LED-Deckenleuchten (Maßstab 1:1 im Eigenbau)

Begonnen von Hobbybastler, 26. März 2017, 23:32:48

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Hobbybastler

Hallo und guten Abend!

Heute zeige ich mal etwas ganz anderes, kein Modell, sondern etwas für das tägliche Leben, bei dem es allerdings kein Nachteil war, irgendwann schon einmal Dinge geklebt, geschliffen und lackiert zu haben. :D



Wir waren seit geraumer Zeit auf der Suche nach neuen Deckenleuchten für unser Wohnzimmer. Für unsere alten Halogen-Leuchten war die Stunde geschlagen, zumal es irgendwie auch nicht mehr in die Zeit passt, allein für die Beleuchtung eines Zimmers um die 500 Watt zu verballern. LEDs sollten es daher sein, bei Bedarf schön hell, um auch im Wohnzimmer gut basteln - oder bezogen auf den weiblichen Teil unseres Haushalts stricken und so - zu können. Bei Bedarf aber auch schön gemütlich, Dimmbarkeit war daher ein weiteres Kriterium. Unsere weisse Holzdecke sollte für eine teilweise indirekte Beleuchtung mit einbezogen werden können, zusätzlich Downlights, da wir eh zwei Stromkreise in der Decke liegen haben.



Na ja, die Suche blieb erfolglos, also wuchs nach und nach die Idee zum Selbstbau. Hinsetzen, Pläne zeichnen, Stücklisten zusammenstellen, und so weiter. Die wesentlichen Holzteile - Sperrholz und innen MDF-Platten zur Verstärkung - habe ich mir zuschneiden lassen, für alles weitere im Innenleben und für die gesonderten Deckenhalterungen taten es dann Kiefer- und Buchenleisten aus dem Baumarkt. Hinzu kamen noch Gewindestangen zur Befestigung sowie Montagekleber und 2K-Kleber. Spanngurte und Schraubzwingen habe ich mir natürlich auch noch besorgt. Und Schrauben, Unterlegscheiben, Hutmuttern, sowie eine Rolle Tesa-Moll ... ;)



Nach dem Zusammenbau habe ich die Leuchtenkörper mit Holzspachtel nachgearbeitet und per Multitool geschliffen. Von Hand wäre ich nie fertig geworden! Da ich so ein Werkzeug immer schon haben wollte, war das natürlich eine gute Ausrede, bzw. Gelegenheit, den Heimwerkerfundus entsprechen aufzustocken.



Die Lackierung erfolgte mit mehreren Schichten Holz- und Universalgrundierung aus der Sprühdose, immer mit einem anschließenden Feinschliff von Hand. Danach zweimal Granit-Effektlack und mehrere Schichten Klarlack, wieder aus der Sprühdose. Die rauhe Oberfläche des Granitlacks kaschiert wunderbar die letzten kleinen Unsauberkeiten in den Oberflächen, so dass man da vorher nicht ganz so ordentlich arbeiten muss wie im Plastikmodellbau.

Die LED-Technik habe ich mir bei einem LED-Spezialisten im Internet bestellt, der örtliche Fachhandel war da sichtlich überfordert ...  :D



Die Bauzeit lag bei knapp drei Monaten und hat sich auch dadurch verzögert, dass ich für die Schleif- und Lackierarbeiten teilweise auch mal auf einen trockenen Samstag warten musste.



Am vergangenen Wochenende ist aber alles soweit fertig geworden, damit war dieses Wochenende dann die Deckenmontage angesagt. Eigentlich wollte ich zur EME nach Lingen fahren, aber nun ja, alles geht nunmal nicht, zumal auch noch einiges im Garten zu tun war, der Grill dringend reanimiert werden musste und bei dem schönen Wetter auch noch eine Radtour anstand.

Hinzu kommt, dass die alten Halogenleuchten verdammt heiß geworden sind und wir froh sind, diese Dinger nicht einen Tag länger in Betrieb zu haben. Die Kabel innendrin - genau genommen deren Isolierung! - haben ziemlich gelitten und waren einheitlich schwarz, von den ursprünglichen Farbcodierungen der Adern war nichts mehr zu erkennen. Und auch das Holz an der Decke war deutlich verfärbt ...  8o



Die seitlichen LED-Leisten sind getrennt vom zentralen LED-Panel schalt- und dimmbar, wobei ich die vorhandenen Dimmer weiterverwenden kann. Meine Regierungschefin hat vom tatkräftigen Helfen heftigen Muskelkater in Armen und Schultern, ist aber sehr zufrieden mit dem Ergebnis. In Sachen WAF ist das daher wohl ein Projekt mit einer Wertung, die kein Flugzeugmodell je erreichen wird ...  :D

Danke für´s reinschauen!

Ich habe lange überlegt, ob ich das hier einstellen soll und mich nach dem Bezug zum Modellbau gefragt. Die sehe ich aber tatsächlich, da ich hier schon einiges anwenden konnte, was ich sonst bei den Plastikmodellen mache. Irgendwie natürlich anders, aber schon irgendwie vergleichbar. Hinzu kommt auch die modellbautypische Vorgehensweise, wie nach einer Bauanleitung in kleinen, dann eher einfachen und lösbaren Schritten vorzugehen. Und ich wollte mich nicht extra in einem Heimwerkerforum anmelden, und die Leuchten vorzustellen ... ;)

Fragen werde ich gerne beantworten!

Bis dann und viele Grüße,
Christian

Wotan

Gratulation

viel Arbeit und ein schöner Ergebnis

ja mit LED´s sind heute keine Grenzen gesetzt

.

Tormentor

Ich finds Hammer! Zu 99% :D

Perfekt wäre es gewesen, wenn du hättest auf die Schrauben verzichten können, die nehmen etwas die Eleganz aus dem Design. Meiner Meinung nach. Vlei hätte man so eine Art Schiene an die Decke machen können auf der die Lampe geschoben wird, und trotzdem bündig abschließt?

Kannst du vlei mal den Händler verlinken, wo du gekauft hast, ich habe da nämlich ein ähnliches Projekt im Kopf. Und ich würde gerne wissen, wieviel Lichtleistung du verbaut hast (Lumen)?

Ich habe vor das Ding hier:



in eine Kinderzimmerlampe zu verwandeln. Planmäßig sollen vier LED Spots (3W jeweils)  in die Tragflächen nach unten. und zwei nach oben (indirekt) montiert werden. Laut Hersteller hat ein Spot 200 Lumen, die fast 180 Grad abstrahlen. Sollte meiner Meinung nach also reichen...

:winken:

Hobbybastler

#3
@ Wotan: Danke!  :D

@ Tormentor: Ebenfalls vielen Dank!  :D

An eine alternative Befestigung habe ich überhaupt nicht nachgedacht, und uns stören die Muttern auch nicht, im Gegenteil. ;)

Die Schraubbefestigung ist aus dem Wunsch heraus entstanden, die drei Leuchten exakt ausrichten zu können, und zwar so, dass eigentlich nichts dabei schief laufen kann. Die alten Halogenleuchten hatte ich seinerzeit direkt beim Abhängen der Decke mit den weißen Holzpanelen montiert, daher konnte ich die nötigen Bohrlöcher schon am Boden setzen und damit sehr genau arbeiten. Die neuen Leuchten sollten Ecke auf Ecke möglichst genau in einer Linie hängen, daher wollte ich die alten Bohrlöcher zuminest als Führung weiterverwenden. Daraus entwickelte sich dann langsam die Idee, eine relativ leichte und einfach zu montierende Deckenhalterung zu bauen, in die die Leuchten dann ohne Spiel eingehängt werden.



Auf der Rückseite der Halterungen konnte ich einfach über eine der alten Leuchten die Bohrlöcher anzeichnen. In den Halterungen habe ich dann passende Löcher gebohrt, Holzdübel als Führung eingeklebt, und mit den passend aufgebohrten alten Schraublöchern einen perfekt ausgerichteten Sitz der Halterungen hinbekommen.

Auf dem Bild sieht man auch, dass ich ein Loch in die Decke sägen musste. Die Leuchten waren bisher so verdrahtet, dass zwei zusammen und eine alleine geschaltet werden konnten. Um jetzt die drei Leuchten gemeinsam, aber außen und innen getrennt schalten zu können, musste ich noch ein paar Kabel ziehen. Dank der abgehängten Decke war das aber kein Problem, da konnte ich die Kabel einfach durchschieben.

Zitat von: Tormentor in 27. März 2017, 11:17:35
Kannst du vlei mal den Händler verlinken, wo du gekauft hast, ich habe da nämlich ein ähnliches Projekt im Kopf.

Den Kram habe ich von Lumitronix. Vor allem die Beratung per Mail vor dem Kauf war erstklassig!  :klatsch:

ZitatUnd ich würde gerne wissen, wieviel Lichtleistung du verbaut hast (Lumen)?

Bitte nicht schwindlig werden, aber bei Festbeleuchtung sind das knapp 14.000 Lumen, was bei ca. 30 qm Fläche des Wohnzimmers doch deutlich über den üblichen Empfehlungen liegt.  ;)

Durch die getrennte Schaltung können wir aber die knapp 9.000 Lumen der LED-Streifen und die gut 5.000 Lumen der Downlights nach Bedarf steuern, und als Gemütlichkeitslicht laufen nur die Streifen auf der niedrigsten Leistung, die der Dimmer ermöglicht - so nach Gefühl etwas mehr als halbe Helligkeit. Insgesamt passt das aber sehr gut, vorher hatten wir bei der Halogenbeleuchtung maximal 9.000 Lumen und haben über zwei der drei Leuchten in der Regel beim Fernsehen und so 6.000 Lumen genutzt. Wenn es aber richtig hell sein sollte, z.B. beim Rumfrickeln mit Ätzteilen, waren aber auch die vorhandenen 9.000 Lumen etwas zu dunkel, so dass wir ganz bewusst in Richtung Lumen-Overkill gegangen sind.

ZitatPlanmäßig sollen vier LED Spots (3W jeweils)  in die Tragflächen nach unten. und zwei nach oben (indirekt) montiert werden. Laut Hersteller hat ein Spot 200 Lumen, die fast 180 Grad abstrahlen. Sollte meiner Meinung nach also reichen...

Das wäre über den Daumen gepeilt ungefähr genauso hell wie zwei 40W-Halogen-Leuchtmittel oder eine klassische 100W-Glühbirne, ich würde es damit einfach mal ausprobieren ...

So sehen die Dinger übrigens von innen aus:



Sorry für die schlechte Bildqualität, ich habe bei schlechtem Licht einfach mal das Handy draufgehalten! :D

Danke nochmal und viele Grüße,
Christian

Tormentor

Zitat von: Hobbybastler in 27. März 2017, 23:17:41
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Das wäre über den Daumen gepeilt ungefähr genauso hell wie zwei 40W-Halogen-Leuchtmittel oder eine klassische 100W-Glühbirne, ich würde es damit einfach mal ausprobieren ...
...
Danke nochmal und viele Grüße,
Christian

Das sollte für ein Kinderzimmer ausreichen, selbst wenn es nicht ganz 100 sind. Vielen Dank!

:winken: