Schlachtschiff TIRPITZ (Revell) 1/350 - Großes Update - Abgeschlossen!

Begonnen von marco_1973, 07. Oktober 2019, 13:02:10

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Marstec

Der ganze BB ist beeindruckend , die TP wird der Wahnsinn, hat sich definitv gelohnt das du das Projekt angehst ! :klatsch:
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

marco_1973

#26
Hallo Modellfans!

Ich hoffe, ihr seid alle gesund und munter!
Heute nun wiedermal ein größeres Update des Tirpitz-Umbaus/Upgrades auf Ausrüstungsstand März 1943.

Ich habe dabei wieder an verschiedensten Sektionen des Schiffs in insgesamt 56 Stunden gearbeitet.

Als erstes wurde der Backbord-Torpedorohrsatz analog dem anderen gefertigt (siehe vorheriger Post). Befestigt werden die TR-Sätze aber erst später, um Beschädigungen im weiteren Baufortschritt zu vermeiden.

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Zwischendurch habe ich mir die beiden Arados vorgenommen. Hier war die Kennung zu überarbeiten sowie bei der gefalteten Variante einige zusätzlich Kleinteile anzubringen. Ferner fehlten die Embleme der Bordfliegergruppe 196 (weißes Seepferdchen auf blauem Schild). Auch die Antennen wurden neu gezogen (Infini Model IR-0702W Rigging Black 0,091 mm).

Mit den Bordfliegern habe ich mich zwischenzeitlich (vor dem Upgrade) sehr ausgiebig beschäftigt. Es wird oft suggeriert, dass die großen Pötte der DKM immer die gleichen Flugzeuge an Bord hatten, am auffälligsten ist dies bei der BISMARCK. Es waren aber tatsächlich eine Vielzahl von Flugzeugen, die oft mitsamt dem Personal von Schiff zu Schiff wechselten oder anderweitig verlegt wurden.
So hatte die BS während ihrer relativ kurzen Dienstzeit immerhin 11 verschiedene Arados an Bord, die TIRPITZ in ihrem gesamten Einsatzzeitraum sogar 43 (jedoch nie mehr als 4 gleichzeitig)! Durch meine Recherchen ist es mir gelungen, für alle Schiffe der DKM die jeweiligen Bordflieger mit der korrekten Kennung über die Einsatzzeiträume zu sichten und tabellarisch festzuhalten.
So kommen z.B. für TP im März 1943 nur diese vier Kennungen in Frage:
T3+LH
Typ A3, Übernahme 8.3.43 Abgabe 3.6.43
T3+AL
Typ A3, Übernahme 4.2.43 Abgabe 30.5.43
T3+MK
Typ A3, Übernahme 5.2.43 Abgabe 10.5.43
T3+MH
Typ A3, Übernahme 3.2.43 Abgabe 30.5.43

Der Farbschlüssel für die Kennungen ist relativ einfach; bei den Revell-Decals jedoch verkehrt.
T3 ist der Code für die Bordfliegergruppe 196, das Kreuz steht für das Hoheitszeichen (Balkenkreuz).
Der erste Buchstabe ist variabel: A...I, K...M, selten O oder W, beim zweiten Buchstaben gibt es nur drei. Die Farbe des ersten Buchstabens hängt vom zweiten (welcher stets schwarz ist) ab:
H – erster Buchstabe schwarz
K – erster Buchstabe rot
L – erster Buchstabe gelb

Zum Beispiel:
T3+MK
T3+LH
T3+AL

Aber das alles nur am Rande. Ich habe mich für T3+AL und T3+LH entschieden.

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Als nächstes habe ich mir die Backbordseite des Flugzeughangars vorgenommen; Steuerbord war ja schon fertig. Die Rettungsflöße wurden anhand von Originalfotos historisch korrekt angeordnet (abweichend von der Steuerbordseite).

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Danach war der ,,Unterbau" unter dem vorgezogenen Aufbaudeck an den Katapulten dran. Hier konnten die Pontos-Ätzteile nicht 1:1 verwendet werden, da ich ja den ,,Bordwandanteil" verlängert hatte. Also improvisiert! Im Foto nur die Steuerbordseite, backbords äquivalent.

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Die SA-Türme Anton und Bruno hatte ich mir schon vor längerer Zeit vorgenommen. Link
Diesmal entstanden auf ähnliche Weise die Türme Cäsar und Dora.

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Beim vorderen Aufbau hat sich auch so einiges getan. Hier entstanden im Wesentlichen:
SL8-Leitstand Steuerbord
Niedergänge seitlich zu den Podesten und oben am Kommandoturm
Relings Brückendecks
Relings Podeste seitlich (nur backbords mit Trossenrollen)
Torpedozielgeräte und Kompasse (vor SL8-Leitständen)
Vorderer 7-Meter-Entfernungsmesser mit FuMO
2x 3,7 cm-Flak positioniert
Beobachtungsgeräte (Veteran) auf dem Kommandoturm
Diverse Munitionsschränke
10,5 cm Flak (backbord)

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Aufgrund begrenzter Bildanzahl geht's im nächsten Post weiter...
:winken:
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marco_1973

#27
So, hier nun weiter im 2. Post des heutigen Updates.

Als vorerst letztes habe ich mir die beiden Masten vorgenommen. Dabei ist erstaunlich, wie unterschiedlich diese auf BISMARCK und TIRPITZ ausgeführt waren, so hatte z.B. der vordere Mast nur bei TP die breite Rahe unten. Auch die Großmasten sind nur auf den ersten Blick gleich. Die schräge Konstruktion im oberen Teil nach hinten raus ist aber auf beiden Schiffen unterschiedlich gelöst.

Der Vordermast entstand im Wesentlichen 1:1 nach Pontos-Vorlage. Nur die Spitze ist ein alter 0,3 mm-Bohrer (da mir das vorgesehene Ätzteil zu flach war). Den Zylinder im Mittelteil musste ich wie auch beim Großmast später aus Plastik scratchen, da nur ein Messing-Drehteil vorgesehen war und ich dieses schon für die BISMARCK verwendet habe (es werden nämlich für beide Schiffe jeweils zwei solcher Teile benötigt).

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Der Großmast war schon eine größere Herausforderung. Zum einen war der nach Revell/Pontos noch vorhandene Fleckerstand in der Mitte total fehl am Platz, da dieser bereits im November 1941 bis auf den Speedindikator entfernt wurde – also wiedermal Scratching.
Zum anderen wollte ich den Mast vorbildgetreu in eingefahrenem Zustand darstellen, denn die meiste Zeit (Ende 1941 bis Mitte 1944) war er eingefahren, da wohl die zugehörige Mechanik defekt war. Zum Glück habe ich eine Prima-Vorlage: Das Kagero-Heft Top Drawings No. 33. Hier ist der Mast schön eingefahren dargestellt.

Als erstes wurde daher der oberste Teil des entsprechenden Messing-Drehteils abgesägt.
Dann wurden die Pontos-Ätzteile im oberen Bereich befestigt (immer mit Blick auf das Original im Kagero-Heft). So entstand Schritt für Schritt der obere Teil des Großmastes.
Im Mittelteil dann die Plattform mit dem sogenannten Speedindikator (kann mir mal jemand sagen, wozu das Ding genau da war?*). Diese wurde aus dem Boden des Fleckerstand-Ätzteils ausgeschnitten.
Im unteren Bereich habe ich mich noch zurückgehalten. Hier wurden gemäß Vorlage nur 4 Abgasrohre (aus feinstem Cu-Draht) angebracht.
Weiterhin die Leitern im Mittelteil und oben. An der Vorderseite sind noch Steigeisen vorhanden, mal sehen, ob und wie ich die darstelle.
Ansonsten war's das erstmal für diesen Mast. Der untere Bereich mit dem Signalscheinwerfer wird erst realisiert, wenn der Mast befestigt wurde.

Die Farbgebung erfolgte übrigens nach meiner Buchvorlage (Gehringer & Bonomi), nämlich komplett RAL 7000 für beide Masten.

*Update 17.04.20: Ich habe noch gestern eine Aussage eines von mir sehr geschätzten Experten erhalten, dass es sich nicht um eine Geschwindigkeitsanzeige, sondern vielmehr um eine Krängungsanzeige, also letzten Endes um eine Art Lotpendel handelt. Klingt für mich einleuchend und sinnvoll.


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Bis zum nächsten Mal,
Euer Bastelfreak Marco
:winken: :winken: :winken:

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heinz baccardi

Hallo Marco,

ich bewundere deine brotlose Kunst und bin sehr beeindruckt.

Danke fürs Zeigen
Chritoph  :winken:

marco_1973

#29
Hallo Leute!

Hier nun wiedermal ein Update zum Update  :D
In weiteren 55 Arbeitsstunden ist einiges entstanden.

In meinem Update No. 5 vom 18.12.19 hatte ich mich schon mit den sogenannten Redouten bei den MA-Türmen II befasst und die runden ,,Röhrchen" als Redoutenlüfter gedeutet.

Nach neuesten Erkenntnissen meinerseits handelt es sich bei TP an dieser Stelle jedoch mitnichten um Lüfter, sondern um spezielle Halterungen für Pützen (seemännisch für Eimer). Diese gibt es auch weniger zahlreich am achteren Aufbau. Warum die nur auf TP waren und an der mittleren Redoute so konzentriert, kann ich derzeit nicht beantworten (vielleicht gab es dort auch besonders viele Wasseranschlüsse).

Jedenfalls habe ich diesen Bereich nochmals komplett überarbeitet, beispielhaft zu sehen ist die Steuerbordseite.

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Als nächstes nahm ich mir die großen 11,5m-Chefboote vor. Hierzu habe ich folgendes herausgefunden. Bis ca. November 1941 hatte die TP drei solcher Chefboote alter Bauart*, nämlich eines auf dem Bereitschaftshangar außen steuerbord, sowie jeweils eines ganz außen auf separaten Aufliegern steuerbord und backbord.

Das Boot steuerbord ganz außen kam dann von Bord und wurde gegen eine sogenannte Motorjolle ersetzt. Diese sah optisch wie ein großer Kutter aus und war das gesamte Jahr 1942 an Bord, wie auch viele Originalfotos belegen. Anfang 1943 wurde der Admiral Oskar Kummetz als BdK der TIRPITZ zugewiesen. Mit diesem kam vermutlich wieder ein Chefboot an jenen Platz, und zwar eines neuer Bauart* mit einer Admiralsflagge vorn an der Bordwand. Auch dafür gibt es fotografische Belege.

Somit habe ich meine bereits vorhandenen drei Chefboote überarbeitet. Auf Fotos habe ich oft gesehen, dass die Windschutzscheibe mit einer Plane abgedeckt ist, wenn die Boote an Bord verzurrt sind.
Bei 2 von 3 Booten habe ich das so dargestellt. Dazu einfach Spachtel statt Kristal Klear verwendet und mit khakigrün glänzend bemalt. Eines davon wurde zum Boot neuer Bauart improvisiert (siehe BS-Baubericht) .

Das backbordseitige Boot habe ich mit ,,Glas" versehen und es erhielt den authentischen Tarnanstrich von einem Originalfarbfoto. Dieses Boot möchte ich später höchstwahrscheinlich am Bordkran hängend darstellen.


*alte Bauart: spitzes Heck, Scheuerleiste an der Bordwand geht bis zum Bug, neue Bauart: leicht abgerundetes, eher gerades Heck, Scheuerleiste nicht bis zum Bug durchgängig.

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Schließlich entstanden analog der BISMARCK-Ausführung (siehe Link weiter oben) noch zwei 8,5-Meter-Seekutter, welche jeweils auf dem Bereitschaftshangar innen gelagert wurden.

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Danach habe ich wiedermal am achteren Aufbau gearbeitet, und zwar genauer gesagt am Aufbaudeck hinten steuerbord. Um es halbwegs maßstabsgerecht hinzubekommen, mussten drei der vier Oberlichter entfernt und versetzt werden. Sonst hätten z.B, die großen Trossenrollen nicht wirklich gepasst.

In dem Zuge entstanden auch (zunächst) auf der Steuerbordseite neue Verschanzungen für die schweren 10,5 cm-Flakgeschütze. Dazu verwendete ich 0,12 mm-Messingblech. Somit werden alle Verschanzungen auf den Aufbaudecks + achteren Leitstand ausgetauscht. Einzige Ausnahme bleiben jene der vorderen 3,7 cm-Flak; die Plastikvariante zu entfernen ist eigentlich unmöglich, ohne größeren Schaden anzurichten.

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Der nächste Part war wieder etwas, was mich wurmte und ich lange überlegte, wie ich es gescheit darstellen könnte. Es handelte sich um die bereits oben genannten äußersten Bootsauflieger. Diese Anordnung unterscheidet sich u.a. eklatant von der BISMARCK und hat vermutlich mit dem vorgezogenem Aufbaudeck zu tun.

Es sind im Wesentlichen jeweils 2 Stahlträger in Form eines auf dem Kopf stehenden Us. Dazwischen die Aufnehmer/Auflieger für die Boote und außen noch zwei Catwalks. Eigentlich recht simpel.

Die ursprünglich Revell-Version aus Plastik war extrem klobig und ich ich hatte sie auch schon während des ersten Baus entfernt. Ersetzt wurden sie damals durch Ätzteile von Eduard, zwar optisch etwas besser, jedoch eigentlich auch viel zu dünn.

Zunächst habe ich versucht, die Träger aus 0,5 mm-Plastiksheet auszuschneiden. Das ist zwar halbwegs gelungen, aber für eine weitere Verwendung erwiesen sie sich mangels Stabilität als unbrauchbar.

Also besorgte ich mir 0,6 mm-Messingblech. Dieses ist zwar sehr formstabil, lässt sich aber in dem Fall sehr schwer verarbeiten. Letztendlich ist es mir aber doch gelungen, vier solcher Träger (jeweils zwei unterschiedlich lange) herzustellen.

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Für die Aufliegerunterteile und Catwalks habe ich wieder auf die Eduard-Ätzteile zurückgegriffen, erstere jedoch modifiziert, d.h. eingekürzt. Die Verbindungen unten entstanden aus etwas dünnerem Messingblech. 

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Die Aufliegeroberteile entstanden aus Plastiksheet, welches genau an den Bootsrumpf angepasst wurde. Bevor das Ganze an Ort und Stelle befestigt werden kann, darf man nicht die Reling um die Redoute vergessen, sonst kommt man nicht mehr ran. Diese musste vom Pontos-Set etwas angepasst werden.

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Nach Lackierung der Reling konnte der komplette Auflieger befestigt werden.

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In dem Zug habe ich gleich den entsprechenden MA-Turm Backbord II neu bemalt und befestigt.

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So das war's erstmal für heute. Bis demnächst.

Euer Marco!
:winken: :winken: :winken:

Geleistete Arbeitsstunden bisher: 418


P.S. Ich mache mir Sorgen um Ogyvara(er baut die TP Stand 1944)?(. Wir sind eigentlich relativ häufig in Kontakt, hauptsächlich per Whatapp. Seit Mitte März antwortet er nicht mehr, auch nicht auf private Mitteilungen hier im Forum. Ich finde das sehr ungewöhnlich, denn es ist überhaupt nicht seine Art. Es gab auch keinen Streitpunkt zwischen uns. Am 5. März hat er mir noch mitgeteilt, dass seine Katzen das TP-Modell vom Regal gerissen haben und ein sehr großer Schaden entstanden ist. Er nahm es allerdings relativ gelassen. Sein letzter Besuch hier im Forum war der 29. April, meine letzte (unbeantwortete) PM ist vom 28. April...
Weiß jemand mehr? Schickt mir bitte eine PM.
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Marstec

418 Arbeitsstunden! Wahnsinn! Eine Frage habe ich aber mal, wird das Modell nochmal lackiert? Mir geht es um die Schornsteinkappe, ich hatte meine ich mal gelesen, bei TP immer Schwarz und BS silber. Ist das korrekt?
:winken:
Gruß und schönes wochenende
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

marco_1973

Die Schornsteinkappe ist originalgetreu nach neuesten Erkenntnissen bemalt worden, Stand Frühjahr 1943.
Quelle: Gehringer & Bonomi: Schlachtschiff Tirpitz, Band III & IV.
Eine schwarze Kappe hatte TP nur bis Juni 1942.

Liebe Grüße
Marco
:winken: :winken: :winken:
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Marstec

Danke für die schnelle antwort, mal wieder was gelernt :3:
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

marco_1973

Hallo Tirpitz-Fans und Modellbaufreunde!

Heute nach längerer Zeit mal wieder ein neues Update zum (Um-)Baubericht.
Es ist wieder einiges passiert am Modell.

Zunächst habe ich endlich den Schornstein und die beiden vorderen Hangars befestigt. Auf den Hangars selbst dann Steigeisen & Geländer (Pontos) sowie die Bootsauflieger und Boote. Letzteres war teilweise problematisch, da nicht alles 100% maßstäblich ist und die Boote so kaum Platz nebeneinander haben.

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Später stellte ich zusätzlich fest, dass die äußeren, im vorherigen Update bereits fertiggestellten Bootsauflieger so nicht passen, wenn man den Bordkran in Ruhestellung darstellen will (wie in Foto 11 zu sehen). Die Wiegen, auf denen das Boot aufsitzt, waren zu hoch und somit kollidierte das Boot mit dem Kranarm.  So musste ich die Sachen nochmal überarbeiten.

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Danach hatte ich mal Lust auf einen Wellenbrecher und so entstand erstmal nur der von Backbord.
Im Wesentlichen wurden fast nur Pontos-Teile verwendet.

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Zwischendurch erfuhr nun auch das hintere Aufbaudeck backbords ein Update inkl. Neuanstrich.

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Nun wurde es kniffelig. Ich nahm mir die beiden Bordkräne vor. Sie sind fast so ähnlich wie die der BISMARCK. Auch die Ätzis entsprechen im Wesentlichen denen der BS-Platinum-Edition. An den Bau der Kräne dort erinnere ich mich mit Schrecken zurück. Die Sache mit den fertigen Seilzügen aus Ätzteilen ist eigentlich eine Zumutung. Man muss einfädeln und viel mit ihnen hantieren, so dass sie sehr leicht verbogen werden.
Außerdem ist deren Länge für die besagte Ruhe- bzw. Parkposition optimiert. Ich wollte aber nur den Steuerbordkran in dieser Stellung zeigen, der Backbordkran sollte viel steiler nach oben gehen, da er gerade ein Beiboot am Haken hat.
Für letzteres waren also die Originalseilzüge zu lang. Ich versuchte zunächst, sie an den Umlenkrollen zu kürzen. Das machte sehr viel Mühe und sah letztendlich bescheiden aus.
Dann kam die Erleuchtung. Das Infini-Zeugs, was ich für die Takelage verwende ist dazu bestens geeignet, aber nicht das 0,091 mm, das ist zu dünn. Ich besorgte mir IR-3200B Black Aero Rigging Medium. Das passt perfekt.
Von den Originalseilzügen verwendete ich schließlich nur noch die Umlenkrollen. Natürlich machte ich beide Kräne gleich, obwohl die Ätzis an steuerbord gepasst hätten.

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Dann ging's im hinteren Bereich weiter. Achterer Leitstand. Hier zunächst der gepanzerte Teil. Da fehlten auf der Decke wieder die Hohlnieten. Wieder mit Kerzenalu selbst gemacht wie schon beim Vormars. Der innere Teil wurde noch ein bisschen verbessert, damit die Haube für das FuMO drehbar bleibt.
Dann noch die Auflieger für die Verkehrsboote etwas aufgemöbelt.

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marco_1973

#34
Teil 2

Hier noch 3 weitere Fotos.
Einmal vordere Aufbauten.
Einmal jeweils Backbord- und Steuerbordseite aus der Totalen.
Hinweis: Die Vormarsplattform ist für die Fotos noch lose aufgesetzt.

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So, genug für heute. Bis zum nächsten Mal!

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

Geleistete Arbeitsstunden bisher: 481

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Marstec

 :klatsch: was soll man da schreiben? einfach Perfekt . Was du da an Aufwand betreibst...wahnsinn
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

asus1402

Man sieht sofort die Bemühungen von Marko, ein perfektes Modell zu bauen.

marco_1973

#37
Hallo Bastelfreunde!

Ich bin mit meinem Update mittlerweile bei Step 15 angelangt. Über 500 Stunden habe ich jetzt schon investiert. Aber ich bereue es nicht, denn mit den bisherigen Resultaten bin ich sehr zufrieden.

Die letzten Tage und Wochen habe ich mich hauptsächlich mit der oberen MES-Schleife befasst.

Kurz zum historischen Hintergrund:
Der sogenannte Mineneigenschutz (MES) war ein Kabelsystem, welches meist auf der Bordwand angebracht wurde. Ziel war es, bei elektrischer Durchströmung der Kabel mit Gleichstrom die magnetische Signatur des Schiffsrumpfes zu verringern und dadurch magnetische Zündmechanismen von Minen oder Torpedos am Auslösen zu hindern. Wie erfolgreich das Ganze war, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde es auf fast allen größeren Kampfschiffen installiert, oft auch nachträglich.
Manche Schiffe besaßen sogar zwei solcher Schleifen, so auch die TIRPITZ.

Hier verlief die untere unterhalb der Wasserlinie und war aber nur außerhalb des Seitenpanzers am Bug und Heck sichtbar (bei der BISMARCK hingegen komplett sichtbar). Diese Schleife war schon bei der Indienststellung vorhanden, wurde vermutlich im Oktober 1940 installiert.
Eine 2. Schleife wurde wohl Ende 1941 installiert. Diese verlief zunächst auf dem Oberdeck ab Höhe MA I in der Regenrinne und war nur im Heckbereich verkleidet. Im August 1942 gab es einen irreparablen Kurzschluss auf dieser Schleife. Bis Anfang Oktober wurde das Kabel neu verlegt und zwar auf Oberdeck neben der Regenrinne außen. Ab Höhe Seitenpanzer Heck wechselte die Schleife auf den oberen Bereich der Bordwand. Zum Wetterschutz erhielt die komplette Kabelschleife eine Blechverkleidung. So eine zweite MES-Schleife hatte die BS übrigens nie.

Ich habe nun lange überlegt, wie ich diese zweite Schleife gescheit umsetze. Kupferdraht schien mir zu steif und Drahtisolierung zu wenig flexibel. So kam ich schließlich auf die Idee, Gummilitze zu verwenden.

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Zunächst mussten aber noch die Steigeisen im Heckbereich angebracht werden. Bei meiner BS hatte ich diese als einzelne (!) Ätzteile verwendet, das war vielleicht eine Sisyphos-Arbeit! So verwendete ich diesmal die Teile aus dem Ätzi-Set ,,AM Works NW35018 Kriegsmarine Ladders & Accommodation Ladders". Dazu habe ich den Rumpf etwas vorbereitet.

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Am Ende sah es gar nicht mal so schlecht aus, vor allem ist der Abstand zwischen den Steigeisen stets gleich.

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Dann ging's ans Verlegen der Schleife. Die Abdeckung querab auf dem Oberdeck in Höhe des ersten 15 cm-Turmes (MA I) entstand aus halbierter Litzenisolierung. Die Gummilitze ließ sich wirklich sehr gut verarbeiten, sie wurde direkt auf die Oberkante des Rumpfes mittels Sekundenkleber aufgebracht.

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Hinten am Seitenpanzer wechselte ich dann originalgetreu auf die Bordwand und führte die Litze ums Heck herum, dann analog auf der anderen Seite weiter.
Anschließend wurde alles entsprechend der Rumpftarnung bemalt.

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Danach entstanden noch zwei Flakvierlinge und ein Scheinwerfer...

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die kleine Reling und der Übergang vom Brückenhaus zum Turm Bruno...

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sowie die Vervollständigung des Aufbaudecks vorn (Kabeltrossen, Reling, 3,7 cm – Flak platziert).

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Bis demnächst...



Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

Geleistete Arbeitsstunden bisher: 504
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 :P :P :P :P an dieser Stelle mal ein Danke für den schönen und ausführlichen BB.

:klatsch:
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

marco_1973

#39
Hallo Bastelfreaks und Tirpitz-Fans!

Nach einer Urlaubspause geht es nun hier weiter mit einem neuen Post.
Weitere 46 Stunden wurden von mir investiert.

Zunächst widmete ich mich dem Katapultbereich. Das Katapult selbst war oben mit Blechabdeckungen verschlossen, die teilweise klappbar und teilweise abschraubbar waren.
Da eine Arado in Startstellung gezeigt werden soll, musste ich die Abdeckungen offen darstellen.
(Bei meiner BISMARCK war es geschlossen).
Die andere Arado sollte mit gefalteten Tragflächen auf dem Weg in den Werkstatthangar dargestellt werden.
Hierzu habe ich mein BISMARCK-Buch (von Stefan Draminski) zu Rate gezogen. Da lässt sich schön das Prinzip erahnen wie so eine Arado vom Katapult auf die Schienen zum Hangar bugsiert wird. Dafür bedarf es nämlich zweier Hilfsmittel. Das eine ist ein Wagen unterhalb der Schwimmer (in der folgenden ersten Darstellung ganz oben). Den habe ich gescratcht, aber leider nicht fotografiert.
Das zweite ist ein im Buch als ,,Tilting Turntable" (wörtlich kippbarer Drehtisch – die offizielle deutsche Bezeichnung ist mir nicht bekannt) bezeichnetes Hilfsgerät. Dieses entstand komplett aus Ätzteil-Resten.

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Als nächstes entstand analog dem Gegenüber der steuerbordseitige zweite Wellenbrecher (Pontos und Scratch).

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Dann wollte ich endlich den vorderen Mast befestigen. Hierzu musste aber die Vormars-Plattform noch um einige Kleinteile wie Steigeisen, Leitern und Maststengen ergänzt werden.
Den Mast lotrecht zu platzieren war übrigens schwerer als man denkt. Er war auch schon zu einem früheren Zeitpunkt fertig.

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Zuletzt habe ich mich dann mit dem achteren Aufbau beschäftigt:
-Bootsauflieger V-Boot steuerbord (Scratch)
-Winde für Einfahren des Großmastes (Scratch – auf dem Hangardach im hinteren Bereich)
-Scheinwerferplattform und SL-8 verbessert (noch nicht befestigt)
-Niedergang, Lautsprecher und Rettungsflöße unterhalb (vorerst nur steuerbords)
-Verschanzungen für 3,7 cm – Flaks (Scratch aus dünnem Messingblech)
-8 x Kabeltrossen (nicht abgedeckt) neben achterem SL-8-Leitstand

Anders als bei meiner BS stelle ich die Kabeltrossen zum großen Teil ohne Persenning-Abdeckung dar. Ätzis dafür sind bei Revell-Pontos/Eduard leider nicht zu finden. Hier muss man auf andere Sets zugreifen. Ich verwende Lion Roar R3511 und White Ensign PE35107.
Ein kleiner Tip für die Darstellung der Seile/Trossen. Plastik-Sheet (Rundmaterial – z.B. 4 mm – immer etwas dünner als benötigt) in eine Handbohrmaschine spannen. Feinen Zwirn mittels Sekundenkleber am Ende anbringen – langsam laufen lassen und eine oder zwei Lagen abspulen, dazwischen immer wieder Kleber rein. Am Ende mittels Lack versiegeln (z.B. Gun Metal). Dann kann man in beliebiger Länge abschneiden (Fotos 13 und 14).

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Auf dem letzten Foto wieder die Totalen nach derzeitigem Stand.

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Bis bald...



Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

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marco_1973

#40
Hallo Leute!

Heute nun das November-Update des TIRPITZ-Bauberichts. In weiteren 55 Arbeitsstunden wurde folgendes vollbracht:
-   4x Verkehrsboote
-   10x 2 cm-Einzelflak
-   4x 2 cm-Vierlinge
-   2x Exerzierkanone
-   Weitere Detaillierung/Bestückung Achterer Aufbau
-   Heckaufbauten und Fliegersichtzeichen

Zunächst habe ich die ja bereits vorhandenen Verkehrsboote per Scratch etwas aufgewertet. Bemerkenswert ist, dass die beiden äußeren Boote zum Zeitpunkt 1942/43 keinen Anstrich des Unterwasserschiffs (gewöhnlich schwarz) hatten und demnach in die Tarnung einbezogen wurden. Die inneren Boote erhielten von mir das optionale Gestänge für eine Überdachung der Sitzplätze, einmal mit und einmal ohne Plane. Die Boote werden aber erst später platziert.

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Danach entstanden komplett aus Pontos-Ätzis insgesamt 10 von 14 Zwozentimeter-Einzellafetten, deren Zusammenbau ich hier nicht nochmal fotografisch dokumentiert habe. Sie entstanden 1:1 wie bei meiner BISMARCK Link.

Verteilt wurden diese wie folgt:
4x vorderer Aufbau vor SL-8-Leitständen
6x achterer Aufbau
Die noch fehlenden 4 Stück werden später gefertigt und neben Turm Cäsar sowie am Heck platziert.

Als nächstes kamen dann die Zwozentimeter-Vierlinge dran (wieder komplett Pontos). Diese blieben mir ja bei meiner BS erspart. Eine ziemliche Sisyphos-Arbeit! Foto 3 zeigt alle Einzelteile für 2 Geschütze. Da die Flaks allesamt in die Tarnung einbezogen wurden (außer der Rohre), waren nun 1x dunkelgrau, 1x grün und 2x RAL7000 zu bauen. Die fertigen Flaks wurden dann auf dem vorderen Deckshaus, auf dem Turm Bruno und am achteren Leitstand platziert. Anzumerken wäre noch, dass im Herbst 1942 im Flakstand Deckshaus ein spezieller Bügel installiert wurde, welcher die verikale Ausrichtung des Geschützes nach unten begrenzte, um nicht die Flakbesatzung auf Turm B zu gefährden (Foto 5).

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Am achteren Aufbau wurde auch so einiges vervollständigt:
-   Lautsprecher und Rettungsflöße unterhalb Scheinwerferplattform backbords
-   Relinge und Niedergänge
-   Bestückung 3,7 cm-Zwillinge und 2 cm-Einzelflaks
-   Bestückung kleine Feuerleitgeräte (Veteran)

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Jetzt nahm ich mir die beiden Exerzierkanonen vor. Dies waren Übungsgeräte für die Ladekanoniere der 10,5 cm- und 15 cm-Kanonen. Sie waren fest hinter Turm Cäsar installiert. Sie wurden per Scratch von mir optisch etwas aufgewertet. Als Vorlage diente Top-Drawings 33 und das berühmte BISMARCK-Buch.

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Ich arbeitete mich nun weiter zum Heck vor, bis hin zur Heckankervorrichtung. Die meisten Sachen entstanden hier aus Pontos-Ätzis. Der Heckanker lag übrigens nur in der Heckklüse verzurrt, ich glaube mal gelesen zu haben, dass er nur selten benutzt wurde und wenn, dann nicht mit einer Kette, sondern mittels einer Stahltrosse.
Das Fliegersichtzeichen am Heck war im Gegensatz zur BS nicht auf dem Deck aufgemalt, sondern eine temporär verwendete Flagge, die dort aufgespannt wurde.

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Bis bald...


Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

Geleistete Arbeitsstunden bisher: 605
Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
Fertiggestellt: Arado Ar 196 Italeri 1:48 Diorama
Im Bau: Gneisenau 1:350
Über mich

Marstec

 :P :P :P was du alles aus dem baussatz rausholst  :P bin immer wieder beeindruckt :klatsch:
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

marco_1973

#42
Hallo Leute und liebe Grüße aus Sachsen!

Wir sind nun schon im Dezember und es ist der 18. Step. Ich arbeite nun schon fast 14 Monate an meinem TIRPITZ-Update, über 600 Stunden habe ich investiert, wenn ich ehrlich bin, kommt es vom Aufwand her einem Neubau gleich – aber egal! Kostenmäßig liege ich (ohne Farben und ähnliches Verbrauchsmaterial) bei knapp 150 €, die BISMARCK hat mich vergleichsweise 350 € gekostet, der Ursprungs-TP-Bausatz mit Zubehör ca. 250 €, insofern nimmt sich das alles nicht sehr viel. Aber ich bereue nichts. Ich hätte es irgendwie nicht über's Herz gebracht das alte Modell auf den Müll zu werfen und alles noch mal neu anzufangen.

Aber nun zum eigentlichen Update. Die ,,Restarbeiten" werden langsam überschaubar.

Zunächst habe ich mich mit dem Vorschiff und der Bug-Ankereinrichtung befasst. Im Gegensatz zur BS war der vorderste (weiße) Teil offenbar in Stahl ausgeführt und nicht mit Teakholz beplankt. Ansonsten habe ich mich zu der durchaus öfters praktizierten Variante entschieden, dass der Stevenanker über das Steuerbord-Spill läuft und nicht der Steuerbord-Anker. Einer der 3 Buganker stellte immer eine Reserve dar und wurde in dem Fall nur festgezurrt. Diese Reserve war nicht zwingend der Stevenanker vorn. Jener ging übrigens im September 1943 bei den Kleinst-U-Boot-Angriffen im Kaafjord verloren. Die anderen beiden Buganker wurden nach den Bombenangriffen der Operation PARAVANE im Herbst 1944 gekappt, der verbliebene Heckanker am 16.10.44.
Die große Kette ist von Pontos/Revell, für die Zurr-Ketten habe ich welche aus dem Set Aber 35A16 verwendet. Als Fliegersichtzeichen übrigens wieder eine Flagge wie am Heck. Aufgemalt wurde erst ab Ende März 1943.

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Zwischendurch ist mir durch Zufall auf einem Planauszug (Gally?) aufgefallen, dass es an dem Übergangssteg vom Brückenhaus zum Turm B eine Stützstrebe gab, die in den meisten Planveröffentlichungen und auch sonstigen Darstellungen fehlt. Auf Originalfotos wiederum konnte ich sie ausmachen, deshalb habe ich sie nun mit dargestellt (gelb eingekreist).

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Danach habe ich mir die "Kleinaufbauten" (meist Lüfter und Oberlichter) auf dem Vorschiff sowie die letzten großen Trossentrommeln im Bereich Barbette Turm B vorgenommen (meistens Scratch und die bewährten Reels von White Ensign).

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Als Nächstes wurden die schweren Flakgeschütze aufgewertet und bemalt (Flak I war ja schon soweit fertig und positioniert). Die "Zehnfünfer" wurden anhand von meiner Buchvorlage sowie Originalfotos in die Schiffstarnung integriert. Ferner wurden in diesem Atemzug die Relinge achtern für das Aufbaudeck befestigt (Pontos). Zu beachten ist hierbei, dass es den Niedergang hinten (Foto 8 – gelb markiert) nur auf der Steuerbordseite gab, bei fast allen TP-Bausätzen wird das konsequent missachtet. Daher musste die Backbordreling an der Stelle improvisiert werden (Foto 10).

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Zuletzt habe ich den achteren E-Messer mit FuMO und aufgesetztem Kleinmast gebaut bzw. überarbeitet. Letzterer seitens Pontos etwas zu kurz geraten, ich habe ihn via Scratching etwas verlängert. Alle anderen Teile sind Ätzis von Pontos/Revell.

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Im Wesentlichen sind nun noch folgende Dinge zu überarbeiten: 

-   Signalstand
-   Befestigung V-Boote
-   Großmast
-   Backbordkran mit Boot
-   15er Türme MA I und III
-   Befestigung Torpedorohre
-   Hauptreling
-   Bug- und Heckspieren am Rumpf
-   Schraubenschutz am Rumpf
-   Takelage (Rigging)
-   1x Fallreep ausgefahren
-   4x Einzelflak 2 cm Hauptdeck achtern

Also bis bald und trotz allem schöne Weihnachten für euch!

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

Geleistete Arbeitsstunden bisher: 643

P.S. Übrigens noch ein heißer Tipp von mir: Am 12. November ist nun der fünfte und letzte Band der ,,Tirpitz"-Buchreihe von Gehringer & Bonomi herausgekommen und vervollständigt damit ein einzigartiges Referenzwerk. Auf Grundlage dieser Buchreihe habe ich mich erst zum Update meines Modells entschieden.
Auch der letzte Teil bietet wieder zahlreiche Fotos und farbige 3D-Darstellungen, so dass man nun auch ein akkurates 44er TIRPITZ-Model bauen kann.
Das Buch kostet zwar nicht wenig, ist aber jeden Cent wert. Es kann hier bestellt werden.

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AnobiumPunctatum

Was für ein Aufwand. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Iceman-Pilot

Auch von mir ein wirklich respektvoll gemeintes: "Du hast ja echt ´ne Meise!"  :pffft:

:klatsch:  :respekt:  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Ich würde wahnsinnig werden...  :pffft:


Alex, auch aus Sachsen
:winken:
mein Kanal auf YouTube
https://www.youtube.com/@alexw.2344

mirami


marco_1973

Hallo liebe Leute!

Erstmal wünsche ich allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2021!

Und schon geht's los mit dem Januar-Update.

Was konnte in 53 Stunden abgehakt werden?

Signalstand

Befestigung V-Boote
Großmast
Backbordkran mit Boot
15er Türme MA I und III
Befestigung Torpedorohre
Hauptreling
Bug- und Heckspieren am Rumpf
Schraubenschutz am Rumpf
Takelage (Rigging)
1x Fallreep ausgefahren
4x Einzelflak 2 cm Hauptdeck achtern

Für den Signalstand und den Unterbau unterhalb des Großmastes gibt es 1a-Ätzis von Pontos. Anhand der 3D-Vorlage aus dem BISMARCK-Buch habe ich ihn noch etwas mit Plastiksheet aufgewertet, um die Segeltuch-Applikationen innen darzustellen.

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Danach wurde der schon fertige Großmast aufgestellt und befestigt.

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Zwischendurch dann die 15 cm-MA-Türme I und III. Diese erhielten eigentlich nur neue Steigeisen und eine neue Lackierung. Hierzu kam eine Sache, die mir im TIRPITZ-Band V wieder bewusst wurde. Es handelt sich um die Davits für die Bereitschaftskutter zwischen MA I und MA II. Die Kutter wurden dort seit Ende 1941 nicht mehr installiert, aber ich hatte schon früher die Info erhalten, dass die Davits an den Barbetten der Türme MA I und II gelagert wurden. Ich dachte bis vor kurzem, die Davits seien 1943 inzwischen von Bord gegeben worden. Auf einem Foto im besagten Band V sieht man jedoch mehrmals relativ deutlich, dass es sie noch gab. Also stellte ich sie mit dar. Von den ursprünglichen Revell-Plastikteilen hatte ich nur noch eines – dieses hatte aber auch nicht die perfekte Form für die kreisrunde Barbette. Daher habe ich die 4 Davits aus Kupferdraht entsprechend gescratcht.

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Jetzt kamen die ebenfalls schon fertiggestellten Verkehrsboote auf ihre Lagerungen. Hier gibt es auch einen eklatanten Unterschied zwischen TP und BS. Bei BS waren die inneren Boote v-förmig nach außen installiert und bei TP v-förmig nach innen.

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Dann habe ich noch die letzten Teile am Rumpf angebaut, nämlich die Bootsausleger vorn und hinten, sowie den Schraubenschutz achtern – alles Full-Scratch!

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Derzeit bin ich beim sogenannten "Rigging", d.h. Anbringen der Takelage zwischen den Masten. Hier gab es normale Hanfseile (z.B. Flaggenleinen) sowie Stahltrossen unterschiedlichster Stärke. Ich verwende hierfür folgende Materialien:

Infini Model IR-0702W "Ship Rigging White 0,091mm"
Infini Model IR-0701B "Ship Rigging Black 0,091mm"
Infini Model IR-3200B "Aero Rigging Black 0,135mm"

Es ist wie ganz dünner Gummi und daher sehr elastisch. Mit Sekundenkleber muss man da sehr vorsichtig sein.
Das weiße für Flaggenleinen erhält noch einen Farbanstrich mit Revell 314, sobald es straff an Ort und Stelle ist. Isolatoren und ähnliches kann man wunderbar mit normalem Weißleim simulieren, mehrmals mittels Nadel auftragen, abschließend nach Trocknung schwarz anmalen.
Auf diese Weise entstanden bisher sämtliche Flaggenleinen am Großmast, alle stärkeren Stütztrossen, sowie einige dünnere schwarze Stahltrossen.
Weiterhin gibt es die sogenannten Nachtsignalanlagen, das sind jeweils:
2 weiße Lampen steuerbords am Vormast
3 weiß/rote Lampen backbords am Vormast
3 weiß/rote Lampen steuerbords am Großmast.
Diese entstanden aus 0,5 mm-Angelsehne.
Ferner die Seekriegsflagge (Decal auf Alufolie), die zu jenem Zeitpunkt März 1943 vorzugsweise an der Gaffel des Großmastes gehisst wurde. Alternativ am Kleinmast auf dem hinteren Entfernungsmesser. Am achteren Heckfahnenmast auf See im Einsatz übrigens nie, dort nur auf Reede oder im Hafen.

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Abschließend noch 2 Totalansichten des derzeitigen Standes.

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Bis dahin und bis bald!

Euer Marco
:winken: :winken: :winken:

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maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


PaniQ

Sehr beeindruckend.
Das würde bei mir Jahre dauern und nicht annähernd so toll aussehen.

Vielleicht mal irgendwann, als Rentner oder so...

marco_1973

#49
Hallo, Freunde des Modellbaus!

So, nach sagenhaften 742 Arbeitsstunden ist es nun vollbracht – meine TIRPITZ Stand März 1943 ist nun fertig!
In den letzten 5 Wochen habe ich noch alle übrigen Arbeiten vollzogen.

Zunächst habe ich das Rigging vollendet. Als Vorlage diente hier übrigens das Kagero-Heft Top-Drawings Nr. 33.
Das Schwierigste sind die LW-Antennen. Wie man die macht, siehe hier

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Als nächstes wurden zwei Elemente zusammengeführt, welche für sich schon fertig waren, und zwar der Backbordkran mit Chefboot am Haken. Dafür wurde "Ship Rigging White" verwendet.

[attach=3,msg1004804]

Danach eine Sache, die selten in Bausätzen berücksichtigt wird und daher gescratcht werden muss – die beiden Ankerbojen am Bug. Sie entstanden aus Reling-Resten und gedrehter Plastik.

[attach=4,msg1004804]
[attach=5,msg1004804]
[attach=6,msg1004804]

Dass die Davits für die Bereitschaftskutter seit Ende 1941 nicht mehr im Einsatz waren hatte ich schon erwähnt. Aber ein paar Zubehörteile waren noch zu sehen. Zum einen die Ständer der kleinen Trossenrollen und zum anderen die Ösen an der Bordwand. Diese waren bei TP oberhalb der Wasserlinie und bei BS direkt auf der WL angebracht. Alles gescratcht.

[attach=7,msg1004804]
[attach=8,msg1004804]

Anschließend wurden noch die backbordseitige Arado sowie die beiden Torpedorohrsätze platziert...

[attach=9,msg1004804]
[attach=10,msg1004804]

...die letzten Flaks

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...und schließlich die Hauptreling von Pontos. Hier ist zu bemerken, dass mir dabei eine Sache missfiel. Und zwar die Abfanggitter für die 38er und 15er Kartuschen, die sind hier mit in die Reling fest integriert. Normalerweise haben die einen gewissen Abstand zu ihr – aber das lies sich leider nicht ändern. Den Abschluss am Bug und Heck, wo normalerweise die Flaggenmasten stehen, habe ich mit "Aero Rigging Black" gemacht (weiß gestrichen). Hier nur ein Beispielfoto für die Reling.

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Als Allerletztes war da noch das Fallreep backbord hinten in Gebrauchsstellung. Dafür wurde das Set AM Works NW35018 verwendet und mit ein bisschen Scratching noch verbessert.

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[attach=14,msg1004804]

Modellbau ist brotlose Kunst auf höchstem Niveau
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