Fokker E.II, Airfix, 1:72 - Update 11 - Stellprobe 2

Begonnen von f1-bauer, 31. März 2016, 01:51:21

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Bongolo67

Na ja, für 1:72 mag das funzen.

Jürgen, das wird richtig gut! :1: :P

Gruß

Ulf

f1-bauer

Hallo Männers,
Danke fürs Feedback  :P  ich schliesse daraus, dass die grobe Richtung passt.

Zum Rasen/Boden/Erde: das wird natürlich alles noch gefärbt und weiter malträtiert, um dem Teppichfliesencharakter entgegen zu wirken. Die weissen Flecken sind Acrylpaste, die ich mit einem Borstenpinsel eingearbeitet habe, um plattgedrücktes Gras + Erde zu bekommen. Ich habe auch einen kleinen Hügel aus Acrylgel modelliert (kommt in 2D leider nicht rüber), bevor ich die Matte aufgeklebt habe. Ansonsten waren die Flugplatzwiesen aber topfeben, langweilig weil null ondoliert und m.E. sogar gemäht, wie hier z.B.

Quelle Wingnutwings
Die Grashalme der Matte von Noch haben etwa die Höhe von 2/3 der Stiefel der Figuren. Ich werde vielleicht trotzdem noch zum Langhaarschneider meines Rasierers greifen und hie und da ein wenig   :D

Position grüßender Sergeant: der kann entweder nur vor oder hinter der Tragfläche stehen, um mit dem Piloten zu reden. Der Bausatzpilot hatte die klassische Airfix-Piloten-Position - stur nach vorne, Arme an Körper und Oberschenkel angegossen  :5:.

Daher hatbe ich den Bausatzpiloten zerstückelt (Arme ab, Kopf ab, Rumpf von der Hüfte getrennt  8o) ...

Quelle: eigenes Foto

... und mit Patafix nach und nach im Cockpit wieder zusammengefügt, damit ich die richtige Position des Piloten ausbaldovern kann. Die Position "Melder hinter der Tragfläche" war natürlich die erste Wahl  :1:. Dazu hätte der Pilot in Rumpf und Schultern noch weiter nach hinten überdreht werden müssen als z.B. Herr Immelmann hier ...

Quelle: Wikimedia
Da bin ich aber sowohl bzgl. der Figur (und ihrer Einzelteile, besonders die Arme und der Rumpf) als auch bzgl. der Platzverhältnisse im Cockpit als auch bzgl. meiner Modellierfähigkeiten an Grenzen gestoßen. Daher baut der Melder jetzt mit perfektem Blickkontakt vor der Tragfläche sein Männchen und der Pilot und seine Kleidung sehen noch einigermaßen natürlich aus.

Figuren: einen Propellerumlasser und einen, der mit dem Piloten redet hatte ich von Anfang an für die Szene im Kopf. Mit dem erworbenen Figurensatz habe ich auch die passenden Figuren gefunden. Den schnellen Obergefreiten und den Schlenderer habe ich eigentlich nur bemalt, um damit die Vorstellung des Figurensatzes zu ergänzen. Der leere Weg (der da ist, damit nicht nur langweiliger Rasen da ist) verlangte dann m.E. nach Belebung, daher die beiden Jungs kurzerhand drapiert. Erst mal einzeln dann beide, bis es stimmig aussah. Über den Motzer können wir reden  :pffft:, aber der Schlenderer gefällt mir so gut, dass er auf alle Fälle bleibt  :aerger:. Vielleicht verzieht er sich auch gerade nach getaner Arbeit vom Flugfeld  :pffft:  ich gehe in mich  :6:

Bemaltechnisch hätte ich auch noch Fragen, die kommen im nächsten Beitrag, damits hier am Ende nicht unter geht  ;)

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

Gedankenspiel:
Der Uffz grüßt den Offz im Cockpit, quasi als Fertigstellung und Verabschiedung. Der müsste eigentlich zurückgrüßen, wenn auch lässig. Also ggf den Arm nach oben

Der Schlenderer geht irgendwie planlos durch die Gegend, fast in den Propellerstrahl und Öldunst. Unwahrscheinlich. 3 Mann plus Uffz geben aber eine gute Botenmannschaft ab. Der Schlenderer könnte fast besser vom Flugzeug weggehen, als drauf zu. Am besten sogar neben dem jetzt im entgegenlaufenden. Der laufende könnte auch eine kleine Handkarre hinter sich her ziehen, mit Ölkanne und Benzinkanne (zum Primen des Motors). Oder ganz geil, die beiden ziehen ein Benzinfass auf Rädern, einfach ein Faß auf grossen Rädern mit Pumpe drauf. Gibt's als Foto oder auch als Vorbild geeignet von Aviattik in 1/32.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

#128
...

f1-bauer

#129
Servus Hans,
Dein Einwand mit dem lässigen Offiziersgruß zurück ist absolut berechtigt. Mir wurde es beim Barras so eingetrichtert: Gruß - Meldung - Gruß. Sprich, der Melder trabt zackig an, baut ein Männchen, grüßt, sagt seinen Spruch. z.B. "Herr Oberleutnant, Schütze Arsch meldet sich wie befürchtet!", grüßt erneut und verharrt in Grundstellung. Der Empfänger der Meldung erwidert den ersten Gruß nicht, sondern wartet die Meldung ab. Dann erst grüßt er zurück und erwidert z.B. mit "Jawoll, rühren! Zuhören! Folgender Auftrag: ...."

Das Ritual hat sich wohl beim deutschen Barras von kaiserlicher Armee über Reichswehr, Wehrmacht bis zur Bundeswehr so überliefert. Aus Dokus aus dem ersten und zweiten WK habe ich aber in Erinnerung, dass damals der Meldende, im Gegenstz zur Bundeswehr, meist auch während der Meldung die Hand an der Mütze behielt. Jedenfalls habe ich es jetzt mal so dargestellt, weil ich dem abgesägten, mit Spachtel aufgefütterten, angeklebten rechten Pilotenarm keinen weiteren Streß mehr zumuten wollte  :pffft: 

Die Idee mit dem Handkarren oder Spritfass hat was  :D.  Spritfass hätte ich sogar eines, schon scratch ergänzt mit Schwengelpumpe und Schlauch - mmmh. Wird wohl für das kleine Brettchen dann doch zu viel Ablenkung vom Flieger. Das wäre was für die Gotha, dazu schwirren auch schon Ideen im Kopf. Ich bin hier momentan so weit, dass ich den Schnellen weglasse und den Schlenderer sich verdünnisieren lasse - vom Flieger weg, in die Kreuzung Trampelpfad/Weg, linksschwenkend.

Gruß
Jürgen  :winken:

f1-bauer

Hier also die Fragen:

Hauchdünne rote Paspeln: die gehören oben rum an Krätzchen und Schildmütze, entlang von Schulterstücken (hier nur Uniformjacke oder auch Arbeitsanzug?) und am Rand der Uniformjacke entlang der Knopfleiste. Ich kriege die einfach nicht gebacken. Die Linien werden viel zu dick, egal ob ich es mit trockenmalen probiere oder mit einem auf drei Haare reduzierten Eigenbau-Schleppinsel oder mit der besten Spitze meines dünnsten Pinsels. Habt ihr da einen Tip für mich? Sag jetzt bitte keiner "abkleben und sprühen" oder "Pinsel auf zwei Haare reduzieren"  :evil:

Knöpfe: ich habe auf Fotos sowohl helle (Metall?) als auch dunkle (mit Stoff in Jackenfarbe überzogen?) Knöpfe an Jacken von Uniform und Arbeitsanzug gesehen. Ich wollte es gerne farbig als Kontrast/Auflockerung. Wäre da ein Farbton in Richtung angelaufenes Messing ok?

Pilotenklamotten: Airfix gibt an Jacke matt hellblau, Kragen matt weiß, Hose matt blau, Stiefel glänzend schwarz - mmmh - ich weiß net  ?( :woist: . Nach Fotos gehe ich eher von Lederjacke aus, teilweise Schwarz oder braun in Glanzleder mit dunklem Fellkragen und Schal, wie auf einem Foto in Montur von Hern Göring. Meist aber wohl mattes, schwarzes oder dunkelbraunes Wild- oder Spaltleder mit (Schaf-?)Fell nach innen und hellem oder dunklen Fellkragen und Schal, wie z.B. Herr Immelmann, siehe oben. Die Stiefel waren wohl auch Fellstiefel mit hellem Fellrand oben rum und entlang der Schnürleiste. Würde das eher passen für Anfang Oktober 1915? Die Hose: Stoffhose? Farbton, stimmt da ggf. Blau? Ggf. auch eine braune oder schwarze Hose zum drüberziehen aus Leder/Fell? Hose ist aber nicht sooo wichtig, sieht man eh kaum  :D.

Danke für jede Hilfe

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

Die Mützenbänder der Luftfahrtruppe waren nicht rot, sondern schwarz. Offiziere trugen oft die Farben ihrer Stammeinheiten weiter, deshalb kam hier auch rot (und gelb...) vor.

Blau gabs bei der Luftfahrtruppe nirgends, in der ganzen kaiserlichen Armee nicht. Alles grau. Bis ca 1917 kann man davon ausgehen, dass die Hosen ein relativ dunkles Neutralgrau (nur schwarz + weiss ) waren, die Blusen dagegen mit leichtem Grünstich (Feldgrau).

Ausgegebene Lederjacken waren schwarz. Privatstücke auch braun. Spezielle Fliegerkleidung gabs gar nicht, ausgegeben wurden erstmal Stücke der Kraftfahrzeugtruppe. Overalls und gefütterte Sachen gabs regulär erst später, deshalb auch die weitgehende Verwendung von Privatstücken. Keine Schaftstiefel, sondern schwarze oder braune knöchelhohe Schuhe und wadenhohe Ledergamaschen in braun.

Personal in Uniform in grau/grau. Monteure in Arbeitsanzug in grau eingefärbten Leinenhosen und -jacken (helles Grau), in feldgrau (ab 1916) oder das alles in Schwarz. Kombinationen aus diesen drei Möglichkeiten sieht man sehr oft.

Knöpfe anfangs Zinn, danach Bakelit(?) oder Stoff. Muss ich nachsehen, aber zu E.III-Zeiten durchaus noch alles Zinn, soweit sichtbare Knöpfe

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Danke Hans  :P, ich habe die Mützenbänder anthrazit gefärbt, Schwarz war zu schwarz  :D.

Bliebe noch das Thema mit den Paspeln. Rote Paspeln offensichtlich um die Mütze/das Krätzchen und an Uniformjacken, da am Jackenrand entlang der Knopflochleiste und um die Schulterklappen. Nicht an Arbeitsanzügen - richtig?.

Auf Militaria-Seiten habe ich nur dunkel angelaufene Zinn-Knöpfe gesehen. Waren die damals für einen ordentlichen Anzug poliert, auch am Arbeitsanzug? Daher wohl der helle Ton auf einigen Aufnahmen.

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

Paspel müsste rot gewesen sein, aber ich bin mir nicht 100% sicher. Aber sagen wir mal 90%. Knöpfe eher nicht poliert, eher matt grau.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Knöpfe so wie in dem Link hier: obere Reihe ganz rechts, mittlere Reihe ganz rechts oder untere Reihe ganz rechts? Oben rechts war m.E. schlampiger Anzug, unten rechts ist m. E. schon apellfähig poliert. Also m. E. am ehesten normal in Gebrauch wie mitte rechts.
http://www.ebay.de/itm/9-Knopfe-1-Weltkrieg-Modell-M10-135/302254224459?_trksid=p2047675.c100009.m1982&_trkparms=aid%3D888007%26algo%3DDISC.MBE%26ao%3D1%26asc%3D41819%26meid%3D34ac3ff35d1a4f289a72dff9f2aef423%26pid%3D100009%26rk%3D1%26rkt%3D1%26sd%3D161996734337

Das würde auch zu dem Foto hier passen - eindeutig helle Knöpfe auf dunklem Arbeitsanzug.

Quelle: historynet.com

Paspeln m. E. immer rot (sowohl Mütze/Krätzchen als auch Uniform), außer Marine, Jäger und Offiziere.
http://estore.hessenantik.de/M1907-Spezialtruppen-Feldmuetzen

Schulterklappen eher nicht paspeliert bei Uniform Fliegertruppe. Arbeitsanzug m. E. definitiv keinerlei Paspel.
http://www.ebay.de/itm/1-Paar-Schulterstucke-fur-Mannschaften-der-Flieger-Luftwaffe-1914-18-WK-I/291977239811?_trksid=p2045573.c100033.m2042&_trkparms=aid%3D111001%26algo%3DREC.SEED%26ao%3D1%26asc%3D20131017132637%26meid%3D73b0b8875e574851b6ff95abbcde9be8%26pid%3D100033%26rk%3D8%26rkt%3D8%26sd%3D322456819943

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

http://www.mbertram.de/militaerische-antiquitaeten-bis-1918-deutschland/uniformen-und-uniformeffekte-militaerische-ausruestung-kopfbedeckungen/6845/preussen-1.wk-kraetzchen-kraftfahr-bataillone

Aus der Paspel-Geschichte halte ich mich raus, da müsste ich zu arg in die Tiefe gehen. Das hängt von Truppengattung, Dienstgrad und vor allen Dingen auch vom Ausgabejahr ab. 1918 war fast alles grau in grau.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Sodale, soweit alles berücksichtigt, Farbe ins Spiel gebracht und neu arrangiert ...









Ich denke, so wird es gut. Jetzt noch den Piloten bemalen, Klarlack und ein Rähmchen drum, dann passt das, oder?

Gruß
Jürgen  :winken:

mumm

Achtung! Persöhnliche Meinung!
Für mich immer noch zuviele Leute auf zu kleiner Fläche, aber hauptsache du bis damit zufrieden, Jürgen, und dann solltest du es auch so lassen.

Auf jeden Fall würde ich die Schuhe/Stiefel der Protagonisten aber noch mit Schlamm einsauen.
Da wo die so rumstehen oder laufen sieht´s ja aus wie auf der Loreley.... :7:

Peter  :winken: