Bradhower´s Baubericht zur HMS Victory von 1805 (1/84)

Begonnen von Bradhower, 07. Februar 2011, 14:31:10

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Bradhower

#75
Baulogbuch – 10. Tag

Wir schreiben den 3. April 1800.

Das Empire ist ins Wanken geraten, erst fängt unser Linienschiff, die ,,HMS Queen CHARLOTTE" in der Nacht des 17. März Feuer und sinkt so schnell vor Livorno, dass 673 tapfere britische Seeleute den Tod finden. Sei dies an Unglück noch nicht genug, so hat uns doch der kleine Korse Ägypten entrissen. Bei der Schlacht von Heliopolis am 21. März, hat sein General Kléber das osmanische Heer von Großwesir Jussuf Pascha geradezu vernichtend geschlagen.


General Jean-Baptiste Kléber, *9. März 1753

Mit diesem Sieg hat das Empire einen empfindlichen Schlag erlitten und ich fürchte, es wird nicht mehr lange dauern, bis britische Soldaten am Fuße der Pyramiden den Franzosen gegenüberstehen werden, um das königliche Anrecht auf Nordafrika, denn Blauen wieder zu entreißen.*


Ägypten im Jahre 1798 und die strategische Position von Heliopolis

Zudem erreicht uns Kunde, dass in Amerika ein neuer Präsident ausgerufen werden soll. Ein gewisser Thomas Jefferson befindet sich offensichtlich unter den Kandidaten. Er soll ja diesen Toilettenwisch, dass die amerikanischen Seperatisten ,,Unabhängigkeitserklärung" nennen - mit entworfen haben. Wer hätte schon gedacht, dass dieses Toilettenpapier ihm eines Tages die Präsidentschaft bringen soll. Dabei ist er gewiss genauso korrupt, wie sein Vorgänger John Adams...**

Immerhin wurde ich vor ein paar Tagen, bei einer Stipvisite in London Augenzeuge, als ein gewisser Alessandro Volta der Royal Society eine so genannte "Stromquelle" vorgestellt hat. Er nennt sie ,,voltasche Säule":***


Voltasche Säule

Gewiss eine interessante Erfindung, es bleibt abzuwarten, wozu sie irgendwann von Nutzen sein wird. Für die Royal Navy wird sie aber sicherlich untauglich sein, wir stehen doch mehr auf guten Wind, volle Segel und den Donner aus unseren 32-Pfündern :)

So ist es auch in diesen Tagen weiter gegangen in der Werft von Chatham. Andere Werften sind zwar schon weiter mit ihren Linienschiffen, so dass gar schon die Stückpforten ausgesägt wurden. Dafür wird in Chatham viel Wert auf ein stabiles Grundgerüst gelegt ;)

Damit es aber auch bald mit der Beplankung losgeht, wurden die heutigen Fortschritte mal wieder für die Nachwelt dokumentiert. Nach dem Einbauen der Spanten, wurden diese für das Unterwasserschiff mit 4mm Birnensperrholz verstärkt - ursprünglich sollte hierfür Balsaholz verwendet werden, um das Unterwasserschiff damit vollkommen aufzufüllen - die Idee wurde aber aufgrund der horenden Kosten von der Admiralität abgelehnt...:




Leider waren danach die verfügbaren Zwingen aus, so dass die Verstärkung noch nicht für den gesamten Rumpf fertig ist... :(

Abschließend hat Mr. Portnoy die Zwischenarbeiten abgenommen:



Es soll ja Schiffsbauer geben, die das Unterdeck nach dem Einbau mit Tonnen von eingemachten Lebensmitteln so belastet haben, um es so völlig gleichmäßig einzubauen. Hier wurde sich auf einfache Nadeln beschränkt, durch den verstärkten Unterboden, liegt die Deckshälfte ganz gut auf. :)

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden


Quellen:
* http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptische_Expedition
** http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Jefferson
*** http://de.wikipedia.org/wiki/Voltasche_S%C3%A4ule

Davy Jones II

#76
Hallo Marcel  :winken:

Erstklassiger Thread, mein Kompliment  :klatsch:, ich finde die Geschichtseinlagen so stark, an Dir ist echt ein Schriftsteller verloren gegangen  :P. Ach ja, bauen kannst Du natürlich auch noch sehr gut. :D

LG
Sergio

alter Schwede

#77
Guten Tag, werter Assistent,

es ist wie immer ein großes Vergnügen, ihren Berichten zu folgen. In diesem Fall ausserdem auch noch lehrreich, mein Kompliment.

Ihre Fortschritte können gegen die anderen Werften mit Sicherheit bestehen.

Ich freue mich, hier mitlesen zu können.

Mit freundlichem Gruß,

der alte Schwede

Nachtrag:

Ich muss meinen Kommentar kurz halten, deinen Stil halte ich sonst nicht lange durch, der ist Original. ( nicht zu kopieren, lach)

Klaus L aus M

Hallo Marcel,

na endlich! Ich hatte schon Entzugserscheinungen! Ganz toll, wie immer.

Verstehe ich das richtig, Du verstärkst sozusagen die Spanten um eine Lage Birkensperrholz? Hast Du dazu jeweils die Hälfte eines Spants ausgesägt? Oder nur die Ränder des (Original-)Spants mit einer Leiste belegt? Und machst Du dann eine einfache Beplankung? Wäre es nicht sinnvoll, die Spanten beidseitig mit einer zusätzlichen Lage zu versehen? Willst Du mit dieser Verstärkung nur mehr "Futter" für die Beplankung haben oder näherst Du Dich damit so einer Art Unterbeplankung an? So viele Fragen... Aber schön, daß Du Dich trotz dieses tollen Wetters in Deinen (Werft-)Keller zurückgezogen hast, bei mir war nach tagelanger Abwesenheit auf Wunsch einer einzelnen Frau Angrillen angesagt. War aber auch toll, obwohl ich nur Zeit für das erste Deck hatte...

Ich überlege gegenwärtig noch, ob ich eine komplette Unterbeplankung aus Balsaholz zwischen den Spanten einbringe oder ob ich eine klassische Unterbeplankung anbringe (also auf den Spanten). Viel passieren kann ja nicht, wenn das Schiff ein wenig breiter wird, denke ich. Na, mal sehen. Ich hoffe jedenfalls, daß Du uns jetzt nicht wieder wochenlang warten läßt !

Beste Grüße,

Klaus

PS: Das Päckchen war das Beiboot, vielen Dank! Sieht super schick aus... Habe zwar sowas ähnliches schon hier zu stehen, kann aber den Hals nicht vollkriegen...

Bradhower

Danke Männer für eure netten Kommentare  :P, aber ich ziehe doch so gleich auch ein wenig die Handbremse - denn es ist ja noch nichts erreicht und ich wäre froh, schon so weit zu sein, wie manche anderen hier :rolleyes: Aber irgendwie werde ich auch immer noch nicht so richtig warm mit der Vic - aber ich mühe mich natürlich eine Beziehung zum Schiff aufzubauen und hoffe die nächsten Fortschritte kommen etwas zeitnaher :)

@Klaus:
ZitatVerstehe ich das richtig, Du verstärkst sozusagen die Spanten um eine Lage Birkensperrholz? Hast Du dazu jeweils die Hälfte eines Spants ausgesägt? Oder nur die Ränder des (Original-)Spants mit einer Leiste belegt?

da hab ich mir nicht so viel Arbeit gemacht. Einfach eine große Sperrholzplatte auf handliche Größen zugeschnitten. Anschließend das Stück an den Spant gehalten, so dass es am Spant und am Kielteil anliegt. Mit nem Bleistift dann die Form abgezeichnet, ausgesägt, ein wenig verschliffen, angeleimt, fertig :)

Ich will damit in erster Linie mehr Fläche für die Beplankung des Unterwasserschiffs bekommen, denn so halten die Planken später besser bzw. man kann sie leichter anbringen. Ursprünglich hatte ich ja die Idee, die Zwischenräume der Spanten komplett mit Balsaholz aufzufüllen. Aber bei rund 13 Euro für ein Meterstück aus dem Baumarkt, hat sich doch mein Finanzminister gemeldet und somit gibts nun die "kleinere" Lösung ;)

ZitatWäre es nicht sinnvoll, die Spanten beidseitig mit einer zusätzlichen Lage zu versehen?

werde ich wahrscheinlich auch machen, aber eines nach dem anderen, erst die eine Seite, dann die andere und dann gucken wir mal...  :6:

ZitatUnd machst Du dann eine einfache Beplankung?

da bin ich immer noch am wanken. Die Ursprungsidee war es, 1mm-starkes Birkensperrholz als Unterbeplankung anzubringen und dann die Sichtbeplankung aufzuleimen und diese dann natürlich in Form und Länge dem Original nahezubringen. So hätte ich mit Unterbeplankung und Sichtbeplankung, dann eine Rumpfstärke von guten 1,5 - 2 mm und würde damit die gleiche Stärke hinbekommen, wie mit der einfachen Beplankung aus der Sammelserie, so gibt es dann keine größeren Abweichungen bei den Maßen. Außerdem wäre es mit der dünneren Unterbeplankung einfacher "um die Ecken" zu kommen. Stabil ist es nachher auch, denn bei meiner Spirit habe ich schon gute Erfahrungen mit dem Birkenfurnier gemacht.

Auf der anderen Seite, sehe ich hier in den Bauberichten auch, wie schön sauber sich eigentlich auch die einfache Beplankung verlegen lässt und da ich seit Beginn dieser Sammelserie immer wieder abwäge: "Wie viel Arbeit darfs zusätzlich sein!?" Bin ich da noch ein bissl am wanken, wie viel Aufwand ich für dieses Schiff betreiben möchte, da der Herr ja auch andere Flausen im Kopf und Schiffe in der Werft hat... ;)

Schönen Gruß
Marcel

alter Schwede

#80
Hallo Marcel noch ein Mal,

grins, sorry, aber ich glaube, dass Du unsere Aufmerksamkeit testen wolltest. Wie sage ich es nur, lach, aber "HMS Queen George"? Ich finde kein Schiff, dass so genannt wurde und King George V ist das Einzigste, das ähnlich klingt, aber über 100 Jahre später aktiv war.

Kannst Du mich da aufklären?

Nachtrag:

Hast Du vielleicht die Queen Charlotte gemeint? Habe ich hier http://www.was-war-wann.de/1800/1800/1800.html gefunden

Bradhower

Ja Zapperlot und alter Schwede, da hat sich wohl ein Missgeschick eingeschlichen - es ist natürlich die Queen Charlotte und nicht der geschlechtsspezifisch etwas bedenkliche Queen George...   :7:

Grüße
Marcel


Juhuu_die_victory

Nicht Queen George  ?( ?( ?( 8o 8o 8o

Handtasche und Pumps wieder in den Schrank feuert  :5: :12: X(

Bradhower

Königlicher Zwischenbericht

Ehrenwerte Mitglieder der Royal Navy,

hier möchte ich doch einen kurzen Zwischenbericht verkünden. Leider wurde der königliche Zeichner beim Porträtieren der wunderbaren südenglischen Kreidefelsen bei Dover von einer starken Bö erfasst und gen Frankreich getrieben. So dass wir die Stelle des KHzDuNgrbritS "Königlichen Hofzeichners zur Dokumentation und Niederschrift großartiger britischer Segelschiffe" neu besetzen mussten. Leider verzögert sich die Ankunft des KHzDuNgrbritS noch ein wenig, da - so ereilte uns die Kunde aus London - ein hinterlistiges Attentat auf unseren glorreichen König "Georg III." im Theatre Royal an der Drury Lane ihn beinahe zu Tode gestreckt hat. So dass, das gesamte Empire zur Zeit in Aufruhr ist und die Straßen von London nach Chatham zahlreichen Kontrollposten, auf der Suche nach dem Attentäter, unterliegen.


Georg William Frederick III.


Theatre Royal an der Drury Lane

So wird es leider noch ein paar Tage dauern, bis die Fortschritte an His Majestic Ship bildlich dokumentiert sind. Aber in meinen Worten soll hiermit zu lesen sein, dass die Verstärkung der Spanten bald abgeschlossen ist und anschließend mit der Beplankung begonnen wird. Die Admiralität erwägt allerdings, aufgrund der Vielzahl von geradezu "victorianischen Schiffen", dieses Schiff bei Fertigstellung der Beplankung einem beachtlichen Umbau zu unterziehen. Genauere Gedanken hierzu, behält der königliche Schiffszimmermeister Mr. Portnoy noch für sich. Aber es wird gemunkelt, dass in gut 20 Wochen gelbe Fenster für das Schiff geliefert werden sollen und dies zu einer mächtigen Magenverstimmung bei Mr. Portnoy gesorgt hat (Königliche Glasbläserei, Eintrag Nr. 58). Da die Fenster wohl von extrem minderer Qualität sind. Die Admiralität sich aber (noch) weigert, dies einzuerkennen und daher keine Notwendigkeit sieht, diese Fenster unbedingt auszuwechseln bzw. zu verbessern. Dieser Umstand scheint allerdings bei Mr. Portnoy eine Kettenreaktion ausgelöst zu haben, so dass er seine Zeichner angewiesen hat, His Majestic Ship, umzugestalten bzw. hinsichtlich Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen.

Erste Zeichnungen von potentiellen Umbaumaßnahmen hierzu, sollen aus der königlichen Marine-Akademie in Bradford, West Yorkshire alsbald hier eintreffen:

(Drawings by Warburton)


(Drawings by Glover)

Die Detailzeichnungen versprechen einiges - vielleicht kennt sie jemand und vermag sie im Vorfeld schon zu beurteilen. Bis sie aus der (e)Bucht angeliefert werden, wird es leider noch ein wenig dauern.

Außerdem gibt es bald wieder neue/ weitere Pläne aus Bradford - die ebenfalls weitere pikante Details des Schiffes zeigen und geradezu einen Vergleich mit bereits vorhandenen Plänen verlangen:


(Plans by John E. Skinley)

Auf jedenfall werden wir sehen, wie hilfreich diese neuen Skizzen sein werden. Über eine Vorabbeurteilung eines Kennenden würde sich Mr. Portnoy aber gewiss freuen.

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität

SantaFeFan

Hallo Marcel ,wieder mal köstlich geschrieben  :P .....

Bradhower

Whitehall, Januar 1801

Ehrenwerter Mr. Portnoy,

mit großer Freude habe ich es vernommen, dass Sie nach Wochen, gar Monaten der Abwesenheit, wieder Ihre Arbeit aufnehmen können. Die königliche Werft von Chatham hat unter Ihrer Abwesenheit erheblich gelitten. Vor allem das zukünftige Linienschiff seiner Majestät ,,Victory" wurde nur unzureichend weitergebaut, so dass einige Stimmen gar von einem Stillstand sprachen. Hätte bloß England nicht so viele tüchtige Zimmermänner in die Armee gepresst, um den kleinen Korsen in Europa und Afrika zu bekämpfen, die Fortschritte wären gewiss größer gewesen.

Dennoch bin ich nun voller Hoffnung, dass Sie durch Ihre bloße Anwesenheit, die Werft wieder in Schwung bringen. Wie ich gehört habe, haben sie mit Sir Arthur Bugler einen fähigen Assistenten bekommen, der die Arbeiten gewiss forciert und reichlich neue Erkenntnisse im Schiffsbau vermitteln kann. Vielleicht lässt sich damit gar manches, prägnante Detail an der Victory herausarbeiten, damit sie sich von anderen Schiffen mehr abgrenzt?

Somit verbleibe ich voller Hoffnung auf baldige Fortschritte und freue mich über Ihre Rückkehr in die Werft.

gez. Jasper Fetherston
Biograf der königlichen Admiralität
des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland*


----------------------------
*siehe: Wikipedia/Vereinigtes Königreich

Bradhower

Baulogbuch – 1. Tag 1801

Wir schreiben den 18. Januar 1801.

Nach Monaten der Ungewissheit und des Zweifelns bezüglich mangelnder Materialqualitäten, teuren Beschaffungswegen und unzureichenden Motivationen zwischen den Werftmitarbeitern, zog sich der königliche Schiffszimmermeister für einige Zeit in die schottischen Highlands zurück, um bei einem guten Glas Balvenie, ein wenig Hochlandkraut und ein wenig Shakespeare, über den Sinn oder den Unsinn dieses Bauvorhabens zu sinnieren. Als die Entscheidung, Chatham nicht mehr zu besuchen, schon fast gefallen war, betrachtete Mr. Portnoy seine Unterlagen, die er über seiner Majestät Schiff ,,Victory" beschafft und zusammengestellt hatte. Bücher und Pläne besaß er zu diesem Schiff mehr, als manch anderer Schiffbauer, dass wurde ihm bewusst.
So nahm er sein Herz in beide Hände und kehrte zurück nach Chatham und begann damit, seiner Majestät Schiff ,,Victory" vom Staub des Nichtstuns zu befreien und den Weiterbau fortzusetzen. Dies zu mindestens so lange, bis immerhin der Rumpf geschlossen werden konnte.

