Meng 1:9 Kawasaki H2R "Precolored" Edition

Begonnen von standart2k, 22. April 2019, 08:58:33

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standart2k

Meng Kawasaki H2R "Precolored" Edition  
 


Modell:  Kawasaki H2R Precolored Edition
Hersteller:  Meng
Maßstab:   1:9
Art. Nr. :   MT-001s
Preis ca. :  90-110€








Beschreibung: 

Die H2 bzw. H2R wurde von Kawasaki im Jahr 2014 angekündigt und dürfte in beiden Versionen wohl aktuell das krasesste Motorrad der Welt sein. Anfangs mit knapp über 200 Ps in der Strassenversion leistet diese mittlerweile 231 PS, während die nicht für die Strasse zugelassen R 310PS bringt. Möglich wird dies durch einen Kompresser, der an den mit der ZX-10R baugleichen Motor in beiden Version angeschraubt wurde. Die R Version hat auf der Bosporusbrücke die 400Km/h Marke geknackt. Nachdem 2016 die 1:12 Version von Tamiya rausgekommen ist, kündigte Meng 2018 die 1:9 in 2 Versionen an, einmal wie hier als "Pre-Colored" Easy Assembly Version und als Unpainted Edition. Nachdem die ersten Bausätze in D eingetrudelt waren hab ich mir den Bausatz letzte Woche für knapp 100€ bei Ebay gekauft. Meine Erwartungen waren groß, da ich doch einige Meng Militärbausätze im Schrank habe und die Qualität auf da auf einem sehr hohen Niveau ist. Leider wurde ich böse entäuscht. Bei Öffnen des stabilen Kartons fallen zuerst die teils vorlackierten Spritzlinge auf, insgesamt 10 an der Zahl. Soweit, so gut. Dazu kommen ein extra Karton mit den schon mit Carbonmuster bedruckten
Verkleidungsteilen, die beiden Reifen, mehrere Beutel mit div. Schräubchen, ein Schraubenzieher, ein Decalbogen, Metalsticker, ein Poliertuch und 2 kleine Platinen mit Ätzteilen für 2 Lüftergitter und die Bremsscheiben. Dazu eine relativ dicke DinA4 Anleitung mit div. Infos zum Original, leider nicht auf deutsch.
Während die vorgefertigten Verkleidungsteile eine wirklich gute Lackierung auf der Außenseite aufweisen, wurde diese innen leider vergessen. Bei der Seitenverkleidung nicht sco schlimm, da später nicht sichtbar, aber bei der Frontverkleidung schaut man vom Cockpit aus auf schwarzes Platik, das zudem noch unschöne Auswerfermarken hat. Weiter gehts mit dem Rahmen, dieser ist bereits in Metallicgrün vorlackiert. Während hier die meisten Angüsse an Stellen sind, die später verschwinden, sind ist an einigen Stellen nach dem abknipsen ebenfalls das schwarze Platik sichtbar. Dazu kommen extrem prominente Formtrennnähte, sodass man eigentlich den Rahmen verschleifen und neu lackieren muss. Solche Trennnähte kenn ich noch von der alten Protar/ Revell/ Italeri Ducati 916 oder der ZX-7R, die sind aber bereits über 20 Jahre alt. Die Sache mit den mehr oder weniger starken Formtrennnähten haben übrigens alle Spritzlinge. Hat man beim Rahmen noch die Möglichkeit des Lackierens, fällt dies bei den mit "schwarzem Chrom?" bedampften Verkleidungsteilen flach. Diese haben nämlich auch einige unschöne Trennstellen, wo nach dem abknipsen und versäubern der nackte Kunststoff sichbar bleibt. Nur wie nachlackieren? Der nächste Knaller ist die Kette, diese ist einteilig incl. Ritzel. Erinnert an die einfachen Protar Swift Modelle oder die neueren Italeri MotoGP Easy Kits. Und auch hier hat Protar schon vor über 20 Jahren es geschafft, eine bewegliche EGK zu machen. Weiter geht es mit der Gabel, diese soll doch tatsächlich aus 2!!! Hälften zusammengesetzt werden, also wieder verschleifen und lackieren. Protar hatte damals übrigens auch schon einteilige Gabelrohre, soviel dazu.
Aber Meng ist ja nicht dumm, für +/- 40 € gibts ein Upgrade Kit mit einer Metallgabel bzw. nur die Gabelrohre aus Metall, wären dann fast 150€ für beides, da krieg ich fast ne Tamiya Africa Twin in 1:6. Insgesamt ist leider auch die Detailierung relativ einfach gehalten. Ich werde das Gefühl nicht los, das es sich hierbei um ein nicht montiertes Fertigmodell der günstigen Preisklasse ala Maisto handelt. Die ganzen Details fehlen bzw. sind lieblos gemacht, die ganzen Tamiya 1:12er sind wesentlich besser detailiert als hier, alles wirkt grade beim Motor/ Kompressor, der Bremsanlage und der Schwinge irgendwie plump und grob, als hätte der Entwickler keinen Bock mehr gehabt, erst recht, wenn man die Teile mit den in der Anleitung abgebildeten Originalteilen vergleicht. Auch toll übrigens die Sache mit dem verchromten Auspuff, keine Ahnung, was Meng sich dabei gedacht hat, aber da der sowieso massiv Fromtrennnähte hat, muss man ihn eh verschleifen.
Alles in allem war das wohl leider nix Meng. Bleibt bitte bei den Militärfahrzeugen oder verbessert das Niveau bei folgenden Zweirädern deutlich, so ist das jedenfalls nix.






Die Anleitung ist etwas gewöhnungsbedürftig, der schwarze Hintergrund stört


die vorlackierten/ bedruckten Verkleidungsteile

während diese außen wirklich top sind

hörts innen leider auf und es sind unschöne Auswerfermarken vorhanden, die hier später sichtbar sein werden

die Motorteile sind, na ja, etwas "rustikal" detailiert

die Teile für den Motorblock sind ebenfalls vorlackiert

Meng's "Interpretation" des Zylinderkopfdeckels

der im Vergleich mit dem Original ziemlich besch... detailiert ist

die Rahmenteile sind ebenfalls vorlackiert

man darf aber alles neu lackieren, dank der sichtbaren Abknipser und v.a. der starken Formtrennnähte. Sry, das sah selbst bei Protar vor über 20 Jahren besser aus. In Zeiten von Slidemold und modernem CAD darf sowas nicht mehr sein



Die weiteren Verkleidungsteile sind ebenfalls sauber mit einer Art schwarzem Chrom lackiert

Allerdings sind wieder einige Stellen, an denen nach dem Abknipsen das nackte Plastik sichtbar bleibt. Nur wie neu lackieren?

Ein verchromte Bock, ok, kann man mit Leben, ABER verchromte Auspuffrohre??? Hallo, das ist keine Harley! Ist aber egal, weil auch hier gibts schöne Trennnähte.



der Leistungsgebende Kompressor

Leider hat auch Meng hier keine Lust mehr gehabt. Warum schafft man es, in 1:35 detailierte Schraubenköpfe zu machen, in 1:9 aber nicht?



Echt jetzt? Eine schlecht lackierte, einteilige Kette samt Ritzel in 1:9?

Und eine 2-teilige Gabel? Also wieder verschleifen und neulackieren.



Abgesehen davon ist die Interpretation der Gabel samt Bremse eher "frei" als Original, hat mehr von dem schon angesprochenen günstigen Fertigmodellcharakter



Die Kühlerdarstellung ist auch ein Witz, selbst die 1:12er Tamiya haben da eine feine Struktur eines Kühlers



Lustig wirds wieder bei Meng's Vorstellung einer Schweißnaht. Keine Ahnung, was die sich dabei gedacht haben








Fazit:  

Leider ging der erste Versuch von Meng bei Motorräder in die Hose. Wer nicht unbedingt ein Riesenfan der H2R ist, kann sich den
Bausatz m.M. sparen oder warten bis er deutlich günstiger wird ( max. 50€?) und / oder abwarten, was die unlackierte Version kostet.

+ Saubere Bedruckung/ Lackierung der Kohlefaserverkleidung
+ funktionierende Vorder- und Hinterraddämpfung

- Viel zu teuer, m.M. max. 50€, evtl. 70, wenn das Upgradeset mit Metallgabel dabei wäre
- Vorlackierte Teile überflüssig, das überall starke Formtrennnähte
- Allgemeine Detailierung für ein 1:9 Modell sehr schlecht
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

Koffeinfliege

Klare Worte. Die Details sind für den Maßstab wirklich ein Witz und Formversatz hasse ich eh wie die Pest.
Die Kette zeigt nicht mal den nötigen Durchhang und selbst der markante Brembo-Schriftzug fehlt.

Das Problem der Angüsse liegt in der Natur der Sache. Darum würde ich nie etwas Vorlackiertes kaufen, weil man immer Stellen nachlackieren muss.

Das die Verkleidung innen nicht so schön ist, könnte dagegen schon Scale sein. Innen sieht man oft nur das grundierte Material. Wie bei modernen Autos, da fehlt auch oft der Klarlack, wenn man z.B. den Kofferraum öffnet.

standart2k

#2
Na ja, an vielen Teilen sind die Angüsse so gelegt, das sie später nicht sichtbar sind, bzw. verddeckt werden. Beim Rahmen z.B. sind sie teils an den Pins, wo später die Verkleidung halten und an den Chrom- Verkleidungsteilen teilweise auch an den Kanten.

Der Brembo Schriftzug ist später ein Decal, mehr stört mich da die "massive" Bremszange, die sollte in dem Maßstab eigentlich offen sein.

Grundiert ja, aber die Verkleidung ist ja aus Carbon, also müsste das auch innen sichtbar sein, da ist ein schlieriger Teil davon ( Könnte evtl. sein, das die Carbonstruktur mittels Wassertransferdruck aufgebracht wurde, daher innen so verschwommen), außerdem sind auf höhe der Schlitze für die Spiegel zwei schöne fette Auswerfermarken.

Ich versteh v.a. nicht, warum hier so ein Qualitätsunterschied ist. Die Militärmodelle sind absolut top mit feinsten Details und das Modell hier ist auf dem Stand von vor 20 Jahren bzw. hat Spielzeug/ güsntiges Fertigmodellcharakter.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

eydumpfbacke

Wer sich den ganzen Ärger mit der vorlackierten Version sparen möchte, kann etwas warten, dann kommt für 25,-€ weniger die unlackierte Version.
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

standart2k

Wären dann um die 70-75€, immer noch viel zu teuer, für die unlackierte höchstens 35-40€, weil die is ja von den Teilen her auch net besser.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

eydumpfbacke

Da gehe, glaube ich, die Geschmäcker auseinander.
Und eines können wir nicht verhindern: Bausätze werden teurer, egal, ob wir das gut finden oder nicht.  :rolleyes:
Da hilft auch kein Vergleich mit alten Bausätzen  :pffft:
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

standart2k

Stimmt, teurer werden sie. Aber in den meisten Fällen auch besser. Und das, was Meng hier abliefert, geht für einen modernen Bausatz mal gar nix, erst recht bei dem Preis. Den sie können es ja auch anderst, bei keinem meiner Meng Militärbausätze habe ich auch nur annähernd solche Formtrennnähte.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

standart2k

Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr