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Me 209 V-1 /V-5

Begonnen von Kannonenvogel, 02. April 2020, 11:43:42

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Hans

Kiroff hat die Farbe ja herausgemessen, nicht etwa nach Augenschein irgendwas geschrieben. Damit stellt man die verwendeten Pigmente fest. Das IST eine objektive Methode.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

Das mit der Farbe unter Kennung sieht schon interessant aus.

Ich glaube aber nicht, dass man um die Kennung herum lackiert hat. Wenn die Aussage nicht wäre, das Kiroff ein Muster hat und dieses definitiv RLM 70 ist, würde ich mich ja noch dazu durchringen und sagen, die Farbe hat sich im Laufe der Jahrzehnte so verändert, dass sie grün wirkt.

Ich könnte mir folgendes vorstellen: Die Maschine war wirklich Blau und wurde für das Museum in grün umlackiert um eine mögliche militärische Verwendung vorzugaukeln.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Russfinger

Stellt sich die Frage: wem gegenüber?
Meines Wissens war die 209 ja Teil der  Luftfahrtsammlung in Berlin, die nach Polen ausgelagert wurde - nachdem das Land besetzt worden war.

Kann mir schwerlich vorstellen, dass anno 40 ein britischer oder französischer Geheimagent in die Sammlung eingebrochen ist und dann rüber funkte, dass der Feind da was ganz neues in petto habe. Zumal ja auch nirgendwo auch nur ansatzweise vorgetäuschte Bewaffnung zu sehen ist.

Aktiv vorgetäuscht wurde das ja mit der He 100, und selbst die Handvoll BV 141 wurden mit großem Getöse als neues Pferd im Stall präsentiert.
Sry, aber das passt für mich so nicht.

Dann entsprach 70 über alles ja auch nicht den Vorschriften. Aber: Wenn dann mit 70 überlackiert wurde, wäre das ein Indiz dafür, dass man nahm, was gerade zur Hand war. Ich kann mir aber aus praktischen Gründen schwer vorstellen, dass man um die Kennung herum lackierte. Übermalen und nachher wieder mit Schablone auftragen war einfacher.

Wenn schon eine steile These, dann vielleicht die:
Es ist Krieg und damit entsprechender Bedarf an Propaganda. Auch die 209 soll daher fotografiert werden, im Sinne von "Rekordflugzeug in militärischer Erprobung". Nun ist die Mühle blau. Also muss in der Eile ein Farbton her, der bei Schwarz-Weiss-Druck, verbunden mit z.T. hanebüchener Druckvorstufe, irgendwie wehrhaft aussieht.
Aus welchen Gründen auch immer ist im Museum nicht mehr als ein Pott RLM 70  zur Hand. Da das Ganze aber Anfang des Krieges geschah, und die Zeiten noch nicht so chaotisch waren, blieb immer ein paar Tage Zeit. Und so könnte es sein,  dass tatsächlich in aller Ruhe um die Kennzeichen und das Hoheitszeichen herumlackiert werden konnte.
Kaum war die Mühle fertig, wurde die Aktion abgeblasen, aus welchen Gründen auch immer Stattdessen kam der Befehl, die Mühle gen Osten zu verbringen, da dort sicherer.
Die Schwierigkeiten, den alten blauen Unterlack auszumachen: Der wurde aus Gewichtsgründen nur recht dünn aufgetragen, die während des Krieges "in Ruhe" angebrachte Schicht war dem entsprechend dicker.
So. Mehr Phantasie habbich nicht   :D

:winken:

Russie





No Kit left behind!

Wolf

Die Me 209 wurde ja schon vor dem Krieg als Me 109 R ,,verkauft".

Ich kann mir schon vorstellen dass man der Bevölkerung oder wem auch immer vorgaukeln wollte ,,Schaut her was wir haben, das schnellste Jagdflugzeug der Welt"

Mit der He 100 wurde es auch nicht anders gemacht. Die stand ja auch in Berlin mit einer einfarbigen grünen Lackierung
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Kannonenvogel

Entlich habe ich unterlagen für die restlichen Seitenruder (3 verschidene)aufgetrieben.
Gruss :winken:

f1-bauer

Zu der Farbdiskussion hätte ich mal ein paar Gedanken ...

- der Geschwindigkeitsrekord war damals wohl eine "persönliche Herzensangelegenheit" zwischen den Herren Heinkel und Messerschmitt ...
- das RLM, bzw. Göring, gab nach anfänglichem zögern Messerschmitt die Erlaubnis zur Entwicklung der Rekordmaschine nur, wenn er "seine Seele an das RLM verkauft", sprich die Maschine und deren Weiterentwicklung nach dem Rekordflug zu militärischen Zwecken dem RLM unterstellt,
- die Hausfarbe der Messerschmitt AG war damals Kobaltblau, sieht man heute noch auf dem Logo von so manchem Kabinenroller,
- diese restaurierte BF 108 Baujahr 1937 https://www.flugrevue.de/klassiker/die-aelteste-fliegende-taifun-bf-108-taifun-in-traditionsfarben/ hatte als unterste Farbschicht ein leuchtendes Kobaltblau.

Daher sage ich mal: für den Rekordflug, als Herausstellung gegenüber Heinkel, war die Maschine wohl in der Messerschmitt Hausfarbe hochglänzend Kobaltblau (nicht RLM 24) lackiert und wurde schnell nach dem Rekordflug, für die militärische Nutzung, ggf. in RLM 70 umlackiert.

Gruß
Jürgen  :winken: