Holzwürmer: Jolie Brise 1/48 von Artesania Latina - Teile 1 - 14

Begonnen von hwe, 10. Januar 2007, 00:30:40

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hwe

Hi Olli!

ZitatOriginal von Plastiker
Endlich geht es weiter, aber (und das ist meine Meinung) mach langsam! Es muß jetzt nicht jede Woche ein Update folgen, nur damit wir aus dem Lesen & Staunen nicht mehr herauskommen, sondern dann wenn Du ein weiteres Stück Arbeit an der Jolie geschafft hast!!! Auf jeden Fall sollten die Fortführungen nicht aus dem Zusammenhang gerissen werden, wie Merkabach schon geschrieben hat.
Okay. Ich werd's mir merken! ;)
ZitatDie Art wie Du deine Helling aufgebaut hast wie ich bisher gut. Wie gedenkst Du die zweite Schiene zu befestigen? Ich würde das über Langlöcher lösen, so das Du die Breite variieren kannst! Aber bin gespannt wie Du es löst.


Olli, der Plastiker

 :D  Sorry, das breite Grinsen konnte ich mir gerade nicht verkneifen! - Im Prinzip bleiben diese Teile so, wie sie sind!

Die zweite Schiene wird mit Schrauben und Flügelmuttern gegen die fest montierte Schiene geschraubt.
Dadurch, dass die Schienen beim durchbohren mit einander verbunden waren, gibt es keinen Verzug. Die Löcher sind an derselben Stelle der jeweiligen Schiene.

Nachdem der nächste Teil des Bauberichtes über die Helling auch schon fast fertig ist, überlege ich, ob ich ihn nicht heute schon "hinterher werfe"... - Wozu eine Dienstreise im Zug doch alles gut ist...  ;)

Im nächsten Teil wird die Anwendung auf jeden Fall deutlicher.

Ciao,

HWE
 :mariinee:

The Gunslinger

n Abend ,

ZitatWozu eine Dienstreise im Zug doch alles gut ist

Lass mich raten , Laptop sei dank  ;)  .

Saubere Lösung die neue Heling , ganz wie wir es von dir
gewohnt sind . :P

Mfg Thomas :winken:

hwe

ZitatOriginal von The Gunslinger
n Abend ,

ZitatWozu eine Dienstreise im Zug doch alles gut ist

Lass mich raten , Laptop sei dank  ;)  .

 8o  8o  8o Wie hast Du das jetzt nur erraten?  ;)

ZitatSaubere Lösung die neue Heling , ganz wie wir es von dir
gewohnt sind . :P

Mfg Thomas :winken:

Vielen Dank für das Lob! - Sowas tut gut und ist viel angenehmer, als der Zeck mit den Phantomschiffen...
Das motiviert natürlich auch, den nächsten Teil wirklich ASAP hier reinzustellen.  :)

Ciao,

HWE
 :mariinee:

PS: Den Text für den nächsten Teil habe ich bereits fertig (die Bilder eigentlich auch...)...

hwe

Hallo Zusammen!

Wie versprochen, diesmal in etwas kürzerem Abstand die Fortsetzung zum Thema
Hellingbau.

Es geht, ebenfalls wie versprochen, um den Teil der Helling, der jedesmal
auf die individuellen Bedürfnisse für das jeweilige Schiff angepasst werden
muss.

Auf geht's!

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Baubericht, Teil 13 - Hellingbau, zum zweiten

Nachdem ich beim letzten Mal den wiederverwendbaren Teil meiner Helling
vorgestellt habe, kommt diesmal der Teil dran, der für jedes Schiff
neu erstellt werden muss.

Nachdem dieser Teil also immer wieder neu gemacht werden muss, muss er
auch nicht ganz so massiv und stabil und damit auch teuer sein, wie der
Rest. - Trotzdem sollte er zuverlässig sein und auch eine gewisse
Präzision in die Sache bringen.

Also habe ich als Ausgangsmaterial einfaches Sperrholz ausgewählt.
Das ist billig, leicht zu bekommen und ist etwas solider als Pappe.

Als erstes habe ich eine Grundplatte für den Kielbereich, einige
Verstrebungen und für jeden Spant eine eigene Platte ausgesägt.

Mit einer Mini-Tischkreissäge geht das "ratzfatz". - Im Zweifelsfall
tut es aber auch eine Stichsäge, oder eine Laubsäge. - Es kommt nicht unbedingt
auf eine große Präzision an, aber die Teile sollten jeweils schon gleich
groß sein und wenigstens eine wirklich gerade Kante besitzen.

Und man sollte sie durchaus rechtwinklig aussägen...



Die Grundplatte für den Kiel, de bereits in der unteren Bildhälfte nur noch
in drei Teilen existiert, wird auf dem nächsten Bild noch verfeinert.

Im Prinzip sieht man hier, wie einfach es ist, an die notwendigen Informationen
zu gelangen: Man nimmt einfach das "Negativ" der originalen Kielplatte als
"Lineal". - Den Winkel zwischen Kiel in Schwimmlage und der horizontalen
hatten wir ja schon zuvor ermittelt, als wir die erste Helling gebaut haben.
Er dürfte sich zwischendurch nicht wesentlich geändert haben.

Ich habe dann einfach wilkürlich einen "Punkt" auf der Horizontalem Linie
gesetzt, an dem der Kiel "ansteigen" soll und eine Gerade in dem Winkel
angezeichnet. - Man setzt dann im nächsten Schritt die "Leerform" des Kielbrett
als Lineal (Innenseite!) an und kann dann die gesamte Kielform übertragen.

Besonders wichtig sind dabei die Aussparungen (hier "Zungen", die in die
Form hineinragen), da sie die Spantabstände markieren.

Das ist noch einmal besonders gut auf dem folgenden Foto zu sehen:




Die abgezeichneten "Aussparungen" im Kiel stimmen mit den unten angezeichneten
Linien überein. - An diesen Stellen wollen wir später auch die Spant-Stützen
haben! - Die korrekten Abstände habe ich aber ebenfalls bereits bei der
Herstellung der ersten Helling ermittelt, so daß man sie hier auch schnell
einzeichnen kann. - Die Abstände auf dem abgezeichneten Kiel dienten mir hier
eigentlich nur zur Kontrolle. - Es kann aber bei einem anderen Schiff später
durchaus anders verlaufen.

Die beiden nächsten Bilder belegen das noch einmal im Detail. Dabei ist es
wichtig, dass man sich alle interessanten Punkte markiert. - Also zum Beispiel
ab wo die Rundung des Vorstevens beginnt, oder wo der Achtersteven ansetzt,
oder wo der Achtersteven nochmal abknickt.







Damit ich die Teile später auch präzise zusammenpassen und ich den Ort, wo sie
hingehören, "wiederfinden" kann, habe ich nicht mit kleinen Bleistiftstrichen
gespart. - Die sind auch günstig in der Herstellung.

Hier nochmal ein Überblick des Kielbretts, komplett angezeichnet.




...und hier habe ich das Brett in die benötigten Teile zersägt. - Im Prinzip
könnte ich an dieser Stelle sehr einfach ein zweites Kielbrett erzeugen,
indem ich den oberen Umriß ebenfalls aussägen würde, was ich aber nicht tue.

Jetzt stellt sich vielleicht der eine oder der Andere die Frage, wieso ich
den Bugbereich und den Heckbereich eigentlich abgetrennt habe.

Die Erklärung lautet: Der Kiel, so wie hier angezeichnet, entspricht nur der
inneren Kielform! - Der eigentliche Kiel wird ja später noch von aussen
angesetzt. - Trotzdem möchte ich, dass ich die Helling noch weiter nutzen
kann, auch wenn das bereits geschehen ist. - Also muss man diese Teile irgendwie
flexibel gestalten.

Der nächste Schritt ist nun, dieses Kielbrett in die neue Helling einzupassen.

Hier habe ich die betreffenden Teile mal nebeneinander gelegt:




Als erstes habe ich dabei das neue Kielbrett zwischen den Aluwinkeln so platziert,
dass die Bohrungen der Aluwinkel in Querrichtung, möglichst nicht mit den
Spanten übereinstimmten. - Das hat knapp geklappt. - Man kann die angezeichneten
Löcher gut erkennen, denke ich.

Hier zur Sicherheit noch einmal eine Detailaufnahme:




Dann werden die Löcher gebohrt und zum ersten Mal das Kiebrett testweise
zwischen die Aluwinkel geschraubt:




Jetzt muss nur noch eine Lösung für die Stützen von Vor- und Achtersteven
gefunden werden.

Ich habe mal mit dem Vorsteven angefangen, weil der einfacher ist. Man braucht
nämlich nur zwei senkrechte Brettchen rechts und links anleimen.

Das Ergebnis sieht man auf dem nächsten Bild:




Hier noch mit zwei Schraubzwingen fixiert, bis der Leim trocken ist. Was jetzt
nicht so gut zu sehen ist: Es werden die Stützen rechts und links nur am oberen
Stück angeleimt, nicht an dem Brett, welches eingespannt ist. Dadurch lässt
sich dieses Teil noch verschieben. - Wieso das notwendig ist, werde ich zu
einem späteren Zeitpunkt noch zeigen. (Erst in einem späteren Teil!)

Dasselbe, was ich für den Vorsteven tue, muss ich natürlich auch für den
Achtersteven umsetzen.

Der Achtersteven ist ein wenig komplizierter, da ich hier seitliche Abweichungen
etwas stabiler abfangen wollte. - Deswegen will ich die seitlichen Brettchen
im rechten Winkel ansetzen. Um sie wiederum stabil im rechten Winkel
befestigen zu können, habe ich wieder ein Stück Buchsbaum-Vierkant ( 1 x 1 cm )
an die entsprechende Stelle geleimt.

Auf dem folgenden Foto ist noch etwas wichtiges zu sehen: Die Aussparungen für
die Winkel!

Das Brettchen, dass auf dem Foto zu sehen ist, wird nachher um 90 Grad nach
rechts hochgeklappt und dann so angeleimt. Die Aussparung für den Aluwinkel
befindet sich rechts oben (auf dem Bild).




Auf dem folgenden Bild sieht man (leider etwas unscharf), wie das eben erstellte
Brettchen an die Stütze für den Achtersteven geleimt wird. Die Lage entspricht
nicht der Einbaulage.




Auf dem nächsten Foto kann man nochmal gut die Aussparung für den Aluwinkel
sehen.




Auf diesem Bild sieht man, wie ich die Umrisse des anzuleimenden zweiten Brettchens
an der Achtersteven-Stütze angezeichnet habe.




Und hier sieht man die Achterstevenstütze mit seitlichen Stabilisatoren in der Lage,
wie sie später in Betrieb genommen werden soll. - Die Schraubzwingen kommen noch weg!




Auf dem nächsten Bild sieht man beide, die Achterstevenstütze und die Vorsteven-
stütze, in Aktion. - So sollen sie später das Modell halten.




Und wie man sehen kann, tun sie es sogar ohne viel drum herum.

Damit bin ich für heute mit dem Baubericht wieder fertig. Es fehlt noch ein dritter
Teil über die Helling (ich bin mir ziemlich sicher, ein vierter wird auch noch fällig)
in dem ich darauf eingehen werde, wie ich die zusätzlichen Versteifungen für die
ganzen Spanten herstelle und wie ich sie untereinander zu einer festen Einheit
verbinde, die trotzdem flexibel ist und viele Modifikationen zulässt.

In diesem Sinne, wieder weiterhin frohes basteln!  :V:

Ciao,

HWE
 :mariinee:


The Gunslinger

Hi ,

@hwe

Mach dir nichts draus wenn du nicht bei jedem Update etliche Antworten
bekommst , manchmal wollen die Leute halt nur lesen , oder es ist eben
alles so gut erklärt das keine Fragen auftauchen .

Du machst das schon prima hier  :P

Mfg Thomas :winken:

hwe

Danke Thomas!

Wenn so garnichts kommt, dann hat man das Gefühl, man hat was falsch gemacht. Besonders, wenn man zuerst eine lange Pause hatte und dann gleich zwei Teile in kurzer Folge veröffentlicht.

