Modellboard

Tipps und Tricks* => Kleben, Spachteln, Formen => Thema gestartet von: Rafael Neumann in 12. Februar 2020, 11:50:05

Titel: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: Rafael Neumann in 12. Februar 2020, 11:50:05
Hallo zusammen,

es kommt immer wieder mal vor, dass ich mir wünsche, etwas fräsen zu können, sei es ein Kleinteil oder auch eine Schablone - vom Material her Kunststoff, Messing und Alu. In dem Zusammenhang wird dann gerne von Proxxon die MF 70 genannt - über die hatte ich auch bereits mit Frank philosophiert, weil er die hat -, aber irgendwie ist mir deren Kreuztisch zu klein und labberig.

Für mich wäre eine Alternative denkbar, weil ich von Proxxon schon den großen Bohrständer habe, also den BFB2000.
Den könnte man dann mit einem Fräsmotor BFW 40/E und einem großen Kreuztisch KT 150 aufpeppen.

Wäre das eine gute Alternative bzw. hat jemand so eine Kombi bereits im Einsatz ?

Schöne Grüße
Rafael
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: FREDO in 12. Februar 2020, 18:10:40
Den kleinen Kreuztisch hab ich auf der Bohrmaschine, und auch damit schon gefräst; ein größerer Kreuztisch ist auf dem Wolfcraft-Fräsständer, der mit einer Kress 1050 werkt.
Sind natürlich größenmäßig Welten, aber machbar. Du mußt sowas nur immer nach denen Werkstückgrößen takten.
Aber alles im brauchbar möglichen..

Grüße Fred
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: pucki in 12. Februar 2020, 22:50:16
Es gibt im Internet jede Menge Anleitungen wie man den KT-70 verbessert. Ich habe man eine Anleitung gelesen wie jemand das Spiel des Tisches in den Griff bekommen hat.

Motorsteuerung gibt es für das Teil ohne Ende. Vor einigen Jahren gab es ein CNC-Umrüstsatz wo Dritt-Anbieter so ein Teil zu vollständigen CNC-Maschine umgebaut haben. Inzwischen bietet Proxxon ähnliches von Hause aus an. Man kann diese Umrüstsätze auch OHNE Computer bedienen. WAs bedeutet, solange man ein Knopf drückt, fährt der Tisch mit der Geschwingkeit X in Richtung Y (Was halt der Knopf sagt). Ist wie ein Autovorschub bei einer Drehbank. Dies führt zu saubereren Fräsergebnissen. Ich war an der Drehbank nie so sauber wie der Autovorschub. ;(

Falls du aber dir wirklich den KT-150 kaufst oder ein anderen, und dafür ein wenig finanzielle Unterstützung brauchst, wäre ich gerne bereit dir den den KT-70 für ein kleinen Preis ab zukaufen. Mir reicht er kleine da ich nur kleine Löcher ausfräsen will. Und den Rest dann mit einer Feile machen will/Muss. (PM dann bitte).  Der kleine steht nämlich auf meiner Wunschliste ziemlich weit oben.

Achte aber wenn du dir ein fremden Tisch kaufst, auf den Auslegen deines Bohrständers. Mit anderen Worten, die Entfernung zwischen der Spitze des Fräsers und den Strecke die du nach HINTEN zum Bohrständer fahren kannst. Die ist meist nur wenige Cm. Ansonsten muss du dir da was eigenes basteln, und das wird schwer + teuer.

Oder du steigst richtig um. Dann geht das OHNE Bohrständer aber mit viel mehr Platzbedarf. Hab ich mal auf der Modellbaumesse in Köln gesehen. So ab DIN-A4 (2300 Euro komplett ohne Software) wenn ich richtig im Kopf habe. (Man darf ja man träumen :10:)


Gruß

  Pucki

Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: Rafael Neumann in 13. Februar 2020, 11:26:16
Moin,

irgendetwas wirfst Du durcheinander, weil Du davon sprichst, dass ich den KT 70 abgeben könnte und vorsichtig sein soll, wenn ich einen "fremden" Tisch kaufe.

Zur Klarstellung:
Bei der MF 70 ist der KT 70 dabei, aber ich habe ja nach einer Alternative zur MF 70 gefragt. Und das wäre dann eine Kombi aus dem vorhandenen Proxxon Fräs- und Bohrständer BFB 2000, dem Proxxon Fräsmotor BFW 40/E und einem großen Proxxon Kreuztisch KT 150 - also nix fremdes. Das wird auch komplett angeboten, aber den Bohrständer habe ich ja bereits:
https://www.proxxon.com/de/micromot/20165.php

Und wenn ich diese Kombi nehme, hätte ich ja keine MF 70 gekauft und auch keinen KT 70 abzugeben.

Schöne Grüße
Rafael
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: wefalck in 17. Februar 2020, 12:42:14
Technisch gesehen, kann man alles mit allem kombinieren. Der Hersteller spielt keine Rolle. Man muß eben nur sehen, wie man die Teile miteinander verbinden kann. T-Nuten-Abstände und -Größen sind mit den Befestigungslaschen oder -bohrungen u.U. nicht kompatibel. Aber auch solche Problem lassen sich im Prinzip lösen.

Die Grundfrage ist immer, welche Materialien man bearbeiten möchte, wie groß die Teile sein sollen und wie präzise das ganze System am Ende sein soll.

Der PROXXON-Fräsmotor hat ein ganz schönes Drehmoment, da muß man aufpassen, daß einem dann der Kreuztisch nicht um die Ohren fliegt, wenn der Fräser mal hakt. Im Prinzip sehe ich aber kein Problem den kleinen und etwas feinfühligeren Kreuztisch auf dem Bohrständer zu montieren. Für feinere Arbeiten würde ich aber vielleicht eher eines der Niedervoltgeräte nehmen.

Bei einem Ständer, bei dem die Maschinenhalterung drehbar ist, muß man immer an die Schwierigkeit denken, die Achse der Maschine genau senkrecht einzustellen. Andererseit ermöglicht die drehbare Achse zusätzliche Bearbeitungsmöglichkeiten, einschließlich dem Aufbau als Horizontalfräsmaschine, was u.U. sehr nützlich sein kann. 
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: pucki in 17. Februar 2020, 15:43:03
Zitat von: Rafael Neumann in 13. Februar 2020, 11:26:16
Moin,

irgendetwas wirfst Du durcheinander, weil Du davon sprichst, dass ich den KT 70 abgeben könnte und vorsichtig sein soll, wenn ich einen "fremden" Tisch kaufe.

Rafael

Scheint so.  Ich habe gedacht weil du geschrieben hast der KT70 wäre dir " zu klein und labberig" das du ihn gegen ein größeren und feineren austauschen wolltest. Daher meine Aussage. Sorry.


Zitat von: wefalck in 17. Februar 2020, 12:42:14
Für feinere Arbeiten würde ich aber vielleicht eher eines der Niedervoltgeräte nehmen.

Genau das habe ich vor. Ich habe ein uralten Ständer von Proxxon (war in den Gebrauchtbündel mit der KS230 drin). Da will ich so 1-2 12Volt Geräte einbauen. Das Wechseln der Geräte geht ja blitzschnell. Und durch den Preis von ca. 35 Euro je Teil kann ich dann 1 mit Bohrer und eins mit Fräser laufen lassen. Es kommt nämlich sehr oft vor das ich zwischen Bohrer und Fräser dauernd wechseln muss.

Und aktuell suche ich noch ein Kreuztisch. Deshalb war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken das da einer billig zu bekommen ist. Gebrauchte findet man kaum bei Ebay.

Gruß

   Pucki

Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: wefalck in 17. Februar 2020, 19:43:32
Falls das einer der kleinen, alten PROXXON-Bohrständer ist, ist zum Fräsen eher weniger geeignet, da gegen seitliche Kräfte nicht stabil genug. Das hängt aber auch davon ab, was man damit fräsen will.
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: pucki in 17. Februar 2020, 20:03:01
Zitat von: wefalck in 17. Februar 2020, 19:43:32
Falls das einer der kleinen, alten PROXXON-Bohrständer ist, ist zum Fräsen eher weniger geeignet, da gegen seitliche Kräfte nicht stabil genug. Das hängt aber auch davon ab, was man damit fräsen will.

Tsja, wenn ich das so genau wüsste. Wie bereits erwähnt habe ich das Teil über Ebay.kleinanzeigen gekauft. Ich habe sogar mal versucht über Google-Bildersuche die Modellnummer heraus zu finden. Aber leider ohne sicheren Erfolg.

Hier mal ein Bild von den Teil. Vielleicht erkennst du als Fachmann das Teil.

[attachment=0]

Gruß

  Pucki
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: Kontio in 17. Februar 2020, 20:25:54
DAS ist der "kleine" Bohrständer.... Zum Bohren Ok ...zum Fräsen ...Naja  :2:

https://www.proxxon.com/de/micromot/20165.php

Das wäre der "größere" Bohrständer mit Kreuztisch und Fräsmotor...
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: wefalck in 17. Februar 2020, 20:28:13
Genau das Teil meinte ich. Es hat zwar die gleiche Grundplatte und Säule, wie die ursprüngliche Tischbohrmaschine, aber die Säulenführung und Klemmung ist weniger stabil ausgelegt. Bei der Tischbohrmaschine wird nämlich der Kopf geklemmt und die Pinole bewegt, während hier der ganze Kopf auf und ab bewegt wird.

Leichte Fräsarbeiten in Kunststoff und Holz würde ich dem Gerät vielleicht zutrauen, Metallarbeiten weniger.

Ganz so alt ist der Bohrständer nicht, da er schon die neuere Konstruktion des Anschlages hat.

Übrigens: Fräsen immer mit Spannzangen, nie mit dem Bohrfutter ! Bohrfutter sind für axiale Belastungen konstruiert und laufen meistens auch nicht genau genug rund.
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: pucki in 17. Februar 2020, 20:29:03
Wie schon geschrieben, sollen da nur 12V Geräte dran. Und als Material eh nur Sperrholz + Pappel. Oder halt "Poly"-Platten.
Und den 12V Teilen traue ich nicht zu, das sie viel Kraft haben.

Gruß

  Pucki
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: pucki in 17. Februar 2020, 20:32:31
Zitat von: wefalck in 17. Februar 2020, 20:28:13
Übrigens: Fräsen immer mit Spannzangen, nie mit dem Bohrfutter ! Bohrfutter sind für axiale Belastungen konstruiert und laufen meistens auch nicht genau genug rund.

Damit wäre die Entscheidung auch erledigt. Ich konnte mich bei den Micromot 60 Nicht zwischen E + EF entscheiden. Also wird es definitiv die E. Wieder ein Problem weniger. ;)  VIELEN DANK

Gruß

  Pucki
Titel: Re: Fräsen im Modellbau
Beitrag von: wefalck in 17. Februar 2020, 20:35:25
Na ja, Sperrholz kann ganz schön an den Fräsern zerren, da man ja teilweise mit und teilweise gegen die Holzfasern arbeitet.

Bei Holz sind hohe Drehzahlen und scharfe Fräser wichtig, damit die Holzfasern geschnitten und nicht gequetscht werden. Vorschub so anpassen, daß der Fräser nicht merklich langsamer wird.

Bei Kunststoff niedrige Drehzahlen und geringer Vorschub.

Die Volts alleine machen es nicht, wichtig sind auch die Amperes. Ich glaube, die Maschinen haben genügend Drehmoment für 3,2 mm-Fräser und mehr fassen die Spannzangen auch nicht.