Zerstörer USS Zumwalt (1/700, FlyHawk)

Begonnen von maxim, 12. April 2023, 17:54:25

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maxim

zumwalt04.jpg

USS Zumwalt (DDG-1000) wurde 2011-16 gebaut und sollte das erste von 32 Schiffen sein, die auf die Arleigh Burke-Klasse folgen sollten.  Die Klasse wurde aber auf drei Schiffe reduziert, worauf die Kosten für die einzelnen Systeme explodierten und die drei Schiffe nicht vollständig ausgerüstet wurden - sehr bekannt ist, dass für ihre 15,5-cm-Geschütze keine Granaten (mit Raketenantrieb und GPS-gelenkt) gekauft wurden, aber schwerwiegender ist wohl, dass der weitreichende Radar (SPY-4) nicht eingebaut wurde.

Das Modell habe ich aus dem Bausatz von FlyHawk gebaut. Es ist empfehlenswert die 3D-gedruckten Teile von FlyHawk dazu zu kaufen, da nur diese die Kacheln aufweisen, die beim Original vorhanden sind. Das Modell stellt den Zustand von 2019 dar - das Original wird laufend umgebaut und praktisch jedes Jahr ist die Ausrüstung mit kleineren Antennen anders.

Hier mehr über das Original und Modell:
Zerstörer USS Zumwalt (1/700)

zumwalt02.jpg

zumwalt06.jpg

Ein Vergleich, um zu zeigen, wie altmodisch dagegen Schiffe aus den 1970er/80ern aussehen (USS Fletcher):


Und mit einem ähnlich großen Kreuzer aus dem Zweiten Weltkrieg, USS Savannah:


 
 
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


b.l.stryker

#1
Rein optisch eher als ein U-Boot zu betrachten oder geeignet, Schiffe versenken zu spielen.  :pffft:

Aber dennoch sehr schöne Vorstellung/Arbeit.

Welcher Bausatz ist die Fletcher dahinter?
Glück Auf, Björn


passra

Sehr schön, gefällt mir! :P

Servus
Simon :winken:

Tomwilberg

Wider Erwarten hat die ZUMWALT sehr gute Seeeigenschaften.
Man glaubt es kaum.

maxim

#4
Vielen Dank!

Die Seeeigenschaften der Zumwalt sollen besser als z.B. der Arleigh Burke sein.

Mathias hatte vor einiger Zeit mal eine Video verlinkt, dass die Funktionsweise eines Wavepiercer-Bug im Vergleich zu einem konventionellen Bug mit ausfallenden Spanten erklärt. Leider habe ich es schon länger nicht mehr wieder gefunden. Die Kurzversion war, dass der konventionelle Bug von jeder Welle hoch gehoben wird und danach ins Wellental fällt - und diese Bewegung schaukelt sich auf, so dass das Schiff immer schlimmer stampft und immer mehr Wasser vorne übernimmt. Der Wavepiercer-Bug verhindert dieses Aufschaukeln und damit liegt das Schiff stabiler. Soweit ich es als Landratte verstehe, wird auf allen Schiffen normalerweise das Vorschiff auf See gesperrt. Das viele moderne Marineschiffe dann dort nicht einmal mehr Reling haben, ist nur konsequent (Zumwalt auf See auch nicht).

Man sieht immer mehr Schiffe mit neuen Bugformen, insbesondere Schiffe im Offshore-Bereich, die sehr seetüchtig sein müssen. Bei Marineschiffen ist es noch seltener. Die im Bau befindlichen französischen Fregatten der Amiral Ronarc'h-Klasse (FDI) haben auch einen Wavepiercer-Bug.

Die Fletcher im Hintergrund ist eine Mischung aus dem Dragon- und Fujimi-Bausatz mit zahlreichen Änderungen um den Zustand Anfang der 2000ern darzustellen:
https://www.modellmarine.de/index.php/modelle/112-lars/3388-amerikanischer-zerstoerer-fletscher-1700-dragonfujimi-von-lars-scharff
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Aero

Ich hab zwar keinen maritimen Background, aber das die Zumwalt Klasse so ihre Probleme hat, hab ich schon ein paar mal gelesen. Verstehe auch nicht so ganz warum die abgeschafft wurden bzw keine mehr produziert werden wenn die doch angeblich so gut sind, aber wie gesagt, da fehlt mir das Backgroundwissen.

Nichts desto trotz allein optisch ein interessantes Modell weil es mit seinen Vorgängern in der Bauweise doch völlig dem gängigen entfällt.
Details sind natürlich nicht besonders viele zu erwarten was aber der Funktion geschuldet ist, da gefallen mir die älteren Modelle dann doch besser, soll aber keine Kritik an deinem Bau sein, du hast halt das umgesetzt was vorgegeben ist.
Der Masstab ist ja auch recht klein, von daher schaut das schon gut aus.  :P

maxim

Vielen Dank!

Viele Teile hat das Modell nicht und wenn es so in Dienst gegangen wäre, wie ursprünglich geplant, wären es noch weniger gewesen :D Einige Antennen am Aufbau wurden nachgerüstet und diese machen einen erheblichen Anteil an der Gesamtzahl der Teile des Modells aus!

Wegen der Frage, warum nur drei Schiffe der Klasse gebaut wurden, obwohl der Entwurf eigentlich gut ist:

die Frage ist berechtigt, da die Klasse nicht nur eine bessere Rumpfform hat, sondern auch eine Antriebsanlage, die von der Generatorkapazität und Flexibilität deutlich besser für zukünftige Waffensysteme als die Arleigh Burke-Klasse geeignet ist. Dazu hätte sie, wenn sie wie ursprünglich geplant fertig gestellt worden wäre, zumindest auf dem Papier deutlich bessere Radarsysteme als die Arleigh Burke-Klasse gehabt.

ABER: durch den Afghanistan- und Irak-Krieg gab es massive finanzielle Probleme, die dazu geführt haben, dass diese erst einmal teure Klasse auf drei Schiffe zusammen gestrichen wurde. Das hat natürlich dann dazu geführt, dass alle Systeme, die nur auf der Zumwalt-Klasse verwendet werden sollten, sehr teuer wurden, da die Entwicklungskosten auf so wenige Schiffe umgelegt wurden. Das hat z.B. zu der bekannten Kostenexplosion bei den gelenkten 15,5-cm-Granaten geführt, so dass entschieden wurde, diese gar nicht mehr zu beschaffen, so dass die Bordgeschütze ohne Munition sind (das verstehe ich nicht ganz, da 15,5 cm ein Standardkaliber der NATO ist). Die drei Schiffe der Zumwalt-Klasse wurden ohne einen weitreichenden Radar, mit leichteren Sekundärgeschützen und ohne Munition für die größeren Bordgeschütze fertig. In diesem Zustand sind die Schiffe natürlich nicht besonders gut, insbesondere wegen dem fehlenden SPY-4-Radar. Sie werden wohl mit SPY-6 nachgerüstet, wahrscheinlich auch mit Hyperschallraketen. Aber es werden keine weiteren Schiffe gebaut, sondern erst mal wurden weiter Schiffe nach dem alten Entwurf der Arleigh Burke-Klasse gebaut und es wird eine neuere, konventionellere Klasse entwickelt, die nur mit Systemen ausgerüstet wird, die spätestens mit den Arleigh Burke Flight III dann schon in Dienst sein werden.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)