Original Me 262 soll fliegen

Begonnen von Russfinger, 13. Mai 2019, 09:30:06

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Russfinger

Moin,

ehe es mit dem dritten Kaffee und der Arbeit weiter geht:
Dieser Artikel hat mich umgehauen.
https://www.flugrevue.de/klassiker/flying-heritage-combat-armor-museum-original-messerschmitt-me-262-mit-neuer-lackierung/

In Amerika will man tatsächlich im Laufe des Jahres eine Original Me 262 zum Fliegen bringen. "Original" umfast hierbei auch die Triebwerke, die aufwändig aufbereitet/neu angefertigt wurden 8o

Halte ich für sehr ambitioniert. Wie eine Me 262 im Fluge aussieht, wissen wir ja nun alle seit dem Nachbau der Messerschmitt-Stiftung. Den Sound eines JUMO 004 zu hören interessiert mich daher weitaus mehr.
Wie auch immer: Wünsche guten Flug und sollte das alles klappen werden wir hier sicherlich einige youtube-Verlinkungen finden.

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Wolf

Das Projekt läuft schon seit langem. FHCAM ist ja dafür bekannt, seine Flugzeug wirklich Original wieder aufzuarbeiten.

Man kann sich natürlich fragen ob es sein muss, Triebwerke zu nehmen die zwar im Grunde neu sind aber der Technik der damaligen Zeit entsprechen.

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

vonMackensen1914

Eine menge Zurzeit im Bau.

Hans

Eigentlich gelten die 004 als saubere Konstruktion. Die geringe Betriebsdauer war wohl eher aus Material- und Fertigungsgründen so schlecht. Und ich denke, die haben nicht nur zwei Triebwerke, sondern Teile für mehrere. Was halt echt problematisch erscheint, ist die Reaktionszeit der Triebwerke, die als generell schlecht beschrieben wird. Aber ich denke, das sind Sachen, die bei Nachkonstruktion und moderner Fertigung alles verbesserungsfähig ist.

Einen Stuka haben die übrigens auch im Rohr...
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Floppar

Ja die Stuka News vor paar Monaten war wirklich eine Überraschung und bin froh, dass die FHCAM diese auch flugfähig bauen wird :)

Russfinger

Sich mit den JUMOs in die Luft zu trauen ist, trotz Zertifizierungen, schon sportlich.
Wäre allerdings gar nichts gegen den Mut, einer Ü70-Abfangautomatik zu vertrauen  :7:

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Floppar

Naja die Jumos, welche nach der heutigen Technik gebaut und gewartet werden, kannst du schlecht bis gar nicht mit denen vergleichen, welche vor 80 Jahren unter Kriegsbedingungen gelaufen sind.

jackrabbit

Hallo,

Zitat von: Floppar in 14. Mai 2019, 10:50:54
Naja die Jumos, welche nach der heutigen Technik gebaut und gewartet werden, kannst du schlecht bis gar nicht mit denen vergleichen, welche vor 80 Jahren unter Kriegsbedingungen gelaufen sind. 

Wo laufen denn schon JUMO 004 bzw. welchen Jets fliegen denn damit?

Grüsse

Tomwilberg

Ich sag nur: 25 Betriebsstunden bis End of Life!


Hans

Jackrabbit, die Probleme des 004 sind bekannt, schließlich kennst sogar du sie. Und dann kennen die Leute da die Probleme wohl erst recht. Wie schon a.a.O erwähnt, gilt die Konstruktion als sehr gut. Die geringen Betriebsstunden waren dem Material geschuldet, keine hochfesten Stähle, Temperaturprobleme und Fertigungstoleranten sowie unqualifizierte Arbeiter. Plus eingeschränkte Testmöglichkeiten. Fällt alles weg. Die genannten Probleme sind alle heutzutage kein Problem mehr. Nicht zuletzt sind die Treibstoffe sauberer.

Was tatsächlich interessant sein dürfte, ist das Anlaufverhalten und die Tendenz zum Flame-out. 

Ich würde zudem davon ausgehen, dass das kein 100%-Nachbau sein wird. Beginnend von einer elektronischen Überwachung bis hin zur Feinsteuerung wird da sicher moderne Technik verbaut. Und ob ein kleiner Zweitakter das Ding startet, da geb ich auch keine Wetten ab.

Also erst mal Berichte abwarten, technische Beschreibungen und die Testberichte, bevor wir hier aus der Modellbauer-Perspektive supertolle Ratschläge erteilen.

Wobei ich als Museumsmensch immer eher das Problem habe, dass man das Risiko eingeht, um des Spasses willen so ein Artefakt in ein Puzzle zu zerlegen. Wenn man schon die Triebwerke neu entwickelt, würde es wohl bei der Zelle auch nicht mehr die Welt kosten. Ob 100 oder 200 Millionen (keine Ahnung wieviel....) ist doch eh wurscht.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Das Faultier

Ich würde mich da auch eher Hans Meinung anschließen. Zudem sollte man nicht vergessen, dass das Jumo in der -A Variante ja schon über 100 Betriebsstunden auf dem Teststand nachgewiesen hatte und für mehr gut war - nur aufgrund der nicht ausreichenden Verfügbarkeit der Werkstoffe halt nicht für die Serienproduktion geeignet war und somit zur -B Variante weiterentwickelt wurde, die mit den zur Verfügung stehenden Werkstoffen auskommen musste. Und auch das Jumo -B hatte mehr als 25h Lebensdauer -> nach dieser Zeit war eine Überholung vorgesehen, die wenn erfolgreich nochmals 10 Betriebsstunden hinzufügte. Danach war aber endgültig Ende für das Aggregat.