Japanischer Flugzeugträger AKAGI (Hasegawa, 1/350) - Galeriebeitrag online!

Begonnen von Puchi, 10. August 2013, 16:26:46

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f1-bauer

Ist es der Unterschied 2D (Ätzi) zu 3D (Eigenbau)? Die selbst gebauten sehen doch stimmig aus - bevor Du die verschrottest vielleicht mal (nur wenig verdünnten) Weißleim auf die Ätzis pinseln, damit die Streben runder wirken?

Wiederanfänger

Huhu, ich da ma ne Frage. kann halt nicht abwarten, bis Du soweit bist.
Wie muss ich mir das mit nem Holzdeck vorstellen? Die Oberflächendetailswerden abgeschliffen, denk ich mir.
wird dann das Deck einfach aufgeklebt? oder wird das Plastikdeck um die Holzstärke dünnergeschliffen? *dummi*
Danke schonmal, gruss Georg
Ps: Kommentare über das gezeigte spar ich mir mal, währe eh ne widerholungsorgie von bereits gesagtem :meister:

Universalniet


Marstec

über 17.000 views!!!! das echt der wahnsinn !!!! grosser druck lastet auf dem erbauer des Modells .....  :D
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

Puchi

Zitat von: f1-bauer in 11. Dezember 2013, 10:33:01
....bevor Du die verschrottest vielleicht mal (nur wenig verdünnten) Weißleim auf die Ätzis pinseln, damit die Streben runder wirken?
Da die Eigenbaustützen plumper wirken, würde ich dadurch die filigraneren Teile an die plumperen anpassen, was mir etwas widerstrebt! :pffft: :D
Ausserdem: es sind trotz der Hase-Ätzi's jetzt bereits zuwenig Stützen vorhanden, wenn da dann noch was schief gehen würde...

@Wiederanfänger: ob abgeschliffen werden muss, weiß ich auch noch nicht. Das muss ich mir erst ansehen. Jedenfalls sind die Decks bereits mit einer Klebeschicht an der Unterseite versehen. Also Schutzpapier abziehen und aufkleben!

Zitat von: Marstec in 12. Dezember 2013, 07:04:35
grosser druck lastet auf dem erbauer des Modells .....  :D
*ächz!*

;)

Liebe Grüße,

Karl

f1-bauer

Zitat von: Puchi in 12. Dezember 2013, 08:10:09
... was mir etwas widerstrebt! :pffft: :D
Ich habe das Foto auf Seite 18 ganz oben hier im BB noch mal angeschaut und bin jetzt bei Dir. Vorher hatte ich nur das Makro der Eigenbaustützen alleine vor Augen. Ich harre der fürderen Darbietung  8o 8o

@Marstec: glaub ihm das nicht. Applaus ist das Brot des Künstlers.

Puchi

10. Update


Kleines Weihnachtsupdate!

Damit endlich in einem der nächsten Updates die Rumpfhälften Hochzeit feiern können, müssen zuvor alle Baugruppen, die in den Rumpf eingeklebt werden, farblich weiter behandelt werden.

Die mit Gunze "wood brown" (H37) lackierten Decksflächen z.B. sollen um einiges rötlicher erscheinen. Dazu verwende ich eine Ölfarbenlasur (neudeutsch: Filter :D ), die aus dem Farbton Mussini "Englischrot hell" (651) hergestellt wird.

Die Gunzefarbe dient also als Grundierung, die durch die Lasur noch durchscheinen soll und somit Gunze und Lasur gemeinsam den endgültigen Farbton ergeben:


Die Farbe wird stark verdünnt mit einem weichen Flachpinsel aufgetragen, und zwar unregelmäßig, damit die Gunzefarbe mal stärker mal schwächer durchkommt. Dadurch versuche ich, einen realistischeren Effekt zu erzielen.

Letztlich werden die Plattenstöße noch betont, und zwar ebenfalls mit stark verdünnter Ölfarbe (Mussini "Umbra gebrannt natur" (666)):


Damit niemand hier einen Schreck kriegt: ich habe hier absichtlich herumgepanscht, um zeigen zu können, wie schön sich der Auftrag der Ölfarben einfach mit dem Pinsel steuern lässt. Also: ist der Farbauftrag zu heftig ausgefallen, braucht man nichts anderes zu tun, als den Pinsel an einem Tuch trocken zu wischen und überschüssige Farbe damit aufzusaugen:


Auf glatter Farboberfläche – also glänzender Farbe – funktioniert das bestens, wie man auf dem Foto erkennen kann.

Apropos glänzende Farbe: natürlich wirkt das Ganze noch viel zu glänzend (auf dem Foto nicht so erkennbar), nach dem Aushärten der Lasurschicht kommt daher noch etwas matter Klarlack (man kann auch klaren Mattlack nehmen :6:) drüber. Danach erfolgt das endgültige Finish mit Pastellkreide.

Wie ich schon angedeutet (und befürchtet) habe, wirken die selbstgebauten Gitterstützen nach der Lackierung doch pummeliger als die Ätzteile. Hier ein Vergleich – links Ätzteil, rechts Eigenbau:


"Was tun?" war hier die Frage. Die Lösung, die mir dafür eingefallen ist, löst nicht nur dieses Problem, sondern auch eine Reihe anderer und sieht so aus:


Onkel Edi war nach Überweisung einer kleinen Spende doch glatt bereit, mir aus der Patsche zu helfen. Und das gleich in mehrerer Hinsicht: erstens sind auf den Eduard-Platinen Details enthalten, die die Hase-Platinen nicht aufweisen. 8o Zweitens kann ich mir das Zusammenpfriemeln sämtlicher Niedergänge ersparen, da die Edi-Platinen die vollständigen Niedergänge enthalten, und nicht – wie bei Hasegawa – nur die Handläufe. Natürlich sind viele Teile wie Relings nun doppelt vorhanden, aber das erspart mir den Kauf von Ätzteilsets, die ich für andere Modelle hätte anschaffen müssen :pffft:.

Apropos "doppelt vorhanden": dadurch löst sich noch ein Problem! Nämlich das da:


Da nun auch einige Gitterstützen überzählig sind, kann ich diese dazu verwenden, die etwas ominös aussehende Gitterstütze mittels Ätzis darzustellen. Zwei passende Ätzteile gefaltet und aneinandergeklebt ergeben den Ersatz für dieses Detail:


Und diese Lösung hat noch einen Vorteil: sollte sich doch herausstellen, dass dies eine verkleidete Gitterstütze sein soll, ist eine entsprechende Verkleidung schnell drübergeklebt. :9:

Sodale, jetzt muss nur noch die Plastikstütze entfernt werden:


Ein Blick in den Bauplan ist immer hilfreich! Hier sehen wir, dass vor der Seltsam-Stütze (schwarzer Pfeil) noch eine Verkleidung (roter Pfeil) angebaut wird. Die massive Stütze verhindert einen Einblick hinter diese Verkleidung:


Da dieser Plastikteil aber nun nicht mehr da ist und die Ätzteile nicht massiv sind, müssen wir hier ein bisschen was tun! Zuerst werden die Träger für die Verkleidung und die Verkleidung selbst provisorisch mit Weißleim angeklebt:


Links ist die Öffnung, die nach dem Entfernen der Stütze gähnte, bereits verschlossen und verkittet, aber noch nicht verschliffen.

Nun schauen wir noch mal, ob die Ätz-Stützen auch passen, oder ob noch nachgeschliffen werden muss:


Kann man so lassen, würd' ich sagen. Der rechte Steher wird noch verlängert, damit er auch bis zum Boden reicht. Nun kommt die Verkleidung drauf, ebenfalls nur mit Weißleim geklebt:

Hier sieht man auch recht gut den Spalt, der den Einblick erlauben würde.

Der Spalt wird daher mit einem Plastikstreifchen verschlossen:


Zum Schluss werden noch einige "Details" vom Rumpf entfernt, wie Positionierungshilfen für Plastikteile oder Leitern, die durch Ätzteile ersetzt werden. Die Rumpfhälften wären somit für's Zusammenkleben fertig vorbereitet. Zuvor werde ich jedoch die Bereiche um die Öffnungen hinter denen sich bereits vorlackierte Baugruppen befinden, vorlackieren. Also z.B. hier:

Dadurch erspare ich mir aufwendige Maskierungsarbeiten:

Jedenfalls können bereits die Spanten vorbereitet werden:

Hasegawa hat hier 20 Stück vorgesehen! 8o Wenn der Rumpf da nicht stabil wird, ändere ich meinen Nick auf Godzilla und freß' einen Flugzeugträger...

Zwei der Spanten besitzen an der Unterseite Zapfen, mit denen das Modell an den Ständern befestigt werden soll. Da ich die Akagi aber mit Schrauben befestigen werde, werden die Spanten so ausgeschnitten, dass auch die Schraube höhenmäßig darin Platz findet:


Die übrigbleibenden, leeren Gussrahmen werden ebenfalls wiederverwertet, indem sie zu Stäbchen geschnitten werden. Diese verwende ich zum Aufrühren von Farbe oder zum Ziehen von Gussastfäden:




Abschließend möchte ich mich für das umwerfende Interesse für diesen Baubericht bedanken und wünsche ich Euch allen ein festliches und vor allem friedliches Weihnachten.





Bis zum nächsten Update, :winken:

Karl

Graf Spee

Gut schaut´s aus :1:
Mit jedem Mal wird es wieder spannender.

Und auch Dir und Deinen lieben natürlich ein frohes Fest.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Universalniet

Liebe Grüße nach Österreich!!

Tolles Update .... es wird!! :P :P

Pathfinder

Einfach excellent - ganz einfach  ...  :3:

Danke für die Wünsche - die postwendend von mich an dich, Karl, zurückgehen!
Ich hoffe, dass das "Klein-klein" der letzten Updates jetzt mal kurz nachlässt oder wenigstens unterbrochen wird und du mit "großen Bauteilen" etwas weiterkommst!  :P


Pathfinder  :winken:
"Das Modell lebt von seinem Gesamteindruck und nicht davon,
dass nun jede kleine Unstimmigkeit gegenüber dem Original als Katastrophe hochstilisiert wird."

Matthias Becker

f1-bauer

Hammer Baubericht   8o  wieder ein Nachschlagewerk in Sachen Ölfarbe  :klatsch:. Ich glaub, ich trau mich jetzt doch bald da dran.

Gespannt bin ich, falls es denn so sein soll, wie Du dann die Stützen verkleidest - von wegen einfach drübergeklebt  :2:. Wahrscheinlich echter Stoff mit verstärkten Ösen und mit chirurgischem Microgarn verzurrt  ;).

In diesem Sinne, Dir und deiner Familie frohe Weihnachten.

Gruß
Jürgen  :winken:


Skyfox

Klasse Karl!

Wie immer, ein sehr lehrreiches und interessantes update - von Ölfarblasuren bis Gußastverwertung, es ist für jeden was dabei.
und das:
Zitat...Ein Blick in den Bauplan ist immer hilfreich!...
kommt mir doch sehr bekannt vor  ;)
Macht auch Spaß mal in Deinem BB ein paar Seiten zurückzublättern - da gibt's immer etwas an Tipps&Tricks zum mitnehmen...

Dir und Deinen Lieben ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest
:V:
Andreas
MBSTHH 
Im Gedenken an meinen Freund Ulf Petersen, 1967 – 2018

Apophysis

Monsieur Puchi lässt uns normalsterbliche Schifflebauer wieder mal ganz schön alt aussehen! ;( Kann man denn sooo detailverliebt sein? :pffft:

Tolle Arbeit Karl! Wünsche dir und deiner Familie ein vergnügliches und kalorienreiches Weihnachtsfest und einen tollen Start ins neue Jahr!!

:winken:
Dirk

AnobiumPunctatum

Schöne Feiertage Karl,

Dein Baubericht ist ein echter Genuß :P

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Puchi

@all: Herzlichen Dank für die lieben Wünsche - die ich natürlich im Puchi-Clan gerne weiterleite - und die netten Worte! :winken:

Zitat von: Graf Spee in 21. Dezember 2013, 17:17:24
Mit jedem Mal wird es wieder spannender.
Zitat von: Universalniet in 21. Dezember 2013, 17:39:19
.... es wird!! :P :P
Ja, schön langsam nähern wir uns dem Zusammenkleben des Rumpfes. Diese Phase davor verlangt halt ein "bisschen" Geduld.

Zitat von: Pathfinder in 21. Dezember 2013, 17:55:14
Ich hoffe, dass das "Klein-klein" der letzten Updates jetzt mal kurz nachlässt oder wenigstens unterbrochen wird und du mit "großen Bauteilen" etwas weiterkommst!  :P
Hoffe ich auch! :D Das Problem bis jetzt war, dass ich an verschiedensten Kleinteilen und -gruppen gleichzeitig gearbeitet habe. Motto: "aah, jetzt ist hier die Farbe trocken, jetzt kann ich da weitermachen. Dort ist der Spachtel ausgehärtet, jetzt kann ich da lackieren, usw, usf. Wobei ich versucht habe, diese chaotische Springerei von einer Kleinbaugruppe zur nächsten auch noch so zu ordnen, dass diese Arbeiten wenigstens halbwegs zusammenhängend und somit nachvollziehbar in den Updates wiedergegeben werden können.
Ich werde jedenfalls versuchen bis zum nächsten Update alles so fertig zu bekommen, dass der Rumpf zusammengebaut werden kann. Wenn das mal geschafft ist, habe ich vor, in jedem Update die Entstehung einer Baugruppe zu zeigen, das Schiff sollte dann also von Update zu Update sichtbar "wachsen". Haltet mir jedenfalls die Daumen, dass ich nicht wieder auf was draufkomme, das diesen Plan zunichte macht... :pffft:

Zitat von: f1-bauer in 21. Dezember 2013, 19:06:42
Gespannt bin ich, falls es denn so sein soll, wie Du dann die Stützen verkleidest - von wegen einfach drübergeklebt  :2:.
Die Stützen werde ich zwar lackieren, aber erst ankleben, wenn das Flugdeck samt Unterstruktur fertig ist. Dadurch habe ich die Möglichkeit, die Stützen noch anzupassen, falls da was mit der Unterstruktur des Flugdecks kollidieren sollte. Da das Flugdeck aber erst relativ spät drankommt, ist eine nachträgliche Verkleidung für längere Zeit noch möglich.

Zitat von: Skyfox in 21. Dezember 2013, 19:39:10
und das:
Zitat...Ein Blick in den Bauplan ist immer hilfreich!...
kommt mir doch sehr bekannt vor  ;)
:D Wobei es eigentlich "in die Baupläne" heißen müsste, die Ätzteilanleitung sollte man auch nicht vernachlässigen. Und mit dem Eduard-Set ist's jetzt auch noch eine mehr... :pffft:

Zitat von: Apophysis in 22. Dezember 2013, 07:56:50
Kann man denn sooo detailverliebt sein? :pffft:
Man kann! Das beweist du ja jetzt gerade mit deinen Heerscharen an "graf spee'schen" Matrosen... :pffft: :D

Zitat von: AnobiumPunctatum in 22. Dezember 2013, 08:53:33
Dein Baubericht ist ein echter Genuß :P
:meister: :meister: :meister:

Liebe Grüße,

Karl

Marstec

oja Karl, eine echte Bereicherung dieser BB für das Forum, schaue öfters immer nur wegen dir hier rein, da wünscht man sich mehr Updates  :D

Wünsche dem Puchiclan ein Frohes Weihnachtsfest
An manchen Tagen gewinnt man,an manchen verliert man.

vonMackensen1914

Eine menge Zurzeit im Bau.

Basteln_4_Life

Auch von mir frohe Weihnachten an Puchi! Ich freu mich schon auf das Endergebnis!

Grüße  :winken:
B4L

Russfinger

 Es ist wirklich eine Schande, dass ich da nicht hilfreiche Kommentare posten kann, aber ich hoffe, dass Du es mir nachsiehst, wenn ich nach einem längeren Tag einfach mal vor dem Schirm sitze und genieße! DANKE!
Frohe Festtagswünsche aus dem frühlingshaften Hamburg

:winken:

Russie


No Kit left behind!

Puchi

Danke für die lieben Weihnachtswünsche!

Zitat von: Marstec in 22. Dezember 2013, 15:58:10
... da wünscht man sich mehr Updates  :D
Die sind gesichert, da liegt noch ein Haufen Arbeit vor mir! :1:

@vonMackensen1914 : Danke sehr!

Zitat von: Basteln_4_Life in 23. Dezember 2013, 18:24:13
Ich freu mich schon auf das Endergebnis!
Das wird allerdings noch ein paar Fläschchen Plastikkleber lang auf sich warten lassen... :6:

@Russie: es freut mich immer besonders, wenn der Baubericht gerne von Kollegen gelesen wird, die normalerweise keine Schiffe bauen! :klatsch:
Und:
Zitat von: Russfinger in 23. Dezember 2013, 23:30:59
... aus dem frühlingshaften Hamburg
Ah, bei euch auch?! Gestern hatten wir um 5 Uhr morgens bereits 7,7° mit stahlblauem Himmel und Sonnenschein pur den ganzen Tag... :pffft: War wirklich, als würde der Frühling ausbrechen!

Liebe Grüße,

Karl

Ghost1776

Moin Puchi
Ich war lange hier nicht anwesend aber jetzt bin wieder dran...
Was soll.ich sagen??? Nur:Puchi is back in town :P :P

Phlebas

Hallo Karl,
auch von mir frohe Weihnachtsgrüße aus dem Bergischen Land,
verbunden mit der Hoffnung auf einen weiterhin so tollen Baubericht. :1:

Grüße Jörg  :winken: 

Puchi

Zitat von: Ghost1776 in 24. Dezember 2013, 08:25:31
Ich war lange hier nicht anwesend aber jetzt bin wieder dran...
:P Klasse, Adrijano! Vielleicht sieht man sich ja wieder in Wilnsdorf!

@Jörg: Danke für die Grüße und das Lob!

Liebe Grüße,

Karl

Puchi

#348
11. Update


Ich hoffe, ihr alle habt sämtliche Feierlichkeiten gut überstanden und seid gut in's neue Modellbaujahr hinübergerutscht!

Auch auf die Gefahr hin, dass sich unter der geneigten Leserschaft der eine oder andere leicht erschreckbare Modellbauer befindet, muss ich mit einer Schandmeldung beginnen: leider muss der Rumpfzusammenbau noch warten, ich habe bei 2 Bauteilen, die zum Zusammenbau des Rumpfes notwendig sind, die Lackierung verpfuscht und musste diese neu lackieren.

Daher nehmen wir uns in diesem Update zuerst mal das Vordeck zur Brust. Weiters werden wir versuchen herauszubekommen, wie die Aufbauten in diesem Bereich am besten zu montieren sind. Die Montage ist nämlich etwas trickreich. Jo, und ein bisserl Eigenbau ist diesmal auch dabei.

Ok, los geht's: die Aufbauteile auf dem Vordeck bestehen aus 2 Hälften. Damit die sehr gut sichtbare Klebenaht tunlichst vor dem endgültigen Aufkleben dieser Teile auf das Deck verschliffen werden kann, befestige ich eine Hälfte provisorisch mit etwas Weißleim:

Soweit sinnvoll, sind diverse Kleinteile auf dem Vordeck schon verklebt.

Nun wird die zweite Hälfte angesetzt und mittels Holzstäbchen in die richtige Position gedrückt:


Verklebt wurden die Hälften mit normalem Revell Contacta. Bei Tamiya Extra Thin war mir die Gefahr zu hoch, dass dieser sich auch in die Spalten zum Deck saugt und die Teile mit dem Deck verklebt. Soll ja zum Schleifen wieder abnehmbar sein, das Ganze... :pffft:

Auch die darüberliegenden Teile sind in 2 Hälften geteilt. Zuerst wurden die Schotts durch Ätzis ersetzt. Das Ausschleifen der Originalschotts war hier aufgrund der rundum direkt angrenzenden Handläufe eine schei...*hust*... naja, seht selbst:

Man beachte bitte, wie exakt die Läufe der beiden Hälften höhenmäßig zueinander passen! Bravo, Hasilein! :klatsch: Allerdings wird das Verspachteln und Verschleifen des Spaltes wegen der erhabenen Details eine delikate Angelegenheit.

Da ich anscheinend nicht masochistisch genug veranlagt bin, um diese Arbeit an den bereits auf dem Deck festgeklebten Teilen durchzuführen, gilt hier dasselbe: vor der Montage verkleben und verschleifen und erst dann auf das Deck montieren. Denkt sich der clevere Modellbauer... aber Hase denkt anders!

Sehen wir uns zuerst an, wie diese Teile laut Hasegawa montiert werden sollen. Auf dem folgenden Bild sehen wir einerseits, dass die Streben mit Passstiften in entsprechende Löcher auf dem Deck gehören (roter Pfeil). Andererseits sehen wir an der Innenseite der Aufbautenwand große Passlöcher für Stifte, die sich auf den Rumpfspanten befinden (schwarzer Pfeil):


So weit, so gut. Will man nun eine Halbschale montieren, stellt man fest, dass der Teil gegenüber den Stiften der Spanten etwas zu hoch sitzt – logisch, da die Stifte an den Stützen noch nicht im Deck versenkt sind. Man muss also das Teil schräg halten, damit die Stifte an den Streben in die passenden Löcher im Deck finden:


Nun wird das Teil etwas nach unten gedrückt und – schnapp – schon rasten auch die.Zapfen an den Spanten ein:


Mit dieser Methode lässt sich zwar recht cool jeweils eine Hälfte montieren, aber nicht beide bereits zusammengeklebten Hälften.