Tagein, tagaus wurde daher der Schiffsrumpf - nachdem er zuvor in monatelanger Kleinstarbeit verstärkt wurde - gestrakt. Haufen, gar bergeweise Sägespäne verließen in dicken Kübeln die Werft und obwohl die ersten Planken bereits angebracht wurden, war Mr. Portnoy mit dem Straken noch nicht ganz zufrieden. Schwarze Flecken taten sich an einigen Stellen immer noch auf und hier musste noch Hand angelegt werden. Auch wenn die Materialausgabe für das Schleifpapier schon langsam ins Schwitzen kam.
Eine dicke Staublunge lässt diese Arbeiten aber zunächst ein wenig pausieren, so dass die Plankerei zu mindestens an den fertigen Stellen bereits beginnen konnte:



Schnell waren die ersten Reihen gelegt und auch schon am Heck tat sich etwas:



Schnell folgte Reihe 2 und 3, denn im Gegensatz zu anderslautenden Beschreibungen, soll hier zunächst das Unterwasserschiff beplankt werden, ehe die weiteren Decksaufbauten mit den Stückpforten an die Reihe kommen:




Leider bedarf es für die starke Biegung der Heckplanken doch einem Biegeeisen oder gar einem heißen Kolben, so dass es von diesem Bereich, nach einem Verschleiß von gut einem Dutzend Holzleisten (weil auch gewässertes Holz seine Bruchpunkt hat), noch keine Bilder gibt.

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Shogun

Moin, Moin,  :winken:

.... da ich zu dem sogenannten "Frischfleisch" gehöre und somit als Neuling in diesem Forum bezeichnet werde, habe ich mit Interesse Deinen Blog gelesen und werde diesen auch weiter verfolgen um mit meiner Victory anzufangen.

Mich interessiert in diesem Zusammenhang wie Du an die Zeichnungen / Risse gekommen bist?


Gruß


Walter

Bradhower

Hallo Walter,

es freut mich, wenn die Geschichte hier gelesen wird. Ich hoffe auch, dass das nächste Update nicht wieder ein halbes Jahr auf sich warten lässt... ;)

Was die Frage nach den Beschaffungswegen betrifft: Die aktuellsten Bücher von Hackney, Longridge, Goodwin, Eastland, McKay oder Gardiner über (Nelson und) die Victory bekommt man sicherlich über einschlägige Onlineshops. Gebraucht bspw. über www.booklooker.de oder www.abebooks.de teilweise auch deutlich günstiger. Bei Ebay habe ich zudem mehrere Suchaufträge laufen, so dass ich hier zum Beispiel an das Buch "HMS Victory - Building, Restoration & Repair + Plansatz" von Arthur Bugler gekommen bin. Sicherlich eines der begehrtesten Bücher über die Vic.

In Sachen Plänen habe ich die Zeichnungen aus dem Longridge noch einmal im Großformat, den Plansatz vom Bugler, Pläne aus der Zeitschrift Modellwerft (die genauen Ausgaben müsste ich bei Interesse einmal nachsehen), die hier gezeigten Blueprints und seit Neuesten einen Plansatz des Rumpfes von diesem Ebay-Anbieter hier: http://www.ebay.de/sch/brother52_de/m.html?item=300641903543&sspagename=STRK%3AMEWNX%3AIT&_trksid=p3984.m1497.l2649&_trksid=p4340.l2562

die Pläne hat der Verkäufer wohl selbst gezeichnet, aber qualitativ schon mal sehr gut, ob sie richtig sind konnte ich allerdings noch nicht überprüfen.

Gruß Marcel



Shogun

.... den Hackney hab ich mir auch besorgt (war zum Glück komplett), des weiteren hab ich im November einen Zufallstreffer gelandet und A1-Pläne aus dem Maritim Verlag Wolfsburg (gibt es nicht mehr).

Der Plansatz ist von 1979 im Maßstab 1/100 gezeichnet und besteht aus 6 Blätter.



Gruß



Walter

AnobiumPunctatum

Schön, dass Du Dich entschlossen hast, doch an der Dicken weiter zu bauen. :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bradhower

Hallo Christian,

wir hatten ja die Diskussion, was tun wenn modellbauerisch ein Erschöpfungszustand droht. Da ich mich zu einem "kleinen" Projekt nicht so recht durchringen konnte, wuchs dann doch die Erkenntnis, dass ich über dieses Schiff doch reichlich Material besitze, so dass es eigentlich eine Schande wäre, diese Möglichkeit ungenutzt verstreichen zu lassen, denn es wäre mit einem weiteren Projekt garantiert so gekommen. Von daher habe ich mir das Ziel gesetzt zumindestens den Rumpf ersteinmal zu beplanken und dann schauen wir mal weiter, welche Potentiale mir dieses Schiff noch offenbart. Immerhin habe ich die 1765er Variante auch noch nicht gänzlich begraben :)

Grüße Marcel

ghost

Grüße  Edwin
Auf der Werft: San Fransico II von AL oob (95% fertig),
HMS Prince 1670 (1% fertig)
In Planung:Royal Yacht 1690

Bradhower

Baulogbuch - 2. Tag 1801

Wir schreiben den 28. Januar 1801.

10 Tage sind inzwischen vergangen und die Beplankungsarbeiten gehen weiter voran - hier ein paar Zwischenzeichnungen:




Ach. was freue ich mich schon auf das Schleifen...  :1:

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Bradhower

Baulogbuch - 3. & 4. Tag 1801

Während der kleine Korse den Friede von Lunéville geschlossen hat, gehen die Arbeiten an seiner Majestät Kriegsschiff "Victory" unvermindert weiter. An zwei Wochenenden wurden weitere Plankenreihen angebracht - die zwar nicht die Schönsten unter den Erstbeplankungen sind, aber wenn die Sichtbeplankung ersteinmal verlegt ist, kräht kein Hahn und kein Huhn mehr danach  :6:

Hier also die dokumentierten Bilder der jüngsten Arbeiten, noch gut vier Wochenenden, dann sollten Steuer- und Backbordseite fertig sein.

Im Kielbereich werde ich wohl vermehrt mit Füllstücken aus Balsaholz arbeiten, wie hier schon zu sehen:






Fortsetzung folgt...


Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

AnobiumPunctatum

Schön neue Bilder zu sehen
Wie hat es der Hersteller bloß geschafft, das heck der Vic derart zu verhunzen.  :5:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bradhower

Hallo Christian,

das Heck ist auch wirklich schlimm und wenn man sich dazu die Planvorlagen ansehen würde, dann müsste eigentlich schon jegliche Motivation dahin sein...  - ich hoffe aber durch eine Zweitbeplankung noch das eine oder andere Ansehnlicher gestalten zu können - Optik ist ja alles.  :6:

Gruß Marcel 

Bradhower

Baulogbuch - 5. & 6. Tag 1801

Wieder gibt es kleine Fortschritte am Unterwasserrumpf von His Majestic Ship - hier die Ergebnisse der letzten zwei Samstage:






Detailansicht Bug und Achtern:



Noch zwei Wochenenden und ich hoffe dann ist das Unterwasserschiff dicht  :9:

Fortsetzung folgt...

Ergebenst, der Assistent von Mr. Portnoy
seines Zeichens Schiffszimmermeister von Königs Gnaden

Bradhower

Baulogbuch 7. - 9. Tag 1801

Wir schreiben den 24. März 1801 - die erste Rumpfhälfte konnte geschlossen werden:



und im Detail:



und die Bugseite nach der ersten, kleineren Schleiforgie - wie man sieht muss noch ein wenig gespachtelt werden:


So viel für heute - die nächste Fortsetzung verkündet dann wohl die entgültige Schließung des Unterwasserschiffs.  :)

Gruß Marcel

Bradhower

Baulogbuch 10. Tag - 1801

Wir schreiben den 31. März 1801 und der Rumpf ist "dicht"  :6:




Hier sieht man besonders, dass an der einen oder anderen Stelle noch nachgearbeitet und geschliffen werden muss, was aber nun, wo das Gröbste hinter einem ist, eher einer Kür gleicht... ;)



Anschließend ging es an der Bordwand weiter - die wird mich jetzt noch ein wenig beschäftigen  :pffft: :



Fortsetzung folgt...

Gruß Marcel