Schwerer Kreuzer Lützow Bauzustand 1942 1/720 Italeri

Begonnen von Wolf224, 23. August 2019, 14:24:35

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Wolf224

Hallo Leute,

nachdem die Tirpitz fertig war habe ich mir ein neues Projekt gesucht und mich für den Bau des Schweren Kreuzers Lützow (ex Deutschland) im Bauzustand 1942 entschieden.

Als Grundlage habe ich mir den den 1/720 Bausatz der Lützow von Italeri besorgt. Dieser ist zwar schon aus den 70er Jahren, aber trotzdem noch erstaunlich detailliert.
Die einzige Bausatzalternative wäre von Fujimi in 1/700. Dort sollen die Teile aber etwas grob gehalten sein.

Maxims Bericht über den Bau in der 1941er Variante hat mir gute Anhaltspunkte über die Stolperstellen des Bausatzes gegeben. Vielen Dank dafür. :P :P

Als Quellen nutze ich folgendes:
   Vom Original zum Modell ,,Panzerschiffe der Deutschland-Klasse"
   Marine-Arsenal Specal Band 2 ,,Die Panzerschiffe der Kriegsmarine"
   Das Buch Panzerschiff Deutschland/Schwerer Kreuzer Lützow von Hans Georg Prager
   Super Drawings 3D ,,The Heavy Cruiser Lützow" von Stefan Draminski

Es werden diverse Umbauarbeiten notwendig sein, um das Ergebnis zu erhalten, dass ich haben will.
   Verlängerung des Rumpfes am Bug und Bau eines leicht geschwungenen Atlantik-Stevens
   Entfernung des 2. Backbord-Bugankers
   Neuaufbau der Gasdruckschotts für die 15cm Mittelartillerie
   Änderung der Plattformen für die seitlichen Flak-Leitstände am Gefechtsmast
   Änderung der Plattformen für die hinteren 3,7cm Flak
   Änderung der Form der seitlichen Galerien für die 10,5cm Flak, Verbreiterung des Decksaufbaus unter den 10,5cm Fla-Kanonen bis zur Rumpfkante
   Aufbau einer Plattform für den 2cm FLAK-Vierling auf Turm A
   Aufbau einer neuen hohen Schornsteinkappe
   Änderung der Stengen am Gefechtsmast
   Änderung des Aufbaus zwischen Flugzeugkatapult und Schornstein. Die Italeri-Teile passen hier nicht so ganz.
   Anbau der seitlichen EMS Kabel

Sollte ich was vergessen haben lasst es mich bitte wissen.
Für die Umbauten werde ich mich am 3D Modell von Stefan Draminski orientieren.

Außerdem habe ich mich auch mit folgendem Zubehör eingedeckt:
   Gedrehte Geschützrohre 28cm., 15cm und 10,5cm von Aber
   3,7cm Flak von NIKO Models
   20mm C30/C38 Einzel-Flak von 3D Model Parts
   20mm Flak 38 Flakvierling von 3D Model Parts
   DKM Rettungsflöße von 3D Model Parts
   10,5cm SK C/33 Flaklafetten von NIKO Models
   15cm LC/28 Einzelgeschütztürme von 3D Model Parts
   Ätzteile für Reling und Radarmatratzen kommen aus der Restekiste und teilweise von einem Ätzteilsatz von LX für die Graf Spee

Die Zubehörteile sind natürlich alle in 1/700. Ich werde während des Bau's schauen müssen, was ich wirklich verwenden kann, oder ob bestimmte Teile dann doch zu überdimensioniert werden.
Als ich den Rumpf ausgemessen habe bin ich zudem auf einen Maßstab von 1/727 gekommen, wenn ich von einer Schiffslänge von 186m vor dem Umbau von 1940 ausgehe.
Zur Not blase ich die Nutzung der Zurüstteile ab und nutze sie dann für ein anderes Modell.

Begonnen habe ich bereits mit der Anpassung des Rumpfes. Diesen habe ich mit 1mm dickem Plastiksheet dreiecksförmig verlängert und dann mittels Spachtelmasse und Sekundenkleber etwas Volumen ausgearbeitet, die dann entsprechend in Form geschliffen wurde.
Die Klampen am Bug habe ich vorsichtig mit Plastikrundmaterial und Plastiksheet aufgebaut.

Für Tipps und Hinweise von den Marineprofis wäre ich sehr dankbar. Die Lützow ist ja offenbar kein Modell, dass so oft gebaut wird. :woist:

Und nun erstmal die Bilder.














Hier sieht man, dass die Größe der Zurüstteile leicht kritisch werden kann. Die Bausatzteile sind aber so lala. Die 15cm Türme sind gefühlt winzig und in einem Stück mit schrägen Seitenwänden. Die 10,5cm Kanonen sind im Bausatz recht einfach gehalten. Wenn ich die Galerien aber eh vergrößern muss kann das mit den Zurüstteilen wieder passen.



PILSTRINKER

 :klatsch: Bier und Steaks stehen bereit, kann losgehen!  :mariinee:

maxim

Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Wolf224

Weiter geht.

Als nächstes habe ich mich mit den Decksaufbauten beschäftigt.

Die Plattformen für die 10,5cm Flak habe ich nach außen hin vergrößert, dass sie über den Rumpf hinausragen. Außerdem habe ich den Unterbau verbreitert und unterfüttert. Er würde sonst nach außen schräg abknicken, wenn er auf das Deck geklebt wird.
Das Deckshaus reicht nun auch bis zur Deckskante heran.

Den Bereich vor dem Schornstein habe ich aus Plastikplatten in Schichtbauweise aufgebaut. Direkt davor kommt dann eine Arzt Zylinder, auf dem das Katapult aufgesetzt wird. Wie ich diesen baue muss ich mir noch überlegen.

Dann mussten die Gasdruckschotts für die 15cm Mittelartillerie komplett neu anhand der Pläne und des 3D Modells nach Augenmaß konstruiert werden.
Diese wurden 1937 mit den Erfahrungen im spanischen Bürgerkrieg nachgerüstet, um die Geschützbesatzungen vor den Druckwellen der schweren 28cm Hauptartillerie zu schützen.

Aufgebaut habe ich diese mit 0,3mm Plastikplatten, die ich mir entsprechend zurechtgeklebt und geschliffen habe.
Mit den vorderen Schotts bin ich noch nicht 100%ig zufrieden. Ich befürchte, dass von meinen 1/700 Rettungsflößen keine 3 Stück oben draufpassen, so wie es am 3D Modell zu sehen ist. Gegebenenfalls muss ich die noch ein wenig vergrößern

Zu beachten ist, dass die hinteren Gasdruckschott an back- und steuerbord unterschiedlich aufgebaut waren. Dies hing wohl mit dem unterschiedlich geformten Decksaufbau zusammen, was auch von Italeri korrekt dargestellt ist.
Auf die Decken der hinteren Gasdruckschotts kommen dann jeweils ein Flakvierling.

Ich vermute, dass ich die 15cm Geschütze teilweise auch etwas versetzen muss und nicht die vorhandenen Löcher im Deck verwenden kann.
Zum einen könnten Sie sich teilweise aufgrund der Gasdruckschotts nicht frei drehen und zum anderen stoßen Sie an die Beibootsstützen.

Da könnte mir der Unterschied der Maßsstäbe 1/720 (1/727) und der Türme in 1/700 zum Verhängnis werden. :rolleyes:

Die Beiboot-Stützen habe ich vom Aufbau erstmal entfernt. Entweder baue ich sie dann mit Ätzteilen neu auf oder friemel mir irgendwas Eigenes zusammen.


Als nächstes werde ich die Stände für die hinteren 3,7cm Flakgeschütze neu aufbauen. Diese wurden rund ein halbes Deck höher auf neue größere Plattformen über den eigentlich vorhandenen versetzt.

Nun erstmal die Bilder:

























Wolf224

Hallo Leute,

weiter ging es mit den Plattformen für die hinteren 3,7cm Zwillings-Flakgeschütze.

Diese wurden im Rahmen des Umbaus auf neue Plattformen ein halbes Deck höher versetzt und hatten auch eine komplett andere Form.

Als Grundlage habe ich erstmal mit einem normalen Bürolocher ein rundes Stück aus einer 0,3mm starken Plastikplatte rausgestanzt.
Das Stück war dann natürlich etwas deformiert und musste erstmal wieder gerade gebogen werden.

