A Distant Storm: The Four Days Battle Of 1666

Begonnen von HWB, 30. April 2007, 18:48:49

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HWB

A Distant Storm: The Four Days Battle of 1666    


Titel:  A Distant Storm: The Four Days Battle of 1666
Autor:  Frank L. Fox
ISBN:  0-948864-29-X
Format:  32 x 24,5 cm
Umfang: 425 Seiten
Sprache:  Englisch
Preis ca. : um 60 Pfund (bei amazon.co.uk)
Verlag: Press of Sail Publication - A Jean Boudriot Publications imprint;1996










Beschreibung:  

Wie der Titel schon vermuten läßt, befaßt sich das Buch mit der Viertageschlacht, die vom 01. – 04. Juni 1666 (Julianischer Kalender) zwischen der englischen und niederländischen Flotte ausgefochten wurde.
Der Autor beschränkt sich aber nicht nur auf die Beschreibung dieses Gefechts, sondern holt sehr viel weiter aus.
Die Seeschlacht war Teil des 2. niederländisch – englischen Seekrieges, und die Ereignisse, die im Vorfeld der Viertageschlacht geschahen werden erörtert.
Die beteiligten Admiräle und Herrscher beider Seiten werden vorgestellt, dabei werden auch die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe beleuchtet. Die Verbindungen zum ersten niederländisch – englischen Seekrieg und dem Commonwealth werden aufgezeigt.
Der Royal Navy ist ein eigenes Kapitel gewidmet, für die niederländische Flotte gibt es leider kein entsprechendes Kapitel. Glücklicherweise ist dies das einzige Ungleichgewicht des Buches. Ansonsten ist es sehr ausgeglichen und bietet nicht nur den englischen Blickwinkel, zumal die Viertageschlacht für die Engländer verloren ging.

Sehr ausführlich werden die Schiffe der damaligen Zeit beschrieben. Man erfährt von den unterschiedlichen Konzepten, die in England und den Niederlanden verfolgt wurden. Während die Engländer eine schwer bewaffnete Schlachtflotte aufbauten, besaßen die Niederländer eine vergleichsweise leicht bewaffnete Kreuzerflotte.
Die Bewaffnung wird sehr ausführlich behandelt, es sind auch einige Zeichnungen von Geschützrohren abgedruckt.



Neben der Viertageschlacht sind auch die vorangegangenen Gefechte bei Lowestoft und Bergen beschrieben. Die Beschreibungen sind in kleinere Abschnitte unterteilt, die mit Grafiken der Manöver illustriert sind. Dadurch behält man sehr gut den Überblick und kann die Ausführungen leicht nachvollziehen. Darüber hinaus sind in den Buchdeckeln Übersichtskarten mit dem Seegebiet der Viertageschlacht, von den Niederlanden und Europa im Jahre 1666 abgedruckt.
Besonders gelungen finde ich die Einbindung von Schiffportraits der Van der Veldes. Willem van der Velde Vater und Sohn waren Marinemaler, die sehr detaillierte Zeichnungen der damaligen Schiffe angefertigt haben.
Im Text werden etliche Schiffe namentlich genannt. An den entsprechenden Stellen sind dann die Portraits der Schiffe abgedruckt. Dadurch wird der Text aufgelockert und sehr lebendig.


Abb. 1: Beispiele der Van der Velde Zeichnungen

Schiffsrisse sucht man allerdings vergebens, da diese damals kaum gezeichnet wurden.
Der Text enthält viele Anekdoten und erinnert manchmal an einen Abenteuerroman. Wenn man vom heftigen Widerstand des Indienfahrers Oranje liest oder vom englischen Admiral Harman, der versehentlich mitten in die niederländische Flotte segelte, taucht man regelrecht in die Handlung ein.


Die Abbildungen sind schwarz/weiß, es gibt zwei Teile mit farbigen Abbildungen.


Der sehr ausführliche Anhang enthält Schiffslisten mit Angaben zu Schiffsname, Kommandant, Besatzungsstärke und Bewaffnung. Die Listen sind nach Seegefechten des 2. Niederländisch – englischen Seekrieges unterteilt. Einer der Anhänge befaßt sich mit einem Geschwader der französischen Marine.
Detaillierte Ausführungen zur Bewaffnung und Besatzung der niederländischen und englischen Flotte sind in eigenen Anhängen zusammengestellt.





Fazit:  

Das Buch bietet eine Fülle an Informationen, man muß es wahrscheinlich mehrmals lesen, um alles erfassen zu können. Der Stoff ist gut aufbereitet und leicht verständlich geschrieben, die Grafiken bei den Gefechtsbeschreibungen sind dabei sehr hilfreich.
Durch die vielen Anekdoten und Schiffsportraits kann man richtig in die Handlung eintauchen. Letztere sind für den Schiffsliebhaber ein gefundenes Fressen.
Vom Leben der Besatzungen an Bord erfährt man relativ wenig. Mehr Informationen hierzu wären sicher interessant gewesen. Allerdings ist das Buch auch so schon umfangreich genug.

Allen, die sich für Schiffe des 17. Jahrhunderts begeistern können und auch an geschichtlichen Hintergründen interessiert sind, sei dieses Buch empfohlen.

Das Buch ist leider recht teuer und nur in englischer Sprache erhältlich.




+  hervorragende Abbildungen
+  hohe Informationsdichte
+  spannend geschrieben

-  englisch
-  teuer
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

Marcus.K.

Hallo HWB,

sehr schöne Vorstellung eines sehr interessanten Buches. Es landet schon wieder auf meiner Wunschliste. Allerdings - z. T. wegen des Preises und z. T. wegen des speziellen Themas England/Niederlande - wohl doch noch etwas weiter hinten.

Aber nichtsdestotrotz (schreibt man das neudeutsch getrennt?) - eine sicher sehr interessante Lektüre. Danke für den Beitrag!
 :P

Merkabach

Hi Holger,

danke für die interessante Buchvorstellung !
Ein für mich reizvolles Thema wird dort behandelt deshalb weit oben auf der
"zu kaufen" liste

hwe

Hallo Holger,

vielen Dank für die Vorstellung!  :P  Das Thema interessiert mich mittlerweile auch immer stärker, deswegen landet dieses Buch sehr weit oben auf meiner Einkaufsliste.  :D  - Auch wenn der hohe Preis dafür sorgen wird, dass ich das nicht so schnell umsetzen kann.  :2:  :rolleyes:

Trotzdem reizt es mich sehr... Hmmm... (Blick ins Portemonnaie) ... nee, reicht doch noch nicht!

Ciao,

HWE
 :mariinee: