Flugzeuge De Havilland DH.100 Vampire F.3 RNoAF (1:48 von Airfix)

[Hobbybastler]

Hallo!

Modellbau ist bei mir doch eher ein Winterhobby, und nach der langen Sommerpause habe ich jetzt zu Beginn der dunklen Jahreszeit wieder mit der Bastelei angefangen und tatsächlich ein Modell fertigbekommen. Es handelt sich um eine De Havilland Vampire F.3 in der Farben der norwegischen Luftwaffe, wie sie in Oslo-Gardermoen in der Forsvarets Flysamling, der Flugzeugsammlung der norwegischen Streitkräfte am internationalen Flughafen Gardermoen, gut 50 km nördlich von Oslo, ausgestellt ist:





Quelle: eigene Fotos

Leider hat mich dieses Muster bei unserem Besuch seinerzeit noch nicht wirklich interessiert, sonst hätte ich mehr und vor allem detailliertere Fotos gemacht.

Inzwischen bin ich aber auf den Geschmack früher britischer Jets gekommen, und nach meiner Meteor ...



... und der im Frühjahr entstandenen Hunter ...



... war eine Vampire für mich irgendwie naheliegend, da sie zeitlich in der Entwicklungsgeschichte genau zwischen diesen beiden Typen angesiedelt ist.











Das Modell entstand aus dem Airfix-Bausatz, das die norwegische Markierungsoption beinhaltet. Als Zubehör kamen Räder, Maskierungen und Cockpitverbesserungen von Eduard zum Einsatz. Die Räder lohnen im Vergleich zu den im Bausatz enthaltenen wirklich und stellen eine wesentliche Verbesserung dar. Die Masken für die Klarsichtteile dienen der Bequemlichkeit, und vom Cockpit sieht man in der engen und dunklen Bude nicht wirklich viel, eigentlich nur das Gurtzeug. Die relativ dicke und nicht verzerrungsfreie Verglasung trägt ebenfalls dazu bei.











Wie bei der Meteor habe ich bei der Lackierung auf gloss aluminum aus der Tamiya-Spraydose zurückgegriffen. Diese Flugzeuge waren nicht naturmetall, sondern silbern lackiert, da passt das für mich sehr gut. Zumal es einen zusätzlichen glänzenden Klarlack-Auftrag zur Vorbereitung für die Decals erspart. Die Decals reagierten gut auf Weichmacher und waren problemlos zu verarbeiten. Die Abschlusslackierung erfolgte dann in seidenmatt mit Gunze Top Coat, wieder aus der Spraydose.











Die Passgenauigkeit des Bausatzes ist gut, aber nicht berauschend. Also genau so wie bei der Meteor und der der Hunter. Airfix hat sich offenbar generell für ein einheitliches Qualitätsniveau entschieden, so dass man weiss, was einen erwartet. Trotzdem bleibt zu erwähnen, dass es die Hersteller aus Fernost und auch Osteuropa meistens etwas besser hinbekommen, und das bei Airfix verwendete eher weiche Plastik ist auch nicht immer hilfreich.

Das kleine Modell benötigt übrigens eine Menge Zusatzgewicht, um sicher auf dem Bugrad zu stehen, wobei der Platz vorne im Rumpf nicht wirklich üppig ist. Mit kleinkörnigem Ballast aus dem RC-Bereich kann man da aber schon etwas machen, aber nicht genug. Hinter dem Cockpit ist dafür reichlich Platz, aber da ist man eigentlich nicht sonderlich weit vom angepeilten Schwerpunkt entfernt, also muss da richtig was rein. Ich habe nicht nachgewogen, sondern einfach so lange Gewichte reingeklebt, bis das Balancieren auf den Fingerspitzen zufriedenstellend erschien.

Wer sich allerdings an die Bauanleitung hält und die Zusatzgewichte erst bei dann schon geschlossenem Rumpf nur in den Bugkonus einkleben möchte, könnte eventuell ein Problem bekommen.









Insgesamt hat die Vampire für mich schon etwas faszinierendes. Für mich ist das ein Jet aus einer Zeit, als man eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte, wie man Jets sinnvoll baut. Mit einem fetten Kolbenmotor und Schubpropeller wäre die wahrscheinlich auch geflogen ...

Andererseits muss die Auslegung mit dem Schwerpunkt direkt hinter dem Cockpit und einer dank den langen Auslegern guten Ruderwirkung für ein wendiges und agiles Flugverhalten gesorgt haben; es hat wohl Spass gemacht, dieses Flugzeug zu fliegen. Und das z.B. in der Schweiz bis weit in die 90-er Jahre, eine derart lange Nutzungsdauer haben bei weitem nicht alle Flugzeuge erfahren, die im Prinzip noch aus dem zweiten Weltkrieg stammen,

Spaß hat auch der Bau gemacht, und genauso die Vorstellung des Modells in diesem Beitrag. Und das ist immer noch das wichtigste.

Damit vielen Dank für´s Reinschauen. Fragen, Hinweise und Anregungen: bitte gerne!

Gute Nacht und viele Grüße
Christian

[NonPerfectModeller]

Servus Christian,

einen sehr gelungenen Jet-Klassiker zeigst du uns da.
Die Metall-Lackierung ist echt schick.

Gruß,
Bernd

[marjac99]

Sehr gut gebaut, schönes Modell! 

[Gilmore]

Ein sehr schön gelungenes Modell, und auch hervorragend fotografiert. Frage: Was für eine Grundplatte hast Du da genommen? In der Draufsicht sieht die ja super-realistisch aus. 

[Hörnchen]

Die Vampire ist einfach nur klasse anzuschauen und einen dicken Pluspunkt für die norwegische Markierung.

Gruß André

[mirami]

Schönes Modell und gute Fotos,Klasse!  

[Gøran]

Wunderschönes Ergebnis  .

[Das Faultier]

ganz sauber gebaut & lackiert - auch kein Silvern der Decals - schön. Mir vielleicht etwas zu sauber, aber das ist die Museumsmaschine ja auch - passt also wieder
Danke fürs zeigen

[Hobbybastler]

Hallo,

vielen Dank!

Mir vielleicht etwas zu sauber, aber das ist die Museumsmaschine ja auch - passt also wieder

Ich bin ja für jede Ausrede dankbar, nicht zuviel verschmutzen zu müssen, und habe mich mit Blick auf die Museumsmaschine dann tatsächlich auf eine leichte Betonung der Panellines beschränkt.

(...) und einen dicken Pluspunkt für die norwegische Markierung.

Im Bausatz waren als weitere Alternativen britische und kanadische Markierungen enthalten. Modelle von Flugzeugen aus diesen Ländern habe ich allerdings schon, und da ich das Vorbild in Norwegen schon gesehen habe - die Entscheidung für den Skandinavier war damit klar!

Frage: Was für eine Grundplatte hast Du da genommen? In der Draufsicht sieht die ja super-realistisch aus.

Im Laufe der Jahre habe ich mir da ein bißchen was zusammengekauft. Einem Hinweis hier im Forum folgend habe ich zwei größere Platten in Spanien bestellt, ich weiss aber nicht mehr, von welchem Hersteller und Händler:





Dann sind irgendwann zwei Platten mit Rückwand dazugekommen, ich meine, dass da ein britischer Hersteller hintersteckt, aber online in Deutschland gekauft. Die sind natürlich besonders für Fotos mit flachen Winkeln geeignet:





Aus der gleichen Quelle stammen noch kleinere Platten, wobei sich die beiden gleichen gut zu einer großen zusammenlegen lassen:





Und für den Gelegenheits-Marineflieger habe ich dann noch ein mehrteiliges modernes Trägerdeck, das kam hier bei der Vampire aber nicht zum Einsatz:







Wie unschwer zu erkennen, benutze ich als Fotostudio meinen Home-Office-Arbeitsplatz. Die voll aufgedrehte Zimmerbeleuchtung wird dann noch durch eine Zusatzleuchte ergänzt, die bei Bedarf an die Tischkante geklemmt wird und dann ein leicht diffuses Licht von oben links dazugibt. Das sorgt dann für einen schönen, leicht unscharfen Schattenwurf, so ähnlich wie bei Außenaufnahmen bei leicht bewölktem Himmel:





Damit gibt´s jetzt auch keine Geheimnisse mehr, was die Entstehung der Fotos angeht.

Nochmals herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme dieses Modells, was mich wirklich freut.

Viele Grüße
Christian

[104FAN]

Die Platten sehen aus wie von Coastal kits aus England.

[Hobbybastler]

@104FAN: jetzt, wo du es schreibst, fällt es mir auch wieder ein ... genauso ist es. Danke!

Viele Grüße
Christian

[Flugwuzzi]

Schönes Modell     
Dein Blutsauger gefällt mir sehr gut, die silberfärbige Lackierung finde ich sehr gut gelungen und nahe am Original. 

lg
Walter

[pilotace]

Wunderschöne Vampire, ein Flugzeug das Dank "Der Lotse" seit meiner Kindheit irgendwie immer einen Besonderen Stellenwert für mich hat. 

Danke auch für die Einblicke in dein Foto Setup, ich glaube ein paar einheitliche Unter- und Hintergründe muss ich mir auch mal anschaffen

[Hobbybastler]

Nochmals vielen Dank!

@ pilotace: Stimmt! Der RAF-Pilot flog ja tatsächlich eine Vampire, als er von der geisterhaften Mosquito gerettet wurde. Hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm, vielen Dank für´s Erinnern!

Nachdem ich mein Foto-Equipment für die Vorstellung herausgekramt habe, konnte ich mich allerings nicht bremsen und habe es nochmal benutzt. Also folgt eine weitere kleine Fotoserie. Wie seinerzeit bei der Meteor finde ich, dass die Fotos gerade bei der silbernen Lackierung am besten aussehen, wenn sie entgegen der automatischen Belichtungssteuerung der Kamera minimal unterbelichtet aufgenommen werden:























Falls die Bilderflut langweilen sollte, bitte einfach ignorieren!

Viele Grüße
Christian

[Wolf]

Sehr schön und sehr sauber gebaut. Es muss nicht immer abgenutzt sein und der Museumslook steht der Vampire sehr gut. wenn jetzt noch die leichten Verschmutzungen der Reifen übernommen worden wären, wäre es nahezu perfekt.

[Gilmore]

Nochmal mein Kompliment für das schöne Modell, und Danke für Deine Erläuterungen zu Deiner Fotomethode!

[Hobbybastler]

@ Wolf: Vielen Dank!

(...] leichten Verschmutzungen der Reifen übernommen worden wären (...)

Ja, stimmt. Das gehe ich jetzt aber nicht mehr an. Das Modell ist fertig, und es droht die Gefahr der Verschlimmbesserung. Vielleicht haben die ja in Oslo inzwischen mal die Reifen geputzt und abgestaubt?

@ Gilmore: Ebenfalls vielen Dank, gerne!

Zu den Erläuterungen gehört ergänzend noch der Hinweis, dass ich natürlich ein Stativ benutze. Bei maximaler Blendenzahl wegen der Schärfentiefe ergeben sich locker Belichtungszeiten von mehr als einer Sekunde, da geht es nicht mehr aus der Hand.

Viele Grüße
Christian