Ich habe daher die beiden Hälften provisorisch mit Band zusammengeklebt und versucht, ob sich das Plastik soweit spreizen lässt, dass man es über die Stifte der Spanten schieben kann:


Geht auch nicht! :12: Der vordere Spant (schwarzer Pfeil) drückt die Hälften soweit auseinander, dass die Stifte an den Streben meilenweit von ihren Löchern im Deck entfernt sind (roter Pfeil). Dadurch wiederum sitzen die Seitenteile vor allem im Bereich der hinteren Spanten zu hoch...

Ok, dann lassen wir halt den lästigen Spant weg:


Unnnd schnapp! Ja, so geht's! :9: Ich werde aber nicht den ganzen Spant weglassen, sondern nur die Stifte abschneiden, denn dann sollte eine flächige Verklebung von Aufbauteil und Spant trotzdem noch möglich sein.

Also: Sollte jemand die Akagi bauen wollen, dann Obacht an dieser Stelle!

Endfinish für das Achterdeck: ich habe als abschließende farbliche Behandlung noch etwas Pastellkreide aufgebracht:


Ich reibe dazu etwas Pastellkreide auf Papier ab und trage sie mit einem weichen Pinsel auf. Hierzu eignen sich noch sehr gut Pinsel, deren Haare bereits etwas in Mitleidenschaft gezogen sind, also nicht gleich wegwerfen!

Die verwendeten Farbtöne: Mortuum-Rot (343,5), mausgrau (707,8), blaugrau (727,3) und marsviolett (538,5), alles Rembrandt-Kreiden.

Nun noch schnell die Ankerkette gefärbt und aufgeklebt, und das Deck ist fertig für die Montage:


Es muss halt sein: zum Abschluss noch ein bisschen Eigenbau, die Beiboote wollen ja auch fest verzurrt werden!

Also werden ein paar Seilrollen angefertigt, indem aus dünnem Plastik ein paar größere und ein paar kleinere Scheibchen ausgestanzt werden:


Die kleineren Scheibchen werden in die Mitte eines größeren geklebt und darauf wieder ein größeres. Das geht recht zügig, ist ja nicht so winzig :6::

Rechts sieht man schon den dünn gezogenen Gußast, der als Tau herhalten muss.

Ebendieser wird nun in die Rillen der eingefärbten Rollen geklebt:


Nun wird noch ein Fädchen quer über den Rumpf gespannt, und die Röllchen unten dran geklebt:


Zum Schluß werden die unteren Enden am Schlitten festgeklebt und die Fädchen auf die richtige Länge gestutzt. Auch dieses Boot kann nun schon eingebaut werden:


Mancher wird nun fragen: geht es nicht auch, einfach eine einzige Scheibe zu stanzen und den Faden drum herum zu kleben? Antwort von Radio Puchi: im Prinzip ja, aber erstens richtet sich der Faden durch die Rille von selbst schön zur Rolle aus und zweitens sieht's besser aus, wenn der Faden wenigstens ein bisschen versenkt ist.

So, und da ich weiß, dass viele von euch schon auf das Zusammenkleben der Rumpfhälften warten (hat sich leider durch eingangs erwähnten Lackierunfall verzögert, tut leid), als Trostpflaster ein Bild des Ganzen mit lose gesteckten Teilen (und meines penibel aufgeräumten Arbeitsplatzes :D ):




Bis zum nächsten Update, :winken:

Karl

Basteln_4_Life

Zitat von: Puchi in 03. Januar 2014, 15:17:12
leider muss der Rumpfzusammenbau noch warten, ich habe bei 2 Bauteilen, die zum Zusammenbau des Rumpfes notwendig sind, die Lackierung verpfuscht und musste diese neu lackieren.

Oh oh, Puchi wird nachlässig.  :D Und wieder ein ganz tolles Update von dir, danke.  :klatsch: Reibst du die Pastellkreide in den Grundlack ein oder wird diese nur oberflächlich aufgetragen?

Grüße  :winken:
B4L