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Modelle und Reviews => Modellbausätze vorgestellt.... => Thema gestartet von: Bono1975 in 21. Mai 2020, 20:26:46

Titel: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Bono1975 in 21. Mai 2020, 20:26:46
Roman Legionary II Century A.D.  



Modell: Roman Legionary II Century A.D.
Hersteller: MiniArt
Maßstab: 1:16
Art. Nr. : 16007
Preis ca. : 14,-€ im örtlichen Fachhandel

Liebe Mitklebende,

es war ja schon eine längere Zeit still um mich, aber manchmal fordern Dinge (man nennt es zuweilen "Leben") durchaus Zeit und Ressourcen, die man woanders abzweigen muss.
Meinen Wiedereinstieg möchte ich hier mit der folgenden Bausatzbesprechung starten.
Wenngleich es ein wohlüberlegter Kauf war (dieser Link: https://www.modellboard.net/index.php?topic=64098.0 (https://www.modellboard.net/index.php?topic=64098.0) von Ralf S. hat mich doch ziemlich gepackt ... ) bin ich trotzdem kein Experte für Figuren. Ich denke diesbezüglich haben wir hier ein paar mehr wirkliche Koryphäen, auch und gerade was die historischen Fakten zum Vorbild betrifft.

Anyway, genug der Vorrede.


Beschreibung:

Das Modell kommt in einem handlichen und praktischen Stülpkarton daher. Das Deckelbild ist für mein Dafürhalten sehr schön und ansehnlich gestaltet (und war für mich auch erster Stuppser zum Kauf im Laden).

Der Inhalt teilt sich auf zwei Gussäste, einem kleinen Decalbogen, einer farbigen Bemalungsübersicht (auf der auch die einzelnen Bauteile markiert sind) mit umseitiger Bauteilübersicht und vier Farbfotos sowie einer einfachen runden Base auf.
Im Grunde also alles sehr übersichtlich und mit einem bisschen Verständnis für räumliches Sehen braucht es auch meiner Meinung nach keine explizite Bauanleitung, selbst wenn es doch noch 52 Bauteile sind.

Die Aufteilung der Teile erscheint mir persönlich recht sinnig: der Kopf z. B. ist dreiteilig ausgeführt (zwei Hälften plus das Gesicht), die entsprechenden Klebenähte werden wohl vom sechsteilig ausgeführten Helm verdeckt.
Torso, Tunika, Arme, Beine sind jeweils zweiteilig, dort werden die Nähte (und natürlich die Unfähigkeit des Modellbauers  ;)) wohl eher ein Stolpersteinchen sein.

Hier und da sind Fischhäute zu entfernen (was weniger ein Problem sein dürfte), irgendwelche Auswerfermarken habe ich keine gesehen.

Die Detaillierung ist meiner Meinung nach auf hohem Niveau und wird mich, was die Bemalung angeht, wahrscheinlich in meinen persönlichen Grenzbereich bringen.

Fazit:

Mein persönliches Fazit, ungeachtet der Passgenauigkeit (über die ich einfach noch nichts sagen kann, die aber in anderen Bausatzvorstellungen von Figuren dieses Herstellers von Licht nach Schatten reicht), ist, das dieses Modell zu dem Preis sicher kein Fehlkauf gewesen sein wird. Eine angenehme Größe die einen hohen Detailgrad aufweist (und braucht) verspricht mir eine Herausforderung bei der Bemalung und insgesamt einen hohen Bauspaß.

Inwiefern MiniArt eine historisch korrekte Figur auf die Beine gestellt hat vermag ich allerdings nicht zu sagen - mein Wissen über die römische Legion basiert auf Was-ist-Was - Büchern (schon arg lang her) und Asterix-Comics (weniger lang her), ein kurzes Querlesen im Internet legt mir den Schluss nahe das MiniArt hier tatsächlich einen Legionär des zweiten Jahrhunderts nach Christus wiedergibt - zumindest was die Helmform und die Ausführung der Lanze und des Schildes nahelegt.

Allerdings habe ich mich nicht weiter mit der Geschichte der römischen Heraldik befasst (was vielleicht einen belastbareren Hinweis auf die historische Korrektheit gäbe), aber da könn(t)en gegebenenfalls Uwe B., Hans und Jorit mehr wissen.  :1:

+ Preis
+ Detailgrad

- Bisher nichts was mir aufgefallen wäre ...


Schachtelinhalt:

Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Hans in 21. Mai 2020, 21:19:46
So am Spritzling macht die Figur einen ganz guten Eindruck. Sie trägt einen Schienenpanzer vom Typ Corbridge, einen Helm vom Typ Weisenau - soweit ich erkennen kann, nach einem Fund aus Israel. Ich hab diese Figuren, obwohl sie eine tolle Auswahl bieten, aufgegeben, weil die Passgenauigkeit wirklich extrem mies sein kann. Da wo man nachmodellieren kann, geht das ja noch, aber im Rüstungsbereich ist das schrecklich. Den hier hab ich allerdings auch noch in der Schachtel liegen, mir gruselt es einfach davor.

Der Bemalungsvorschlag entspricht nicht dem aktuellen Stand der Kenntnis. Die einzige wirklich belegbare Farbe für Legionärstuniken ist wollweiss, also gebrochenes weissgrau-gelb-braun. Ungefärbte Wolle von auf Wolle gezüchteten Schafen. Bei Offizieren ist rot belegt, eher ein rotbraun. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hatte die Tunika auch zwei farblich abgesetzte Längsstreifen, sogenannte Clavi. Wird noch diskutiert, ob das bei den kurzen Militärtuniken wirklich der Fall war, setzt aber bei der Figur einfach einen netten Akzent.

Was gar nicht in Frage kommt, ist blau als Schildhintergrund. Blau war eine sehr selte Farbe, das berühmte "ägyptisch-blau" aus Glaspugment ist sehr hell, geht leicht ins türkise und deckt extrem schlecht. Blau aus Kupferoxiden gab es auch, war aber teuer und nicht wirklich verbreitet. Ich würde empfehlen, einen bräunlichen Rotton zu nehmen. Das Bildprogramm setzt sich tatsächlich oft aus den Attributen des Jupiter (Zeus) zusammen, also Adlerflügel, Blitze und Donnerkeile. Muss aber nicht, ist nur so bekannt von der Trajans-Säule her. Es gehen auch Lorbeerkränze, Sterne, Sternbilder des Geburtstages des Kaisers, der die Legion gründete, andere Tiere (hatte fast jede Legion eins - Stier, Storch etc). Das Netz hilft da weiter, ich kann auch Beispiele nennen, wenn es gewünscht ist und ein Baubericht erfolgt.

Aber natürlich eine spannende Figur, die wirklich passt, aber de facto nur einen geringen Zeitrum abdeckt - auch wenn alle Reenactoren so herumlaufen - der indischen Panzerfertigung sei Dank.
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Bono1975 in 21. Mai 2020, 22:02:17
Hallo Hans,

danke erstmal für Deine fundierte Antwort (und irgendwie hatte ich es ja geahnthofft ...  :6:)!

Was die Passgenauigkeit angeht habe ich aus verschiedenen Quellen verschiedenes mitgenommen. Ich bin zu dem Entschluss gekommen einfach abzuwarten was da für mich kommen mag ...

Die Farbe der Tuniken hatte ich ähnlich schon gelesen, aber dort nur als "wahrscheinlich und angenommen gilt", weniger als "ist belegt". Ich vertraue da einfach auf Deine Expertise, Du bist da einfach näher dran als ich. Danke auch für den Tip mit den Clavi, das hatte ich tatsächlich noch nicht gewusst - und wenn es meine Fähigkeiten zulassen werde ich versuchen es umzusetzen.
Und wo wir schon dabei sind ... welche Farbe als Akzent wäre denn technisch machbar gewesen nach damaligem Stand der Technik? Wäre da zum Beispiel rot möglich? Oder war der Farbton "Rot" Offiziersrängen vorbehalten?

Was das Blau des Schildes angeht: ich ahnte es schon fast. Das der Farbton "Blau" bis zur synthetischen Herstellung sehr sehr teuer war hatte ich mal bei Wolfram zu Mondfeld in Bezug auf Farben bei Schiffen gelesen. Und unabhängig vom Zeitalter: die Kombination Holz + Blau WAR teuer. Hätte tatsächlich eher auf einen holzbraunen Ton getippt, aber einen Rotstich mit rein zu mixen zu einer weißlich-gelben Tunika klingt gut.

Und ganz großes Danke für Deine (Kurz)-Ausführung zum Thema "Schildwappen". Natürlich wäre ich für entsprechende Tipps und Beispiele dankbar. Ich VERSUCHE auch einen Baubericht zu machen, aber er wird lange lange Zeit brauchen ... wie gesagt, manchmal schiebt sich mir "Leben" in den Weg.

Aber "indische Panzerfertigung" ist mir jetzt echt neu, zumal ich mit re-enactment nicht so die Berührungspunkte habe. Mit Sicherheit aber ein interessanter "Fun-Fact" am Rande.

Anyway, ich danke Dir!

Beste Grüße aus Bochum,

Marcus
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Hans in 21. Mai 2020, 22:48:43
Rot für die Clavi geht durchaus, aber auch nahezu jede andere Farbe. Was die Farben grundsätzlich anbelangt der Tuniken: Wollweiss ist durch Beschreibungen und Darstellungen belegt. Andere Farbtöne sind "wahrscheinlich". Was halt definitiv nicht war: Uniform! Alle Männer der Legion in einer Farbe (gefärbt). Ausser eben ungefärbt, wie die meisten zivilen Tuniken auch. Der Unterschied zwischen Militärtunika und ziviler Tunika lag in der Länge: Militär Kniee frei, Zivil Knie bedeckt bis mitte Wade.

Zum rot des Schildes: Da geht ziemlich kraftiges Rot auch, es gibt ja kräftige rote Ocker (=Rost) bis hin zu Zinnober und auch Krapplack. Der einzige erhaltene Schild dieser Form ist (heute) ein kräftiges Dunkelrot (plaus farbige Details).
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Bono1975 in 21. Mai 2020, 22:57:17
Hans,

ich bin immer wieder erstaunt über Dein Fachwissen. Du schüttelst das augenscheinlich aus dem Ärmel ... und teilst es bereitwillig hier.

Danke!

Gruß,

Marcus
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Hans in 21. Mai 2020, 23:05:27
Römersachen beschäftigen mich seit 1990. Da kommt halt einfach was zusammen.
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: JWintjes in 22. Mai 2020, 06:06:40
Auch wenn das Decal gar nicht schlecht aussieht, würde ich, wie Hans schon gesagt hat, beim Schilddekor zu etwas individualisiertem greifen; im Zweifelsfall würde ich überlegen, welcher Einheit der gute Mann angehören soll, und dann deren Wappentier auf den Schild malen - hier würde sich beispielsweise die legio xx valeria victrix anbieten, für etwa den Schottlandfeldzug von Agricola müßte der Römer ganz gut passen. Da bräuchte es dann einen Eber (das ist ein Dachziegel):

https://en.wikipedia.org/wiki/Legio_XX_Valeria_Victrix#/media/File:Roman_tile_antefix.jpg

Das scutum, das Hans erwähnt hat, ist dieses hier:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/64/Ag-obj-5959-001-pub-large.jpg

Das stammt allerdings aus dem 3. Jh., und ich werde den Verdacht nicht los, daß das eigentlich eine Paradewaffe ist (oder der Besitzer hatte viel zu viel Zeit...); so aufwendige Bemalungen stelle ich mir im normalen Einsatz schwierig vor. Ansonsten sieht es mit den Funden leider mau aus - wir haben noch ein republikanisches aus dem Fayyum.

Was mich ein bißchen an der Figur stört, aber vielleicht auf den Aufnahmen schlicht nicht rüberkommt, ist das Fehlen (?) eines subarmalis. Irgendwie sieht das so aus, als würde er den Panzer direkt auf der Tunika tragen, was in den meisten Situationen keine wirklich gute Idee ist.

Jorit
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Bono1975 in 22. Mai 2020, 22:30:42
Guten Abend Jorit,

vielen lieben Dank auch an Dich für Deine weiteren Ausführungen!

Zunächst: Du hast richtig gesehen. Der gute Junge hat sein subarmalis tatsächlich nicht angelegt. Zumindest erkenne auch ich nichts dergleichen an den Bauteilen ... Tunika, Panzer, fertig. Ich sehe zumindest nichts dergleichen und es nachträglich "beizuspachteln" wird für meine Fähigkeiten gelinde gesagt ... schwierig. Glaube ich. Ich denke ich werde damit leben müssen.

Der Verweis auf die Legio XX Valeria Victrix ist äußerst interessant. Auch und gerade wegen des Wappentieres. Wenn ich es irgendwie auch nur ansatzweise so hinbekäme ihn auf den Schild zu übertragen, in einer ähnlichen Form wie den Löwen auf dem von Dir verlinkten Schild, wäre ich schon mächtig stolz.
Ansonsten, wenn ich Dich und Hans da richtig verstanden habe, könnte ich mich diesbezüglich verhältnismäßig frei austoben? Eber plus z. B. Verweis auf Jupiter in Form von Donnerkeilen? Im Grunde reift da schon ein Bild in meinem Hinterkopf, allein meine Fähigkeiten könnten mir Grenzen setzen ...  ;)

Ansonsten bin ich mal wieder erstaunt über das geballte Fachwissen hier ... vielen, vielen Dank!

Beste Grüße aus Bochum,

Marcus
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Uwe B. in 01. Juni 2020, 17:14:25
Hallo Marcus,

habe diesen Beitrag eben erst entdeckt. Für mich und mein Lieblingsthema ist das ein hochinteressantes Projekt, das Du hier in Angriff nimmst. Zunächst einmal würde ich Dir auch unbedingt raten, die von Hans vorgeschlagene Bemalung der Tunica mit Clavi und die von Jorit angeregte Verwendung einer Subarmalis in Deine Figurengestaltung einzubeziehen.

Wie Hans schon schrieb, ist genau dieser Legionärstyp aus der Zeit Kaiser Trajans im Reenactment weltweit allgegenwärtig, was wohl nicht nur dem Angebot der "indischen Panzerfertigung" (Fa. Deepeeka) und anderer Hersteller, sondern zu einem guten Teil auch der Darstellung römischen Militärs auf der Trajanssäule geschuldet ist, wo er neben allen möglichen Hilfstruppenarten immer wieder sehr gleichförmig abgebildet wurde.

Um diese Uniformität etwas aufzubrechen, würde ich an Deiner Stelle versuchen, die Figur durch kleine Applikationen noch etwas einzigartiger zu gestalten, m. E. auch aufzuwerten. Hierfür bietet die von Jorit ins Spiel gebrachte Subarmalis einen guten Ansatz. Hierfür musst Du auch nicht mit Modelliermasse arbeiten, falls Dir das nicht liegt oder zu aufwändig ist. Als Beispiel füge ich ein Bild aus dem m. E. sehr schönem (und gut recherchiertem  ;)) Buch "Das Heer des Varus (https://www.karfunkel-shop.de/images/product_images/popup_images/ZeughausDasHeerdesVarus1.jpg)" - Teil 1 von Andreas Strassmeir und Andreas Gagelmann ein:

(https://i.pinimg.com/564x/57/92/93/579293d3067c6472b648128bf0696569.jpg)
Quelle: https://www.pinterest.pt/pin/790874384535363182/ (https://www.pinterest.pt/pin/790874384535363182/)

Die von diesem Legionär getragene Subarmalis ist hier nur als schmaler hellbrauner Streifen unterhalb des Schienenpanzers erkennbar. So ist er übrigens auch an einigen der Legionäre der Trajanssäule abgebildet. Falls Deine Figur noch nicht zusammen gebaut ist, könntest Du hier einfach einen vielleicht leicht eingeschnittenen Pappstreifen auf dem Unterteil der Tunika ankleben und später dann den Oberkörper mit dem Segmentpanzer darüber kleben; wobei ich die Paßgenauigkeit der Figur bei diesem Vorschlag außen vor lassen muss, die kenn ich natürlich nicht.

Überhaupt bietet der oben abgebildete Legionär ein paar schöne Gimmicks, Deine Figur noch zu ergänzen. Die Wickelgamaschen ließen sich z. B. mit dünnen Streifen Isolierband nachbilden, schick find ich auch die "Schnürsenkel" vorn und hinten an den Caligae. Der hier abgebildete Bronzehelm vom Typus "Coolus" (engl. Bezeichnung nach H.R. Robinson) bzw. "Hagenau" (deutscher Sprachraum) passt typischerweise zur frühen Kaiserzeit und damit zum Thema Varusschlacht und sollte Dich an der Abbildung nicht weiter stören. Wenn es Deine Intentionen und modellbauerischen Fertigkeiten zulassen, könntest Du "Deinem" zeitlich später zu datierendem Legionärshelm durchaus auch einen Roßhaarbusch oder die an der Seite angebrachten Federn verpassen.

An dieser Stelle muss ich mich nachträglich korrigieren:  :rolleyes:

Der für Deine Figur vorgesehene Helm von Hebron (siehe Foto (https://i.pinimg.com/564x/46/af/70/46af70b7b8b543a1fe0c622f3f06c9a2.jpg)) hatte laut Fotos oben auf der Kalotte gar keine Vorrichtung für die Aufnahme eines Helmbuschträgers und auch nicht für seitlich anzubringende Federn. Du könntest den Helm also besser so belassen.
8)

Zur Farbe der Tunica nur so viel: das ist ein schon Jahrzehnte alter Streit unter Historikern, interessierten Laien, Modellbauern, Reenactern, usw. Erst kürzlich hab ich noch ein schönes Buch von Ritchie Pogorzelski, "Die Trajanssäule in Rom - Dokumentation eines Krieges in Farbe (https://www.amazon.de/Traianss%C3%A4ule-Dokumentation-eines-Krieges-Farbe/dp/3943904008/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=die+trajanss%C3%A4ule+in+rom+pogorzelski&qid=1591022937&sr=8-3)" in die Finger bekommen, in dem der Autor die Uniformität der Abbildungen durch reichlich Farbe, unter anderem auch der Farbe blau (Beispiel (http://www.landeskunde-online.de/rhein/geschichte/roemer/ausst/neuss_anfassen/flussuebergang.jpg)), durchbricht. Mir gefällt's, das Beispiel zeigt aber, dass die Diskussion über die Farbe der Tunica oder der Schildbemalung noch immer hoch aktuell ist.

Dennoch würde ich, wie von Hans vorgeschlagen und auf der obigen Abbildung gezeigt, die Farbe wollweiß bevorzugen, da bist Du auf der sicheren Seite, und mit den von ihm empfohlenen farbigen Clavi, um noch einen Akzent zu setzen. Zum Abschluß noch das Beispiel einer Originalquelle, eines Mumienporträts aus dem römisch besetzten Ägypten, das vermutlich einen römischen Centurio (er trägt seinen Gladius offensichtlich links) in weißer Tunica mit dunkelblauem oder schwarzen Clavus auf seiner rechten Schulter zeigt:

(https://smb.museum-digital.de/data/smb/resources/images/201806/500w_28011757709.jpg)
Quelle: https://smb.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=8996


LG - Uwe    :winken:
   
Titel: Re: Figur - MiniArt - Roman Legionary - 1:16
Beitrag von: Bono1975 in 02. Juni 2020, 23:23:51
Hallo Uwe,

zunächst, natürlich, auch an Dich vielen Dank für deine Ausführungen!

Die Hinweise auf mögliche individuelle Details (Gamaschen und Schnürsenkel) und die Untermauerung der Ideen und Hinweise von Hans und Jorit sind wirklich gülden ... und zeigen mir das ich für mich persönlich mit dieser Figur tatsächlich den richtigen Einstieg in die Thematik des Figurenbaus gefunden habe. Meiner Meinung nach hinterlässt die Figur bisher keinen schlechten Eindruck (auch wenn ich dem guten Burschen derweil zum dritten Mal mit Schleifpad an den Hintern und die Beine gehen muss), und die Aussicht auf ein schaffbares Lehrstück mit Detaillierungsluft nach oben reizt mich ungemein! Das heisst, das ich Clavi, Subarmalis, Gamaschen und Schnürsenkel im Geiste schon fest einplane, auch das Schildwappen reift als detailliertere Vorstellung in meinem Kopf bereits, die Umsetzung ... wird sich allerdings zeigen.  ;)

Der Baubericht ist (nach meinen Möglichkeiten und in recht lockerer Form) definitiv eingeplant, muss nur noch ein wenig mit dem Administratorenteam meines Bilderhosts kuscheln, die versuchen mir gerade bei meiner eigenen Blödheit helfend zur Seite zu stehen ...  :rolleyes:

In diesem Sinne Dir noch einen schönen Abend!

Beste Grüße aus Bochum,

Marcus