototyp für das US Marine Corps gebaut werden (XB-24) der erstmal am 29.12.1939 flog.  Höhere Reichweite und Zuladung waren die wesentlichen Vorteile. Dies wurde u.a. erreicht durch einen Flügel mit geringerer Tiefe und hoher Krümmung (Davisflügel (http://en.wikipedia.org/wiki/Davis_wing)) der die besonderes Silhouette der B-24 ausmacht.

Im Einsatz, besonders bei Formationseinsätzen, zeigte sich jedoch eine geringere Dienstgipfelhöhe, schlechtere Steuer- und Langsamflugeigenschaften sowie die Eigenschaft bei Beschuss leichter in Brand zu geraten.
Alles Probleme die bei der Verwendung als U-Boot-Jäger weniger Bedeutung hatten.  So konnte durch den Einsatz der B-24 ab ca. Mai 1943 das "Atlantic-Gap" (http://en.wikipedia.org/wiki/Mid-Atlantic_gap) geschlossen werden. Ein Bereich in der Mitte des Atlantiks in dem, die für England lebenswichtigen, Schiffstransporte nur aufwändig durch Trägerflugzeuge geschützt werden konnten. Die VLR-Liberator (very-long-range) der Coastal Command (http://en.wikipedia.org/wiki/Coastal_Command) der RAF, zunächst als Liberator Gr.I, konnte hier ihre Stärken ausspielen. Eine rasche technische Aufrüstung mit Radargeräten, Suchscheinwerfersystemen (Leigh Light (http://en.wikipedia.org/wiki/Leigh_light)) und Wasserbomben bis zu akustisch gelenkten Torpedos machten dieses Waffensystem immer gefährlicher für die angreifenden deutschen U-Boote.

Trotz der Nachteile als schwerer Bomber wurde die B-24 zu dem am häufigsten gebauten amerikanischen Flugzeug im zweiten Weltkrieg. Über 18.000 Einheiten, auch für den Pazifikeinsatz später auch als Tank-, Fracht- und Aufklärungsflugzeug und von der US-Navy als PB4Y, wurden produziert.

Viele weitere Details finden sich z.B. in Wikipedia (http://en.wikipedia.org/wiki/Consolidated_B-24_Liberator) und hier (http://www.number59.com/new_59/liberator.html) ein schöne Übersicht zum Einsatz im Rahmen der Coastal Command. Die verfügbare Literatur zum Thema ist, der Bedeutung des Flugzeugtyps entsprechend, sehr umfangreich.

Bausatz:

Vorgestellt wird der 2011 erschienene Bausatz der B-24J Coastal Command, No 01960  von Hasegawa im Maßstab 1/72. Der "Basis"-bausatz ist seit 2007 verfügbar und zwischenzeitlichen in 7 Varianten als B-24D und J auf dem Markt.

Im Stülpkarton mit dem attraktiven Deckelbild finden sich elf graue Spritzgußrahmen, ein einzeln verpackter Klargußspritzling mit alleine 33 Klarteilen, eine ausführliche Bauanleitung und ein Decalbogen zur Darstellung von 3 Varianten. Ingesamt wollen gut 200 Teile verbaut werden, wobei einige zum Bau der Version 24D übrig bleiben. Feine, saubere Details frei von Fischhaut. Auf den ersten Blick einige Auswerfermarken an etwas "undankbaren" Stellen.

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011793.jpg)

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011794.jpg)

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011795.jpg)

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011797.jpg)

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011798.jpg)

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011799.jpg)

Auffälig sind zunächst die großen Klarteile. Die Fenster im Bugteil werden einfach abgeklebt und so fällt einer der Angstgegner (Klarteileeinkleben) bereits unter den Tisch. Klasse Hase. Auch sind die Teile der Drehtürme durch eine Art "Mauer" geschickt vor Beschädigung beim Transport geschützt.

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011803.jpg)

Bei Durchsicht der Bauanleitung zeigt sich ein doch sehr spärliches Interieur. Da ist der Zurüstsatz von Ede wohl keine Fehlinvestition.

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011783.jpg)

Der Decalsatz ermöglicht 3 Versionen:
- KG904/ZZ.E, RAF Coastal Command, 220. Squadron, April 1945
- KG907/TF, RAF Coastal Command, 220. Squadron  
- KN703/KH, RAF Coastal Command (?), B.VI Mai 1945, wohl bei Ford produziert.

(http://mzech.de/Modellboard/B24JCC/R0011792.jpg)

Insgesamt macht der Bausatz aber einen hervorragenden Eindruck.

Da ich bisher wenig Kontakt mit den "high-end" Bausätzen von Hasegawa hatte, bin ich gespannt ob die Paßform und Detailtreue wirklich den doch hohen Preis rechtfertigt.

Zum Baubericht gehts dann hier weiter (http://www.modellboard.net/index.php?topic=48850.0).

Gruß
matz
Titel: Re: B-24J Coastal Command, Hasegawa, 1/72
Beitrag von: Universalniet in 18. März 2014, 21:15:32
Sehr schön!!!
Und führe mich nicht in Versuchung ....  :pffft: