Revell Decal soft netzt nicht - Gegenmittel

Alex · 22. März 2021, 16:15:07

Hallo,
ich kämpfe regelmässig mit dem Weichmacher von Revell - die Flüssigkeit zieht sich stark zusammen und bildet riesige Tropfen, die das Decal entsprechend kaum benetzen. Dementsprechend ist die Wirkung sehr bescheiden.

Kennt jemand ein "Hausmittelchen", um die Oberflächenspannung so zu verringern, dass das Mittel auch dazu taugt, Decals zu behandeln? Dafür wurde es glaub ich nämlich entwickelt...

Besten Dank und Grüsse,
Alex

Hans · 22. März 2021, 17:47:41

Micro Sol

Alex · 22. März 2021, 18:02:27

Ja, den habe ich auch noch. Aus Deiner Aussage kann ich also schliessen, dass der Revell-Weichmacher nicht so der Bringer ist?

Alex

Hans · 22. März 2021, 18:39:40

Ich hab da nix mit weich gebracht. Aber das ist nicht mal der Grund meiner Ansage. Es ist halt entweder was basisches oder was saueres oder was lösemittelhaltiges. Wenn es b oder s ist, könnte ein Versuch mit Spüli klappen, aber nur einen winzigen Hauch. Bei lösemittel - keine Ahnung.

Mirco Sol dagegen macht Acrylfarben fleckig. Such dir was aus.

Hans · 22. März 2021, 18:43:30

Es ist ein Lösemittel, eine verdünnte Variante vom Airbrush Clean auch als Dowanol bekannt.

http://www.aat-net.de/img/revell/39693.pdf

Ich wüsste nicht, wie man da die Oberflächenspannung reduziert. Vielleicht mit Alkohol oder Sidolin. Aber obs dann noch funzt? Aber vielleicht funktioniert es wirklich aus mit einem Tensid, also Spüli. Einfach mal ausprobieren. Das Datenblatt schreibt, es sei mit Wasser mischbar. Könnte also klappen

Alex · 22. März 2021, 18:58:21

Hallo Hans,
ich versuche einmal mit etwas Wasser und wenig Spüli, und melde mich dann wieder...

Alex

Hans · 22. März 2021, 19:43:57

Wasser würde erst mal nicht nehmen

Marderkommandant · 22. März 2021, 19:52:54

Hm.
Also ich benutze Mr. Mark Softer.
Perlt ebenfalls, ich reibe mit dem Pinsel ein und lasse ein wenig! einziehen. Macht genau was er soll - er weicht das gesamte Decal ein. Ich habe keine Probleme damit.
Hast Du das bei dem Revellzeug auch mal einfach getestet?

Beste Grüße,
Andreas

Tormentor · 23. März 2021, 06:25:12

Als ich noch gebastelt habe, war Micro Sol auch das Mittel meiner Wahl, bis ich auf den Trichter gekommen bin das man Isopropanol mit Wasser gemischt selber herstellen kann und es gleichzeitig noch hundertfach billiger ist.

Ich habe als Basis reines Iso aus der Apotheke geholt (99%) und je nach Decalhersteller und Bedarf mit Wasser verdünnt. Ich muß dazu sagen das bereits 50/50 mit Wasser ein super Weichmacher entsteht. Wenn ich Decals von Gurtherstellern auf F1 Gurte machen wollte, habe ich die aufgelegt und mit einem Tropfen reinem Iso förmlich eingeschmolzen. Also wirklich Vorsicht walten lassen.
Je nach Decalhersteller sind natürlich andere Ergebnisse zu erwarten, aber mit einer 1:3 Mischung Iso/Wasser sollte man relativ gute Ergebnisse erziehlen können.

Das gleiche gilt übrigens auch für MicroSet -> Essig. Und MicroCristalClear -> Holzleim.

pucki · 23. März 2021, 08:50:02

Auf das Risiko das ich mich blamiere.

Bei meinen Autos von Revell habe ich noch nie ein Weichmacher o.ä. benutzt.

Ich schneide/stanze die Teile relativ genau mit einer Schere oder notfalls wenn es zu klein ist, mit einen Cutter (Stanzen mit anderer Klinge) aus, und lege sie dann in normales leicht lauwarmes Wasser. Lasse sie darin 5-10 min liegen.

Dann HEBE ich das Decal LANGSAM von unten mit einen Messer heraus, weil ich will das das Decal NOCH auf den Papier ist. Meist verschiebt es dabei um einige mm, was mir sehr gelegen kommt.

Ich packe dann das Papier mit einer Pinzette an, und schiebe das Decal mit einen Zahnstocher auf das fast fertig lackierte Modell. (Inkl. Klarlack).

Danach einfach trocknen lassen.

Fertig.

Um gewisse Umwelteinflüsse zum minimieren, kommt danach mit der Airbrush noch eine letzte Lage Klarlack drauf.

Ich hatte auf diese Art nie Probleme und die Teile halten schon einige Jahre drauf.

Wozu braucht man einen Weichmacher. ??!?!

Wichtig : Diese Aussage gilt nur für REVELL-Autos. Bei anderen Herstellern habe ich keine Erfahrung.

Ich kann mich aber daran erinnere das schon damals vor 45 Jahren als ich meine Ersten Modelle gebaut habe, Revell genau diese Vorgangsweise in einen Anfängermodell beschrieben hat. (Bis auf das Lackieren, das ist meine eigene Idee).

Gruß

Pucki

freddy55 · 23. März 2021, 10:49:48

Hallo Alex,

ich benutze generell auch Revell Decal-Soft ( ist in meiner Nähe erhältlich und immer kurzfristig greifbar).

Allerdings kommt mit dem beiliegenden Pinsel meist zu viel der Flüssigkeit auf's Decal.

Ich gebe einen tropfen auf das Decal und verteile die Flüssigkeit mit einem kleinen Flach-
pinsel. Nach ca. 5 min Einwirkzeit wird dann das Decal mit einem weichen Tuch festgetupft.

Das Decal schmiegt sich dabei super an die Oberflächendetails.

Also alles pur, ohne Verdünnung oder ähnliche Experimente

Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht

Fred

Hobbybastler · 24. März 2021, 00:08:26

Hallo Alex,

den Weichmacher von Revell finde ich gar nicht schlecht - je nach Decalhersteller wirkt er besser oder weniger gut. Ich trage das Zeug aber nicht flächig auf dem Decal auf, sondern tupfe es eher an den Rand der Decals. Mein Eindruck ist, dass es sich dann unter das Decal zieht, evtl. durch Kapillarwirkung. Nach ein paar Minuten kann ich dann mit einem weichen Tuch oder per Wattestäbchen das Decal vorsichtig festtupfen. Manchmal reicht das, manchmal ist der Erfolg gleich Null, je nach Hersteller. Notfalls muss dann dann halt härteres Zeug an den Start ....

Viele Grüße
Christian

PaladinX · 25. März 2021, 15:53:48

Benutze auch den von Revell und der funktioniert m.M.n. super.
Pinsle das Decal grossflächig ein, warte ein paar Min, dann tupfe ich Reste mit Küchenpapier weg und das Decal noch mal an.
Bisher konnte ich jedes Decal damit in jede Ritze reinzwingen.
Ich habe da tatsächlich nichts zu kritisieren.

hfguenni · 25. März 2021, 17:09:00

Hallo
Ich nutze die Artikel von AGAMA.
ADHESOL - Haftvermittler zum blasenfreien Aufbringen von Decals
TENSOL - Weichmacher zum blasenfreien Aufbringen von Decals
HYPERSOL - Extra starker Decal Weichmacher für schwierige Untergründe

Viel Erfolg
Bernhard

Alex · 29. März 2021, 10:52:37

So, ich schulde Euch noch eine Antwort - wie zu erwarten war lag Hans richtig...

Etwas Spülmittel hat die Oberflächenspannung so gut heruntersetzen können, dass die Decals auch wirklich benetzt wurden, und der Weichmacher seine Wirkung voll entfalten konnte. Vorher hat sich das Mittel extrem stark zusammengezogen, und nur in der Mitte einen dicken Tropfen gebildet.

Das Ergebnis seht ihr hier:
1) das Decal hat sich schön in die geätzte Riffelstruktur gelegt

[attachment=0]

2) der Russenstern geht schön in die Gravuren.

[attachment=1]

Das Mittel ist also doch nicht so schlecht wie anfänglich befürchtet. Revell halt, gute Basis, aber braucht immer noch etwas Zuwendung nach dem Kauf!

Alex

pucki · 29. März 2021, 11:09:05

Zitat von: Alex in 29. März 2021, 10:52:37
Revell halt, gute Basis, aber braucht immer noch etwas Zuwendung nach dem Kauf!

Alex

Also dieser Aussage kann ich bei allen Dingen von Revell sehr gut zustimmen.

Und ich arbeite nur mit Revell. Die Modelle die ich nicht von Revell habe sind so selten da trau ich mich nicht ran die zu bauen.

Nur bin ich zu blöd anscheinend meine 5 Euro Revell Mini-Drohne zu streicheln. Ich bekomme das Teil nicht geflogen.

Gruß

Pucki

Hans · 29. März 2021, 11:42:52

Ich mag es, wenn ein Plan funktioniert

Wolf · 29. März 2021, 12:20:07

Ich habe mir angewöhnt grundsätzlich diverse Weichmacher verschiedener Hersteller vorrätig zu haben. Die Erfahrung zeigt, dass nicht jeder Weichmacher mit jedem Decal funktioniert.

Meist starte ich mit den Weichmachern von Gunze oder Microssol. Wenn es heftiger sein muss, dann Daco strong oder Champs Decal Softerner.

Hans · 29. März 2021, 18:48:46

Ich hab derzeot Ultimate Settung Solution im Einsatz. Geht gut, aber verträgt sich mit Acryl und Future eigentlich nicht. Muss man halt vorsichtig sein

Revell Decal soft netzt nicht - Gegenmittel

hfguenni