To Constitition and beyond ... Revell 1:98

Begonnen von dafi, 30. März 2022, 17:11:47

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dafi

Welcome to the Jungle!

Aufmerksame Beobachter hatte ja schon länger den Rumpf der Uss Constitution bei mir im Gestrüpp endteckt.



Doch wer jetzt FITZCARALDOOOOO einen Abgang nach unten erwartet ist erst mal falsch, es geht tatsächlich gesittet weiter ;-)

Der Bausatz lag bisher herum, da er in vielen Teilen wie zum Beispiel dem Rumpf echt toll ist, aber in anderen auch seinen eigenen Ansprüchen nicht voll gerecht wird, ganz besonders im Hinblick der Geschütze.

Was lag näher, als nach Anschaffung eines neuen Druckers diese Geschütze zu wählen und einmal zeitgenösssich stimmig zu programmieren. Die Resultate waren vielversprechend ...











... und mit etwas Farbe durchaus überzeugend ...









... vor allem im Vergleich zu den Originalen aus dem Baukasten :-)



Großvater, was hast du für große Finger ;-)

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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dafi

Und seitdem brennt es mich unter den Fingern, diese Teile auch ein Mal auf das Deck zu bringen. Da ich gerade noch eine Rechercherunde zu meiner Vic drehen muss, einfach diese Zwangspause genutzt und die Hübsche auf den Basteltisch gelupft.

Zuerst die drei Decksteile zusammengeklebt und verstärkt.



Lustigerweise ist das mittlere Teil 1 mm dicker, so dass die jeweils andere Seite unterfüttert werden musste.



Danach den Rand für die Positionierung der Geschütze abgeschnitten ...



... die Grätings entfernt ...



... und die Stüpsel für die Brooktaue mussten auch gleich dran glauben.



Dann beim Probepassen des Decks habe ich gemerkt, dass die Auflagen viel zu weit auseinander liegen und das Deck an mehreren Stellen durchhängt. Also eine kleine Latte aufgelegt und von unten je einen weiteren Anschlag dazugefügt. Nochmals probegepasst und gemerkt dass das Deck nicht sauber aufsitzt. Liegt wahrscheinlich daran, dass der Rumpf an dieser Stelle gewölbt ist und die Auflage breiter als die Ausrichtlatte war. Aber kurzes NAchdengeln hat das schnell beseitigt und das Deck konnte plan eingelegt werden.



Dann der spannede Moment, die Geschütze an Deck gestellt ...



... und sie sitzen schön mittig in der Pforte :-)





Es bleibt spannend.

Lieber Gruß, DAniel
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Iceman-Pilot

Sieht interessant aus. Da schau ich Dir zu. Bei mir wartet die Krusenstern in 1:200 mit vielen Ätzteilen...


Alex
:winken:
mein Kanal auf YouTube
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AnobiumPunctatum

Und führe mich nicht in Versuchung. Die Conny liegt schon seit vielen Jahren in meinem Stash. An dem Bericht bleibe ich natürlich dran.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Sparky

Da bleibe ich auch dran. Sie liegt auch bei mir noch im Keller, aber ob das je was wird...
Ich glaube, nach den Problemen mit dem Heck kam sie nach unten - ganz unten.
Bin gespannt, sie ist schon ein lohnendes Modell und für ihre Zeit riesig.

:winken:
Sparky


"People sleep peaceably in their beds at night only because rough men stand ready to do violence on their behalf." -- George Orwell

Marcus.K.

DARAUF warte ich ja nun seit JAHREN! .. Endlich - der Meister kümmert sich um das supern des schönsten Plastik-Modells eines Segelsschiffes, das es je gab   :1: .. nicht so ein britisches Pummelchen  :D

Ich folge Dir!

Frankzett

Die Schiffskanonen sind ja mal klasse geworden, hast Du die selbst gerendert?

Viele Grüße
Frank

dafi

#7
Und führe sie in Versuchung, Amen ;-)

Yupp, die Geschütze sind selber programmiert und gedruckt.

XXXDAn
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maxim

Bin gespannt! Eine angefangene Constitution habe ich auch noch...
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


dafi

Die Hauptdecksgeschütze des Baukastens sind ja sogar noch echte Schönheiten im Vergleich mit den Carronaden des Oberdecks.



Bautechnisch sollen sie den heutigen Zustand der Bestückung darstellen, sind aber im Aussehen - vor allem der Rohre - leider meilenweit vom Original entfernt. Deshalb hatte ich schon vor einiger Zeit eine kleine Pause im Tagesgeschäft genutzt, und neue programmiert, aber ich bin aus Zeitmangel leider nie dazu gekommen, sie auch zu präsentieren. Hier im Vergleich:



Bautechnisch orientieren sie sich laut Marquardts AOTS an den ab 1795 verwendeten Carronadenb die sich am englischen Design orientieren.   











Auch untenrum ist alles dran, was das Herz begehrt: der zweistufige Schlitz und der Pivotzapfen mit der Haltescheibe :-)



Und ein dafi wäre bestimmt nicht ein dafi, wenn er nicht auch noch etwas spielen würde ;-)

Das obige Geschütz ist  klassisch als ein Teil gedruckt. Natürlich konnte ich nicht widerstehen, dies auch zusätzlich als Bausatz - man ist ja schließlich Modellbauer - auszudrucken :-)

Und das gibt ganz neue Gelegenheiten.











Auch der Oberschlitten lässt sich laut zeitgenössischer Pläne pivotieren, evtl. ganz günstig zur Instandhaltung oder bei Problemen beim Laden.





Auch das ganze Geschütz lässt sich jetzt seitlich ausrichten.







Wenn das Geschütz zu weit geschwenkt wird, kollidiert der Schlitten mit der Bordwand.



Deswegen befindet sich in den zeitgenössischen Planen weiter innen ein zweites Pivotloch ...



... mit dem das Geschütz elegant an die Wand gefahren werden kann, um es dort festzulaschen.



Wenn der Schlitten weiter nach hinten geschoben wird, kann sogar die Pforte klar gemacht werden.



Und wer will kann auch noch ganz andere Zustände darstellen.



Wie immer: Es bleibt spannend :-)

XXXDAn

... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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maxim

Das mit den zwei Pivotlöchern ist interessant. Das war nur dafür da, dass man die Karronaden an der Bordwand verstauen konnte?

Waren die Lafetten stabil genug, um eine Karronade seitlich zu schwenken? Feuern nicht, da dann der Rückstoss nicht aufgefangen werden konnte, richtig?
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


dafi

Da liegst du mit meiner Einschätzung beide Male richtig :-)

Die beiden Pivotlöcher sind logisch. Das Drehen weniger, aber ich habe bisher bei diesem Typ des Schlittens bei allen zeitgenössischen Dukumenten keine seitliche Führung finden können. Wozu es genutzt wurde ist Vermutung. Zum seitlichen Ausrichten beim Feuern aber mit Sicherheit nicht, da wie du richtig bemerkst, der Rückstoß sonst gegen das Gleitbett donnern würde. Auch dass der Schlitten sehr weit nach hinten zurückfahren konnte und um einiges überhing erschließt sich mir noch nicht ganz.

Lieber Gruß, DAniel
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Fumator

Bei der von Dir gewählten Form einer Karronade gleitet beim Abfeuern der Oberschlitten nur längs auf dem Unterschlitten und nimmt dabei - wie ein Jahrhundert später die Rohrrücklaufbremse - den Rückstoß auf. Das funktioniert, da die Karronade wegen ihrer kleinen Pulverladung nur einen vergleichsweise geringen Rückstoß hat. Gedreht wird nur die Unterlafette um den Pivotzapfen auf den beiden querstehenden "Heckrädern". Eine Drehung des Oberschlittens ergibt somit wenig Sinn. Daß sie zu Wartungsmaßnahmen möglich war, halte ich für unwahrscheinlich, da die Struktur der gesamten Lafette dadurch unnötig geschwächt worden wäre.

Gruß Axel

dafi

Hallo Axel,

deine Beschreibung des Rücklaufs stimmt komplett. Trotzdem, laut der Zeichnungen - und nicht nur einer - ist der Zapfen des Oberschlittens rund und der Schlitten in keiner Weise gegen seitliches Verdrehen gesichert. Im NMM ist dies sogar an einem Modell zu sehen.

https://www.rmg.co.uk/collections/objects/rmgc-object-68873

Man beachte das Übersichtsbild mit schräg stehendem Oberschlitten und das letzte Bild mit um 180° gedrehtem Schlitten.

Lieber Gruß, DAniel
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dafi

Bei den Geschützen werd ich bestimmt noch einige Runden drehen für die verschiedenen Varianten.

Mittlerweile kam die hoffentlich finale Version der langen Geschütze aus dem Drucker. Alle wichtigen Detauils sind dran, inklusive Flappensicherung und des Halteseils des Keils :-)







Auch die Supports liegen nun alle so, dass das Teil  nach dem Druck fast von alleine rausfällt und kaum Nacharbeit nötig ist.

Wenn man den Keil und das Stuhlbett rausschneidet lässt sich das Geschütz auch gut über der Pforte sichern.





Aber auch andere Stellungen gehen ;-)



Parallel dazu hab ich dann Planken geschnitten, auf d-c-fix aufgeklebt ...



... und schwarz gespritzt.



Dann die Maserung der Decks mit Schleifpapier etwas angeglichen ...



... und die ungefähre Position der darunter liegenden Decksbalken angezeichnet.



Auch wenn die Position der Durchgänge zum Orlopdeck nicht ganz mit den Plänen übereinstimmt, das Konzept ließ sich schon übertragen, Diese Balkenlinien bilden die Flucht der Plankenstöße, da diese ja auf irgendwas genagelt werden mussten, dazwischen wären die Nägel ja in der Luft gehangen ;-)

Lieber Gruß, DAniel
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dafi

Und weiter gings mit der Decksplankung.

Die Klebefolie wird auf die schwarze Seite gelegt und die Folie vorsichtig abgezogen ...



... die Planken mit schwarz nach unten mit Sekundenkleber aufgeklebt ...



... und dann mit 80er Schleifpapier auf gleiche Höhe gebracht. Und fertig ist das Parkett. Und jetzt Fleißarbeit für den Rest des Decks.



XXXDAn

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knightofthesky

Hi! Wieder klasse, was du hier zeigst  :P
Die "gedruckten" Kanonen mach echt was her!
So fein in der Materialstärke und Details, top!

dafi

Danke Sir Knight!

Sodele, ging weiter mit etwas Gartenarbeit :-)



Beim Kleben empfehlen sich Fingerlinge, einfach einem alten Gummihandschuh die Zipfel abgeschnitten und wierder einzeln aufgezogen ...



... aber wie bekomme ich nachher bloß wieder die ganzen Kirschblüten vom Deck runter?



Nach dem Kleben sieht das ganze erst ein Mal sehr messy aus deswegen erst ein Mal mit der Abziehklingen darüber um das Gröbste wegzunehmen.



Dann kommt der Schleifklotz mit dem groben 40er Sandpapier ...



... dann das 80er und einzelne zu tief liegende Planken werden mit dem dünnen Meißel abgeschabt.

Hier die beiden Zustände nebeneinannder ...



... aber langsam wird da ein Deck draus ...



... wenn mir nicht die Leistchen ausgegangen wären ;-)

Frohe Oktern!

XXXDAn
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dafi

#18
Die Technik hatte ich ja schon bei meiner Victory angewendet.

Hier links das Bild aus dem mein Avatar kommt und daneben ein Bild vom Unterdeck der Vasa :-)



Kommt in die für mich richtige Richtung.
Nur halt 100 mal kleiner ;-)


XXXDAn
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Commander JJ

Stark - bin begeistert.

Und dann noch die Consti mit der ich mehr anfangen kann als mit so nem dicken Dreidecker :)

VG JJ

heavytank

#20
Beeindruckend!
Du Kannst gut mit Deinem Drucker/CAD umgehen! :P
Ich vermute mal, daß die Decksplanken aus Holz sind?

Ich sehe da gerade sehr fasziniert zu und dann nach oben aufs Regal, wo meine Conny steht.
Immer wieder schleicht sich die Idee ein, das Ganze nochmal zu bauen, um sie besser zu bauen, alle kleinen baulichen Fehlerchen zu bereinigen. Oder gar das Schiff schwimmfähig zu machen. Wäre ja auch durchaus machbar.
Und dann sehe ich sowas hier.  :rolleyes:
Nee! Ich erfreue mich an meinem Modell, mit allen kleinen Macken und gucke hier den Modellbauporno! 

Und irgendwie fiel mir dabei das hier ein:


dafi

#21
Danke, ist natürlich eine meiner Lieblingsszenen :-)

Data Frage: "This is not a computer simulation?": und Geordys
Antwort: "The whole point is to do it by hand." ist ein Klassiker :-)

Aber auch mit Drucker bleibt meines Erachtens genug übrig um sich modellbauerisch zu betätigen. Zumindest bei mir :-)

Und ja, die Planken laufen unter dem Motto: Ich war mal ein Ikea-Regal.

Lieber Gruß, Daniel


PS: Von Geordy hätt ich aber einen besseren Recherchestand erwartet - Am meisten sticht natürlich das angeschlagene Segel an der Kreuzrah heraus - der untersten Rah des hinteren Masts - , aber auch andere Kleinigkeiten sind auffällig ...
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dafi

Cäptn dafi Nachtrag:

Nachdem mein Rechner wegen eines "eternal boot loops" ein paar Tage im Erholungsheim war, hier das, was in der letzten Zeit passiert ist.



Letzter Stand war ja, dass mir die Planken ausgingen. Neue Planken wurden geschnitten, das alte Ikea-Reagal ist wieder etwas kleiner geworden ;-)

Mittlerweile ist das Deck fertig und probegepasst.



Auch mit Geschützen passt dies :-)



Doch im Bereich des Mangers musste ich entdecken, dass das Deck etwas hochsteht. Konnte ich ...



... aber mit etwas Fingerdruck leicht zu zähmen und sollte kein Problem sein.



Dabei fiel mir auf, dass auch der komplette Rumpf total verzogen ist. Mittschiffs war im Batteriedeck ein Spalt von fast 5 mm beidseitig zu finden. Und dabei hatte ich nichts gemacht, was dies hätte provozieren können - keine Farbe, kein Kleber, keine anderen unmoralischen Dinge, die einem kranken Modellbauerhirn hätten entspringen können.

Darum etwas Bondage ...



... um dann schließlich auch noch auf dem Spardeck achtern riesige Klüfte zu entdeckt und verbinden zu müssen.



Also mit diesem Verzug ist das wahrlich kein Schüttelbausatz mehr.

Danach in vorsichtiger Blick hinein :-)



Wenigstens das passt so einigermaßen.

Hier mal am Oberdeck die Carronaden des Bausatzes ...



... und dann im Vergleich die engllichen Klassiker von 1795.



Und von der Nähe sieht man, welche Möglichkeiten die Modulbauweise bietet :-)





Auch von außen geben die Geschütze ein komplett anderes Bild ab als die Bausatzteile.









XXXDAn
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dafi

Parallel ging es mit der Peripherie der Geschütze weiter. Ein erster Test der Blöcke war noch etwas zu groß, aber das braun Trockenbrushen tat wie erwartet gut.



Deshalb das ganze etwas kleiner. Bestimmt geht da nochmals 20% kleiner. Man beachte den einen Doppelblock im "C" von "Cent" :-)



Und dann die Frage, sind die auch riggbar?



Oh yes we can! Hier nochmals die Maße der kleinsten, Maßstab war mein dünnstes Tau in 1:100:



Daraufhin einige Größen ausprobiert ...



... und die 3 heißesten Kandidaten am Modell.





Die geriggte Variante mit den kleinsten Blöcken hab ich dann noch etwas überarbeitet. Das Bild betrachtet ...



... und festgestellt, Mist, das Takel ist verdreht. Hab ich im Original trotz starker Lupe nicht gesehen.

Also das Ganze entkuddelt und es passt schon.









XXXDAn
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heavytank

Ich erinnere mich, daß der Rumpf schon bei mir vor...*überleg*  30... 8o Jahren auch schon sperrig war.
Die Spritzformen sind in der Zeit sicher nicht besser geworden.

...es gibt Tage, da fühlt man sich alt. :rolleyes:

Aber das Getüdel für die Geschütze weiß zu gefallen!  :respekt:

Ich bin echt gespannt, wie es weiter geht.