Zwischendurch ein kleiner Exkurs, mit welcher Methode ich kleine Papierröllchen herstelle.
1. Ein kleiner Streifen Seidenpapier (Blumenseide) wird zurecht geschnitten. Die Höhe sollte etwas kleiner wie die Länge des Röllchens sein - ich nehme das Maß dafür direkt mit dem Stahllineal vom Ausgangsmaterial.

2. Die Länge dieser Rollhilfe sollte in etwa einen Umlauf (Innendurchmesser x 3,1416) betragen. Das Seidenpapier wird auf der Außenseite der Basis für das Röllchen mit verdünntem Weißleim schmal (ca. 0,5-1 mm) angeklebt.

3. Das Seidenpapier wird nun mit verdünntem Weißleim in Form eines schmalen Streifens auf einem geeigneten Werkzeug angeklebt. In diesem Fall soll das Röhrchen einen Innendurchmesser von 2,4 mm haben - ich verwende einen entsprechenden Spiralbohrer als Werkzeug. Die Verklebung des Anfangs hält gut genug, um das Seidenpapier in einer straffen Umwicklung auf dem Werkzeug zu fixieren. Damit ist der schwierige Anfang für das Röllchen erledigt und das dickere Papier kann mit Hilfe der Finger und verdünntem Weißleim zu einem nahezu perfekten Röllchen geformt werden.

4. Der Stoß wird mit einer Nagelfeile (diamantbeschichtet) vorsichtig weggeschliffen und das ganze Röllchen mit einer verdünnten Schicht Weißleim eingestrichen. Nach Trocknung des Leims kann das Röllchen mit einem kurzen, drehenden Ruck vom Metall des Bohrers gelöst werden. Weißleim hält hervorragend auf Papier, Holz und anderen saugenden Materialien, aber so gut wie gar nicht auf Metall.

Nach eventueller Behandlung der Stirnseite mit der Nagelfeile hat man als Ergebnis nahezu perfekte Papierröllchen und nach der Lackierung ist auch die Stoßfuge so gut wie verschwunden.

Mit etwas Übung gelingen auch dünnste Röllchen aus purem Seidenpaier - hier auf 0,5 mm dickem Stahldraht. Die Wandstärke des Röllchens wird durch die Anzahl der Wicklungen bestimmt. Eine Schicht verdünnter Weißleim oder sehr dünnflüssigem Superkleber auf der äußersten Wicklung festigt das Röllchen für die weitere Bearbeitung. Bei Superkleber sollte man das Röhrchen aber kurzfristig vom Metallträger lösen - ein Tröpfchen zuviel und das ganze ist ohne Zerstörung nicht mehr trennbar.

Dieses lange Röllchen wird mit dem Stahldraht in eine kleine Bohrmaschine eingespannt und bei höherer Drehzahl und einem sehr scharfen Messer werden kleine Scheibchen abgetrennt.

Diese winzigen Röhrchen verwende ich z.B. bei den Schubstangen der Druckluftbremsen als Aufnahme für die 0,5 mm Drahtstückchen. Das ist nicht nur realistischer, sondern hilft auch bei der Längenanpassung. Außerdem ist so ein Drahtstückchen wesentlich besser und haltbarer in einem kleinen Röhrchen zu verkleben, statt nur stumpf angeklebt.

Die Trommelbremsen werden in den Felgen verklebt und sind durch die Öffnungen der Felgen sichtbar. Aufgrund der Beanspruchung und Exposition dieser Teile habe ich eine stärkere Verschmutzung angebracht.

Auf der Innenseite der Trommelbremse ist ein Stück 2 mm Stahldraht eingeklebt. Das Gegenlager für diesen Stift besteht aus einem ringförmigen Neodym Magnet. Dadurch können die Räder einfach aufgesteckt werden und halten sehr gut, sind aber jederzeit leicht wieder abnehmbar, falls sie bei weiteren Montagen im Weg sind.
