Holzwürmer: Jolie Brise 1/48 von Artesania Latina - Teile 1 - 14

Begonnen von hwe, 10. Januar 2007, 00:30:40

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jaerschen

Das verwenden einer Mini-Tischkreissäge ist natürlich nicht zwingend notwendig. Wie Herbert schon geschrieben kann man dies auch zu Fuss erledigen.
Man muss aber auch noch erwähnen das es nicht nur länger dauert sondern das in vielen Fällen durch die Verwendung einer Tischkreissäge die Qualität des Endergebnisses um Welten besser ist (gerade beim Herstellen von Leisten etc.)
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

hwe

Baubericht Teil FÜNF

Hallo liebe Holzwürmer!

Ich muss zugeben, ein wenig "enttäuscht" war ich schon von den Reaktionen.  ;)  Ich hatte eigentlich
irgendwie Glückwünsche zum Sieg gegen den wiederspenstigen Bananenkiel erwartet.  :)

Naja. War irgendwie nicht. - Aber ist auch nicht weiter schlimm. - Ich weiss ja, was ich geleistet habe!  8)

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Wie versprochen liefere ich heute die ersten Bilder zum Thema Deckbeplankung. - Die wird im Bausatz
auch ziemlich stiefmütterlich behandelt. - Auf Foto 2 wird das Deck (noch ohne Planken) verklebt.
Einige Fotos später, wenn man das Deck zum ersten Mal wieder von oben sehen kann, ist es bereits
mit Decksplanken belegt. - Und das war's.

Ich habe dann überlegt, ob es mehr Sinn macht, das Deck zu verlegen, wenn das Rumpf bereits
beplankt ist, oder den Rumpf zu beplanken, wenn das Deck verlegt ist. - Ich habe dann für mich
beschlossen, dass ich es besser finde, den Rumpf zu beplanken, wenn das Deck bereits beplankt ist.

Der Grund ist einerseits der, dass das Deck die kleinere Fläche ist. - Wenn man also zufällig Klebstoff
an den Fingern hat und das falsche Teil anfasst, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass man das Deck
erwischt, als die Rumpfplanken. Außerdem sind ein paar Flecken auf dem Deck nicht unbedingt verkehrt.
Sie können, richtig gemacht, die Authentizität durch eine gewisse "Patina" unterstreichen.

Dazu kommt noch ein zweiter Grund, den ich weiter unten noch ausführlicher erwähnen werde.

Also fangen wir mit dem Deck an:


Auf obigen Bild habt ihr meine Bestandteile gesehen, die ich so benötige. - Oder vorhabe zu benutzen.
Dazu gehört das Deck an sich, die Holzplanken und ein Plan, der mir das richtige Muster für die
Beplankung anzeigen soll.

Das Deck habe ich ein bischen mit Bleistift angezeichnet. - Wichtig ist, wo der Mast sitzt. Deswegen
habe ich eine Querlinie auf das Deck mit einem dünnen Druckbleistift gezeichnet. - Ebenso wichtig ist
die Mittellinie. Sie verläuft vom Bug (da, wo es ganz spitz zuläuft!) zum Heck. Hilfreich sind dabei auch
die beiden "Nasen", die vom falschen Kiel in das Deck hineinragen. - Auch sie markieren irgendwie
sauber die Mittellinie. Darüber kann man gut ein Lineal anlegen und die Linie anzeichnen.

Nachdem ich zuerst nicht wusste, ob ich mit einer Mittelplanke, oder mit zwei Planken in der Mitte
anfangen würde, habe ich sowohl die Mittellinie (für zwei Planken), als auch eine Pseudo-Mittelplanke
angezeichnet.



Nachdem die Jolie Brise in Frankreich, zu Beginn des 20. Jahrhundert gebaut wurde, dachte ich mir,
wäre es nicht so verkehrt, wenn ich die Beplankung "französisch" mache. - Nur leider musste ich
feststellen, dass sich um 1900 herum bereits alle Nationen schon lange auf die gleiche Art der
Decksbeplanung geeinigt hatten. - Hmmmm.

Ich meinte aber, mich erinnern zu können, dass alte französische Kriegsschiffe Teile ihrer Decksbalken
quasi "durch das Deck" haben durchgucken lassen. - Speziell die Balken, die rechts und links von den
Grätings von Bug bis Heck verlaufen.

Eine andere Holzfarbe, so fand ich, würde das Deck ein wenig aufpeppen. - Nachdem ich keine Ahnung
habe, wie das Deck der Jolie Brise um 1900 beplankt wurde, dachte ich mir, kann mir auch niemand
wirklich einen Strick aus diesem kleinen "Modegag" drehen, da mir niemand so schnell das Gegenteil
beweisen kann... - Es sei denn, er besorgt sich wirklich die Bauunterlagen zum Schiff. - Aber wer macht
das schon?

Im Rahmen der "Forschung" zu dem Thema, schnappte ich mir auch den allseits beliebten Mondfeld, um
weitere Anhaltspunkte zu erhalten.

Dabei stolperte ich über die Feststellung, dass Decksplanken ab ungefähr 1800 nur noch 5-10 cm breit
sind. Das sind im Modellmaßstab etwas 1-2 mm! - Die mitgelieferten Decksplanken sind aber satte 5 mm
breit! - Also vollkommen falsch! - Ich überlegte eine Weile hin und her, was ich tun sollte. Eine
Möglicheit wäre gewesen, alle Planken der länge nach durchzusägen. - Was ich mit meiner Kreissäge
sicher hätte tun können. - Aber - neben der Gefahr, die Dinger in der Säge zu zerfetzen - wollte ich
eigentlich Einsteigerfreundlich bleiben und das Modell so bauen, wie es auch ein Einsteiger tun könnte.
Und Geld in neue Decksplanken wollte ich erstmal nicht investieren.

Ergo beschloß ich, mit dem Fehler zu leben und die zu breiten Planken doch herzunehmen.

