By the deep 17 - Holz, Lack, Salzwasser, Sonnenlicht, Rost und ein wenig Dreck

Begonnen von dafi, 04. Juli 2013, 11:51:56

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dafi

Ist jetzt zwar nicht 1920 sondern viel früher, aber trotzdem recht hübsch :-)

Denke ich mal ...



XXXDAn
... keine Angst, der will doch nur spielen ...

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dafi

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Flugwuzzi

Grün  8o  .. fools day ?  :D


Bei dem Foto von 1920 sieht man wie perfekt du das Innere getroffen hast  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Uwe B.

MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

dafi

Sodele, 1020er-Schnittchen liegt in den letzten Zügen.









Noch ein kleiner Vergleich, Zustand 1765



Zustand 1805



Zustand 1920







Und noch die Details







Grüßle, DAniel
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mumm

Da fehlen die Gardinen an den Fenstern... :D, sonst sieht´s gut aus

maxim

Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


Flugwuzzi

Sehr interessant wie sich das doch stark geändert hat über die Jahr(hundert)e  :D
Schön gemacht  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

dafi

Danke die Herren :-)

Sodele, jetzt mal wieder um die 1805er Version kümmern, 21 Oktober 1805 9:17 Uhr morgens.

Basis die Turner-Zeichnungen, das Modell SLR0513 (Victory/Boyne 1810 - https://www.segelschiffsmodellbau.com/t2690f198-Falsch-zugeordnete-Victory-Modelle-im-NMM.html) und einige andere zeitgenössische Quellen aus der Zeit von 1800 bis 1805.



Zuerst die neue gebaute Schanz der Back, neben den Pforten noch die Öffnungen für die Timberheads.



Und der Rohbau ist fertig :-)



XXXDAn
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dafi

Sodele Zeit für einige ketzerische Gedanken.

Nach der wunderherrlichen Grundsatzvorarbeit von @Maik.L https://www.segelschiffsmodellbau.com/t7042f1475-HMS-Victory-Spurensuche-4.html#msg155257
habe ich diese Gedankengänge mal digital an meinem 1805er-Schnittchen ausprobiert. Wichtig: hier geht es nicht um die Farbtöne, sondern nur um die Farbverteilung von Ocker und Schwarz.

Zuerst V1, die klassische Variante, wie sie auch in Portsmouth zu sehen ist.



Turner hatte das Schiff ja vor und nach Trafalgar gezeichnet. Die Interpretation der Scribbles ist schwierig, aber man kann folgendes erahnen.

In allen Zeichnungen und Gemälden von Turner gibt es keine Hinweise auf schwarze Pfortendeckel. Deshalb V2.



In den meisten Zeichnungen und Gemälden von Turner erscheint der gelbe Streifen höher als der schwarze. Deshalb V3.



Und zwangsfolgend ohne die Nelson Karos V4



Und wenn die Scharniere auch noch überpönt gewesen sein sollte könnte es V5 gewesen sein.



So und wenn ihr mich jetzt kreuzigen wollt, dann könnt ihr.

Mit unverschämten Grüße, XXXDAn

PS
Aber bitte jeder nur ein Kreuz.
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maxim

Mir ist noch nicht gelungen, auf einem der Bilder anzukreuzen. Das scheint mir nicht interaktiv zu sein!

Ansonsten hätte ich die letzte Version angekreuzt - ist am einfachsten :D
Im Bau: dänische Schaufelradkorvette Gejser (1/700, Brown Water Navy Miniatures)


dafi

So und während ich noch weiter an 1805 recherchiere, ging es an der Fassung 1765 bis 1788 (great repair) oder 1797 (decommissioned) weiter.

Zum Glück hatte ich seinerzeit zwei Probeschnittchen gemacht.



Eines wurde ja mit Rüsteisen und Jungfern ausgestattet, aber da damals ohne Vorplanung entstanden, hatte es einige Schwächen, so dass ich mich für den Ausbau des zweiten Schnittchens entschieden habe. Ein dickes "SORRY" an die Freunde meiner Abrissbirne, ihr kommt trotzdem noch auf eure Kosten, so ein bisschen wenigstens :-)

Zuerst kamen die Friese. Einfach im mittleren Farbton den Girlandenuntergrund gemacht und mit heller und dunkler Farbe die Akzente gesetzt.



Und man sieht es schon, das Rüstbrett musste dran glauben. War seinerzeit oben auf das Barkholz aufgesetzt, gehört aber eine Brettbreite tiefer und somit oben bündig mit dem Barkholz auf dieses gebolzt. Das Schöne an der verwendeten Maltechnik ist, dass man auch solche Umbauten sauber wieder kaschieren kann :-) Hier zu sehen die neue Grundierung mit der Döschenfarbe von Humbrol/Revell.

Dann das ganze mit der Kaseinfarbe vorgrundiert und mit zwei Brauntönen und feuchtem Pinsel ineinander verblendet. Da die nach oben stützenden Knie wieder an die selbe Stelle kommen, hab ich diesen Übergang etwas rustikaler gelassen.



Dann kam das Rüstbrett wieder dran, in neuer Farbgebung, kaum zu sehen dass darüber ein 2 mm breiter Spalt neu getüncht wurde :-)



Und da es nervlich sonst zu einfach gewesen wäre, hab ich noch beschlossen, dass die eine Pforte zu öffnen sei. Also flugs rauf auf das schwere Räumgerät und eine Öffnung freigefräst ...



... hinten freigeräumt ...



... und ausgekleidet.



Vorne hui und hinten xxx ...



... und auch noch die eine Pforte mit den Halbpfortendeckel mit unterem Falz aufgehübscht.



Und dann kam die Farbe ins Spiel, der Grund für die Öffnung. Denn das Modell von 1765 zeigt eine herrliche Farbkombination für die Pforten des mittleren Batteriedecks: Weiße Seiten und roter Falz!




Grüßle, Daniel
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Universalniet

Du bist positiv bekloppt.
Wir müssen aufpassen, dass Dich die Briten beim Brexit einfach mit einpacken, weil Du zum Nationalerbe gehörst ...

dafi

Keine Angst, die haben Schiss, denen würde ich ihr "Großmodell" doch glatt konsequent umbauen ;-)

XXXDAn
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dafi

Nachdem ich an anderer Stelle immer wieder wegen der Friese gepiesakt wurde, anbei eine kleine Zusammenfassung als Ergänzung zum achilles´schen Vorgehen***:

Drei Farben müsst ihr sein, vorzeichnen muss nicht sein ...



... erst Mittelton mit Schwung ins Blaue rein ...



... die Dunkelheit als nächstes dran ...



... dann die Highlights ran-ran-ran ...



... das wir feini, mann, mann, mann :-)

Genauso ist das Männeken entstanden, erst der Mittelton als Spielfeld, dann die Dunkeltöne und danach die Höhentönchen.



Auch die Bronzerohre hab ich versucht, Revellbronze und etwas braune Plakafarbe darüber und wieder etwas blankpoliert. Könnte evtl. funktionieren.



XXXDAn


***https://www.segelschiffsmodellbau.com/t200f141-HMS-Queen-Charlotte-33.html#msg28173
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nuggetier

Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

dafi

Hat natürlich  wieder Auswüchse gehabt, der Test mit den Bronzerohren. Anbei einige Versucherle.

Reine Revellbronze sieht sehr nach Spielzeug aus. Etwas braune Plakatusche in den Vertiefungen hilft schon viel, siehe das lange Rohr rechts.



Von den Museen kennt man sie nur in grün, dazwischen zwei Tests mit blanken Stellen, braun angelaufen und grünen Resten. Ich denke, vor 1780 war die Tendenz alles ständig und immer zu polieren noch in der Entwicklung. Auch wenn die Geschütze angelascht waren, sollten einige Stellen nicht immer leicht polierbar gewesen sein.



Da muss ich noch mal ein paar Runden drehen glaube ich.

XXXDAn
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maxim

Interessant. Von Modellen kennt man es nur wie rechts - aus Museen fast nur wie links. Ich würde bei der frühen Victory für die rechte Variante optieren. Aber wann kamen die Kanonen aus Eisen? Irgendwann muss Bronze ja mal zu teuer geworden sein.
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dafi

Wegen der Problematik der Bildrechte hier ein Link zum Recherchethema im anderen Forum:
https://www.segelschiffsmodellbau.com/t1627f220-quot-blackening-the-guns-quot-in-the-old-days-Erscheinung-Patina-auf-Bronze-und-Eisengeschuetzen-1.html#msg168066

Da hab ich glaube wieder Mal ein Fass aufgemacht ...

