Proxxon runterregeln ?

Begonnen von momos, 18. April 2021, 09:36:21

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momos

Guten Morgen die Herren,
ich bin's mal wieder mit einer meiner vielen Fragen. Ich bin dabei ein Großprojekt zu verwirklichen. Will sagen, U-Boot IXC von Revell in 1/72 plus etliche Ätzteile. Dabei werden im Deck aus Plastik sehr viele Schlitze und Grätings geöffnet d.h. aufgebohrt bzw. mit Fräsern von meinem Zahnarzt geöffnet. Diese Vorgehensweise habe ich bereits im Deck des Turms schon angewandt. Ich habe dabei in die Ecken der jeweiligen Flächen mit der Hand Löcher gebohrt und dann mit den genannten Kleinfräsern von Loch zu Loch gefräst. Ging auch ganz gut, allerdings durch die hohe Drehzahl meiner Minimot 50/E von Proxxon bildeten sich so eine Art Klumpen bzw. schmolz das Plastik am Fräser. Nicht wirklich dramatisch - Fräser ab und zu gesäubert und dann weiter. Nun stelle ich mir vor die Drehzahl, die Minimot herunterzuregeln. Geht aber nicht - geringste Drehzahl beim Einschalten am Rädchen so 5000 Umdrehungen. Ach so, Stromversorgung der Minimot über das Netzgerät 50 Hz - T40E von 220 V auf 12 V. Langer Rede kurzer Sinn, weiß jemand ob man durch Zwischenschalten eines Reglers oder ähnlichem die Minimaldrehzahl herunterregeln kann ?

Erst einmal einen schönen Sonntag !

Dietmar 

Marco Scheloske

Ja, das geht. Habe eine Zwischensteckdose mit regelbarem Output bei meinen Dremel und Proxxon Bohrmaschinchen (habe mehrere, hat sich mit der Zeit so ergeben - ganz praktisch, reduziert Werkzeugwechsel, die am häufigsten genutzten Werkzeuge bleiben einfach montiert) vorgeschaltet, klappt einwandfrei.
Gruß aus MG und "Just glue it!"
Marco (Triliance.de), "The Baseman"


momos

Danke Marco,
das hört sich ja gut an. Wo bekomme ich denn solch ein Ding -vorzugsweise im www in dieser verrückten Zeit ?

Dietmar

wefalck

Der FBS 50/E hat ja wohl eine elektronische Drehzahlregelung. Wenn man eine weitere elektronische Drehzahlregelung davorschaltet, die ebenfalls auf einer Impulsweitenregulierung beruht, kann es passieren, daß gar nicht passiert ...

Also ist die Handbohrmaschine möglicherweise mit dem ebenfalls elektronisch geregelten Netzgerät nicht kompatibel

Und wenn man jetzt noch einen Steckerdimmer davorschaltet, dann kommt da nur noch ein Mischmasch von Strom am Motor der Maschine an.

Anderenfalls, ja, ich verwende auch seit Jahrzehnten Stecker- oder Schnurdimmmer zum Regeln einfacher Ohmscher Verbraucher, wie Kollektormotoren, Lötkolben, usw.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

momos

Hallo wefalck,
Danke schon einmal. Ich muss gestehen Du stürzt mich in Verwirrung. Ich bewundere schon seit langem Deine Kenntnisse in Sachen Gerätschaften usw.  :klatsch:aber nun bin ich als Laie am Ende. Was mache ich denn nun, welche Lösung bietet sich mir denn an und woher bekomme ich gegebenenfalls ein entsprechendes Gerät ?

Entschuldige meine laienhaften Kenntnisse !

Dietmar

Hans

Ich habe vor meinen Proxxons einen Bohler "Monster" Regelnetzteil II. Eine der Proxxon ist schlicht mit Schalter, die andere die FBS 12/EF. Beide werden mit dem Regelnetzteil einwandfrei geregelt. Die EF unterschreitet einwandfrei ihre ansonsten regelbare Minimaldrehzahl.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

Ich bin nicht so der Elektronik-Fachmann. Es wird wohl auf die Art der Drehzahlregelung ankommen, ob die beiden zusammenarbeiten oder nicht. Die meisten Dimmer und ähnliche Drehzahlregler für Wechselstrom arbeiten mit Pulsweitenregelung, d.h. anstatt der vollen Sinuswelle des Wechselstroms werden nur Teile der Welle durchgelassen, d.h. der Motor bekommt anstatt des vollen 'Schubs' nur einen kürzeren. Wenn ich zwei Pulsweitenregler hineinanderschalte, ohne daß sie synchronisiert sind (weil sie in verschiedenen Geräten eingebaut), dann kann es passieren, daß der zweite den kleinen 'Schubs' ganz wegschneidet. Ich hatte diese Problem einmal.

Wenn die Drehzahlregelung am Gerät nach dem Gleichrichter erfolgt, dann sollte es nichts machen.

Man kann wirklich nur ausprobieren, wenn man nicht weiß welche Art Regelung in den Teilen eingebaut ist.

Ein Steckerdimmer ist für ein paar Euro zu haben und kann eben auch für andere Regelzwecke verwendet werden, z.B. zur Temperaturregelung an einem simplen Lötkolben. Es ist also keine verlorene Investition.
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Hans

Wobei ich auch noch ausdrücklich darauf hinweise, dass ich keine 50E mit 220V habe, sondern welche mit 12V. Was man zwischen 220V und der Maschine dazwischenjubeln kann, weiss ich auch nicht.















Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

pucki

Wenn du eine Proxxon mit 12 Volt hast, wieso kaufst du dir nicht das passende Netzteil von Proxxon mit den hübschen gelben Regler. Bekommst du bei Völkner für sehr kleines Geld (unter 25 Euro).

Und wenn du das Teil hast, kannst du auch die für ca. 22 Euro den Schleif-Pen kaufen. Denn kann man damit auch schön reglen, und somit die Hub-Speed manipulieren.

Ich persönlich habe mir die EF-50 (Mit Regler und mit Spannbaken) + Netzteil bei Völkner für unter 50 Euro zusammen gekauft. Musste eine haben weil ich ein Bohrständer von Poxxon habe und mir für unter 30 Euro ein Kreuztisch aus China gekauft habe. ;)


https://www.voelkner.de/products/20034/Proxxon-Micromot-28-707-NG-2-E-Netzteil-1St..html  <- Das das Netzteil was ich habe.

Gruß

    Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

momos

So Männer,
zuerst einmal bitte versteht mich nicht falsch. Ich danke Euch sehr für Eure Beiträge. Da ich, wie gesagt, von Elektronik keine Ahnung habe und daher mit einigen Begriffen nichts anfangen konnte, bin ich nun auf die Idee gekommen mal bei Proxxon anzufragen und mein Problem zu schildern. Lt. dem dortigen Techniker kann man mein Maschinchen nicht unter 5000 U/min herunterregeln - elektronische Regelung an/in der Maschine. In einem solchen Fall würde der Motor überhitzen, er würde keine Leistung mehr erbringen und stottern. Asche auf mein Haupt, auf diese Idee hätte ich wohl eher kommen können. Generell, ich danke Euch sehr und möchte auf keinen Fall Euer Wissen in Abrede stellen. Was den Pen angeht, habe ich und kann diesen erst beim Versäubern der Öffnungen benutzen.

Seid bedankt !

Dietmar

   

wefalck

Das mit der Lüftung könnte ein Problem sein. Die Frage ist aber nun, ob der Techniker meinte, daß sie deswegen kein Gerät bauen können, das langsamer läuft (weil die Elektronik zuviel Verlustwärme hat) oder ob der Ventilator bei niedrigeren Drehzahlen nicht genügend Luft an den Motor schafft.

Das Stottern käme vermutlich von der oben beschriebenen Überlagerung von mehreren Regelkreisen her.

Ich habe übrigens seit über 40 Jahren eine simple Handbohrmaschine (aus vor PROXXON-Zeiten), die aus einem Aluminiumrohr mit Schalter am Ende und einem (wahrscheinlich kugelgelagerten) Motor besteht, auf dessen Welle ein Messingrohr als Spannzangenaufnahme aufgeschoben ist. Dazu gab es Stahlspannzangen von etwa 0,3 mm bis 3,2 mm spannend. Die habe ich an einem Eisenbahn-Transformator bzw. dem großen PROXXON-Netzteil (bis dessen Elektronik aufgab) betrieben. Damit ließ sich das Gerät wunderbar bis fast auf 0 UpM herunterregeln.

In der Bucht gibt es für ein paar Euro inzwischen solche Primitiv-Handbohrmaschinen für ungefähr 5 € zu kaufen. Ein Satz Messing-Spannzangen dazu kostet weniger als 2 €. So etwas wäre vielleicht eine Alternative.
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Hans

Wie schon gesagt, meine 12V FBS12/EF lässt sich ohne Stottern herunterregeln. Und wer betreibt sowas im Plastikmodellbau im Dauerbetrieb?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

momos

Hallo,
sehr Ihr, meine Angabe zur Maschine war wohl ungenau. Meine 50E läuft über ein Netzgerät (Primär 220 V - Sekundär 12 V) mit mindestens 5000 U/min. Die Deine Hans, hat nach meinen Erkenntnissen eine Mindestdrehzahl von 3000 U/min. Das Ding soll natürlich nicht im Dauerbetrieb laufen. Natürlich treibt mich die Frage um, ob der Unterschied zwischen 5000 und 3000 so gravierend für meine Angelegenheit ist und ob ich die FSB 12/EF auch mit meinem alten Netzgerät in Betrieb nehmen kann. Diesbezüglich habe ich mal wieder Proxxon angeschrieben um hier nicht weiter zu nerven.

Gruß

Dietmar

CH66

#13
hallo Dietmar,

das selbe Problem wie Du hatte ich vor Jahren mit meiner Minicraft MB 170 12V.
Ich bohrte kleinste Löcher in Polystorol wobei die Bohrer wegen der entstehenden Hitze verschmierten und die Löcher dann immer größer wurden  8o.
Ich half mir indem ich ein Universal Netzteil 220/ 12V dazwischen schaltete. Ich konnte nun die Geschwindigkeit über die
Stufenschalter ( Volt) "regeln". Meist arbeite ich im 7.5 V Modus. ich konnte nun perfekt bohren und fräsen.
Beiden Geräten geht es bis heute gut.
Ich habe eben meine geerbte Proxxon Micromot 50 ebenfalls mal drangesetzt. Funktioniert nun regelbar auch einwandfrei.

Gruß
Christian   

wefalck

Wenn es da Buchsen mit unterschiedlichen Spannungsangaben gibt, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen Transformator, bei dem an unterschiedlichen Stellen der Sekundärwicklung abgegriffen wird. Da ist dann keine Elektronik drin und jegliche elektronische Spannungsregelung danach funktioniert einwandfrei.
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Skyfox

#15
Moin

Oft hilft ein Bild mehr als 1000 Worte:

[attachment=0,msg1009508]

Handgeräte 12V (Micromot 50/E, Handschleifgerät PS 13) an regelbarem Netzteil NG5/E.

Eigentlich genau das, was Kollege Pucki schon weiter oben schrieb... ;)

Funktioniert ohne Probleme beim Bohren und schleifen von Polystyrol ohne sofort zu verklumpen/schmelzen.
Irgendwann ist natürlich schluß mit Durchzug bzw. Drehmoment und dann stottert das auch schon mal.
Aber darüber sind Drehzahl und Abtrag für Plastikmodellbau absolut geeignet.
Und den Geräten schadet das auch nicht, bei mir seit Jahren in dieser Konstellation im Betrieb...

:V:
Skyfox
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

wefalck

Eine Alternative mit mehr Kontrolle wäre auch so etwas:



Es es einfach- und doppelt-wirkend (mit Feder) im Uhrmacherbedarf und jetzt wohl auch im Internet. Ich habe einen seit über 30 Jahren im Betrieb, der praktisch bis hinunter zu 0 mm spannt.
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M.S

Ich verwende seit Anfang an die Proxxon maschienen. Das ältere Modell wo die Drehzahlregelung am Trafo ist lässt sich auf sehr geringe drehzahl runter regeln. Das neuere Modell mit regler am Handstück fängt bei 5000U/min an. Der Trafo hat die Bezeichnung NG2/E. Das neue Modell benutze ich nur noch zum polieren von metallteile.
Gebaute Modelle: Protar RE23 Metall, MP4-6,621/2,312T4,Porsche 935 +SMS,Fertige Modelle :Lotus99,79+E-jan,Ferr.310B,Enzo,FXX, Im Bau:Einiges MFH:4-4,FW14B,FXX-K+Hobby-design, In Zukunft:MFH:Williams FW11B,16;Lotus98T,BrabhamBt52B,Lancia Rally 037, Tyrrell P34 1977 Ver. B

momos

Hallo Männer,
Danke für Eure Tipps. Wie geschrieben habe ich eine alte regelbare 50E mit einem auch schon älteren Netzgerät 28505-11. Ich habe mich inzwischen dazu durchgerungen wie folgt zu arbeiten: Vorbohren mit einem Handbohrer wie ihn Ihr sicherlich kennt, d.h. mehrere Löcherchen in die zu öffnenden "Feldern" bzw. Schlitzen machen. Dann langsam weiter mit den erwähnten Fräsern von meinem Zahnarzt.Bilden sich dann auf Grund der zu hohen Drehzahl Klumpen vom Plastik am Fräser. Diese dann mit einem Skalpell entfernen und wieder weiter. Wenn ich mir Zeit lasse - und das tue ich - geht das ganz gut. Im übrigen verweise ich auf die geschilderte Auskunft von Proxxon. Ach ja, den PS 13 habe ich, geht aber auf Grund der zum Teil sehr kleinen Öffnungen nicht. Mache dann mit Feinfeilen weiter bzw. einer alten umgebauten Elektrozahnbürste. Den Tipp mit der Zahnbürste habe ich von einem anderen Modellbauer. Kann Euch leider keine Bilder schicken, da ich bislang nicht über die entsprechenden Fähigkeiten mit dem Einstellen von Bildern verfüge. Ich weiß, gibt dazu Programme aber ich bin im Augenblick sehr auf mein Projekt fixiert und mein "PC-Berater" (mein Sohn) ist derzeit nicht verfügbar. Wie gesagt, vielen Dank für Eure Bemühungen !

Schönes Wochenende erst einmal !

Dietmar

pucki

Zitat von: momos in 30. April 2021, 12:56:57
Bilden sich dann auf Grund der zu hohen Drehzahl Klumpen vom Plastik am Fräser.

Diese Klumpen habe mit der Drehzahl nur Indirekt zu tun.  Meiner Meinung nach, erzeugt die Drehzahl zu viel Hitze. Was dazu führt das der Kunststoff schmilzt. Also einfach das Material wenn möglich kühlen.

Damals in meiner Jugendzeit habe ich an einer Säge dicke Eisenrohre zersägt. Da war eine Wasserstrahl (mit milchigen Zeug) der immer auf das Sägeblatt lief. Das Wasser lief in eine Wanne und wurde von da (durch ein Filter) wider nach oben gepumpt.

Ich frage mich gerade ob es nicht einfach möglich wäre, so eine Wanne mit einer 4 Euro-China-Wasserpumpe nach zu bauen. Da Plastik schwimmt, sollte sie nur etwas höher sein, und der Ansaug unten in der Wanne. Das würde das Filtersystem gewaltig vereinfachen.

Ich würde die Pumpe einfach in eine Mini-Kiste mit Löcher stellen und diese Kiste mit einen Nylonstrumpf überziehen. Ich habe etwas ähnliches damals gemacht um zu verhindern das meine winzigen Jung-Fische in den Filter gesagt wurden. Hab nicht ein Fisch verloren. ;)

Gruß

   Pucki
Ich bin PucKi, ein älterer Mann und überzeugter Single, der immer noch versucht ein perfektes Modell zu bauen.

momos

Guten Morgen Pucki,
Danke für den Tipp. Ich habe inzwischen ca. 3/4 der Öffnungen gemacht. Mir geht es wie sicherlich vielen Anderen, insbesondere bei Großprojekten kommt man manchmal auch auf Grund von hilfreichen Tipps von kenntnisreichen Leuten vom Hundersten in's Tausendste. Wenn ich Deinem gutgemeinten Ratschlag folge mache ich wieder eine Baustelle auf. Ohne mich beschweren zu wollen, ich hab mir die Sache ja selbst ausgesucht, wird die ganze Angelegenheit noch Jahre dauern. Ich habe als Rentner zwar Zeit, nehme mir diese auch, aber es wird eben noch dauern. Habe mir inzwischen schon sinnvolles Zubehör gekauft, Dinge umgebaut (siehe Zahnbürste) und viele sehr nützliche Ratschläge angenommen. Denke ich bin Dank Hilfe auf gutem Weg. Wie gesagt, Dank an Dich und die Anderen  :winken:

Schönen Sonntag noch !

Dietmar