Andererseits kann ich verstehen, dass ich mit der Beschreibung einer Helling nicht gerade Jubelstürme der Begeisterung entfache.

Es ist halt doch was anderes, ob man ein Modell beschreibt, oder nur das Werkzeug.  :6:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Dannebrog

ZitatOriginal von hwe
Es ist halt doch was anderes, ob man ein Modell beschreibt, oder nur das Werkzeug.

So ist es!  :6:

Plastiker

Langweilen? Nö, im Gegenteil!

Nachdem dem 2.ten Teil zur Helling habe ich auch verstanden warum Du nicht meine Langlochmethode gewählt hast! Ist deine Umsetzung den so Verzugsfrei? Bin halt absoluter Laie und da kommen dann halt so Fragen auf...

Ob man ein Modell oder Werkzeug beschreibt ist schon was anderes, aber es hilft auch zu verstehen warum man sich gerade dafür die Mühe macht und was man damit bezweckt!


Gruß Olli, der Plastiker

Wormattack

Hallo hwe,

ich oute mich einfach mal als stiller Mitleser dieses tollen Bauberichtes. So etwas
wie Langeweile ist bei mir noch nicht aufgekommen.

Viele Grüße
Frank

Marcus.K.

Ahoi hwe,

kann mich nur anschließen. Langeweile? Nicht doch. Muss allerdings zugeben, dass ich als ehemaliger und zukünftiger Plaste-Schiffle-Bauer nicht alles gleich auf anhieb verstehe und einfach mal in Ruhe lesen und sehen muss, was Du da ganz ausgezeichnet beschreibst.

Nur keine Angst - wir sind noch voll dabei. Mach nur weiter und hör blos nicht auf!!

 :P

hwe

Hallo Frank, Marcus und Olli!

Vielen Dank für euer erfreuliches Feedback! Ich werde mir eure Wünsche also zu Herzen nehmen und weiter machen.  :1:

Leider habe ich zur Zeit (eigentlich dauernd) viel um die Ohren. Aber ich bleibe dran!

Ciao,

HWE
 :mariinee:

jaerschen

Hallo Herbert,
der Bericht ist auf keinen Fall langweilig, mach auf jeden Fall weiter.
Hab dir ja geschrieben das momentan kaum Zeit da ist fürs Board, gelesen wird aber noch auf jeden Fall.
Ich denke das es jetzt im Frühjahr vielen anderen auch so geht.
Also untersteh dich mit dem Bericht aufzuhören  :nöö: , sonst  :aerger:  :haudrauf:
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

hwe

#188
Hallo liebe Holzwürmer!

Es hat wieder ein Weilchen gedauert, aber hier ist er wieder, der nächste Teil
meines Bauberichtes.

Wie man sich leicht denken kann, ist die neue Helling noch nicht fertig.
Also weiter damit:

-------------------------------------------------

Baubericht Helling Jolie Brise, Teil 14


Im letzten Teil bin ich mit meiner neuen Helling so weit gekommen, dass der Kiel
eine Stütze hat.

Aber nun brauche ich auch noch ein Gegenstück für die Spanten. Normalerweise
reichen auch einige wenige Stützen, aber in diesem Fall wollte ich sicher gehen,
dass die Spanten eine saubere, spiegebildliche Form haben.

Und nachdem mir Pappe ein wenig zu weich ist, habe ich für mich beschlossen,
einfach die Form der Spanten auf gleich große Brettchen zu übertragen, in die
ich den Rumpf der Jolie Brise gut einbetten kann. Kantenlänge 20 x 20 cm.
Davon so viele, wie Spanten vorhanden sind, plus ein paar Quertreben, damit das
ganze in sich stabil wird.

Hier die Bretter mal alle zusammen auf einem Bild:



Diese Bretter muss man nun irgendwie mit der Kielstütze verbinden. - Am besten
so wie zwischen Kiel und Spanten. Dazu benötigt man entsprechende Aussparungen
in der Kielstütze. Die Abstände für die Spanten müssen eingehalten werden und
ich wollte die "Einschnitt-Tiefe" konstant halten.

Erster Schritt dazu: anzeichnen.



Zweiter Schritt: aussägen.



Die Pfeile zeigen die Richtung an, in die die ausgesägten Schlitze noch erweitert
werden mussten, denn das verwendete Holz ist etwas dicker als die Spanten des
Bausatzes. Nur 1 mm, muss aber trotzdem gemacht werden, sonst passt da nichts
zusammen.



Damit ist die Kielstütze so weit fertig. - Weiter geht es mit der ersten
Spantstütze. Ich habe am Heck angefangen, weil da am wenigsten auszusägen ist.
Auf dem Bild zu sehen ist, dass ich eine senkrechte Linie eingezeichnet habe.
Diese ist exakt 10 cm vom linken Rand entfernt. Damit wäre sie zwar als
Mittellinie geeignet, aber ich hatte keine Lust, immer parallel und symmetrisch alles
anzuzeichnen und auszumessen. Das ist in diesem Fall auch nicht notwendig.

Weiter sieht man, dass ich eine auszusägende Aussparung eingezeichnet habe, in
die die Kielstütze passt. Und die Materialstärke für die Alu-Schienen für die
Kielstütze müssen ebenfalls berücksichtigt werden.

Dazu ist die Spantstütze nummeriert (trägt die gleiche Nummer, wie der Spant,
den sie später stützen soll) und ein Pfeil zeigt an, wo unten ist.



Und hier sieht man, wie es aussieht, wenn alles ausgesägt ist und man eine erste
"Anprobe" macht. Im Vordergrund das ausgesägte Teilstück.



Die Spantstützen haben zu wenig Halt, wenn man sie nicht untereinander abstützt.
Dazu habe ich nach dem gleichen Schema vier 5 cm breite Holzstücke aus dem
selben Holz ausgesägt und mit entsprechenden Aussparungen versehen, dass sie
wie eine Art Kamm aussehen.

Die Spantstützen wurden von mir in einem Winkel von 45 Grad von schräg unten
eingesägt. Durch den Winkel ist die Steifigkeit zusätzlich erhöht.

Auf dem folgenden Foto sieht man die ersten drei Spantstützen, wie sie mit den
Versteifungen und der Kielstütze zusammengesteckt werden.



Hier dasselbe nochmal direkt von vorn. Der Einschnitt für die Kielstütze ist
jetzt über jede Spantstütze in der Breite angezeichnet und eine "Mittellinie"
existiert nun auch. Das erleichtert später das symmetrische Anlegen von
Spantrissen.

Horizontale Linien zur Orientierung, alle 5 cm von unten.



Hier das ganze mal von unten. Man sieht, wie krumm mal wieder Holz ist, wenn man
es einfach in Ruhe lässt. - Die Kielstütze ist in etwa genauso krumm, wie der
eigentliche Kiel des Modells!



Deswegen wird die Kielstütze auch gleich wieder eingespannt. Die Kielstütze ist
überall dort durchbohrt, wo auch Löcher in den Aluwinkeln sind. Derzeit sind
Schrauben aber nur überall dort eingesetzt, wo sie am wenigsten stören, also
neben den Spantstützen. - Überall dort, wo sie stören würden, habe ich sie
vorerst weggelassen. - Dank der Löcher bin ich aber später sehr flexibel damit,
wo ich Spantstützen haben möchte und wo nicht. Und dann kann ich auch mehr
Schrauben durchziehen.



Hier haben wir ein kleines Problem. - Obwohl ich die Schraube bereits leicht
versenkt in die Aluschiene eingebaut habe, steht der Kopf trotzdem ein wenig
hervor. Damit sitzt die Spantstütze nicht satt auf der Bodenplatte auf.



Und hier ein weiteres Problem. Die Unterlegscheibe ist hier im Weg und drückt
die Spantstütze seitlich weg.



Und so sieht das von der Seite aus. - Kann man so nicht lassen...



Auf diesem Bild leider nur unscharf zu erkennen: Die Spantstütze sitzt nicht
satt auf dem Boden auf, sondern "schwebt" ein paar Millimeter in der Luft.
Besser sichtbar wird es, wenn man sie mit der Spantstütze im Hintergrund
vergleicht, die satt aufliegt.



Hier noch einmal eine recht satt aufliegede Stütze.



Und hier meine Gegenmaßnahme gegen den vorstehenden Schraubenkopf:
Einfach ein wenig auffeilen! Das muss in diesem Falle keine Präzisionsarbeit
sein. Hauptsache, es geht schnell! - Man will ja auch irgendwann mit der
Helling fertig werden.



Dasselbe Bild nochmal, mit etwas mehr Abstand.



So sieht es aus, wenn man sich über alle Spantstützen "durchgehangelt" hat.



Und so sieht es leicht schräg von vorn aus. Dabei ist die Stütze für den Bug
zusätzlich mit aufgesteckt.



Und hier habe ich die Kämme zur Versteifung mal eingesteckt.
Leider passen sie noch nicht optimal. Sie stehen noch zu weit hervor. Sie
sollten eigentlich bündig abschliessen. Auch wenn das gerade keine Präzisions-
arbeit ist. - Das ist noch nicht gut genug!



Jetzt muss die Jolie Brise nur noch irgendwie in dieses Werk "einsinken".



Hier kann man noch einmal gut erkennen, dass die Spantstützen sich exakt dort
befinden, wo auch die Spanten sind.



Damit schliesse ich meinen Baubericht für heute wieder. - Es ist klar, dass der
nächste Teil davon handelt, wie die Jolie Brise dort "einsinkt". Und das
ist die schwerste Arbeit am ganzen, denn ich muss die korrekten Spantformen
übertragen und, was ich vorher positiv gestrakt habe, muss ich nun hier nochmal
im Negativ tun. Aber nur so habe ich ein wirklich gutes Gefühl, dass der Rumpf
auch wirklich symmetrisch wird.

Ich hoffe, ihr habt wieder etwas Spaß beim lesen gehabt!  :1: Und ich freue mich mächtig darauf,
wenn ich mal mit der blöden Helling endlich fertig bin, dass es dann beim Modell wieder weiter
geht. - Aber so ist das nunmal im Leben eines Modellbauers.
Ohne Geduld geht da nichts voran!  :santa:

Bis zum nächsten Mal!

Ciao,

HWE
:mariinee:

AnobiumPunctatum

Hallo Herbert,

so langsam werde ich neugierig wie Deine Helling funktionieren soll. Ich dachte bis jetzt, Du baust eine Helling, mit deren Hilfe Du den Rumpf beplanken kannst. Wie willst Du bei dieser massiven Konstruktion nachher noch den Rumpf beplanken? Ist das Spantgerüst trotz des eingeklebten Decks und der Holzstücke immer noch so instabil?

Deine Helling geht schon eher in die Richtung, die ich mir für den Bau  HMS Triton als POF-Modell und zum Aufrichten der Spanten vorstelle.

Bin gespannt wie es weiter geht.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Wormattack

Klasse, es geht weiter. :P  :P  :P

Hallo Herbert, das ist ja eine gewaltige Konstruktion; spaßig, wie klein und verloren der eigentliche
Rumpf dagegen wirkt. Aber so richtig klar, wie's funktionieren soll, ist mir die ganze Geschichte
allerdings auch noch nicht.

Ich warte mal lieber den nächsten Baubericht ab... ;)

Viele Grüße
Frank

Plastiker

Hallo Herbert!


Kann mich den Vorrednern nur anschließen und hoffe Du klärst uns spätestens beim 14ten Teil auf wie die Jolie Brise in der "massiven" Konstruktion verschwindet! Ansonsten ist dein Bericht oder besser gesagt der aktuelle Teil wieder informativ und bildreich beschrieben.


Gruß Olli, der Plastiker

Talisker

Hallo Herbert,

löst Du das Rätsel Deiner Helling noch auf?
Bin wirklich neugierig wie das funktionieren soll...

:winken:
Talisker

Uwek

ZitatOriginal von Talisker
löst Du das Rätsel Deiner Helling noch auf?
Bin wirklich neugierig wie das funktionieren soll...

Sozusagen "Mystery Helling"  ?(

hwe

Hallo Talisker, hallo Uwe,

jep. Ich habe durchaus vor, dieses "Mysterium" noch aufzulösen. - Leider habe ich akuten Zeitmangel in meinem Privatleben, da sich mein Berufsleben in letzter Zeit spürbar "ausgedehnt" hat. - Ich hoffe aber und gehe stark davon aus, dass es sich ungefähr ab Weihnachten wieder spürbar beruhigt und ich dann endlich mit der Jolie Brise weitermachen kann.

Abgesehen davon habe ich ja vielleicht noch ein paar andere kleine Geheimnisse... ? ;)

Und die habe ich auch. - Neben dem Piratenkapitän, der Reeperbahn und (jetzt neu) den vier Bänden über das 74-Kanonen-Schiff (die ich gerade frisch erworben habe und jetzt darum betteln gelesen zu werden ;) ), habe ich tatsächlich noch ein weiteres kleines Projekt am laufen, über das ich jetzt noch nichts verraten möchte. - Nur so viel: Ich habe mal wieder den Fotoapparat gezückt... - Wenn das alles klappt, gibt es (hoffentlich) bald wieder einen Baubericht. - Diesmal gleich komplett am Stück.

Ich bitte also um Geduld!

Ciao,

HWE
 :mariinee:

PS: Vielen Dank, dass ihr mir die Treue haltet und darauf wartet, wie es bei der JB weiter geht! - Das gibt nochmal extra-Motivation! - Cool!  :P

hwe

Hallo zusammen!

auch wenn dieser Baubericht aktuell unter seiner Staubschicht bald zusammenbricht, so gibt es trotzdem ein paar interessante Neuigkeiten:

Ich hatte diesen Baubericht vor allem deswegen unterbrochen, weil ich an dem Modell unbedingt zeigen wollte, welch schlimmer Fehler es ist, wenn man falsch strakt.
Dementsprechend war ich in die vollen gegangen und hatte eine Rumpfseite so richtig übel falsch gestrakt...

Ihr ahnt es vielleicht schon: Ich hatte es etwas zu gut gemeint und der Rumpf war so übel zugerichtet, dass ich die Lust verlor, ihn wieder zu korrigieren. - Neu machen wäre der richtige Schritt. - Aber wie sollte ich den Rumpf neu machen, ohne Plan? - Der Artesania Latina Baukasten enthielt nur die ausgestanzten Teile und keinen Plan!
Und einen Plan der Jolie Brise hatte ich nirgendwo finden können. - Es hat nicht viel gefehlt und dieser Bausatz und Rumpf wäre für immer in den ewigen Jagdgründen verschwunden.

Aber hier kam mir vor kurzem ein Zufall, eine "glückliche Fügung" zu Hilfe. Und zwar hatte ich mir ein Buch über Lotsenschoner bestellt. - Als es ankam, stellte sich heraus, dass es das falsche Buch war, ich wollte eigentlich ein anderes Buch desselben Autors zum selben Thema. - Aber während ich so in dem Buch blätterte, sprangen mich plötzlich viele Bilder der "Jolie Brise" an und oben drauf auch noch eine (leider etwas kleine) Rißzeichnung der Jolie Brise! - Das war nur möglich weil der Autor selbst früher mal Eigner der "Jolie Brise" war.

Und so kann ich an dieser Stelle verkünden, dass ich diesen Baubericht irgendwann fortsetzen werde. - Leider wird sich das wohl noch eine ganze Weile hin ziehen, da ich mich zur Zeit mit dem Thema "Hausbau" herumschlage und inzwischen bereits ein anderes (ähnliches) Projekt in der Mache habe, welches ich aber zuerst (vor der Jolie Brise) fertig stellen möchte.

Vielleicht bekomme ich aber auch Lust und baue an beiden Modellen gleichzeitig... (Habe ich früher auch oft gemacht)

Also: Dieser Baubericht und meine "Jolie Brise" sind nicht tot! - Sie werden irgendwann wieder fortgesetzt!

Liebe Grüße,
HWE
:mariinee:

Revier