Frei nach dem Motto: Entdecke die Möglichkeiten.

Die historischen Bronzegeschütze um 1850 haben alle gelblichen Messingcharakter, die nachgebauten Stücke der Vasa sind nach dem Guss hell, später hell rotbräunlich, Geschütze der Soleil Royal sind etwas kräftiger im Rotton.

Für mich der Ansatz, erst ein Mal meine Grundfarbe zu überprüfen



Ich schwanke noch zwischen dem 94 "Gold" und dem 92 etwas rötlicheren "Messing", die offizielle "Bronze" 95 erscheint mir für meinen Zweck zu rötlich, selbst für Vasa und Soleil.

Haben wir hier einen Wissenden, der die Metallurgie der damaligen Zeit kennt? Wie war die Zusammensetzung des Gusses zu Zeiten der Vasa 1628? Wie zu Zeiten der Victory 1765? Und wie bei den meist um 1850 hergestellten "moderneren" Exemplaren der Life Fire mit Bronze Geschützen auf You-Tube? Welche Erkenntnisse zu den Grundfarben lassen sich davon ableiten?

Ich suche auch noch Artefakte aus der Zeit um 1760, die blanke Stellen haben, möglichst englischer Provenance.


Wie immer: Fragen über Fragen ...
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dafi

Und während ich noch weiter nach der Bronze schiele, geht die große Baustelle langsam weiter. Nullkommasechsermessingdraht auf die Wickelanrichte verschnürt ...



... aufgekniffen ...



...gesammelt ...




... ausgerichtet ...



... und gut schaut´s aus.



Dann die Kettenglieder unter Zugabe homöopatischster Dosen an Lötzinn gelötet ...



... brüniert und das Material harret des Einbaus.



XXXDAn
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dafi

Und weiter geht es mit den Eisen ...





Man sieht auch den Fehler des ersten Schnittchens: Hier waren die Eisen nicht richtig mit den Pforten abgestimmt, so dass einige Jungfern zuviel nur kurze Eisen bekommen konnten ...

Herzlicher Gruß aus der Küche.
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WaltMcLeod

Zitat von: dafi in 30. Juli 2019, 20:54:46
Man sieht auch den Fehler des ersten Schnittchens: Hier waren die Eisen nicht richtig mit den Pforten abgestimmt, so dass einige Jungfern zuviel nur kurze Eisen bekommen konnten ...

Jetzt wo Du es sagst .... Jungfern? Eisen?  8o

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Flugwuzzi

Wunderschön anzusehen mit all den kleinen Details  :P

lg
Walter
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dafi

Danke die Herren!

Und endlich mal wieder etwas Gröberes machen, tut ganz gut nach dem ganzen Fiddelkram der Eisen ...



... die Abdeckleiste des Rüstbrettes, ein paar Ringbolzen zum Wantenspannen, die fehlenden Pfortendeckel und der Durchlass des Großhals ...



... dann etwas Farbe drauf ...





... die Halbpforten mit dem aufgetäuschten Fries ...





... und die elegante Führung des Reeps der vorderen Pforte.





XXXDAn
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dafi

Dann eines meiner Lieblingsspiele, Miniröhrchen bauen. Gußast von 4 mm mit 3 mm aufbohren ...



... über der Kerze vorsichtig erwärmen, langziehen und das ging schief :-)



Nächster Versuch mit 2,4 mm Loch und über Heißluftfön, gleichmäßig gezogen war viel besser, ergab Röhrchen von 0,3 mm Innendurchmesser und 0,7 mm außen. Hier auf einem 0,3 mm Messingdraht aufgereiht, mit diesem Kern kann man schneiden ohne das Röhrchen zu zerdrücken.



Bohrungen von 0,75 mm im richtigen Winkel vorsichtigst hineingetrieben ...



... und eingeklebt, der Draht dient gegen zerdrücken beim Arbeiten.



Dann noch etwas Farbe drauf - Rotten Leather - , mit der Nadel die Öffnung nochmals gut gängig gemacht und die - im Original aus Leder bestehenden - Stüpselchen harren der Pfortenreeps, denn die sollen sie ja vor schamfilen schützen.

XXXDAn
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