Dazu wollte ich einen besonderen Plankenwechsel zu verwenden, der ebenfalls (nur eine Zeit lang) in
Frankreich verwendet wurde. - Dazu machte ich mir extra eine Zeichnung, um das leichter auf das Deck
übertragen zu können.

Auf dem folgenden Foto könnt ihr nun die originalen Decksplanken (Ramin, hell), den gezeichneten
Stoßwechsel und die eine Planke, die ich aus meiner Grabbelkiste buddelte, um die Balken zu
simulieren, gut sehen.

Beim Start in der Mitte habe ich mich zuerst vertan. Ich wollte ja, dass die "Decksbalken" rechts und
links durchgängig an den Decksaufbauten vorbei führen. dazu muss man herausfinden, ob man eine
Mittelplanke, oder zwei nebeneinander liegende Planken in der Mitte verwenden sollte. - Ich dachte
zuerst an eine Planke. - Es waren dann doch eher zwei nebeneinander. - Nicht  schlimm, man ist ja
flexibel...

Übrigens habe ich mich bei der Länge der Decksplanken auf 6 Meter festgelegt. Diese Länge hat sich
irgendwie witzigerweise in ganz Europa als "Baumlänge" für Schnittholz durchgesetzt (gut, mit leichten
Schwankungen, bis 6,30 Meter)



Jetzt sind wir eigentlich schon in den Startlöchern für die Decksbeplankung. Aber ich wollte ja auch noch
kurz erwähnen, wieso ich nicht sofort mit dem straken der Spanten und der Rumpfbeplankung
losgelegt habe.

Das lag an den Spanten selbst.

Schaut euch mal das nächste Bild etwas genauer an:



Gesehen?

Vielleicht wird es etwas klarer, wenn ihr euch das nächste Bild anschaut:



Oder dieses? - Schaut euch mal den vierten Spant an (egal auf welcher Seite ihr mit zählen anfangt...)!



Wer mich nicht versteht, dem erkläre ich es hier gerne. - Speziell beim vierten Spant kann man gut
sehen,  dass er auf einer Seite über das Deck hinausragt und auf der anderen Seite nicht. - Dort eher
unter dem Deck "verschwindet".

Das bedeutet im Klartext: Das Deck darf normalerweise in seinem Umriß nicht verändert werden.
- Wenn ein Spant darüber hinausragt, so ist das normal. - Er wird entsprechend abgeschliffen.

Wenn ein Spant sich aber unter dem Deck versteckt und nicht im geringsten hervorschaut, so hat
man ein Problem, diesen Spant korrekt zu straken! - "Dranschleifen" geht bekanntlich nicht!

Also muss ich mir für die schiefen Spanten etwas einfallen lassen. - Und dazu hatte ich erstmal keine
Lust. - Dem Thema widme ich mich in einem der kommenden Teile des Bauberichtes.


Kommen wir wieder zurück zur Decksbeplankung:

Man nehme: Einen Stapel der dünnen Furnierleisten, die zum Decksbeplanken gedacht sind und
stapele sie hochkant hintereinander auf einer planen Unterlage. Dann presse man sie mit einer
Schraubzwinge (das kleine Einhand-Modell tut es perfekt!) zusammen und zeichne "6 Meter"
auf den Planken an.



Und wenn man das richtig gemacht hat, mit der Kreissäge, dann erhält man zwei gepresste Stapel:



Man kann natürlich auch statt der Kreissäge ein scharfes Messer, oder sogar ein Schere nehmen!
Das Furnier ist dermassen dünn, dass das egal wie, keine große Arbeit ist.

Nach ein paar  Durchgängen hat man eine schöne Anzahl an Decksplanken an Deck:



Hier will ich nur mal kurz zeigen, wie schön sauber die Säge die Kanten schneidet. - Die eine (lange) Seite (Oberseite) wurde dann von mir mit ganz feinem (400er) Sandpapier wieder geglättet.



Die so zusammengepressten Planken wurden dann von mir an den Schnittkanten und an der geglätteten
Seite mit handelsüblicher mattschwarzer Acrylfarbe (Bastelabteilung Baumarkt) angemalt. Das Glätten
und das zusammenpressen soll dazu dienen, dass keine Farbe zwischen die Planken läuft.



Der von allen Kanten bemalte Holzklotz hält nach dem trocknen gut von alleine zusammen.



Hier ist ein Teil des Klotzes etwas aufgefächert. Das andere Ende klebt noch zusammen.
Im Hintergrund liegen ein paar der bereits abgetrennten Planken nebeneinander. - Man kann die
Planken ganz vorsichtig mit einem Messer von einander trennen.



Leider war das erst das erste Bündel an Planken. Da wartete noch ein erheblich größerer Haufen auf mich!
Und die Zwingen waren nicht wirklich handlich gewesen. - Also begab ich mich in meinem Fundus
auf die Suche nach etwas handlicheren Quetschgehilfen.

Diese fand ich auch bald in einem Satz von Plastik-Klammern, die ich mal für 5 Euro (für 20 Stück, in
verschiedenen Größen) im Plus gekauft habe. - Gibt es aber auch ähnlich im Baumarkt.

Dabei stellte sich ein kleines, aber sehr ärgerliches Problem heraus: Die Klammern besitzen eine
Fläche, die kippbar ist. Die kippbare Fläche war in diesem Falle äussert unpraktisch, da sie aufgrund der
Hebelgesetze meine Planken innerhalb von Sekunden wieder "ausspuckten".

Was tun?

Die Lösung war schnell gefunden. - Ich musste nur die Spitzen der kippbaren Flächen etwas kürzen, um
den Anpressdruck in einem anderen Winkel auf das Holz zu bekommen. - Damit hielten die Klemmen die
Planken endlich fest!

Auf dem nächsten Foto könnt ihr die Spitzen der Klemmen sehen. - Rechts: serienmässig. Links die
gekürzte Version.



Hier ein Foto mit den neuen Klemmen in Aktion. - Ist gleich viel handlicher als mit den Zwingen!



In dieser Nahaufnahme wollte ich zeigen, wie schön glatt ich die Seiten verschliffen habe. - Es kommt
auf dem Foto aber leider nicht so gut rüber...



Und hier das Ergebnis nach dem bemalen:



Und so schön kann man die auffächern! - Das geniale ist, weil die einzelnen Planken so biegsam
sind, reisst die dünne Farbschicht von alleine, so dass man das Messer nicht mal braucht, wenn
man das "fächern" einmal an einem Ende und dann am anderen Ende durchführt. - Und schon
ist der gesamte Block wieder aufgetrennt!



Das Ergebnis ist ein schöner Stapel bereits kalfaterter Decksplanken!



Jetzt wäre es eigentlich an  der Zeit, mit dem eigentlichen beplanken zu beginnen. Aber, mir ist
zwischendurch noch ein anderes Problem eingefallen, welches ich unbedingt lösen wollte,
bevor ich es vergesse!

Und zwar erinnert ihr euch sicher an das weiche Holz des Kiels und der Spanten?

Was ist zu erwarten, wenn man einen Mast dort hineinsteckt und womöglich auch noch irgendwie unter
Zug setzt? - Richtig! - Er bricht womöglich raus!

Schauen wir uns die Sachlage mal vom Deck aus an. - Wir schauen mal durch das Mastloch im Deck
und gucken, was den Mast so halten wird...



Irgendwie nicht so arg viel, oder? - Kontrolle von der Seite.



Die gesuchte Stelle befindet sich dicht unter dem Deck und es handelt sich um eine Aussparung im
Kiel und im Spant. Und zwar beim zweiten Spant von rechts (oder dritten von links).

Irgendwie hat mich das nicht überzeugt. - Das soll eine solide Mastführung sein? - Aus weichem Holz?

Was kann man dagegen tun, fragte ich mich...

Dann fiel mir ein, dass ich noch ein paar Klötze, vom Hellingbau, zu viel hatte.



Diese hatten eine brauchbare Länge, waren aus Buchenholz (relativ hart) und besassen dazu eine
Neigung von etwa 7 Grad, die zufällig mit der Schräge des Decks zum Spant recht gut harmonierten.

Also flugs vier Stück mit etwas Ponal eingeleimt und hier ist das Ergebnis: (Die Klötze sind gleich lang, das ist rechts
nur ein Schlagschatten vom Blitz!)



So. Nun sind wir so weit, dass man das Deck wirklich beplanken kann. - Keinen der Bauabschnitte heute
werdet ihr in der Anleitung der Jolie Brise finden.

Aber leider  ist für heute die Sendezeit vorbei. Gleich kommt das Sandmännchen und alle müssen ins Bett...  :ziel:

Mit der eigentlichen Decksbeplankung werdet ihr euch also bis zum nächsten Mal gedulden müssen.

Bis dahin noch viel Spaß mit euren eigenen Modellen!

Ciao,

HWE
 :mariinee:

AnobiumPunctatum

Moin Herbert,

ZitatIch muss zugeben, ein wenig "enttäuscht" war ich schon von den Reaktionen. Ich hatte eigentlich irgendwie Glückwünsche zum Sieg gegen den wiederspenstigen Bananenkiel erwartet.

Wieso, ich wusste doch, dass Du diese kleine Klippe mit Leichtigkeit meistern würdest. X(

ZitatWer mich nicht versteht, dem erkläre ich es hier gerne. Speziell beim vierten Spant kann man gut
sehen, dass er auf einer Seite über das Deck hinausragt und auf der anderen Seite nicht. - Dort eher
unter dem Deck "verschwindet".

Ist dass das Problem, von welchem Du letztens gesprochen hast?

Eigentlich müssen wir froh sein, dass Dir dieser Lapsus passiert ist ;) , da es sich um einen typischen Anfängerfehler handelt. Ich nehme an, dass Du vor dem Zusammenbau des Rumpfgerüstes  und dem Aufkleben des Decks die Mittellinie auf den Spanten nicht angezeichnet hast, sondern Dich darauf verlassen hast, dass der Hersteller alles richtig gemacht hat. So ein kaputtes, mittlerweile gut 20 Jahre altes Spantgerüst steht bei mir auch noch im Keller herum :( ; der Rest des Bausatzes diente dann als Ersatzteillager für meine ersten Gehversuche bei der Modellbahn.
Ich bin schon gespannt, wie Du den Spant auffüttern wirst.

Die Moral muss lauten: vertraue niemals dem Hersteller sondern prüfe alle Bauteile selbst, am besten mehrfach.

In diesem Sinne: Weggetreten und weiter machen. ich warte auf Deine Fortsetzung ;)  :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

The Gunslinger

n Abend ,

Praktische Methode deine Herstellung der kalfatertern Decksplanken
( Freut mich das ich als nicht Holzwurm auch mal nen Begriff kenne und vor
allem auch weiss was es ist , nämlich das kalfatern  :D  )

Der vierte Spant sollte sich relativ problemlos auffüttern lassen , ich würde da
ganz spontan ne dünne Leiste draufleimen und dann verschleifen ( sorry Straken ,
Ich gewöhn mich langsam an die Ausdrücke  :D  ) , Ich will dir da aber nicht vorweggreifen  ;)
Du kriegst das sicher locker hin . :)

Die Mastaufnahme zu verstärken kann man nur als weise Entscheidung bezeichnen
lieber ein bißchen vorbauen als hinterher ärgern .

Freu auf Teil 6

Mfg Thomas :winken:

PS : Herzlichen Glückwunsch zum Sieg über den Bananenkiel  :D

Merkabach

Sehr schöne und ausführliche Fortsetzung Deines Bauberichtes.  :1:

Freu mich noch auf viele weitere Teile und ein sicher sehr gutes Endergebnis !!!

jaerschen

Hallo Herbert,
das geht ja Schlag auf Schlag. Kaum hat man mal wenig  Zeit da der eigene Bericht fällig ist hast du schon wieder gewaltig Kohle nachgelegt. Die Geschicht mit dem außermittigen Spant ist mir auch bei meiner Irene passiert.
Ich hab dann auf der einen Seite das abzutragenden Material mit Bleistift markiert und abgeschliffen. Auf der anderen Seite eine entsprechend starke Leiste dem Spantverlauf angepasst und angeklebt.
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

hwe

Hallo Christian.

mir ist dazu gerade etwas eingefallen...

ZitatOriginal von br06
Hallo Herbert,

die Idee eines Werkzeugthreads für Holzwürmer ist prima.

ZitatSo habe ich erstmal nur die 90 Euro riskiert und hoffe, dass mir die Schnitttiefe ausreicht und ich mir den verstellbaren Sägetisch durch "tricksen" sparen kann.

Ich halte eine gute Dekupiersäge für den Scratchbau, nicht so sehr für den Bau eines Modells aus einem Baukasten, für sehr viel wichtiger. Ich glaube fast, so ein Schiff hat mit Ausnahme der Planken keine geraden Kanten. Ich habe mir heute daher von Proxxon die Dekupiersäge DSH/E gekauft. Meine kleine Säge werde ich jetzt wohl einmotten oder bei ebay verkaufen.

Vielleicht findet sich ja hier im Board ein Schüler, oder so, mit kleinem Budget, der gerne so eine Säge hätte? - Dann wüsstest du, dass deine Säge in würdige Hände kommt...  ;)

Ist nur so eine Idee.

Ciao,

HWE
 :mariinee:

hwe

Hallo Christian,

ZitatOriginal von br06
Moin Herbert,

ZitatIch muss zugeben, ein wenig "enttäuscht" war ich schon von den Reaktionen. Ich hatte eigentlich irgendwie Glückwünsche zum Sieg gegen den wiederspenstigen Bananenkiel erwartet.

Wieso, ich wusste doch, dass Du diese kleine Klippe mit Leichtigkeit meistern würdest. X(
:love:  :love:  :love:  :love:  :kuss:

He he he...

Zitat
ZitatWer mich nicht versteht, dem erkläre ich es hier gerne. Speziell beim vierten Spant kann man gut
sehen, dass er auf einer Seite über das Deck hinausragt und auf der anderen Seite nicht. - Dort eher
unter dem Deck "verschwindet".

Ist dass das Problem, von welchem Du letztens gesprochen hast?
Nö. Ich denke, dass ich etwas anderes meinte. - Ist aber egal. - Hier gibt es mehr als genug Klippen zu umschiffen...

Ich habe inzwischen ganz massiv den Eindruck, dass es leichter ist, ein gutes Schiffsmodell von Scratch zu bauen, als sich mit fertigen Bausätzen abzuquälen. - Ihr könnt es ja quasi live miterleben, wie viel
Käse mir mit dem Ding passiert!
ZitatEigentlich müssen wir froh sein, dass Dir dieser Lapsus passiert ist ;) , da es sich um einen typischen Anfängerfehler handelt. Ich nehme an, dass Du vor dem Zusammenbau des Rumpfgerüstes  und dem Aufkleben des Decks die Mittellinie auf den Spanten nicht angezeichnet hast, sondern Dich darauf verlassen hast, dass der Hersteller alles richtig gemacht hat.
Ja, da hast du vollkommen recht. Genau das ist mir passiert! - Und weisst Du auch wieso? - Weil bei  allen Holzmodellen, die ich bisher gebaut habe, ich vorher die Spanten aus einer Rißzeichnung selbst abgenommen und gespiegelt habe. - Da konnte ich mir sicher sein, dass das stimmt! - Deswegen habe ich mich auch hier darauf verlassen. - Mit dem entsprechenden Erfolg. - Aber du hast vollkommen Recht,
jeder Anfänger würde hier genauso hineinrasseln.

Um so schöner, wenn ich später zeige (Versprochen, tue ich wirklich!), wie einfach sich die Sache wieder beheben lässt.
ZitatSo ein kaputtes, mittlerweile gut 20 Jahre altes Spantgerüst steht bei mir auch noch im Keller herum :( ; der Rest des Bausatzes diente dann als Ersatzteillager für meine ersten Gehversuche bei der Modellbahn.
Schade! - Du wirst dich an den Kopf fassen und fragen: "Wieso habe ich daran nicht gedacht?!" - Die Lösung ist nämlich total trivial! - Aber mehr will ich hier jetzt noch nicht verraten.
ZitatIch bin schon gespannt, wie Du den Spant auffüttern wirst.
:D  Später. - Ruhig, Brauner!  :6:
ZitatDie Moral muss lauten: vertraue niemals dem Hersteller sondern prüfe alle Bauteile selbst, am besten mehrfach.
Da hast Du absolut recht! - Und genau wegen dieses Fehlers ist es um so ärgerlicher, dass Artesania Latina keinen Spantriß mitliefert. - Ich habe mir schon vor Jahren zur Angewohnheit gemacht, alle Kiele und Spanten zu kopieren, bevor ich irgendwas angefangen habe. - Einfach nur, damit ich sie sicherheitshalber habe, falls etwas nicht passen sollte, oder der Kiel krumm wird und ich alles nochmal machen muss.
Ergo habe ich jetzt einen Spantriß und Kiel der Jolie Brise...
ZitatIn diesem Sinne: Weggetreten und weiter machen. ich warte auf Deine Fortsetzung ;)  :P

Aye, aye, Sir!  :winken:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

hwe

Hallo Kanonenschleuderer!

ZitatOriginal von The Gunslinger
n Abend ,

Praktische Methode deine Herstellung der kalfatertern Decksplanken
( Freut mich das ich als nicht Holzwurm auch mal nen Begriff kenne und vor
allem auch weiss was es ist , nämlich das kalfatern  :D  )
Diese Vorgehensweise beschreibt sogar der Mondfeld in seinem Standardwerk, denke ich.
Funzt ganz gut. Und das Ergebnis sieht besser aus, als irgendwelche Bleistiftstriche oder so.
Aber das kommt alles im nächsten Teil!