Die weitere Ausarbeitung erfolgte dann mit kleinen Plastikstücken, die mit Sekundenkleber an das große Stück angebracht wurden.
Anschließend wurde alles in Form geschliffen, schwarz lackiert, auf Unebenheiten geprüft, wieder mit Sekundenkleber gefüllt und nochmal geschliffen bis es gepasst hat.

Die nächste Baustelle war dann der Brückenaufbau. Hier hat sich beim Bausatz ein Fehler eingeschlichen.

Die seitlichen 3m Entfernungsmesser sind laut Bausatz ein Deck zu niedrig zu montieren.
Ich konnte bisher keine Infos finden, dass das in einem frühen Bauzustand vielleicht wirklich so war.

Die neuen Plattformen wurden dann wieder aus 0,3mm Plastikplatte geschnitten und angebracht.

In diesem Bauschritt mussten dann auch die Form des ursprünglichen Entfernungsmesser-Decks geändert und auch die Schanzkleider neu erstellt werden.
Letztere habe ich dann mit in Sekundenkleber getränktem Papierstreifen erstellt.

Und wenn man die oberen Decks macht muss natürlich auch das darunterliegende Deck für die 3,7cm Zwillings-Flak ein neues Schanzkleid bekommen. Ordnung muss sein. :D

Das vor dem Gefechtsmast und auch das hinter dem Schornstein liegende SL-2 Feuerleitgerät für die schwere Flak hatten laut meinen Unterlagen ebenfalls ein Schanzkleid drumherum. Diese haben sie dann auch bekommen.

Die nächste Hürde wird dann wohl die Erstellung einer schrägen Schornsteinkappe werden. Da muss ich mir noch was einfallen lassen.
Von der ursprünglichen flachen Schornsteinkappe des Bausatzes muss ich den umlaufenden überstehenden Ring entfernen, dass er nicht über den Schornstein übersteht und dort dann die Kappe aufsetzen.
































Graf Spee

Da bleibe ich auf jeden Fall mal als Beobachter dran.
Kriegsmarine als Thema zieht bei mir immer und umschiffst die genannten Hürden bislang ja auch bravourös.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Wolf224

@ Graf Spee: Beobachter sind immer gern gesehen. Popcorn und Erfrischungsgetränke gibt's an der Kasse.

Weiter geht's.

Diese Woche habe ich mir überlegt, wie ich die erhöhte Schornsteinkappe der Lützow darstelle.

Die ersten Versuche startete ich mit Papier. Das hat auf jeden Fall die richtige Dicke, aber ich habe es partout nicht hinbekommen diese Form hinzurollen.

Den nächsten Versuch wollte ich aus Metall starten.

Dazu besorgte ich mir im Baumarkt in Aluminiumrohr mit 7mm Außendurchmesser.
Dieses habe ich erstmal entsprechend schräg abgesägt.
Dann wurde das Rohr in den Schraubstock eingespannt und solange gequetscht, bis es die richtige Form hatte, die ich für den Schornstein brauchte.
Nun noch die Kappe vom Rest des Rohres absägen und die Grundform war da.

Jetzt hat die Lützow ja noch an der Front der Kappe 2 Lüftungsöffnungen. Da habe ich mich dann heute mit einem 0,75mm Bohrer rangesetzt und habe jeweils 3 Löcher gebohrt, die ich dann verlängert habe.
Mit dem Handbohrer war das recht langwierig, also habe ich es gewagt den Bohrer in den Akkuschrauber einzuspannen...und siehe da, hat geklappt. Glück gehabt. :pffft:

Mit einem Skalpell habe ich dann die Form der Öffnungen versucht vorsichtig herauszuschälen.

Ich weiß, Eigenlob stinkt....aber in Anbetracht der Größe ist mir das recht gut gelungen. :D

Den Schornstein aus dem Bausatz musste ich noch etwas kürzen, da sonst der komplette Schornstein mit schräger Kappe über die Höhe des Artillerieleitstandes auf dem Gefechtsmast hinausragen würde.

Von oben werde ich noch versuchen die Kappe an den Kanten etwas auszudünnen. Im Moment ist es ja eine Panzerkappe.

Wenn ich dann alles zusammensetze muss mit Spachtelmasse vorsichtig die Kappe mit den Abgasrohren und der darauf sitzende Aluhut angespachtelt und an den Schornstein anpasst werden.
Dabei werde ich wohl auch ein paar Kratzer im Aluminium glätten können.









Hörnchen

Auch wenn ich fachlich nix beitragen kann, finde ich deinen Bericht
sehr spannend und lehrreich.
Echt klasse was Du da alles im Eigenbau fabrizierst.
Ich werde Dir weiter gespannt zu schauen.

Gruß André
Es gibt eine Sache auf der Welt, die teuerer ist als Bildung - keine Bildung (JFK)

maxim

Interessant die Schornsteinkappe aus Metall zu machen! Ich hätte wohl auch versucht die aus Papier oder dünnen Plastik zu formen und ziemlich geflucht. Ich habe schon Schornsteine aus Papier (80 g) gemacht und mit flüssigen Sekundenkleber ausgehärtet (soll auch mit Weißleim gehen, was ich mich noch nicht getraut habe). Metall bleibt natürlich leichter in der Form.
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Wolf224

#9
@Hörnchen: Auch Nicht-Mariner sind gern gesehen. Die Not, dass es kein anständiges Plastikmodell der Lützow gibt macht erfinderisch.  :D

@Maxim: Ich hatte vor rund 15 Jahren schon mal eine Admiral Scheer gebaut. Da habe ich auch ein Metallrohr genommen, aber ohne die Lüftungsschlitze an der Front nachzubilden.
Bei Papier denk ich mir immer, dass da eine Kante zurückbleiben muss. Damit rechne ich auch bei meinen neugebauten Schanzkleidern. Das wird sich nach der ersten Grundierung zeigen, wo Nacharbeiten notwendig sein werden.

Jetzt nach dem Spachteln bin ich mit dem Schornstein überaus zufrieden.

Diese Woche habe ich mir nach dem Vorbild von Graf Spee's Dock 1 auch endlich mal eine anständige Bau-Helling gebaut. Bisher war das alles recht provisorisch mit Patafix auf Holz.
Dazu habe ich eigentlich nur seinen Entwurf auf 1/700 Maße runter skaliert, aber immer noch große genug, um flexibel für größere Einheiten zu bleiben.

Ich denke mal die Bilder sind selbsterklärend. Da ich im Baumarkt bei den Winkeln offenbar einen falschen aus der Box gegriffen habe wurde dieser eben von oben angebracht.

Andere nennen es Pfusch am Bau...ich nenn es: passt schon.  X(
Nicht schön, aber selten und der Zweck wird erfüllt.

Die Brückenfenster habe ich vom Plastikteil entfernt und durch Ätzteile aus einem Gold Medal Models Ätzteilsatz für US Schiffe nachgebildet.

Für die Rohre der 28cm Hauptgeschütztürme habe ich ein Stück 0,3mm Plastiksheet zu einer kleinen Leiste geschnitten, 0,6mm Löcher gebohrt und die Leiste in den Turm geklebt.
Die Rohre stammen von RB-Models.
Ich bin aktuell bei dem Gedanken den Messing-Rohrsatz von Aber nicht zu verwenden. Die Rohre der 15cm und 10,5cm Geschütze sehen aus den 3D-Druck- und Resinteilen eigentlich ganz passabel aus, dass man sie gar nicht ersetzen müsste.

Wo ich mir noch nicht ganz sicher bin ist das Thema Rohrhosen an den Geschütztürmen. Hatte die Lützow nun welche oder nicht?
Für die Admiral Scheer habe ich wenige Fotos gefunden. Bei der Lützow gar nichts.
Am 3D-Modell sind Rohrhosen montiert.
Wurden die nur ab und an, je nach Notwendigkeit, angebaut?













Wolf224

Hallo Leute,

ich habe mal wieder ein paar kleine Meilensteine zu zeigen.

Die Entmagnetisierungskabel an back- und steuerbord habe ich aus abgelängtem 0,2mm Messingdraht vorsichtig mittels Sekundenkleber an den Rumpf geklebt. Die Kleberüberstände wurden anschließend so gut es ging vorsichtig weggeschliffen.
Der erste Versuch mit 0,2mm Kupferlitze von der Rolle schlug massiv fehlt. Das war über die Rumpflänge gesehen viel zu wellig und sah furchtbar aus.

Weiter ging es mit den Torpedorohrsätze auf dem Achterdeck. Diese sahen mir etwas zu langweilig aus.
Hinten sind die Bausatzteile einfach platt verschlossen. Im Original waren sie aber hinten geöffnet. Irgendwie muss man ja schließlich die Torpedos laden können...

Also habe ich erstmal vorsichtig die Wand entfernt und die Ränder ausgedünnt.
Das nächste Problem war dann eine passende Andeutung für die hinteren Rohrenden zu finden.
Ein erster Gedanke alte Rohrsätze aus einem Revell Zerstörer Z-38 Bausatz in 1/700 zu nehmen schlug fehl. Die Teile sind einfach zu groß. Selbst wenn ich dann neue Panzerkalotten aus Papier gebaut hätte wären die Teile zu überdimensioniert geworden.

Beim weiteren Kramen in der Restkiste bin ich auf einen Standard US Navy Bewaffnungsgussrahmen gestoßen. Dort waren Vierlings-Torpedorohrsätze vorhanden, die etwas kleiner waren.
Also habe ich die Enden davon abgeschnitten und in die ausgeschnitzte Öffnung der Lützow-Rohrsätze eingeklebt.
Für eine Andeutung reicht es allemal.
Auf ein weiteres Aufbohren der vorderen Torpedorohrenden habe ich verzichtet.  Das sieht man am Ende nicht mehr.

Der Mast am Schornstein ist ja ein ziemlich verwinkeltes Gerüst. Dieses habe ich mit 0,3mm Stahldraht neu aufgebaut.




















maxim

Das Entmagnetisierungskabel ist Dir wirklich gelungen. Mein letzter Versuch, auch wie Dein erster Versuch Kupferdraht, hat gar nicht gut funktioniert.

Auch der Mast und die Torpedorohre sehen gut aus!
Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Wolf224

@Maxim: Danke für die Blumen.

Weiter ging es mit folgenden Arbeiten:
   Durchbrüche am Wellenbrecher, wo die Ankerketten durchlaufen
   Erweiterte Decksvorsprünge am hinteren Aufbau
   Neuaufbau der Brückennocken
   Aufbau der Mastausleger
   Aufbau der Kräne
   Anbringen der Reling
   Rohrhosen an den 28cm SA Geschütztürmen
   Anpassung der Beiboote
   Zerstörung der vorderen Mannschaftsquartiere durch die wahnwitzige Idee die Vertiefung  der Ankerklüsen darzustellen :5:
   Anpassung der 15cm MA Türme

Die Decksvorsprünge am Aufbau habe ich mit Papier und Sekundenkleber vorsichtig angebracht und angeschliffen.

Die Brückennocken aus Plastik habe ich entfernt und durch Teile aus dem Eduard Ätzteilsatz für die Revell Bismarck ersetzt. Da diese zu lang waren habe ich sie um ein Element gekürzt, welches ich noch für die auf dem darüberliegenden Deck angebrachten Nocken verwendet habe.
Die Abstützungen entstanden aus 0,3mm Stahldraht.

Für die Mastausleger habe ich 0,3mm Stahldraht verwendet. An diese kamen Ätzteile für die Steighilfen aus dem Eduard Ätzteilesatz für die Revell Bismarck und eines Ätzteilsatzes von LX für die Graf Spee.

Den Backbordkran habe ich neu aufgebaut. Dazu habe ich als Grundlage einen Kranarm der Revell Tirpitz verwendet. Diesen habe ich gekürzt in Form gebogen und mit Verstrebungen aus Papier versehen.
Auf beide Kräne kam eine Leiter drauf.

Die Rohrhosen der 28cm Türme habe ich dann mit Weißleim dargestellt.

An den großen Motorbarkassen, die auf den Böcken über den hinteren 15cm Türmen gelagert wurden habe ich das Deckshaus abgeschnitten.
Dies wird so auf dem 3D Modell dargestellt. Der Steuerbord Kran liegt auch ziemlich flach auf seinem Abstützbock auf, sodass dieses Deckshaus im Weg wäre.
Vermutlich wurden die dann nur kurz vorm Aussetzen angebaut.

Tja und dann hatte ich die Idee an den Ankerklüsen die Vertiefungen nachzubilden, in denen die Anker ruhen. Das wollte ich mit vorsichtigem Ausbohren einer Kuhle machen.
Naja...Ende vom Lied > glatter Durchschuss einer 3,6m Granate von Steuerbord nach Backbord. Die dort befindlichen Mannschaftsquartiere waren erstmal unbewohnbar bzw. nicht mehr vorhanden. Glücklicherweise war dort zum Zeitpunkt des Geschehens keiner anwesend. :rolleyes:

Das Loch habe ich dann mit Plastikbruch verschlossen, mit Sekundenkleber aufgefüllt und wieder an die Rumpfform angespachtelt und verschliffen.

Wer keine Arbeit hat, macht sich welche. Das werd ich dann wohl sein lassen... :rolleyes:

Die Geschütztürme der 15cm Mittelartillerie habe ich dann mal auf ihre Plätze gesetzt. Dabei stellte sich heraus, dass die hinteren Türme nicht passen. Die stoßen gegen die Bootsstützen gegen. Nach meinen Unterlagen sind diese auch viel zu weit im Inneren.

Also werde ich deren Montagelöcher nicht verwenden und beide Türme weiter nach außen versetzen und stumpf auf das Deck kleben.
Auf dem Foto ist der Backbordturm verschoben und der Steuerbordturm ruht in seinem Montageloch.

Rein von der Größe her gefallen mir die 15cm Türme von 3D Model Parts aber wirklich gut. Die Dimensionen passen optisch meiner Meinung nach.
























Als ob nie was gewesen wäre...







Wolf224

Hallo Leute,

es gibt mal wieder Neues zu berichten.
Ich habe mich um die Lackierung gekümmert.

Angefangen habe ich dabei mit den Holzdecks, wobei ich wieder etwas experimentiert habe.
Das Hauptproblem sind die erhabenen Plankenlinien, die durch einige Arbeiten aber auch stellenweise weggeschliffen waren. Also musste ich es irgendwie schaffen mittels Lackiertechniken einen Holzeffekt zu erzielen.

Begonnen habe ich mit einem Preshading aus verschiedenen Farbtönen in Richtung braun und ocker.
Darüber kam dann mit dem Airbrush Revell beige 314 seidenmatt.
Das habe ich wohl etwas zu gut gemeint. Auf jeden Fall war nachdem ich fertig war von dem Preshading kaum noch was zu sehen. :rolleyes:

Der nächste Versuch war dann einzelne Planken abzukleben und mit vorsichtigem Trockenmalen unterschiedliche Schattierungen zu bekommen. Nunja...die Farbe war doch ein wenig zu flüssig. Die Hälfte ist unter das Abklebeband gelaufen. Sah katastrophal aus.
Fotos davon zu machen habe ich gleich mal sein lassen und dann lieber mit mehreren lasierenden Schichten beige dieses Missgeschick wieder kaschiert. :pffft:

Als nächstes habe ich dann mittels eines Bleistifts und Buntstiften in mehreren Brauntönen Planken nachgezogen und diese dann mit lasierenden beige-Schichten wieder abgeschwächt, dass sie nur noch leicht zu erahnen sind.

Das Endergebnis gefällt mir jetzt ganz gut. Die Farbe ist auch nicht so stark gelblich braun wie bei der Tirpitz sondern blasser, dass es ein älteres und verwittertes Deck darstellt.

Die Hauptlackierung aller weiteren Teile erfolgte dann mit Revell grau 374 seidenmatt. Die Streifen der Tarnung habe ich dann mit dem Pinsel mit Revell 78 panzergrau aufgebracht.
Die Stahldecks sind Revell 74 geschützgrau.

An diversen Stellen müssen natürlich noch Nacharbeiten vorgenommen werden, um das Tarnschema anzupassen und verlaufene Farbe auszugleichen.

Danach kann ich mich dann um die Alterung kümmern, um vor allem das Panzergrau etwas abzuschwächen und vorsichtig zu verwittern.





































Wolf224

Hallo Leute,

es gibt mal wieder Fortschritte zu vermelden.  :winken:

Ich habe die Brückennocken mit Persenning versehen. Dazu habe ich klar trocknenden Weißleim mit Wasser verdünnt und vorsichtig in mehreren Schichten über die Reling gestrichen.
Anschließend habe ich mit verdünntem beige, dem noch ein wenig weiß zugesetzt wurde von außen die Persenning lackiert. Durch den klar getrockneten Kleber erkennt man von innen noch die graue Reling, während sie von außen beige verdeckt ist.






Nach dem Aufkleben des oberen Teils der Brücke habe ich den unteren Teil des Turmmastes noch vorsichtig verspachtelt und neu nachlackiert. Das hätte sonst eine unschöne Fuge gegeben.



Außerdem habe ich die 3,7cm Doppel-Flak von Niko-Model aus jeweils 2 Teilen zusammengesetzt. Die Filigranität ist extrem beeindruckend, wenn man sonst nur die Teile aus Plastikbausätzen gewohnt ist.





Für die 2cm Flakvierlinge und die 2cm Einzel-Flak's  habe ich die Teile von 3D Model Parts verbaut.
Diese bestehen jeweils aus 2 Teilen. Anhand der Revell-Farbdose könnt ihr die Größe erahnen. Die Teile sind extrem winzig.










Die Aufbauten wurden soweit auch montiert. Die Scheinwerfer auf der Schornsteinplattform habe ich grau lackiert und die Rippen der Linsen mit einem Wash betont.
Mit grau 57 habe ich mit der Trockenmaltechnik vorsichtig die dunklen Tarnstreifen aufgehellt. Die helleren Stellen habe ich mit hellgrau trockengemalt.
Mit einem Acrylwashing habe ich die Fugen etwas betont.













Anmerkungen, Fragen, Kritik? Immer her damit.  :winken:

maxim

Im Bau: portugiesische Fregatte NRP Almirante Gago Coutinho (1/700, Umbau Niko Model)


Wolf224

Hallo Leute,

weiter gehts.  :winken:

Die letzen Arbeiten stehen an.
Die Treppen habe ich aus Ätzteilen zurechtgebogen, lackiert und an den entsprechenden Stellen angebracht.



Die Ankerwinden hatte ich ja anfangs vom Deck entfernt. Das waren nur plumpe Plastikklumpen. Diese wurden aus mehreren Teile neu gebaut.
Für die vorderen Winden wurde ein kleines Stück eines Plastikrundstabes abgeschnitten und darauf ein Ätzteil aus dem Graf Spee Ätzteilsatz in Form eines Speichenrades aufgeklebt.




Für die hintere Winde wurde ein Plastikrundstab leicht angeschrägt. Darauf kam dann ein kleines Plättchen und darauf dann ein Tropfen Weißleim. Tada...ein Pilz   X(
Die Makroaufnahme des Achterdecks sieht natürlich gruselig aus. Es gibt hier außer dem Pilz nichts zu sehen. :pffft:






Die Anker habe ich aus dem Ätzteilsatz meiner Prinz Eugen genommen. Von der Größe her sind diese ganz passend. Die Ankerketten stammen aus dem Eduard Ätzteilsatz für deutsche Anker und Ketten. Der leichte Schlenker der Backbordkette war nicht beabsichtigt. Gefallen tut er mir aber sehr gut. Das bricht die Symmetrie auf.
Schwierig war es die Ketten durch die Löcher in den Wellenbrechern zu manövrieren. Da musste ich mehrfach tieeeef durchatmen. :5:










Die Arado 196 ist von Trumpeter und wurde mit den Ätzteilen von Flyhawk für die Stützen der Schwimmer entsprechend aufgewertet. Ansonsten erfolgte die Lackierung nach demselben Schema wie bei der Tirpitz.
Flak und Kräne sind zwischenzeitlich auch alle montiert wurden.
Die Kabelrollen habe ich auch wie schon bei der Tirpitz wieder aus Ätzteilen für die Seitenteile gefaltet und einen Plastikrundstab in die Mitte geklebt.









Ein Wenig Alterung in Form von etwas Rostansätzen werde ich noch anbringen und ansonsten fehlen auch nur noch der Mattlack, Takelage und die Flaggen.

Die nächsten Bilder werden dann die Abschlussbilder in der Galerie sein. :winken:


Die nächsten Projekte warten schon.