Space 1999 Eagle, 3D Druck, Maßstab 1:48 und 1:32, 1:24 möglich

Begonnen von Romeo Delta, 25. Juli 2021, 20:20:38

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Romeo Delta

Das Modell, um das es hier geht, muss ich vermutlich nicht vorstellen:
0_EagleLaunch.jpg

Also können wir gleich den Bausatz in Augenschein nehmen. Auch das ist einfach. Es gibt keinen. Ich naiver Mensch habe geglaubt, man könnte sich einfach ein 3D Modell aus dem Internet herunterladen, den 3D drucker etwas rattern lassen und ist so gut wie fertig. Das Ding sieht doch auf dem ersten Blick ganz gut aus:
0_Original.jpg

Leider funktionierte das nicht so ganz. Das Modell war dafür absolut ungeeignet und irgendein noch naiverer Mensch als ich hatte verzweifelt versucht, es irgendwie hinzubiegen und dabei nur noch mehr Probleme eingebaut. Das habe ich allerdings erst gemerkt, als ich schon einige Teile mit mehr oder weniger Erfolg gedruckt hatte. Wie jemand, der nach England will und im Ärmelkanal erst merkt, daß er nicht schwimmen kann.

Die Liste der Probleme ist lang:
- Das Modell wurde vermutlich für CGI erstellt. Manche Details sind gar nicht oder nur rudimentär vorhanden. Vermutlich wurden größtenteils Texturen verwendet, um diese Details darzustellen, was natürlich beim 3D druck nicht viel nutzt.
- Aus dem gleichen Grund gibt es überhaupt keine Vorkehrungen, um das Modell zusammenzufügen. Ein kleines Modell könnte man die teile einfach irgendwie zusammenkleben. Bei größeren Maßstäben droht das Ganze dann aber so wackelig wie ein Kartenhaus zu werden.
- Für gerundete Objekte wurden viel zu wenig Polygone verwendet. Auf dem Bildschirm kann der Computer diese Ecken und Kanten durch Interpolation wegzaubern, aber beim Drucken wird man sie nicht los.
- Die Teilobjekte wurden nicht ordentlich zusammengefügt, sondern einfach ineinander geschoben und gruppiert. Das reicht für Computergraphik, nicht aber für den Drucker. Der betrachtet nicht nur die Oberfläche, sondern auch das Innere und interpretiert die Überlappungen als Hohlräume. Das führt dazu, daß die Teile extrem schwach und zerbrechlich werden.
- Manche Teile sind zu komplex. Der Drucker schafft es zwar irgendwie, sie zu drucken, aber eine Nachbearbeitung, Bemalung oder auch nur das saubere Entfernen des Stützmaterials ist so gut wie unmöglich.

Und, um auch einmal etwas Gutes zu sagen, scheinen wenigstens die Proportionen zu stimmen. Aber nicht der Maßstab. Vermutlich wurden alle Teile herunterskaliert, damit sie in das Bauvolumen irgendeines Druckers passen. Dummerweise hat dieser nette Mensch aber vergessen, das zu erwähnen und weiter als '22 inch Eagle' beschrieben. Das wäre der Maßstab 1:48, dazu später aber noch mehr. Ist auch nicht so wichtig, denn das wäre wohl normalerweise das Ende des Bauberichts.

Allerdings bin ich doch etwas hartnäckiger und habe selbst versucht, das Modell druckbar und baubar zu machen. Das war auch wieder etwas naiv, aber immerhin interessant. Und jetzt, nach einer steilen Lernkurve, habe ich ungerfähr 90% des Modells neu gezeichnet und die restlichen 10% mehr oder weniger stark modifiziert. Es ist also so gut wie nichts vom ursprünglichen 3D Modell übrig. Parallel dazu habe ich auch die Teile in zwei Maßstäben gedruckt, aber noch nicht zusammengebaut. Ich weiß also jetzt auch noch nicht, wie die Geschichte am Ende ausgeht.

Als Vorbild für mein kleines Redesign diente dieser Bericht der Wiederherstellung das ersten großen Studiomodells: https://www.smallartworks.ca/Articles/Restoration/Restore1.html Je nachdem, welches der Studiomodelle man als Vorbild nimmt, können Details oft ganz anders aussehen. Außerdem wurden die Modelle schon wärend der Dreharbeiten beschädigt, geflickt und modifiziert. Da ist es schwer, die einzig wahre und richtige Version des Modells zu bestimmen.

Und nun nochmal zum Maßstab. Zum Glück habe ich im Internet ein Dokument gefunden, das sich sehr mit dem Thema beschäftigt. Es ging eigentlich darum, die alten Bausätze von Airfix zu modifizieren und zu verbessern. Dazu wurden auch genaue Maße der einzelnen Teile genannt. Damit konnte ich dann die Umrechnungsfaktoren für verschiedene Maßstäbe bestimmen und die Proportionen der Teile überprüfen. Wie gesagt, die scheinen wenigstens zu stimmen. Hier das Resultat, zur Probe hier einmal am Modell für das Kommandomodul gezeigt:
0_Scale.jpg

Der kleinste (ungefähr 1:64) Maßstab wurde mir durch die unerwähnte Skalierung der ursprünglichen Objekte aufgedrückt. Ich habe ihn nur beibehalten, um beim Redesign nicht noch mehr Chaos zu verursachen. Vermutlich ist er auch zu klein für einen ordentlichen Druck, aber ich habe es nicht ausprobiert.

Dann wäre da 1:48. In diesem Maßstab habe ich die Prototypen der neuen Teile gedruckt, um Material zu sparen. Die finalen brauchbaren Versionen habe ich für einen alten Kumpel aufgehoben, der nicht gerade 120 Scheine für den Bausatz übrig hat. Ich werde ihn also nicht selbst zusammenbauen. Alles sauber in Butterbrottüten und einem Karton für Druckerfilament eingepackt. Für diesen Preis (kostnix) gibt es keinen bunten Karton und keine tolle Bauanleitung.  :D

1:32 (mehr oder weniger): Das ist der Maßstab für meinen Eagle, den ich hier zusammenbauen will. Es ist einfach das Doppelte des ursprünglichen Maßstabs. Eigentlich wollte ich die Größe des Studiomodells erreichen, wußte aber dann noch nichts von der verheimlichten Skalierung. Möglicherweise sollte ich aber dafür dankbar sein, wenn ich mir die Druckzeiten und den Materialverbrauch ansehe. Immerhin, dieser Eagle sollte etwas über 80 cm lang werden und (nur) 2-3 kg
wiegen.

1:24: Das wäre das Format des Studiomodells, ungefähr 108 cm lang. Mein Drucker könnte so gerade eben die größeren Teile schaffen, aber das verkneife ich mir lieber vorerst.


Was nun? Fangen wir an! Zunächst gibt es allerdings erst einmal nur Screenshots vom Redesign. Ich hätte gerne noch ein paar Bilder der gedruckten Teile gemacht, aber meine Lichtquelle ist unzeremoniell vom Tisch gefallen. Newton hatte absolut Recht. Aktio = -Reaktio und nun ist das Ding kaputt.

Legion1966

Da bleib ich mal direkt dran, grins. Bin gespannt wie Flitzebogen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Los Bernios
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Der Nordhorner

Ich habe zwar nur einen Resindrucker, somit nichts was solche Dimensionen verarbeiten könnte, und auch keine Ahnung von 3D Bearbeitung,  schaue trotzdem gespannt zu. Auch wenn ich aus den genannten Gründen nichts dazu sagen kann. Ist schließlich eines meiner Lieblings-Raumschiffe.  :1:
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

Romeo Delta

#3
Zitat von: Legion1966 in 25. Juli 2021, 20:29:58Da bleib ich mal direkt dran, grins. Bin gespannt wie Flitzebogen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Los Bernios

Gerne doch! Wenn es gutgeht, wird es ja möglicherweise doch noch etwas mit deiner Serienproduktion von Eagles. Einen guten Drucker bekommst du schon für den Preis von zwei der Bausätze und das Filament kostet auch nicht die Welt. Ab dem dritten Eagle hättest du schon etwas gespart.

Und nun ans Werk!

Ich habe das Modell in Abschnitte unterteilt. Manche sind noch nicht ganz fertig, aber dabei geht es nur noch um Details. In der Zwischenzeit werde ich euch mit den fertigen Abschnitten unterhalten. Bilder der gedruckten Teile kann ich aber (noch) nicht beifügen, aber die werden nachgereicht wenn es an den Zusammenbau geht.

0_Plan.jpg

Und deswegen geht es jetzt auch erstmal mit Abschnitt G los. Wo steht geschrieben, daß ich mich an meine eigene Reihenfolge halten muss?  :D

Dies ist das 'Rückgrat' des ganzen Modells, im Maßstab 1:32 stolze 565 mm lang. Eigentlich habe ich dieses Teil nicht sonderlich verändert, sondern nur die Qualität so gut wie möglich verbessert und es in vier Teile zerschnitten, so daß der Drucker es selbst bei 1:24 gerade noch so drucken kann. Die schnitte gehen quer durch die Träger, um die Klebeflächen zu vergrößern.

G_Original.jpg

Hoffentlich ist das zusammengebaute Teil stabil genug. Falls nicht, gibt es noch den Plan B. Dann werden im Prinzip die vier Gestänge über die ganze Länge entfernt und durch Kohlefaserstäbe ersetzt. DANN bricht es ganz sicher nicht mehr, aber hoffentlich reicht es auch so. Immerhin habe ich alles bereits zusammengeklebt und die Nähte gespachtelt und geschliffen. Es macht einen stabilen Eindruck, aber einen Belastungstest habe ich noch nicht gemacht. Ich würde es ganz bestimmt kaputt kriegen, wenn ich das unbedingt wollte, aber es ist auch relativ leicht. Das Originalmodell wog 36 Pfund, unter anderem wegen der Konstruktion aus verlöteten Messingstäben.

Die 16 Haken zur Montage gab es ursprünglich nicht, also babe ich welche gezeichnet und gedruckt. Auch hier gibt es einen Plan B, falls sich Kleben als zu schwach erweist. Dann werde ich sie aus Blech anfertigen und wie beim originalmodell verschrauben.

Zusammengefügt sieht das dann so aus:

G_Complete.jpg

So, das war wirklich der bei weitem langweiligste Abschnitt. Nun haben wir ihn aus dem Weg.

Romeo Delta

#4
Zitat von: Der Nordhorner in 25. Juli 2021, 21:15:17Ich habe zwar nur einen Resindrucker, somit nichts was solche Dimensionen verarbeiten könnte, und auch keine Ahnung von 3D Bearbeitung,  schaue trotzdem gespannt zu. Auch wenn ich aus den genannten Gründen nichts dazu sagen kann. Ist schließlich eines meiner Lieblings-Raumschiffe.  :1:

Super! Ganz so hoffnungslos ist es auch mit deinem Drucker nicht. Mein Drucker hat auch nur ein Bauvolumen von 20 x 20 x 20 cm und das reicht gerade so eben für den ganz Großen. Wenn du also 10 x 10 x 10 cm schaffst, dann wäre 1:48 auch mit deinem Drucker noch drin. Aber besser erstmal abwarten, wohin das hier führt.

Und jetzt einfach noch einen Abschnitt, einfach weil ich froh bin, den schon erledigt zu haben. Es geht um Abschnitt F, die Triebwerke. Zunächst einmal die ursprünglichen unbrauchbaren Teile:

F_Original.jpg

Schauderhaft! Die Triebwerke und Gestänge sind ein einziges Teil! Der Drucker hat es zwar geschafft, es zu drucken, aber es ist praktisch unmöglich, die Stützen zu entfernen, die Drucklinien zu schleifen oder vernünftig zu lackieren. Dazu kommt noch, daß man bei den Rundungen zu sparsam mit den Polygonen war und der Drucker diese unrunden Kanten brav wiedergibt. Auch die Düsen leiden darunter. Dazu kommt auch noch, daß es auch noch nicht einmal sonderlich genau dem Vorbild entspricht.

Da kam wirklich nur 100% neu zeichnen in Frage. Und das habe ich auch gemacht:

F_Explosion.jpg

Insgesamt 34 Teile, die prima zusammenpassen, kaum Stützen benötigen und Nachbearbeitung und Bemalung zulassen. So langsam habe ich den Bogen raus. Allerding sind mir noch vier kleine Details aufgefallen, die ich noch hinzufügen muss, aber das ist kein großes Problem.

Aber auch hier gibt es noch einen Plan B, falls es später noch Ärger mit der Stabilität gibt. Immerhin wird  das Ganze mit nur acht Klebepunkten am Rumpf befestigt. Falls das nicht reicht, kann ich an dem Rohr in der Mitte einen versteckten Zapfen anbringen, der in das hintere Rumpfteil hineinragt und beide fest verbindet. Dieses Rohr war beim Originalmodell übrigens eine der Halterungen für das Stativ beim Filmen.