ZitatDer vierte Spant sollte sich relativ problemlos auffüttern lassen , ich würde da
ganz spontan ne dünne Leiste draufleimen und dann verschleifen ( sorry Straken ,
Ich gewöhn mich langsam an die Ausdrücke  :D  ) , Ich will dir da aber nicht vorweggreifen  ;)
Du kriegst das sicher locker hin . :)
Klar habe ich da einen simplen Ausweg für gefunden! - Sehr zu empfehlen!
Zeige ich aber erst ungefähr in Teil sieben oder acht, oder so...
ZitatDie Mastaufnahme zu verstärken kann man nur als weise Entscheidung bezeichnen
lieber ein bißchen vorbauen als hinterher ärgern .
Oh, ja! - Ich denke, es ist beim Modellbau extrem wichtig, nicht immer nur den einen Schritt im Kopf zu haben, den man gerade bearbeitet, sondern man sollte sich immer Gedanken machen: Wie sieht diese Stelle später aus? Was für Kräfte wirken hier? Fehlt da später was, oder kommt etwas hinzu, was dann irgendwelche Zug- oder Druckkräfte ausübt? Wie kann man das später leicht bemalen, schleifen, kleben, usw?

Wenn man immer ein bischen über seinen Tellerrand schaut, wird das Ergebnis gleich viel besser!
ZitatFreu auf Teil 6
Ich mich auch, weil ihr dann das komplette Deck zu sehen bekommt. - Nach der Mondfeldschen Beplankungsmethode.
ZitatMfg Thomas :winken:

PS : Herzlichen Glückwunsch zum Sieg über den Bananenkiel  :D

 :kuss:

Danke! Das habe ich gebraucht, mit meiner zarten Seele!  trinken  :tröt:  ;(  :7:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

hwe

Hallo Philipp.

ZitatOriginal von Merkabach
Sehr schöne und ausführliche Fortsetzung Deines Bauberichtes.  :1:

Freu mich noch auf viele weitere Teile und ein sicher sehr gutes Endergebnis !!!

Vielen dank für das Lob!  :)  Das freut doch immer!

Dann werde ich mich mal weiter anstrengen...

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Targut

Nen abend
Diser baubericht ist super :1: Gerade für mich als anfänger ist die detalilierte beschreibung genau das was ich benötige :klatsch:  :meister:
Das miden decksplanken hab ich bei mondfeld auch schon gelesen aber erst jetzt habe ich es verstanden.
Das werde ich auch machen..
ZitatOriginal von The Gunslinger

Freut mich das ich als nicht Holzwurm auch mal nen Begriff kenne und  vor allem auch weiss was es ist , nämlich das kalfatern  :D  )
Da kann ich dir nur zustimmen
Bin schon sehr auf die fortsetzung gespannt :9:  :9:
Gruß,Targut :winken:

hwe

Baubericht, Teil SECHS


Liebe Leser, liebe Holzwurm-Gemeinde,

es hat diesmal ein bischen länger gedauert. Das lag unter anderem daran, daß ich das Deck beplankt
habe...

Aber kommen wir zum heutigen Teil des Bauberichts: Decksbeplankung!

-----------------------------------------

Wie ich bereits im letzten Teil des Bauberichts erzählt habe, habe ich zunächst beschlossen, das Deck
"französisch" zu beplanken, weil das Schiff ja schließlich in Frankreich gebaut wurde. - Zwar ist der von
mir verwendete Plankenstoß zum Baudatum bereits veraltet, aber nachdem ich keine historisch korrekten
Unterlagen zum dem Schiff besitze, habe ich halt ein wenig meine Fantasie spielen lassen. - Das Schiff ist
mittlerweile fast 100 Jahre alt und ich vermute mal, dass es nicht mehr das erste Deck drauf hat. - Also
kann man von aktuellen Bildern nicht auf das alte Schiff schliessen. - Ein bischen bedrückt hat mich schon
die Feststellung, dass die Planken, die im Bausatz mitgeliefert sind, eigentlich zu breit sind. Aber was
soll's, ich will hier ja zeigen, wie man die Sache als Einsteiger handeln kann.

Im letzten Teil habe ich ja auch schon gezeigt, wie man bereits fertig kalfaterte Planken herstellt.

Also sind wir alle bereit?

Na dann geht's los mit dem beplanken:

Das erste Bild ist leider etwas unscharf geworden. - Eigentlich wollte ich jede Planke einzeln zeigen,
aber irgendwie habe ich es wohl doch verpennt. - Deswegen kommt dieses erste Foto etwas spät.

Ich habe nach einigem hin und her festgestellt, dass ich für das Deck keine Mittelplanke möchte, sondern
daß mittschiffs eine Naht verläuft. - Das hat den Vorteil, dass die beiden "Balken", die vom Bug bis achtern
durchgängig über das ganze Deck verlaufen sollen, ein kleines bischen in den Bereich der Luken
hineinragen, was sie mir in meinen Augen etwas authentischer erscheinen lässt.

Weil ich also in der Mittellinie ein Naht möchte, ist das Verlegen der ersten Planke relativ einfach. - Eine
Mittellinie hatte ich ja bereits beim letzten Mal vom Bug bis zum Heck durchgezogen. Jetzt brauchte ich nur
die erste Planke seitlich genau auf die Linie zu kleben und schon ist die erste Planke geklebt!

Weiter ist festzustellen, dass das Schiff ja nun doch relativ kurz ist und nicht viele "6 m - Planken"
durchgängig benötigt werden. - In den Teilen, die vom Bug bis zum ersten Niedergang gehen und
zwischen den Niedergängen und auch dahinter, ist das Deck so oft unterbrochen, dass wir niemals auf 6
Meter kommen. - Ergo greift auch die tolle Idee mit der französischen Decksbeplankung erstmal nicht.

Was ich auf dem Bild auch noch zeigen will, ist dass ich einfach locker die Planken in den Bereich der
Niedergänge hineinragen lasse, genauso, wie ich das Loch für den Mast und das Loch im Heck einfach
überklebe.

Kleben tu ich die Planken, indem ich einfach ganz dünn Ponal Express aus der Flasche auftrage. - Das hat
eine offene Zeit, die für mich lang genug ist, zeiht aber trotzdem so schnell an, daß man schon bald
weiterarbeiten kann.

Hervorquellende Leimtropfen werden selbstverständlich sofort und restlos entfernt.

Wenn man das nicht tut, binden die Leimreste relativ bald ab und die Oberfläche des Decks wird uneben
und auch die Kanten der Planken, was zur Folge hat, daß man sie nicht dicht an dicht verlegen kann. -
Ergo müsste man dem Deck wieder mit einem Messer, oder ähnlichem zu Leibe rücken, um die Leimreste
zu entfernen. - Nachdem man das also so oder so tun muß, tue ich es lieber, wenn der Leim noch feucht
ist, also sofort.

Worauf ich ebenfalls immer achte: IMMER abwechselnd beplanken. - Erst eine Planke auf die eine Seite,
dann eine Planke an der anderen Seite. - Immer schön abwechselnd! - Das hat den Vorteil, dass wenn
man mal in unerwartete Probleme laufen sollte, das Problem wenigstens identisch hat. Das sieht später
am Modell immer besser aus, wenn alle Details möglichst identisch sind. - Sei es nun, dass man was
vermurkst hat, oder etwas besonders schön gemacht hat. - Hauptsache beide Seiten gleich!

Hier nun das erste Foto:



Das zweite Foto ist erfreulicherweise etwas schärfer geworden. - Hier sieht man schon die beiden
"Balken", die ich geklebt habe.



Hier sieht man, wie ich - außerhalb der "Balken" - die französische Decksbeplankung durchführe.
Das ist alles Minutensache, da ich ja schon vorher alles vorbereitet hatte. - Die Planken sind
zugeschnitten, verschliffen, kalfatert. - Müssen nur noch auf das Deck geklebt werden...



Tja. - Und dann ist mir ein kleines Malheur passiert. - Mir ist ein Klecks schwarze Farbe vom Pinsel getropft
und beim abwischen ergab sich dann folgendes Bild:



ÄTSCH REINGEFALLEN!  X(

Stimmt garnicht!

Ich habe einfach mit etwas feinem Sandpapier (400er) angefangen, das Deck zu verschleifen. - Denn
schließlich soll es am Ende ja auch schön glatt sein. Und die komischen Farbübergänge und Kleckse
zwischen den Planken will ich nicht mehr sehen. - Das ist ja einer der Vorteile bei dieser Baumethode, daß
man vom Deck so viel runterschleifen kann, wie man mag, die dünne schwarze Kalfater-Linie bleibt bis zum
Ende bestehen, ganz wie eine echte Kalfaterung!

Deswegen ziehe ich diese Bauweise auch jeder anderen vor.

Ein schöner Nebeneffekt (wie ich finde), ist daß das Deck gleich automatisch ein wenig mit "gealtert" wird.

Hier nochmal eine Nahaufnahme, damit ihr sehen könnt, wie das auf kurze Distanz wirkt. - Die Maserung
des Holzes wird sehr schön hervorgehoben. - Finde ich...



Hier ist jetzt das ganze Deck beplankt:



Und hier nochmal eine Großaufnahme vom Bugbereich:



Und hier der Heckbereich in groß:



Jetzt sind die Ränder noch zu unregelmäßig. Wenn ich später die Spanten schlichte, bleibe ich da sonst
hängen. Die Decksplanken müssen also zunächst einmal gekürzt werden. - Das richtige Werkzeug dazu
seht ihr im Hintergrund liegen: Die Schere. - Das Furnier ist mit 0,5 mm so dünn, daß man es einfach mit
einer Schere schneiden kann. - Was ich hier auch getan habe.

Auf dem Foto ist die obere (Backbord-) Seite des Decks bereits etwas zurecht gestutzt, die andere Seite
dagegen noch nicht:



Und so sieht das ganze von der Unterseite aus. - Trotz "stutzen", steht noch reichlich über. - Ich habe das
Modell nur einmal umgedreht.



So und hier ist das Deck an den Rändern komplett "geschlichtet", also schön verputzt. Die Bereiche mit
den Luken habe ich mit Absicht noch zu gelassen, damit bei den nächsten Bauabschnitten nicht so schnell
etwas mit dem "Schiffsinneren" geschieht.



Links oben im Bild sieht man noch eine kleine Ecke hervorstehen. Dort war die Planke so klein, dass sie
nicht richtig halten wollte, also musste ich sie noch einmal hineinkleben und richtig kürzen. - Kein Thema,
wenn man so weit gekommen ist.

So. - Ich hoffe, ihr freut euch jetzt alle mit mir über das schöne Deck!  :9:  (Ein bischen Sport muss sein!  :3: )

Das war's für heute. - In der Kürze liegt die Würze...

Ciao, bis zum nächsten Mal!

HWE
 :mariinee:

Marcus.K.

Oh Mann, wie das in den Fingern juckt, doch schon mal mit Holz zu beginnen ....

Es sieht alles so einfach aus, wenn man nur die Bilder sieht ...

Und sooo schön!

Nebenbei liest sich das alles so flüssig ...  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

jaerschen

Hallo Herbert,
Normal braucht mans eigentlich nicht mehr zu sagen, ich machs aber trotz dem weil's  einfach gut tut :1:
Aller erste Sahne  :respekt:  :winken:

Mach aber keinen Macken in den schönen Tisch, gibt bestimmt Ärger  :D
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

hwe

Hallo Markus,

ZitatOriginal von Marcus.K.
Oh Mann, wie das in den Fingern juckt, doch schon mal mit Holz zu beginnen ....
Warte es ab, dich kriegen wir schon auch noch!  ;)  :winken:
ZitatEs sieht alles so einfach aus, wenn man nur die Bilder sieht ...

Und sooo schön!

Nebenbei liest sich das alles so flüssig ...  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

ich finde, das geht so einfach, wie es aussieht. Dazu riecht es auch viel besser, als der blöde Plastikkleber und die fiesen Modellbaufarben dazu. - Die sind sicher in irgendeiner Form gesundheitsschädlich! (Denk' da mal an deinen Nachwuchs!)

Holz riecht einfach anders (irgendwie wärmer, wohnlicher - nach Holz eben) und fasst sich auch schöner an als blankes Plastik.

@Jürgen:

Vielen Dank! - Lob tut immer gut! - Ich kriege an anderen Stellen genug "Dreck"  ins Gesicht geblasen, da freue ich mich besonders, wenn ich auch mal etwas mache, womit ich anderen eine echte Freude machen kann, das schön ist und nicht nur mir alleine gefällt. - Das ist einer der Hauptgründe, wieso ich wieder mit dem Modellbau angefangen habe. - Ich wollte etwas für mein seelisches Gleichgewicht tun.

Was die Schrammen angeht: Schön wäre es nicht, würde sicher auch Ärger geben. - Aber wahrscheinlich nicht so schlimm wie bei anderen Leuten. - Ich verstehe mich ausgezeichnet mit meiner Frau.  :kuss:   :love:  Die würde ein bischen grummeln und dann entweder von mir verlangen, dass ich das wieder in Ordnung bringe, oder mit mir einen neuen Tisch kaufen gehen, den ich dann bezahlen darf...  :aerger:

Nachdem ich auf beides keinen Bock habe, nehme ich in erster Linie die Helling als Unterlage für meine Zuschneide-Aktionen.

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Alex

Hallo HWE,
interessanter Baubericht, und viele gute Tips, falls ich mal an meinem Klipper weiterbaue  :santa:

Um ganz ehrlich zu sein, mir gefällt das gealterte Deck irgendwie nicht so. Ich habe das Gefühl, dass die Decks viel heller waren, da ja die Sonne den ganzen Tag draufbrennt und entsprechend ausbleicht. Aber vielleicht ist das nur ein Gefühl, und sieht dann beim fertigen Modell spitzenmässig aus...

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

hwe

Hallo Alex,

ZitatOriginal von alex_f
Hallo HWE,
interessanter Baubericht, und viele gute Tips, falls ich mal an meinem Klipper weiterbaue  :santa:

Um ganz ehrlich zu sein, mir gefällt das gealterte Deck irgendwie nicht so. Ich habe das Gefühl, dass die Decks viel heller waren, da ja die Sonne den ganzen Tag draufbrennt und entsprechend ausbleicht.
Da sage ich jetz gerade mal nichts weiter dazu. Hier gibt es ja eine Menge Spezialisten und die müssten auch eine Meinung haben. - Ich werde bei passender Gelgenheit aber nochmal darauf zurückkommen.   :1:
ZitatAber vielleicht ist das nur ein Gefühl, und sieht dann beim fertigen Modell spitzenmässig aus...

Alex
´

Ahh, ich hoffe sehr, daß das fertige Modell spitzenmäßig aussehen wird!  :9:

@Alle: Nur mal zur Info am Rande: Vor Beginn des Bauberichtes hatte ich bereits 150 Fotos.
Inzwischen sind es 219 Fotos. - Ihr habt also noch einiges zu begucken. - Einige Fotos werden von mir aber bereits ausgesondert. Zum Beispiel, wenn ich eine Aufnahme dreimal gemacht habe, damit sie auch unbedingt scharf wird!

Übrigens: Die "wahre" Farbe des Deck ist so, wie auf den letzten Bildern, also etwas heller und nicht ganz so rötlich, wie auf den erste Bildern. - Die Erklärung ist einfach: Die ersten Bilder habe ich bei normaler Lampenbeleuchtung, Abends gemacht und die anderen an einem Wochenende, tagsüber.

Aber das war euch vermutlich bereits klar. - Da wird sich auch in Zukunft wenig ändern, denke ich.

Ciao,

HWE
 :mariinee:

AnobiumPunctatum

Moin Herbert,

Ich schließe mich Alex an. Das Deck gefällt mir nicht.  
Es ist schon richtig, dass das Deck in den seltensten Fällen holzfarben war, außer es war wirklich neu. Ich weiß jetzt nicht, wie es bei einem Handelssegler um die Jahrhundertwende aussah, bei einem Kriegsschiff des 18. Jh. sollte es fast weiß sein. Für beide gilt aber, dass die Planken gleichmäßig grau werden, wenn sie nicht gebürstet werden.
Bei der Jolie Brise sieht man zu deutlich, dass sich der Schleifstaub in der relativ großporigen Maserung festgesetzt hat.

ich würde versuchen, den Schleifstaub mit einem weichen Radiergummi oder einem feuchten Lappen abzunehmen. Versuche es aber vorher an einem Reststück.

Deine Beschreibung der Vorgehensweise ist prima. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung :respekt:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

The Gunslinger

n Abend ,

also über die Färbung des Holzes kann ich nichts sagen da ich da absolut null
auskenne wies im Original ist .
Ansonsten prima Arbeit :P  :P  :P

Nur beim Zurechtschneiden der Planken hab ich mir gedacht ob das mit nem
Skalpell nicht praktischer wäre als mit der Schere , wenn man damit am Deck entlang
zieht hat man doch einen prima Anschlag ( natürlich mit Vorsicht um nicht ins Deck zu schneiden )


Mfg Thomas :winken:

Plastiker

ZitatOriginal von hwe
Warte es ab, dich kriegen wir schon auch noch!  ;)  :winken:

Ich glaub, wenn das hier so weiter geht, mich auch...  8o

Es ist wirklich interessant deinem Schaffen zuzusehen und dabei trotz der vielen Informationen nicht das Gefühl zu haben, davon erschlagen zu werden!

Aber, womit beginnen? Sollten man um überhaupt ein Gespür für die Materie zu kriegen einen Plastikbausatz nehmen, denn auch dort werden ja viele Knötchen gemacht oder doch lieber direkt ein Schiff aus Holz??? Ein paar Tipps worauf man achten sollte wären ganz interessant.


Olli, der Plastiker

AnobiumPunctatum

Hi Olli,

freut mich :D

Ich bevorzuge, da mir die Holzbausätze im Normalfall nicht zusagen eine andere Startegie.
Um den Umgang mit Holz zu üben, baue ich den Querschnitt durch die Triton. Dabei lerne ich eine Menge über das Material und die Verarbeitung. Um das Takeln zu lernen, habe ich noch einige Plasteschiffe zu Hause.
Suche Dir einen kleinen Bausatz wie z.B. die Golden Hind aus und fange an. Wenn Du bei der Takelage bist, musst Du, egal ob es sich um einen Holz- oder Plastikbausatz handelt, zu Sekundärliteratur greifen.

Du kannst aber auch wie Herbert direkt ein kleines Holzmodell bauen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

hwe

Hallo Christian,

ZitatOriginal von br06
Moin Herbert,

Ich schließe mich Alex an. Das Deck gefällt mir nicht.  
OK das ist dein gutes Recht. - Bin neugierig auf die Begründung...
ZitatEs ist schon richtig, dass das Deck in den seltensten Fällen holzfarben war, außer es war wirklich neu. Ich weiß jetzt nicht, wie es bei einem Handelssegler um die Jahrhundertwende aussah, bei einem Kriegsschiff des 18. Jh. sollte es fast weiß sein. Für beide gilt aber, dass die Planken gleichmäßig grau werden, wenn sie nicht gebürstet werden.
Wie kommst du auf ein fast weisses Deck?
Das einzige "weisse" Holz, das ich kenne, ist helles Ahorn. Und das wird man nicht genommen haben.
In der Kriegsmarine meine ich mich an "Nadelholz" als Decksbeplankung erinnern zu können.
Also Kiefer oder Fichte. - Die sind auch nicht gerade "weiss", oder? (IKEA lässt schön grüßen!)

ZitatBei der Jolie Brise sieht man zu deutlich, dass sich der Schleifstaub in der relativ großporigen Maserung festgesetzt hat.

ich würde versuchen, den Schleifstaub mit einem weichen Radiergummi oder einem feuchten Lappen abzunehmen. Versuche es aber vorher an einem Reststück.

Deine Beschreibung der Vorgehensweise ist prima. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung :respekt:

Ich werde fleissig weiter schreiben. - Wie bereits erwähnt, Fotos habe ich jetzt schon reichlich.

Der nächste Teil ist schon in Planung... Und ich verspreche euch eine kleine Überraschung!

Ciao,

Herbert
 :mariinee:

AnobiumPunctatum

Moin Herbert

ZitatOriginal von hwe
Wie kommst du auf ein fast weisses Deck?
Das einzige "weisse" Holz, das ich kenne, ist helles Ahorn. Und das wird man nicht genommen haben.
In der Kriegsmarine meine ich mich an "Nadelholz" als Decksbeplankung erinnern zu können.
Also Kiefer oder Fichte. - Die sind auch nicht gerade "weiss", oder? (IKEA lässt schön grüßen!)

jupp, über die Verwendung von Nadelholz habe ich auch gelesen. Der Vergleich mit IKEA hinkt allerdings.
Frisch geschlagenes Fichtenholz ist sehr hell, fast "weiss". Erst, wenn es älter wird, dunkelt es nach. Wenn Du Kiefer ölst und nicht, wie man sie häufig bei den Billigheimern findest, lackierst verhält sie sich ähnlich, neigt aber dazu grauer zu werden.
Die Decks der Kriegsschiffe wurden regelmäßig geschrubbt, allerdings nicht mit Wasser und Seife, sondern mit Wasser und Sand (zumindest habe ich es so gelesen). Dieser Vorgang hat einen ähnlichen Effekt wie Schmirgelpapier: die oberste Zellschicht wird abgetragen. Hinzu kommen der Einfluß der Sonne und des Salzwassers. Daher glaube ich, dass die "weissen Decks" von denen man liest, doch  authentisch sind.  Korrekt muss es wohl ein heller Holzton sein.

ZitatDer nächste Teil ist schon in Planung... Und ich verspreche euch eine kleine Überraschung!

Du machst mich neugierig.  ;)
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

jaerschen

Moin,
was die Farbgebung von den Decksplanken betrifft war, als ich mich hier registriert hab ein  Dikusion, kann aber leider den Thread nicht mehr finden. Jedenfalls mein ich mich zu erinnern das ein leichter, heller Graustich am ehesten hinkommt für den Fall das man dies nachbilden möchte. Ist auch auf Bildern der Conni, Trincomalee und Warrior zu erkennen.
Im nachhinein würde ich aber den Rat von Knut beherzigen und die Planken hell lassen.
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

HWB

Hallo Herbert,

ein schöner Bericht, der gut Zeigt, wie man so ein "Holzmonstrum" herangeht und was man mit etwas Recherche daraus machen kann. Find´ich gut  :P  :P  :P  :P  :P

Vielleicht erweitert sich die Holzwurmgemeinde nun....

Zu den Decks wurde hier im Forum schon viel geschrieben, diskutiert und gestritten. Ich persönlich mag eher hellere Decks, aber das ist geschmackssache.
Bei den Museumsschiffen muß man bedenken, daß die Decks nicht mehr so stark gescheuert werden wie früher. Die Farbe heute wahrscheinlich eine andere ist wie damals.

Zur Rauhigkeit der Decks noch einen Tip. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Planken mit einer Rasierklinge abzuziehen. Dann werden sie schön glatt.

Noch einen Tip an alle: Bausatz kaufen und anfangen  ;)


 :mariinee:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654