Fehler bei der Benutzung von Vallejo Still Water ( So macht man es NICHT )

Begonnen von Warlock, 07. Januar 2013, 21:46:45

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Warlock

Such einfach mal hier im MB nach "Wasserdarstellung", da findest Du eine Menge Tips.
Kurz vorab : Wasserdarstellung in 1:35 ist schon was anderes wie Wasserdarstellung in 1:700 oder 1:350.
We are the pirate metal drinking crew

Elbe 1

Zitat von: Tramspotters in 30. Juni 2013, 20:46:17
Danke für deinen Bericht.

Ich überlege ein ähnliches Diorama wie dieses zu bauen: http://www.finewaterline.com/pages/gallery/battleships/kktexas/kktexas.html

Ich frage mich, mit welchem Material hier das Wasser dargestellt wurde.

Hallo,

das Wasser wurde mit 2K Gießharz (Epoxidharz) auf eine vormodellierte, eingefärbe Oberfläche aufgetragen.
Beim Umgang mit Epoxidharz sind einige Dinge zu beachten in die man sich einlesen sollte.

Stichwort Verarbeitungszeit, Wärmeentwicklung bei Vermengung und gute Belüftung (ungesunde Dämpfe ect.)
Das Harz kann darüber hinaus auch Kunsstroff und Farbe (Acryl!!) angreifen.

Gruß, Daniel

Tramspotters

Hallo Daniel,

danke für deine Antwort. Ich habe sowas schon vermutet. Hast du eine Ahnung, wie man die Wellen reinbekommen kann?

Elbe 1

Zitat von: Tramspotters in 01. Juli 2013, 14:54:41
Hallo Daniel,

danke für deine Antwort. Ich habe sowas schon vermutet. Hast du eine Ahnung, wie man die Wellen reinbekommen kann?

Ja,

die Wellen werden auf den Untergrund aus Gips, Holzkit oder ähnlichem modelliert, danach eingefärbt und zuletzt mit dem Harz überzogen.
Ein feines Wellenbild (z.B. im Hafen liegend) kann auch mit Hilfe eines Föns erzielt werden.
Hierzu muss wird der Auftrag einfach vor dem vollständigen aushärten mit dem Fön bestrahlt - das gewünschte Wellenbild lässt sich so einstellen.

Hier ein Link zu Kostas Blog (Erbauer des Dios):

http://katsflyby.blogspot.de/2013_01_01_archive.html

Dort kannst du dir sogar anschauen wie er das macht.

Gruß, Daniel

Elbe 1

Übrigens Warlock,

ich finde auch sehr toll das du deine Erfahrungen mit dem Zeug hier mit uns teilst - ich hab schon ein paar Flaschen vom "still water" verarbeitet und kann nur sagen das es auf jeden Fall einige negative Aspekte mit sich bringt:

- so ist zum einen (auch bei dünnen, gut getrockneten Aufträgen) die Materialschrumpfung relativ erheblich.
Dies ist vorallem dann festzustellen wenn sich das Material an Kanten und umschlossenen Körpern (wie z.B. der Ast in deinem Beispiel) gemäß Kapillarität "hochzieht" und in den Randfernen Bereichen stärker einschrumpft. Dieser Effekt ist wohl vor allem der Tatsache geschuldet das es sich hierbei um wasserlösliches Acrylgel handelt, welches nicht wie vergleichbare transparente Epoxidharze auf einen Aktivator <Härter> reagiert, sondern auf Reduktion des Wasseranteils.

Hier ist eine schöne Testreihe zum Problem einzusehen:
http://blog.brushthralls.com/?page_id=1142

- Des weiteren (und das hab ich schmerzlichst festellen müssen) reagiert das Material in dickeren Endschichten auf größere Fläche (wie es im Schiffsmodellbau Anwendung findet) auf starke Temperaturschwankungen delta 10-15°C - d.h. es bilden sich Fugen an zuvor umschlossenen Körpern und das Material kann sich von der Basis auf der aufgetragen wurde "abschälen".

- beim einfärben von Wasser hab ich außerdem die Erfahrung gemacht, das man mit nur sehr sehr wenig Acrylfarbe arbeiten sollte.
Mit zu viel Farbe wird das Wasser sehr schnell Matt und verliert den Effekt der Tiefenwirkung.

Naja - alles in allem hat bringt das Zeug im Vergleich zu Epoxidharz o.ä. natürlich auch seine positiven Aspekte mit sich:

- es stinkt nicht
- es ist nicht vergleichbar giftig
- es greift in keinster Weise Kunststoff an
- es härtet sehr klar aus
- keine Fehlanwendung wegen falschen Mischverhältnis (Härter entfällt)


soviel zu meinen Erfahrungen,
Gruß... Daniel