Und so sieht alles zusammengefügt aus:
F_Complete1.jpg
F_Complete2.jpg
F_Complete3.jpg

Der Nordhorner

Zitat von: Romeo Delta in 25. Juli 2021, 22:42:43

Super! Ganz so hoffnungslos ist es auch mit deinem Drucker nicht. Mein Drucker hat auch nur ein Bauvolumen von 20 x 20 x 20 cm und das reicht gerade so eben für den ganz Großen. Wenn du also 10 x 10 x 10 cm schaffst, dann wäre 1:48 auch mit deinem Drucker noch drin. Aber besser erstmal abwarten, wohin das hier führt.

Ganz so klein ist der Elegoo Saturn auch nicht.  So ca. 19 x 12 x 20 hoch.

Ich habe den genommen um nicht ganz so eingeschränkt in der Größe zu sein.
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

dafi

Geiles Projekt, bin gespannt dabei :-)

Noch ergänzend der Hinweis: GAb es nicht von Airfix einen BAukasten dazu?

Lieber Gruß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

... to Victory and beyond!
http://www.dafinismus.de

Romeo Delta

#7
Zitat von: dafi in 26. Juli 2021, 13:39:35Geiles Projekt, bin gespannt dabei :-)

Noch ergänzend der Hinweis: GAb es nicht von Airfix einen BAukasten dazu?

Lieber Gruß, DAniel

Hi! Ja, ich glaube, den alten Bausatz gibt es immer noch, wer auch immer ihn jetzt herstellt. Allerdings gibt es mittlerweile bessere Bausätze. Eigentlich erstaunlich, denn die alte Fernsehserie war eigentlich nicht sonderlich erfolgreich und schon nach der zweiten Staffel erledigt. Aber die Eagles kennt irgendwie noch immer jeder.


Und jetzt habe ich noch ein paar weitere Bilder für euch. Abschnitt A ist an der Reihe, das Kommandomodul. Beginnen wir wieder mit den ursprünglichen Teil:

A_Original1.jpg
A_Original2.jpg

Dies ist bei Weitem des brauchbarste Teil des Modells. Zum Glück, denn ich hätte schon ein paar Probleme, es nachzubauen. Aber verbessern kann ich es schon. Es ist ein einziger, solider Klotz, der jede Menge Material verschlingt und das Modell so Kopflastig wie einen Nasenbären macht. Also warum nicht alles aushöhlen und die Rückwand abtrennen? Das löst auch ein weiteres Problem, denn die Unterseite eines gedruckten Objekts ist immer von etwas schlechterer Qualität und es bleiben auch sehr lästige Rückstände der notwendigen Stützstrukturen zurück. Durch die Aufteilung kann man die Teile so drucken, daß diese Probleme die Innenseiten betreffen, wo sie nicht mehr stören. Außerdem haben wir den Vorteil, daß der vordere Teil nicht aus zwei Hälften besteht, wie bei den Modellbausätzen. Es gibt keine Naht, die man wieder loswerden muss.

Man könnte auch die Fenster ausschneiden. Aber da drin gibt es ja nichts zu sehen! Wie wäre es mit einem Cockpit und Pilotenfiguren? Und für die Scheiben müssen wir uns etwas einfallen lassen. Die können wir schlecht auch noch drucken.

Und die roten Kringel? In einem Fall gibt es ein paar Sachen zuviel, und im anderen Fall etwas zu wenig. In den Klammern an der Rückseite befinden sich Reste der Gestänge, mit denen sie verbunden werden sollen. Diese Überreste müssen entfernt werden, damit wir diese Klammern später zur Montage benutzen können. Warum etwas drucken, um es später mühsam wegzufeilen? Vermutlich sind das Überreste eines Versuchs, dieses Modell zu retten. Dazu ist aber noch mehr nötig, wie wir noch bei den Rumpfteilen sehen werden.

Was noch fehlt, sind die Sensoren oben, unten und an den Seiten. Dort befinden sich nur runde, flache Flächen. Das geht doch wohl besser.

A_Mod1.jpg

Ok, *SCHNIPP*, alles erledigt.  :D

Das kastenförmige Ding in der Mitte ist das neue Cockpit. Es passt nur mit dem Schuhlöffel durch die Öffnung, aber es passt. Ok, ich mache es wohl etwas spannend. So sieht es von innen aus:

A_Mod2.jpg

Alles selbst gemacht, nur bei den Figuren habe ich etwas schummeln müssen. Etwas künstlerische Freiheit war auch nötig, sonst würden die Piloten nichts sehen können und die Beine zu den unteren Fenstern herausbaumeln lassen müssen. Immerhin hängen die Piloten aber nicht mit abgesägten Beinen an der Rückwand, wie beim Studiomodell.

Das führt uns zu einem interessanten Thema. Der angebliche Maßstab 1:24 des Studiomodells ist eigentlich Blödsinn, und damit auch der Maßstab 1:48 der kleineren Modelle. Warum? Beim Studiomodell hat man einfach die Astronautenfiguren aus einem Modellbausatz einer Gemini Raumkapsel ins Cockpit geklebt. Maßstab 1:24. Da diese Figuren die einzigen Teile des Studiomodells sind, dessen Maßstab bekannt ist, haben die Hersteller der Bausätze messerscharf daraus geschlossen, daß er für das ganze Moell gilt. Das Dumme ist, daß es einfach nicht hinhaut. Diese Figuren sind Riesen, die wahrscheinlich nur auf allen Vieren durch die Türen krabbeln könnten. Also habe ich die Piloten herunterskaliert, aber gerade so viel, daß sie nicht total verloren in dem auf einmal sehr geräumigen Cockpit wirken. Vermutlich sind sie aber noch immer etwas zu groß. Ich habe eins der Pods mit den Landebeinen probeweise zusammengebaut. Obendrauf sitzt eine der Pilotenfiguren. Vermutlich könnte ich eine ganze Fußballmannschaft darauf sitzen lassen. Diese Eagles sind also offenbar deutlich größer als wir immer geglaubt haben.

Ok, hier ist also das ganze Ding mit allen Teilen. Zum Spaß dürft ihr nun raten, was das mit Fragezeichen markierte Ding wohl sein könnte. Es gehört eigentlich nicht zum Modell, ist aber trotzdem nützlich.

A_Explosion.jpg

Und zum Abschluß auch noch ein Bild davon, wie das alles zusammengesetzt wirkt:

A_Complete2.jpg

Legion1966

 Zum Spaß dürft ihr nun raten, was das mit Fragezeichen markierte Ding wohl sein könnte. Es gehört eigentlich nicht zum Modell, ist aber trotzdem nützlich.


Ich würde es für eine Fensterschablone halten. Zum anreißen und ausschneiden?

Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Legion1966

Ich würde es für eine Fensterschablone halten. Zum anreißen und ausschneiden?
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Romeo Delta

#10
Zitat von: Legion1966 in 27. Juli 2021, 07:54:21Ich würde es für eine Fensterschablone halten. Zum anreißen und ausschneiden?

So ist es. Wenn man diese Schablone beim Drucken genauso skaliert wie die Teile, dann passen die Fenster von innen genau in die Rahmen und haben genug Rand zum ankleben. Die paar Gramm Filament sind es wert, um sich etwas Gefummel zu ersparen. Da geht weit mehr für die Stützstrukturen drauf, die nach dem Druck abgerissen und weggeworfen werden. Es gehen schon Leute hin und versuchen, aus dem Stützmaterial (und den ganzen schlecht gelungenen Teilen) wieder neues Filament herzustellen. Das ist allerdings so eine Sache, denn bei selbstgebastelten Vorrichtungen ist die Qualität des recycleten Filaments fragwürdig und fertige Geräte kosten soviel, daß man schon eine Menge drucken muß, bis sich das lohnt.


Werfen wir mal schnell einen Blick auf die Studiomodelle. In der ersten Staffel der Serie gab es nur zwei der großen Modelle. Im folgenden Screenshot haben wir beide nebeneinander und können vergleichen:

9_OrigModels.jpg

Der im Hintergrund (mit den roten Streifen) muß Eagle 1 sein, der mir als Vorbild dient. Woher ich das weiß? Die Dekorationen und Panels der Pods sind heute noch genau so, wie sie auf diesem Bild sind. Es wurden anscheinend auch keine Änderungen für die zweite Staffel mehr vorgenommen, da Eagle 1 zu der Zeit schon einige Abstürze hinter sich hatte und etwas geflickt und klapprig aussah. Er wurde in der zweiten Staffel mehr oder weniger durch ein drittes großes Modell ersetzt und trat nur noch im Hintergrund auf, damit die Schäden und das Flickwerk nicht zu sehr auffallen. Danach hat es Jahrzehnte gedauert, bis jemand sich erbarmt hat und das Modell wieder restauriert hat. Aber immerhin kann man an den Pods gut erkennen, welches Modell man vor sich hat.

Die Pods von Eagle 2 sehen im Detail etwas anders aus, entsprechen aber aus diesem Blickwinkel recht genau dem Modellbausatz in Logions Baubericht. Der Bausatz zeigt allerdings auch an der Vorderseite der Pods die markanten Veränderungen für die zweite Staffel. Das bedeutet möglicherweise, daß Eagle 2 also sehr wohl später noch modifiziert wurde. Oder aber, er hat immer so ausgesehen und diente als Vorbild für die Modelle der zweiten Staffel. Leider kann man das aber zumindest hier nicht erkennen.

Es fällt auch auf, daß die Triebwerke beider Modelle auch nicht ganz so aussehen wie bei den Modellbausätzen. Es fehlt zum Beispiel der 'Überrollbügel' relativ weit hinten. Das sind wohl auch Modifikationen für die zweite Staffel, die man offenbar aber auch bei Eagle 1 noch vorgenommen hat. 

Die roten Streifen des 'Rettungsmoduls' hatte Eagle 1 übrigens nur auf einer Seite. Die andere Seite war einfach weiß. der Container wurde einfach anderes herum eingehängt, je nachdem wie man es gerade brauchte. Deswegen geht aber bei den Modellbausätzen ein interessantes Detail verloren. Auf der hier abgewandten Seite sollen die Rettungsmodule nicht die normalen rechteckigen Türen haben, sondern eine runde ausfahrbare Andockvorrichtung. Die Studiomodelle  haben diese aber nicht und deswegen wurden bei allen Modellbausätzen immer nur rechteckige Türen  dargestellt. Einfach rote Streifen auf den Container pinseln und fertig ist der 'Rescue Eagle'. In einer Folge kommt diese Andockvorrichtung auch zum Einsatz, um einem auf dem Mond notgelandeten Schiff zur Hilfe zu kommen. Es sieht ein wenig so aus, als hätte man für diese Szene das Modell dieser Vorrichtung einfach neben den Container gestellt und durch den Blickwinkel getarnt, daß es so ist. Allerdings ist es ein schönes Detail, wenn es um das Redesign des Containers geht. Eins, das keiner der Modellbausätze vorweisen kann.

0_Rescue.jpg


Bei all dem Gerede um die Pods können wir uns diese auch noch schnell im Redesign ansehen. Da Eagle 1 offenbar nie umgebaut wurde, sind sie also auf jeden Fall 'richtig'. Dies sind mal wieder die ursprünglichen Teile, von denen ich ausgehen mußte:

B_Original.jpg

Znächst sieht das doch gar nicht so schlecht aus. Aber leider gibt es dann doch ein paar Dinge daran auszusetzen. Zunächst einmal gab es nur ein Modell für alle vier Pods. Man muß sie also an zwei Achsen in allen Kombinationen spiegeln, damit sie wirklich ans Modell passen. Das ist noch nicht schlimm, denn das kann der 'Slicer' (das Programm, das die Steuerkommandos für den Drucker aus den 3D Daten erstellt) erledigen. Man muß nur daran denken, sonst setzt man einige Stunden Druckzeit und eine gute Portion Material in den Sand.

Die Panels und Details sind auch gut gelungen und scheinen mit dem Studiomodell auch übereinzustimmen - bis auf ein kleines Detail. Die hinteren Pods haben keine 'Warzen' auf der hinteren abgeschrägten Seite. Diese 'Warzen' waren in Wirklichkeit Hälften von kugelförmigen Drucktanks der 1:24 Gemini Kapsel, deren Astronautenfiguren auch is Cockpit gesetzt wurden.  In dem Bausatz gab es aber nur sechs dieser Teile, also haben die Pods vorne jeweils zwei 'Warzen', die hinteren nur eine. Gewiss, nur ein kleines Detail, aber wenn wir schon dabei sind...

Dann ist so ein Pod ein einziger, massiver Klotz. Daraus ergeben sich die gleichen Probleme beim Drucken wie schon beim Kommandomodul. Also mal wieder aushöhlen und aufschneiden. Ging nur nicht, da das eigentliche Pod und die Panels und Details nicht vernünftig kombiniert worden waren und sich überlappten. Der Computer konnte des Objekt nicht aushöhlen, weil er diese Überlappungen für Hohlräume hielt. Das Ergebnis waren verschwundene Details oder Wände mit einer Dicke von 0. Da hilft nur neu zeichnen. Immerhin konnte ich aber die Objekte der Panels und Details retten und nur der abgeschrägte Würfel musste neu gemacht werden. Nach einer korrekten Kombination mit den Details ließ er sich dann auch aushöhlen und zerschneiden. Eine 'Warze' weniger natürlich für die Version der hinteren Pods.

Ich habe versucht, eine möglichst günstige Stelle für den Schnitt zu finden und nach dem Druck probeweise zusammenzufügen. Ganz ohne Spachtelmasse geht es leider am Ende nicht, aber es ist auch kein großes Problem. Das können wir jetzt so lassen.

Den Steg, der die Pods mit dem Rumpf verbindet, habe ich verlängert, damit er in den Rumpf hineinragt und nicht einfach davor endet. Aus Prototypen und mißlungenen Teilen habe ich einen 'Frankenstein' Eagle gebaut. Die Pods sind noch die ursprüngliche Version das Modell hängt in der Mitte durch, da die Stege ja nur mit den Käfigen Kontakt haben. Wenn die Stege bis in den Rumpf hinein reichen, ist das auch eine Sorge weniger, was die Stabilität betrifft.

Die Landebeine sehen recht gut aus und haben auch keine großen Datenprobleme. Man kann sie eigentlich ganz gut verwenden. Es gibt zwar keine tolle Federung, aber Stabilität ist mir im Moment wichtiger. Deswegen habe ich auch noch einen dicken, stabilen Zapfen zur Montage hinzugefügt. In der Bodenplatte der Pods gibt es jetzt auch passende Löcher. Die Gestänge sind neu, denn die ursprünglichen waren zu steif und brachen ab, wenn man sie über den Zapfen klemmen wollte. Beim 'Frankenstein' habe ich die ursprünglichen Landebeine einfach angeklebt. Bis jetzt hält das überraschend gut, aber auf Dauer ist es wohl besser so. In meinem Büro, wo ich den Eagle eines Tages hinstellen möchte, gibt es nämlich eine enorm destruktive Putzfrau. Die Schrubbühl hat es auch geschafft, einen 75 Tonnen Battlemech regelmäßig in Einzelteile zu zerlegen. Sie übertrifft damit auch meine Mutter, die sich immerhin Monate Zeit ließ, tragische Unfälle für meine Modelle zu inszenieren. Den Eagle bekommt sie aber nicht, und wenn ich mir dafür einen fiesen Wachhund zulegen muß.

Genug davon. So sehen also die neuen Teile für die Pods aus:

B_Explosion1.jpg
B_Explosion2.jpg

Das ist die Nummer mit der Spiegelung und der fehlenden 'Warze' hinten:

B_Mod1.jpg

Und zum Schluß noch alles im Rechner zusammenmontiert. Im letzten Bild habe ich auch einen der skalierten Piloten oben draufgesetzt. Diese Eagles müssen schon beeindruckend groß sein.

B_Complete1.jpg
B_Complete2.jpg
B_Pilot.jpg


Legion1966

Hammerhaft, was du dir an Arbeit machst. Genial, einfach genial. Und beeindruckend. Da schau ich immer wieder zu meinem Adler, der direkt neben dem PC steht. Ich hab gelesen, ein Adler bringt es auf etwa 33 Meterchen, das ist schon ne gute Länge.

Weiter so, ich bleibe mehr als gerne dabei.   :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Romeo Delta

#12
Zitat von: Legion1966 in 29. Juli 2021, 16:18:47Hammerhaft, was du dir an Arbeit machst. Genial, einfach genial. Und beeindruckend. Da schau ich immer wieder zu meinem Adler, der direkt neben dem PC steht. Ich hab gelesen, ein Adler bringt es auf etwa 33 Meterchen, das ist schon ne gute Länge.

Weiter so, ich bleibe mehr als gerne dabei.  :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Danke! Und ich schaue mittlerweile auch gerne in deinen Baubericht. Ich habe die Modellbausätze bisher gemieden, damit ich nicht aus Versehen Mischmasch produziere. Beim Schreiben blicke ich aber auch oft auf die herumstehenden Teile und den 'Frankenstein'.

33 Meter? Hört sich gut an. Das Studiomodell ist ungefähr 108 cm lang. Wäre der Maßstab wirklich 1:24, dann ergäbe das eine Originallänge von knapp 26 Metern. Ich habe die Piloten um (Pi x Daumen) 1/3 herunterskaliert und käme so auf eine wirkliche Länge von 34,5 m.

Und ich habe auch die Sache mit der Andockvorrichtung rausbekommen. Auf dem folgenden Bild landet Eagle 1 gerade bei dem notgelandeten außerirdischen Schiff und zeigt uns die Seite, auf der diese Vorrichtung sein müsste. Nichts zu sehen, nur die normale rechteckige Tür. Keine Überraschung, da wir die gestreifte Seite des Containers ja öfters zu sehen bekommen. Es könnte natürlich sein, daß die Schleusenkammer und dieser Andockring sich hinter der Tür verbergen und ausgefahren werden. Das allerdings würde dann nicht zu den Sets passen. Die Retter versammeln sich nämlich im Container and schnappen sich ihre Ausrüstung. Nirgendwo ist ein großes, klotziges Ding zu sehen, das dann irgendwie ausgefahren wird.

0_Rescue2.jpg 

Legion1966

Ich denke, soweit haben die Macher damals nicht gedacht. Bedenke man auch, das nur ein schmales Budget zur Verfügung stand und es da nicht ohne Flickschusterei abging. Die F4-Phantom bringt es auf knapp 20 Meter Länge, und sie ist ein sehr großer Brummer, hab sie oft live gesehen. Also ist der Adler mit seinen 33 Metern schon bedeutend länger und beeindruckender. Aber wie bei fast alles SiFi-Modellen - Größen sind relativ...
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

HangMan

wenn man jedoch bedenkt dass das space shuttle ca. 47m lang war, dann erscheint ein "echter" eagle mit 33m doch fast zu kurz...
"Anything you do can get you killed, inclouding nothing!" - Murphy's Law
"Das Wort eines Mannes ist nur soviel wert wie seine Informationan!" - Verfasser Unbekannt

Legion1966

Stimmt - das ist/war gigantisch in den Ausmaßen. Ich liebäugele noch mit 'ner 1:72ger-Version. Auch noch so ein To-do-Projekt.   :6:
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

HangMan

#16
ja, ich finde von der größe her (zum aufstellen im zimmer) hat der 14" (1/75) für mich die ideale größe!
leider gibt es dafür eben keine booster-einheit und ich kann weder cad noch hab ich einen 3d-drucker...
"Anything you do can get you killed, inclouding nothing!" - Murphy's Law
"Das Wort eines Mannes ist nur soviel wert wie seine Informationan!" - Verfasser Unbekannt

Legion1966

Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Romeo Delta

#18
Zitat von: HangMan in 29. Juli 2021, 17:12:52
wenn man jedoch bedenkt dass das space shuttle ca. 47m lang war, dann erscheint ein "echter" eagle mit 33m doch fast zu kurz...

Allerdings. Irgendwo muß das Ding ja auch einen großen Tank haben. Kernfusionstriebwerke oder nicht, solch gewaltige Trichter am Heck braucht man nur, menn man vor hat, große Mengen von heißem Gas nach hinten rauszupusten. Das muß ja wohl irgendwo herkommen.

Über Booster in verschiedenen Maßstäben können wir später noch reden, aber lasst mich zuerst mal dieses Ding hier fertig bekommen.

mause

Ich habe noch irgendwo einen restaurationsbedürftigen grünen Adler aus Metall.
Den gab es auch in weisser Farbe oder blau mit Atomfässern, soweit ich mich erinnern kann.
Der ist etwas kleiner als der von Airfix.
<°JMJ-

HangMan

die aus metall sind inzwischen begehrte sammerstücke und echt teuer geworden! also bloß nicht einfach so restaurieren, damit verlieren die massiv an wert...
"Anything you do can get you killed, inclouding nothing!" - Murphy's Law
"Das Wort eines Mannes ist nur soviel wert wie seine Informationan!" - Verfasser Unbekannt

Romeo Delta

Zitat von: mause in 29. Juli 2021, 17:53:34
Ich habe noch irgendwo einen restaurationsbedürftigen grünen Adler aus Metall.
Den gab es auch in weisser Farbe oder blau mit Atomfässern, soweit ich mich erinnern kann.
Der ist etwas kleiner als der von Airfix.

Diese Dinger in den grausigen Farben sind wohl etwas selten geworden und gehen bei ebay teilweise zu Preisen weg, die selbst Sammler der Star Wars Figuren blass werden lassen.

Noch seltener ist der Mattel Eagle:
1978 in Amerika habe ich einmal einen davon im Laden gesehen und wollte ihn haben. Da die Fernsehserie damals schon im Sterben lag, wurde das Ding als Ladenhüter für 20 Dollar verhökert. Ein paar Wochen später, als ich das Geld aus dem Taschengeld zusammengekratzt hatte, war er weg. Macht nichts, denn kurz danach habe ich was ganz Neues gefunden und meinen ersten Computer gebaut. Für 4K SRAM und andere schöner Teile habe ich meine ganzen Spielsachen nach und nach verhökert. Von Lego zu Mikrochips. Kein Pronlem, denn das Prinzip ist ja irgendwo das gleiche.

alf-1234

Auch ich bin begeistert von dem was du da baust.
Ich habe die Sendung damals als Kind geliebt. Wenn ich das aber richtig im Kopf habe, waren die Eagles 24m lang.
Ich habe den Eagle vor Jahren mal als 1/10 Modell gebaut.
Ich wünsche dir weiter viel Erfolg und bleibe dran.

Koffeinfliege

Beeindruckende Arbeit und ein toller Bericht! :P
Bei der Qualität kannst Du ihn ja bald bei Gambody veröffentlichen. ;)

Ich habe noch den MPC-Bausatz in 1:48 / 22" im Regal stehen und der ist schon nicht klein.

Der Nordhorner

Wahnsinn wie viel Arbeit da da reinsteckst. Nicht nur das konstruieren,  auch in die Recherche. Bin sehr beeindruckt.
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

mause

Zitatalso bloß nicht einfach so restaurieren, damit verlieren die massiv an wert...

Mit Restaurieren hatte ich mehr an Reinigung gedacht.
Dann fehlten noch ein paar von den kleinen roten Steuertriebwerken.
Die habe ich mir vor Jahren extra in Australien bestellt und dann irgendwo sicher weggelegt.
Leider so sicher, dass ich die Teile im Moment nicht mehr finden kann.
Verkaufen will ich den Adler sowieso nicht.
Den habe ich mir als Kind von einer Rundreise aus England mitgebracht.
Er gehört sozusagen zur Familie und wird irgendwann vererbt aber nicht verkauft.  :D
<°JMJ-

HangMan

"Anything you do can get you killed, inclouding nothing!" - Murphy's Law
"Das Wort eines Mannes ist nur soviel wert wie seine Informationan!" - Verfasser Unbekannt

Romeo Delta

Zitat von: mause in 30. Juli 2021, 10:29:56
Zitatalso bloß nicht einfach so restaurieren, damit verlieren die massiv an wert...

Mit Restaurieren hatte ich mehr an Reinigung gedacht.
Dann fehlten noch ein paar von den kleinen roten Steuertriebwerken.
Die habe ich mir vor Jahren extra in Australien bestellt und dann irgendwo sicher weggelegt.
Leider so sicher, dass ich die Teile im Moment nicht mehr finden kann.
Verkaufen will ich den Adler sowieso nicht.
Den habe ich mir als Kind von einer Rundreise aus England mitgebracht.
Er gehört sozusagen zur Familie und wird irgendwann vererbt aber nicht verkauft.  :D

So geht es mir mit meinem alten Computer. Er stammt ja noch aus der Zeit, als man Computer noch nicht in Läden kaufen konnte, sondern sie selber zusammenlöten mußte. Aber jetzt habe ich keine Wahl und muß ihn restaurieren. Er ist alt und klapprig geworden. Die Steckverbinder für die Karten sind einfach verschlissen. Sie sind ja auch bald 45 Jahre alt. Sie rauszulöten und zu ersetzen wird eine ziemlich brutale Aktion. Das wird aber dann ein Bericht in einer ganz anderen Website. Hoffentlich ruiniere ich dabei nicht die Platine. 

Bei Ebay habe ich vor Jahren einen sehr ähnlichen Computer für über 2000 Dollar weggehen sehen, aber die alte Kiste wird niemals verkauft, egal was man dafür bietet. Mause, das kann ich wirklich gut verstehen.


Romeo Delta

Ich bereite gerade die nächsten bilder vor.

Kann mir inzwischen jemand sagen, wie das relativ bekannte Schiff hieß, dessen Model dem Regisseur zu sehr wie ein Eagle aussah? Selbst der Name erinnert noch an 'Space 1999 Eagle', auch wenn das Schiff dann am Ende wirklich ganz anders aussah.

Und hier haben wir noch Eagle 1, der Film. So sieht das Studiomodell heute aus:


Der Nordhorner

Meinst du das Pirate Ship, das als Konzept für den Millennium Falcon als erster Entwurf zur Diskussion stand?
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

Romeo Delta

Genau dieses. Und dann haben wir eine fegende Untertasse bekommen. Wäre aber mal lustig, die Untertasse mit dem Design der Eagles zu bauen.

alf-1234

Romeo, das sieht super aus, was du da geschafft hast. :P
Ich habe das Modell hier auch noch im Kasten als 1/48 Bausatz.
Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, fange ich an. Ich mag die Sendung Space 1999 und auch den Eagle sehr. Daher habe ich mir den vor ein paar Jahren mal in 1/10 gebaut. Länge ist 2,4m. Auch bei dem Eagle habe ich einige Teile in CAD gezeichnet und dann im 3D Drucker gedruckt. Leider sind einige Teile für mein Vorhaben zu schwer geworden.
Hier mal ein paar Bilder von meinem Eagle.

Romeo Delta

#32
Die Arbeit hat mich in den letzten Tagen etwas auf Trab gehalten, aber jetzt kann ich mich an einen dicken Brocken heranwagen. Abschnitt C, Rumpf, vorne. Zuerst mal wieder die ursprünglichen Teile. Diesmal gibt es gleich mehrere Bilder davon, um diese Katastrophe genau zu sehen.

C_Original1.jpg
C_Complete2.jpg
C_Complete3.jpg

Oh Mann, wo soll ich nur mit dem Jammern anfangen? Halten wir uns nicht zu lange damit auf. Unter dem Strich ist es aber aus folgenden gründen komplett unbrauchbar:

- Die Fehler bei der Beleuchtung in den Screenshots lassen schon Böses ahnen. Die Qualität dieser Objekte muss sehr schlecht sein. So schlecht, daß eine Reparatur ziemlich hoffnungslos ist. Jeder Versuch, sie besser aufzuteilen oder die Fehler zu korrigieren führt nur zu noch mehr Fehlern. Eigentlich hätte ich konsequent alles neu zeichnen müssen, aber so weit war ich damals noch nicht. Offenbar hatte aber jemand zuvor schon eine Korrektur versucht und dabei keinen Erfolg gehabt.

- Das Rumpfstück ist mal wieder nur ein einziges Teil, dessen Einzelteile nur zusammengruppiert, aber nicht ordentlich zusammengefügt wurden. Das sorgt beim Drucken auch für jede Menge Ärger. Details verschwinden wieder oder haben ungewollte Hohlräume bei den Überlappungen, die dann bei der Nachbereitung zu Sollbruchstellen werden. Die Nachbearbeitung ist sowieso problematisch. Wie soll man das Stützmaterial aus den seitlichen Käfigen herausrupfen, ohne dabei die ohnehin spärlichen Details zu ruinieren? Von schleifen oder der Bemalung wollen wir erst gar nicht reden. Der innere kastenförmige Teil wäre mal wieder ein einziger solider Klotz. Ihn auszuhöhlen und aufzuteilen erwies sich wegen der schlechten Qualität aber als unmöglich.

- Die Klammern für das Kommandomodul sind zu kurz und würden auch nicht in ihre Gegenstücke am Kommandomodul passen. Zudem ist auch noch die Türe nach vorne im Weg. Das Originalmodell bleibt uns dazu allerdings eine Antwort schuldig. Weder der Rumpf noch das Kommandomodul hatten irgendwelche Türen. Es gab nur eine Art Zwischenstück, welches die zusammengedockten Türen darstellen sollten.

- Die Triebwerksdüden an der Unterseite waren die einzigen separaten Teile und sind auch unbrauchbar. Sie sind mal wieder nicht gerundet genug und haben auch nichts, womit man sie vernünftig befestigen könnte. Einfach gut mit Kleber einschmieren und dann irgendwo unten dranbappen war wohl hier die Idee.

- Die Streben der Pods sollten von Außen durch die Käfige geschoben werden. Sie hätten ursprünglich nicht einmal bis zur Bordwand des inneren Teils gereicht, denn da waren ja die (häßlichen) Details im Weg. Ich habe die Stelle in der Seitenansicht rot markiert. Das ist mir mindestens eine Nummer zu schief und wackelig.

Was habe ich nun damit gemacht?

- Alle (häßlichen) Details wurden entfernt. Wirklich alle. Sie sorgten nicht nur für Ärger, sondern sie entsprechen auch nicht dem Originalmodell.

- Danach konnte ich die seitlichen Käfige abtrennen. Es wäre wohl klüger gewesen, sie gleich neu zu zeichnen, aber so schlau war ich damals noch nicht. Immerhin konnte ich aber die Qualität der Käfige so weit verbessern, daß man sie nun ohne ungewollte Schwackstellen drucken kann. Auch die Nachbearbeitung und Lackierung ist nun kein Problem mehr.

- Den inneren kastenförmigen Teil habe ich komplett neu konstruiert. Er ist  ausgehöhlt und in zwei Hälften unterteilt, wie beim Originalmodell. Es gibt nun auch einen Schacht für die verlängerten Streben der Pods, was die Stabilität erhöhen sollte. Natürlich habe ich die Gestänge, an die die Käfige angeklebt werden, wieder nachgebildet. Dabei stellte sich heraus, daß manche an der Unterseite nicht ganz stimmten. Vergleicht mal die Stellen, wo die Triewerksdüsen angebracht werden.

- Die entfernten Details habe ich so nachgebildet, wie ich sie am Originalmodell gesehen habe. Es waren einfach kunterbunt aufgeklebte Teile aus Modellbausätzen. Räder und Fahrwerksteile von einem 1:32 Modellflugzeug. Auch Bomben (oder Außentanks) und Cockpitteile vom vermutlich gleichen Flugzeug habe ich gesehen. Teile vom schon bekannten 1:24 gemini Bausatz tauchen auch hier wieder auf. Und Schiffsdecks, und... was auch immer. Jedenfalls habe ich alles so gut ich konnte nachgeahmt, ohne genau zu wissen, was das alles ursprünglich genau war. Etwas künstleriche Freiheit ist hier also ganz sicher im Spiel. Die Details am inneren Teil sind nun fest verbunden und machen keinen Ärger mehr. Die in den Käfigen sind eine Anzahl von separaten Teilen und müssen eingeklebt werden. So machen auch diese keinen Ärger mehr.

- Die Trieberksdüsen sind neu und nun wirklich rund. Es gibt auch Montagepins, an denen man sie nun befestigen kann. Die Klammern für das Kommandomodul sind ebenfalls neu und passen nun genau. Die Türe des Kommandomoduls berührt nun die Bordwand des 'Kastens'. Ein Zwischenstück ist also nicht nötig. Eine genau passende Türe am 'Kasten' habe ich weggelassen, wäre aber ein schönes Detail, wenn man einen abgestürzten oder gerade in der Instandsetzung befindlichen Eagle bauen möchte.

Hier also das Ergebnis. Ab 24 Bilsern wird es ja bekanntlich ein Film  :D

C_Explosion1.jpg
C_Explosion2.jpg
C_Explosion3.jpg
C_Explosion4.jpg
C_Explosion5.jpg
C_Explosion6.jpg

Und nun alles wieder im Rechner zusammengefügt:

C_Complete1.jpg
C_Complete2.jpg
C_Complete3.jpg

Jetzt haben wir ja fast alles, um den Eagle ohne seinen Container zusammenbauen zu können. Es fehlt ja nur noch Abschnitt D, das hintere Rumpfteil. Das Problem hier ist, daß es hierfür ursprünglich keine Teile gab. Man sollte wohl einfach das vordere Rumpfteil nochmal drucken und hinten irgendwie drankleben. Es ist schließlich ja auch ähnlich aufgebaut. Ähnlich, aber nicht identisch. Ich will ganz hinten ja schließlich die Triebwerke dranmontieren, und nicht ein weiteres Kommandomodul.

Also war ich schlau genug, die undekorierten Teile des vorderen Moduls hierfür zu kopieren. Die Details habe ich noch nicht vom Original abgeguckt, also geht mir hier nun vorläufig die Munition aus. Allerdings sind diese Details das Einzige was noch fehlt und glaube nicht, daß es hier noch große probleme geben wird, die alles noch über den haufen werfen könnten.

Hier also der vorläufig noch 'nackte' Abschnitt D:




Romeo Delta

Zitat von: alf-1234 in 03. August 2021, 23:08:14
Romeo, das sieht super aus, was du da geschafft hast. :P
Ich habe das Modell hier auch noch im Kasten als 1/48 Bausatz.
Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, fange ich an. Ich mag die Sendung Space 1999 und auch den Eagle sehr. Daher habe ich mir den vor ein paar Jahren mal in 1/10 gebaut. Länge ist 2,4m. Auch bei dem Eagle habe ich einige Teile in CAD gezeichnet und dann im 3D Drucker gedruckt. Leider sind einige Teile für mein Vorhaben zu schwer geworden.
Hier mal ein paar Bilder von meinem Eagle.

Super!

Gewicht ist allerdings ein echtes Problem, je größer das Modell wird. Deswegen bin ich ja auch so dahinter her, alles auszuhöhlen. Das Studiomodell wog allerdings wegen der Konstruktion aus Messingstäben und soliden Holzklötzen (die vier Pods mit den Landebeinen) wirklich 36 Pfund.

Beim Abspecken gibt es wohl ganz einfache Regeln. Theoretisch könnte man es schaffen, das Modell sogar bei deiner Größe noch flugfähig zu kriegen. Zum Beispiel könnte man große Teile wie das Kommandomodul oder den Container aus PET tiefziehen. Das wäre schon sehr leicht. Die gerüstartigen Teile könnte man aus Kohlefaserstangen machen. Das wäre nicht nur leicht, sondern auch enorm stark. Metall und Holz würde ich nur sehr sparsam wo unbedingt notwendig einsetzen. Gedruckte Teile kämen eigentlich nur für Details in Frage, wo es auf das Aussehen ankommt, aber nicht für die Stabilität wichtig ist.

Romeo Delta

#34
Ui..... Stille. Seit einer Woche.

Das ursprüngliche Tempo kann ich nicht mehr halten, aber etwas Fortschritt gibt es schon. Das hintere Rumpfteil war ja noch nicht fertig, also musste ich nochmal einen Haufen neuer Teile zeichnen. Alles Dekoration, aber dafür schön fummelig. Ganz fertig bin ich noch immer nicht, aber wenigstens kann der Drucker mit den ersten Teilen loslegen. Bei bis zu 17 Stunden Druckzeit für die größeren Teile hat er wohl noch ein paar Tage zu tun. Bis dahin habe ich dann auch den Rest gezeichnet.

Hier ein paar Bildchen:

D_Unfinished3.jpg
D_Unfinished4.jpg

Der Nordhorner

Stille? Mich wundert eher wie schnell du Neuigkeiten/Konstruktionsfortschritt postest.
Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

Romeo Delta

Das ist der Endspurt, um endlich mal etwas zusammenbauen zu können, ohne Angst haben zu müssen, daß es am Ende alles für die Katz war. Mittlerweile stapeln sich auch die Teile und ich könnte den Platz gut gebrauchen. Wenn alles klappt, kann ich nächste Woche Farben besorgen und loslegen. Und dazu noch eine Menge Schleifpapier. Und dann, wenn der Eagle steht, geht es nochmal ans Zeichenbrett, um den Container auch noch drucken zu können. Das Ding wird über 30 cm lang. Was für ein Backstein, wenn ich den als ein solides Teil drucken wollte. Zum Glück taugt das ursprübgliche Objekt mal wieder nichts, so daß es wohl wieder eine völlig neue konstruktion wird.

Der Nordhorner

Gruß, Michael
Schönen Resttag noch.

ZÜNDAPP