Lifecolor Farben Verarbeitung Airbrush

Begonnen von Matthi Hi, 17. März 2023, 21:12:05

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Matthi Hi

Liebe Modellbauer, liebe Airbrushende  :3: (ein bißchen Tschenderjoke muss sein)
ich habe lange nicht mit Lifecolorfarbe in der Airbrush gearbeitet. Habe ich mir die Veröffentlichungen hier im Forum angeschaut und viel von Problemen gelesen, die dieses Fabrikat in der Airbrush verursacht.
War mir daraufhin ziemlich unsicher, ob ich nicht doch lieber Vallejo nehme.
Es geht um die Lackierung meines Trumpeter Zerstörers Z43 in 1:350.
Schiffbodenfarbe war angesagt.
Wehe mir, hab ich doch gelesen, dass besonders diese Farbe (UA 606) tückisch sein soll. Löst sich ab, blättert ab etc.
Aber, wie so oft im Leben, Versuch macht kluch. Kräftig verdünnen soll man mit dem ORIGINAL Verdünner, dazu homöopathisch Retarder beimengen. Verhältnis Farbe 2 Teile, Verdünner 3 Teile. Schien mir ausreichend.
Gerührt mit dem Mixer, ab in den Luftpinsel.
Zunächst erst mal auf glattes Papier gesprüht bei niedrigem Druck (ca 1-1,2 bar) Feiner Sprühstrahl mit 0,2er Düse Infinity, dann auf den abgeklebten Rumpf gepustet.
Farbe ließ sich gut auftragen. Scheinbar bewirkte die feine Düse einen dünnen, lasierenden Farbauftrag.
Gelegentlich hatte ich den Eindruck, es kommt nix mehr aus der Düse .... IRRTUM
Auf Papier gehalten und ein sehr feiner Sprühstrahl mit Farbe war zu sehen. Also war unsere Grundeigenschaft GEDULD angesagt. Pistole sukkzessive leer gesprüht.
Prima Farbdeckung, glatte Oberfläche, keine Krümel, oder Würstchen. Bin sehr zufrieden. Lasse die lackierte Seite jetzt gut durchtrocknen, bis ich mich der anderen Rumpfhälfte zuwende. Geduld eben ...
Pistole sofort nach gebrauch mit Sidolin durchgespült und geputzt. Wurde prima sauber. An der Nadel haftete nix von der Farbe. Ein bisschen leicht zu entfernender Farbrest im Nadelkanal, das wars dann auch schon.
Klar, kann man auch den ORIGINAL Cleaner von Lifecolor nehmen, ist aber nicht notwendig. Mit dem habe ich die Airbrush vorm Wegpacken noch mal etwas durchgeblasen.
Ein Bildchen werde ich noch nachreichen. Muss ich aber erst mal vom Handy auf den PC laden und dann zu abload.


Die hellen Stellen am Kiel sind Lichtreflexe. Die Farbe hat einwandfrei gedeckt bei Betrachtung unter verschiedenen Beleuchtungen.
Schönen Abend und schönes Wochenende
Matthias

P.S. Meinen "Fischkriegskutter" von ICM habe ich mit Lifecolor gepinselt. Bei dem Winzling wäre Airbrush wie mit Kanonen auf Spatzen schießen. Bilder kommen, wenn ich die Base fertig habe.
Modellbau muss mir Spaß machen

Koffeinfliege

Sieht sauber aus! :P
Aber nach meinen Erfahrungen damals habe ich meine verschenkt und werde mir auch keine neuen anschaffen. ;)

Steffen

Meine Erfahrungen mit Lifecolor beschränken sich auf matte Farben. Habe vor Jahren 1:35 Militär-Bausätze damit lackiert. Unverdünnt, ohne Retarder, nur gut aufgeschüttelt.
Sie brauchen zwingend eine Grundierung (Gunze & Tamiya geht bekanntlich auch ohne). Man muss Lifecolor Farben lasierend sprühen. Drei bis vier Schichten sollten es für eine deckende Farbschicht mindestens sein. Die Airbrush dabei ohne Düsenkappe, dann gibt es auch keine Probleme.

Das ist natürlich schon aufwändiger als mit den "pflegeleichten" Farben von Gunze & Tamiya.  ;)



Hätte Gott gewollt dass ich Grünzeug fresse, wär' ich ein Kaninchen !

Matthi Hi

Zitat von: Koffeinfliege in 18. März 2023, 10:43:24Sieht sauber aus! :P
Aber nach meinen Erfahrungen damals habe ich meine verschenkt und werde mir auch keine neuen anschaffen. ;)

Du wirst lachen, das mit dem Verschenken war auch einer meiner ersten Gedanken nach dem Studium der diversen Beiträge hier im Forum. Ich habe einen pinselführenden Modellbaufreund, der hätte sich mega gefreut.
Ich weiß nicht, ob ich einfach nur Glück hatte, oder vielleicht doch das richtige Rezept gefunden habe.
Jeder Farbhersteller hat seine Spezialitäten und seine Wissenschaft. Schön, wenn man den richtigen Weg erkennt.
Auf die Nase gefallen bin ich mit den Vallejo Grundierungen. Angeblich airbrushfertig, aber du willst nicht wissen, wie es in der Anwendung nachher aussah. Ich war so frustriert über das Ergebnis, dass drei große Flaschen Grundierung in der Gosse gelandet sind.
Vallejo ist auch nicht immer das gelbe vom Ei. Ich denke da an Weiß (Modelcolor oder auch Model air) . Da ist es einfach Glücksache, wenn es funktioniert. Einen hervorragenden Tipp habe ich bei youtube Tabletop Basement TV von Sascha bekommen. Er empfahl ein Acryl weiß von Nerchau. Habe dies aber nicht mehr gefunden, als vergleichbare Alternative gibt er Schmincke Acrylcolor weiß, oder Lukas Cryl Studio weiß an. Diese Produkte lassen sich hervorragend mit Fensterreiniger für die Airbrush verdünnen. Sattes, deckendes Ergebnis. Warum erwähne ich weiß?
Modellbauer braucht es sehr häufig auch zum maßstabsgerechten Aufhellen von Farben, also sehr oft.

In diesen Sinne ... Ein Leben ohne Modellbau ist möglich, aber sinnlos.  ;)
Matthias
Modellbau muss mir Spaß machen

Matthi Hi

Zitat von: Steffen in 18. März 2023, 11:04:30Meine Erfahrungen mit Lifecolor beschränken sich auf matte Farben. Habe vor Jahren 1:35 Militär-Bausätze damit lackiert. Unverdünnt, ohne Retarder, nur gut aufgeschüttelt.
Sie brauchen zwingend eine Grundierung (Gunze & Tamiya geht bekanntlich auch ohne). Man muss Lifecolor Farben lasierend sprühen. Drei bis vier Schichten sollten es für eine deckende Farbschicht mindestens sein. Die Airbrush dabei ohne Düsenkappe, dann gibt es auch keine Probleme.

Das ist natürlich schon aufwändiger als mit den "pflegeleichten" Farben von Gunze & Tamiya.  ;)
Grundierung ... absolut wichtig. In meiner Antwort auf Koffeinfliege erwähnte ich, dass ich drei Flaschen Vallejo Primer in die Tonne gekloppt habe (200er Flaschen, vermutlich überlagert). Hierzu gab es aus dem Netz eine Empfehlung von diesen Vallejo Primern nur die 60ml Flasche zu nehmen.

Deutlich zufriedener war ich mit dem Ergebnis aus der Spraydose (Primer von Army Painter etc.) Gang an die frische Luft ist dabei notwendig, wenn man sich nicht im Modellbauzimmer vergasen will.  :6:
Lifecolor, matte Farben: Die meisten Modelle im Militärbereich haben matte Farben. Bei Flugzeugen würde ich kein Lifecolor nehmen, bei modernen Autos, LKW wahrscheinlich auch nicht.
Von Lifecolor habe ich die Farbsets für Marine. Super Farbauswahl. Auch die zur Holzgestaltung und Alterung (Rost, Schmutz, Öl ...)

LG Matthias
Modellbau muss mir Spaß machen

Der Lingener

Moin Matthias  :winken:

weißt Du, was ich am aller-erfrischendstes an Deinem beitrag finde?

Du hast es einfach ausprobiert - ohne Zögern und Zaudern und tausendfaches Nach- und Hinterfragen!

Danke!
Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

Matthi Hi

#6

Danke  :P  Ausprobieren beinhaltet auf die Fr... fliegen mit allem was dazugehört incl. aufwändige Reinigung der Pistole. Natürlich habe ich vorher jede Menge Recherchen angestellt. Mühsam, aber lohnt sich.
Beeindruckt hat mich die Farbvorstellung von MBK Christian. Wie der Farbe und Verdünnung in den Farbbecher gekippt hat (pi mal Daumen), da hab ich erstmal geschluckt. Indirekt hat er da Werbung für seine Iwata gemacht, die scheinbar für jedes Spielchen zu haben ist. Eine 0,3er Düse scheint für die "schwierigen"
Farben (Aqua Color, Lifecolor) , neben niedrigem Druck (0,8-1,0) Voraussetzung zu sein.
Kleines Manko, vielleicht auch eigene Leichtfertigkeit. Das lackierte frisch getrocknete Modell nicht auf harte Flächen legen (muss ich mir mantrahaft immer wieder verinnerlichen) Winzige Stellen, wo die Grundierung wieder zu sehen war. Wirklich winzig! Zahnstocher mit Farbe hats korrigiert.
Modellbau muss mir Spaß machen

Wolf

Sich sklavisch an diese Verdünnungsverhältnisse wie z.B. 70:30 zu halten ist in meinen Augen ohnehin nicht unbedingt zielführend. Allenfalls ein Anhaltswert. Es kommt ja auch immer auf die Ausgangskonsistenz der Farbe an.

Ich mische auch direkt in der AB. Man bekommt mit der Zeit dafür ein Gefühl.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft